Ingenieurberufe

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Ingenieurberufe
Samstag/Sonntag, 7./8. Februar 2015, Nr. 31
INGENIEURBERUFE 67
EINE BEILAGE DER SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG
Rare Ressource
Die Kritik, der Bachelor sei nur
ein Schmalspur-Diplom, ist verebbt. Der Grund:
Man braucht die Absolventen einfach
von christine demmer
B
achelorabsolventen können das
Projekt Jobsuche gelassen in Angriff nehmen. Nicht alle natürlich, Spezialisten in Exotenfächern und Dreierkandidaten
müssen sich nach wie vor umtun. Doch vielversprechende Ingenieure, Informatiker
und Betriebswirte mit technischem Interesse werden umworben wie lange nicht mehr.
Allen voran die großen Beschäftigungsgeber, Technologie- und Unternehmensberatungen, Wirtschaftsprüfer und Datenverarbeiter kündigen an, Hunderte Absolventen
einstellen zu wollen. Jedes Unternehmen
für sich, wohlgemerkt, und nicht mal mehr
mit der edel klingenden Begründung, dem
Nachwuchs eine Chance geben zu wollen.
Nein, sie brauchen jeden jungen Mann und
jede junge Frau, die sie kriegen können, ob
Master oder Bachelor, ganz egal. Was an
Wissen fehlt, wird mit internen Schulungen
nachgeholt. Big Data plus Fachkräftemangel schafft große Probleme. Der Umsatz mit
personalintensiven Kundenprojekten ist
eben nur mit Personal zu halten.
„Wir könnten deutlich mehr IT-Berater
und -Entwickler einstellen, wenn der
Markt mehr hergeben würde“, versichert
Simone Wamsteker, Leiterin des Bereichs
Recruiting bei Accenture. „Von den Hochschulen kommen leider nicht genügend
Absolventen mit den entsprechenden Qualifikationen und Interessen.“ Das Technologieberatungsunternehmen mit Hauptsitz im Taunus hat als eines der ersten eine
Einstellungskampagne speziell für Bachelors gestartet: Die Hälfte der geplanten tausend Neuarbeitsplätze, heißt es, sei für sie
reserviert. Der Mangel an passenden Bewerbern hat die Kritik an der oft mit dem
früheren Vordiplom verglichenen akademischen Erstausbildung vom Tisch gefegt. In der Not rücken die Recruiter näher
an die Quelle. „Viele Bachelors glauben,
ein Masterstudium absolvieren zu müssen, um beruflich erfolgreich zu sein“, sagt
Wamsteker und schüttelt den Kopf: Bei Accenture unterschieden sich die Karrierechancen von Bachelors und Masters
kaum. Nach etwa einem Jahr auf dem Einstiegslevel werde in der Regel die nächste
Karrierestufe erklommen. Warum also länger als nötig an der Hochschule bleiben?
Wamsteker gibt zu bedenken: „Wer ein
Masterstudium absolviert, startet entsprechend später in den Beruf.“
Das ist wahr. Wahr ist aber auch, dass es
sich für viele Arbeitgeber schlicht nicht
mehr lohnt, auf die einige Jahre älteren
Masterabsolventen zu warten: Sie stellen
höhere Ansprüche und sind schon oft vergeben, weil sich die Recruiter fähige Praktikanten frühzeitig sichern. Je länger sie warten, desto dünner wird die Kandidatendecke. Den Master gibt es schließlich auch in
der berufsbegleitenden Variante. Und die
ist den Personalern ungleich lieber, weil
sie den bereits eingearbeiteten Mitarbeiter behalten können.
Auch Wirtschaftsprüfer
werben heftig um
die jungen Absolventen
„Die Situation ist bei jedem in der Branche gleich: Wir brauchen Leute“, sagt Michael Donat, Personalleiter bei Sopra Steria Consulting Hamburg. Der Großteil der
circa 1700 Mitarbeiter sei im IT-Projektgeschäft tätig und habe einen technischen
Hintergrund. Donat hat in diesem Jahr
knapp hundert neue Stellen für Bachelors
und erklärt, warum die sehr jungen Akademiker bis vor wenigen Jahren links liegen
gelassen wurden. „Die Absolventen von
2009 und 2010 hatten keine Chance wegen
der Krise. Das ist vorbei. Der Arbeitsmarkt
boomt. Alle wollen Bachelors einstellen.
