DFP - Österreichische Diabetes Gesellschaft
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DFP - Österreichische Diabetes Gesellschaft
ISSN 2223-1072 IHR AKTUELLES UND INNOVATIVES DIPL OMFORTBILDUNGSMAGAZIN LITERATUR SEITE 4 2 PUNKTE Strukturierte Blutzucker- Selbstmessung zur Optimierung der antidiabetischen Therapie 2 PUNKTE D I A B E T O L O G I E 1/15 DFP-Beiträge publiziert im Februar 2015, gültig bis Februar 2018 Autor: Univ.-Prof. Dr. Thomas C. Wascher 1. Medizinische Abteilung, Hanusch-Krankenhaus, Wien INSULIN BEI TYP-2-DIABETES Therapieentscheidung nach Patientenbild und Blutzuckerprofil SEITE 9 Autorin: Prim. Dr. Heidemarie Abrahamian Interne Abteilung, SMZ Baumgartner Höhe – Otto-Wagner-Spital und Pflegezentrum, Wien Weitere Fortbildungsangebote finden Sie auf www.diplomfortbildung.at und www.meindfp.at diabetologie 1/2015 DIPLOMFORTBILDUNG die PUNKTE 3 EDITORIAL Sehr geehrte Kolleginnen, sehr geehrte Kollegen! Das Online-DFP- Literaturstudium erfreut sich stetig steigender Beliebtheit bei Österreichs Ärztinnen und Ärzten. Längst hat sich E-Learning im Dr. Peter Diplom-FortbilNiedermoser dungs-Programm (DFP) etabliert und eine zentrale Rolle auf dem Weg zum DFP-Diplom eingenommen. Knapp zwei Drittel der für das DFP-Diplom erforderlichen Punkte können Ärzte durch diese flexible Form des Lernens sammeln. Und das bequem von zu Hause aus und rund um die Uhr. So wird im Durchschnitt bereits alle vier Minuten ein Literaturstudium auf meindfp.at, der Fortbildungsplattform der Akademie der Ärzte, absolviert! Neben der umfangreichen Sammlung an DFP-approbierten Artikeln ärztlicher Fachmedien haben Ärzte mit meindfp.at zudem ein starkes IT-Tool zur Verfügung, welches sie bei der Verbriefung ihres erworbenen Fachwissens unterstützt. Das Fortbildungskonto begleitet den Arzt über den gesamten Fortbildungszeitraum, von der Buchung der ersten DFP-Punkte über das unkomplizierte Erlangen von Fortbildungspunkten mit dem Literaturstudium bis zum Diplomantrag. Kurzum: Das Online-Fortbildungskonto ist ein verlässliches und vielseitiges Tool, dessen Qualitäten bereits mehr als 31.000 User zu schätzen wissen. Diese kontinuierlich wachsende Userzahl geht Hand in Hand mit der Entwicklung der gebuchten DFPPunkte. Per Ende 2014 wurden bereits über 10 Mio. DFP-Punkte auf Fort bildungskonten gebucht. Spätestens seit der Änderung des Ärztegesetzes betreffend die aktive Glaubhaftmachung der DFP-Anforderungen ist das Erlangen von DFPPunkten noch wichtiger geworden. 2016 müssen erstmals alle österreichischen Ärzte nachweisen, fortgebildet zu sein. Obwohl diese Vorgabe allgemein leicht zu erfüllen sein wird, bedeutet das im Einzelfall dennoch: Achten Sie auf Ihren DFP-Punktestand! Behalten Sie die notwendigen Fristen im Auge! Und ganz wichtig: Holen Sie sich rechtzeitig Ihr DFP-Diplom! Die Empfehlung lautet daher: Informieren Sie sich rechtzeitig auf www.arztakademie.at bzw. beantragen Sie Ihr DFP-Diplom über www.meindfp.at und sehen Sie dem Jahr 2016 gelassen entgegen. Ihr Dr. Peter Niedermoser Präsident des wissenschaftlichen Beirats der Akademie der Ärzte GmbH Dr. Peter Niedermoser ist langjähriger Präsident der Ärztekammer für Ober österreich, dort auch DFP-Referent, und war Leiter des Bildungsausschusses der Österreichischen Ärztekammer. Foto: Laresser Fotografie FORTBILDUNGSNACHWEIS 2016 Kurze Innovationszyklen und Technologiesprünge verlangen besonders im Bereich der Medizin kontinuierliche Weiterbildung. Während es bislang genügte, die Bestätigungen absolvierter Fortbildungen in der Schublade zu verwahren, muss die Erfüllung der DFP-Anforderungen in Zukunft aktiv nachgewiesen werden. Zum Stichtag 1. September 2016 kontrolliert die Österreichische Ärztekammer erstmals flächendeckend, welche Ärzte über ein aktuelles DFP-Diplom verfügen oder mindestens 150 DFP-Punkte auf ihrem elektronischen Fortbildungskonto gebucht haben. Mit dem Fortbildungsnachweis bestätigt ein Arzt, dass er seiner gesetzlichen Fortbildungspflicht nachgekommen ist und sich im Umfang eines DFP-Diploms fortgebildet hat. Dies erfolgt durch: • Sammeln von mindestens 150 DFP-Punkten in den vergangenen drei Jahren; gültig sind dabei alle Einträge auf dem meindfp-Fort bildungskonto oder Papierbestätigungen über DFP-Punkte bzw. internationale CME-Punkte • Nachweis über (davon) mindestens 50 DFP-Punkte aus Präsenzfort bildungen • Nachweis über (davon) mindestens 120 absolvierte fachspezifische Fortbildungspunkte, d.h. medizinisch-fachlich approbierte Fort bildungen aus allen Fächern Wer die oben genannten Voraussetzungen zum Stichtag 1. September 2016 nicht erfüllt, wird innerhalb einer angemessenen Frist zum Nachweis der Fortbildungen aufgefordert. Bei Nichterfüllung ist mit disziplinarrechtlichen Konsequenzen zu rechnen. Anmerkung: Im September 2013 wurde das „DFP-Diplom neu“ eingeführt, für das 250 DFP-Punkte in fünf Jahren vorzuweisen sind; davor waren es 150 DFPPunkte in drei Jahren. Die Übergangsfrist, in der beide DFP-Diplomvarianten zur Auswahl stehen, endet Mitte 2017. Ein persönliches Fortbildungskonto kann jederzeit auf www.meindfp.at eröffnet werden. Benötigt werden dazu lediglich die ÖÄK-Arztnummer und die Eröffnungskennung (zu erfragen unter 01/512 63 83-33 oder E-Mail: [email protected]). 4 die PUNKTE diabetologie 1/2015 DIPLOMFORTBILDUNG Strukturierte Blutzucker-Selbstmessung zur Optimierung der antidiabetischen Therapie Lehrziel: • die Aufgaben und Möglichkeiten der Blutzucker-Selbstkontrolle besser einschätzen zu können • Erwerb der Fähigkeit, Patienten mittels Feedback-unterstützter BlutzuckerSelbstkontrolle zu managen sprüchen an eine zeitgemäße BlutzuckerSelbstkontrolle gerecht werden. Alternativ dazu kommen heute – vor allem bei jüngeren Patienten mit Typ-1-Diabetes – immer häufiger Smartphone-Apps zum Einsatz, die auch eine elektronische Aufbereitung der Daten erlauben sowie telemedizinische Aspekte berücksichtigen. Ziele der Blutzucker-Selbstkontrolle Um der Thematik der Optimierung der Therapie gerecht zu werden, sollte vorab geklärt werden, was die eigentlichen Ziele der Blutzucker-Selbstkontrolle sind: • verbesserter Outcome (Senkung des HbA1c) • erhöhte Sicherheit (Reduktion von Hypoglykämien) • Empowerment (verbesserte Krankheitsbewältigung) Daraus geht unzweifelhaft hervor, dass es in dieser Hinsicht keinen Unterschied zwischen Patienten mit Typ-1- oder Typ2-Diabetes gibt. Es gibt, wie weiter unten ausgeführt, jedoch in Abhängigkeit von der Therapie der Betroffenen Unterschiede in Art und Intensität der Blutzucker-Selbstkontrolle. Hier wäre vor allem zwischen Patienten Tab. 1: IDF-Position zur Blutzucker-Selbstkontrolle in Industrienationen • Die Blutzucker-Selbstkontrolle soll für alle neu diagnostizierten Patienten als integraler Bestandteil des Selbstmanagements zur Verfügung stehen. • Die Blutzucker-Selbstkontrolle soll für alle Patienten mit Insulintherapie zur Verfügung stehen. • Die Blutzucker-Selbstkontrolle sollte auf regulärer Basis auch für Patienten mit oraler Medikation zur Verfügung stehen, um - Hypoglykämien zu überprüfen, - den Einfluss von Medikamenten und Lebensstiländerungen zu überprüfen, - Hyperglykämien während interkurrenter Erkrankungen zu verifizieren. • Die Blutzucker-Selbstkontrolle sollte auf intermittierender Basis auch für Patienten mit ausschließlich diätetischer Therapie zur Verfügung stehen, um - den Einfluss von Lebensstiländerungen zu überprüfen, - Hyperglykämien während interkurrenter Erkrankungen zu verifizieren. • Die Fähigkeit des Patienten zur Selbstkontrolle soll auf jährlicher Basis überprüft werden. Fotos: Foto Wilke, beigestellt Blutzucker-Selbstkontrolle bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes: Bei Patienten mit Typ1-Diabetes, die überwiegend mit einer intensivierten Insulintherapie oder einer kontinuierlichen subkutanen Infusion mittels Pumpe behandelt werden, steht die Notwendigkeit, aber auch die Sinnhaftigkeit einer Blutzucker-Selbstkontrolle außer Diskussion. Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes hingegen wird dieses Thema wesentlich kontroversieller gesehen. Insbesondere bei Patienten, die nicht mit Insulin behandelt werden, wird die Blutzucker-Selbstkontrolle immer wieder infrage gestellt. Die International Diabetes Federation (IDF; www.idf.org) befürwortet in ihrer „Global Guideline for Type 2 Diabetes“ klar die Blutzucker-Selbstkontrolle bei Typ-2-Diabetes (Tab. 1), wovon eigentlich nur in Schwellen- oder Dritte-Welt-Ländern aus Kostengründen abgerückt werden sollte. Allerdings wird dabei ebenso klar festgehalten, dass die Patienten nicht nur geschult werden müssen, sondern auch bereit sein müssen, Aufzeichnungen zu führen und den Prozess der Selbstmessung in die Routine des Krankheitsmanagements einfließen zu lassen. Dafür notwendig sind natürlich auch Selbstkontroll-Journale zur kontinuierlichen Aufzeichnung der Messwerte, welche den An- Univ.