Frankens Schätze gehören nach Franken
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Frankens Schätze gehören nach Franken
Frankens Schätze gehören nach Franken Auszüge der Kunstobjekte, die im Zuge der Säkularisierung von Franken nach München gelangten Vorbemerkung: Die Liste beruht auf der Auflistung aus der Stellungnahme des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst vom 18.01.2010 zum „Beschluss des Ausschusses für Hochschule, Forschung und Kultur des Bayerischen Landtags vom 08.07.2009 zur Eingabe des Fränkischen Bundes e. V. wegen der „Rückführung fränkischer Kultur- und Kunstschätze“ – Erstellung einer Auflistung bzw. Synopse“ und deren Anlagen. Die Liste umfasst Objekte der Bayerischen Schlösserverwaltung, Schriften der Bayerischen Staatsbibliothek und Gemälde der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die im Zuge der Säkularisierung und Mediatisierung (Säkularisationsgüter) Anfang des 19. Jahrhunderts von Franken nach Bayern gelangten. Objekte (z.B. Münzen) anderer Museen, Sammlungen und Institute (z.B. Bayer. Armeemuseum, Staatliche Graphische Sammlung, Staatliche Münzsammlung, Dt. Theatermuseum) wurden in der Aufstellung nicht berücksichtigt. Dies ist daher keine Aufstellung aller rückzufordernder Objekte, sondern eine exemplarische, nicht vollständige Liste mit symbolträchtigen, identitätsstiftenden fränkischen Kulturgütern. Es wurden die Stellungnahmen des Ministeriums berücksichtigt. Objekte, die nachweislich keinen Bezug zu Franken haben, nie an einem Ort in Franken oder im Besitz fränkischer Eigentümer waren, weder von fränkischen Künstlern geschaffen noch für Franken bestimmt waren oder sich bereits vor dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 außerhalb des heutigen Frankens befanden, wurden nicht mit aufgeführt. Eigentümer dieser Kunstschätze sind der Freistaat Bayern, die Wittelsbacher Landesstiftung (WL) und der Wittelsbacher Ausgleichsfonds (WAF). In der Vermögensauseinandersetzung zwischen dem Freistaat und dem abgesetzte Königshaus der Wittelsbacher nach der Revolution 1918/19 wurde der Ausgleichsfonds zur Verwaltung des Besitzes der Wittelsbacher durch ein Gesetz von 1923 gegründet. Das Gesetz von 1923 schreibt beispielsweise für die betreffenden Kunstschätze die dauerhafte Präsentation in der Residenz München vor. Eine Rückführung der fränkischen Kulturgüter wurde u. a. mit dem Verweis auf die Eigentumsverhältnisse der beiden Stiftungen auf Grundlage des Gesetzes von 1923 abgelehnt. 1 Frankens Schätze gehören nach Franken Kunstschätze aus Oberfranken Objekte Heinrichskrone um 1270/80; 1803 als Säkularisationsgut aus Bamberg in die Schatzkammer der Residenz München; Eigentümer: WL; gemäß Gesetz 1923: dauerhafte Präsentation in der Residenz München Kunigundenkrone um 1063/64; 1803 als Säkularisationsgut aus Bamberg in die Schatzkammer der Residenz München; Eigentümer: WL; gemäß Gesetz 1923: dauerhafte Präsentation in der Residenz München Frauenkrone 14. Jh.; 1803 als Säkularisationsgut aus Bamberg in die Schatzkammer der Residenz München; Eigentümer: WL; gemäß Gesetz 1923: dauerhafte Repräsentation in der Residenz München, keine grundsätzlichen konservatorischen Bedenken gegen eine Ausleihe Achatplatte vom Einband der Bamberger Apokalypse um 600-800; 1803 als Säkularisationsgut von Bamberg in die Schatzkammer der Residenz München; Eigentümer WL; gemäß Gesetz 1923: dauerhafte Präsentation in der Residenz München; keine grundsätzlichen konservatorischen Bedenken gegen eine Ausleihe Staurothek Kaiser Heinrichs II. um 1010; 1803 als Säkularisationsgut von Bamberg in die Reiche Kapelle, jetzt Schatzkammer der Residenz München, Eigentümer: