Bundeswehr im neuen Gewand: Uschi mach kein Quatsch

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Bundeswehr im neuen Gewand: Uschi mach kein Quatsch
Bundeswehr im neuen Gewand:
Uschi mach kein Quatsch
Ein Bäcker darf keine Rohre legen, ein Friseur keinen Herd
anschließen, ein Taxifahrer nicht Doktor spielen, nur
Verteidigungsminister kann scheinbar jede/r werden, wenn er
oder sie nur ein Studium absolviert hat, die Fachrichtung
spielt hierbei keine Rolle. Die neue Verteidigungsministerin
Ursula von der Leyen ist studierte Volkswirtin und promovierte
Ärztin.
Nein, Uschi ist nicht nur für die Lazarette der Bundeswehr
zuständig, sie hat gleich den ganzen Laden übernommen. Nein,
es gibt auch keinen Gesellen oder Meisterbrief für das Fach
des Verteidigungsministers, es genügt vollkommen, wenn man das
Vertrauen der Kanzlerin genießt, die zwar ebenfalls keine
Ausbildung als Kanzlerin genossen hat, aber man ist wenigstens
unter sich, quasi als Angelernte. Ja, es stimmt, in der freien
Wirtschaft würde sie als Angelernte automatisch dem
Niedriglohnsektor zugeordnet, ihr Vorgesetzter hätte viel zu
tun, müsste den ganzen Tag neben ihr stehen und ihr jeden
Handgriff erklären. Als Minister hat sie nichts zu befürchten,
hier wird sie von einem Stab von Beratern begleitet, der sie
auf Schritt und Tritt begleitet, um ihr zu sagen, was zu tun
ist. Sie hat Recht, wenn sie der Ansicht ist, dann könnten
doch die Berater den Job machen, im Falle des
Verteidigungsministeriums ein hoher Offizier zum Beispiel.
Wäre es nicht vernünftiger, die Fachabteilungen ebenso mit
Fachleuten zu belegen und als Berater Volkswirte
hinzuzuziehen? Welche Handwerkskammer oder welche Industrieund Handelskammer überwacht eigentlich die Ministerien, und
werden die Bezeichnungen Minister oder Kanzler bei den
Berufsgenossenschaften geführt? Wohl kaum!
Na ja, Uschi kann nicht aus ihrer Haut, sie will dafür sorgen,
dass die Soldaten auch ein Familienleben haben, das ist doch
was. Das hat zwar nicht direkt mit dem Fach des
Verteidigungsministers zu tun und könnte genauso vom
Arbeitsministerium angepackt werden, wenn man Soldat sein als
Beruf bezeichnen will. Schwierig wird es mit dem Familienleben
für die Soldaten, die sich im Ausland befinden, wie Uschi dies
zu lösen gedenkt, bleibt abzuwarten. Ein Vorschlag wäre, die
Soldaten zurück zu holen, um ausschließlich der Verteidigung
des eigenen Landes zu dienen, wie es früher einmal war.
Wäre ich heute Zwanzig und gäbe es die Wehrpflicht noch, ich
würde den Dienst verweigern, trotz der damals üblichen
Gewissensprüfung, die meist von „Altgedienten“ der Wehrmacht
durchgeführt wurde. Was ist daraus geworden, nie wieder Krieg
hieß es in den ersten Nachkriegsjahren, die Schuld an diesem
Krieg wird uns Deutschen heute noch tagtäglich eingetrichtert,
und gleichzeitig schicken wir unsere Söhne und Töchter wieder
ins Feld. Für wen und für was? Wer hat unsere Freiheit denn
bedroht, die es angeblich zu verteidigen gilt? Wenn hiermit
gemeint ist, dass die freien Handelswege und die Freiheit der
Ausbeutung von Ressourcen in den Schwellen- und
Entwicklungsländern zu verteidigen sind, dann ist es doch eher
als Selbstverteidigung derer zu sehen, die von der Ausbeutung
betroffen sind, oder? Wie sagte
Bundespräsident
Horst Köhler:
doch
der
ehemalige
„Meine Einschätzung ist aber, dass wir insgesamt auf dem Wege
sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen,
dass
ein
Land
unserer
Größe
mit
dieser
Außenhandelsorientierung
und
damit
auch
Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel,
im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um
unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege,
zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern,
die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen
zurückschlagen – negativ durch Handel, Arbeitsplätze
und Einkommen.“
Die Äußerung Köhlers kann man natürlich schnell als Meinung
eines Einzelnen abtun, aber ist sie das wirklich? Krieg des
schnöden Mammons wegen, der ohnehin immer in dieselben Taschen
fließt? Die Sicherstellung von Kapitalinteressen hat nichts
mit der Verteidigung unseres Landes zu tun, wäre schön Uschi,
wenn sie darüber einmal nachdenken würde. Wenn Köhlers
Äußerungen der Wahrheit entsprechen, würde sie ihre eigenen
Kinder in den Krieg ziehen lassen? Also Uschi, mach kein
Quatsch!
Ihr
Horst Wüsten

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