Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie
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Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie
ORGAN FÜR DIE EVANGELISCH-ALTREFORMIERTE KIRCHE IN NIEDERSACHSEN Nr. 16, 120. Jahrgang Sonntag, 22. August 2010 3796. Folge. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie zuschließen Offb. 3, 8 Türen in unserem Leben Die Tür ist angelehnt. Als ich mich der Eingangtür nähere, höre ich von drinnen eine Stimme: »Komm rein, die Tür steht offen. Setz dich schon mal in die Küche, ich komme gleich.« So ein Empfang ist herzlich und öffnet auch bei mir sprichwörtlich eine Tür. Ähnlich gut ist das Gefühl, wenn eine gute Freundin von früher, mit der man lange Zeit keinen Kontakt hatte, ganz unbefangen und freundlich auf mich zugeht. Kein Vorwurf, keine Fragen. Die Tür steht noch offen und wenn man eintritt, hat man das Gefühl, den Raum immer noch gut zu kennen und willkommen zu sein. Doch längst nicht immer machen wir positive Erfahrungen. Beruflich haben sich auf einmal alle Türen vor der Nase zugetan, für ein aktuelles Problem will sich einfach keine Lösung finden und der beste Freund hat leider zur Zeit eigene Sorgen und muss sich erstmal um sich selbst kümmern. »Bitte draußen warten«, könnte auf dem Schild stehen, das an der Türklinke hängt. Manche Türen, sogar ganze Häuser, durch die wir jahrelang wie selbstverständlich herein- und herausspaziert sind, gehen irgendwann zu. Menschen haben sich gegenseitig ein Zuhause gegeben, aber irgendwann ist das Gemeinsame unbemerkt verschwunden. Die Tür zum Herzen ist ins Schloss gefallen. Auch solche Erfahrungen kennt jede/r von uns. Einige Türen schließen sich für immer, Chancen ziehen unwiederbringlich vorbei, Menschen verschwinden aus meinem Leben. Die Erfahrung des Ausgeschlossenseins ist bitter. Doch oft übersehe ich in solchen Momenten, dass sich andere Türen aufgetan haben, dass es immer noch Menschen gibt, bei denen ich anklopfen kann. Gottes Tür steht offen Wir können uns darum bemühen, einander die Türen offen zu halten. Garantieren können wir es aber nicht. Gott allein kann dieses Versprechen halten. Er macht uns folgendes Angebot: »Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie zuschließen.« Das ist Balsam für die Seele. Kein Mensch verwaltet die Schlüssel, kein Türsteher hat die Schließgewalt, sondern Gott hält seine Türen offen für jeden. Natürlich freut er sich auch, wenn wir nicht einfach wieder kehrtmachen, sondern anklopfen, eintreten und uns bei ihm aufhalten. Doch festzuhalten ist: Seine Öffnungszeiten sind nicht zeitlich begrenzt. Was für Gott gilt, ist leider bei den Menschen keine Selbstverständlichkeit. Weltweit werden Millionen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt. Im toleranten Deutschland bekommen wir davon kaum etwas mit. Doch längst nicht alle Menschen haben das Glück, ihren Glauben auch frei ausleben zu dürfen. Die Organisation »Open doors«, die in den 50er Jahrike/pixelio ren von einem Niederländer gegründet wurde, setzt sich weltweit für verfolgte Christen ein. Ziel ist es, Menschen zu ermutigen, auch trotz der Verfolgung an ihrem Glauben festzuhalten. Offene Türen muss man nicht einrennen Und auch für uns ist es gut zu wissen, dass Gottes Türen offenstehen. Es kommt vor, dass auch in unserem Leben eine Zeit lang alles dunkel ist. Niemand dringt zu uns vor und für Gott haben wir längst keine Antenne mehr. Unsere Schotten sind dicht! Wir haben sie selbst zugesperrt. Doch auch nach vielen Jahren kann uns ein Lichtstrahl von Gottes offenem Haus wieder aus der Finsternis hervorlocken. Die Einladung von ihm steht. Das ist eine gute Grundlage für das Leben: Ich bin willkommen in Gottes Wohnung. Bei ihm finde ich ein Zuhause, jetzt und in Ewigkeit. Jana Metelerkamp, Holthusen I M S TR OM DE R Z EI T Haitianer bauen ihre Kirchen wieder auf und blicken hoffnungsvoll in die Zukunft Die Gotteshäuser in Haiti blieben von dem verheerenden Erdbeben am 12. Januar nicht verschont. Viele Kirchen überall in der Hauptstadt Port-au-Prince erstehen gegenwärtig neu aus Ruinen. Die Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit, eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt, die für ihre schönen, von berühmten haitianischen Künstlern gemalten Wandgemälde bekannt war, gehörte zu den zerstörten Kirchen. Die Kirche, von der nur eine Ruine geblieben ist, soll aber wieder aufgebaut werden. »Haiti wird wieder auferstehen«, erklärte Pater Ogé Beauvoir von der Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit im Gespräch mit Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, dem Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), der