WL; gemäß Gesetz 1923: dauerhafte Präsentation in der Residenz München Altarkreuz mit zwei Leuchtern Anfang 17. Jh.; 1803 als Säkularisationsgut von Bamberg in die Reiche Kapelle, jetzt Schatzkammer der Residenz München; Eigentümer: WAF; gemäß Gesetz 1923: dauerhafte Präsentation in der Residenz München Bamberger Silber 1769/70, 1777-1779; 1803 als Säkularisationsgut von Bamberg nach München, Silberkammer der Residenz München, in Hofsilber integriert; Eigentümer: Freistaat Bayern; keine grundsätzlichen konservatorischen Bedenken gegen eine Ausleihe Schreibzeug des Fürstbischofs von Bamberg und Würzburg, Adam Friedrich v. Seinsheim 18. Jh.; 1803 als Säkularisationsgut von Bamberg in die Silberkammer der Residenz München; Eigentümer: Freistaat Bayern; keine grundsätzlichen konservatorischen Bedenken gegen eine Ausleihe 2 Frankens Schätze gehören nach Franken Schriften Mainzer Evangeliar mit Prunkeinband 9. Jh., Mainz, seit 1554 im Bamberger Domschatz nachweisbar Perikopenbuch Heinrichs II. Entst. auf der Reichenau, Geschenk Heinrichs II., aus dem Bamberger Domschatz Evangeliar Ottos III. Entst. auf der Reichenau um 1000; seit 1554 im Bamberger Domschatz nachweisbar Evangeliar mit Golddeckel Entst. auf der Reichenau, seit 1554 im Bamberger Domschatz nachweisbar Sakramentar Heinrichs II Entst. in Regensburg um 1002/1014 Der Heiland (altsächsisches Epos) Entst. in niedersächsischem Gebiet, seit 1794 in Bamberg, 1804 nach München Jurist. Sammelhandschrift 11.-14. Jh.; aus dem Dominikanerkloster Bamberg Gemälde (auszugsweise) N. Altzner: Blumenstück 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Kaspar Amort: Der Judaskuss 1804 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Jacopo Bassano: Die Beweinung Christi 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Johann Christoph v. Bemmel: Winterlandschaft 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Johann Christoph v. Bemmel: Blick von Bamberg nach Seehof + Blick von Seehof nach Bamberg 1803 als Säkularisationsgut aus Schloss Seehof bei Bamberg Jacob Andres Beschey: Geißelung Christi 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Jacob Andres Beschey: Anbetung der Könige 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Jacob Andres Beschey: Hl. Familie mit Johannesknaben 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Luca Cambiaso: Männliches Idealbildnis 1803 (1811?) als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Lucas Cranach d. Ä. (Schule): Venus und Amor als Honigdieb 1812 aus dem Schloss Bayreuth Christian Wilhelm Ernst Dietrich: Hl. Antonius Eremita 3 Frankens Schätze gehören nach Franken 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Christian Wilhelm Ernst Dietrich: Hl. Bruno von Köln 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Johann Jacob Marchandt: Hundeporträt 1803 als Säkularisationsgut aus Schloss Seehof bei Bamberg Jan Miense Molenaer: Bauernstube 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Maximilian Pfeiller: Stillleben 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Cladaria da Caravaggio Polldoro: Vermählung der Hl. Katharina 1803 als Säkularisationsgut aus Schloss Seehof bei Bamberg Gaeta Scipione di Pulzone: Bildnis eines Kardinals 1803 als Säkularisationsgut aus Schloss Seehof bei Bamberg Franz Michael Siegmund von Purgau d.Ä.: Jagdstillleben 1803 als Säkularisationsgut aus Schloss Seehof bei Bamberg Pieter Jansz Quast: Bauernschlägerei 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Carlo Riccabone: Stillleben 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Peter Paul Rubens (Kopie nach): Cyrus Untergang 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Johann Baptiste de Rüll: Kaiser Karl VI. 