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Amper I—dmpetzle
ampdr, ampv, ambv. — Dem. ampile Tir., ampvle
Kä., ampv(d)l Oö., NÖ., W. Die Form Ampfer
nur in alt. SprM s. o. Schatz Gloss. z. d. nö.
Weistt., ferner Ampfer, Name eines alten Hohlmaßes für Flüssigkeiten Steir. Wortsch. 17. —
Als amper, ompdr in die kroat. Mda. von Esseg
entlehnt, als ubor aus früh-ahd. ambar ins Slowen.
gedrungen.
(spöttisch scherzhaft): der Kaffee-Amper Richter
Hans-Jörgel Briefe 11. — (Melk)- Melkeimer:
mQlhampv Haus St. Syn. (Melk)sechter. —
(Milch)- Milchkanne aus Blech oder Email mit
Traghenkel, gelegentlich auch mit Seitenhandhabe, zum Tragen von Milch; früher Tonkrug
oder Topf: müleämpv (älter: mlle-) Oö., müliämpn Nö., W., mlliaumpa (Tonkrug) St.; Dem.:
müliampv(d)l Wartbg. Nö., °Sammlg. Frischauf (1890). — (öster)- Gefäß, in dem man
zu Ostern Speisen zur Weihe in die Kirche bringt:
osdvämpv Rohr i. Geb. Nö. — (Rad)ämperlein
an das Schöpfrad im Pfannhaus angehefteter
Holzeimer, der das Lab aus der Labstube hebt,
Ebensee, Kammergut-Lexikon 67. — (Sauf)amper Eimer zum Tränken des Viehs: saufompv
Turrach St. — (Schepf)- Schöpfeimer beim
Brunnen, Steir. Wortsch. 553, Aspang NÖ.,
Kumrowitz Mä. Syn. (Prunn)-, s. d. —
(Schleifer)- Wasserkännchen am Wagen des
Scherenschleifers zum Benetzen des Steins:
Schleiferamperl Hügel Wiener Dial.; i blivt wiv
aus vn älai<P&t>rampv(d)l ich blute wie aus einem
S., d. h. in einem fort, W. — (Schmir) ämperlein unsaubere Person, unreinliches Kind, scherzhaft bis tadelnd gebraucht; wörtlich „Gefäß für
Wagenschmiere", jedoch in diesem Sinn ungebräuchlich. Im übertragenen Sinn häufig; Smlvrampr>(d)l Ostösterreich, W. Ganz selten auch
ohne Verkleinerung: hmvorampr> NÖ. In obszönem
Sinn: in s. umriv(d)n (umrühren) geschlechtl. gebrauchen Mauer b. W. Synn.: (Schmir)-,
(Schmutz)fink; vgl. (Stink)finger. — (Spreng)amper Gießkanne: Sbr^ryam/pv südöstl. Nö. um
Aspang, Krumbach. Synn.: (Gieß)-, (Sprütz)-. —
(Sprütz)- Gießkanne, Wassergefäß zum Feuerlöschen: Sbritsompv Hall b. Liezen St.; Spritzamper Wassergefäß, zum Löschgerät gehörig
Steir. Wortsch. 528; Sbridsdmpv Traunv., Mühlv.
Oö., Weinv., Teile des Mostv. Nö. und vereinzelt
im südl. Nö., W.; Zwinetschlag Bö., Tullnitz
Mä. — (F'euer -sprützen)- was (Feuer)- Bubendf. Bgl. — (Stür)ämperlein
Mensch, der gerne
,,stürt", hinter alles zu kommen sucht; Anlehnung an (Schmir)ämperlein, s. d.; Stieramperl
Mundart d. Österreicher (Wien 1811) 121. —
(Waß er) amper konisches Wassergefäß aus
Holz oder Blech mit Henkel: mit nöttigen feüerlauern wasserampern ... und einigen feüersprizen
ö. Weistt. 7, 793, 10 (Siechenais b. Wien 18.
Jh.). — A. ist Bestw. in (ämper)weise Adj.