-Prof. Dr. Thomas C. Wascher diabetologie 1/2015 DIPLOMFORTBILDUNG die PUNKTE dem Jahr 2005 (Welschen et al. 2005) zu dem Schluss, dass die Datenlage zwar einen bescheidenen Effekt der BlutzuckerSelbstkontrolle auf das HbA1c vermuten lässt, weitere Studien allerdings dringend notwendig wären. In einer neueren Metaanalyse findet Jansen (Curr Med Res Opin 2006), dass bei Patienten unter oraler Therapie nur eine so genannte „Feedback-kontrollierte“ Blutzucker-Selbstkontrolle in einem gering, aber signifikant verbesserten HbA1c resultiert. Dabei wird das Resultat in ers ter Linie von einer Studie (Schwedes et al., Diabetes Care 2002) getrieben. Auf das Thema der Feedback-Kontrolle wird weiter unten noch näher eingegangen. Ein dazu divergierendes Studienresultat wurde aus England berichtet. Farmer et al. (BMJ 2007) konnten trotz FeedbackKontrolle keinen Zusammenhang zwischen Blutzucker-Selbstkontrolle und HbA1c feststellen. Andererseits belegen auch die retrospektive ROSSO-Studie (Martin et al., Diabetologia 2006) sowie eine große (n = 610) randomisierte rezente Studie (Barnett et al., Diabetes Obes Metab 2008) Effekte der Blutzucker-Selbstkontrolle auf das HbA1c. Rezenter wurde zu diesem Thema die STeP-Studie veröffentlicht (Polonsky et al., Diabetes Care 2011). Dabei wurden insgesamt 483 nicht-insulinbehandelte Patienten mit einem HbA1c > 7,5% entweder einer Gruppe mit intensivierter Standardtherapie oder einer Gruppe mit intensivierter Standardtherapie und strukturierter Blutzucker-Selbstkontrol- mit unterschiedlichen Insulintherapien einerseits sowie anderseits solchen, die mit oralen Antidiabetika (OAD) behandelt werden, zu unterscheiden. In der Gruppe der mit OAD behandelten Patienten wiederum spielt es eine Rolle, ob Substanzen mit dem Potenzial, Hypoglykämien zu induzieren, zum Einsatz kommen oder nicht. Ein wichtiger Grundsatz der BlutzuckerSelbstkontrolle bei Typ-2-Diabetikern ist sicherlich, dass die dem Patienten vorgeschlagene Form der Selbstkontrolle immer eine individuelle Entscheidung für einen individuellen Patienten darstellt, in die eine Reihe von Variablen einfließt. Wenn es aus diesem Grund auch keine allgemeingültigen „Kochrezepte“ geben kann, so sollen im Folgenden doch Ziele und Möglichkeiten der Blutzucker-Selbstkontrolle beleuchtet werden. Blutzucker-Selbstkontrolle zur Verbesserung des HbA1c Bei Patienten, die mit Insulin behandelt werden, ist eine höhere Intensität der Blutzucker-Selbstkontrolle, gemessen an der Zahl der täglichen Kontrollen, mit einem niedrigeren HbA1c assoziiert (Schütt et al., Exp Clin Endocrinol Diabetes 2006; Ziegler et al., Pediatr Diabetes 2011). Diese Aussage gilt sowohl für Patienten mit Typ-1-Diabetes wie auch für Patienten mit Typ-2-Diabetes. Hinsichtlich der Gruppe von Typ-2-Diabetikern, die nicht mit Insulin behandelt werden, kommt ein Cochrane Review aus Tab. 2: Indikationen zur Blutzucker-Selbstkontrolle und geschätzte Zahl notwendiger Kontrollmessungen pro Monat in Abhängigkeit von der antidiabetischen Therapie A H STP TK Ausschließlich Diät x (x)* x OAD ohne Hypoglykämiepotenzial x (x)* x OAD mit Hypoglykämiepotenzial x x x (x) Konventionelle Insulintherapie ohne Selbstanpassung x x x x Konventionelle Insulintherapie mit Selbstanpassung x x x xx Intensivierte Insulintherapie oder Pumpe Blutzuckerkontrollen pro Monat, ca. x(x) xx (x) xxx 5–10 10–15 30 30–200 A: Kontrolle in Ausnahmesituationen (interkurrente Krankheit etc.), H: Hypoglykämieverifizierung, STP: strukturierte 7-Punkte-Blutzucker-Tagesprofile, TK: kontinuierliche Therapiekontrolle * Postprandiale (reaktive) Hypoglykämien können auch bei Therapieformen auftreten. 5 le randomisiert zugeordnet. Die strukturierte Blutzucker-Selbstkontrolle wurde mit dem Accu-Chek® 360°-View Blutzucker-Analysesystem durchgeführt, bei dem 7-Punkte-Tagesprofile aufgezeichnet sowie die Mahlzeitengröße und Bewegung monitiert werden. In beiden Gruppen verbesserte sich das HbA1c über die Dauer der zwölf Monate. Allerdings war die Verbesserung in der Gruppe mit strukturierter BlutzuckerSelbstkontrolle sign ifikant größer (0,3% ITT; 0,5% p.p.). De la Torre et al. (Acta Diabetologica 2013) konnten für neu manifestierte Typ-2-Diabetiker zeigen, dass Patienten, die eine Blutzucker-Selbstkontrolle durchführten, im Vergleich zu jenen ohne eine solche signifikant häufiger ein HbA1c < 6% unter Metformin-Monotherapie erreichen konnten. Aus welchem Anlass messen Patienten ihren Blutzucker? Wie bereits ausgeführt, ist eine Reduktion des HbA1c nicht das einzige Ziel der Blutzucker-Selbstkontrolle. Um die notwendige Intensität (= Zahl der Messungen), aber auch die adäquaten Modalitäten festzulegen, muss überlegt werden, wann und aus welchen Gründen Patienten ihren Blutzucker messen (Tab. 2). Dabei gilt es drei Bereiche zu berücksichtigen: • anlassbezogen: Hypoglykämien und interkurrente Erkrankungen • zur kontinuierlichen Therapieüberwachung und Selbstanpassung der Therapie • strukturierte Blutzucker-Tagesprofile: Empowerment und Therapie findung Hypoglykämien und interkurrente Erkrankungen Unbestreitbar ist, dass es dem Empowerment der Patienten und der persönlichen Krankheitsbewältigung dient, eigenständig Kontrollen in Situationen durchzuführen, in denen mit veränderten Blutzuckerwerten zu rechnen ist, und dazu nicht zwingend den betreuenden Arzt aufsuchen zu müssen. Dies gilt im Hinblick auf interkurrente Erkrankungen, wie z.B. grippale oder gastrointestinale 6 die PUNKTE Infekte, bei jeder Form der antidiabetischen Therapie für alle Patienten. Hinsichtlich der Verifizierung suspizierter Hypoglykämien gilt dies natürlich in ers ter Linie für Patienten mit einer Medikation, die auch Hypoglykämien induzieren kann (Sulfonylharnstoffe, Repaglinid, Insulin). Je komplexer die Insulintherapie, je niedriger das HbA1c und je variabler der Lebensstil des Patienten ist, desto mehr Messungen werden aus diesem Titel notwendig sein. Kontinuierliche Therapieüberwachung und Dosis-Selbstanpassung Eigentlich benötigt jede Art der antidiabetischen Therapie eine Form des kontinuierlichen Monitorings der Therapie. Bei Patienten, die mit Diät alleine oder in Kombination mit OAD behandelt werden, welche keine Hypoglykämien verursachen, ist es jedoch vertretbar, strukturierte Tagesprofile in individuell vereinbarten Abständen als kontinuierliche Therapieüberwachung zu sehen. Sobald eine Medikation vorhanden ist, die auch Hypoglykämien induzieren kann, und die Blutzuckerwerte dadurch variabler bzw. instabiler werden, sollte auch die Intensität der laufenden Therapieüberwachung zunehmen. Die Häufigkeit der für die Dosisanpassung notwendigen Blutzuckermessungen ist von der Art der Insulintherapie abhängig. Als Beispiele seien angeführt: • BOT (basal unterstützte orale Therapie) oder MOT (Mischinsulin-unterstützte orale Therapie; Mischinsulin zum Abendessen): Der Nüchternblutzucker am Morgen ist das Ziel der diabetologie 1/2015 DIPLOMFORTBILDUNG Insulingabe und daher der notwendige Messwert zur Dosis-Selbstan passung. • Zweizeitige Mischinsulintherapie: Der Nüchternblutzucker am Morgen sowie der präprandiale Blutzucker vor dem Abendessen sind das Ziel der Therapie. • BOT plus (BOT plus Bolusinsulin zur größten Mahlzeit): Zusätzlich zum Nüchternblutzucker kann der Blutzucker vor der größten Mahlzeit (meist das Mittagessen) zur Anpassung des Bolusinsulins herangezogen werden. • Basis-Bolus-Therapie, Pumpentherapie: Der Nüchternblutzucker am Morgen sowie der Blutzucker vor jeder Mahlzeit sind für die Dosierung des Bolusinsulins notwendig. Zusätzlich ist für die mittelfristige Optimierung des Basalinsulins ein Blutzuckerwert am späteren Abend notwendig, um Tag-Nacht-Trends zu erkennen. Strukturierte Blutzucker-Tagesprofile: Empowerment und Therapiefindung Eine Feedback-Kontrolle im Rahmen der Blutzucker-Selbstkontrolle – d.h. eine Reaktion auf die gemessenen Werte durch den Patienten selbst und/oder den behandelnden Arzt – ist ein unabdingbarer Bestandteil jedweden Empowerments und sollte darin resultieren, dass der Patient die für ihn persönlich gültigen Zusammenhänge zwischen Ernährung, Bewegung, Therapie und Blutzucker besser verstehen kann. Allgemeingültige Anleitungen dafür, wie eine solche durchzuführen wäre, existieren allerdings nicht. Strukturierte Blutzucker-Tagesprofile – in der besten aller Welten unter Führung eines Ernährungsprotokolls – stellen jedoch eine evidenzbasierte, klinisch anwendbare Methode dar (Schwedes et al., Diabetes Care 2002). Blutzucker-Selbstkontrollen werden dabei vor und 120 Minuten nach den Hauptmahlzeiten (Frühstück, Mittagessen, Abendessen) und eventuell noch um 22.00 Uhr durchgeführt. Dazu führen die Patienten ein (nicht gewogenes) Ernährungsprotokoll. Solche Protokolle erlauben nicht nur, den Einfluss unterschiedlicher Mahlzeiten auf den Blutzucker deutlich zu machen, sondern ermöglichen es auch, dem Patienten den Effekt von Ernährungsinterventionen vor Augen zu führen. Ebenso muss seit Veröffentlichung der STeP-Studie das o.a. Accu-Chek® 360°-View Blutzucker-Analysesystem als validiertes und evidenzbasiertes Instrument gesehen werden. Darüber hinaus können Patienten ihren Blutzucker ebenfalls vor und nach unterschiedlichen körperlichen Aktivitäten messen, um auch den Zusammenhang zwischen Blutzucker und Bewegung besser zu verstehen. Über das Empowerment hinaus bieten strukturierte Blutzucker-Tagesprofile die Möglichkeit, Therapieentscheidungen auf Basis des individuellen Blutzuckerverlaufes zu treffen, der ja die Konsequenz aus Insulinresistenz, Sekretionsdefekt und Lebensstil ist. Die unterschiedlichen postprandialen Anstiege des Blutzuckers können in Zusammenschau mit den Ernährungsprotokollen unschwer entweder dem Sekretionsdefekt oder aber der Ernährung zugeordnet werden. Ebenso ist evident, dass bei größeren Schwankungen des Blutzuckers das Risiko spätpostpran- Abb. 1: Blutzucker-Selbstkontrolle mit niedriger Intensität Strukturierte Selbstkontrolle: Stufenprofile 3x pro Woche, z.B. Montag vor und 2 Std. nach dem Frühstück, Mittwoch vor und 2 Std. nach dem Mittagessen, Freitag vor und 2 Stunden nach dem Abendessen. Oder 1x pro Woche grafisches 6-Punkte-Profil. Einträge im Tagebuch: • Welche Trends und Muster können Sie erkennen? • Welche klinischen Konsequenzen würden Sie ziehen? Blutzucker/Harnzucker/Keton Frühstück Datum davor 2 h danach 19. 2. 135 221 21. 2. Mittagessen davor 2 h danach 154 249 23. 2. 26. 2. 27. 2. 1. 3. 