Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie

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Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie
ORGAN FÜR DIE EVANGELISCH-ALTREFORMIERTE KIRCHE IN NIEDERSACHSEN
Nr. 16, 120. Jahrgang
Sonntag, 22. August 2010
3796. Folge.
Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan
und niemand kann sie zuschließen
Offb. 3, 8
Türen in unserem Leben
Die Tür ist angelehnt. Als ich mich der Eingangtür nähere,
höre ich von drinnen eine Stimme: »Komm rein, die Tür
steht offen. Setz dich schon
mal in die Küche, ich komme
gleich.« So ein Empfang ist
herzlich und öffnet auch bei
mir sprichwörtlich eine Tür.
Ähnlich gut ist das Gefühl,
wenn eine gute Freundin von
früher, mit der man lange Zeit
keinen Kontakt hatte, ganz
unbefangen und freundlich
auf mich zugeht. Kein Vorwurf, keine Fragen. Die Tür
steht noch offen und wenn
man eintritt, hat man das Gefühl, den Raum immer noch
gut zu kennen und willkommen zu sein.
Doch längst nicht immer
machen wir positive Erfahrungen. Beruflich haben sich auf
einmal alle Türen vor der Nase zugetan, für ein aktuelles
Problem will sich einfach keine Lösung finden und der beste Freund hat leider zur Zeit
eigene Sorgen und muss sich
erstmal um sich selbst kümmern. »Bitte draußen warten«,
könnte auf dem Schild stehen, das an der Türklinke hängt.
Manche Türen, sogar ganze Häuser, durch die wir jahrelang wie selbstverständlich herein- und herausspaziert sind,
gehen irgendwann zu. Menschen haben sich gegenseitig
ein Zuhause gegeben, aber irgendwann ist das Gemeinsame
unbemerkt verschwunden. Die Tür zum Herzen ist ins
Schloss gefallen. Auch solche Erfahrungen kennt jede/r von
uns. Einige Türen schließen sich für immer, Chancen ziehen unwiederbringlich vorbei, Menschen verschwinden aus
meinem Leben. Die Erfahrung des Ausgeschlossenseins ist
bitter. Doch oft übersehe ich in solchen Momenten, dass
sich andere Türen aufgetan haben, dass es immer noch
Menschen gibt, bei denen ich anklopfen kann.
Gottes Tür steht offen
Wir können uns darum bemühen, einander die Türen offen
zu halten. Garantieren können wir es aber nicht. Gott allein
kann dieses Versprechen halten. Er macht uns folgendes
Angebot: »Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und
niemand kann sie zuschließen.« Das ist Balsam für die Seele. Kein Mensch verwaltet die
Schlüssel, kein Türsteher hat
die Schließgewalt, sondern
Gott hält seine Türen offen
für jeden. Natürlich freut er
sich auch, wenn wir nicht
einfach wieder kehrtmachen,
sondern anklopfen, eintreten
und uns bei ihm aufhalten.
Doch festzuhalten ist: Seine
Öffnungszeiten sind nicht
zeitlich begrenzt.
Was für Gott gilt, ist leider
bei den Menschen keine
Selbstverständlichkeit. Weltweit werden Millionen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt. Im toleranten Deutschland bekommen wir davon
kaum etwas mit. Doch längst
nicht alle Menschen haben
das Glück, ihren Glauben
auch frei ausleben zu dürfen. Die Organisation »Open
doors«, die in den 50er Jahrike/pixelio
ren von einem Niederländer
gegründet wurde, setzt sich
weltweit für verfolgte Christen ein. Ziel ist es, Menschen
zu ermutigen, auch trotz der Verfolgung an ihrem Glauben festzuhalten.
Offene Türen
muss man nicht einrennen
Und auch für uns ist es gut zu wissen, dass Gottes Türen
offenstehen. Es kommt vor, dass auch in unserem Leben
eine Zeit lang alles dunkel ist. Niemand dringt zu uns vor
und für Gott haben wir längst keine Antenne mehr. Unsere Schotten sind dicht! Wir haben sie selbst zugesperrt.
Doch auch nach vielen Jahren kann uns ein Lichtstrahl
von Gottes offenem Haus wieder aus der Finsternis hervorlocken. Die Einladung von ihm steht. Das ist eine gute
Grundlage für das Leben: Ich bin willkommen in Gottes
Wohnung. Bei ihm finde ich ein Zuhause, jetzt und in
Ewigkeit.
Jana Metelerkamp, Holthusen
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Haitianer bauen ihre Kirchen
wieder auf und blicken hoffnungsvoll
in die Zukunft
Die Gotteshäuser in Haiti blieben von dem verheerenden Erdbeben am 12. Januar
nicht verschont. Viele Kirchen überall in der Hauptstadt Port-au-Prince erstehen
gegenwärtig neu aus Ruinen.
Die Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit, eine
der Sehenswürdigkeiten der Stadt, die für
ihre schönen, von berühmten haitianischen Künstlern gemalten Wandgemälde
bekannt war, gehörte zu den zerstörten
Kirchen. Die Kirche, von der nur eine Ruine geblieben ist, soll aber wieder aufgebaut werden.
»Haiti wird wieder auferstehen«, erklärte
Pater Ogé Beauvoir von der Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit im Gespräch mit Pastor
Dr. Olav Fykse Tveit, dem Generalsekretär
des Ökumenischen Rates der Kirchen
(ÖRK), der die Ruinen zusammen mit einer
ökumenischen Delegation von sechs leitenden Kirchenvertretern/innen aus verschiedenen Teilen der Welt besuchte.
»Die Antwort auf die Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, lautet
›Gemeinschaft‹«, sagte Tveit zu Pater Beauvoir und sicherte ihm die Unterstützung
Die Delegation besuchte die Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit, eine der Sehenswürdigkeiten in Port-au-Prince, die durch das Erdbeben
zerstört wurde.
