Erotik im Roman « Les Liaisons dangereuses

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Erotik im Roman « Les Liaisons dangereuses
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Adrian Golly
Erotik im Roman « Les Liaisons dangereuses
» von Choderlos de Laclos
Studienarbeit
PS Choderlos de Laclos: Les Liaisons dangereuses
SoSe 2003
Institut für Romanistik
Seminararbeit im Fachbereich Literaturwissenschaft
Erotik im Roman
« Les Liaisons dangereuses »
vorgelegt von:
Golly, Adrian
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Unterschied Erotik / Pornographie
3. Die Verführung Céciles
4. Valmont – ein libertiner Verführer im Widerspruch zum Apotheosewunsch
und Anti-Religiöser Geisteshaltung.
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
7.Anhang : Weibliche Erotik
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1. Einleitung
Zweifellos zählt de Laclos Werk « Les Liaisons dangereuses » zu einem erotischen Roman.
Doch wo genau fängt die Erotik an und wo hört sie auf ?
Was genau macht diesen Roman so erotisch ? Der Handlungsverlauf ? Oder die Figuren ?
Vielleicht deren Handlungen oder ihre Gefühle für- oder gegeneinander ?
Offensichtlich ist dem Leser im ersten Moment nur die geschickte manipulative
Persönlichkeit der Marquise de Merteuil, die Machtstreben und Vernichtungswillen beweist
und die kühle Vorgehensweise des Vicomte de Valmont, den Taktiker und Verführer.
Was ist dann Erotik ? Wo sind der Erotik Grenzen gesetzt und wo fängt Pornographie an ?
Hat der Roman vielleicht sogar pornographische Züge ?
Jedenfalls löste er kurz nach seinem Erscheinen im Jahre 1782 heftige moralische Entrüstung
aus, erzielte einen Skandalerfolg und wurde schließlich verboten, da Laclos die Grenzen
dessen, was als Moral und als gute Sitte während des zweiten Kaiserreichs repräsentiert
wurde, verletzt habe.
Aber der Roman ist mehr als nur erotisch. Er zählt zu einem galanten und libertinen Roman.
Als „Libertin“ wird eine Person bezeichnet, die ein religiös ungebundenes Leben führt und
sich den Formen religiöser Lebensgestaltung nicht unterordnet, ein „Freidenker“ ist.
Er steht in der Ablehnung des kirchlichen Anspruchs auf Setzung sozialer und moralischer
Normen.
Könnten das die Motive für die Kritik und das Verbot sein (was nicht heißt, dass das Buch
unter Hand weiter gelesen wurde) ? Oder hat Laclos noch weitere Grenzen der damaligen
Moral überschritten ?
Gesellschaftskritisch und erzieherisch sollte der Roman sein. Aber erotisch ?
All diesen Fragen soll in meiner Arbeit nachgegangen werden.
Buchzitate erfolgen nach der Édition de Michel Delon.
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