145 Abendessen davor 2 h danach 168 271 152 291 245 132 202 diabetologie 1/2015 DIPLOMFORTBILDUNG dialer Hypoglykämien steigen muss. Das bedeutet, dass immer dann, wenn aktuelle Therapien überprüft oder eventuell geändert werden sollen, eine Folge aus mehreren solcher strukturierter Tagesprofile wesentlich mehr relevante Informationen liefern kann als etwa die kontinuierliche unstrukturierte Messung des Blutzuckers, wie sie von (zu) vielen Patienten durchgeführt wird. Was die Häufigkeit der Messungen und damit die Kosten der Blutzucker-Selbstkontrolle betrifft, sollte sicherlich beachtet werden, dass ein einmal pro Woche gemessenes strukturiertes Tagesprofil in dieser Form die gleiche Zahl von Messungen verlangt wie z.B. eine tägliche Messung des Nüchternblutzuckers. Ebenso können natürlich einzelne Mahlzeiten prä- und postprandial an unterschiedlichen Tagen in Form von Stufenprofilen monitiert werden. Allen diesen Modellen der strukturierten Blutzucker-Selbstkontrolle ist gemeinsam, dass eine FeedbackKontrolle, d.h. Besprechung der Protokolle mit dem betreuenden Arzt, sowie etwaige therapeutische Konsequenzen unabdingbar folgen müssen (Ceriello et al., Diabetes Res Clin Pract 2012). Interpretation strukturierter Blutzucker-Tagesprofile Strukturierte Blutzucker-Tagesprofile dienen dazu, Muster im individuellen Verlauf der Glykämie eines Patienten zu er- die PUNKTE kennen, um darauf mit Veränderungen in der Therapie reagieren zu können. Dazu sind in erster Linie drei Parameter priorisiert zu betrachten: • das Auftreten von Hypoglykämien • der Nüchternblutzucker • postprandiale Hyperglykämien tin liegt bei zumindest < 7%. Aufgrund der beobachteten ausgeprägten postprandialen Hyperglykämien wäre (nach ausgeschöpfter Lebensstilmodifikation) eine Erweiterung der Therapie mittels Substanzen indiziert, die primär diese reduzieren. Patientenbeispiel 2 Als ersten Schritt gilt es die Abweichungen vom Sollbereich in Ausmaß und tageszeitlicher Verteilung zu identifizieren. Wenn Muster in der Abweichung erkennbar sind, muss im nächsten Schritt versucht werden, die Ursache zu identifizieren. Der letzte, abschließende Schritt wäre eine Änderung der Therapie, um den Blutzuckerverlauf des Patienten zu optimieren. Die grundsätzlichen Möglichkeiten sollen im Folgenden an zwei Fallbeispielen gezeigt werden. Patientenbeispiel 1 59-jährige, berufstätige Frau mit einem seit drei Jahren bekannten Typ-2 Diabetes. Die Therapie besteht aus Metformin 2x 1.000 mg, das HbA1c beträgt 8,2%, der Nüchternblutzucker liegt im Bereich 130– 150 mg/dl. Die Patientin misst fallweise ihren Nüchternblutzucker, führt keine Aufzeichnungen, Messwerte sind nur dem Speicher des Messgerätes zu entnehmen. Abbildung 1 zeigt eine Möglichkeit, mittels strukturierter Selbstkontrolle in niedriger Intensität zusätzliche Informationen zu gewinnen. Das HbA1c-Ziel für die Patien- 45-jähriger Mann, berufstätig, Typ-1- Diabetes seit 21 Jahren bekannt. Der BMI beträgt 31 kg/m2. Aus diesem Grund besteht neben der Insulintherapie nach einem Basis-Bolus-Schema auch eine Therapie mit 2x 1.000 mg Metformin. Die Insulintherapie besteht aus Levemir 52-0-0 IE sowie NovoRapid 1 IE/BE. Das HbA1c beträgt 8,3%. Der Patient misst seinen Nüchternblutzucker regelmäßig, ansonsten agiert er eher freihändig: „Das Messen im Job geht halt nicht so gut.“ Er führt keine regelmäßigen Aufzeichnungen. Mit dem Patienten wird besprochen, dass grundsätzlich vor jeder Normalinsulinapplikation eine Kontrolle des Blutzuckers notwendig ist. Um eine schnelle Therapieentscheidung herbeiführen zu können, werden an vier konsekutiven Tagen strukturierte 7-PunkteBlutzucker-Tagesprofile gemessen. Abbildung 2 zeigt die elektronische Auswertung derselben sowie die daraus zu ziehenden klinischen Konsequenzen. Zusammenfassung: Die Blutzucker-Selbstkontrolle stellt für jeden Diabetiker ei- Abb. 2: Blutzucker-Selbstkontrolle mit hoher Intensität Klinische Konsequenzen Das HbA1c-Ziel wäre < 6,5%. Es zeigt sich, dass die relativ hohe Dosis des abendlichen Basal insulins notwendig ist, um den Aufwärtstrend des gesamten Tagesverlaufes auszugleichen. Weiters wird augenfällig, dass die Normalinsulindosis von 1 IE pro BE nur abends zutreffend ist. Morgens und mittags muss diese erhöht werden (vorausgesetzt, Patienten-BE-Schätzungen sind korrekt). 7 Tagesverlauf 8 die PUNKTE nen unabdingbaren integralen Bestandteil eines zeitgemäßen Therapiekonzeptes dar. Sie spielt eine Rolle für die erreichbare Stoffwechselkontrolle, die Therapiesicherheit und das Empowerment der Patienten. Die Häufigkeit der Messungen hängt dabei in erster Linie von der Art der antihyperglykämischen Therapie ab und nicht vom Typ des Diabetes. Tabelle 2 fasst die unterschiedlichen Ziele im Rahmen der Blutzucker-Selbstkontrolle zusammen und gibt eine Näherung an Fachkurzinformation diabetologie 1/2015 DIPLOMFORTBILDUNG die dazu durchschnittlich notwendigen Messungen pro Monat an. Jeder Patient, der im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten ausreichend geschult werden kann, sollte daher eine individuell angepasste Form der Blutzucker-Selbstkontrolle durchführen. ■ KORRESPONDENZADRESSE: Univ.-Prof. Dr. Thomas C. Wascher 1. Medizinische Abteilung Hanusch-Krankenhaus Heinrich-Collin-Straße 30 A-1140 Wien Tel.: +43/1/910 21 85-110 E-Mail: [email protected] Lecture Board: Univ.-Prof. Dr. Hermann Toplak Prim. Univ.-Doz. Dr. Raimund Weitgasser Ärztlicher Fortbildungsanbieter: 3. Medizinische Abteilung mit Stoffwechselerkrankungen und Nephrologie, Krankenhaus Hietzing, Wien Levemir® 100 Einheiten/ml Injektionslösung in einer Patrone; Levemir® 100 Einheiten/ml Injektionslösung in einem Fertigpen Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 ml der Lösung enthält 100 Einheiten Insulin detemir* (entsprechend 14,2 mg). 1 Patrone/1 Fertigpen enthält 3 ml entsprechend 300 Einheiten. *Insulin detemir wird durch rekombinante DNS-Technologie gentechnisch in Saccharomyces cerevisiae hergestellt. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1. Liste der sonstigen Bestandteile: Glycerol, Phenol, Metacresol, Zinkacetat, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Natriumchlorid, Salzsäure (zur Einstellung des pH-Werts), Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Werts), Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Levemir® wird angewendet zur Behandlung von Diabetes mellitus bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab dem Alter von 2 Jahren. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe Abschnitt 6.1). Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiabetika. Insuline und Analoga zur Injektion, lang wirkend. ATC Code: A10AE05. Inhaber der Zulassung: Novo Nordisk A/S, Novo Allé, DK-2880 Bagsvaerd, Dänemark. Rezept- und apothekenpflichtig. Stand der Information 01/2014 NovoRapid® 100 Einheiten/ml – Injektionslösung Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 ml Lösung enthält 100 Einheiten Insulin aspart* (entsprechend 3,5 mg). 1 Durchstechflasche enthält 10 ml entsprechend 1.000 Einheiten. *Insulin aspart wird durch rekombinante DNS-Technologie gentechnisch in Saccharomyces cerevisiae hergestellt. NovoRapid® Penfill® 100 Einheiten/ml – Injektionslösung in einer Patrone; NovoRapid® FlexPen® 100 Einheiten/ml – Injektionslösung in einem Fertigpen Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 ml Lösung enthält 100 Einheiten Insulin aspart* (entsprechend 3,5 mg). Eine Patrone / ein Fertigpen enthält 3 ml entsprechend 300 Einheiten. *Insulin aspart wird durch rekombinante DNS-Technologie gentechnisch in Saccharomyces cerevisiae hergestellt. NovoRapid® PumpCart® 100 Einheiten/ml – Injektionslösung in einer Patrone Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 ml Lösung enthält 100 Einheiten Insulin aspart* (entsprechend 3,5 mg). Eine Patrone enthält 1,6 ml entsprechend 160 Einheiten. *Insulin aspart wird durch rekombinante DNS-Technologie gentechnisch in Saccharomyces cerevisiae hergestellt. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1. Liste der sonstigen Bestandteile: Glycerol, Phenol, Metacresol, Zinkchlorid, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Natriumchlorid, Salzsäure (zur Einstellung des pHWertes), Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Wertes), Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: NovoRapid® wird angewendet zur Behandlung von Diabetes mellitus bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab dem Alter von 2 Jahren. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe Abschnitt 6.1). Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiabetika. Insuline und Analoga zur Injektion, schnell wirkend. ATC Code: A10AB05. Inhaber der Zulassung: Novo Nordisk A/S, Novo Allé, DK-2880 Bagsværd, Dänemark. Rezept- und apothekenpflichtig. Stand der Information 01/2015 NovoMix® 30 Penfill®100 Einheiten/ml Injektionssuspension in einer Patrone; NovoMix® 30 FlexPen® 100 Einheiten/ml Injektionssuspension in einem Fertigpen Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 ml der Suspension enthält 100 Einheiten lösliches Insulin aspart*/Insulin aspart*-Protamin-Kristalle im Verhältnis von 30/70 (entspricht 3,5 mg). 1 Patrone/1 Fertigpen enthält 3 ml entsprechend 300 Einheiten. *Insulin aspart wird durch rekombinante DNS-Technologie gentechnisch in Saccharomyces cerevisiae hergestellt. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1. Liste der sonstigen Bestandteile: Glycerol, Phenol, Metacresol, Zinkchlorid, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Natriumchlorid, Protaminsulfat, Salzsäure (zur Einstellung des pH-Wertes), Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Wertes), Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: NovoMix® 30 wird angewendet zur Behandlung von Diabetes mellitus bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab dem Alter von 10 Jahren. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe Abschnitt 6.1). Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiabetika. Insuline und Analoga zur Injektion, intermediär oder lang wirkend kombiniert mit schnell wirkend. ATC-Code: A10AD05. Inhaber der Zulassung: Novo Nordisk A/S, Novo Allé, DK-2880 Bagsværd, Dänemark. Rezept- und apothekenpflichtig. Stand der Information 07/2014 NovoMix® 50 Penfill® 100 Einheiten/ml Injektionssuspension in einer Patrone; NovoMix® 50 FlexPen® 100 Einheiten/ml Injektionssuspension in einem Fertigpen Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 ml der Suspension enthält 100 Einheiten lösliches Insulin aspart*/Insulin aspart*-Protamin-Kristalle im Verhältnis von 50/50 (entspricht 3,5 mg). 1 Patrone/1 Fertigpen enthält 3 ml entsprechend 300 Einheiten. *Insulin aspart wird durch rekombinante DNS-Technologie gentechnisch in Saccharomyces cerevisiae hergestellt. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1. Liste der sonstigen Bestandteile: Glycerol, Phenol, Metacresol, Zinkchlorid, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Natriumchlorid, Protaminsulfat, Salzsäure (zur Ein-stellung des pH-Wertes), Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Wertes), Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: NovoMix® 50 wird angewendet zur Behandlung von Diabetes mellitus bei Erwachsenen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe Abschnitt 6.1). Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiabetika. Insuline und Analoga zur Injektion, intermediär oder lang wirkend kombiniert mit schnell wirkend. ATC-Code: A10AD05. Inhaber der Zulassung: Novo Nordisk A/S, Novo Allé, DK-2880 Bagsværd, Dänemark. Rezept- und apothekenpflichtig. Stand der Information 07/2014 NovoMix® 70 Penfill® 100 Einheiten/ml Injektionssuspension in einer Patrone; NovoMix® 70 FlexPen® 100 Einheiten/ml Injektionssuspension in einem Fertigpen Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 ml der Suspension enthält 100 Einheiten lösliches Insulin aspart*/Insulin aspart*-Protamin-Kristalle im Verhältnis von 70/30 (entspricht 3,5 mg). 1 Patrone/1 Fertigpen enthält 3 ml entsprechend 300 Einheiten. *Insulin aspart wird durch rekombinante DNS-Technologie gentechnisch in Saccharomyces cerevisiae hergestellt. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1. Liste der sonstigen Bestandteile: Glycerol, Phenol, Metacresol, Zinkchlorid, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Natriumchlorid, Protaminsulfat, Salzsäure (zur Einstellung des pH-Wertes), Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Wertes), Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: NovoMix® 70 wird angewendet zur Behandlung von Diabetes mellitus bei Erwachsenen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe Abschnitt 6.1). Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiabetika. Insuline und Analoga zur Injektion, intermediär oder lang wirkend kombiniert mit schnell wirkend. ATC-Code: A10AD05. Inhaber der Zulassung: Novo Nordisk A/S, Novo Allé, DK-2880 Bagsværd, Dänemark. Rezept- und apothekenpflichtig. Stand der Information 07/2014 Victoza® 6 mg/ml Injektionslösung in einem Fertigpen Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 ml Lösung enthält 6 mg Liraglutid*. 1 Fertigpen enthält 18 mg Liraglutid in 3 ml. *Analogon zu humanem Glucagon-like peptide-1 (GLP-1), gentechnisch hergestellt aus rekombinanter DNS in Saccharomyces cerevisiae. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1. Liste der sonstigen Bestandteile: Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Propylenglycol, Phenol, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Victoza® wird zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 bei Erwachsenen in Kombination mit oralen Blutzucker senkenden Arzneimitteln und/oder Basalinsulin angewendet, um eine Blutzuckerkontrolle zu erreichen, wenn diese Mittel zusammen mit einer Diät und körperlicher Aktivität den Blutzuckerspiegel nicht ausreichend regulieren (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1 für verfügbare Daten zu den verschiedenen Kombinationen). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Antidiabetika, exkl. Insuline. ATC-Code: A10BX07. Inhaber der Zulassung: Novo Nordisk A/S, Novo Allé, DK-2880 Bagsværd, Dänemark. Rezept- und apothekenpflichtig. Stand der Information 12/2014 Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Changing Diabetes®, NovoRapid®, Levemir®, Victoza®, NovoMix®, Penfill®, PumpCart® und FlexPen® sind eingetragene Marken der Novo Nordisk A/S, Dänemark. Adresse: Novo Nordisk Pharma GmbH, Opernring 3, 1010 Wien, Tel.: 01/405 15 01-0 diabetologie 1/2015 DIPLOMFORTBILDUNG die PUNKTE 9 Insulin bei Typ-2-Diabetes Therapieentscheidung nach Patientenbild und Blutzuckerprofil Lehrziel: Vermittlung von Sicherheit bei der Initiierung und Intensivierung einer Insulintherapie unter Berücksichtigung von wichtigen Parametern des Patientenbildes Foto: privat Anforderungsprofil und Angebot Die Vielfältigkeit in der Diabetestherapie, die durch die ständigen Neuentwicklungen der letzten Jahre entstanden ist, gibt uns die Möglichkeit, sowohl die orale Diabetestherapie (OAD) als auch die Insulintherapie (IT) inklusive Kombinationstherapie OAD + IT selektiv und individualisiert für den jeweiligen Patienten zu gestalten. Für die Auswahl des passenden Insulinregimes ist die Kenntnis der Einstellungskriterien, die sich aus dem Patientenbild ableiten, Voraussetzung. Primäres Ziel der Umstellung auf eine Insulintherapie ist das Erreichen des jeweils definierten HbA1c-Zielbereiches ohne Auftreten von Hypoglykämien. Einfache Insulinregime, wie die Basal- oder Mischinsulin-unterstützte orale Therapie (BOT und MOT), garantieren in der Regel zumindest in der frühen Phase der Insulintherapie das Erreichen von ausreichend tiefen HbA1c-Zielen ohne Auftreten von signifikanten Hypoglykämien. Mit zunehmender Diabetesdauer, häufig zwei bis drei Jahre nach der Einstellung auf Insulin, ist ein komplexeres Insulinschema erforderlich, d.h. mehr als eine Insulininjektion pro Tag, verbunden mit mehreren Blutzuckermessungen. Bei der Initiierung und Umsetzung des ausge- wählten Insulinregimes ist neben der Kenntnis des Patientenbildes unbedingt auch die Bereitschaft des Patienten zu berücksichtigen. Definition des Zielbereichs Die Festsetzung des HbA1c-Zielbereiches in der Therapie erfolgt in Abhängigkeit vom gesundheitlichen Zustand des Patienten inklusive der Komorbiditäten, insbesondere der kardiovaskulären Begleit erkrankungen, der Fähigkeiten und Fertigkeiten, der verfügbaren Ressourcen Prim. Dr. Heidemarie Abrahamian und der Motivation bzw. Bereitschaft, ein bestimmtes Ziel zu erreichen (Inzucchi SE et al., Diabetes Care 2012; Wallia A et al., JAMA 2014). Je nach Bewertung der genannten Parameter wird ein tiefer oder weniger tiefer HbA1c-Zielbereich ausgewählt: HbA1c < 6,5%, HbA1c 6,5– 7%, HbA1c 7–7,5%, HbA1c > 7,5% etc. (Tab. 1). Eine längere Diabetesdauer im Zusammenhang mit dem Vorliegen kardiovaskulärer Spätschäden und anderer schwerer Erkrankungen erlaubt beispielsweise die Wahl eines höheren HbA1c-Zielbereiches (Inzucchi SE et al., Diabetes Tab. 1: Kriterien für die Wahl des HbA1c-Zielbereichs Patient sehr strikt Risiko für Hypoglykämien und andere Nebenwirkungen niedrig hoch Diabetesdauer kurzlang Lebenserwartung langkurz Wesentliche Komorbiditäten nicht vorhanden wenig/mild vorhanden Manifeste vaskuläre Komplikationen nicht vorhanden wenig/mild vorhanden ! HbA1c 7% " weniger strikt Patientenhaltung und hochniedrig erwartete Therapieadhärenz Ressourcen, Unterstützung leicht verfügbar begrenzt verfügbar modifiziert nach: Position Statement of the American Diabetes Association and the European Association for the Study of Diabetes. Inzucchi SE et al., Diabetes Care 2012 10 die PUNKTE diabetologie 1/2015 DIPLOMFORTBILDUNG Tab. 2: Wichtige Kriterien für die Erstellung des Patientenbildes Kriterien Ausführung Gesundheitszustand Spätschäden, Komorbiditäten, Behinderungen, psychische Erkrankungen Metabolische Parameter Blutzuckerprofil, HbA1c, Gewichtsverlauf Fähigkeiten und Fertigkeiten Kognitive Kapazität, Verabreichung von Selbstinjektionen, Behinderungen Ernährungsgewohnheiten und körperliche Aktivität Zusammensetzung und Zeitpunkt der Mahlzeiten, regelmäßige Bewegung beruflich/privat, Sportler Hypoglykämien Selbst- und/oder Fremdgefährdung im Beruf (Kfz-Lenker, Bauarbeiter etc.), beim Hobby (Fliegen etc.) Physische und psychische Belastungen Beruf, Familie, Umfeld Care 2012; ÖDG-Leitlinien, Wien Klin Wochenschr 2012). Die HbA1c-Zielbereiche werden im Zusammenhang mit angestrebten Nüchtern- und postprandialen Blutzuckerwerten festgesetzt. Auswahl des Insulinregimes Das Patientenbild und das gewählte Insulinregime sollen wie zwei zusammenhängende Puzzlesteine ineinanderpassen. Eine Checkliste zum Patientenbild soll bei der Auswahl des passenden Insulinregimes unterstützend wirken (Tab. 2). Die Anpassung des Insulinregimes an die kognitiven Fähigkeiten des Patienten erweist sich insbesondere im fortgeschrittenen Stadium als günstig. Eine Überforderung durch mehrmals täglich durchzuführende Rechenaufgaben zur Ermittlung der Insulindosis führt bei einer bestimmten Patientengruppe in der Regel zu einer Verschlechterung der Stoffwechselsituation. In diesen Fällen sind einfache Misch insulinschemata oder Blutzucker- und Insulintabellen, aus denen klar hervorgeht, wie viel Insulin bei welchen Blutzuckerwerten zu injizieren ist, vorteilhaft und erhöhen die Therapieadhärenz. Allerdings ist dabei zu bedenken, dass, je unflexibler das Insulinregime ist, desto regelmäßiger auch der Tagesablauf sein muss; insbesondere sind Zeitpunkt und Zusammen setzung der Mahlzeiten und Intensität der körperlichen Aktivität abzustimmen. Möglichkeiten für Blutzuckermessungen und Insulininjektionen im Rahmen der beruflichen Tätigkeit haben bei der Wahl des Insulinregimes ebenfalls einen wichtigen Stellenwert. Berufe, die stark mit Schmutzexposition assoziiert sind, wie Bauarbeiter, Schweißer, Schlosser etc., schränken die Möglichkeit für Blutzuckermessungen partiell ein. In diesen Fällen ist ein Insulin regime zu wählen, welches die Anzahl der Blutzuckermessungen und Insulininjek tionen während der Arbeitszeit auf ein notwendiges Minimum einschränkt. Auch die Hypoglykämiegefährdung ist im Kontext des Berufes zu evaluieren. tenbildes mit unterschiedlichen Insulinregimes in Verbindung gebracht. Patientenbild für BOT Gesundheitszustand und Komorbiditäten Je gesünder der Patient ist und je weniger Komorbiditäten vorhanden sind, des to konsequenter ist eine nahe normoglykämische Blutzuckereinstellung zu wählen. Liegen kardiovaskuläre Komorbiditäten oder andere ernsthafte Erkrankungen mit reduzierter Lebenserwartung vor, kann der anzustrebende HbA1c-Zielbereich nach Ermessen höher angesetzt werden. Zumindest in der frühen Insulinperiode kann mit BOT eine sehr gute metabolische Kontrolle erreicht und somit der HbA1c-Zielwert auch ehrgeizig festgesetzt werden. Die BOT eignet sich daher für viele Patienten mit Typ-2-Diabetes als Einstieg in die Insulintherapie. Metabolische Parameter Folgende Insulinregime haben sich bewährt und werden entsprechend den Anforderungen des Patientenbildes eingesetzt: • Basal unterstützte orale Therapie (BOT) = einmal täglich Basalinsulin in Kombination