Offener Unterricht in der Praxis – Unterrichtskonzepte - PH
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Offener Unterricht in der Praxis – Unterrichtskonzepte - PH
Offener Unterricht in der Praxis – Unterrichtskonzepte und Organisationsformen in Diskussion Dr. Claudia Niedermair Der Beitrag beschäftigt sich mit in der Praxis gebräuchlichen Organisationsformen oder Unterrichtskonzepten zum Offenen Unterricht. Bevor die gängigsten Konzepte – Freiarbeit, Wochenplanarbeit, Lernen an Stationen/Werkstattunterricht und Projektunterricht/projektorientiertes Lernen – vorgestellt und diskutiert werden, wird der Begriff des Offenen präzisiert, um Kriterien für die Analyse der unterschiedlichen Konzepte bereitzustellen. Offener Unterricht – unabhängig von der jeweiligen Ausformung der Organisationsform erfordert klare Strukturen, welche im zweiten Teil des Artikels erörtert werden. Mein persönlicher Zugang zum Thema Offener Unterricht liegt in den späten 70er Jahren, als ich als Junglehrerin beim ersten österreichischen Freinet-Treffen einen Film über diese reformpädagogische Strömung in Frankreich sah. Die Bilder haben mich sehr berührt, brachten meine damaligen Vorstellungen von Schule und Lernen ziemlich durcheinander, aber es sollte noch einige Jahre dauern, bis ich den Schritt zur langsamen Öffnung wagte. Das schale Gefühl, leistungsstarke Kinder nicht genügend zu fordern und zu fördern, in ihrem Lerneifer und ihren Möglichkeiten einzubremsen bei gleichzeitigem Wissen, anderen Kindern nicht gerecht zu werden, sie halb uneingestanden, dennoch wissend, immer wieder zu überfordern, in Lernsituationen zu führen, in denen sie sich im Vergleich mit anderen als schwach, langsam erfahren mussten, „zwang“ mich schließlich zur teilweisen Öffnung. Ich halte eine undifferenzierte Sichtweise im Sinne von „offener Unterricht ist gut, Frontalunterricht schlecht“ oder umgekehrt, wie man sie in Praxisdiskursen häufig antrifft, für sehr problematisch. Eine Polarisation zwischen offen und lehrergelenkt führt in die Sackgase, die konkurrierende, die jeweils andere Form entwertende Sichtweise verschleiert den Blick auf Stärken und Schwächen und didaktische Möglichkeiten der unterschiedlichen Unterrichtskonzepte und Methoden. (Vgl. hierzu Gudjons 2003) 1 Offener Unterricht – Zum Verständnis und zur Klärung des „Offenen“ Nach wie vor dominiert an den Schulen der traditionelle Unterricht, gekennzeichnet durch starke Lehrerlenkung, kleinschrittig vorgegebene, von der Lehrperson für alle Kinder gleich geplante Lernprozessstrukturierung, häufig mit wenig Freiräumen für die höchst unterschiedlichen Lernvoraussetzungen, Lernstile und Lerntempi einzelner Kinder. Demgegenüber stehen offene Konzepte, die Kindern in unterschiedlichem Maß Entscheidungsfreiräume über die Lerninhalte und das Lernen zubilligen und auf Selbstverantwortung setzen (Wallrabenstein 2001, 54) Offener Unterricht bezieht sich auf vielfältige, bewährte reformpädagogische Traditionen, von Dewey bis Montessori, von Kerschensteiner bis zu Freinet, von Parkhurst bis zu Petersen. Allerdings unterscheiden sich die Konzepte in vielerlei Hinsicht, es lässt sich kein übereinstimmendes Grundmuster ableiten, „das sich für die Freiarbeit in der heuten Schule quasi als didaktische Schablone benutzen ließe“ (Jürgens 2004, 104). Gemeinsam ist den reformpädagogischen Konzepten jedoch die „Pädagogik vom Kinde aus“ (Key E. 1902) verbunden mit einem starken gesellschaftskritischen Potential: die Erziehung und Bildung des ganzen Menschen, die Schule als Lebensraum und Lebensgemeinschaft, lebendiges, selbsttätiges und lebensweltbezogenes Lernen. (Vgl. Eichelberger 2005; Jürgens 2004). Die heutige Rückbesinnung auf die Reformpädagogik bezieht sich in erster Linie auf methodische Aspekte und weniger auf die kultur- und gesellschafts- bzw. schulkritischen Standpunkte. Offener/kindorientierter Unterricht stützt sich zudem auf gegenwärtige wissenschaftliche Paradigmen, auf einen konstruktivistischen Lernbegriff, wie er von gemäßigten Konstruktivisten wie Piaget oder Aebli (1994); von Wygotsky (Papadopoulos 1999) und der neueren Gehirnforschung vertreten wird (vgl. Spitzer 2002): Lernen ist demnach ein eigenaktiver Konstruktionsprozess, Lehren und lernen stehen nicht in einem linear-kausalen Zusammenhang. Lernen erfordert die aktive Verknüpfung von Neuem mit bereits vorhandenen kognitiven Strukturen. Die Schule unterstellt die Möglichkeit eines „Gleichschritts“ im Lernen. Der Konstruktivismus, die kindorientierte Pädagogik oder auch der offene Unterricht betonen dagegen die Individualisierung des Lernens. Lernen ist biografieabhängig, emotionale und kognitive Strukturen sind in den jeweiligen Lebens- und Erfahrungswelten aufgebaut und erprobt worden. Gelernt wird, was viabel – anschlussfähig - ist. (Vgl. Niedermair 2004, Siebert 2005) Nach wie vor fehlt eine einheitliche Definition des Begriffs „Offener Unterricht“ trotz vieler Vorschläge. Meist werden Dimensionen der Öffnung diskutiert, die zwischen den Polen der fremdbestimmten Außensteuerung und der selbstbestimmt/autonomen Entwicklung von Kindern und den Vermittlungsstilen lehrergelenkt/expositorisch versus entdecken-lassend angesiedelt sind. (Wiechmann 2000, 17; Helmke 2003, 69; Drews/Wallrabenstein 2000, 140f) Für die Analyse und Einschätzung unterschiedlicher Formen der Öffnung auf dem oben dargestellten Kontinuum stellt Brügelmanns Stufenmodell (1997) ein sehr brauchbares Instrument dar. Er unterscheidet drei Dimensionen der Öffnung (vgl. auch Peschel 2006): a) „Öffnung des Unterrichts für Unterschiede zwischen den Kindern – methodischorganisatorische Öffnung“ (Brügelmann 1997, 4): Vor allem PraktikerInnen wissen um die Heterogenität von SchülerInnengruppen, auch wenn mit dem Konstrukt der Jahrgangsklasse so etwas wie „Entwicklungshomogenität“ angestrebt wird. Die Unterschiede beeinflussen