Neuenburg: Abrahams wird kulinarischer

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Neuenburg: Abrahams wird kulinarischer
[ Aktuell ]
Die Frutarom Savory Solutions wird noch in diesem Jahr ihre Produktionsstätte in Loxstedt-Nesse bei Bremerhaven schließen, teilt
der Gewürz- und Zusatzstoffhersteller mit. Stattdessen werde
Frutarom die Kapazitäten in dem eine Autostunde entfernten Werk
Sittensen erweitern und gleichzeitig das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Holdorf (Landkreis Vechta) weiter ausbauen.
Auch die Produktion im niedersächsischen Bramstedt wird optimiert. „In Sittensen soll, wie in Korntal-Münchingen, eines der effizientesten Gewürzveredelungswerke Europas entstehen“, kündigt
Nick Russell, Vice President bei Frutarom Savory Solution, an. Am
Standort Holdorf soll noch stärker in Forschung und Entwicklung
investiert werden. „So stellen wir sicher, dass das Unternehmen zukunftsfähig bleibt und seinen Kunden jederzeit maßgeschneiderte
Lösungen zur Verfügung stellen kann“, erklärt Russell. Eine Erweiterung des Produktionsstandortes Loxstedt-Nesse sei aufgrund der
lokalen Gegebenheiten nicht möglich – das Unternehmen liegt
direkt an einem Wohngebiet. Ein Teil der Mitarbeiter werde von
Loxstedt-Nesse ins 70 Kilometer entfernte Sittensen wechseln.
Fotos: Greenpeace
Frutarom schließt Standort LoxstedtNesse und investiert in Sittensen
Greenpeace-Aktivisten versenken tonnenschwere Natursteine in
der Ostsee nahe der polnischen Stadt Kolberg, um das Grundschleppnetzverbot in Küstennähe durchzusetzen. Auf den Steinen
befinden sich tausende Unterschriften für den Meeresschutz.
peace wiederholt Steine in geschützten Meeresgebieten versenkt:
2008 und 2011 im Sylter Außenriff, 2009 im schwedischen Kattegat und 2011 in der Klaverbank vor der niederländischen Küste.
Während schwedische Institutionen das Versenken der Steine als
Meeresschutz-Maßnahme begrüßten, belangten damals deutsche Behörden die Umweltschützer gerichtlich. Für den Fall, dass
die Beluga-Crew aufgrund der neuen Aktion ebenfalls vor Gericht
gebracht werden sollte, haben sich 580 engagierte Bürger bereiterklärt, die Konsequenzen mitzutragen. Sie sicherten schriftlich zu:
„Wenn dieser Felsbrocken von Greenpeace für den Meeresschutz
eingesetzt wird, so geschieht dies auch in meinem Namen.“
Neuenburg: Abrahams wird kulinarischer
Botschafter für Niedersachsen
Die Frutarom Savory Solutions wird ihren Standort in Loxstedt-­
Nesse noch in diesem Jahr schließen. Stattdessen soll inbesondere
das Werk in Sittensen (Foto) modernisiert und erweitert werden.
Polen: Greenpeace versenkt
Felsbrocken vor Kolberg
Greenpeace-Aktivisten haben nahe der polnischen Stadt Kolberg
tonnenschwere Steine in der Ostsee versenkt, um das Grundschleppnetzverbot in Küstennähe durchzusetzen. „Wir handeln,
weil die Politik nichts tut, und setzen bestehendes Recht um“, sagt
die polnische Greenpeace-Fischereiexpertin Magdalena Figura.
Das Gebiet vor Kolberg gehört zum europäischen „Natura-2000“Netzwerk. Generell ist in der Drei-Meilen-Zone der polnischen Ostsee die Grundschleppnetzfischerei verboten. „Trotzdem zerstören
die Fischer im Schutzgebiet mit ihren Grundschleppnetzen den
Meeresboden auf der Suche nach Sandaal, der Nahrungsgrundlage des Ostseedorschs“, erklärt Greenpeace. Seit 2008 hatte Green10 FischMagazin 6 / 2013
Die Lachsräucherei Abrahams wird „kulinarischer Botschafter Niedersachsens“, meldet die Nordwest-Zeitung. Anfang Juni wurden
in Hannover Niedersachsens Top-100 Lebensmittel ausgezeichnet – dabei auch das Produkt ‚Sockeye Wildlachs‘ von Abrahams
Fisch Feinkost aus dem ostfriesischen Neuenburg. „Wir haben uns
das erste Mal beworben und sind selbstverständlich stolz darauf“,
sagt Vertriebsleiter Stephan Geitz. Einmal im Jahr ordert Abrahams
den kanadischen Wildlachs im Ursprung. Im vergangenen Jahr seien es 40 Container mit 22 Tonnen gewesen, also fast 900 Tonnen.
