Reisebericht „Entdecke Europa!“ Orte/Land: London, Leeds

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Reisebericht „Entdecke Europa!“ Orte/Land: London, Leeds
Reisebericht „Entdecke Europa!“
Orte/Land: London, Leeds / Großbritannien
Zeitraum: 24. bis 28. März 2009
I. Angaben zur Person:
Name, Vorname:
Hochschule:
Studienfach:
Semesterzahl:
E-Mail:
Rohrmeier, Sophie
LMU München
Germanistik, Philosophie, Psychologie
5
[email protected]
II. Motivation:
Was für einen Auslandsaufenthalt wollten Sie mit Hilfe des Kurzstipendiums vorbereiten?
Ich möchte im Rahmen meines Magisterstudiums ein Jahr als Erasmus-Studentin in
Großbritannien studieren. Für die Zeit nach dem Magister erwäge ich, an einer Uni in GB einen
Master anzuhängen.
III. Vorbereitung:
Wie haben Sie die Reise vorbereitet? Welche Erfahrungen haben Sie bei der Recherche/
Kontaktaufnahme von Ansprechpartnern gemacht? Geben Sie hilfreiche Links an.
Da ich bereits vor Abreise die Erasmus-Zusage für Leeds hatte, konnte ich umso besser meine
Termine an den Unis vorbereiten, umso besser konnte ich mich und meine Empfindungen an
den Orten prüfen: Wohin will ich, warum und wann? Leeds könnte ich ablehnen, um London
könnte ich mich auch später noch bemühen. Im Rahmen meiner Suche nach geeigneten
Universitäten habe ich mich vor allem mit dem Angebot in Forschung und Lehre der jeweiligen
Einrichtungen beschäftigt (auch über den sog. Prospectus, den man sich im Internet bestellen
kann) und bin dabei auf meinen Gesprächspartner an der Queen Mary University of London,
Professor Rüdiger Görner, Head of School of Languages, Linguistics and Film gestoßen. Seine
Forschungsschwerpunkte entsprechen meinem Studienverlauf und meinen Interessen. Jedes
“staff”-Mitglied der Fakultät hat seine eigene Seite im Internet mit Informationen und
Kontaktdaten. Herrn Professor Görner habe ich per E-Mail und in englischer Sprache kontaktiert
und habe ihm meine Studienarbeiten und Qualifikationen geschildert. Auf meine Anfrage hin hat
er mich zu seinen Veranstaltungen eingeladen und einen Gesprächstermin angeboten.
Nicht so einfach war es hingegen, herauszufinden, ob ich überhaupt an der Uni würde studieren
können. Die verschiedenen Ansprechpartner hatten Probleme, sich abzusprechen und mir
eindeutige Informatonen zukommen zu lassen.
Die University of Leeds habe ich ebenfalls per E-Mail angeschrieben, um den Weg zum und die
Öffnungszeiten des Study Abroad Office herauszufinden.
Vor der Reise habe ich versucht, bereits alles vorzubereiten was meine Wege betrifft: CampusMaps, Nahverkehrsnetz und -kosten. Bei der Deutschen Bahn gibt es z.B ein ganz gutes
Angebot für GB-Reisende, den British Rail Flexi Pass, mit dem ich nach Leeds und zurück
gefahren bin. Man kann an zwei Tagen innerhalb eines Monats ziemlich uneingeschränkt fahren
und der Preis ist deutlich günstiger als der eines regulären Tickets über die Deutsche Bahn.
Allerdings konnte ich in der kurzen Zeit vor meiner Abreise nicht herausfinden, ob ich noch
günstigere Tickets finden hätte können (mit längeren Fahrzeiten, oder als Studentin…, Angebote
der British Rail). Der Vorteil ist allerdings: Man kann den Flexi Pass auch für die Hin- ODER
Rückfahrt (wenn man auch noch einen anderen Reisetag einschieben will) zwischen Flughafen
und Innenstadt London (Heathrow Express und andere) benutzen, denn der Heathrow Express
ist ziemlich teuer.
Links:
www.leeds.ac.uk/studyabroad/ - www.sllf.qmul.ac.uk/german/ - www.heathrowairport.com
IV. Umsetzung:
Wie war’s vor Ort? Welche Ansprechpartner haben weiterhelfen können?
An der QMUL habe ich einen Gesprächstermin mit Herrn Professor Rüdiger Görner, Head of
School of Languages, Linguisitics and Film und Dozent dort, vereinbart. In London
angekommen, habe ich mich auf den Weg in den Westen der Stadt gemacht, Richtung QMUL.
Natürlich habe ich den richtigen Raum nicht sofort gefunden, aber die Höflichkeit der Briten ist
nicht nur Klischee. Herr Görner war sehr interessiert und engagiert. Wir haben die
verschiedenen Möglichkeiten durchgesprochen, die für mich bestehen, nach dem
Magisterabschluss an der QMUL zu studieren. Es gibt studentships und bursaries für
ausländische junge Wissenschaftler, die Platz und Finanzierung sicherten. Allerdings seien der
Zugang sehr “kompetitiv”. Doch Herr Görner hat mir auch angeboten, während meiner Zeit in
Leeds der QMUL und einer von ihm geleiteten Veranstaltung Besuche abzustatten. Somit
könnte ich an der University of Leeds studieren, gleichzeitig aber die Vorteile der QMUL
genießen, aufgrund derer ich mich für diese Uni interessiere.