in vielerlei Hinsicht den Erfolg beim Lernen: unterschiedliche Lernvoraussetzungen – Wissen und Können – bestimmen, wie gut (oder nicht) Neues mit Bestehendem verknüpft werden kann, ob Kinder über- oder unterfordert sind; welche Schwierigkeitsgrade passend sind. Unterschiedliche Lernstile verlangen nach verschiedenen Zugangsmöglichkeiten und Aneignungsweisen; die verschiedenen Arbeitstempi, motivationale und volitionale Lernvoraussetzungen bestimmen Dauer bzw. Menge der leistbaren Arbeit. Ein Großteil der LehrerInnen verbindet den Begriff „Offener Unterricht“ ausschließlich mit dem Eingehen auf die Leistungsunterschiede der Kinder. Diese organisatorische Öffnung im Sinne innerer Differenzierung ist wichtig, man findet sie in der Praxis mit Abstand am häufigsten vor. Raum, Zeit und Sozialform werden vom Lehrer ganz oder teilweise freigegeben, hingegen sind Inhalt, Methode und Material weitgehend festgelegt. b) „Öffnung zur persönlichen Erfahrungswelt der Kinder – didaktisch-inhaltliche Öffnung von Unterricht“ (ebd. 5): Diese Öffnung findet sich in der Praxis weit seltener, sie bedeutet eine deutliche qualitative Veränderung/Weiterentwicklung. Sie bietet Raum für selbstständiges Denken, für das Entwickeln und Finden eigener Lern(um)wege und öffnet den Lernraum zur persönlichen/subjektiven Erfahrungswelt bzw. den unterschiedlichen Interessen der Kinder. Diese Öffnung ist nicht zwingend mit einer Unterrichtskonzeption verbunden; sie äußert sich in der Qualität der Aufgabenstellung. Während bei der organisatorischen Öffnung die Kinder die Wahl zwischen verschiedenen meist eng vorgegebenen (geschlossenen) Aufgabenstellungen, Schwierigkeitsgraden, der Menge der zu lösenden Aufgaben haben, fordert die inhaltliche Öffnung anspruchsvollere, problem- bzw. handlungsorientierte Aufgabenstellungen. Klassische Beispiele für inhaltliche Öffnungen im Bereich der Grundschule sind das Schreiben von freien Texten (bekannt aus der Freinet-Pädagogik), aber auch das Lesen in einem selbstgewählten Buch, das Bearbeiten einer selbstgewählten „Forscherfrage“. Während die Montessori-Pädagogik in der vorbereiteten Umgebung sehr klar strukturierte didaktische Materialien entwickelt, die den Lernprozess steuern, würde der an- spruchsvollere Aufgabentyp von den Kindern verlangen, selbst einen Lösungsweg zu suchen und zu erproben. Martin Wagenschein (1980) hat diese Form des entdeckenden Lernens wohl am prägnantesten entwickelt. c) „Öffnung zur Mitwirkung an und Mitverantwortung von Entscheidungen - pädagogisch-politische Öffnung der Schule“ (Brügelmann 1997, 6) Hier geht es um die Mitentscheidung bei der Unterrichts- bzw. Aufgabenplanung. Diese sehr weitgehende Öffnung wurde am vehementesten von Vertretern der Projektmethode (Dewey) eingefordert und ist methodisch im Projektlernen fest verankert. Nicht in erster Linie die Selbsttätigkeit, die Handlungsorientierung oder das Produkt ist Bestimmungsmerkmal für Projektlernen, sondern die Mitverantwortung und –kontrolle der gemeinsamen Arbeit durch alle Beteiligten. Die Projektmethode ist eng mit dem Begriff der Demokratie verbunden, verstanden als Möglichkeit der Partizipation und des Aushandelns von Regeln des Zusammenarbeitens und –lebens. (Vgl. Bastian/Gudjons 1994, Frey 1996) Der Klassenrat, Schülerversammlungen, die Schule als „polis“ (von Hentig 1993, 189) sind bekannte, praxiserprobte Instrumente für diese Dimension der Öffnung. 2 Organisationsformen/Unterrichtskonzepte offenen Lernens in Diskussion: Offene Unterrichtskonzepte für sich allein sind kein Qualitätsmerkmal guten Unterrichts. Es bedarf eines genaueren, eines schärferen Blicks darauf, was innerhalb dieses Rahmens//Lernraums/Lernarrangements passiert. Neben den Öffnungsgraden, der inhaltlichen Gestaltung von Lernarrangements sind Klarheit der Strukturen, Lern- und Arbeitsklima, aber auch die Klassenführung und der achtsame, wertschätzende und respektvolle Umgang mit Kindern – wie im „traditionellen“ Unterricht auch - Kernelemente von Unterrichtsqualität. Und auch offener Unterricht hat sich der Frage der Wirksamkeit, des Lernerfolgs zu stellen, angestrebte Ziele müssen ausgewiesen, reflektiert und überprüft werden. (Vgl. Helmke 2003, 49ff) 2.1 Freie Arbeit – Freiarbeit – Freie Lernphasen Freie Arbeit in vorbereiteter Umgebung ist ein Kernelement der Montessori-Pädagogik. Von Freiarbeit in ihrem Sinn kann nur gesprochen werden, wenn die Entscheidung über die Arbeitsmittel/Lernmaterialien und damit die Ziele und Inhalte vom Kind selbst als Lernsubjekt getroffen wird (vgl. Montessori 1969, Montessori 1972, Holtstiege 1987). Das entscheidende Kriterium zur Unterscheidung von Wochenplanarbeit und Freiarbeit im Sinne Montessoris ist die Entwicklungsfreiheit des Kindes, Montessoris Theorie über den Selbstaufbau der kindlichen Persönlichkeit. „Das Kind allein ist Bildner seiner Persönlichkeit“, „Das Kind als Baumeister seiner selbst“, „Hilf mir, es selbst zu tun“, „Keiner kann für das Kind wachsen“ – diese bekannten Zitate sind Ausdruck ihrer anthroplogischen Grundannahme, dass Entwicklung nur zu verstehen ist als Selbstaufbau der Persönlichkeit, gefördert und angeregt durch die aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt. Eine den kindlichen Lernbedürfnissen entsprechende Umgebung ist die einzige tatsächliche Hilfe, die Erwachsene dem Kind bei seinem Selbstaufbau geben können: Die Strukturen, die das Wachstum, die psychische und kognitive Entwicklung leiten, können sich nur durch ein freies Handeln in einer anregungsreichen, bedürfnisangepassten Umwelt verwirklichen. Vorbereitete Umgebung und freie Arbeit sind die konsequente didaktisch-methodische Antwort auf diese Annahmen. Freie Arbeit bzw. Freiarbeit in diesem Sinn bedeutet, dass Kinder keinerlei Arbeitsvorgaben erhalten, dass die Lehrpersonen eine Lernumgebung mit unterschiedlichsten Arbeitsmaterialien gestalten, aus