Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) Ouvertüre "Die Hebriden

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Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) Ouvertüre "Die Hebriden
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Ouvertüre "Die Hebriden", op. 26
Mendelssohn schrieb fünf betitelte Konzertouvertüren, die ebenfalls als einsätzige
sinfonische Dichtungen aufgefasst werden können. Die fünfte davon ist eine
impressionistische Wiedergabe einer Reise, die er 1829 nach Schottland unternommen
hatte. Für einen kultivierten Menschen im 19. Jahrhundert galten Reisen als grundlegend
für einen aufgeschlossenen Geist. Mendelssohn weilte zuerst auf den britischen Inseln
und dann in Italien, bevor er über die Schweiz nach Deutschland zurückkehrte. Im Verlauf
seiner Reise besuchte der Musiker auch das Inselchen Staffa, das zum Archipel der
inneren Hebriden gehört und wo sich die berühmte Höhle von Fingal befindet. Diese hatte
zahlreiche Schriftsteller und Maler des 19. Jahrhunderts angeregt. Tief beeindruckt von
diesem Ort widmete ihm Mendelssohn eine Ouvertüre, die er erst "Die einsame Insel"
nannte, bevor er ihr den Namen "Die Hebriden" gab.
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Klavierkonzert für Klavier, Violine und Streicher in D-Dur
Mendelssohn, gemäss einer Aussage Schumanns der "Mozart des 19. Jahrhunderts", hat
sich während seines ganzen Lebens mit der konzertanten Gattung auseinandergesetzt.
Seine Produktion auf diesem Gebiet umfasst drei Klavierkonzerte, zwei Konzerte für zwei
Klaviere, zwei für Violine und das Doppelkonzert für Klavier und Violine. Das letztere 1823
komponierte Werk ist der Höhepunkt von Mendelssohns Jugendwerken. Es zeugt schon
von einer Reife, die auf die Entstehung eines entschieden neuen Stils hinweist. Das
Konzert wurde zweifellos im Rahmen einer der berühmten "Sonntagsmusiken" erstmals
aufgeführt, die zahlreiche Musikliebhaber in der Berliner Villa der Familie Mendelssohn
vereinigte. Das breit angelegte und brillante Allegro nimmt Elemente der grossen virtuosen
Konzerte aus der Mitte des 19. Jahrhunderts voraus, während der kammermusikalisch
zurückhaltende zweite Satz Mendelssohns Bewunderung für Mozart widerspiegelt.
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Klavierkonzert Nr. 1 in g-Moll, op. 25
Der gut zwanzigjährige Mendelssohn schrieb zwei sehr virtuose Klavierkonzerte, die seine
bemerkenswerten Qualitäten als Pianist zur Geltung bringen sollten. Das erste davon
wurde im November 1830 in Rom skizziert, wo der Musiker seine Europareisen abschloss.
Diese hatten ihm seine Eltern zur Abrundung seiner künstlerisch-geistigen Bildung
geschenkt. Das Konzert wurde im folgenden Jahr in München vollendet und dort von
Mendelssohn uraufgeführt. Es erzielte sofort einen grossen Erfolg, wenn auch gewisse
griesgrämige Stimmen ihm vorwarfen, es enthalte "zu viele Noten und nicht genug Musik".
Das Werk unterscheidet sich in mancher Hinsicht von den klassischen Vorbildern. Die drei
Sätze folgen sich ohne Unterbruch und der Komponist hat darin gewisse zyklische
Elemente eingefügt, die an verschiedenen Stellen des Konzertes wieder auftauchen. Der
melancholische Charakter des langsamen Satzes mahnt an die Stimmung in
Mendelssohns "Liedern ohne Worte".
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Sinfonie Nr. 4 in A-dur, "Italienische", op. 90
Die Sinfonie wurde 1830 anlässlich Mendelssohns Italienreise skizziert. Sie reifte dann
drei lange Jahre und wurde erst am 13. Mai 1833 unter der Leitung des Komponisten
uraufgeführt, und zwar im Rahmen eines Konzertes der London Philharmonic Society,
welche das Werk bestellt hatte. Einige wollten in dieser "Italienischen Sinfonie" ein
Programm finden, das auf Reiseerinnerungen aufbaut. Völlig falsch! Die einzigen
Reminiszenzen an Italien finden sich in der Lebhaftigkeit des ersten und des letzten
Satzes. "Ich fand die Musik nicht in der Kunst selbst, sondern in den Ruinen, den
Landschaften, der Fröhlichkeit der Natur" unterstrich der Komponist. Diese Sinfonie kam
beim Publikum sehr gut an. Ihr Aufbau ist noch streng klassisch und besticht durch die
Klarheit ihrer Linien und die Durchsichtigkeit der Orchestrierung.