Foto: Catianne Tijerina/ÖRK
der ökumenischen Bewegung beim Aufbau
eines neuen Haiti nach dem Erdbeben zu.
Der ökumenische Besuch diente dem
Ziel, die Solidarität der ökumenischen Bewegung mit den Erdbebenopfern zu bekunden und die Kirchen seelsorgerlich bei
ihren Bemühungen zu unterstützen, sich
am Wiederaufbau Haitis zu beteiligen
und dem haitianischen Volk zu dienen.
Kirchen können
eine wichtige Rolle spielen
Seit dem Erdbeben hat Haiti Unterstützung und Stärkung von Kirchen aus aller
Welt erfahren. Die haitianischen Kirchen
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ermutigen den ÖRK, seine Unterstützung
langfristig fortzusetzen.
Eines der Probleme, die der Generalsekretär der Karibischen Kirchenkonferenz,
Gerard Granado, ansprach, betrifft die
fehlende Zusammenarbeit zwischen den
verschiedenen Hilfswerken, die in Haiti
Hilfe leisten.
»Es gibt sehr viele Akteure, die sehr viel
tun, aber sie haben sich nie wirklich zusammengesetzt, um die verfügbaren Ressourcen im Interesse des haitianischen
Volkes gemeinsam zu verteilen. Das Erdbeben hat uns in dieser Hinsicht die Augen geöffnet«, erklärte er.
In seinem Gebet in der zerstörten Russischen Orthodoxen Schule versicherte Granado Pater Jean-Chénier Dumais von der
Haitianischen Orthodoxen Mission, die
Arbeit sei nicht beendet. »Vielmehr«, betonte Granado, »werden wir Erfahrungen
miteinander austauschen und Gott gemeinsam um die Kraft bitten, Haiti nach
der Tragödie wiederaufzubauen«.
»Die Kirchen spielen eine wichtige Rolle
und haben enormen Einfluss«, erklärte
Pastor Carlos Ham, der ÖRK-Referent für
Lateinamerika und die Karibik. Aufgabe
der Kirche sei es, so Ham, Aufklärungsarbeit zu leisten und für das haitianische
Volk zu beten.
Der Besuch erdbebengeschädigter Kirchengebäude verschiedener Konfessionen
sei konkreter Ausdruck der Solidarität, die
das ökumenische Team den Haitianern
bekunden wolle, fuhr er fort.
Langfristiges Engagement
In einer Podiumsdiskussion am Dienstag,
an der Vertreter/innen mehrer haitianischer
Konfessionen teilnahmen, ging die ökumenische Delegation auf die Rolle der Kirchen ein und betonte, die Kirche müsse auf
allen Ebenen des Wiederaufbaus aktiv sein
und sich langfristig in Haiti engagieren.
»Ohne die Kirchen wird es keinen langfristigen Fortschritt geben«, bemerkte Pastor Nilton Giese, der Generalsekretär des
Lateinamerikanischen Rates der Kirchen.
Die konkrete Aufgabe, Nothilfe zu leisten, sei dem ACT-Bündnis übertragen
worden – einem Bündnis aus Kirchen und
kirchlichen Organisationen, die gemeinsam humanitäre Hilfe, Entwicklungshilfe
und Fürsprachearbeit leisten.
»ACT ist seit Anfang 2000 in Haiti aktiv«,
erklärte Prospery Raymond, der Haiti-Beauftragte von Christian Aid, einem Mitglied
des ACT-Bündnisses. »Nach dem Erdbeben
konnten wir dank der vorherigen guten Kooperation schnell effektiv zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterstützen.«
Die Podiumsteilnehmenden vertraten
gemeinsam die Meinung, dass die Rolle
der Kirchen darin besteht, im Namen derer die Stimme zu erheben, die Hilfe und
Unterstützung brauchen, und zum Wohl
der Menschen, insbesondere der Notleidenden, zusammenzuarbeiten.
»Die Kirche hat zwei Aufgaben«, betonte Tveit. »Eine Aufgabe ist es, klar zu sagen, was verändert werden muss, die andere besteht darin zu erklären, wie dieser
Wandel aussieht und wie er herbeigeführt
werden kann. Gemeinsam können die Kirchen und das ACT-Bündnis sich dafür einsetzen, der Stimme der Menschen auf verschiedenen Ebenen Gehör zu verschaffen.«
Gemeinsame Hoffnung für
die Zukunft
Im Vorhof der zerstörten Eglise de Dieu
(Kirche Gottes) haben die Wiederaufbauarbeiten begonnen. Das vierstöckige Gebäude war unmittelbar vor Gottesdienstbeginn in sich zusammengebrochen. Den
Chormitgliedern gelang es gerade noch,
durch ein Loch in der Mauer ins Freie zu
kommen, aber die Gemeinde hat zwei ihrer Mitglieder verloren.
In der glühenden Mittagshitze räumen
Gemeindeglieder Schutt weg. Die Delegationsmitglieder sehen darin ein Zeichen
wahrer Gottes- und Nächstenliebe.
»Wir haben unmittelbar nach dem Erdbeben mit den Räumarbeiten begonnen,
weil wir wollen, dass die Leute hierher zurückkommen«, berichtet Bruder Saül Raphaël von der Kirche Gottes der ökumenischen Delegation.
In zwei Tagen wird die Gemeinde ihren
ersten Gottesdienst in dem Raum ohne
Dach feiern. Die Delegation ist tief beeindruckt von dem, was sie hört.