denen das Kind seinen inneren Impulsen folgend, das für seine Entwicklung treffende Material auswählt. Diese Sichtweise – kompromisslos umgesetzt – gerät in Widerspruch mit Lehrplänen, die für bestimmte Altersstufen bestimmte Ziele vorgeben. Im ursprünglich-radikalen Sinn kann Mon- tessori-Pädagogik nur in alternativen Privatschulen umgesetzt werden. Es muss jedoch angemerkt werden, dass die Öffnungsgrade in der Montessori-Pädagogik keineswegs so weit sind, wie dies vielleicht auf den ersten Blick erscheinen mag: Ziele und Inhalte sind nicht beliebig, sie werden immanent vorgegeben durch die von der Lehrperson zur Verfügung gestellten Materialien, die die Steuerung der Kinder übernehmen bzw. einschränken. Freie Lernphasen (Hammerer 1994) – häufig als Freiarbeit bezeichnet - orientieren sich an Grundstruktur der vorbereiteten Umgebung und freien Wahl der Lernaktivität, sind jedoch auf unterschiedlich viel Zeit innerhalb der Woche bzw. des Vormittags beschränkt. Freiarbeit in Regelschulen muss eine Balance zwischen Entwicklungsfreiheit und Steuerung im Sinne der Lehrplanziele finden – und damit den ursprünglichen Begriff der „freien Arbeit“ eingrenzen. 2.1.1 Einschätzung • Freiarbeit mit vorbereiteter Umgebung stellt eine relativ weitgehende Öffnung des Unterrichts dar: Sie ist nicht nur eine organisatorische Öffnung, sondern vor allem eine Öffnung hin zur subjektiven Erfahrungswelt, zu Interessen der Kinder Æ Entwicklungsfreiheit; • Freie Lernphasen in dieser Konzeption entsprechen weitestgehend den Anforderungen eines Lernbegriffs aus konstruktivistischer Erkenntnisperspektive. • Es gibt ein didaktisch-methodisch hervorragend durchdachtes Materialangebot mit hohen Qualitätsansprüchen, welches vor allem unterschiedliche Lernniveaus (enaktiv – ikonisch – symbolisch) berücksichtigt und neben der ansprechenden Gestaltung meist Selbstkontrollmöglichkeiten beinhaltet. • Das große Problemfeld ist der Umgang mit dem Spannungsverhältnis zwischen Kindorientierung und den gesellschaftlichen Anforderungen, materialisiert in Lehrplänen, aber auch in Schulbüchern. Ob und wie weit Kinder in der Auswahl der Lernaktivitäten unterstützt, gesteuert oder auch eingeschränkt werden, bleibt in der Verantwortung der Lehrperson und darf meiner Meinung nach nicht an das Kind delegiert werden. • Weinert (1997) sieht eine Gefährdung durch „Romantisierung und Idealisierung“ des lernenden Kindes, wenn angenommen wird, „Kinder würden sich ständig für all das interessieren und zu all dem motiviert sein, was sie lernen müssen, um später den vielfältigen Anforderungen in der modernen Welt gerecht werden zu können“ (Weinert, in Helmke 2003, 67), eine Einschätzung, die ich teile, wenn freie Arbeit mit laissez-faire verwechselt wird. • Neben den klassischen Materialien aus der Montessori-Pädagogik müssten offenere, anspruchsvollere Aufgabentypen – im Sinne Wagenscheins (1980) – entwickelt und in die vorbereitete Umgebung aufgenommen werden. • Das selbstständige Durcharbeiten eines Materialangebots allein – und sei es noch so handlungsorientiert und aus Pädagogensicht kindgemäß aufbereitet – ist noch kein Garant für das Verstehen der Lerninhalte. TUN allein kann auch ineffizientes Aktiv-Sein sein. Manche Kinder brauchen für den Transfer die Unterstützung der Lehrkraft. Konzentrierte Aufmerksamkeit ist vom Lehrer gefordert, wenn er diese Problemstellen nicht übersehen will. 2.2 Wochenplanunterricht – WPU Die Wurzeln des Wochenplanunterrichts gehen auf Célestin Freinet und Helen Parkhurst zurück. • Célestin Freinet entwickelte das Konzept des „plan de travail“, einen doppelschrittigen Wochenplan. Am Ende jeder Woche wird im Klassenrat über Aufgaben und Themen der kommenden Woche beraten. Daraus entwickelt sich ein „plan collective“, ein Klassenarbeitsplan. Unter Berücksichtigung der gemeinsamen Absprachen stellt jede Schülerin bzw. jeder Schüler zu Beginn der Arbeitswoche, teilweise eigenständig, teilweise unter Beratung des Lehrers, seinen individuellen Wochenarbeitsplan („plan individuelle“) auf (vgl. Vaupel 2002, 72; Freinet, 1985) • Die amerikanische Landlehrerin Helen Parkhurst nahm sich nach einem Besuch bei Maria Montessori vor, ihre SchülerInnen nach individueller Begabung, individueller Neigung und individuellem Rhythmus lernen zu lassen. Sie besorgte Materialien und schrieb Anweisungen, wie damit umzugehen sei. Der Einzelne konnte sich daraus sein persönliches Lernprogramm – in der Regel für eine Woche – zusammenstellen. Daraus wurde der so genannte „Daltonplan“, ein Vertrag („contract“), der zwischen LehrerIn und SchülerIn abgeschlossen wurde. (Popp 1999) Die historischen Vorbilder der heutigen Wochenplanarbeit verweisen auf die Pole, innerhalb derer Wochenplanunterricht auch heute noch angesiedelt ist: einerseits das ausgesprochen offene Konzept Freinets, welches die SchülerInnen zur eigenständigen Planung ihrer Lernaktivität anleitet und ihnen weit größeren Raum zur Selbstbestimmung als die Freiarbeit bei Montessori eröffnet, andererseits die weitaus stärkere Lehrerlenkung bei Parkhurst, die Ziele und Inhalte vorgibt und den SchülerInnen Wahlmöglichkeiten innerhalb dieses Rahmens bietet. Die Wochenplanarbeit der Gegenwart zielt meist nicht auf die große Öffnung wie bei Freinet. Wochenpläne in der heutigen Praxis sind meist Arbeitsvorgaben, die von der LehrerIn erstellt werden und von den Kindern innerhalb einer vorgegebenen Stundenanzahl (innerhalb einer Woche) selbstständig zu bearbeiten sind. Im Unterschied zur Freiarbeit nach Montessori bestimmen die Kinder bei der Arbeit mit dem Wochenplan Ziele und Inhalte nicht selbst, sie sind im Plan entweder ganz oder zumindest teilweise von den Lehrerinnen vorgegeben und korrespondieren mit Lehrplaninhalten und zielen. Bei der Wochenplanarbeit entscheiden die Kinder in der Regel über die Reihenfolge der Aufgaben, die sie bearbeiten, über