die Ruinen zusammen mit einer ökumenischen Delegation von sechs leitenden Kirchenvertretern/innen aus verschiedenen Teilen der Welt besuchte. »Die Antwort auf die Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, lautet ›Gemeinschaft‹«, sagte Tveit zu Pater Beauvoir und sicherte ihm die Unterstützung Die Delegation besuchte die Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit, eine der Sehenswürdigkeiten in Port-au-Prince, die durch das Erdbeben zerstört wurde. Foto: Catianne Tijerina/ÖRK der ökumenischen Bewegung beim Aufbau eines neuen Haiti nach dem Erdbeben zu. Der ökumenische Besuch diente dem Ziel, die Solidarität der ökumenischen Bewegung mit den Erdbebenopfern zu bekunden und die Kirchen seelsorgerlich bei ihren Bemühungen zu unterstützen, sich am Wiederaufbau Haitis zu beteiligen und dem haitianischen Volk zu dienen. Kirchen können eine wichtige Rolle spielen Seit dem Erdbeben hat Haiti Unterstützung und Stärkung von Kirchen aus aller Welt erfahren. Die haitianischen Kirchen Seite 124 ermutigen den ÖRK, seine Unterstützung langfristig fortzusetzen. Eines der Probleme, die der Generalsekretär der Karibischen Kirchenkonferenz, Gerard Granado, ansprach, betrifft die fehlende Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Hilfswerken, die in Haiti Hilfe leisten. »Es gibt sehr viele Akteure, die sehr viel tun, aber sie haben sich nie wirklich zusammengesetzt, um die verfügbaren Ressourcen im Interesse des haitianischen Volkes gemeinsam zu verteilen. Das Erdbeben hat uns in dieser Hinsicht die Augen geöffnet«, erklärte er. In seinem Gebet in der zerstörten Russischen Orthodoxen Schule versicherte Granado Pater Jean-Chénier Dumais von der Haitianischen Orthodoxen Mission, die Arbeit sei nicht beendet. »Vielmehr«, betonte Granado, »werden wir Erfahrungen miteinander austauschen und Gott gemeinsam um die Kraft bitten, Haiti nach der Tragödie wiederaufzubauen«. »Die Kirchen spielen eine wichtige Rolle und haben enormen Einfluss«, erklärte Pastor Carlos Ham, der ÖRK-Referent für Lateinamerika und die Karibik. Aufgabe der Kirche sei es, so Ham, Aufklärungsarbeit zu leisten und für das haitianische Volk zu beten. Der Besuch erdbebengeschädigter Kirchengebäude verschiedener Konfessionen sei konkreter Ausdruck der Solidarität, die das ökumenische Team den Haitianern bekunden wolle, fuhr er fort. Langfristiges Engagement In einer Podiumsdiskussion am Dienstag, an der Vertreter/innen mehrer haitianischer Konfessionen teilnahmen, ging die ökumenische Delegation auf die Rolle der Kirchen ein und betonte, die Kirche müsse auf allen Ebenen des Wiederaufbaus aktiv sein und sich langfristig in Haiti engagieren. »Ohne die Kirchen wird es keinen langfristigen Fortschritt geben«, bemerkte Pastor Nilton Giese, der Generalsekretär des Lateinamerikanischen Rates der Kirchen. Die konkrete Aufgabe, Nothilfe zu leisten, sei dem ACT-Bündnis übertragen worden – einem Bündnis aus Kirchen und kirchlichen Organisationen, die gemeinsam humanitäre Hilfe, Entwicklungshilfe und Fürsprachearbeit leisten. »ACT ist seit Anfang 2000 in Haiti aktiv«, erklärte Prospery Raymond, der Haiti-Beauftragte von Christian Aid, einem Mitglied des ACT-Bündnisses. »Nach dem Erdbeben konnten wir dank der vorherigen guten Kooperation schnell effektiv zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterstützen.« Die Podiumsteilnehmenden vertraten gemeinsam die Meinung, dass die Rolle der Kirchen darin besteht, im Namen derer die Stimme zu erheben, die Hilfe und Unterstützung brauchen, und zum Wohl der Menschen, insbesondere der Notleidenden, zusammenzuarbeiten. »Die Kirche hat zwei Aufgaben«, betonte Tveit. »Eine Aufgabe ist es, klar zu sagen, was verändert werden muss, die andere besteht darin zu erklären, wie dieser Wandel aussieht und wie er herbeigeführt werden kann. Gemeinsam können die Kirchen und das ACT-Bündnis sich dafür einsetzen, der Stimme der Menschen auf verschiedenen Ebenen Gehör zu verschaffen.« Gemeinsame Hoffnung für die Zukunft Im Vorhof der zerstörten Eglise de Dieu (Kirche Gottes) haben die Wiederaufbauarbeiten begonnen. Das vierstöckige Gebäude war unmittelbar vor Gottesdienstbeginn in sich zusammengebrochen. Den Chormitgliedern gelang es gerade noch, durch ein Loch in der Mauer ins Freie zu kommen, aber die Gemeinde hat zwei ihrer Mitglieder verloren. In der glühenden Mittagshitze räumen Gemeindeglieder Schutt weg. Die Delegationsmitglieder sehen darin ein Zeichen wahrer Gottes- und Nächstenliebe. »Wir haben unmittelbar nach dem Erdbeben mit den Räumarbeiten begonnen, weil wir wollen, dass die Leute hierher zurückkommen«, berichtet Bruder Saül Raphaël von der Kirche Gottes der ökumenischen Delegation. In zwei Tagen wird die Gemeinde ihren ersten Gottesdienst in dem Raum ohne Dach feiern. Die Delegation ist tief beeindruckt von dem, was sie hört. »Ich möchte Ihnen, unseren Schwestern und Brüdern aus verschiedenen Teilen der Welt, danken, dass Sie diesen sehr besonderen Moment mit uns teilen. Wir werden Sie in unsere Gebete einschließen«, versichert Tveit den in der Kirche versammelten Gemeindegliedern. »Es ist ermutigend zu sehen, dass Sie voller Hoffnung in die Zukunft blicken. Diese Hoffnung teilen wir mit Ihnen.