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Ippolito Scarsellino: Hochzeit zu Kana 1804 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Josef Scheubel: Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Gerard Seghers: Beweinung Christi 1804 als Säkularisationsgut aus Kloster Ebrach Joris van Son: Stillleben 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Pierre Subleyras: Kaiser Theodosius vor dem Hl. Ambrosius 1804 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg Francesco Trevisani: Hl. Sebastian 1803 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Bamberg 4 Frankens Schätze gehören nach Franken Kunstschätze aus Unterfranken Objekte Fränkisches Herzogsschwert Fränkisch um 1455/60, Zeremonialschwert der Herzogswürde der Würzburger Fürstbischöfe, angefertigt unter Fürstbischof Johann III. von Grumbach; 1803 als Säkularisationsgut von Würzburg in die Schatzkammer der Residenz München; Eigentümer: WL; gemäß Gesetz 1923: dauerhafte Präsentation in der Residenz München, keine grundsätzlichen konservatorischen Bedenken gegen eine Ausleihe Pokal Um 1660 von Johann Jacob I Clauß in Nürnberg gefertigt; 1803 als Säkularisationsgut von Würzburg in die Schatzkammer der Residenz München; Eigentümer: WL; gemäß Gesetz 1923: dauerhafte Präsentation in der Residenz München Prunkschlüssel mit Jagdszene Um 1670 von Jacob II Jäger in Augsburg gefertigt; 1803 als Säkularisationsgut von Würzburg in die Silberkammer der Residenz München, jetzt Schatzkammer; Eigentümer: Freistaat Bayern; keine grundsätzlichen konservatorischen Bedenken gegen eine Ausleihe Deckelpokal Um 1660/75 in Augsburg gefertigt; 1803 als Säkularisationsgut von Würzburg in die Silberkammer der Residenz München; Eigentümer: Freistaat Bayern; keine grundsätzlichen konservatorischen Bedenken gegen eine Ausleihe Goldenes Mundzeug 18. Jh., erworben 1776 in Augsburg von Fürstbischof von Würzburg und Bamberg Friedrich von Sinsheim; 1803 als Säkularisationsgut von Würzburg oder Bamberg in die Silberkammer der Residenz München; Eigentümer: WAF; gemäß Gesetz 1923: dauerhafte Präsentation in der Residenz München, keine grundsätzlichen konservatorischen Bedenken gegen eine Ausleihe Perlenmitra des Mainzer Kurf. Erzbischofs Johann Friedrich Karl von Ostein 1745 von Johann Sebastian Stein, Mainz gefertigt; 1822 als Säkularisationsgut aus der Schlosskirche Aschaffenburg in die Reiche Kapelle München, jetzt Paramentenkammer der Residenz München; Eigentümer: WAF; gemäß Gesetz 1923: dauerhafte Präsentation in der Residenz München Perlenmitra 1763 von Peter Ehrlich, Mainz gefertigt; 1822 als Säkularisationsgut aus der Schlosskirche Aschaffenburg in die Reiche Kapelle München, jetzt Paramentenkammer der Residenz München; Eigentümer: WAF; gemäß Gesetz 1923: dauerhafte Präsentation in der Residenz München, keine grundsätzlichen konservatorischen Bedenken gegen eine Ausleihe Kelch und zwei Messkännchen des Kardinals Albrecht von Brandenburg 5 Frankens Schätze gehören nach Franken 1514/45; 1822 als Säkularisationsgut aus der Schlosskirche Aschaffenburg in die Reiche Kapelle, jetzt Schatzkammer der Residenz München; Eigentümer: WAF; gemäß Gesetz 1923: dauerhafte Präsentation in der Residenz München Gemälde (auszugsweise) Lucas Cranach d.