die Zeiteinteilung, das Lerntempo, die Sozialform, teilweise auch über den Schwierigkeitsgrad, während die Ziele fremdbestimmt und dem Curriculum der jeweiligen Stufe oder auch des Faches folgen. Ziel des Wochenplans ist eigentlich das Erlernen des selbständigen Arbeitens mittels einer Planung innerhalb einer überschaubaren Zeitspanne, verbunden mit Passung der Anforderung in Menge und Schwierigkeitsgrad. In der Regel bestehen Wochenpläne aus Pflicht-, Zusatz- und frei zu wählenden Aufgaben. Je nach Gestaltung des Wochenplans, nach der Gewichtung der Aufgabenstellungen können Wochenpläne allerdings vielen Kriterien eines offenen Unterrichts entsprechen – oder im anderen Fall ausschließlich etwas andere Formen von Stillarbeit sein. WPU erweist sich sowohl als günstige Einstiegsform für Kinder auf dem Weg zu mehr Selbstständigkeit, als auch als kontrollierbarer Ausstieg für Lehrpersonen aus einem überwiegend lehrergelenktem Unterricht. 2.2.1 Unterschiedliche Öffnungsgrade und Strukturen In der Schulpraxis und in der dokumentierenden praxisnahen Literatur finden sich höchst unterschiedliche und vielfältige Typen von Wochenplänen. (Vgl. Niedermair 2004, 119f; Morgenthau 2002) • geschlossene Wochenpläne: Hier werden sämtliche Aufgaben, differenziert nach Leistungsniveaus, vorgegeben. Für frei verfügbare Zeit werden Zusatzaufgaben auf dem Wochenplan angeführt. Die Öffnung beschränkt sich auf die Auswahl verschiedener Schwierigkeitsgrade und auf die Quantität der Zusatzaufgaben, die gemacht werden. • teilweise offene Wochenpläne: Hier wird Basisstoff (Pflichtaufgaben) für unterschiedliche Lernniveaus vorgegeben, bleibt nach Bearbeitung dieser noch Zeit, können die Kinder aus unterschiedlichen Angeboten wählen. Den Kindern frei verfügbare Zeit zuzugestehen stellt gegenüber geschlossenen Wochenplänen eine wirkliche Erweiterung dar, da sie Freiräume eröffnet, tatsächlich selbstgesteuert Lernaktivitäten zu wählen. Das Verhältnis zwi- schen verplanter und frei verfügbarer Zeit kann als Indikator für die Entwicklung hin zu mehr Eigenverantwortung gesehen werden. • offene Wochenpläne: Die Wochenpläne beinhalten Bereiche (z. B. Lesen, Rechtschreibung, Mathematik), die Kinder planen anfangs der Woche Aktivitäten und Vorhaben zum jeweiligen Bereich, die sie während der Woche ausführen. Diese Form findet sich in der Praxis jedoch selten. • lernzielorientierte Wochenpläne: Den Kindern werden nicht mehr die Inhalte, sondern die Ziele vorgegeben und die Materialien aufgelistet, mit denen sie arbeiten können, um dieses Ziel zu erreichen. Die Kinder wählen mit Unterstützung der Lehrperson das jeweilige Lernfeld, z. B. 1x1, Sachrechnungen I; Maße. Zu jedem Lernfeld sind Ziele angegeben, verschiedene Materialien zur Erarbeitung stehen zur Verfügung. Glaubt das Kind, den Lernstoff zu beherrschen, meldet es sich zur Lernzielkontrolle. (Vgl. Schöffegger 1995, S 70ff) 2. 2.2 Einschätzung • Mit dem gegenwärtigen WPU erfolgt eine Öffnung vor allem in Richtung innere Differenzierung – Passung der Aufgaben. Die Aufgaben können den indivduellen Lernvoraussetzungen und –bedürfnissen angepasst werden. Lerndefizite können durch spezielle Lernangebote aufgearbeitet werden. • LehrerInnen haben die Möglichkeit, sich intensiver mit einzelnen Kindern zu beschäftigen. • LehrerInnen haben kaum „Legitimationsprobleme“, der Wochenplan gibt Sicherheit im Hinblick auf curriculare Anforderungen, bietet Überschaubarkeit für den Lehrer bei gleichzeitiger leichter Öffnung. • Wochenpläne werden häufig reduziert auf rezeptive, ausschließlich übendgeschlossene Lernaufgaben, mit viel Arbeitsblättern und Übungen aus Lehrbüchern – dies erzeugt bei den LernInnen nicht das gewünschte Arbeitsverhalten und die erhoffte Motivation; • Pflichtanteile müssen überschaubar und gut bewältigbar sein – zu große Pflichtanteile belasten langsamere und lernschwächere Kinder; • Wochenpläne sind in erster Linie ein Instrumentarium zur Differenzierung und Individualisierung und weit weniger auf kooperatives oder entdeckendes Lernen angelegt. Lernaufgaben, die ein wirkliches mit- und voneinander Lernen anregen, sollten bei der Vorbereitung bewusst bedacht werden. 2.3 Werkstattunterricht (nach Jürgen Reichen), Lernen an Stationen – Lernzirkel Eine Lernwerkstatt/ein Lernzirkel ist eine besondere Form des Arrangements einer Lernumwelt. Beim Werkstatt-Unterricht werden große Themenbereiche vom Lehrer in einzelne Teile zergliedert und den SchülerInnen in verschiedenen 'Ateliers' oder Stationen zur selbständigen Bearbeitung angeboten. Über die Angebote in den Ateliers können die Lehrplanziele und Inhalte vom Lehrer gesteuert werden. Jede Station muss neben den erforderlichen Arbeitsmaterialien auch die entsprechenden Arbeitsaufträge anbieten. Während im lehrerzentrierten Unterricht die Inhalte im zeitlichen Nacheinander er- und bearbeitet werden, wird hier der gesamte Unterrichtsinhalt gleichzeitig, im Nebeneinander, angeboten. Die Kinder erhalten einen sog. Laufzettel, der ähnlich wie ein Wochenplan sämtliche Stationen (Lernaufgaben) im Überblick enthält und den Kindern als Orientierungshilfe dient. Die Kinder arbeiten in unterschiedlichen Stationen in verschiedenen Sozialformen zum selben Thema, z. B. Längenmaße, Wasser, Unser Körper, Grammatik. Die Reihenfolge des Durchgangs und die Verweildauer an den Stationen regeln Schüler selber. Wenn alle Stationen gleichwertig sind, können die Schüler ihren Weg durch die Ateliers/Stationen selber wählen und im Laufzettel eintragen. Wenn nicht, kann der Lehrer verschiedene Stationen für einzelne Schüler oder Schülergruppen zum verpflichtenden Funda- mentum erklären (= Differenzierung nach Pflicht- und Zusatzstoff). (Hegele in Wiechmann 2001, 58ff; Hegele 1997) Vor allem in der Praxisliteratur werden die Begriffe Werkstattunterricht, Stationenlernen und Lernzirkel wenig scharf voneinander