« Bericht aus Haiti von Maria Halava, ACT-Bündnis Gemeindeseminar zu Texten aus den Evangelien In den vergangenen Wochen hatte ich einer Bitte vonseiten der holländischen Kirche entsprochen und Material für Gemeindeseminare oder Bibelgesprächskreise zu Abschnitten aus den ersten drei Evangelien erarbeitet. Danach bat mich der Ausschuss für Theologie und Kirche unserer Synode, auch eine deutsche Version dieser Bibelstudien verfügbar zu machen. Der Ausschuss möchte die Gemeinden anspornen, im kommenden Winterhalbjahr mit diesem Material zu arbeiten, sei es, dass die Kirchenräte den Plan für ein Gemeindeseminar aufgreifen, oder auch – falls dies nicht der Fall sein sollte – dass Gesprächskreise in der Gemeinde Bibelarbeiten zu diesen Abschnitten durchführen. Der Ausschuss bat mich, die geplante Reihe Bibelabende kurz vorzustellen. Ich war in der Auswahl des Stoffes frei. Bei der Auswahl ließ ich mich durch zwei Gedanken leiten. Erstens sollte es ein Querdurchschnitt durch die Evangelien sein, von der ersten Predigt Jesu über das kommende Gottesreich bis hin zum Bekenntnis der Jünger zu Jesus, dem Messias. Zweitens möchte ich eine Verstehenshilfe anbieten, denn jeder Bibelleser kann feststellen, dass die Berichte in den Evangelien über Wundertaten und Predigttätigkeit Jesu in manch einer Hinsicht voneinander abweichen. Sind das Ergänzungen? Sind das Zufälligkeiten, also unbeabsichtigt, sind es vielleicht sogar Widersprüche? Oder ist es die unausweichliche Folge davon, dass die neutestamentlichen Zeugen ihre Christusbotschaft unter verschiedenartigen Umständen und in verschiedenen Situationen der Gemeinde auch unterschiedlich artikulieren mussten? Mit anderen Worten: Es werden nicht ewige Wahrheiten über die Köpfe der Menschen hinweg verkündigt, sondern es wird die ewig gültige Botschaft Gottes als aktuelle Verkündigung und als Antwort auf die Herausforderungen jeder Zeit weitergegeben. So dürfen wir es sehen. Wenn wir die Evangelien in diesem Sinne befragen, werden wir feststellen, dass sie genau dasselbe tun wie es heute von jedem Prediger erwartet wird. Der Stoff ist so angeordnet, dass jeweils zwei Abschnitte einander zugeordnet sind und von dem jeweiligen »Sitz im Leben« her erläutert werden. Ich freue mich, die Gelegenheit zu haben, zu dieser Aktualisierung der biblischen Botschaft einen kleinen Beitrag leisten zu dürfen. Ich hoffe, dass die Kirchenräte und Gemeinden diesen Plan aufnehmen werden. Weil Gemeindeaufbau Planung voraussetzt, haben wir uns entschlossen, diesen Plan zeitig bekannt zu ma- chen. Der Ausschuss wird das Material den Gemeinden in den kommenden Wochen digital zur Verfügung stellen. Auch meinerseits erkläre ich mein Einverständnis, es nach Bedarf zu kopieren und allen Teilnehmern auszuhändigen. Ich wünsche allen Gemeinden und Gemeindekreisen bei der Durchführung dieses Seminars gutes Gelingen und hier und da auch ein bisschen Entdeckerfreude. Heinrich Baarlink, Nordhorn Bibellesen gestern und heute von Hans-Walter Spille/pixelio.de Gleichnisse Jesu Verstrickungen lösen Jesu Gleichnisse wecken Freude an der Gerechtigkeit, Solidarität, dem Tun des Guten. Das Reich Gottes ist nicht machbar. Wo Menschen es doch versucht haben, endeten die Versuche im Chaos. Das heißt aber nicht, dass wir nichts zum Reich Gottes beitragen. Das Gleichnis »Vom unehrlichen Verwalter« (Lukas 16, 1 – 9) lehrt, die Gunst der Stunde zu nutzen. Das in der Gleichnishandlung Geschilderte ist moralisch anrüchig; vielleicht sind deshalb dem Gleichnis mehrere Deutungen angefügt worden (V. 10 – 13). Adressaten, Kontext, Überlieferung Adressaten sind die Jünger (Lk. 16, 1). Gelebte Jüngerschaft ist ungewöhnliches, überraschendes, wohltuendes Handeln. So soll das Handeln der Kirche im Horizont des Reiches Gottes sein. Das Gleichnis ist Sondergut des Lukas. Er thematisiert in seiner Überlieferung des Evangeliums oft Fragen nach Reichtum und Armut. Anstößig ist das moralisch fragwürdige Verhalten des unehrlichen Verwalters. Ist der Kontext eine Brücke zum Verständnis des Gleichnisses? Unmittelbar davor überliefert Lukas drei Gleichnisse »Vom Verlorenen« (Schaf, Silberstück, Söhne). Ist das Gleichnis »Vom unehrlichen Verwalter« das vierte in dieser Reihe und damit eine Antwort Jesu an Kritiker, die ihm vorwerfen, dass es ihm nicht gestattet sei, Schuld zu erlassen und Sünde zu vergeben? Das Gleichnis »Vom unehrlichen Verwalter« ist nicht leicht verständlich. Lukas überliefert danach JesusWorte, die zum Teil auch im MatSeite 125 thäusevangelium zu finden sind. Zum Beispiel die Aussage, dass niemand Gott und dem Mammon zugleich dienen kann (Lk. 16, 13, vgl. Mt. 6, 24). Entweder hat Lukas dieses Jesus-Wort schon in diesem Zusammenhang vorgefunden oder es von sich aus hier angefügt. Ein Grund könnte sein, dass schon frühere Überlieferer das Gleichnis »Vom unehrlichen Verwalter« für schwerverständlich hielten und JesusWorte aus verschiedenen Zusammenhängen zur Deutung anfügten. Leitendes Motiv kann das Stichwort »Mammon« gewesen sein. Vom unehrlichen Verwalter (Lk. 16, 1 – 8) Jesus erzählt: Ein reicher Mann stellte einen Verwalter ein und erteilte ihm weitreichende Befugnisse. Schon bald kommt das Gerücht auf, dass der Verwalter ein Betrüger sei. Der Herr lässt den Verwalter zu sich rufen und zieht ihn zur Rechenschaft. Der Vorwurf, ihm anvertrautes Gut zu vergeuden, erweist sich als berechtigt. »Mach deinen Abschlussbericht fertig«, sagt der Herr, »du wirst entlassen!« Der Verwalter überlegt, was zu tun ist. An der Schaufel arbeiten? »Dafür fehlt mir die Kraft.« Betteln? »Dafür würde ich mich schämen, es hätte obendrein kaum Aussicht auf Erfolg, weil von einem mächtigen Manager alle denken, dass er seine Schäfchen längst ins Trockene gebracht hat.« Die Frist, die dem Verwalter bleibt, ist kurz. Das Wasser steht ihm bis zum Hals. Da fällt ihm etwas Raffiniertes ein. »Ich weiß, was ich tun muss, damit ich viele Freunde haben werde, wenn ich hier fort muss!« Entschlossen nutzt er seine Chance, seine Zukunft zu sichern – nicht nach dem üblichen Muster, von dem sich der »Schalksknecht« in einem anderen Gleichnis Jesu leiten lässt (Mt. 18, 21– 35). Das würde bedeuten: nach oben buckeln, nach unten treten, also Druck auf andere Schuldner erhöhen. Der raffinierte Verwalter ruft alle zu sich, die dem Herrn etwas schuldig sind. Da sind Landpächter, die Erträge abführen müssen, und Großhändler, die Lieferungen gegen Schuldscheine erhalten. Viele sind hoch verschuldet, beschleunigt auch durch hohe Zinsen. Einer ist 100 Fässer Olivenöl schuldig; das entspricht dem Jahresertrag von mehr als 100 Olivenbäumen, eine ganze Familie müsste dafür länger als ein Jahr arbeiten. »Zerreiß den Schuldschein und schreibe einen neuen über 50 Fässer!« Der nächste ist 100 Sack Weizen schuldig; mit der Menge wäre ein ganzes Dorf ein ganzes Jahr versorgt. Diese Lasten je wieder los zu werden – das ist schier unmöglich. Der Verwalter, der die Pachtverträge und Schuldscheine verwahrt, nutzt die Chance, den Schuldnern hohe Summen zu erlassen. Er öffnet anderen – und auch sich selbst – eine Tür in die Zukunft. Man hört gleichsam das Aufatmen in den Hütten der Armen: eine neue Chance, Freiheit, Hoffnung! Die Armen werden dem Verwalter immer dankbar sein! Sollte ihm einmal Einsamkeit und Kälte drohen, wird er Aufnahme und Wärme in ihren Hüten finden. Verbot des Zinsnehmens Das Handeln des Verwalters ist betrügerisch. Und doch heißt es: »Und der Herr lobte den ungetreuen Verwalter, weil er klug gehandelt hatte ...« Der Herr, der den unehrlichen Verwalter lobt, wird »Kyrios« genannt. Wer ist dieser Herr? Der reiche Mann im Gleichnis? Oder Jesus selbst? Kann Jesus einen Betrüger loben? Gelobt wird – genau betrachtet – nicht der »ungerechte Verwalter«, sondern der »Verwalter des Unrechts«. Er handelt klug, weil er die Gunst der Stunde nutzt. Indem er überaus verschuldeten Menschen einen Teil der angehäuften Schulden erlässt, verschafft er ihnen Entlastung und eine neue Lebensperspektive. Damit leuchten die hellen Farben der Botschaft des Reiches Gottes auf. Wo Gott sein Reich aufrichtet, werden Verstrickungen des Unheils gelöst. Da gewinnen Menschen neue Perspektiven in ihrem Versagen und ihrer Schuld. Das Handeln des unehrlichen Verwalters entspricht dem Gesetz Gottes, das der Gerechtigkeit dient. Das Gerechtigkeitsgesetz Gottes sieht vor: »Wenn dein Bruder neben dir verarmt und nicht mehr bestehen kann, so sollst du dich seiner annehmen … Fordere keine Zinsen von ihm, wenn du ihm Geld leihst, und verlange die Nahrungsmittel, mit denen du ihm aushilfst, nicht mit Aufschlag zurück.