Ä.: Der Schmerzensmann 1804 als Säkularisationsgut aus der Domsakristei Würzburg Hans von Aachen: Anbetung der Hirten 1804 als Säkularisationsgut aus dem Domarchiv Würzburg Jacopo Amigoni: Das letzte Abendmahl 1804 als Säkularisationsgut aus St. Ursula Würzburg Jacob Adriansz. Backer: Bildnis eines Mannes im Harnisch 1804 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Würzburg Abraham Bloemaert: Die Predigt Johannes des Täufers 1804 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Würzburg Abraham van Diepenbeeck: Brotspende an Arme 1804 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Würzburg Abraham van Diepenbeeck: Abraham bewirtet die drei Engel 1804 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Würzburg Fränkisch um 1520: Kreuzigung Christi 1804 als Säkularisationsgut aus dem Franziskanerkloster Würzburg Hans Suess von Kulmbach: Rosenkranzbild 1804 als Säkularisationsgut aus der Kartause Ilmbach Oswald Onghers: Hl. Märtyrer 1804 als Säkularisationsgut aus St. Marx in Würzburg Oswald Onghers: Märtyrertod von Benediktinermönchen 1804 als Säkularisationsgut aus St. Stephan zu Würzburg Rembrandt (Harmensz. Van Rijn): Auferstehung Christi 1804 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Würzburg Peter Paul Rubens (Schule): Bildnis eines alten Mannes 1804 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Würzburg Johann Baptiste de Rüll: Vision des Hl. Antonius 1804 als Säkularisationsgut aus dem Franziskanerkloster Würzburg Johann Baptiste de Rüll: Hl. Joseph mit dem Kinde 1804 als Säkularisationsgut aus dem Reuererkloster in Würzburg Carlo Saraceni: Der Tod Mariä 1804 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Würzburg Jan Pieter Verdusen: Pferdemarkt 1804 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Würzburg Jan Cornelisz. Verspronck: Bildnis einer Frau 6 Frankens Schätze gehören nach Franken 1804 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Würzburg Simon de Vlieger: Stürmische See 1804 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Würzburg Cornelis de Vos: Familie Hutten 1804 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Würzburg Jan Baptiste Weenix: Scherenschleifer 1804 als Säkularisationsgut aus der fürstbischöflichen Residenz Würzburg Januaris Zick: Auferstehung Christi 1804 als Säkularisationsgut aus der Kartause Engelgarten in Würzburg Kunstschätze aus Mittelfranken Objekte Straußeneigefäß Um 1410/20, französisch oder deutsch; 1803 als Säkularisationsgut von Herrieden b. Ansbach in die Schatzkammer der Residenz München; Eigentümer: WL; gemäß Gesetz 1923: dauerhafte Präsentation in der Residenz München Krug Um 1700, süddeutsch; 1805 als Säkularisationsgut von Herrieden b. Ansbach in die Schatzkammer der Residenz München; Eigentümer: WL; gemäß Gesetz 1923: dauerhafte Präsentation in der Residenz München, keine grundsätzlichen konservatorischen Bedenken gegen eine Ausleihe Schriften Hartmann Schedel: Liber chronicarum/Das Buch der Chroniken und Geschichten. Nürnberg 1493 Deutsche Ausgaben (1493-1500) aus u.a. Ansbach Michel Beheim: Gedichte 15. Jh., Nürnberg; bis 1812 im Stadtarchiv Nürnberg 7 Frankens Schätze gehören nach Franken Gemälde (auszugsweise) Johann Christoph von Bemmel: Sommerlandschaft Aus Nürnberg Jan van der Bent: Italienische Landschaft mit Vieh und Hirten, antiker Ruine u. Klosterkirche Aus der Markgräflichen Galerie Ansbach Albrecht Dürer: Selbstbildnis im Pelzrock 1805 aus Nürnberg angekauft Albrecht Dürer: Vier Apostel: Hll. Markus und Petrus; Hll. Johannes Ev. und Petrus Bis 1627 im Rathaus zu Nürnberg Fränkisch: Kniende Dame mit Rosenkranz und der Kette des Schwanenordens Vor 1822 aus dem kgl. Archiv zu Nürnberg Hendrick Goevarts: Karneval Aus der Markgräflichen Galerie Ansbach Jacob Jordaens: Alter Zecher Aus der Markgräflichen Galerie Ansbach Nürnbergisch um 1490: Apostelaltar, Hl. Paulus; Hl. Petrus; Apostelabschied 1810 von der Burg Nürnberg Hans Pleydenwurff: Kreuzigung Christi (Rückseite: Hl. Anna Selbdritt) 1810 von der Burg Nürnberg 8