abgegrenzt. Stationenlernen und Werkstattunterricht unterscheiden sich in erster Linie durch Umfang und Dauer, und bei Jürgen Reichen, der den Werkstattunterricht entschieden weiterentwickelt hat, kommt die Kompetenzdelegation als wesentliches Element hinzu. (Vgl. Reichen 1991, 61ff, Peterssen 1997) Werkstätten verstehen sich meist als fächerübergreifende Angebote, der Begriff Stationenlernen wird häufig im Zusammenhang von Übungsphasen in einzelnen Unterrichtsgegenständen verwendet, z. B.: Rechtschreibtraining, 1x1- Übungen. Werkstattbetrieb kann ähnlich wie die Wochenplanstruktur auf die Erarbeitung, auf die Übung oder aber auch auf eine Gesamtwiederholung ausgerichtet sein und sehr unterschiedliche Öffnungsgrade beinhalten. Ähnlich wie beim Wochenplanunterricht ausgeführt, finden sich in der praxisnahen Literatur sehr unterschiedliche Typen von Stationen bzw. Werkstätten. Auch hier reicht das Spektrum von sehr offenen, anspruchsvollen Aufgabenstellungen bis hin zu Angeboten, die im wesentlichen von Stillarbeitsphasen kaum zu unterscheiden sind. Der Umfang von Werkstatt- und Stationenlernen variiert stark, neben Stationenbetrieben, die nur wenige Unterrichtsstunden umfassen, werden für Werkstätten bedeutend mehr Stunden veranschlagt. Die Weiterentwicklung dieser Organisationsform ist für Unterricht in der Sekundarstufe besonders vielversprechend, weil hier innerhalb des Fachunterrichts offenes Lernen praktiziert werden kann. 2. 3.1 Das Chefsystem im Werkstattunterricht: die Aufgaben- und Kompetenzdelegation Eine große qualitative Weiterentwicklung ist vom Basler Lehrer Jürgen Reichen entwickelt und publiziert worden, sie liegt im sog. „Chefsystem“, in einer weitreichenden Delegation von Aufgaben und Kompetenzen an die Kinder selbst. (Kahl 1997 - Videoessay) Für jede Station innerhalb der Lernwerkstatt wird ein Kind zur ChefIn ernannt. Zu Beginn der Werkstatt macht sich der/die ChefIn mit seiner Station vertraut, d. h. er liest die Auftragskarten und beginnt mit der Arbeit. Gibt es Unklarheiten oder Probleme, kann der/die SchülerIn bei der LehrerIn Hilfe holen. Neben der Hauptaufgabe, in der Werkstatt zu arbeiten und zumindest die Pflichtaufgaben zu lösen, ist es die Aufgabe des Chefs, als AnsprechpartnerIn für seine Station zur Verfügung zu stehen. Möchte ein Schüler eine Station bearbeiten, wendet er sich nicht an die Lehrerin, sondern an den/die jeweiligen ChefIn. Weiters verbindet Reichen mit der Chefaufgabe, dass die Chefs notwendiges Material beschaffen und verwalten. Außerdem bestätigen sie ihren MitschülerInnen, dass sie die entsprechenden Arbeiten erfolgreich bearbeitet haben Theoretische Grundlagen und Vorläufer des Chefsystems findet man in der Methode des wechselseitigen Unterrichts und Erziehens, kurz „Schüler unterrichten Schüler“ oder „Lernen durch Lehren.“. Wurzeln finden sich auch in Jenaplanschulen, die den Unterricht in altersgemischten Stammgruppen organisieren. Ältere SchülerInnen als TutorInnen überprüfen ihren eigenen Lernerfolg, indem sie unterrichten. 2.3.2 Einschätzung: Die Einschätzung der Stärken und möglichen Problemfelder ist ähnlich wie beim WPU. Eine besondere Stärke der Werkstatt ist der thematische Bezug, der es ermöglicht, zu einem Thema wirklich unterschiedliche Lernzugänge anzubieten, ein Thema aus unterschiedlichsten Perspektiven zu beleuchten. Ein Nachteil dieser Organisationsform liegt im hohen Arbeitsaufwand bei der Vorbereitung und Herstellung der Werkstatt und dem im Vergleich dazu kurzen Einsatz im Unterricht. 2.4 Projektmethode – projektorientiertes Arbeiten Projektunterricht bietet eine weitgehende Übereinstimmung mit den von Brügelmann vorgeschlagenen Öffnungsgraden und konstruktivistischen Lerntheorien. Ich werde diese Unterrichtskonzeption hier jedoch nur kurz anreißen und verweise auf den in diesem Buch publizierten Artikel von Prof. Dr. Aregger. Obwohl die Projektmethode viele Väter hat, wird sie meist dem amerikanischen Professor für Philosophie, Dewey (1859 - 1952) zugeschrieben, der in Chicago eine Grundschule übernommen hat, die als "Laboratory School" berühmt wurde. Die Grundannahme war, dass Erkennen und Bewusstsein aus der planvollen Auseinandersetzung des Menschen mit seiner natürlichen und sozialen Umwelt, im Prozess der Tätigkeit, erfolgt und die Schule diese Form der planvollen Auseinandersetzung ermöglichen müsse. Mit „Der Weg zum bildenden Tun“ als Untertitel zu seinem Buch „Die Projektmethode“ fasst Frey diese Gedanken zusammen. (Frey 1996) Um den unscharfen, etwas inflationären Gebrauch des Begriffs Projektunterricht einzugrenzen – die Praxis neigt dazu, nahezu alles als Projekt zu bezeichnen, was in irgendeiner Form die herkömmlichen Strukturen kurzfristig überwindet und Abwechslung schafft – schlägt Frey (1996) als idealtypischen Projektablauf sieben Komponenten vor: 1. Projektinitiative 2. Auseinandersetzung mit der Projektinitiative (Projektskizze) 3. Gemeinsame Entwicklung des Betätigungsgebietes (Projektplan) 4. Projektdurchführung 5. Beendigung des Projekts 6. Fixpunkte (organisatorische Schaltstellen des Projekts, Pausen zum Innehalten und Koordinieren) 7. Metainteraktion (Reflexion während und nach der Projektarbeit, die dazu beiträgt, das Handeln zu einer pädagogischen Aktivität zu machen.) Frey unterscheidet neben Projekten, in denen alle Komponenten vorhanden sind, ‚projektartiges Lernen’, wenn nur wenige Komponenten entfaltet sind. Nach Peterssen (1997, 126) müssen jedoch die Initiativ-, Planungs-, Produktions- und Präsentationsphase berücksichtigt sein, wenn der Begriff des Projektlernens nicht völlig beliebig verwendet wird. Das wohl wichtigste Kriterium der Unterscheidung zwischen Projekt- und projektorientiertem Unterricht liegt im Bereich der Einbeziehung der SchülerInnen in Zielsetzung und Planung (Initiativphase, Planungsphase): Es ist ein unabdingbares Merkmal von Projektunterricht, SchülerInnen