mit oralen Anti diabetika (OAD) • Mischinsulin-unterstützte orale Therapie (MOT) = Mischinsulin (unterschiedliche Mischverhältnisse möglich) in Kombination mit ausgewählten OAD (Metformin, DPP-4-Hemmer, SGLT-2-Hemmer, Glitazon). Diese Therapie kann bei Bedarf auf zwei bzw. drei tägliche Insulininjektionen erweitert werden. • Basal Plus konventionell = Basal insulin plus rasch wirksames Insulin ein- bis dreimal täglich mit einem fixen blutzuckerabhängigen Dosierschema (konventionell intensiviert) • Basal Plus mit Übergang in Basal-Bolus = Basalinsulin + rasch wirksames Insulin zu ein bis drei Mahlzeiten pro Tag mit flexibel einsetzbaren kohlenhydratab hängigen Algorithmen In der Folge werden zur Unterstützung bei der Wahl der passenden Insulintherapie bestimmte Parameter des Patien- Blutzuckerprofil: Patienten mit kürzerer Diabetesdauer und erhöhten Nüchternblutzucker-Werten bei geringem postprandialem Blutzuckeranstieg als Ausdruck einer noch partiell funktionierenden Betazelle unter OAD-Therapie eignen sich gut für den Therapiebeginn mit Basalinsulin. Sind also bei einem Patienten mit Typ2-Diabetes unter OAD die Nüchternblutzucker-Werte bei akzeptablen postprandialen Blutzuckerwerten (< 180–200 mg/ dl zwei Stunden nach dem Essen) erhöht, ist in der Regel eine Insulintherapie, die auf den erhöhten Nüchternblutzucker fokussiert, ausreichend. Klassische Therapien mit Fokus Nüchternblutzucker sind Basalinsulinregimes mit Bedtime-InsulinGaben, wobei die Verabreichung eines Insulinanalogons wegen des geringeren nächtlichen Hypoglykämierisikos in vielen Fällen der Gabe von NPH-Insulin überlegen ist. Die Anfangsdosierung liegt bei 0,1 Einheiten/kg Körpergewicht und kann bei besonderer Vorsicht reduziert oder bei mehr Erfahrung auch erhöht werden. Unter BOT kommt es bei konsequenter Dosisanpassung des Basalinsulins, also „Titration auf den Nüchternblutzucker“, zu einer Senkung in den definierten Zielbereich. Die postprandiale Blutzuckerregulation kann zumindest partiell durch die eigene endogene und durch OAD stimu- diabetologie 1/2015 DIPLOMFORTBILDUNG lierte Insulinsekretion reguliert werden. Gering erhöhte postprandiale Blutzuckerwerte liegen in der Wirkkurve von langwirksamem Basalinsulin. HbA1c-Wert: Die HbA1c-Zielwerte werden in der Regel zumindest in der frühen Phase der Therapie bei konsequenter Dosistitration gut erreicht. Eine Erweiterung der Therapie auf Basal Plus (s.u.) ist häufig nach zwei bis drei Jahren erforderlich. Gewichtsverlauf: Unter BOT hält sich die insulininduzierte Gewichtszunahme mit 1–3 kg in Grenzen (Riddle MC et al., Diabetes Care 2003; Hermansen K et al., Diabetes Care 2006). Fertigkeiten und Fähigkeiten Die Verabreichung einer Insulininjektion täglich ist für die Mehrzahl der Patienten ohne Probleme möglich, besondere kognitive Fähigkeiten sind nicht erforderlich. Sollte aufgrund physischer oder psychischer Probleme die Injektion nicht selbst durchgeführt werden können, kann diese Aufgabe von Angehörigen oder einem Gesundheitsdienst übernommen werden. Bei entsprechender Bereitschaft des Patienten kann die Dosissteigerung des Basalinsulins bis zum Erreichen des Ziel-Nüchternblutzuckers selbst vorgenommen werden. Einfache Regeln zur Selbsttitration liegen ausgearbeitet vor und sind in Form von Dosierkarten und ähnlichen Hilfsmitteln für Patienten erhältlich. Ernährungsgewohnheiten und körperliche Aktivität Da derzeit für Typ-2-Diabetes verfügbare moderne Basalinsuline eine gleichmäßige, über 20–26 Stunden verzögerte Wirkung ohne signifikanten Wirkgipfel zeigen, müssen weder Broteinheiten (BE) berechnet werden, noch ist eine fixe Kohlenhydratzufuhr notwendig. Werden allerdings Sulfonylharnstoffe im Rahmen der BOT verabreicht, müssen Kohlenhydrate regelmäßig zugeführt werden, um Hypoglykämien zu vermeiden. Dennoch ist unter BOT ein relativ hohes Maß an Flexibilität für den Patienten gegeben. Bei sportlicher Betätigung oder intensivierter Bewegung, z.B. im Rahmen von Gartenarbeit oder eines Putztages, ist da- die PUNKTE rauf zu achten, dass die Fastenperioden nicht zu lange andauern bzw. wenn dies mehr als zwei bis drei Stunden der Fall ist, müssen Kohlenhydrate zugeführt werden, um Hypoglykämien zu vermeiden. Eine halbe bis eine ganze BE/Stunde sollte ausreichend sein. Hypoglykämien mit Selbst- und/oder Fremdgefährdung Die Hypoglykämiegefahr ist unter BOT ohne Sulfonylharnstoffe generell gering, daher ist eine Selbst- oder Fremdgefährdung in exponierten Berufen nicht sehr wahrscheinlich. Unter BOT mit Sulfonylharnstoffen und Gliniden treten Hypoglykämien signifikant häufiger auf, dies ist bei der Kombination zu berücksichtigen (Wallia A et al., JAMA 2014; Fonseca V et al., Diab Obes Metab 2011). Patientenbild für Mischinsulin Gesundheitszustand und Komorbiditäten Der Gesundheitszustand und Komorbiditäten spielen wie bei der BOT auch bei der MOT im Hinblick auf die Zielsetzung des HbA1c-Wertes eine Rolle. Metabolische Parameter Blutzuckerprofil: Bei erhöhtem Nüchternblutzucker kann nicht nur Basalinsulin am Abend, sondern auch Mischinsulin zum Abendessen eingesetzt werden (MOT). Bei der MOT wird initial einmal täglich zum Abendessen (unabhängig von der Uhrzeit) Mischinsulin verabreicht. Die errechnete Anfangsdosis liegt in der Regel bei 0,1 Einheiten/kg Körpergewicht. Der zweizeitige Effekt des Mischinsulins bewirkt durch den Anteil an rasch wirksamem Insulin die Reduktion des Blutzuckeranstiegs nach dem Abendessen und durch den Anteil an Verzögerungsinsulin die Senkung der Blutzuckerwerte über Nacht, mit Wirkung auf den Nüchternblutzucker. Mit einer Injektion können somit zwei Probleme auf einmal gelöst werden: Senkung des postprandialen Blutzuckeranstiegs nach dem Abendessen und Senkung des Nüchternblutzuckers. Die Gabe von Mischinsulin kann mit einer einmal täglichen Dosierung erfolgen und bei Notwendigkeit schrittweise ausgeweitet werden. Wahlweise kann bei erhöh- 11 ten postprandialen Blutzuckerwerten auch bei einer anderen Mahlzeit begonnen werden. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass eine einzige Injektion sowohl Basalinsulin als auch Bolusinsulin liefert. HbA1c: Die HbA1c-Zielwerte werden in der Regel sehr gut erreicht, in der 1-2-3-Studie erreichten 41% der Patienten unter MOT mit einmaliger Injektion zum Abendessen den Zielwert von HbA1c < 7% (Garber AJ et al., Diabetes Obes Metab 2006). In einer Metaanalyse konnte gezeigt werden, dass bei einem Vergleich der Insulinregime Basalinsulin, Mischinsulin, prandiales Insulin und Basal-Bolus das Zielkriterium HbA1c < 7% mit zweimal täglich Mischinsulin besser erreicht wurde als mit Basalinsulin (Giu gliano D et al., Diabetes Care 2011). Gewichtsverlauf: Die Gewichtszunahme ist unter mehrmals täglicher Mischinsulingabe etwas höher als unter Basalinsulin (Holman RR et al., N Engl J Med 2009; Giugliano D et al., Diabetes Care 2011). Fähigkeiten und Fertigkeiten Das Insulinschema mit Mischinsulin einmal täglich gestaltet sich sehr einfach. Der Wirkmechanismus von Mischinsulin sollte vom Patienten verstanden werden, damit Hypoglykämien vermieden werden. Etwas komplexer wird es, wenn Patienten die Insulindosis selbst nach einem vorgegebenen Titrationsschema einstellen. Im Alltag erfüllt zumindest die Hälfte der Patienten diesen Anspruch. Entsprechende Hilfsmittel, die die Selbstständigkeit des Patienten unterstützen, werden von den Insulinfirmen angeboten. Bei Erweiterung der MOT auf zwei- bis dreimal tägliche Injektionen bleibt trotz erhöhter Frequenz von Blutzuckermessungen das Schema einfach. Ernährungsgewohnheiten und körperliche Aktivität Die Nachteile der MOT liegen in einer verminderten Flexibilität im Hinblick auf die Nahrungszufuhr. Die Mahlzeit, zu der das Insulin verabreicht wird, muss einen relativ konstanten Kohlenhydratgehalt aufweisen, um eine Hypoglykämie zu vermeiden. Eine Schulung mit Vermittlung 12 die PUNKTE von Kenntnissen der Auswirkungen von unterschiedlichen Kohlenhydraten auf den Blutzuckerverlauf ist daher erforderlich, eine BE-Schulung ist in den meisten Fällen nicht notwendig. Das Verständnis, dass ein Auslassen von Kohlenhydraten bei den Mahlzeiten bei Therapie mit rasch wirksamen Insulinen – sei es als Monosubstanz oder in Form von Mischinsulinen – zu Hypoglykämien führen kann, muss vermittelt werden. Bei vermehrter körperlicher Bewegung oder Sport ist je nach aktuellem Insulinspiegel, der vom Zeitpunkt der letzten Injektion und Dosis abhängt, eine Zufuhr von Kohlenhydraten in bestimmten Zeitabständen erforderlich (1/2–1 BE/Stunde). Hypoglykämien mit Selbst- und/oder Fremdgefährdung Das Hypoglykämierisiko ist unter Misch insulintherapie, zumindest bei zweimal täglicher Gabe, höher als unter Basalinsulintherapie (Riddle MC et al., Diabet Metab Obes 2014; Holman RR et al., N Engl J Med 2009). Die Kombination von Mischinsulin und Sulfonylharnstoffen ist generell nicht zu empfehlen. Für Patienten, die beruflich durch Hypoglykämien in selbst- oder fremdgefährdende Situationen kommen können, ist – wenn möglich – eine Strategie zu wählen, bei der das Risiko für Hypoglykämien gering ist. Patientenbild für Basal Plus mit blutzuckerbasiertem Dosierschema Gesundheitszustand und Komorbiditäten Ähnlich wie bei mehrmals täglich Misch insulin. Metabolische Parameter Wenn nach basaler Insulintherapie die Nüchternblutzucker-Werte im Zielbereich liegen und die postprandialen Blutzuckerwerte erhöht sind bzw. HbA1c erhöht bleibt, ist die Notwendigkeit für ein rasch wirksames Analogon zur Mahlzeit gegeben. Zumindest die Nüchternblutzucker-Werte sollen unter BOT im vordefinierten Zielbereich liegen. Das rasch wirksame Insulin wird je nach postprandialem Blutzuckerprofil entweder zu der Mahlzeit, die den höchsten Blutzucker anstieg verursacht, verabreicht oder zu diabetologie 1/2015 DIPLOMFORTBILDUNG der Mahlzeit mit dem höchsten Kohlenhydratanteil. Voraussetzung für die Notwendigkeit von rasch wirksamem Insulin zur Mahlzeit ist ein postprandialer Blutzuckeranstieg zumindest über 180– 200 mg/dl zwei Stunden nach der Mahlzeit. Bei zwei bis drei Hauptmahlzeiten am Tag bedeutet diesein bis drei Injektionen rasch wirksamen Insulins pro Tag. Die konsequente