Champions League

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Champions League
die displays von NEC, Fujitsu-Siemens, Samsung und Sony
Champions League
Bei TFT-Displays für Produktentwicklung im Allgemeinen und CAD im Besonderen steht die Größe im Vordergrund: Erst Displays ab 20 Zoll stellen den Detailreichtum von komplexen Baugruppen angemessen dar. Bei einigen anderen Qualitäten können preisbewusste Entwickler
aber getrost sparen.
SIZE DOES MATTER. Bei Displays
und Monitoren für CAD/CAM stellt
Größe seit jeher die wichtigste Anforderung dar, denn die Darstellung
von Baugruppen mit allen Details
erfordert eine hohe Auflösung, wie
sie mit Bildschirmen in büroüblichen Dimensionen nicht zu erzielen ist. Für TFT-Displays bedeutet
das: Erst die Geräte ab 20 Zoll können eine Auflösung von 1 600 x
1 200 erzielen. Die Ausführungen
um 23 Zoll bringen es auf 1 920 x
1 200 Bildpunkte.
Glücklicherweise sind derart große Displays inzwischen zu günstigen
Kursen erhältlich, so dass der Preis
für einen professionellen Arbeitsplatz keine größere Hürde darstellen
sollte. So liegen die Preise von Displays im Format 20 oder 21 Zoll
meist mehr oder weniger deutlich
unter 1 000 Euro, während die größeren Bildschirme typischerweise
um 1 500 Euro kosten.
Kostendämpfend wirkt auch,
dass CAD-Konstrukteure bei einigen Leistungsmerkmalen leicht zurückstecken können. Farbkalibrierung etwa ist bedeutsam zum Beispiel für Werbegrafiker oder Textildesigner, Ingenieure benötigen in
der Regel keine besonders genaue
Darstellung von Farben. Ebenso
sind niedrige Latenzzeiten für technische Anwendungen mangels
schneller Action weniger interessant. Allenfalls bei Bewegungssimulation oder schneller Drehung von
3D-Objekten könnte sich Nachleuchten bemerkbar machen.
Die Reaktionszeiten von Displays
werden in Millisekunden angegeben, wobei es aufzupassen gilt: Werte für Grau zu Grau sind kürzer als
die für Schwarz zu Schwarz, aber
nicht in jeder Produktübersicht ist
© 2006 Carl Hanser Verlag, München
www.cad-cam.de
Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern.
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dieser Unterschied angegeben und
erklärt. Außerdem werden solche
Werte teils in ›Benchmark-freundlichen‹ Einstellungen gemessen, was
auch einen praxisfern hohen Kontrast bedeuten kann. Deswegen werden die Prospektdaten im Alltag
nicht immer erzielbar sein. Letztlich
ist der persönliche Augenschein
beim Fachhändler der beste Test –
und die Schnelligkeit spielt bei
CAD-Displays ohnehin nur eine
nachrangige Rolle.
Wünschenswert sind dagegen
gute Farb- und Helligkeitskontraste,
damit Details farblich hervorgehoben werden können. Die Helligkeit
sollte aber insgesamt nicht sehr
hoch sein, da sonst die Augen bei
langer Arbeitszeit leichter ermüden.
NEC: Riesenauswahl im Range
20 und 21 Zoll
Nach diesen Kriterien können
CAD/CAM-Anwender etwa bei
NEC aus dem umfangreichen Pro-
Bei NEC (www.nec-display-solutions.de) sind auch
die preisgünstigen Multisync-Displays bereits für
CAD/CAM geeignet. Höherwertige Modelle, insbesondere die der Serie Spectraview, bieten interessante Zusatzfunktionen.
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Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern.
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gramm getrost eine der kostengünstigen Ausführungen wählen.
So bietet von den drei 21-Zoll-Modellen der Serie Multisync bereits
der LCD2170NX für 874 Euro alle
wichtigen Leistungsmerkmale: physische Auflösung von 1 600 x 1 200
Pixel bei 60 Hz, einen ordentlichen
Betrachtungswinkel von 176°, alle
wesentlichen digitalen und analogen Anschlüsse, Plug and Play sowie diverse Einstellmöglichkeiten.