»Ich möchte Ihnen, unseren Schwestern
und Brüdern aus verschiedenen Teilen der
Welt, danken, dass Sie diesen sehr besonderen Moment mit uns teilen. Wir werden
Sie in unsere Gebete einschließen«, versichert Tveit den in der Kirche versammelten Gemeindegliedern. »Es ist ermutigend
zu sehen, dass Sie voller Hoffnung in die
Zukunft blicken. Diese Hoffnung teilen wir
mit Ihnen.«
Bericht aus Haiti von Maria Halava,
ACT-Bündnis
Gemeindeseminar zu Texten aus
den Evangelien
In den vergangenen Wochen hatte
ich einer Bitte vonseiten der holländischen Kirche entsprochen und Material für Gemeindeseminare oder
Bibelgesprächskreise zu Abschnitten
aus den ersten drei Evangelien erarbeitet. Danach bat mich der Ausschuss für Theologie und Kirche unserer Synode, auch eine deutsche Version dieser Bibelstudien verfügbar zu
machen. Der Ausschuss möchte die
Gemeinden anspornen, im kommenden Winterhalbjahr mit diesem Material zu arbeiten, sei es, dass die Kirchenräte den Plan für ein Gemeindeseminar aufgreifen, oder auch – falls
dies nicht der Fall sein sollte – dass
Gesprächskreise in der Gemeinde
Bibelarbeiten zu diesen Abschnitten durchführen. Der Ausschuss bat
mich, die geplante Reihe Bibelabende
kurz vorzustellen.
Ich war in der Auswahl des Stoffes
frei. Bei der Auswahl ließ ich mich
durch zwei Gedanken leiten. Erstens
sollte es ein Querdurchschnitt durch
die Evangelien sein, von der ersten
Predigt Jesu über das kommende Gottesreich bis hin zum Bekenntnis der
Jünger zu Jesus, dem Messias. Zweitens möchte ich eine Verstehenshilfe
anbieten, denn jeder Bibelleser kann
feststellen, dass die Berichte in den
Evangelien über Wundertaten und
Predigttätigkeit Jesu in manch einer
Hinsicht voneinander abweichen.
Sind das Ergänzungen? Sind das Zufälligkeiten, also unbeabsichtigt, sind
es vielleicht sogar Widersprüche?
Oder ist es die unausweichliche Folge
davon, dass die neutestamentlichen
Zeugen ihre Christusbotschaft unter
verschiedenartigen Umständen und
in verschiedenen Situationen der Gemeinde auch unterschiedlich artikulieren mussten? Mit anderen Worten:
Es werden nicht ewige Wahrheiten
über die Köpfe der Menschen hinweg
verkündigt, sondern es wird die ewig
gültige Botschaft Gottes als aktuelle
Verkündigung und als Antwort auf
die Herausforderungen jeder Zeit
weitergegeben. So dürfen wir es sehen. Wenn wir die Evangelien in diesem Sinne befragen, werden wir feststellen, dass sie genau dasselbe tun
wie es heute von jedem Prediger erwartet wird. Der Stoff ist so angeordnet, dass jeweils zwei Abschnitte einander zugeordnet sind und von dem
jeweiligen »Sitz im Leben« her erläutert werden.
Ich freue mich, die Gelegenheit zu
haben, zu dieser Aktualisierung der
biblischen Botschaft einen kleinen
Beitrag leisten zu dürfen. Ich hoffe,
dass die Kirchenräte und Gemeinden
diesen Plan aufnehmen werden. Weil
Gemeindeaufbau Planung voraussetzt, haben wir uns entschlossen,
diesen Plan zeitig bekannt zu ma-
chen. Der Ausschuss wird das Material den Gemeinden in den kommenden Wochen digital zur Verfügung
stellen. Auch meinerseits erkläre ich
mein Einverständnis, es nach Bedarf
zu kopieren und allen Teilnehmern
auszuhändigen.
Ich wünsche allen Gemeinden und
Gemeindekreisen bei der Durchführung dieses Seminars gutes Gelingen
und hier und da auch ein bisschen
Entdeckerfreude.
Heinrich Baarlink, Nordhorn
Bibellesen gestern und heute von Hans-Walter Spille/pixelio.de
Gleichnisse Jesu
Verstrickungen lösen
Jesu Gleichnisse wecken Freude an der Gerechtigkeit, Solidarität, dem
Tun des Guten. Das Reich Gottes ist nicht machbar. Wo Menschen es doch
versucht haben, endeten die Versuche im Chaos. Das heißt aber nicht,
dass wir nichts zum Reich Gottes beitragen. Das Gleichnis »Vom unehrlichen Verwalter« (Lukas 16, 1 – 9) lehrt, die Gunst der Stunde zu nutzen.
Das in der Gleichnishandlung Geschilderte ist moralisch anrüchig; vielleicht sind deshalb dem Gleichnis mehrere Deutungen angefügt worden
(V. 10 – 13).
Adressaten, Kontext,
Überlieferung
Adressaten sind die Jünger (Lk. 16, 1).
Gelebte Jüngerschaft ist ungewöhnliches, überraschendes, wohltuendes
Handeln. So soll das Handeln der
Kirche im Horizont des Reiches Gottes sein.
Das Gleichnis ist Sondergut des Lukas. Er thematisiert in seiner Überlieferung des Evangeliums oft Fragen
nach Reichtum und Armut. Anstößig
ist das moralisch fragwürdige Verhalten des unehrlichen Verwalters. Ist
der Kontext eine Brücke zum Verständnis des Gleichnisses? Unmittelbar davor überliefert Lukas drei
Gleichnisse »Vom Verlorenen« (Schaf,
Silberstück, Söhne). Ist das Gleichnis
»Vom unehrlichen Verwalter« das
vierte in dieser Reihe und damit eine
Antwort Jesu an Kritiker, die ihm vorwerfen, dass es ihm nicht gestattet sei,
Schuld zu erlassen und Sünde zu vergeben?