Anpassung der Dosis ermöglicht ein rasches Erreichen der Therapieziele. Eine vorgefertigte Tabelle zeigt dem Patienten, wie viele Einheiten Insulin er zu der jeweiligen Mahlzeit injizieren muss. Dabei ist der präprandiale Blutzuckerwert ausschlaggebend. Liegt dieser oberhalb oder unterhalb des vordefinierten Zielbereiches, ist eine Korrektur mit Insulin oder Kohlenhydraten vorgesehen. In der Regel werden dem Patienten drei bis vier Möglichkeiten der präprandialen Insulingabe, die einen Anteil für die Mahlzeit und einen Anteil für die Korrektur enthält, in Abhängigkeit vom aktuell gemessenen Blutzucker angeboten (Tab. 3). Gewichtsverlauf: Gewichtszunahme unter dieser Therapie meist > 2–3 kg (Riddle MC et al., Diabet Metab Obes 2014; Giu gliano D et al., Diabetes Care 2011). Fähigkeiten und Fertigkeiten Bei dieser Therapieform sind zumindest drei Blutzuckermessungen und bei maximaler Erweiterung bis zu vier Insulininjektionen pro Tag erforderlich. Die passende Insulindosis muss nicht selbst ausgerechnet werden, sondern kann der vorgefertigten Tabelle entnommen werden. Somit ist dieses Insulinregime nicht so anspruchsvoll wie die Basal-Bolus-Therapie. Trotzdem handelt es sich um eine komplexe Therapie, die viel Kooperation erfordert. Sie ist dann geeignet, wenn keine Betazellfunktion mehr vorhanden ist, also eine Vollinsulinisierung notwendig ist, als Alternative zu zwei- bis dreimal täg- lich Mischinsulin oder zur Basal-BolusTherapie, wenn diese zu kompliziert ist. Ernährungsgewohnheiten und körperliche Aktivität Bei Basal-Plus-Therapie ist durch den Anteil an rasch wirksamem Insulin ein definierter Kohlenhydratanteil je Mahlzeit wichtig, um Hypoglykämien zu vermeiden. Eine Schulung mit Vermittlung von Kenntnissen der Auswirkungen von unterschiedlichen Kohlenhydraten auf den Blutzuckerverlauf ist daher erforderlich, eine BE-Schulung ist in den meisten Fällen nicht notwendig. Das Verständnis, dass das Auslassen von Kohlenhydraten bei den Mahlzeiten bei Therapien mit rasch wirksamen Insulinen – sei es als Monosubstanz oder in Form von Mischinsulinen – nicht günstig ist, muss vermittelt werden. Bei vermehrter körperlicher Bewegung ist in Abhängigkeit von der Intensität der Bewegung die Konsumation von Kohlenhydraten erforderlich. Hypoglykämien mit Selbst- und/oder Fremdgefährdung Hypoglykämien können auftreten, daher ist bei Berufen mit möglicher Selbst- oder Fremdgefährdung durch Hypoglykämien eine intensivierte Schulung erforderlich. Patientenbild für Basal Plus oder Basal-Bolus – basierend auf Algorithmen Gesundheitszustand und Komorbiditäten Ähnlich wie bei mehrmals täglich Misch insulin. Metabolische Parameter Die Erweiterung der BOT kann alternativ auch über einen Bolus von rasch wirk- Tab. 3: Beispiel für Insulindosierung unter Basal-Plus-Therapie konventionell Blutzucker vor dem Frühstück mg/dl < 80 mg/dl 80–120 mg/dl 120–160 mg/dl 160–200 mg/dl > 200 mg/dl Insulindosis – Einheiten Bolusinsulin 6 8 9 10 11 diabetologie 1/2015 DIPLOMFORTBILDUNG samem Insulin zu ausgewählten Mahlzeiten erfolgen, der über einen Kohlenhydrat- bzw. Broteinheiten-assoziierten Algorithmus berechnet wird. Ähnlich wie beim vorherigen Regime wird vorerst zu jener Mahlzeit Insulin injiziert, die einen ungünstigen postprandialen Blutzuckerverlauf aufweist oder den größten Kohlenhydratanteil beinhaltet. Die Dosis errechnet sich aus den BE der Mahlzeit und aus Korrekturinsulin. Ein möglicher Beginn wäre mit einer Einheit Insulin pro BE, Korrekturinsulin wird bei Überschreitung des definierten Zielbereiches (z.B. eine Einheit senkt den Blutzucker um 40 mg/dl) hinzugerechnet. Die Bolusgabe kann bei Notwendigkeit schrittweise von einer auf zwei bzw. auf alle drei Mahlzeiten erweitert werden. In einer rezenten Studie wurde gezeigt, dass die schrittweise Erweiterung des prandialen Insulinbolus für die Patienten einfacher ist und für die Zielerreichung nicht nachteilig gegenüber einem sofortigen Beginn mit dreimaligem Bolus (Davidson MB et al., Endocr Pract 2011). Diese Therapie findet sich häufig als schrittweise Erweiterungsform der BOT oder kann bei schlankeren Patienten, die sich unter OAD metabolisch eher rasch (über ein bis zwei Jahre) verschlechtern, bereits zu Beginn der Insulintherapie sinnvoll sein. Fertigkeiten und Fähigkeiten Diese Therapieform bedeutet in der maximal erweiterten Form zumindest vier die PUNKTE Insulininjektionen und zumindest drei bis fünf Blutzuckermessungen pro Tag. Patienten können sich durch die Rechenaufgaben, die genaue Kenntnis von Broteinheiten einer Mahlzeit und die häufigen Blutzuckermessungen und Insulininjektionen überfordert fühlen. Überforderung reduziert die Therapieadhärenz, sodass dieses Insulinregime nicht für alle Patienten geeignet ist. Durch die schrittweise Erweiterung erhöht sich allerdings die Therapieadhärenz. Besonders eignen sich Patienten, die Interesse haben, ihre Insulindosis selbst zu steuern und zu berechnen, und diese Leistung auch kognitiv erbringen können. Ernährungsgewohnheiten und körperliche Aktivität Bei diesem Insulinregime sind die Kenntnis und die Berechnung von Broteinheiten erforderlich. Bei vermehrter körperlicher Bewegung sind Extra-Kohlenhydrate zuzuführen; die erforderliche Menge ergibt sich aus Intensität und Dauer der Bewegung. Hypoglykämien mit Selbst- und/oder Fremdgefährdung In einer rezenten Studie, in der drei Insulinregime verglichen werden, zeigte sich, dass Hypoglykämien, definiert als Blutzuckerwert < 52 mg/dl, in der Gruppe mit zweimal täglich Mischinsulin häufiger vorkamen als in den Gruppen Basal Plus 1 und Basal Plus 3: Inzidenz 46% Tab. 4: Kombination Insulin + OAD Therapieform BOT MOT Basal Plus Basis-Bolus OAD Metformin, Sulfonylharnstoff, Glinid, DPP-4-Hemmer, SGLT-2-Hemmer, Glitazon Metformin, DPP-4-Hemmer, SGLT-2-Hemmer, Glitazon, (Sulfonylharnstoff, Glinid)* Metformin, DPP-4-Hemmer, SGLT-2-Hemmer, Glitazon Metformin, DPP-4-Hemmer, SGLT-2-Hemmer, Glitazon * Sulfonylharnstoffe und Glinide bei MOT nur tolerierbar, wenn einmal Mischinsulin zur Abendmahlzeit verabreicht wird Impressum 13 vs. 33% vs. 31,5% (Riddle MC et al., Diab Metab Obes 2014), bei vergleichbarer Insulindosis in allen drei Gruppen. Die Ausübung von Berufen, die bei Hypoglykämien zu Selbst- oder Fremdgefährdung führen, erfordert eine intensivierte Schulung. Insulin und OAD Um einer stetigen Steigerung der Insulindosis entgegenzuwirken, können Medikamente, die die Insulinresistenz senken, eine Gewichtszunahme hintanhalten oder zu einer Gewichtsreduktion führen und/oder über andere Mechanismen zu einer Glukosereduktion führen, additiv zu Insulin verordnet werden. Metformin, DPP-4-Hemmer, GLP-1-Analoga und SGLT-2-Hemmer erweisen sich als günstige Kombinationspartner von Insulin. Glitazone können bei höhergradiger Insulinresistenz eingesetzt werden, allerdings kann es zu einer vermehrten Flüssigkeitsretention kommen, die deren Einsatz limitiert (Tab. 4). ■ Lecture Board: Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Prager Prim. Priv.-Doz. Dr. Harald Stingl KORRESPONDENZADRESSE: Prim. Dr. Heidemarie Abrahamian Interne Abteilung, SMZ Baumgartner Höhe – Otto-Wagner-Spital und Pflegezentrum Baumgartner Höhe 1 A-1140 Wien Tel.: +43/1/910 60-21208 E-Mail: [email protected] Ärztlicher Fortbildungsanbieter: 3. Medizinische Abteilung mit Stoffwechselerkrankungen und Nephrologie, Krankenhaus Hietzing, Wien Herausgeber: MedMedia Verlag und Mediaservice Ges.m.b.H., Seidengasse 9/Top 1.1, 1070 Wien. Verlagsleitung: Mag. Gabriele Jerlich. Projektleitung: Karin Duderstadt. Produktion: Julia Reisenauer. Redaktion: Mag. Sandra Standhartinger. Lektorat: Mag. Andrea Crevato. Layout/DTP: Oliver Miller-Aichholz. Coverfoto: tunedin, Andrey_Arkusha – fotolia.com. Print: Donau Forum Druck Ges.m.b.H., 1230 Wien. Druckauflage: 13.020. Allgemeine Hinweise: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die persönliche und/oder wissenschaftliche Meinung des jeweiligen Autors wieder und fallen somit in den persönlichen Verantwortungsbereich des Verfassers. Entgeltliche Einschaltungen gem. § 26 Mediengesetz fallen in den Verantwortungsbereich des jeweiligen Auftraggebers; sie müssen nicht die Meinung von Herausgeber, Reviewer oder Redaktion wiedergeben. Angaben über Dosierungen, Applikationsformen und Indikationen von pharmazeutischen Spezialitäten müssen vom jeweiligen Anwender auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Trotz sorgfältiger Prüfung übernehmen Medieninhaber und Herausgeber keinerlei Haftung für drucktechnische und inhaltliche Fehler. Der besseren Lesbarkeit halber werden Personen- und Berufsbezeichnungen nur in einer Form verwendet. Sie sind selbstverständlich gleichwertig auf beide Geschlechter bezogen. Die Fotocredits sind jeweils am Anfang eines Artikels in der Reihenfolge ihrer Abbildung angeführt. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt, verwertet oder verbreitet werden. Die gesetzliche Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz finden Sie unter www.medmedia.at/home/impressum. Druck mit freundlicher Unterstützung der Firma Roche Diagnostics GmbH und Novo Nordisk Pharma GmbH. 14 die PUNKTE PROMOTION Strukturiertes Messen für eine fundierte Therapie Regelmäßig zu vorgegebenen Zeiten Blutzucker zu messen ist weit aussagekräftiger, als jeden Tag willkürlich Einzelwerte zu erheben. Der Blutzuckerverlauf kann so genau verfolgt werden. Das ist die Grundlage für eine erfolgreiche Diabetestherapie. Redaktion: Dr. Stefan Galoppi „In der Praxis ist es ein Vorteil, wenn Patientendaten grafisch dargestellt werden – mit dem Papier-Tool Accu-Chek 360° View oder dem Accu-Chek Smart Pix Datenauslesegerät spare ich Zeit für das so wichtige Patientengespräch. Patienten sind motivierter und erkennen Zusammenhänge besser.“ Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) empfiehlt strukturiertes Messen im Diabetesmanagement bei Typ-1- und Typ-2-Patienten.1 Der positive Einfluss auf das Therapieergebnis wurde unter anderem in der STeP-Studie nachgewiesen.2 Sie zeigte eine deutliche Verbesserung des HbA1c-Wertes. Durch diese Form der Selbstkontrolle können Maßnahmen zu einer verbesserten Therapie frühzeitig und gezielt eingeleitet werden.3 Der Allgemeinmediziner Dr. Manuel Hackl aus Unken/Salzburg im Gespräch über seine Erfahrungen in der Praxis. Dr. Manuel Hackl, niedergelassener Allgemeinmediziner die Punkte: Wie überzeugen Sie Ihre Patienten von den Vorteilen des strukturierten Messens? Dr. Manuel Hackl: Ich erkläre ihnen, dass eine Nüchternblutzucker-Messung am Tag lediglich eine Momentaufnahme liefert, die nichts über den 24-Stunden-Verlauf aussagt und die man, wenn man es darauf anlegt, sogar bewusst schönen kann. Im Gegensatz dazu hat ein strukturiertes Mess profil mit beispielsweise jeweils sieben Wie werden die strukturierten Messungen durchgeführt? Die Patienten messen jeweils vor und zwei Stunden nach den Mahlzeiten soDas ausgefüllte Blatt kann wie vor dem Zubettgehen. Ich rate ihin das Diabetes-Tagebuch eingelegt werden. nen, sich am ersten Tag wie gewohnt zu Ihr persönliches strukturiertes Blutzuckertagesprofil: verhalten, am zweiten Tag einen 30-minütigen Spaziergang nach dem MittagesStufenprofil 7-Punkt-Profil sen einzulegen und sich am dritten Tag an die Empfehlungen des Diabetesbex x x x x x x x ( x) – kein Weißgebäck, ( x) x x raters x x xzux erinnern x x keine x x xSüßspeisen x x x ( x) etc. So können sie ge2x x x x x x x ( x) X nau verfolgen, wie ihr Körper auf Bex x x x x x ( x) x x Ernährung reagiert. Das ( x) x x wegung x x x xund x) x x sind x x jax die x (beiden x x ersten Säulen der Diabetesbehandlung, erst dann kommen Abb. 1: Blutzuckertagesprofil-Block. Mit dem die Medikamente. Die Werte werden Blutzuckertagesprofil-Block haben Sie zusätzlich x x entweder im Accu-Chek 360° View Padie Möglichkeit, Ihren Patientenxje xnach Häufigpier-Tool angekreuzt oder im Blutzukeit der Messung sowie des Zeitpunkts x indix ein ckermessgerät für die elektronische Ausx x viduelles Messprofil vorzugeben und somit die x x Therapie zu optimieren. wertung gespeichert. Ihr persönliches strukturiertes Blutzuckertagesprofil: Regelmäßig strukturiert gemessene Blutzuckerwerte sind aussagekräftiger als täglich unstrukturiert gemessene Einzelwerte. Bitte messen Sie daher künftig strukturiert, wie von Ihrem Arzt hier angegeben. 2h nach x x Mittagessen vor 2h nach 7-Punkt-Profil Abendessen Nachts vor Di x Mi x Do x Fr x Sa So x x Frühstück Mo vor 2h nach x x Mittagessen vor x Mi Do x x x x Sa So 2h nach vor 2h nach x x x x ( x) Di x x x x x x ( x) Mi x x x x x x ( x) Do x x x x x x x x ( x) x x x x Fr Sa x x x x x x ( x) So x x x x x x ( x) Frühstück vor 2h nach Mittagessen vor 2h nach Regelmäßig strukturiert gemessene Blutzuckerwerte sind aussagekräftiger als täglich unstrukturiert gemessene Einzelwerte. Bitte messen Sie daher künftig strukturiert, wie von Ihrem Arzt hier angegeben. ( x) Frühstück Abendessen Nachts vor vor 2h nach Di x x x x Mi Do x Fr vor x 2h nach 19. August Abendessen Nachts 2h nach x Abendessen Nachts vor Mittagessen vor Mo Mo x Di 2h nach Frühstück 2h nach Auf Basis IDF Guideline 2009, ÖDG Leitlinie 2012 vor Anzahl der Messungen: Anzahl der Profile: Blutzuckertagesprofil_Block.indd 1 x Fr Sa So täglich 1x pro Woche Mo, Mi, Fr 1x pro Monat 1x pro Quartal 2h nach Mittagessen vor 2h nach Abendessen Nachts vor Frühstück 2h nach vor Mo Mo Di Di Mi Mi Do Do Fr Fr Sa Sa So So 2h nach Mittagessen vor 2h nach Abendessen Nachts vor 2h nach (Bitte ankreuzen) 20.08.13 17:43 Frühstück vor 2h nach Mittagessen vor 2h nach Abendessen Nachts vor Frühstück 2h nach vor Mo Mo Di Di Mi Mi Do Do Fr Fr x Sa So x x x Anzahl der Messungen: Sa So täglich 2h nach Mittagessen vor 2h nach Abendessen Nachts vor 2h nach Auf Basis IDF Guideline 2009, ÖDG Leitlinie 2012 Stufenprofil Frühstück Mo 20. August 7.05 9.05 11.30 13.30 17.45 19.45 21.45 7.00 9.00 12.03 14.03 83 180 90 209 94 265 131 81 184 101 189 18.07 20.07 21.00 103 239 121 Wie läuft die Therapiekontrolle in Ihrer Praxis ab? Der Patient überreicht mir sein Blutzuckermessgerät. Während der Begrüßung aktiviere ich die Datenübertragung, dann drehe ich den Monitor zu ihm um und wir gehen die Ergebnisse gemeinsam durch. Die elektronische Auswertung durch Accu-Chek Smart Pix bietet auf einen Blick anschauliche Grafiken, die verschiedenste Fragestellungen beantworten. Auch mit dem Papier-Tool Accu-Chek 360° View lässt sich die Entwicklung auf einen Blick zeigen. Für die Patienten bringt das mehr Verständnis für ihre Krankheit, mehr Disziplin und mehr Motivation, ihr Verhalten anzupassen. Für mich als Arzt sind dies einfache, schnelle, sich selbst erklärende Werkzeuge, die meinen Alltag sehr erleichtern und mir mehr Zeit für das wichtige Patientengespräch lassen. Bei der elektronischen Auswertung kann ich zusätzlich alle Werte über Jahre hinweg auf Knopfdruck abrufen. Können Sie bei Ihren Patienten verbesserte Werte feststellen? Absolut. Ich kann einfach durch die Datenmenge ihre Lebensgewohnheiten besser hinterfragen und die Therapie individuell anpassen. So ist mir beim Wochenüberblick der Werte einer 67-jährigen Pa- Entgeltliche Einschaltung v orgegebenen Messpunkten an drei aufeinanderfolgenden Tagen einen um ein Vielfaches höheren Informationsgehalt und erlaubt ein „dynamisches Betrachten“ der Insulinentwicklung. Die Häufigkeit der Messung ist abhängig von der Menge der zur Verfügung stehenden Teststreifen. Mir sind diese strukturierten Profile wesentlich wichtiger, als jeden Tag nur einmal zu messen. Prinzipiell sollte dies jeder Diabetiker machen. PROMOTION die PUNKTE tientin aufgefallen, dass diese jedes Wochenende deutlich schlechter wurden. Beim Nachfragen stellte sich heraus, dass da immer ihre Kinder kommen und sie Kuchen backt. Dann haben wir gesündere Zutaten besprochen – und zwei zusätzliche Einheiten Insulin. Manchmal muss man die Behandlung dem Leben anpassen. Vor 30 Jahren haben manche „Göt- 19. August uriert gegeben. 20. August 7.05 9.05 11.30 13.30 17.45 19.45 21.45 7.00 9.00 12.03 14.03 83 180 90 209 94 265 131 81 184 101 189 18.07 20.07 21.00 103 239 121 sen Nachts 2h ach x ( x) x ( x) x ( x) x x ( x) x ( x) x ( x) Abb. 2: Accu-Chek 360° View Tagesprofil ( x) sen Nachts Auf Basis IDF Guideline 2009, ÖDG Leitlinie 2012 2h ach ankreuzen) 20.08.13 17:43 ter in Weiß“ noch gedroht: „Wenn Sie so weitermachen, müssen wir Ihnen den Fuß abnehmen.“ Heute begegnen wir unseren Patienten partnerschaftlich und versuchen, sie zu Einsicht und Selbstverantwortung zu bewegen. Die Accu-ChekTools von Roche sind dafür sehr hilfreiche Instrumente. Wie ist das Feedback Ihrer Patienten? Die meisten wissen das strukturierte Messen und die gemeinsamen Auswertungen zu schätzen – vor allem, nachdem sie eine zweite Meinung eingeholt haben. Wenn ich ihnen in die Diabetesambulanz eine Menge präziser Daten mitgebe, die den dortigen Facharzt sichtlich erstaunt, stärkt das ihr Vertrauen und sie sagen sich: „Ich werde auch bei meinem Hausarzt gut betreut.“ ■ 15 Österreichische Diabetes Gesellschaft, Diabetes mellitus – Leitlinien für die Praxis 2012 Polonsky W et al.: Structured SMBG significantly reduces HbA1c levels in poorly controlled, non-insulin treated type 2 diabetes – results from the STeP Study. Diabetes Care, Februar 2011 3 Polonsky W et al.: A structured self-monitoring of blood glucose approach in typ 2 diabetes encourages more frequent, intensive, and effective physician interventions – results from the STeP Study. Diabetes Technology & Therapeutics 2011; 13: 8 1 2 Mithilfe der Accu-Chek Datenmanagement lösungen Accu-Chek 360° View 3-Tagesprofil oder Accu-Chek Smart Pix werden die gemessenen Blutzuckerwerte grafisch dargestellt und helfen Ihnen, Muster zu erkennen. Der Accu-Chek 360° View 3-Tagesprofil-Block und der Blutzuckertagesprofil-Block (zur Vorgabe individueller Messprofile) können über Roche Diagnostics GmbH, E-Mail: [email protected], angefordert werden. 16 die PUNKTE PROMOTION Stufenweise prandiale Intensivierung mit NovoRapid® Effektiv und patientenfreundlich für Patienten mit variablem Tagesablauf Für die Mischinsulin-unterstützte orale Therapie (MOT) ist bereits gezeigt worden, dass die sequenzielle Intensivierung von 1x auf 2x und schließlich 3x täglich ein wirksames und einfaches Therapiekonzept ist.1 Mit der FullSTEP®-Studie gibt es nun vergleichbare Erkenntnisse zur Intensivierung einer Basalinsulin-unterstützten oralen Therapie (BOT) durch stufenweise Hinzugabe eines prandialen Insulins.2 Redaktion: Dr. Carolin Hüttinger Am Ende der Studie betrug das HbA1c der stufenweisen Intensivierungsgruppe 6,92%, das der Basis-Bolus-Gruppe 6,78%; die Differenz betrug 0,14% (95% CI: –0,02; +0,30), womit der primäre Endpunkt der Nicht-Unterlegenheit erreicht wurde (Abb. 1). Trotz gleichwertiger Blutzuckereinstellung hatten die Patienten der stufenweisen Intensivierungsgruppe signifikant weniger Hypoglykämien als die Patienten der Basis-Bolus-Gruppe (RR = 0,58; p < 0,0001). Abb. 1: Vergleichbare HbA1c-Senkung Stufenweise Intensivierung Stufenweise Intensivierung BasisBolus 25 –0,4 –0,6 –0,8 –0,98% –1,12% –1,0 –1,2 BasisBolus p = 0,002 30 –0,2 Patienten (%) HbA1c-Änderung (%) 0,0 Abb. 2: Fast um die Hälfte geringere Drop-out-Rate in der stufenweisen Intensivierung 26 20 nach: Rodbard HW et al., Lancet Diabetes Endocrinol 2014; 2: 30-7 Fazit: Die stufenweise Intensivierung einer BOT mit NovoRapid® ist im Hinblick auf die Blutzuckereinstellung einer konventionellen BBT nicht unterlegen. Das vergleichbare HbA1c wird mit einer statistisch signifikant niedrigeren Rate an Hypoglykämien erreicht. Die Patientenzufriedenheit war in der Gruppe der stufenweisen Therapieintensivierung signifikant höher als in der BBT-Gruppe, was möglicherweise die fast um die Hälfte geringere Drop-out-Rate in der Gruppe der stufenweisen Intensivierung erklärt. Somit ist die stufenweise Intensivierung mit einem prandialen Insulin ein effektiver, in Bezug auf die Rate an Hypoglykämien sicherer und patientenfreundlicher Therapieansatz. ■ 15 10 14 5 p = 0,0876 Anhand des DiabMedSat-Fragebogens wurde die Therapiezufriedenheit der Studienteilnehmer ermittelt. Die stufenweise Intensivierung wurde sowohl insgesamt (p = 0,0072) als auch für die beiden Unterkategorien „Effektivität“ (p = 0,0042) und „Belastung“ (p = 0,0025) signifikant besser bewertet. Die größere Patientenzufriedenheit ist möglicherweise auch der Grund für die im Vergleich zur Basis-Bolus-Gruppe deutlich niedrigere Drop-out-Rate in der stufenweisen Intensivierungsgruppe (Abb. 2). 