« (3. Mose 25, 36 f., vgl. 2. Mose 22, 24) Überhand nehmende Schulden ruinieren das Leben. Denken wir an die Schulden der sogenannten Dritten Welt und an die hohen Schulden, die wir hinterlassen. Der Schuldenberg wächst und bringt Generationen nach uns unter Druck. Im Gleichnis »Vom unehrlichen Verwalter« wird das erste Gebot zur Geltung gebracht: »Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine anderen Götter neben mir haben« – weder den Mammon noch den Zinsgewinn oder was für Götter auch immer. Dafür tritt Jesus ein: für das Reich Gottes, das nicht nur eine Herzensangelegenheit ist, sondern auch eine Sozialgestalt. Wenn Jesus an anderer Stelle sagt, dass sein Reich nicht von dieser Welt sei, spricht das nicht dagegen; es bedeutet lediglich, dass Gottes Reich sich nicht nach den Gesetzen dieser Welt aufbaut. Aufnahme in die ewigen Hütten Dem Gleichnis sind Deutungen angefügt. Zum einen das Wort von den »Kindern dieser Welt, die unter ihresgleichen klüger sind als die Kinder des Lichts« (V. 8). Die Unterscheidung erinnert an die Lehren der Essener und der Qumran-Gemeinde, in denen auch zwischen den Menschen dieser Welt und den Gottesfürchtigen unterschieden wurde. Andererseits gebietet Jesus, die Kinder dieser Welt nicht zu verachten. Das unterscheidet ihn von den Essenern und Leuten von Qumran. Lernt von ihnen, sagt Jesus, vor allem, dass die Chance zur Rettung genutzt werden muss, bevor es dafür zu spät ist. Eine weitere Deutung lautet: »Ich sage euch: Nutzt euren weltlichen Besitz zum Wohl anderer und macht euch damit Freunde. Auf diese Weise sammelt ihr euch mit eurer Großzügigkeit Lohn im Himmel an« (V. 9). Luther übersetzte den Ratschlag so: »Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.« Der Verwalter im Gleichnis Jesu hingegen handelt aus der Überlegung heraus: »... damit sie mich aufnehmen in ihre Häuser« (V. 4). Motto: Freundschaft ist wichtiger als Geld! Das Mammon-Wort Jesu passt nicht ganz dazu. Es zielt nicht darauf, in Notsituationen bei Menschen in deren Häusern Aufnahme zu finden, sondern darauf, sich mit dem ungerechten Mammon Freunde zu machen und »in die ewigen Hütten« aufgenommen zu werden. Amos sprach davon, dass in der messianischen Zeit die »zerfallene Hütte Davids« wieder aufgerichtet werde (Amos 9, 11). Daran knüpft Jesus an; er verkündet, dass das Reich Gottes in das Elend der Welt hereinbricht. »Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen« schrieb der Seher Johannes (Offb. 21, 3). Kollekten Kollekten sind ein wesentlicher Bestandteil der Gottesdienste. Sie haben auch den Sinn, dass das Geben und Teilen davor bewahrt, ein Sklave des Mammons zu werden. Der Mammon verspricht Sicherheit und Beständigkeit. Wer sich darauf verlässt und dem Mammon dient, wird am Ende mit leeren Händen dastehen. »Willst du mir etwas geben an Reichtum, Gut und Geld, so gib auch dies dabei, dass von unrechtem Gut nichts untermenget sei«, heißt es in einem Lied (EG 495, 5). Und wenn doch »unrechtes Gut untermenget« ist? Als Menschen, die in einem der reichsten Länder der Welt leben, kommen wir an dieser Frage nicht einfach vorbei. Ist der unge- rechte Mammon uns näher, als wir meinen, und wichtiger, als wir wahrhaben wollen? Auf jeden Fall ist es ein Kennzeichen der gelebten Jüngerschaft und der Kirche im Horizont des Reiches Gottes, der Gerechtigkeit zu dienen. Es heißt nicht: jedem das Seine, sondern: in guten Verhältnissen leben. Jan Alberts, Nordhorn Gebetswoche 2011 sucht Grundlagen der Einheit in Jerusalem Die Gebetswoche für die Einheit der Christen 2011 stützt sich auf die Erfahrungen der Kirchen in Jerusalem. Materialien in fünf Sprachen sind auf der Webseite des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) bereits veröffentlicht. Das Thema »Zusammen glauben, feiern, beten« wurde von einer Gruppe palästinensischer Christen in Jerusalem ausgewählt und basiert auf der Apostelgeschichte (2,42). Es ist ein Aufruf zu Inspiration und Erneuerung, eine Rückkehr zu den unverzichtbaren Bestandteilen des Glaubens, eine Aufforderung, sich an die Zeit zu erinnern, als die Kirche noch eins war. Die Gebetswoche wird traditionell vom 18. bis 25. Januar (in der nördlichen Hemisphäre) oder zu Pfingsten (in der südlichen Hemisphäre) begangen und von zahlreichen Gemeinden in der ganzen Welt gefeiert. Während dieser Woche kommen Christen und Christinnen aus verschiedenen Konfessionsfamilien zusammen, um – zumindest bei dieser Gelegenheit – gemeinsam in besonderen ökumenischen Feiern zu beten. sam mit ihnen vertrauen wir darauf, dass Gott wachsam bleibt und unsere Gebete für Frieden und Gerechtigkeit für alle Bewohner und Bewohnerinnen des Heiligen Landes hört.