Das Gleichnis »Vom unehrlichen
Verwalter« ist nicht leicht verständlich. Lukas überliefert danach JesusWorte, die zum Teil auch im MatSeite 125
thäusevangelium zu finden sind. Zum
Beispiel die Aussage, dass niemand
Gott und dem Mammon zugleich dienen kann (Lk. 16, 13, vgl. Mt. 6, 24).
Entweder hat Lukas dieses Jesus-Wort
schon in diesem Zusammenhang vorgefunden oder es von sich aus hier
angefügt. Ein Grund könnte sein, dass
schon frühere Überlieferer das Gleichnis »Vom unehrlichen Verwalter« für
schwerverständlich hielten und JesusWorte aus verschiedenen Zusammenhängen zur Deutung anfügten. Leitendes Motiv kann das Stichwort
»Mammon« gewesen sein.
Vom unehrlichen Verwalter
(Lk. 16, 1 – 8)
Jesus erzählt: Ein reicher Mann stellte
einen Verwalter ein und erteilte ihm
weitreichende Befugnisse. Schon bald
kommt das Gerücht auf, dass der Verwalter ein Betrüger sei. Der Herr lässt
den Verwalter zu sich rufen und zieht
ihn zur Rechenschaft. Der Vorwurf,
ihm anvertrautes Gut zu vergeuden,
erweist sich als berechtigt. »Mach deinen Abschlussbericht fertig«, sagt der
Herr, »du wirst entlassen!«
Der Verwalter überlegt, was zu tun
ist. An der Schaufel arbeiten? »Dafür
fehlt mir die Kraft.« Betteln? »Dafür
würde ich mich schämen, es hätte
obendrein kaum Aussicht auf Erfolg,
weil von einem mächtigen Manager
alle denken, dass er seine Schäfchen
längst ins Trockene gebracht hat.« Die
Frist, die dem Verwalter bleibt, ist
kurz. Das Wasser steht ihm bis zum
Hals. Da fällt ihm etwas Raffiniertes
ein. »Ich weiß, was ich tun muss, damit ich viele Freunde haben werde,
wenn ich hier fort muss!« Entschlossen nutzt er seine Chance, seine Zukunft zu sichern – nicht nach dem
üblichen Muster, von dem sich der
»Schalksknecht« in einem anderen
Gleichnis Jesu leiten lässt (Mt. 18,
21– 35). Das würde bedeuten: nach
oben buckeln, nach unten treten, also
Druck auf andere Schuldner erhöhen.
Der raffinierte Verwalter ruft alle zu
sich, die dem Herrn etwas schuldig
sind. Da sind Landpächter, die Erträge abführen müssen, und Großhändler, die Lieferungen gegen Schuldscheine erhalten. Viele sind hoch verschuldet, beschleunigt auch durch
hohe Zinsen. Einer ist 100 Fässer Olivenöl schuldig; das entspricht dem
Jahresertrag von mehr als 100 Olivenbäumen, eine ganze Familie müsste
dafür länger als ein Jahr arbeiten.
»Zerreiß den Schuldschein und
schreibe einen neuen über 50 Fässer!«
Der nächste ist 100 Sack Weizen
schuldig; mit der Menge wäre ein
ganzes Dorf ein ganzes Jahr versorgt.
Diese Lasten je wieder los zu werden
– das ist schier unmöglich.
Der Verwalter, der die Pachtverträge
und Schuldscheine verwahrt, nutzt
die Chance, den Schuldnern hohe
Summen zu erlassen. Er öffnet anderen – und auch sich selbst – eine Tür
in die Zukunft. Man hört gleichsam
das Aufatmen in den Hütten der
Armen: eine neue Chance, Freiheit,
Hoffnung! Die Armen werden dem
Verwalter immer dankbar sein! Sollte
ihm einmal Einsamkeit und Kälte
drohen, wird er Aufnahme und Wärme in ihren Hüten finden.
Verbot des Zinsnehmens
Das Handeln des Verwalters ist betrügerisch. Und doch heißt es: »Und der
Herr lobte den ungetreuen Verwalter,
weil er klug gehandelt hatte ...« Der
Herr, der den unehrlichen Verwalter
lobt, wird »Kyrios« genannt. Wer ist
dieser Herr? Der reiche Mann im
Gleichnis? Oder Jesus selbst? Kann Jesus einen Betrüger loben?
Gelobt wird – genau betrachtet –
nicht der »ungerechte Verwalter«, sondern der »Verwalter des Unrechts«. Er
handelt klug, weil er die Gunst der
Stunde nutzt. Indem er überaus verschuldeten Menschen einen Teil der
angehäuften Schulden erlässt, verschafft er ihnen Entlastung und eine
neue Lebensperspektive. Damit leuchten die hellen Farben der Botschaft
des Reiches Gottes auf. Wo Gott sein
Reich aufrichtet, werden Verstrickungen des Unheils gelöst. Da gewinnen
Menschen neue Perspektiven in ihrem
Versagen und ihrer Schuld.
Das Handeln des unehrlichen Verwalters entspricht dem Gesetz Gottes,
das der Gerechtigkeit dient. Das Gerechtigkeitsgesetz Gottes sieht vor:
»Wenn dein Bruder neben dir verarmt und nicht mehr bestehen kann,
so sollst du dich seiner annehmen …
Fordere keine Zinsen von ihm, wenn
du ihm Geld leihst, und verlange die
Nahrungsmittel, mit denen du ihm
aushilfst, nicht mit Aufschlag zurück.« (3. Mose 25, 36 f., vgl. 2. Mose
22, 24) Überhand nehmende Schulden ruinieren das Leben. Denken wir
an die Schulden der sogenannten
Dritten Welt und an die hohen Schulden, die wir hinterlassen. Der Schuldenberg wächst und bringt Generationen nach uns unter Druck.