Auf dem Weg nach Leeds war ich aufgeregt. Die Stadt habe ich natürlich kritisch betrachtet.
Schließlich wollte ich dort für ein Jahr leben. Leeds hat der Prüfung standgehalten! Ich bin eine
Runde durch die Innenstadt gelaufen und sofort habe ich die Lebendigkeit der drittgrößten Stadt
Großbritanniens gespürt. Anders als in London ist es dort weniger “reich“, es ist kontrastreicher
und “jünger”. Die Stadt ist geprägt von ihren Universitäten und ist nicht nur dadurch stark
zukunftsorientiert. Die großen Hochschulen University of Leeds und Leeds Metropolitan
University liegen oberhalb des Stadtzentrums, zu Fuß leicht erreichbar und direkt
nebeneinander. Die University of Leeds ist eine Campus-Uni und eine spannende Kombination
aus alten und neuen Gebäuden – in wirklich ansprechende Architektur. Mein erster Weg führte
mich zu meinem Termin im Study Abroad Office, das direkt dem Hauptgebäude gegenüber liegt,
also auch für die Zeit des Studiums schnell erreichbar ist. Die zuständige Dame hat mich
herzlich und keineswegs „dienstmäßig“ begrüßt und sich viel Zeit für mich genommen. Ich hatte
viele Fragen zu Organisation und Ablauf eines Year Abroad als Erasmus-Studentin an dieser
Uni. In einer Einführungswoche würde uns alles erklärt werden, an jedem Department gebe es
eine Ansprechperson für die einzelnen Erasmus-Studenten und für diejenigen, die es bräuchten,
würden parallel zum Studium laufende Sprachkurse angeboten. Ich würde allerdings in jedem
Falle bald keine Probleme mehr haben, an den Kursen teilzunehmen. Das hat mir sehr geholfen
und einige Unruhe genommen; Schließlich hat man immer etwas Sorge, man würde aus
Verständigungsschwierigkeiten keine Kontakte knüpfen können. Am Laptop des Büros hat man
mir noch gezeigt, wie ich mir meine Module für das Studium aussuchen kann. Als ErasmusStudentin profitiere ich von einem sehr offenen System, so dass ich nicht nur Veranstaltungen
meiner bisherigen Fächer besuchen kann, sondern auch darüber hinaus in andere Bereiche
werde blicken können. Einige der Infos, die ich im Auslandsbüro erhalten habe, hatte ich bereits
im Internet gefunden. Doch vieles war neu und vor allem en detail und persönlich erklärt, so
dass ich mit einer größeren Sicherheit meinen Aufenthalt planen kann. Um mich nach dem
„offiziellen“ Teil meines Besuchs in Leeds noch etwas umzusehen, habe ich im Studentencafé
Kaffee getrunken, der den Bedürfnissen langer Studientage absolut gerecht wird. Danach war
ich fit für eine Campus-Entdeckungstour: Hauptgebäude, Lecture Hall und die Studienberatung
habe ich gesucht und dank praktischer Ausschilderung schnell gefunden. Alles liegt nahe
beieinander und ist sehr gepflegt. Sehr ungewohnt: Steht man auch nur ein paar Momente an
einem Ort und blickt um sich – schon kommt eine freundliche Person und fragt, ob sie helfen
könne.
V. Gesamteindruck:
Würden Sie diese Universität allgemein / für Ihr Fach weiterempfehlen?
Die Queen Mary University hat verschiedene Campi; die Germanistik/die Geisteswissenschaften
liegen im Westen Londons – eine halbe Stunde mit der tube vom Zentrum entfernt. Die
Umgebung ist wenig lebendig (vielleicht ist das in der Hochzeit des Studiums anders), weniger
gepflet als die Innenstadt, aber wohl sehr international. Die Gebäude an sich sind nicht
herausragend, aber in Ordnung. Fachlich kann ich die QMUL noch nicht ausreichend beurteilen,
um sie weiterzuempfehlen, aber Herr Görner ist ein Beweis für die guten fachlichen Angebote.
Je nach Interessensschwerpunkten gibt es sehr gute und spezifische Kurse, die auch
interdisziplinärer sind als in Deutschland. Die University of Leeds würde ich empfehlen – allein
aufgrund Ihrer Lage in dieser aufregenden Stadt, die individueller und weniger touristisch ist als
London. Aber auch die Menschen und die Gebäude der Uni sind sehr anregend. Auch zu dieser
Uni kann ich noch nicht beurteilen, wie die Lehre ist; aber die Angebote sind gut, vielfältig und
Informationen sind gut zugänglich. Es gibt sehr viele spezifische und und zugleich umfassende
Veranstaltungen. Mit einem sehr guten Gefühl fuhr ich von Leeds weg. In Vorfreude auf das
Jahr, das ich dort werde verbringen dürfen und mit der Sicherheit, dort gut aufgehoben zu sein
und viel Neues an den Geisteswissenschaften, an England und mir entdecken zu können.

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