möglichst intensiv an der inhaltlichen und organisatorischen Gestaltung und Planung eines Projektes zu beteiligen. Häufig wird projektorienterter Unterricht von Lehrpersonen initiiert, Themen vorgeschlagen, Grobziele definiert, der Weg abgesteckt, grob strukturiert. Die Kinder suchen dann nach Inhalten, die sie im Rahmen des Themas interessieren, die Themen werden ausgehandelt und fixiert. Innerhalb dieser Struktur müssen dann die SchülerInnen die Schritte planen, eigene Ziele definieren, es wird fächerübergreifend gearbeitet, viele Sinne einbezogen, verschiedenste Methoden und Techniken verwendet, sehr viele Inhalte auf der handelnden und erlebnishaften Ebene angeboten, in unterschiedlichen Sozialformen kooperatives Lernen eingeübt, das Ergebnis in unterschiedlichster Form präsentiert. Für diese Art des projektorientierten Unterrichts eignet sich besonders der Sachunterricht als Ausgangspunkt. 3 Strukturen im offenen Unterricht Im traditionellen Unterricht übernehmen die Lehrbücher einen großen Teil der Strukturierung des Unterrichts, indem sie Inhalte, aber auch Ziele und kleinschrittige Wege für die Arbeit mit den Kindern vorschlagen. Wenn wir durch die Öffnung des Unterrichts diese Strukturierung zumindest relativieren, stellt sich die Frage nach den Strukturen im Offenen Unterricht – denn dieser braucht, damit er nicht beliebig und ineffizient wird, sehr klare Strukturen. 3.1 Strukturierung des offenen Unterrichts durch die räumliche Gestaltung der Klasse als anregende Lernumgebung. Eine wichtige Voraussetzung für Offenen Unterricht ist die Umgestaltung des Klassenraumes zu einer anregenden Lernumgebung. Regale und Raumteiler sind notwendig, um das zur Verfügung stehende Material sichtbar, gut geordnet und für jeden zugänglich aufzubewahren, es sind Ablageflächen, –fächer, -mappen oder Hängeregister für Schülerarbeiten vorzusehen. Auf eine einladende Präsentation der Arbeitsmittel, auf Übersichtlichkeit und Klarheit in der Anordnung (mathematische Materialien, Lesematerialien nach aufsteigendem Schwierigkeitsgrad z. B.) ist großes Augenmerk zu richten, die Ordnung in der Klasse wirkt als Vorbild/Modell für angestrebte Arbeitsweisen der Kinder. Signalfarben, wie etwa die Kennzeichnung aller Lesematerialien mit einer Farbe oder die Kennzeichnung von Schwierigkeitsgraden bei bestimmten Aufgabestellungen (rot = sehr schwierig, blau = leicht) sind ein beliebtes Mittel der Unterstützung der Ordnungsstrukturen. Zur Gestaltung der räumlichen Umgebung gehört aber auch das Einrichten verschiedener Zonen, da sich die Klasse ja nicht nur für offene Lernformen, sondern auch für andere Unterrichtskonzepte wie lehrergelenkten Unterricht eignen muss. Wo finden gemeinsame Lernaktivitäten statt, wo kann schnell und ohne viel Aufwand ein Sitzkreis eingerichtet werden? Ein bekanntes Mittel zur Gestaltung von Lernumgebungen ist das Einrichten von themenzentrierten Ecken, wobei häufig auch Korridore oder Zusatzräume mitverwendet werden. Diese können nach und nach entstehen, auch unter Beteiligung der SchülerInnen. Die Leseecke, die gleichzeitig auch Rückzugsecke ist, ist heute schon in vielen Klassen Standard. Daneben gibt es Forscherecken oder Experimentierzonen, Kreativecken, Informations- und Medienecken mit Computern, Lexikas, Pinwänden usw. Wie weitreichend die Umgestaltung des Raumes erfolgen muss, hängt vom angestrebten Unterrichtskonzept an. Freiarbeit mit den Lernmaterialien erfordert mehr räumliche Veränderung als Wochenplanunterricht mit viel Einsatz von Arbeitsblättern oder Schulbüchern, oder auch Werkstätten, bei denen die LehrerInnen die Stationen und alle dazugehörigen Materialen in einem Fach aufbewahren, dies auf breiten Fenstersimsen platzieren und die Kinder an den gewohnten Plätzen arbeiten. 3.2 Strukturierung des offenen Unterrichts durch die inhaltliche Gestaltung der Lernmaterialien Die fachlich und fachdidaktisch wohl größte Herausforderung für Lehrpersonen liegt in der inhaltlichen Gestaltung der Lernaufgaben und Lernmaterialien. Mittlerweile sehen wir uns einer Fülle von Materialien, Arbeitsblättern, Mappen und Spielen gegenüber auf höchst unterschiedlichem Qualitätsniveau. Materialien, aber auch Lernaufgaben in Wochenplänen und Werkstätten sind genau auf die Lernmöglichkeiten und –ziele hin zu analysieren, das gehört zu den Kernaufgaben und -kompetenzen einer Lehrperson. WAS soll mit dieser Aufgabe bewirkt werden, WIE soll gelernt werden? Die methodischen Schritte sind genau zu überlegen und als Arbeitsanweisung leicht verständlich für SchülerInnen zu formulieren. Sie sind auch darauf hin zu betrachten, welche Öffnungsgrade sie zulassen, ob sie vorwiegend übendwiederholenden Charakter haben oder ob sie Kinder dazu anregen, eigene Lernwege und Lösungsmöglichkeiten zu suchen; welche Aneignungsniveaus sie beinhalten. Übungs-, Ord- nungs- und Erkundungsaufgaben sollten nicht beliebig, als Sammelsurium, sondern sehr gezielt und überlegt zusammengestellt werden – das ist die Herausforderung an LehrerInnen. Nicht die Fülle der Materialien oder Aufgaben ist entscheidend, sondern die didaktische Durchdringung. Wichtig sind Materialien und Aufgabentypen, die in sich eine Struktur enthalten, die dem Kind ein Werkzeug zum selbständigen Lernen in die Hand geben. Anschauliche Beispiele hierfür sind beispielsweise die Anlauttabelle von Reichen, Lesedosen mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad auf der Wort-Figur, Wort-Bild, Wort-Satz und Wort-TextEbene oder das goldene Perlenmaterial von Montessori; Grundwortschatzkarteien – gemeinsam erarbeitet und individuell ergänzt u. v.a. m. 3.3 Strukturierung durch Kennenlernen und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken. Es ist ein häufig wiederkehrendes Missverständnis, dass selbständiges Lernen nicht eine Voraussetzung, sondern das Ziel der Öffnung des Unterrichts ist, das