Erst in ein paar Jahren wird sich die Frage
stellen: Reicht dieser Abschluss aus oder
sollte noch ein berufsbegleitender Master
angehängt werden?“
Dazu rät die Management- und Technologieberatung Bearing-Point unbedingt.
„Die Einstellung von Bachelorabsolventen
wächst jedoch von Jahr zu Jahr, da wir Talente frühzeitig an uns binden wollen“,
sagt Personalleiterin Bettina Mann. Im laufenden Jahr sollen bis zu 50 Bachelors der
Fächer
Betriebswirtschaft,
(Wirtschafts-)Informatik und (Wirtschafts-)Ingenieurwesen dazukommen. „Bei der Projekttätigkeit selbst machen wir keinen Unterschied zwischen Bachelor und Master“,
versichert Mann. „Es ist uns aber wichtig,
dass Bachelor möglichst schnell ihren Masterabschluss nachholen.“
Umworben wie nie: Studenten haben auch mit dem Bachelor-Abschluss glänzende Aussichten. FOTO: PLAINPICTURE
Auch Wirtschaftsprüfungsgesellschaften werben um Bachelors, insgesamt geht
es in diesem Jahr wohl um mehrere Hundert. Folke Werner leitet das Recruiting
von Pricewaterhouse-Coopers in Frankfurt. „Wir haben vor, in diesem Jahr etwa
1200 Hochschulabsolventen einzustellen“,
kündigt er an, „in der Regel sind davon
mehr als 40 Prozent Bachelor.“ Ob Master
oder Bachelor, das entscheide das Gesamtpaket der Qualifikationen, „es gibt schließlich Bachelors mit hervorragenden Fachkenntnissen und interessanten Praktika.“
Und keine grundsätzlichen Vorbehalte
mehr? „Vor Bologna hatten wir ein bewährtes System mit dem Diplom“, räumt Werner ein. „Mit den neuen Abschlüssen kam
natürlich schon die Sorge auf, wie sich das
entwickelt. Es sah ja schließlich so aus, als
wenn der Bachelor inhaltlich nur dem Vordiplom entspräche.“ Mit einer internen
Studie habe man dann festgestellt, dass
man sehr gut mit den Bachelors arbeiten
könne. Sicher, die seien jünger und es fehlten ihnen zwei, drei Jahre an persönlicher
Reife. „Die benötigten Fachkenntnisse
sind aber da“, sagt Werner, „und was fehlt,
können wir intern nachrüsten.“
Ähnlich sieht das Christina Gräßel von
Capgemini in München. „Natürlich stehen
Bachelors auf unserer Zielliste“, versichert
die Recruiting-Chefin. „In diesem Jahr wollen wir mehrere Hundert Ingenieure, Informatiker, Naturwissenschaftler und Wirt-
schaftler einstellen.“ Masters auch, sagt sie
und setzt nach einer winzigen Pause hinzu:
„Aber ganz ehrlich: Ob die Bewerber nun einen Master- oder einen Bachelorabschluss
mitbringen, ist uns fast egal.“ Fast? „Wir suchen unterschiedliche Mitarbeiterprofile“,
erklärt Gräßel, „in der Technologie ist uns
der Bachelor willkommener, und im Bereich Consulting spielt der Master die größere Rolle.“ Das bezeichne keine Hierarchie, sondern habe im Wesentlichen mit
den Ausbildungsinhalten zu tun. Masters
seien in der Regel geübter darin, sich selbständig Themengebiete zu erschließen. Bei
den Bachelors könne man dann immer
noch sehen, ob sie vielleicht eine Weiterbildung zum Master anschließen sollten.