Im Gleichnis »Vom unehrlichen
Verwalter« wird das erste Gebot zur
Geltung gebracht: »Ich bin der Herr,
dein Gott, du sollst keine anderen
Götter neben mir haben« – weder
den Mammon noch den Zinsgewinn
oder was für Götter auch immer. Dafür tritt Jesus ein: für das Reich Gottes, das nicht nur eine Herzensangelegenheit ist, sondern auch eine Sozialgestalt. Wenn Jesus an anderer Stelle
sagt, dass sein Reich nicht von dieser
Welt sei, spricht das nicht dagegen; es
bedeutet lediglich, dass Gottes Reich
sich nicht nach den Gesetzen dieser
Welt aufbaut.
Aufnahme
in die ewigen Hütten
Dem Gleichnis sind Deutungen angefügt. Zum einen das Wort von den
»Kindern dieser Welt, die unter ihresgleichen klüger sind als die Kinder
des Lichts« (V. 8). Die Unterscheidung erinnert an die Lehren der Essener und der Qumran-Gemeinde, in
denen auch zwischen den Menschen
dieser Welt und den Gottesfürchtigen
unterschieden wurde. Andererseits
gebietet Jesus, die Kinder dieser Welt
nicht zu verachten. Das unterscheidet
ihn von den Essenern und Leuten
von Qumran. Lernt von ihnen, sagt
Jesus, vor allem, dass die Chance zur
Rettung genutzt werden muss, bevor
es dafür zu spät ist.
Eine weitere Deutung lautet: »Ich
sage euch: Nutzt euren weltlichen Besitz zum Wohl anderer und macht
euch damit Freunde. Auf diese Weise
sammelt ihr euch mit eurer Großzügigkeit Lohn im Himmel an« (V. 9).
Luther übersetzte den Ratschlag so:
»Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu
Ende geht, sie euch aufnehmen in die
ewigen Hütten.« Der Verwalter im
Gleichnis Jesu hingegen handelt aus
der Überlegung heraus: »... damit sie
mich aufnehmen in ihre Häuser«
(V. 4). Motto: Freundschaft ist wichtiger als Geld! Das Mammon-Wort Jesu
passt nicht ganz dazu. Es zielt nicht
darauf, in Notsituationen bei Menschen in deren Häusern Aufnahme zu
finden, sondern darauf, sich mit dem
ungerechten Mammon Freunde zu
machen und »in die ewigen Hütten«
aufgenommen zu werden. Amos
sprach davon, dass in der messianischen Zeit die »zerfallene Hütte Davids« wieder aufgerichtet werde
(Amos 9, 11). Daran knüpft Jesus an;
er verkündet, dass das Reich Gottes in
das Elend der Welt hereinbricht. »Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen« schrieb der Seher Johannes
(Offb. 21, 3).
Kollekten
Kollekten sind ein wesentlicher Bestandteil der Gottesdienste. Sie haben
auch den Sinn, dass das Geben und
Teilen davor bewahrt, ein Sklave des
Mammons zu werden. Der Mammon
verspricht Sicherheit und Beständigkeit. Wer sich darauf verlässt und
dem Mammon dient, wird am Ende
mit leeren Händen dastehen.
»Willst du mir etwas geben an
Reichtum, Gut und Geld, so gib
auch dies dabei, dass von unrechtem
Gut nichts untermenget sei«, heißt
es in einem Lied (EG 495, 5). Und
wenn doch »unrechtes Gut untermenget« ist? Als Menschen, die in einem der reichsten Länder der Welt
leben, kommen wir an dieser Frage
nicht einfach vorbei. Ist der unge-
rechte Mammon uns näher, als wir
meinen, und wichtiger, als wir wahrhaben wollen? Auf jeden Fall ist es
ein Kennzeichen der gelebten Jüngerschaft und der Kirche im Horizont des Reiches Gottes, der Gerechtigkeit zu dienen. Es heißt nicht: jedem das Seine, sondern: in guten
Verhältnissen leben.
Jan Alberts, Nordhorn
Gebetswoche 2011
sucht Grundlagen der Einheit in Jerusalem
Die Gebetswoche für die Einheit der Christen 2011 stützt sich auf die Erfahrungen der Kirchen in Jerusalem. Materialien in fünf Sprachen sind auf der Webseite des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) bereits veröffentlicht.
Das Thema »Zusammen glauben,
feiern, beten« wurde von einer Gruppe palästinensischer Christen in Jerusalem ausgewählt und basiert auf der
Apostelgeschichte (2,42). Es ist ein
Aufruf zu Inspiration und Erneuerung,
eine Rückkehr zu den unverzichtbaren
Bestandteilen des Glaubens, eine Aufforderung, sich an die Zeit zu erinnern, als die Kirche noch eins war.
Die Gebetswoche wird traditionell
vom 18. bis 25. Januar (in der nördlichen Hemisphäre) oder zu Pfingsten
(in der südlichen Hemisphäre) begangen und von zahlreichen Gemeinden
in der ganzen Welt gefeiert. Während
dieser Woche kommen Christen und
Christinnen aus verschiedenen Konfessionsfamilien zusammen, um – zumindest bei dieser Gelegenheit – gemeinsam in besonderen ökumenischen Feiern zu beten.
sam mit ihnen vertrauen wir darauf,
dass Gott wachsam bleibt und unsere
Gebete für Frieden und Gerechtigkeit
für alle Bewohner und Bewohnerinnen des Heiligen Landes hört.«
Die Erarbeitung des liturgischen und
biblischen Materials für die Gebetswoche wird seit 1968 gemeinsam vom
Ökumenischen Rat der Kirchen (Kommission für Glauben und Kirchenverfassung) und der römisch-katholischen Kirche (Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen) koordiniert.