auch nicht punktuell als einmal erreicht abgehakt werden kann, sondern das in einem dauernden Prozess hergestellt werden muss. Auch Selbststeuerungsfähigkeit ist keine Voraussetzung, sondern ein mühsamer Prozess, der Zeit und Geduld voraussetzt und sich bei SchülerInnen unterschiedlich gut und schnell entwickelt. Deshalb dürfen vor allem im Anfangsstadium keine zu hohen Ansprüche an die Selbstorganisationsfähigkeit der SchülerInnen gestellt werden, deshalb sind langsame Einstiege auch über enge Wochenplanstrukturen durchaus sinnvoll – solange dies als Schritt auf einem Weg und nicht bereits als Endprodukt verstanden wird. Lernen lernen, selbständiges Lernen kann nicht einfach vorausgesetzt werden, es muss gelernt werden. Deshalb wird dem Methodenlernen in der Grundschule in vielen Publikationen großer Stellenwert beigemessen. Die Einführung von Lern- und Arbeitstechniken ist nach Gudjons (2003) eine didaktische Grundfunktion lehrergelenkten Unterrichts, die dann als Werkzeuge von den Kindern in der offenen Phase angewendet werden können. Wichtige Lerntechniken sind das genaue Lesen und Befolgen von Arbeitsanweisungen, aber auch das bewusste Anwenden von Handlungsschritten, z. B. beim Lösen von Textaufgaben oder beim Üben des Grundwortschatzes – wobei, am Rande bemerkt, Visualisierungen solcher Handlungsschritte auch als Teil der Lernumgebung gesehen werden könnten. Techniken zur Informationsentnahme aus Texten können nicht vorausgesetzt, sondern müssen zuerst eingeübt werden, z. B. das Markieren von Schlüsselwörtern; das Herausschreiben dieser Schlüsselwörter; Partnerarbeit geschieht nicht, indem man zwei Kinder etwas gemeinsam tun lässt, sondern indem erwünschte und nötige Verhaltensweisen besprochen, ausprobiert und reflektiert werden, usw. In diesem Zusammenhang möchte ich auf die vielen Anregungen von Heinz Klippert (1995, 1999, 2003, ) verweisen. Wiederkehrende Aufgabentypen und Arbeitstechniken geben den Kindern Sicherheit und Orientierung, was sich wiederum auf Motivation und Erfolgsorientierung auswirken kann. 3.4 Strukturierung durch Zeit und die Einhaltung von Phasen und Routinen Offene Lernphasen sollten nicht punktuell angeboten werden, sondern regelmäßiger Bestandteil des Unterrichts sein. Nur so können auch Routinen im Lern- und Arbeitsverhalten entstehen. Im Einführungsstadium sind offene Lernphasen meist auf zwei bis drei Einheiten pro Woche beschränkt, wobei es sich anfangs eher um kürzere Einheiten handelt (ca. 30 bis 50 Minuten), die allmählich, den Möglichkeiten der Kinder entsprechend, auf täglich etwa eine Stunde erweitert werden (sollten). Keinesfalls sollten sie als Ergänzung des lehrgangsorientierten Unterrichts gesehen werden und nur am Ende des Schultages angehängt werden. Offene Lernphasen können – je nach Konzeption – in unterschiedlichen Unterrichtsabschnitten eingeplant werden: (vgl. Hammerer 94, S. 36) • • • Einleitend: Die Schüler und Schülerinnen beginnen, sobald sie in der Früh in der Klasse eintreffen, mit der freien Wahl der Arbeit. Motivation, Konzentration und Durchhaltevermögen in diesem Abschnitt höher als gegen Ende des Unterrichtstages. Dazwischen: Den SchülerInnen wird in der Früh angekündigt, zu welchem Zeitpunkt die Freie Lernphase geplant ist (visueller Tagesplan). Ausleitend: Wird die Freie Lernphase am Ende des Unterrichtstages eingeplant, haben die Tätigkeiten der Kinder in der Tendenz eher spielerischen als arbeitsmäßigen Charakter. Offene Lernsequenzen folgen prinzipiell einem bestimmen Phasenplan – unabhängig vom gewählten Konzept: • Wahl der Arbeit – des Lernmaterials/der Station und auch der Sozialform • Selbsttätige Ausführung der Arbeit oder auch Arbeits- und Produktionsphase: Es ist darauf zu achten, dass diese Zeit lang genug bemessen wird. Aus Erfahrung weiß man, dass es eine Zeitlang dauert, bis Kinder ihren Arbeitsrhythmus gefunden haben. In Klassen mit Erfahrung mit offenen Lernsituationen kann man beobachten, dass erst nach einer gewissen Zeit der Großteil der Kinder aufmerksam arbeitet. Längere Arbeitsphasen führen in der Regel zu mehr Effizienz. • Beenden der offenen Lernphase - Phase der Entspannung Etwa fünf Minuten vor Beendigung einer offenen Unterrichtssequenz wird in den meisten Klassen leise, ruhige Musik eingeschaltet. Für die Kinder ist dies das Zeichen, dass sie nun langsam ihre Lernaktivitäten beenden und die Lernmaterialien an den richtigen Platz verräumen müssen. • Reflexion der selbstverantworteten Arbeit – Demonstrations- und Auswertungsphase In diesem Abschnitt wird der Großgruppe vorgestellt, was/womit man gearbeitet hat. Manche Kinder präsentieren freie Texte, stellen vor, was sie mit einem bestimmten Lernmaterial gemacht haben, lesen eine kleine Geschichte vor. Diese Präsentation ist oft Anregung und Motivation für andere Kinder. Regelmäßig Arbeiten vorzustellen oder zu erklären, warum etwas nicht so gut gelungen ist, festigt das Vertrauen in das eigene Leistungsvermögen und erhöht das Selbstbewusstsein. Reflexionsphasen zur Förderung der Selbstbeobachtung, der Selbstbewertung und Selbstevaluation sollen langfristig dazu führen, dass die Kinder ein positives Fähigkeitsund ein realistisches Selbstbild entwickeln. Sie sind unverzichtbarer Bestandteil des offenen Lernens und sollten keineswegs kognitiv-orientierten Stoff-Lernzielen „geopfert“ werden. 3.5 Strukturierung des offenen Unterrichts durch Regeln Ein Kernpunkt effizienter Klassenführung – egal ob lehrergelenkt oder offen - ist die Vereinbarung bzw. die Setzung von Regeln und Prozeduren, wobei sich Regeln auf allgemeine Standards im Verhalten und Prozeduren auf spezifische Verhaltensmuster beziehen (Helmke 2003, 80), beispielsweise „Wie hole ich Hilfe, wenn ich bei einer Aufgabe nicht weiterkomme?