Karriereberater empfehlen Ingenieuren
und Informatikern, gut nachzudenken, ob
sie den Lockrufen der Technologieanbieter
und -berater folgen sollten. „Die junge Generation kennt und scheut die phasenweise
enorm langen Arbeitszeiten in der Beratung“, sagt Mirja Linke von der Frankfurter
Personalberatung Deininger. „Deshalb handeln die Firmen jetzt proaktiv und nehmen
auch die Bachelors.“ Der Abschluss habe jedoch noch nicht dieselbe Akzeptanz wie der
Master. „Wenn man jung ist, sollte man sich
ernsthaft fragen, ob man seinen Bachelorabschluss nicht doch durch den Master ergänzen solle. Langfristig eröffnet es mehr
Möglichkeiten. Es sei denn, für die individuelle Karriereplanung ist es nicht nötig.“
„Die Rollenmuster aufbrechen“
Der Bildungssoziologe Marcel Helbig über Sinn und Unsinn des Girls’ Day
Auch eine Girls’ Week würde nicht unbedingt dazu führen, mehr Mädchen für typische Männerberufe zu begeistern. Die Geschlechterstereotype sind sehr festgefahren. Praktika in unterschiedlichen Berufsfeldern können allerdings bei der Berufswahl helfen. Hierbei muss allerdings auf eine gute Koordination geachtet werden –
auch die ist beim Girls’ oder Boys’ Day
nicht immer gegeben. Viele Jugendliche
fragen bei Bekannten oder Verwandten
wegen eines Praktikumstages nach, das
kann gut gehen, muss es aber nicht. Ebenfalls einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung verschiedener Berufe haben die
Medien. In Fernsehfilmen werden Berufe
meistens ihrer Geschlechtstypik entsprechend dargestellt. Hier müsste man die gewohnten Rollenmuster aufbrechen. Im
Film könnte ja auch mal ein Mann in einem Kindergarten arbeiten. Oder eine
Frau auf einer Baustelle.
Autos und Mädchen, das sind immer noch zwei Welten. Nach wie vor ist die Berufswahl stark von traditionellen Rollenbildern bestimmt.
FOTO: DPA
Um Mädchen für Ingenieurberufe zu
begeistern, wird eine Menge getan. Die
wohl bekannteste Initiative der Bundesregierung ist der Girls’ Day: Einmal pro Jahr
können Mädchen ab der fünften Klasse
für einen Tag ein Praktikum in einem typischen Männerberuf machen. Bei der Auftakt-Veranstaltung im Jahr 2001 zählte
die Koordinierungsstelle 2000 Teilnehmerinnen, inzwischen liegt die Zahl bei
kontinuierlich 100 000 Mädchen. Beim
2009 eingeführten männlichen Pendant,
dem Boys’ Day, melden sich pro Jahr etwa
30 000 Jungen an, um einen Tag lang in
Kindergärten, Altenheimen oder anderen frauendominierten Berufsfeldern zu
hospitieren. Marcel Helbig, Bildungssoziologe am Wissenschaftszentrum Berlin
für Sozialforschung, erklärt welchen Effekt Bildungsinitiativen wie diese haben
können.
SZ: Was erhofft man sich vom Girls’
Day?
Marcel Helbig: Die Idee, die dahintersteckt, ist: Mädchen sollen Einblicke in typische männliche Berufe bekommen, um
so Vorurteile abzubauen. Da die Berufswelt der Erwachsenen sehr weit weg von
der Lebenswirklichkeit der Kinder ist, können sie sich kaum vorstellen, wie zum Beispiel der Arbeitsalltag eines Ingenieurs
aussieht.
Nach Angaben der Koordinierungsstelle machen etwa 18 Prozent der Mädchen
ein Praktikum oder sogar eine Ausbildung in dem Betrieb, den sie beim Girls’
Day kennengelernt haben. Kann man
das als Erfolg werten?
Auf den ersten Blick: Ja. Aber die Mädchen suchen sich ja die Betriebe, in denen
sie beim Girls’ Day sein wollen, schon
vorher nach ihren Interessen aus. Man
kann also nicht sagen, ob dies gerade
jene Mädchen sind, die sich schon vorher
für den jeweiligen Beruf interessiert
haben. Der Erfolg eines solchen Tages
lässt sich nur in sehr homöopathischen
Dosen messen. Und man muss ja auch sehen, dass man den Rest der Mädchen
durch dieses Praktikum gar nicht erreicht. Für sie ist der Girls’ Day ein Tag,
den sie nicht in der Schule verbringen,
mehr nicht.
Ändert der Girls’ Day denn etwas an
dem Berufswunsch der Mädchen?