Geräuchert und verarbeitet wird der Wildlachs auf einer Produktionsfläche von inzwischen 3.700 Quadratmetern im Gewerbegebiet
Coll­stede. Seit 1995 ist der Standort ständig erweitert worden, zuletzt um eine neue Kühlanlage für fast 300.000 Euro. Das Gros der
verarbeiteten Rohware – etwa 70 Prozent von jährlich 2.900 Tonnen
– sei jedoch norwegischer Zuchtlachs, sagt Prokurist Wilfried Wehrmann. Mit Lachs werden 80 bis 90 Prozent des Jahresumsatzes von
zuletzt rund 23 Mio. Euro (2012) erwirtschaftet. Abrahams sei stolz
darauf, in Deutschland zu produzieren. Künftig solle das durch einen klaren Schriftzug auf der Ware „Hergestellt in Deutschland“
ausgelobt werden, kündigt Stephan Geitz an.
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[ Aktuell ]
Shrimpseuche EMS: Forscher
identifizieren Bakterium als Auslöser
Polen: Neuer Lachsverarbeiter Limito
setzt auf „große LEH-Kontrakte“
Wissenschaftler haben den Auslöser der Shrimp-Krankheit EMS
identifiziert. Experten der University of Arizona fanden als Ursache
für die Seuche mit dem offiziellen Namen Akutes Hepatopankreatisches Nekrose-Syndrom (AHPNS) ein Bakterium, schreibt Fish Information & Services (FIS). Das Team unter Leitung von Dr. Donald
Lighter fand heraus, dass das Bakterium oral übertragen wird und
den Magen-Darm-Trakt der Garnele befällt, wo es ein Toxin produziert, das das Gewebe zerstört und verheerenden Schaden in der für
die Verdauung wichtigen Bauchspeicheldrüse, dem Pankreas, verursacht. Sie betonten, dass EMS keinerlei Auswirkungen auf den Menschen habe. In Garnelenzuchten tritt EMS 20 bis 30 Tage nach dem
Besatz auf. Wenn infiziert, werden sowohl Black Tiger-Garnelen (Penaeus monodon) als auch Weiße Garnelen (P. vannamei) lethargisch
und stellen die Nahrungsaufnahme ein. In hochgradig befallenen
Teichen kann die Sterblichkeit bis zu 100 Prozent erreichen. Gegenwärtig wollen die Wissenschaftler Diagnosemethoden entwickeln,
um durch die frühzeitige Entdeckung des EMS/AHPNS-Pathogens
das Management von Brutanstalten und Farmen zu verbessern.
Seit EMS erstmals 2009 aus China gemeldet worden ist, hat sich die
Krankheit nach Vietnam, Malaysia und Thailand ausgebreitet und
verursacht jährliche Verluste von mehr als einer Milliarde USD.
Ambitionierte Ziele hat sich die neue Lachsproduktion des polnischen Unternehmens Limito gesetzt. „Wir streben bei Lachs die
Führung an“, zitiert das Portal IntraFish Fabrikdirektor Krzysztof
Kleinschmidt. Im März 2012 hatte die für rund 10 Mio. Euro errichtete Produktion im polnischen Grudziadz (dt. Graudenz) den
Betrieb aufgenommen, ein halbes Jahr später wurde sie in Anwesenheit von 200 Gästen – darunter als Redner auch Polens früherer Staatspräsident Lech Wałesa (69) – offiziell eingeweiht. Auf
drei Produktionslinien laufen geräucherte, frische und gefrorene
Lachsprodukte. 300 Mitarbeiter werden ständig beschäftigt, zur
Hochsaison werde die Belegschaft auf bis zu 400 aufgestockt, sagt
Kleinschmidt. Zur Kundschaft zählten führende LEH-Filialisten,
aber auch einige Foodservice-Unternehmen, auf dem heimischen
polnischen Markt, in Ost- und Westeuropa sowie in Australien.
Kleinschmidt: „Wir bevorzugen große LEH-Kontrakte.“ Der Umsatz
lag im vergangenen Jahr im Bereich zwischen 30 und 35 Mio. Euro,
für dieses Jahr strebe Limito 50 Mio. Euro an. Allerdings leide die
Marge – wie bei manchem Wettbewerber – unter den seit geraumer
Zeit hohen Preisen für die norwegische Rohware. In puncto Profitabilität sei das erste Quartal 2013 daher „nicht das beste“ gewesen,
formuliert der Direktor euphemistisch.
Roter Thun: Hauptfangsaison
beginnt unter starker Überwachung
Die diesjährige Hauptfangsaison für den Roten Thun im Mittelmeer
und im Ostatlantik hat begonnen, meldet die EU-Kommission. Bis
zum 24. Juni dürfen Fangschiffe aus sieben EU-Mitgliedsstaaten –
Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland, Portugal, Malta und
Zypern – mit Fallen und Ringwaden 83 Prozent der Quote von
7.548 t fischen. Im Rahmen eines im November 2012 von der Internationalen Kommission für die Erhaltung der Thunfischbestände
im Atlantik (ICCAT) eingeführten mehrjährigen Managementplans
wurden verschärfte Kontrollmaßnahmen eingeführt, darunter Inspektoren, Patrouillenschiffe und -flugzeuge, die von der Europäischen Fischereiaufsichtsbehörde (EFCA) und den Mitgliedsstaaten
koordiniert werden.
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Zur Kundschaft von Limito zählen führende LEH-Filialisten, aber
auch einige Foodservice-Unternehmen, auf dem heimischen polnischen Markt, in Ost- und Westeuropa sowie in Australien.
FischMagazin 6 / 2013
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