“ Bevor mit offenem Lernen begonnen wird, sollte mit den Kindern über die Absicht gesprochen werden, weil auch Kinder mit einem Bild von Lernen in die Schule kommen, das an sich tradierten Vorstellungen orientiert. Den Kindern sollte deutlich gemacht werden, dass der angebotene Freiraum für sie zum Lernen, zum Arbeiten da ist – und dass es für diesen Freiraum Regeln braucht. Während das Grundgerüst an Regeln von der Lehrperson vorgegeben, begründet und diskutiert wird, werden zusätzliche Regeln, falls notwendig, in den Reflexionsphasen gemeinsam ausgehandelt. Für das Grundgerüst an Regeln sollte sich die LehrerIn zu folgenden Themen Gedanken machen: • Umgang mit den Arbeitsmaterialien – der sorgfältige Umgang und das Versorgen an den richtigen Ort gehören zu den Grundregeln offener Arbeit. • Umgang mit begonnenen Arbeiten – was kann man tun, wenn man mit der ausgewählten Aufgabe nicht zurechtkommt oder wenn sie schlicht keinen Spaß macht? • Umgang mit Pflicht- und Wahlaufgaben – was passiert, wenn Pflichtaufgaben nicht in der vorgegebenen Zeit erledigt werden? • Umgang mit anderen Kindern – andere Kinder dürfen in ihrer Arbeit nicht gestört werden – diese Grundregel ist für die Kinder immer einsichtig, bedarf jedoch einer ständigen Präzisierung. • Umgang mit Arbeitslärm – wie laut darf man sprechen? Das Entwerfen, Aushandeln, aber auch das Einhalten solcher Regeln ist ein wichtiger Beitrag zum sozialen Lernen. (Niedermair 2004, 133) 3.6 Strukturierung durch die soziale Gestaltung einer Unterrichtskultur Auf die Bedeutung von sozialen Normen und Praktiken im Unterricht als Strukturierungsmittel weist Brügelmann (1997, 14) hin: Rituale sind wie die methodischen Strukturen Hohlformen, die inhaltlich unterschiedlich gefüllt werden. Gemeinsam ist, dass sie Sicherheit im Tages- und Wochenablauf bieten und die Entwicklung individueller Routinen fördern. Diese entlasten bei der Arbeit und prägen gleichzeitig Einstellungen und Verhaltensweisen. Brügelmann führt eine Reihe solcher sozialer „Institutionen“ an, wie etwa den regelmäßigen Morgenkreis; Präsentationsphasen, Reflexionsphasen am Ende der Woche, Schreibkonferenzen, die Leseversammlung oder auch die Klassenkorrspondenz. 4. Ausblick: Die Notwendigkeit, vielfältigste Unterrichtskonzepte gleichwertig, aber in Kenntnis der unterschiedlichen didaktischen Funktionen, miteinander zu verbinden und in eine gute Balance zu bringen, wird theoretisch hinreichend begründet. (Helmke 2003, Wiechmann 2001, Jürgens 1994, Gudjons 2003, Frey 1996) Damit verbunden ist auch, den Unterricht zumindest phasenweise zu öffnen. Voraussetzung dafür, dass diese Öffnung gelingen kann, ist eine kritische Reflexion des Begriffs des Offenen und hohe allgemeinpädagogische und fachdidaktische Kompetenz der Lehrpersonen. Unterrichtskonzepte oder Organisationsformen sind nichts anderes als Rahmen und Strukturierungshilfen, die Kernaufgabe von LehrerInnen, diese Rahmen mit qualitiv hochstehenden Lernmaterialien und –aufgaben zu füllen, Lernprozesse zu initiieren und aufmerksam zu lenken und zu begleiten, bleiben herausfordernde Aufgaben, die nicht delegiert werden können. Literatur • Aebli, H 1994: Zwölf Grundformen des Lehrens. 8. Auflage, Stuttgart, Klett Cotta • Bastian, J/Gudjons H. (Hrsg) 1994: Das Projektbuch. 4. Auflage, Hamburg, Bergmann + Helbig Verlag, • Brügelmann, H. 1997: Die Öffnung des Unterrichts muß radikaler gedacht, aber auch klarer strukturiert werden. http://bidok.uibk.ac.at/library/bruegelmann-radikal.html, stand 2. 8. 2006 • Drews, U./Schneider, G./Wallrabenstein, W. 2000: Einführung in die Grundschulpädagogik. Weinheim und Basel, Beltz Verlag. • Eichelberger, H. 1995: Reformpädagogik – vier Modelle. In: Schulheft 80/1995 (Lebendige Reformpädagogik), S. 7 - 61 • Freinet, E. 1981. Erziehung ohne Zwang. Der Weg Célestin Freinets. Stuttgart, Klett Cotta • Frey, K.1996: Die Projektmethode. Der Weg zum bildenden Tun. 7. Auflage, Weinheim und Basel 1996, Beltz Verlag, • Gudjons, H. 2003: Frontalunterricht – neu entdeckt. Integration in offene Unterrichtsformen. Bad Heilbrunn, Klinkhardt Verlag • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Hammerer, F. 1994: Freie Lernphasen in der Grundschule. Wien, Österreichischer Bundesverlag, Hegele, I. 2001: Stationenarbeit. Ein Einstieg in den offenen Unterricht. In: Wiechmann: Zwölf Unterrichtsmethoden. Weinheim und Basel, Beltz Verlag. S. 58 -72 Helmke, A. 2003: Unterrichtsqualität. Erfassen.Bewerten.Verbessern. Seelze, Kallmeyer Hentig, H. von 1993: Die Schule neu denken. München/Wien, Carl Hanser Verlag Holtstiege, H. 1977: Modell Montessori. Grundsätze und aktuelle Geltung der MontessoriPädagogik. Herder, Freiburg im Breisgau Herder Verlag Jürgens, E. 2004 Die ‚neue’ Reformpädagogik und die Bewegung Offener Unterricht. Theorie, Praxis und Forschungslage. 6. Auflage, St. Augustin, Academia Verlag Kahl, R: Lob des Fehlers. Videoessay 1997. www.epv.de/ea-bayern/termin4-97.htm Key, E. 1902: Das Jahrhundert des Kindes. Berlin 1902, Fischer Verlag Klippert H./Müller, F. 2003: Methodenlernen in der Grundschule. Weinheim und Basel, Beltz Verlag Klippert, H. 1995: Kommunikations-Training. Weinheim und Basel, Beltz Verlag. Klippert, H. 1999: Methoden-Training. Weinheim und Basel, Beltz Verlag Montessori, M. (hrsg. von Oswald/Schul-Benesch) 1972: Das kreative Kind. 11. Auflage, , Freiburg im Breisgau, Herder Verlag Montessori, M. 1969 (hrsg. von Oswald/Schulz-Benesch) : Die Entdeckung des Kindes. 10. Auflage, Freiburg im Breisgau, Herder Verlag Morgenthau, L. (2002) – Was ist offener Unterricht? Wocheplan und Freie Arbeit organisieren. Mülheim an der Ruhr, Verlag an der Ruhr Niedermair, C. 2004: Zur Pragmatik der Vision einer Schule für alle. Integrative Unterrichtsgestaltung im Spiegel von Theorie und Alltagspraxis am Beispiel der ersten Hauptschulintegrationsklassen in Vorarlberg. Aachen, Shaker Verlag. Papadopoulos, D. 1999: Lew S. Wygotski – Werk und Wirkung. 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