0 nach: Rodbard HW et al., Lancet Diabetes Endocrinol 2014; 2: 30-7 Literatur: 1 Garber AJ et al., Diabetes Obes Metab 2006; 8: 58-66 2 Rodbard HW et al., Lancet Diabetes Endocrinol 2014; 2: 30-7 Fachkurzinformation siehe Seite 8 Patientendemografie und Studiendesign: Die FullSTEP®-Studie hatte ein „Treat to Target“-Design und eine Beobachtungsdauer von 32 Wochen. Es wurden 401 Patienten mit Typ-2-Diabetes und bestehender BOT in die Studie eingeschlossen. Die Studienteilnehmer waren etwa 60 Jahre alt mit einer Diabetesdauer von fast 13 Jahren, ihr BMI betrug ca. 31 kg/m2 und das durchschnittliche HbA1c 7,9%. Die Patienten wurden in zwei Gruppen randomisiert: Die eine Gruppe verab reich te von Anfang an zu allen drei HbA1c-Senkung vergleichbar, Hypoglykämierate geringer Höhere Patientenzufriedenheit 1503701HCPNR Hauptmahlzeiten zusätzlich ein Bolusinsulin (Basis-Bolus-Gruppe). Die andere Gruppe wurde angewiesen, zunächst nur einmal täglich zur größten Hauptmahlzeit ein prandiales Insulin zu geben (stufenweise Intensivierungsgruppe). Erreichten diese Patienten das HbA1c-Ziel von < 7% nicht, wurde ab Woche 11 zusätzlich zur zweitgrößten Hauptmahlzeit und ab Woche 22 auch zur dritten Hauptmahlzeit ein Bolusinsulin appliziert. Entgeltliche Einschaltung Vor allem Menschen mit einem abwechslungsreichen Lebensstil profitieren von der Flexibilität, die ihnen eine Basis-Bolus-Therapie (BBT) ermöglicht. Für viele ist es allerdings ein großer Schritt von der einmal täglichen Injektion eines Basalinsulins zu einer konventionellen BBT mit zusätzlich dreimal täglichem Bolusinsulin. Ziel der FullSTEP®-Studie war es, die Nicht-Unterlegenheit einer stufenweisen Intensivierung der BOT mit prandialem Insulin bezüglich der Blutzuckereinstellung im Vergleich zu einer konventionellen BBT zu zeigen. diabetologie 1/2015 DIPLOMFORTBILDUNG die PUNKTE DIE FRAGEN zum Beitrag auf Seite 4 17 Fortbildung gültig bis Februar 2018 Web: www.meindfp.at Im Rahmen des Diplom-Fortbildungs-Programms ist es möglich, durch das Literaturstudium Punkte für das DFP zu erwerben. 1. N ach der Lektüre des DFP-Artikels beantworten Sie bitte die Multiple-Choice-Fragen. Eine Frage gilt als richtig beantwortet, wenn alle möglichen richtigen Antworten angekreuzt sind. Insgesamt müssen 4 von 6 Fragen korrekt beantwortet sein. Bei positiver Bewertung werden Ihnen 2 DFP-Fachpunkte angerechnet. 2. Steigen Sie ein auf www.meindfp.at, dem Fortbildungsportal der Österreichischen Akademie der Ärzte. Auch hier finden Sie den DFP-Beitrag und können die Testfragen absolvieren. 3. Weiters haben Sie auch die Möglichkeit, diese Seite per Post oder Fax an Julia Reisenauer, MedMedia Verlag und Mediaservice Ges.m.b.H., Seidengasse 9/Top 1.1, 1070 Wien, Fax: +43/1/522 52 70, zu schicken. Bitte geben Sie unbedingt Ihre ÖÄK-Arztnummer an, damit die DFP-Fachpunkte Ihrem Online-Fortbildungskonto gut geschrieben werden können. 1. Welche Diabetiker sollten die Möglichkeit zur Blutzucker-Selbstkontrolle erhalten? (1 richtige Antwort) a)nur Patienten mit einer Therapie, die Hypoglykämien auslösen kann b)nur Patienten mit intensivierter Insulintherapie oder Insulinpumpe c)alle Patienten bis auf jene, die mit Diät und Bewegung alleine behandelt werden d)Alle Patienten, die an Diabetes erkrankt sind, sollten ihren Blutzucker selbst kontrollieren. ¨ ¨ ¨ ¨ 2. Welche Aufgaben hat die Blutzucker-Selbstkontrolle im Rahmen der Therapie? (4 richtige Antworten) a)Verbesserung des HbA1c b)Kontrolle bei Hypoglykämieverdacht c)Empowerment d)Überprüfung der richtigen Sulfonylharnstoffdosis e)Kontrolle bei interkurrenten Erkrankungen ¨ ¨ ¨ ¨ ¨ 3. Welche der folgenden Aussagen trifft für Diabetiker mit einer Insulintherapie zu? Die Blutzucker-Selbstkontrolle ... (1 richtige Antwort) a)verbessert das HbA1c nur am Beginn der Erkrankung. b)verbessert das HbA1c in Abhängigkeit von der Häufigkeit der Messungen. c)verbessert das HbA1c nur bei Typ-1-Diabetikern. d)verbessert das HbA1c grundsätzlich nicht. ¨ ¨ ¨ ¨ 4. Ein Patient in Ihrer Betreuung hat einen seit Jahren bestehenden Typ-2-Diabetes. Sie stellen fest, dass das HbA1c nicht mit den gemessenen Nüchternblutzucker-Werten übereinstimmt. Welche der folgenden Optionen stellt eine optimale Versorgungslösung dar? (1 richtige Antwort) a)Ich wiederhole die HbA1c-Messung und bestimme den Nüchternblutzucker im Labor. b)Ich schule den Patienten und lasse ihn einige 7-Punkte-Tagesprofile messen. c)Ich schule den Patienten und lasse ihn für weitere zwei Wochen den Nüchternblutzucker messen. d)Ich mache ein Tagesprofil in meiner Ambulanz/Ordination. 6. Die wichtigsten diurnalen Muster bei der Beurteilung strukturierter Blutzuckermessungen betreffen: (3 richtige Antworten) Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin ¨ ¨ ¨ ¨ ÖÄK-Arztnummer** Facharzt/Fachärztin für 1 9 Adresse* ! TelefonE-Mail1 Bitte in Blockbuchstaben ausfüllen! * muss ausgefüllt werden; ** Abfragemöglichkeit auf www.arztakademie.at; ¨ ¨ a)Die beste Methode zur Blutzucker-Selbstkontrolle ist die Messung des Nüchternblutzuckers. ¨ b)7-Punkte-Tagesprofile sind eine gut dokumentierte, evidenzbasierte Methode zur Blutzucker-Selbstkontrolle. ¨ c)Postprandiale Blutzuckerwerte brauchen nicht selbst gemessen zu werden.¨ d)Nur Patienten mit Insulintherapie sollten postprandiale Blutzuckerwerte messen. ¨ Ihre erlangten Punkte werden direkt Ihrem Online-Fortbildungskonto gutgeschrieben. Die Teilnahmebestätigung können Sie ebenfalls dort herunterladen. 1 Möchten Sie benachrichtigt werden, wenn Sie den Kurs nicht bestanden haben? Dann geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an. Name*Geb.-Dat.* ¨ 5. Welche der folgenden Aussagen ist korrekt? (1 richtige Antwort) a)Hypoglykämien b)die maximale Glukoseexkursion c)den Nüchternblutzucker d)postprandiale Hyperglykämien Wichtiger Hinweis: ¨ Ordinationsstempel mit Unterschrift 18 die PUNKTE diabetologie 1/2015 DIPLOMFORTBILDUNG DIE FRAGEN zum Beitrag auf Seite 9 Fortbildung gültig bis Februar 2018 Web: www.meindfp.at Im Rahmen des Diplom-Fortbildungs-Programms ist es möglich, durch das Literaturstudium Punkte für das DFP zu erwerben. 1. Nach der Lektüre des DFP-Artikels beantworten Sie bitte die Multiple-Choice-Fragen. Eine Frage gilt als richtig beantwortet, wenn alle möglichen richtigen Antworten angekreuzt sind. Insgesamt müssen 4 von 6 Fragen korrekt beantwortet sein. Bei positiver Bewertung werden Ihnen 2 DFP-Fachpunkte angerechnet. 2. Steigen Sie ein auf www.meindfp.at, dem Fortbildungsportal der Österreichischen Akademie der Ärzte. Auch hier finden Sie den DFP-Beitrag und können die Testfragen absolvieren. 3. Weiters haben Sie auch die Möglichkeit, diese Seite per Post oder Fax an Julia Reisenauer, MedMedia Verlag und Mediaservice Ges.m.b.H., Seidengasse 9/Top 1.1, 1070 Wien, Fax: +43/1/522 52 70, zu schicken. Bitte geben Sie unbedingt Ihre ÖÄK-Arztnummer an, damit die DFP-Fachpunkte Ihrem Online-Fortbildungskonto gut geschrieben werden können. 1. Welche der folgenden Aussagen sind nach den Ergebnissen der 1-2-3-Studie (Garber AJ et al., Diabetes Obes Metab 2006) richtig? (2 richtige Antworten) a)Unter einmal täglicher Mischinsulintherapie erreichen 25% der Patienten den HbA1c-Zielbereich von < 7%. b)Unter einmal täglicher Mischinsulintherapie erreichen 41% der Patienten den HbA1c-Zielbereich von < 7%. c)Unter zweimal täglicher Mischinsulintherapie erreichen 70% der Patienten den HbA1c-Zielbereich von < 7%. d)Mit einmal täglicher Mischinsulingabe ist der HbA1c-Zielbereich von < 7% nicht erreichbar. ¨ ¨ ¨ ¨ 2. Welche Aussagen sind korrekt? (2 richtige Antworten) a)Hypoglykämien sind unter der Kombination Langzeitanalogon + Metformin weniger häufig als unter Langzeitanalogon + Sulfonylharnstoff. ¨ b)Hypoglykämien sind unter zweimal täglicher Mischinsulintherapie tendenziell häufiger als unter BOT. ¨ c)Hypoglykämien sind unter BOT am häufigsten. ¨ 3. Ein Lkw-Lenker muss auf Insulintherapie umgestellt werden. Welche Aussage stimmt? (1 richtige Antwort) a)Er darf seinen Beruf nicht mehr ausüben. b)Er darf seinen Beruf weiter ausüben, wenn die Hypoglykämiewahrnehmung intakt ist und eine ausreichende Schulung erfolgt ist. c)Er darf seinen Beruf weiter ausüben, aber alle drei Monate muss der Amtsarzt den HbA1c-Wert kontrollieren. Wichtiger Hinweis: ¨ ¨ 4. Welche Kombinationen von OAD mit Insulin sind sinnvoll? (4 richtige Antworten) a)Basalinsulin + Metformin b)Basalinsulin + Sulfonylharnstoff c)zweimal täglich Mischinsulin + Sulfonylharnstoff d)Basalinsulin + DPP-4-Hemmer e)Basalinsulin + SGLT-2-Hemmer ¨ ¨ ¨ ¨ ¨ 5. Was ist bei MOT (abends Mischinsulin) für die Abendmahlzeit wichtig? (1 richtige Antwort) a)proteinreiche Ernährung ohne Kohlenhydrate, um über Nacht ein Sättigungsgefühl zu erreichen b)Dinner Cancelling, um die Gewichtszunahme unter Insulin hintanzuhalten c)kohlenhydrathaltige Mahlzeit, um Hypoglykämien zu vermeiden d)nur Gemüse, um den postprandialen Blutzuckeranstieg zu reduzieren ¨ ¨ ¨ ¨ 6. Welche Aussage ist richtig? (1 richtige Antwort) a)Bei komplettem Betazellversagen kann BOT eingesetzt werden. b)Bei komplettem Betazellversagen kann Mischinsulin eingesetzt werden. c)Bei komplettem Betazellversagen muss ein Sulfonylharnstoff verabreicht werden. d)Bei komplettem Betazellversagen ist die Basal-Bolus-Therapie nicht geeignet. ¨ ¨ ¨ ¨ ¨ Ihre erlangten Punkte werden direkt Ihrem Online-Fortbildungskonto gutgeschrieben. Die Teilnahmebestätigung können Sie ebenfalls dort herunterladen. 1 Möchten Sie benachrichtigt werden, wenn Sie den Kurs nicht bestanden haben? Dann geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an. Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin ÖÄK-Arztnummer** Facharzt/Fachärztin für Name*Geb.-Dat.* 1 9 Adresse* Bitte in Blockbuchstaben ausfüllen! * muss ausgefüllt werden; ** Abfragemöglichkeit auf www.arztakademie.at; Ordinationsstempel mit Unterschrift ! TelefonE-Mail1 Fachkurzinformation siehe Seite 8