„Lotte Reiniger - Tanz der Schatten“ im Kino
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„Lotte Reiniger - Tanz der Schatten“ im Kino
Hochschulkommunikation Myriam Hönig Leitung „Lotte Reiniger - Tanz der Schatten“ im Kino Filmpremiere am 26. Juli: Studierende und Dozenten der Universität Tübingen haben eine Dokumentation über Lotte Reiniger, die Pionierin des Animationsfilms, gedreht. Michael Seifert Abteilung Presse, Forschungsberichterstattung, Information Telefon +49 7071 29-76789 Telefax +49 7071 29-5566 [email protected] www.uni-tuebingen.de/aktuell Wir bitten um Zusendung von Belegexemplaren! Danke. Tübingen, den 17.07.2012 Nicht Walt Disney – wie gerne behauptet –, sondern der deutschen Filmkünstlerin Lotte Reiniger ist der erste abendfüllende und vollkommen erhaltene Animationsfilm der Filmgeschichte zu verdanken. Schon als junges Mädchen übt sich Lotte Reiniger im Schattenspiel und Schattentheater, entwickelt ein besonderes Talent zum Scherenschnitt und porträtiert auf diese Weise Mensch und Tier. Später wird sie zur Pionierin des künstlerisch hochwertigen Trickfilms: Drei Jahre intensive Arbeit führten 1926 dazu, dass der erste animierte Held der Trickfilmgeschichte in den „Abenteuern des Prinzen Achmed“ die Stummfilmleinwand erobern konnte. Reinigers Film, eine neue Spielart des Kunstfilms zwischen Jugendstilästhetik, Expressionismus und Zaubermärchen, wurde in Paris vor großem Publikum uraufgeführt und von Filmkünstlern wie Jean Renoir und Dichtern wie Bertolt Brecht bewundert. Studierende und Dozenten des Lehrstuhls für Film und Fernsehwissenschaft der Universität Tübingen haben eine 60-minütige Dokumentation über die Pionierin des Animationsfilms gedreht. „Lotte Reiniger ‒ Tanz der Schatten“ ist erstmals am Donnerstag, 26. Juli um 20.30 Uhr im Tübinger Kino Museum, Studio zu sehen. (Eintritt: 5 Euro). Der Film entstand am Institut für Medienwissenschaft als Koproduktion der Universität mit EIKON SÜDWEST und ARTE und wurde durch das Land und die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg gefördert. Die Autoren, Professor Dr. Susanne Marschall, Dr. Rada Bieberstein und Kurt Schneider, M.A. werden bei der Premiere anwesend sein. Sie entwickelten die Konzeption des Films und setzten diese dann – unterstützt durch ein professionelles Filmteam und das Stadtmuseum Tübingen – zusammen mit Master-Studierenden des Studiengangs „Medienwissenschaft – Medienpraxis“ um. So hat das ambitionierte Filmprojekt auch eine ungewöhnliche Produktionsgeschichte. Das Ergebnis resultiert aus einer neuen Form des Lehrens und Lernens, die auf Seite 1/3 universitärem Niveau erprobt wurde. Der Film wird auch von ARTE ausgestrahlt. Die Dokumentation ist eine künstlerisch hochwertige Auseinandersetzung mit dem Leben und Werk Lotte Reinigers. Erstmals werden ihre Filme und ihr Einfluss auf andere Künstler in einen filmhistorischen Zusammenhang gestellt. Mit erstaunlich aktuellem Befund: bis heute sind ihre Scherenschnitte und Schattenspiele Inspirationsquellen für Animationsfilmer weltweit. Filmkünstler wie Michel Ocelot und Hannes Rall kommentieren die Wirkung des Werks, das durch die Animationen Ben Hibons bis in die magische Welt Harry Potters reicht. Der Film blendet von den Lebenserfahrungen der Künstlerin auf ihr Werk und enthält neu aufgefundenes Material, das Reiniger bei der Arbeit an ihren letzten Filmen in Kanada zeigt. Das Tübinger Team konnte als Sprecherin des Filmkommentars die Schauspielerin, Kabarettistin und Sängerin Maren Kroymann gewinnen, die in Tübingen aufgewachsen ist. Maren Kroymann hat zahlreiche Kinofilme („Maria, ihm schmeckt´s nicht“) sowie Fernsehserien („Oh Gott, Herr Pfarrer“, „Vera Wesskamp“) gedreht und begeistert ihr Publikum durch satirische Bühnenprogramme. Ihre Stimme verleiht dem Dokumentarfilm, der sich zwischen film- und kunstwissenschaftlicher Analyse und Künstlerbiografie bewegt, eine besondere emotionale Qualität. Einer der wichtigsten Partner des Filmprojekts ist das Stadtmuseum Tübingen, in dem der Nachlass Lotte Reinigers aufgearbeitet und in einer Dauerausstellung zu sehen ist. Dank dieser Kooperation sind historische Materialien wie Fotos und Dokumente über Leben und Werk der Künstlerin im Film zu sehen, die bislang noch nicht in einer Dokumentation gezeigt wurden. Kontakt: Prof. Susanne Marschall, Dr. Rada Bieberstein Universität Tübingen Institut für Medienwissenschaft Tel.: +49 7071 29-72354 susanne.marschall[at]uni-tuebingen.de [email protected] Kurt Schneider (M.A.) Universität Tübingen Zentrum für Medienkompetenz Tel.: +49 7071-29-77590 [email protected] Seite 2/3 Lotte Reiniger bei der Arbeit Papageno und Papagena aus Lotte Reinigers Hand Die Studierenden aus dem Master-Studiengang „Medienwissenschaft – Medienpraxis“ und die Autoren, Prof. Susanne Marschall (2. von links), Kurt Schneider (Mitte hinten) und Dr. Rada Bieberstein (rechts). Alle Fotos: Zentrum für Medienkompetenz/Universität Tübingen Die Universität Tübingen Innovativ. Interdisziplinär. International. Seit 1477. Die Universität Tübingen verbindet diese Leitprinzipien in ihrer Forschung und Lehre, und das seit ihrer Gründung. Sie zählt zu den ältesten und renommiertesten Universitäten Deutschlands. Im Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Länder konnte sie sich mit einer Graduiertenschule, einem Exzellenzcluster sowie ihrem Zukunftskonzept durchsetzen und gehört heute zu den elf deutschen Universitäten, die als exzellent ausgezeichnet wurden. Darüber hinaus sind derzeit fünf Sonderforschungsbereiche, sechs Sonderforschungsbereiche Transregio und fünf Graduiertenkollegs an der Universität Tübingen angesiedelt. Besondere Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Integrative Neurowissenschaften, Medizinische Bildgebung, Translationale Immunologie und Krebsforschung, Mikrobiologie und Infektionsforschung, Molekularbiologie der Pflanzen, Geo- und Umweltforschung, Astro-, Elementarteilchen- und Quantenphysik, Archäologie und Anthropologie, Sprache und Kognition, Bildung und Medien. Die Exzellenz in der Forschung bietet den aus aller Welt kommenden Studierenden der Universität Tübingen optimale Bedingungen für ihr Studium. Knapp 26.000 Studierende sind aktuell an der Universität Tübingen eingeschrieben. Ihnen steht ein breites Angebot von mehr als 250 Studiengängen und Fächern zur Verfügung, das ihnen Tübingen als Volluniversität bietet. Dabei ist das forschungsorientierte Lernen dank einer sehr engen Verflechtung von Forschung und Lehre eine besondere Tübinger Stärke. Seite 3/3