« Die Erarbeitung des liturgischen und biblischen Materials für die Gebetswoche wird seit 1968 gemeinsam vom Ökumenischen Rat der Kirchen (Kommission für Glauben und Kirchenverfassung) und der römisch-katholischen Kirche (Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen) koordiniert. Unter den Materialien für die Gebetswoche, die auf Deutsch, Englisch, Französisch, Portugiesisch und Spanisch zur Verfügung stehen, sind eine Einführung in das Thema, Vorschläge für eine ökumenische Feier, die die Gemeinden ihrem eigenen liturgischen, gesellschaftlichen und kulturellen Kontext anpassen können, Bibelmeditationen und Gebete für die acht Tage sowie zusätzliche Gebete und informative Texte, die vom ökumenischen Leben in Jerusalem zeugen. ÖRK – Nachricht vom 1. Juli 2010 DER FÜRBITTE EMPFOHLEN Jerusalem (ÖRK) Pakistan. Ewiger Gott, wir sind erschüttert von der zerstörerischen Kraft des Wassers, die so viele Menschen in Pakistan getroffen hat. Eltern haben ihre Kinder verloren und Kinder ihre Eltern. Tausende von Menschen haben alles verloren, was ihnen wichtig war. Obdach- und heimatlos geworden suchen sie nach einem Weg in die Zukunft. Wir bitten dich um Kraft und Beistand für die Opfer. Sei mit allen, die ihnen beistehen. Gib, dass die Notleidenden die Hilfe bekommen, die sie nötig brauchen. »Die Einheit, die wir suchen, ist nicht eine bloße Abstraktion«, schrieb ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit in einem Brief an die ÖRK-Mitgliedskirchen, in dem er die Gebete für 2011 vorstellte. »Die Christen in Jerusalem, die in Kontinuität mit der apostolischen Gemeinde in Jerusalem, unser aller Mutterkirche, leben, suchen diese Einheit in Gebet, Reflexion und Klage inmitten von Verzweiflung und Leid. Gemein- Russland. Herr, stehe den Menschen zur Seite, die an vielen Orten in Russland mit letzter Kraft gegen die Brände in Wäldern und Torfmooren kämpfen. Erinnere die Machthaber an ihre Pflicht, den Bürgerinnen und Bürgern in ihrer Not wirklich zu helfen, jetzt – und durch Vorkehrungen für die Zukunft. Mache uns selber bereit, die Zeichen unserer Zeit zu sehen, damit wir die vielfältigen Folgen des Klimawandels ernst nehmen, welche Mitmenschen auch immer sie treffen. Indien. Die Bedrohung von Christen durch militante Hindus hält weiter an. Das berichtete unlängst der Leiter des Missionswerks Emmanuel im Bundesstaat Andhra Pradesh, Jeevan Komanapalli, bei einem Besuch von Bibel TV. Vor zwei Jahren hatten nationalistische Hindu-Extremisten im benachbarten Bundesstaat Orissa etwa 120 Personen getötet, Hunderte verletzt sowie Christen aus mindestens 315 Dörfern vertrieben. »Unsere Nethanja-Kirche will helfen, dass die Gemeinden dort wieder aufgebaut werden, aber es herrscht noch große Angst und die Wunden sind noch nicht verheilt«, erklärte Komanapalli. Wir bitten dich, Gott, stehe den Christen in Indien bei, dass sie mehr Offenheit erfahren mögen. Wehre allem Extremismus im Namen der Religion. Schenke Versöhnung und Freiheit durch deinen Geist. Hermann Teunis, Ihrhove Nach kerkinactie.nl, Diakonie-Katastrophenhilfe und AKREF Fahrt zum Kirchentag 2011 nach Dresden Für Interessierte aller Konfessionen bietet Pastor Baarlink eine gemeinsame Fahrt mit Hotelunterkunft vom 31. Mai bis 6. Juni 2011 zum 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag nach Dresden an. Die Anfahrt erfolgt somit am Tag zuvor, dann kann jede/r auf eigene Faust bereits ein wenig die Stadt erkunden und am Mittwoch ausgeruht zum Eröffnungsgottesdienst gehen. Nach dem Abschlussgottesdienst am Sonntag soll die volle Autobahn denen überlassen werden, die ohnehin das verlängerte Euro pro Person) müssen noch extra einkalkuliert werden. Die Reiseleitung übernimmt Pastor Fritz Baarlink aus Veldhausen, darin eingeschlossen sind vorherige Treffen zur Vorbereitung und Planung des individuellen Kirchentagsprogramms. Anmeldungen bitte schriftlich an: F. Baarlink, Mühlenstr. 26, 49828 Neuenhaus ([email protected]) Himmelfahrtswochenende unterwegs sind, stattdessen steht an diesem Sonntagnachmittag ein Besuch des Elbsandsteingebirges auf dem Programm. Am Montag wird nach dem Frühstück die Heimreise angetreten. Die Kosten belaufen sich auf 325 Euro pro Person (bei Unterbringung im Doppelzimmer) incl. Busfahrt im Luxusreisebus und Unterbringung in einem 4-Sterne-Hotel in der Nähe der Innenstadt mit sechs Übernachtungen und ausgiebigem Frühstücksbuffet. Die Kirchentagskarten (ca. 80 Keine Bevormundung von Hartz-IV-Familien Das Diakonische Werk der Evangelisch-reformierten Kirche warnt davor, Familien, die Hartz IV beziehen, pauschalen Missbrauch zu unterstellen. Genau das geschehe jetzt durch die Pläne des Bundesarbeitsministeriums, ein digitales Gutscheinsystem für Kinder und Jugendliche einzuführen, mit dem diese Bildungs- und Sportangebote wahrnehmen können. »Das stellt alle Eltern, die staatliche Leistungen beziehen, unter den Verdacht, nicht ordentlich für ihre Kinder sorgen zu können«, sagt Wolfgang Wagenfeld, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes. »Wir brauchen keine Bevormundung der Familien, sondern eine Förderung, die sich an einem menschenwürdigen Existenzminimum orientiert.