Das Milliardengeschäft rund um Airbnb und Co.

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Das Milliardengeschäft rund um Airbnb und Co.
Branchen Report: Airbnb
Update 2015
Branchen Report: Airbnb
Urlaub 2.0 – Übernachten in fremden
Wohnungen – Das Milliardengeschäft
rund um Airbnb und Co.
Schon seit über 2 Jahren berichtet Horwath
HTL über die Wirtschaft des Teilens und über
den Einfluss des Platzhirsches auf diesem
Gebiet: Airbnb. Mit über 1 Million
Unterkünften weltweit und mittlerweile auch
5.000 Unterkünften in Österreich ist Airbnb
auch bei uns angekommen.
Update 2015
buchst, bleibst du nicht Tourist. Du tauchst ein
in die Stadt, die du besuchst und wirst einer
der „Einheimischen“. Die multimediale
Webseite vermittelt: Bei uns wirst du Teil einer
internationalen Gemeinschaft, verreist nicht zu
Fremden, sondern Freunden, die du noch
nicht kennen gelernt hast und die dir Tipps
geben, die in keinem Reiseführer stehen und
sparst dabei noch Geld. Das Stilmittel „du“
schließt dabei den zukünftigen Gast direkt in
die Airbnb-Gemeinschaft ein.
Quelle: Airbnb
Quelle: Airbnb
Anfang 2014 twitterte Brian Chesky, Gründer
und CEO von Airbnb: „Marriott will nächstes
Jahr 30.000 Zimmer hinzufügen. Das schaffen
wir in den nächsten 2 Wochen.“ Vergleicht
man die größte Hotelkette IHG (gemessen an
Hotelzimmern) mit ihren weltweit 710.2951
Hotelzimmern, mit der oben genannten
Anzahl an Unterkünften auf Airbnb, stellen sich
so manchem Hotelier die Nackenhaare auf.
Auch wenn Hotelzimmer in der Regel 365 Tage
im Jahr bewirtschaftet werden, jedoch
vermietete Zimmer und Wohnungen nur eine
gewisse Zeit im Jahr vermietet werden können
und dürfen, ist die Marktkraft Airbnb’s in den
letzten 3 Jahren explodiert.
Airbnb’s Wahlspruch ist „Willkommen zu
Hause“ und spiegelt seine Positionierung
wider.
Schon
am
Anfang
des
Buchungsprozesses bekommt der interessierte
Gast das Versprechen: Wenn du bei uns
1
http://revenueyourhotel.com/10-top-largest-hotel-companies-roomcount/ Stand: Jahresberichte 2014
2
http://skift.com/2014/07/07/marriott-ceo-concedes-airbnb-does-localbetter/ von Dennis Schaal; Skift 07,2014
www.horwathhtl.at
In einem Interview von BCS „This Morning“2
gab Arne Sorenson, CEO von Marriott
International (mit „nur“ 692.801 Zimmern),
zu: „Airbnb schafft etwas, was wir nicht tun
können. Sie bieten kurzfristig anmietbaren
Lebensraum in den hippsten Innenstadtlagen,
in denen wir nicht so schnell wachsen
können“. Marriott’s Ansatz, dem Phänomen
Airbnb entgegen zu treten: Eine Kollektion von
Lifestyle-Hotelmarken wie Renaissance, Edition
und Moxy sollen mit modernen Design,
lokalen Anpassungen und einer deutlich
veränderten
Markensprache
Millenials
ansprechen.
Und trotzdem sagt Airbnb’s Mitgründer
Nathan Blecharczyk: „Wir sehen Hotels nicht
als Wettbewerber. Wir sprechen Menschen an,
die keine Lust mehr auf Zimmerservice haben.
Die nach Berlin kommen und sich nicht wie
Touristen, sondern wie echte Berliner fühlen
möchten.“3 Aber während Airbnb sich, nach
außen zumindest, nicht mit den Hotels
3
http://www.zeit.de/2012/34/Airbnb-Wohnungsvermietung-NathanBlecharczyk/seite-3
2
Branchen Report: Airbnb
vergleicht,
diskutiert.
wird
in
der
Update 2015
Hotellerie
heiß
In der Gesprächsrunde zum Thema “Sharing
Economy: What Can the Hotel Industry Learn
From The New Trends And How Can It
Benefit?”4 auf der diesjährigen ITB malte der
Querdenker Marco Nussbaum, CEO von
prizeotel,
ein
erschreckendes
Zukunftsszenario: Airbnb, mit mehr als 25
Millionen Gästen und einer Masse an höchst
wertvollen Nutzerdaten im Hintergrund,
könnte sich selbst in den Hotelmarkt einkaufen
und somit nicht nur indirekt zum Mitbewerber
werden.