Unter den Materialien für die Gebetswoche, die auf Deutsch, Englisch,
Französisch, Portugiesisch und Spanisch zur Verfügung stehen, sind eine
Einführung in das Thema, Vorschläge
für eine ökumenische Feier, die die
Gemeinden ihrem eigenen liturgischen, gesellschaftlichen und kulturellen Kontext anpassen können, Bibelmeditationen und Gebete für die acht
Tage sowie zusätzliche Gebete und informative Texte, die vom ökumenischen Leben in Jerusalem zeugen.
ÖRK – Nachricht vom 1. Juli 2010
DER FÜRBITTE EMPFOHLEN
Jerusalem (ÖRK)
Pakistan. Ewiger Gott, wir sind erschüttert von der zerstörerischen
Kraft des Wassers, die so viele Menschen in Pakistan getroffen hat. Eltern
haben ihre Kinder verloren und Kinder ihre Eltern. Tausende von Menschen haben alles verloren, was ihnen
wichtig war. Obdach- und heimatlos
geworden suchen sie nach einem Weg
in die Zukunft. Wir bitten dich um
Kraft und Beistand für die Opfer. Sei
mit allen, die ihnen beistehen. Gib,
dass die Notleidenden die Hilfe bekommen, die sie nötig brauchen.
»Die Einheit, die wir suchen, ist
nicht eine bloße Abstraktion«,
schrieb ÖRK-Generalsekretär Pastor
Dr. Olav Fykse Tveit in einem Brief an
die ÖRK-Mitgliedskirchen, in dem er
die Gebete für 2011 vorstellte. »Die
Christen in Jerusalem, die in Kontinuität mit der apostolischen Gemeinde in Jerusalem, unser aller Mutterkirche, leben, suchen diese Einheit in
Gebet, Reflexion und Klage inmitten
von Verzweiflung und Leid. Gemein-
Russland. Herr, stehe den Menschen
zur Seite, die an vielen Orten in Russland mit letzter Kraft gegen die Brände
in Wäldern und Torfmooren kämpfen.
Erinnere die Machthaber an ihre
Pflicht, den Bürgerinnen und Bürgern
in ihrer Not wirklich zu helfen, jetzt –
und durch Vorkehrungen für die Zukunft. Mache uns selber bereit, die
Zeichen unserer Zeit zu sehen, damit
wir die vielfältigen Folgen des Klimawandels ernst nehmen, welche Mitmenschen auch immer sie treffen.
Indien. Die Bedrohung von Christen
durch militante Hindus hält weiter
an. Das berichtete unlängst der Leiter
des Missionswerks Emmanuel im
Bundesstaat Andhra Pradesh, Jeevan
Komanapalli, bei einem Besuch von
Bibel TV. Vor zwei Jahren hatten nationalistische Hindu-Extremisten im
benachbarten Bundesstaat Orissa etwa 120 Personen getötet, Hunderte
verletzt sowie Christen aus mindestens 315 Dörfern vertrieben. »Unsere
Nethanja-Kirche will helfen, dass die
Gemeinden dort wieder aufgebaut
werden, aber es herrscht noch große
Angst und die Wunden sind noch
nicht verheilt«, erklärte Komanapalli.
Wir bitten dich, Gott, stehe den
Christen in Indien bei, dass sie mehr
Offenheit erfahren mögen. Wehre allem Extremismus im Namen der Religion. Schenke Versöhnung und Freiheit durch deinen Geist.
Hermann Teunis, Ihrhove
Nach kerkinactie.nl,
Diakonie-Katastrophenhilfe und AKREF
Fahrt zum Kirchentag 2011
nach Dresden
Für Interessierte aller Konfessionen
bietet Pastor Baarlink eine gemeinsame Fahrt mit Hotelunterkunft vom
31. Mai bis 6. Juni 2011 zum 33.
Deutschen Evangelischen Kirchentag
nach Dresden an. Die Anfahrt erfolgt
somit am Tag zuvor, dann kann jede/r auf eigene Faust bereits ein wenig die Stadt erkunden und am Mittwoch ausgeruht zum Eröffnungsgottesdienst gehen. Nach dem Abschlussgottesdienst am Sonntag soll
die volle Autobahn denen überlassen
werden, die ohnehin das verlängerte
Euro pro Person) müssen noch extra
einkalkuliert werden.
Die Reiseleitung übernimmt Pastor
Fritz Baarlink aus Veldhausen, darin
eingeschlossen sind vorherige Treffen
zur Vorbereitung und Planung des
individuellen Kirchentagsprogramms.
Anmeldungen bitte schriftlich an:
F. Baarlink, Mühlenstr. 26, 49828
Neuenhaus ([email protected])
Himmelfahrtswochenende unterwegs
sind, stattdessen steht an diesem
Sonntagnachmittag ein Besuch des
Elbsandsteingebirges auf dem Programm. Am Montag wird nach dem
Frühstück die Heimreise angetreten.
Die Kosten belaufen sich auf 325
Euro pro Person (bei Unterbringung
im Doppelzimmer) incl. Busfahrt im
Luxusreisebus und Unterbringung in
einem 4-Sterne-Hotel in der Nähe der
Innenstadt mit sechs Übernachtungen und ausgiebigem Frühstücksbuffet. Die Kirchentagskarten (ca. 80
Keine Bevormundung von Hartz-IV-Familien
Das Diakonische Werk der Evangelisch-reformierten Kirche warnt davor, Familien,
die Hartz IV beziehen, pauschalen Missbrauch zu unterstellen.