Die Vorzüge der höherwertigen
Modelle liegen überwiegend im erweiterten Farb-Management, insbesondere in der Kalibrierbarkeit
bei der Serie Spectraview. Hinzu
kommen Spezialfunktionen wie etwa Ferndiagnose über Netzwerk,
Cablecomp zur Kompensation
überlanger Kabel und Tilematrix
zum Aufbau von Monitorwänden
mit bis zu 20 Bildschirmen – die,
wenn im Einzelfall gefordert,
durchaus kaufentscheidend sein
können.
Darüber hinaus hat jeder Hersteller noch spezielle Schaltungstricks auf Lager, um die Bildqualität zu verbessern. Bei NEC haben
die Displays der höherwertigen Serie Spectraview die Funktion Autobright, die die Helligkeit automatisch reguliert, und Gammacomp
für brillante Farben und feine
Grauabstufungen. In welchem
Umfang sich das bemerkbar macht,
kann letztlich nur der direkte Vergleich beim Händler zeigen.
FSC: Der große Sprinter
Bei Fujitsu-Siemens ist das Angebot
an großen Displays deutlich überschaubarer, jedoch hat man neben
dem 20-Zöller Scenicview P20-2
auch das sehr große Modell P24-1W
mit stattlichen 24 Zoll Bilddiagonale im Angebot. Der Scenicview P202 erfüllt bereits alle für CAD wesentlichen Anforderungen wie eine Auflösung von 1 600 x 1 200, ordentliche Werte für Helligkeit und
Kontrast, Plug and Play und Eingänge als DVI-D und analog.
Der größere Scenicview P24-1W
übertrifft das kleinere Modell aber
doch deutlich, nicht nur hinsichtlich des Formats, sondern auch bei
Mit dem Scenicview P24-1W hat FujitsuSiemens (www.fujitsu-siemens.de) ein
großes Display mit exzellenten Werten.
den inneren Werte. So liegen die
Helligkeit und der Kontrast von
1 000:1 am oberen Ende der für
TFT-LCDs üblichen Werte. Ausgesprochen rasant ist zudem die Reaktionszeit von 6 ms (Grau zu
Grau) und 13 ms (Schwarz zu
Schwarz). Damit verdient dieses
Display besondere Beachtung,
wenn Größe und flüssige Darstellung von Bewegungsabläufen wichtige Anforderungen sind. Der Preis
von 1 700 Euro brutto ist für die gebotene Qualität auch nicht übermäßig teuer.
Samsung: Flottenparade der
Dickschiffe
Bei Samsung ist man besonders gut
gerüstet für Interessenten mit einem ausgeprägten Hang zur Größe. So reicht die Palette der Produktfamilie Syncmaster bis zu
TECHNOLOGIE
wuchtigen 46-Zoll-Displays, wobei
die ganz großen Ausführungen für
Präsentationen und nicht für Arbeitsplätze ausgelegt sind. Für
CAD/CAM mit King-Size-Ambitionen bietet sich das Modell 244T
in 24 Zoll an. Dieses Display gleicht
in den Werten für Kontrast, Helligkeit und Reaktionszeit dem großen
FSC-Modell und erfüllt damit auch
hohe Ansprüche an Kontrast und
Videoqualitäten.
Apropos Video: Als zusätzliche
Eingänge bietet das Gerät S-Video
und CVBS/FBAS-Fernseheingang,
wodurch sich der 244T bei Bedarf
als TV-Monitor verwenden lässt.
Als Dreingabe ist noch ein USBHub eingebaut. Bei einer Preisempfehlung von 1 249 Euro stellt dieses
Display ein Schnäppchen dar.
Sony: schwenkbares Display
Sony als weiterer renommierter
Anbieter hat zwei für CAD passende Display-Modelle: SDM-S205K
in 20-Zoll- und SDM-P234 mit 23Zoll-Diagonale. Beide bieten die
Beim Sony SDM
S205K im 20-ZollFormat lässt sich
das Display um
90° drehen
(www.sony.de).
maßgeblichen Auflösungen von
1 600 x 1 200 / 1 920 x 1 200 Pixel an
und die wichtigsten Komfortfunktionen für Plug and Play sowie
Energieeinsparung. Eine Besonderheit des SDM-P234 ist sein Lichtsensor, der dazu dient, ein ergonomisch günstiges Helligkeitsniveau
einzustellen. Der kleinere SDMS205K bietet einen USB-Hub und
die Möglichkeit, das Display um
90° zu schwenken.
Der 24 Zoll große Samsung 244T gefällt
wegen seines interessanten Preis-/Leistungs-Verhältnisses (www.samsung.de).
Bernd Liedke
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