Auslitern der Pflanzenschutzspritze bzw

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Auslitern der Pflanzenschutzspritze bzw
Auslitern der Pflanzenschutzspritze bzw. des Gießwagens
Für eine Reduzierung der Aufwandmengen
im
Pflanzenschutz ist
eine
optimal
eingestellte
Spritztechnik
die
Grundvoraussetzung. Unabhängig davon, ob
man mit einer Feldspritze oder mit einem
Gießwagen den Pflanzenschutz betreibt,
müssen ein paar Grundregeln beachtet
werden. Als Erstes soll nur soviel Spritzbrühe
angesetzt werden, wie tatsächlich notwendig,
d.h.
in
Abhängigkeit
von
der
zu
behandelnden Fläche die entsprechenden
Mengen an Spritzbrühe ansetzen. Um die
exakte Aufwandmenge auszubringen, ist es
unablässig,
die
genaue
Fahrgeschwindigkeit zu kennen bzw. zu
ermitteln. Hierfür steckt man sich eine
entsprechende Strecke ab und misst die
reine Fahrzeit, die benötigt wird. Benötigt
man z.B. für eine 100 m lange Strecke 45 s,
so ergibt sich eine Fahrgeschwindigkeit von
8 km/h (Strecke in m x 3,6 / Zeit in s).
Ermittelt man die benötigte Zeit bei einem
Gießwagen, rechnet man meist in m/min.
Hierfür multipliziert man die Strecke mit 60
und dividiert sie durch die benötigte Zeit in
Sekunden. Wenn man den gewonnenen Wert
mit 0,06 multipliziert, erhält man die Angaben
in km/h. Benötigt ein Gießwagen für eine
Strecke von 15 m eine Zeit von 30 s, so
ergibt sich eine Fahrgeschwindigkeit von 30
m/min bzw. 1,8 km/h.
Neben der Fahrgeschwindigkeit ist nun der
Düsenausstoß zu ermitteln. Man kann zwar
mit
den
Tabellenwerten
und
dem
abgelesenen Druck vom Manometer rechnen,
aber um den exakten Ausstoß zu erhalten,
muss man die Spritze bzw. den Gießwagen
auslitern. Dies ist notwendig, um evtl.
Druckverluste im System zu erkennen.
Hierfür nimmt man am besten einen 2 l Messbecher, wie er oft bei der chemischen
Industrie erhältlich ist und fängt die
Flüssigkeit der Einzeldüsen auf. Dabei sollte
man immer den Ausstoß eine Minute lang
messen, um entsprechend exakte Werte zu
erhalten.
Danach
kann
man
den
aufgefangenen Inhalt entsprechend ablesen
oder man wiegt die Flüssigkeitsmenge über
eine exakte Waage zurück. Insgesamt sollte
man etwa 1/3 der Düsen auslitern, mindestens
aber zwei Düsen pro Teilbreite. Aus der
Fahrgeschwindigkeit
und
dem
durchschnittlichen Einzeldüsenausstoß kann man
sich nach folgender Formel die gesamte
Wasseraufwandmenge in l/ha berechnen.
l / ha 
Einzeldüse nausstoß (l / min) x 600
Fahrgeschwindigkeit (km / h) x0,5 m
(0,5 m entspricht dem Düsenabstand im
Gestänge)
Erhält
man
einen
durchschnittlichen
Düsenausstoß von z.B. 1,8 l/min und geht
von einer Fahrgeschwindigkeit von 1,8 km/h
(30 m/min) aus, so ergibt sich eine
Wasseraufwandmenge von 1.200 l/ha.
Steht man vor der Situation, nicht gegebene
Technik zu überprüfen, sondern möchte
wissen, mit
Um zu ermitteln mit welchen Düsen das
Pflanzenschutzgerät bestückt werden soll,
muss der benötigte Volumenstrom errechnet
werden. Hierfür wird mit der nachfolgenden
Formel der benötigte Einzeldüsenausstoß
berechnet:
Abstand zwischen den Düsen (m) x Aufwandmenge (l/ha) x Fahrgeschw indigkeit (km/h)
600
0,5 m x 1200 l/ha x 1,8 km/h
Bsp.: l / min 
 1,8 l/min
600
l / min 
Mit diesem Wert kann man nun die richtige Düsengröße aussuchen, z.B. benötigt eine 05er
Größe (braun) einen Druck von 2,4 bar, um diesen Volumenstrom zu erreichen (über
Düsentabelle ermittelt). Die korrekte Einstellung der Pflanzenschutzspritzen oder des
Gießwagens sind mindestens einmal im
Jahr zu überprüfen! Nur so kann gewährleistet werden, dass die optimale Menge an
Pflanzenschutzmitteln, in der richtigen Wassermenge ausgebracht, zum größtmöglichen
Erfolg führt.

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