Genau das geschehe jetzt durch die
Pläne des Bundesarbeitsministeriums,
ein digitales Gutscheinsystem für
Kinder und Jugendliche einzuführen,
mit dem diese Bildungs- und Sportangebote wahrnehmen können. »Das
stellt alle Eltern, die staatliche Leistungen beziehen, unter den Verdacht, nicht ordentlich für ihre Kinder sorgen zu können«, sagt Wolfgang Wagenfeld, Geschäftsführer des
Diakonischen Werkes.
»Wir brauchen keine Bevormundung der Familien, sondern eine Förderung, die sich an einem menschenwürdigen Existenzminimum orientiert.« Der Besuch von Theatervorstellungen und Bibliotheken und die
Mitgliedschaft im Sportverein seien
zweifellos wichtig, so Wagenfeld. »Der
Gesetzgeber sollte aber Eltern die Entscheidung überlassen, ob sie zum
Winterbeginn eine warme Jacke kaufen oder ihr Kind ins Theater gehen
lassen.« Die pauschalen Vorurteile, die
durch die Gesetzgebungspläne zum
Ausdruck kämen, verletzten viele Eltern und verstärkten eher deren Gefühl, Politiker wüssten nicht von ihren Nöten. Inzwischen seien mehr als
50% der Eltern, die Hartz IV beziehen,
auf diese Hilfe angewiesen, weil ihr
Arbeitseinkommen nicht ausreicht.
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Das Geld für ein aufwändiges, neues
und bürokratisches Chipsystem könne
eher für verbesserte Rahmenbedingungen in Kindertagessstätten oder den
Ausbau der Sozialarbeit an Grundschulen verwendet werden. Schon
nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Hartz-IV-Regelsätzen im Februar habe die Diakonie
gefordert, dass Armut nicht zum Ausschluss von Bildung führen dürfe, so
Wagenfeld. Darum sei es wichtig, dass
der Gesetzgeber jetzt reagiere. Es sei
aber noch mehr notwendig, als die Re-
gelsätze für Kinder und Erwachsene
neu zu berechnen. Um das Armutsrisiko für Familien zu verringern, müssten die Reformen durch einen umfassenden Ausbau der Infrastruktur begleitet werden. Dazu gehörten unter
anderem ein kostenfreies Mittagsessen in Kindertageseinrichtungen und
Schulen sowie kostenfreie außerschulische Bildungsangebote, fordert Wagenfeld. Davon seien die gegenwärtigen Vorschläge noch weit entfernt.
Leer, den 10. August 2010
Ulf Preuß, Pressesprecher
Einladung
zur Herbstversammlung des Frauenbundes
am 4. September 2010 in der ev.-altref. Kirche in Nordhorn
Beginn:
Thema:
14.30 Uhr
Vergebung – eine doppelte Wohltat –
Das verzeih ich Dir (nie?) –
Referentin: Frau Heide Krause-Frische, Minden
Ev.-altref. Frauenbund
Grafschaft Bentheim und Ostfriesland
i.A. Gré Oosterhuis, Schriftführerin
Kurz
notiert
Weener
Am 5. September 2010 spielt Francien
Janse-Balzer ein Konzert im Andenken an Klaas Bolt (1927–1990) auf der
Arp-Schnitger-Orgel in der reformierten Georgskirche in Weener. Klaas
Bolt hat als Komponist, Interpret, Inprovisator sowie als Pädagoge viele
Musiker in ihrer Ausbildung entscheidend geprägt und beeinflusst. Francien Janse-Balzer gehört zu einer Generation von Studenten, die noch das
Glück hatten, bei Klaas Bolt studieren
zu können. Heute ist sie als Organistin und Musikpädagogin in Weener
tätig. Anfang 17.00 Uhr, Eintritt 7 € /
erm. 4 €.
Neuendettelsau
Am 24. Juli promovierte in Neuendettelsau die Sumbanesin Asnath Natar
zum Doktor der Theologie, und zwar
mit hervorragendem Erfolg: magna
cum laude. Asnath, wie sie unter uns
bekannt geworden ist, hat sich die Situation der Frauen in der sumbanesi-
schen Kultur zum Thema für ihre
Doktorarbeit gemacht. In der Abschiedsveranstaltung am Montag darauf, an der auf Einladung auch vier
Vertreter unserer Kirche teilnahmen,
wurde ihre Studie als bahnbrechend
gewürdigt. Wir hatten die Gelegenheit, in einem Grußwort auch die
Glückwünsche der Synode zu übermitteln und dabei auch an die Verdienste Asnaths für unsere Gemeinden zu erinnern. Als vor drei Jahren
eine Delegation der altreformierten
Kirche Sumba besuchte, hat sie sich
dieser zwei Wochen lang angeschlossen und Übersetzungsarbeit geleistet.
Ebenso war sie voriges Jahr mit dabei,
als eine Frauendelegation von Sumba
die Gemeinden hier besuchte. Bei der
Gelegenheit hat sie auch in ein paar
Gemeinden gepredigt.
Asnath Natar war bereits Dozentin
in der theologischen Fakultät der
Christlichen Universität »Duta Wacana« in Jogyakarta. Nach dort kehrt sie
noch in diesem Monat zusammen mit
ihrem Mann und Sohn zurück. Wir
wünschen ihr Gottes Geleit auf der
Heimreise und ein erfolgreiches und
gesegnetes Wirken in Indonesien.
Heinrich Baarlink
Wie heeft lust den Heerʻ te vrezen,
ʻt allerhoogst en eeuwig goed?
God zal Zelf zijn leidsman wezen,
leren, hoe hij wandlen moet.
ʻt Goed, dat nimmermeer vergaat,
zal hij ongestoord verwerven,
en zijn Godgeheiligd zaad
zal ʻt gezegend aardrijk erven.