« Der Besuch von Theatervorstellungen und Bibliotheken und die Mitgliedschaft im Sportverein seien zweifellos wichtig, so Wagenfeld. »Der Gesetzgeber sollte aber Eltern die Entscheidung überlassen, ob sie zum Winterbeginn eine warme Jacke kaufen oder ihr Kind ins Theater gehen lassen.« Die pauschalen Vorurteile, die durch die Gesetzgebungspläne zum Ausdruck kämen, verletzten viele Eltern und verstärkten eher deren Gefühl, Politiker wüssten nicht von ihren Nöten. Inzwischen seien mehr als 50% der Eltern, die Hartz IV beziehen, auf diese Hilfe angewiesen, weil ihr Arbeitseinkommen nicht ausreicht. Seite 128 Das Geld für ein aufwändiges, neues und bürokratisches Chipsystem könne eher für verbesserte Rahmenbedingungen in Kindertagessstätten oder den Ausbau der Sozialarbeit an Grundschulen verwendet werden. Schon nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Hartz-IV-Regelsätzen im Februar habe die Diakonie gefordert, dass Armut nicht zum Ausschluss von Bildung führen dürfe, so Wagenfeld. Darum sei es wichtig, dass der Gesetzgeber jetzt reagiere. Es sei aber noch mehr notwendig, als die Re- gelsätze für Kinder und Erwachsene neu zu berechnen. Um das Armutsrisiko für Familien zu verringern, müssten die Reformen durch einen umfassenden Ausbau der Infrastruktur begleitet werden. Dazu gehörten unter anderem ein kostenfreies Mittagsessen in Kindertageseinrichtungen und Schulen sowie kostenfreie außerschulische Bildungsangebote, fordert Wagenfeld. Davon seien die gegenwärtigen Vorschläge noch weit entfernt. Leer, den 10. August 2010 Ulf Preuß, Pressesprecher Einladung zur Herbstversammlung des Frauenbundes am 4. September 2010 in der ev.-altref. Kirche in Nordhorn Beginn: Thema: 14.30 Uhr Vergebung – eine doppelte Wohltat – Das verzeih ich Dir (nie?) – Referentin: Frau Heide Krause-Frische, Minden Ev.-altref. Frauenbund Grafschaft Bentheim und Ostfriesland i.A. Gré Oosterhuis, Schriftführerin Kurz notiert Weener Am 5. September 2010 spielt Francien Janse-Balzer ein Konzert im Andenken an Klaas Bolt (1927–1990) auf der Arp-Schnitger-Orgel in der reformierten Georgskirche in Weener. Klaas Bolt hat als Komponist, Interpret, Inprovisator sowie als Pädagoge viele Musiker in ihrer Ausbildung entscheidend geprägt und beeinflusst. Francien Janse-Balzer gehört zu einer Generation von Studenten, die noch das Glück hatten, bei Klaas Bolt studieren zu können. Heute ist sie als Organistin und Musikpädagogin in Weener tätig. Anfang 17.00 Uhr, Eintritt 7 € / erm. 4 €. Neuendettelsau Am 24. Juli promovierte in Neuendettelsau die Sumbanesin Asnath Natar zum Doktor der Theologie, und zwar mit hervorragendem Erfolg: magna cum laude. Asnath, wie sie unter uns bekannt geworden ist, hat sich die Situation der Frauen in der sumbanesi- schen Kultur zum Thema für ihre Doktorarbeit gemacht. In der Abschiedsveranstaltung am Montag darauf, an der auf Einladung auch vier Vertreter unserer Kirche teilnahmen, wurde ihre Studie als bahnbrechend gewürdigt. Wir hatten die Gelegenheit, in einem Grußwort auch die Glückwünsche der Synode zu übermitteln und dabei auch an die Verdienste Asnaths für unsere Gemeinden zu erinnern. Als vor drei Jahren eine Delegation der altreformierten Kirche Sumba besuchte, hat sie sich dieser zwei Wochen lang angeschlossen und Übersetzungsarbeit geleistet. Ebenso war sie voriges Jahr mit dabei, als eine Frauendelegation von Sumba die Gemeinden hier besuchte. Bei der Gelegenheit hat sie auch in ein paar Gemeinden gepredigt. Asnath Natar war bereits Dozentin in der theologischen Fakultät der Christlichen Universität »Duta Wacana« in Jogyakarta. Nach dort kehrt sie noch in diesem Monat zusammen mit ihrem Mann und Sohn zurück. Wir wünschen ihr Gottes Geleit auf der Heimreise und ein erfolgreiches und gesegnetes Wirken in Indonesien. Heinrich Baarlink Wie heeft lust den Heerʻ te vrezen, ʻt allerhoogst en eeuwig goed? God zal Zelf zijn leidsman wezen, leren, hoe hij wandlen moet. ʻt Goed, dat nimmermeer vergaat, zal hij ongestoord verwerven, en zijn Godgeheiligd zaad zal ʻt gezegend aardrijk erven. Reimpsalm 25,6 (nl) Nach langer Krankheit verstarb mein lieber Mann Hindrik ten Brink * 18. April 1924 † 23. Juli 2010 Es trauern um ihn Jenni ten Brink geb. Klompmaker und Kinder Jenni ten Brink, 16956 Quincy, Holland Michigan 49424, USA 49824 Laar, Timmerweg 44 Laar/Gramsbergen Am Sonntag, dem 22. August 2010 feiern die Laarer und Gramsberger Kirchen um 14.00 Uhr auf dem Hof Reins nach drei Jahren