Bei einer Wertschätzung von USD 20 Billionen5
kann man jedoch nicht mehr von einer
Gesellschaft
des
Teilens
und
einem
„Kapitalismus für Gutmenschen“ sprechen,
meint Robert Wissmath.
mehrere
Wohnungen
und
Zimmer
anzubieten. In New York vermieten 6% der
Gastgeber 36% aller Airbnb Unterkünfte.6
Es ist nicht mehr nur die wachsende
Urbanisierung, sondern nun auch diese
„Ausnutzung“ der Sharing Economy, die in
urbanen Zentren Wohnraum teurer werden
lässt. Ob dieser Widerspruch das Wachstum
von Airbnb allerdings nachhaltig stoppen
kann, ist fraglich.
In
Österreich
wachen
ÖHV
und
Tourismusverbände endlich auf und fordern
eine Regulierung des Airbnb Trends. Michaela
Reitterer und Mag. Gregor Hoch, Präsidenten
der Österreichischen Hoteliervereinigung
(ÖHV), bewerten Airbnb, Wimdu, 9flats und
Co. als „Shadow Economy im großen Stil.“7
Die reine kurzfristige Vermietung von
Wohnraum benötigt in Österreich keine
Gewerbeanmeldung. Ob die Steuern aus dem
Einkommen für die Vermietung korrekt
abgeführt werden, ist schwer zu kontrollieren.
Die offiziellen Vertreter der Hotellerie zitieren
Rachel Botsman, Kennerin des Marktes, die
davon ausgeht, dass dem Staat ein geschätztes
Potenzial von USD 850 Milliarden vorenthalten
werden.
Quelle: Inside Airbnb: Unterkünfte von Vermietern mit mehr als einem
Angebot
Quelle: Tourismuspresse
In vielen Städten steht Airbnb mittlerweile in
der Kritik, da Gastgeber nicht mehr nur
gelegentlich ein Gästezimmer vermieten,
sondern ein Geschäft daraus gemacht haben,
Allerdings hat der OGH (Oberste Gerichtshof)
die Vermietung an Touristen über die
Onlineplattformen
auch
erschwert:
In
Eigentumswohnungen müssen Gastgeber das
Einverständnis aller Wohnungseigentümer
4
6
Diskutiert haben: prizeotel’s Marco Nussbaum, Marcus Bernhardt,
COO Europecar, Michael Hartmann von der EHL und Robert Wissmath
Geschäftsführer von DICON Beratungsgesellschaft
5
http://techcrunch.com/2015/02/27/airbnb-2/
www.horwathhtl.at
http://www.ag.ny.gov/press-release/ag-schneiderman-releases-reportdocumenting-widespread-illegality-across-airbnbs-nyc
7
http://oehv.at/Information-Recht/Presse/Aktuelle-News/OHV-fordertRegistrierkasse-fur-AirBnB-Co!.aspx
3
Branchen Report: Airbnb
haben.
Ansonsten
droht
eine
Unterlassungsklage. Mieter hingegen dürfen
nur das Eineinhalbfache der Miete, die man
selber zahlt, verlangen und die Vermietung
darf die Dauer eines „normalen Urlaubs“ nicht
übersteigen. Diese Klausel sollte zumindest die
ganzjährige,
gewerbliche
Vermietung
unmöglich machen.
Die ÖHV pocht vor allem auf die Ungleichheit
bei der Besteuerung und das Fehlen der
Regulierung
des
Marktes
bezüglich
Konsumentenschutz.
Wir
bezweifeln
allerdings, dass die Erfüllung der Forderungen
alleine Onlineplattformen wie Airbnb aus dem
Wettbewerb nehmen kann.
Branchenvorreiter, wie z.B. 25 hours Hotels,
die nicht nur externe Gäste beherbergen,
sondern auch für die lokale Szene
Anziehungspunkte geworden sind, offerieren
schon jetzt differenzierte Konzepte, um Gäste
und Einheimische in einem bunten Mix zu
vereinen und gleichzeitig
eine höhere
Sicherheit, mehr Komfort und Professionalität
des Angebots zu bieten. Auch die von AirbnbGästen
gerühmten
Küchenzeilen
als
Ausstattungsmerkmal und das „home away
from home“-Gefühl werden schon jetzt als
Trend in Apartment-Hotels in anderen Ländern
aufgegriffen.