Reimpsalm 25,6 (nl)
Nach langer Krankheit verstarb mein lieber
Mann
Hindrik ten Brink
* 18. April 1924
† 23. Juli 2010
Es trauern um ihn
Jenni ten Brink geb. Klompmaker
und Kinder
Jenni ten Brink, 16956 Quincy,
Holland Michigan 49424, USA
49824 Laar, Timmerweg 44
Laar/Gramsbergen
Am Sonntag, dem 22. August 2010
feiern die Laarer und Gramsberger Kirchen um 14.00 Uhr auf dem Hof Reins
nach drei Jahren wieder einen »Kirchentag auf der Grenze«. Erstmals sind
alle Kirchen aus den beiden Grenzorten
beteiligt. Der »Kleine Chor« der katholischen Gemeinde und der Posaunenchor der reformierten Gemeinde Laar
sorgen für die musikalische Begleitung.
Pastor Rohaan aus Gramsbergen und
Pastor Dr. Beuker aus Laar werden eine
Dialogpredigt halten. Der Nachmittag
wird von einem deutsch-niederländischen Team vorbereitet und steht unter
dem Thema »Overn streep haalen«
(Grenzen überwinden). Man erwartet
300 bis 400 BesucherInnen, die in der
Scheune auf dem Hof Reins (Grenzübergang Heesterkante Velgenhorst,
dann rechts halten) unterkommen können. Für Kinder gibt es ein eigenes Programm. Eine Pause mit Kaffee und Kuchen soll die Kontakte über die Grenze
fördern. Der Hof ist gut mit dem Fahrrad von beiden Seiten der Grenze zu erreichen. Für Parkplätze ist gesorgt. Die
Begegnung endet gegen 16.00 Uhr.
Interessierte sind herzlich willkommen.
Gerrit-Jan Beuker
Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich,
was aber unsichtbar ist, das ist ewig.
2. Korinther 4, 18
In Liebe und Dankbarkeit haben wir Abschied
genommen von unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin und Tante
Clara Conradi
geb. Meyerhoff
* 12. Mai 1919
In stiller Trauer
† 27. Juli 2010
Hinderk und Ingrid Conradi geb. Obarowski
Gerd und Helga Conradi geb. Müller
Lenhard Conradi
sowie Enkel, Urenkel und alle Angehörigen
26736 Loquard
Campingweg 2
Seite 129
Herr, dir in die Hände sei Anfang und Ende,
sei alles gelegt!
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied
von meinem lieben Mann, unserem guten Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager,
Onkel und Cousin
Johann Beernink
* 2. Oktober 1938
† 3. August 2010
In stiller Trauer
Gertrud Beernink geb. Ritz
Heiner und Anja Beernink
mit Mareile und Elisa
Magitta und Ralf Groothus
mit Sina, Jona und Aron
Jan und Jessica Beernink
mit Johanna
und alle Angehörigen
48455 Bad Bentheim, Schüttorf, Köln
Tannenstraße 14
Gott der Herr nahm heute zu sich unsere liebe
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwägerin und Tante
Gerda Meyer
geb. Ensink
* 9. März 1925
† 22. Juli 2010
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied.
In stiller Trauer
Johannes und Janette Meyer
Henny und Henk Eendebak
Frieda und Georg Wortel
Gerhard und Hedwig Meyer
Netti und Johannes Köster
Anne und Gerd-Heinz Kaalmink
Enkel- und Urenkelkinder
49849 Wilsum, Harderwijk, Nordhorn, Havixbeck
Uelsener Straße 6
Psalm
Ich bin vergnügt, erlöst, befreit.
Gott nahm in seine Hände meine Zeit,
mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen,
mein Triumphieren und Verzagen,
das Elend und die Zärtlichkeit.
Was macht, dass ich so fröhlich bin
in meinem kleinen Reich.
Ich sing und tanze her und hin
vom Kindbett bis zur Leich.
Was macht, dass ich so furchtlos bin
an vielen dunklen Tagen.
Es kommt ein Geist in meinen Sinn,
will mich durchs Leben tragen.
Was macht, dass ich so unbeschwert
und mich kein Trübsal hält,
weil mich mein Gott das Lachen lehrt
wohl über alle Welt.
Ich bin vergnügt, erlöst, befreit.
Gott nahm in seine Hände meine Zeit,
mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen,
mein Triumphieren und Verzagen,
das Elend und die Zärtlichkeit.
Hanns Dieter Hüsch,
in »Das Schwere leicht gesagt«, Herder 3, 2009
Seite 130
Der Herr ist meine Hilf und Stärke.
Reimpsalm 118, 5
Unsere Vereinsschwester
Gerda Meyer
verstarb im Alter von 85 Jahren.
Sie hat unsere Vereinsstunden, solange es ihre
Kräfte erlaubten, langjährig besucht. Auch für
ihre treue Mitarbeit danken wir Gott.
Ev.-altref. Frauenkreis Wilsum
Der Grenzbote Erscheint vierzehntägig, in den Sommerferien einmal in drei Wochen.
Herausgeber: Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen
Redaktion: Pastor Hermann Teunis, Ihrener Straße 12, 26810 Westoverledingen
Schriftleitung: Juli und August 2010: Pastorin Nina Oltmanns, Ehm-Schipper-Weg 2,
26736 Campen, Telefon: 0 49 27 / 329, E-Mail: [email protected]
September und Oktober 2010: Pastor Hermann Teunis, Ihrener Straße 12, 26810 Westoverledingen, Telefon: 0 49 55/ 5544, Fax: 04955/989108, E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss: Am Dienstag nach dem Erscheinen der vorigen Ausgabe; namentlich
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Druck: A. Hellendoorn KG, Stettiner Straße 1, 48455 Bad Bentheim
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