wieder einen »Kirchentag auf der Grenze«. Erstmals sind alle Kirchen aus den beiden Grenzorten beteiligt. Der »Kleine Chor« der katholischen Gemeinde und der Posaunenchor der reformierten Gemeinde Laar sorgen für die musikalische Begleitung. Pastor Rohaan aus Gramsbergen und Pastor Dr. Beuker aus Laar werden eine Dialogpredigt halten. Der Nachmittag wird von einem deutsch-niederländischen Team vorbereitet und steht unter dem Thema »Overn streep haalen« (Grenzen überwinden). Man erwartet 300 bis 400 BesucherInnen, die in der Scheune auf dem Hof Reins (Grenzübergang Heesterkante Velgenhorst, dann rechts halten) unterkommen können. Für Kinder gibt es ein eigenes Programm. Eine Pause mit Kaffee und Kuchen soll die Kontakte über die Grenze fördern. Der Hof ist gut mit dem Fahrrad von beiden Seiten der Grenze zu erreichen. Für Parkplätze ist gesorgt. Die Begegnung endet gegen 16.00 Uhr. Interessierte sind herzlich willkommen. Gerrit-Jan Beuker Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich, was aber unsichtbar ist, das ist ewig. 2. Korinther 4, 18 In Liebe und Dankbarkeit haben wir Abschied genommen von unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin und Tante Clara Conradi geb. Meyerhoff * 12. Mai 1919 In stiller Trauer † 27. Juli 2010 Hinderk und Ingrid Conradi geb. Obarowski Gerd und Helga Conradi geb. Müller Lenhard Conradi sowie Enkel, Urenkel und alle Angehörigen 26736 Loquard Campingweg 2 Seite 129 Herr, dir in die Hände sei Anfang und Ende, sei alles gelegt! In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von meinem lieben Mann, unserem guten Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager, Onkel und Cousin Johann Beernink * 2. Oktober 1938 † 3. August 2010 In stiller Trauer Gertrud Beernink geb. Ritz Heiner und Anja Beernink mit Mareile und Elisa Magitta und Ralf Groothus mit Sina, Jona und Aron Jan und Jessica Beernink mit Johanna und alle Angehörigen 48455 Bad Bentheim, Schüttorf, Köln Tannenstraße 14 Gott der Herr nahm heute zu sich unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwägerin und Tante Gerda Meyer geb. Ensink * 9. März 1925 † 22. Juli 2010 In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied. In stiller Trauer Johannes und Janette Meyer Henny und Henk Eendebak Frieda und Georg Wortel Gerhard und Hedwig Meyer Netti und Johannes Köster Anne und Gerd-Heinz Kaalmink Enkel- und Urenkelkinder 49849 Wilsum, Harderwijk, Nordhorn, Havixbeck Uelsener Straße 6 Psalm Ich bin vergnügt, erlöst, befreit. Gott nahm in seine Hände meine Zeit, mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen, mein Triumphieren und Verzagen, das Elend und die Zärtlichkeit. Was macht, dass ich so fröhlich bin in meinem kleinen Reich. Ich sing und tanze her und hin vom Kindbett bis zur Leich. Was macht, dass ich so furchtlos bin an vielen dunklen Tagen. Es kommt ein Geist in meinen Sinn, will mich durchs Leben tragen. Was macht, dass ich so unbeschwert und mich kein Trübsal hält, weil mich mein Gott das Lachen lehrt wohl über alle Welt. Ich bin vergnügt, erlöst, befreit. Gott nahm in seine Hände meine Zeit, mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen, mein Triumphieren und Verzagen, das Elend und die Zärtlichkeit. Hanns Dieter Hüsch, in »Das Schwere leicht gesagt«, Herder 3, 2009 Seite 130 Der Herr ist meine Hilf und Stärke. Reimpsalm 118, 5 Unsere Vereinsschwester Gerda Meyer verstarb im Alter von 85 Jahren. Sie hat unsere Vereinsstunden, solange es ihre Kräfte erlaubten, langjährig besucht. Auch für ihre treue Mitarbeit danken wir Gott. Ev.-altref. Frauenkreis Wilsum Der Grenzbote Erscheint vierzehntägig, in den Sommerferien einmal in drei Wochen. Herausgeber: Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen Redaktion: Pastor Hermann Teunis, Ihrener Straße 12, 26810 Westoverledingen Schriftleitung: Juli und August 2010: Pastorin Nina Oltmanns, Ehm-Schipper-Weg 2, 26736 Campen, Telefon: 0 49 27 / 329, E-Mail: [email protected] September und Oktober 2010: Pastor Hermann Teunis, Ihrener Straße 12, 26810 Westoverledingen, Telefon: 0 49 55/ 5544, Fax: 04955/989108, E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss: Am Dienstag nach dem Erscheinen der vorigen Ausgabe; namentlich gekennzeichnete Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet. Druck: A. Hellendoorn KG, Stettiner Straße 1, 48455 Bad Bentheim Bestellmöglichkeiten: Bei den Kirchenräten für den Bezug über die Kirchengemeinde; für den Postbezug bei Gesine Wortelen, Buchenstraße 32, 48465 Schüttorf, E-Mail: [email protected] Bezugsgebühren: EURO 25,– bei Bezug über Kirchengemeinden, EURO 40,– bei Postzustellung Anzeigen: EURO 0,50 je Millimeterzeile bei halbseitiger Breite