Bedeutungen: 1) Hohlmaß in alt. Spr. s. o. für
Flüssigkeiten, aber auch für Schmalz u. dgl.; nach
Steir. Wortsch. 7 hatte es einen ungefähren Inhalt
von 11 alten Wiener Eimern; nach Lexer Kä.
Wb. faßte ein A. 40-42 Maß. — 2) Art Eimer
oder Kübel; hölzernes, späterhin blechernes Gefäß
zum Tragen von Wasser oder Milch mit einem
beweglichen Traghenkel; weit verbr., vor allem
in Nö.; Bgl.: Eimer für den Ziehbrunnen. —
3) Längliches ursprünglich hölzernes Traggefäß,
nach unten zu konisch erweitert und an jeder
Seite mit einer Handhabe versehen; es dient, um
Milch oder andere Flüssigkeiten zu tragen Tir.,
Kä. und sonst in den Alpenländern. — 4) Längliches kleines Blechgefäß, eventuell emailliert,
mit verengtem Hals, zum Einholen von Milch
usw., meistens als Dem., auch in Zusammensetzungen wie (Milch)ämperlein (s. d.) weit verbr.,
bes. Oö., Nö., W. — 5) Kanne mit Henkel an
der Seite und über der Öffnung und Schnabelrohr
zum Wassertragen, bes. vom Brunnen oder von
der Gangwasserleitung in Städten, auch zum
Blumengießen Ostösterreich, W. Die versch.
Bedd. überschneiden sich vielfach; mancherorts
wird nur durch das Dem. die Größenvariabilität
zum Ausdruck gebracht. — Komposita :(Atel)(defekte) Gießkanne, mit der man flüssigen Dünger zu den Pflanzen trägt, Düngerkanne, Qdlämpv
Windegg Oö.— (Prunn)-, Brunneneimer: die
brunämper und brunscheiben Hufschmiedeordnung
Wien (a. 1707) Otruba Der nö. Arbeiter 4/2;
Brunnamper Steir. Wortsch. 121; in lebender
Mda. vereinzelt. — (Trag)-, Fern. (?), Trageimer : von einer trag-amper, mölderl, saltz fasset
Quellen z. Gesch. d. Stadt Wien 1, 5; 355b (Wien
a. 1674). — (Tramps)- ungeschickter Mensch,
s. Trampsamer. — (Trink)- größeres Trinkgeschirr, Trinkeimer: Trinkamper Steir. Wortsch.
173; triv/ompn Tullnitz Mä., trlrygaumpv Bubendf.
Bgl. — (Feuer)- ledernes Wasserbehältnis zum
Feuerlöschen: ein lederner feuramper ö. Weistt.
12, 1, 258, 2 (Gallneukchn. OÖ. a. 1756), dass.
Turrach St.; Kammergut-Lexikon 47 Grienberger °Oö. Wb. des südl. Salzkgt. (1860);
großer Stiefel, Soldatenspr. (1. Weltkrieg). —
(Gieß)- Gießkanne, meist größeren Formats,
A mper II, Mask., rumex (Pflanze), s. Ampfer
wie sie die Gärtner haben St. (Neubg., Vorau),
Amper e'll, Neutr., Schirm, s. Ombrell
NÖ., Bgl., W., Mä. allg. — (Holz)- hölzernes
ampern, Vb., ein kleines Kind mit dem Löffel
(Trink)geschirr: hoüdsämbv Rohr i. G. Nö. —
füttern
St. Peter i. Sulmtal St.; vgl. ämmeln.
(Jauchen)- kleines Jauchenschaff mit Stiel, mit
dessen Hilfe die Jauche aus der Jauchengrube
ämpetzle, ämpetzle! Lockruf für Ziegen,
in das Jauchenfaß geschöpft wird: iauhngmpor
wohl zu Ämpitzlein, junges Schaf, Lämmchen
Gurk Kä. — (Kaff\'))große Kaffeekanne
(s. Lampitze) gebildet Lexer Kä. Wb. 6.
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