Wir sehen, wie schon in den vorangegangenen
Marktberichten beschrieben, bei diesen
Formen
der
Beherbergung
großes
Entwicklungspotenzial und stehen der
heimischen Hotellerie gerne als kompetente
Berater
bei
der
Ausarbeitung
einer
differenzierten Positionierung zur Verfügung.
Update 2015
Über Horwath HTL Austria
Horwath Hotel Tourism and Leisure (HTL)
versteht sich als Management Consulting
Firma. Das Unternehmen ist auf Hotels,
Destinationen sowie allen damit verbundenen
touristischen Einheiten und Leistungsträgern
spezialisiert.
Wir sind Mitglied und Lizenznehmer von
Crowe Horwath International mit Sitz in New
York und deren alleiniger Vertreter in
Österreich im Bereich Tourismus- und
Hotelberatung. Wir befinden uns damit in
einem weltweiten Netz von 51 ConsultingBüros in 39 Ländern mit mehr als 200
Experten, die ausschließlich im Tourismus und
in der Freizeitwirtschaft beratend tätig sind.
Horwath HTL Austria verfügt über langjährige
nationale und internationale Erfahrung in der
Erstellung von Markt-, und MachbarkeitsStudien für touristische Projekte und
Masterpläne für Destinationen. Weitere
Beratungsschwerpunkte sind das Asset
Management,
Strategieentwicklung
und
konzeptuelle Projektbegleitung.
Über den Autor
Gerald Kröll, MA, Managing Director
Consulting
Gerald ist Absolvent des Programms
Tourismusmanagement & Freizeit-wirtschaft
der Fachhochschule Krems. Als Mitglied der
österreichischen Niederlassung der Hospitality
Sales und Marketing Association (HSMA)
verfügt er über ein großes Netzwerk mit
anderen
Industrie-Experten.
In
den
vergangenen
15
Jahren
hat
Gerald
Beratungsleistungen für Destinationen und
Hospitality-Unternehmen in der ganzen Welt
zur Verfügung gestellt.
Mitwirkende:
Verena Bauer & Sophie Wolters - Consultants
www.horwathhtl.at
4
Branchen Report: Airbnb
Update 2015
HORWATH HTL STANDORTE
ASIEN PAZIFIK
EUROPA
NORD/ZENTRAL
AMERIKA
AUCKLAND, NEUSEELAND
[email protected]
AMSTERDAM, NIEDERLANDE
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ATLANTA, USA
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BANGKOK, THAILAND
[email protected]
ANDORRA LA VELLA, ANDORRA
[email protected]
ATLANTA, USA
[email protected]
BEIJING, CHINA
[email protected]
BARCELONA, SPANIEN
[email protected]
DALLAS, USA
[email protected]
HONG KONG, SAR
[email protected]
BUDAPEST, UNGARN
[email protected]
CHICAGO, USA
[email protected]
JAKARTA, INDONESIEN
[email protected]
DUBLIN, IRLAND
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DENVER, USA
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KUALA LUMPUR, MALAYSIA
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FRANKFURT, DEUTSCHLAND
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LOS ANGELES, USA
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MUMBAI, INDIEN
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ISTANBUL, TÜRKEI
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LAS VEGAS, USA
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SHANGHAI, CHINA
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LISSABON, PORTUGAL
[email protected]
MONTREAL, KANADA
[email protected]
SINGAPUR, SINGAPUR
[email protected]
LONDON, GROßBRITANNIEN
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NEW YORK, USA
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SYDNEY, AUSTRALIEN
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MADRID, SPANIEN
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PHOENIX, USA
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TOKIO, JAPAN
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MOSKAU, RUSSLAND
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SAN FRANCISCO, USA
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AFRIKA
OSLO, NORWEGEN
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TORONTO, KANADA
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KAPSTADT, SÜDAFRIKA
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PARIS, FRANKREICH
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LATEIN AMERIKA
DAKAR, SENEGAL
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ROM, ITALIEN
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BUENOS AIRES, ARGENTINIEN
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SALZBURG, AUSTRIA
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SÃO PAULO, BRASILIEN
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WARSCHAU, POLEN
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MEXIKO CITY, MEXIKO
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SAGREB, KROATIEN
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DOMINIKANISCHE REPUBLIK
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ZUG, SCHWEIZ
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SANTIAGO, CHILE
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BOGOTA, KOLUMBIEN
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