Aus Studien in Schulen mit naturwissenschaftlichen oder mathematischen ZusatzAngeboten wissen wir, dass das gar keinen
Einfluss auf die spätere Berufswahl hat.
Wenn man etwas bewegen will, muss man
sehr viel früher ansetzen. Mit 14 Jahren ist
das schon viel zu spät. Der Prozess der
sogenannten Berufsaspiration, in dem
sich der Berufswunsch ausbildet, beginnt
schon im Kindergarten- und Vorschulalter, also bei Drei- bis Sechsjährigen. Für
sie ist prägend, in welchen Berufen sie
Erwachsene erleben. Die Phase der Berufswahl geht über die gesamte Dauer der
Kinder- und Jugendzeit. Mit Einzelmaßnahmen wie diesen kann man da nicht
kontern.
Würde eine solche Fördermaßnahme
mehr Effekt haben, wenn sie länger dauern würde oder häufiger als nur einmal
pro Jahr stattfände?
Sollte man dann lieber auf den Girls’
Day verzichten?
Immerhin helfen diese Tage dabei, das
Thema ins Bewusstsein der Gesellschaft
zu heben. Sie machen uns bewusst, dass
wir da immer noch ein Defizit haben.
Dass Ultramarin auch roth sein kann,
patentierten wir schon 1877!
© Deutsches Patent- und Markenamt
Entscheiden Sie, was sonst noch aus
mehr als 63 000 Innovationsideen im Jahr wird,
als Patentprüferin und Patentprüfer
beim Deutschen Patent- und Markenamt.
Welche Maßnahmen könnten dazu führen, dass mehr Mädchen Ingenieurberufe ergreifen?
Mädchen – und auch Jungen – ergreifen
eher dann typisch männliche Berufe,
wenn ihre mathematische Kompetenz höher ist als ihre Lesekompetenz. Das haben
wir in Studien herausgefunden. In der Praxis bedeutet das also: Wenn die Schulen es
schaffen, auch Mädchen für Fächer wie
Mathe und Physik zu erwärmen, ist schon
mal ein Schritt in die richtige Richtung getan. Und ein zweiter Aspekt, der eher die
Jungs betrifft: Wenn die Lohnlücke zwischen typisch männlichen und typisch
weiblichen Berufen nicht so weit aufklaffen würde, könnten sich mehr Männer mit
dem Gedanken anfreunden, in einem ursprünglich frauendominierten Beruf zu arbeiten – im Kindergarten oder im Altenheim zum Beispiel. Allerdings zeigt die Forschung auch, dass dies die Geschlechterunterschiede bei der Berufswahl nur marginal verändern würde.
interview: c. bertelsmann
„Die Phase der Berufswahl beginnt schon im
Kindergarten- und Vorschulalter“: Der Girls’ Day
für 14-Jährige komme
seiner Meinung nach
viel zu spät, sagt Marcel
Helbig vom Wissenschaftszentrum Berlin für
Sozialforschung. FOTO: OH
Mehr unter
www.dpma.de/amt/karriere
68 INGENIEURBERUFE
EINE BEILAGE DER SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG
Samstag/Sonntag, 7./8. Februar 2015, Nr. 31
Tüftlers Dolmetscher
Patentanwälte sind Techniker und Juristen.
Sie begutachten und schützen neue Erfindungen
Bis das Bobbycar zum Toben und Spielen freigegeben wird, muss es wie anderes Spielzeug auch in Labors viele Tests bestehen.
FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA
Ein Job für das innere Kind
Prüfingenieure testen Spielzeug und Sportgeräte auf Sicherheit. Eine klassischen Berufsweg für diese Tätigkeit
gibt es nicht. Mitbringen sollte man eine technische Ausbildung sowie eine Affinität zu Spiel und Sport
von verena wolff
E
lektrotechniker, Maschinenbauer – alles Nerds, die sich in ihre
Forschung vertiefen und beim
besten Willen niemandem erklären könnten, was sie eigentlich
den ganzen Tag machen? Nicht alle Ingenieure arbeiten in Feldern, die der Normalbevölkerung ein Buch mit sieben Siegeln
sind. Im Gegenteil: Mancher Ingenieur
kann sogar sein inneres Kind mit in die Arbeit nehmen. So wie Manfred Gebert. Er
testet beim TÜV Rheinland in Nürnberg
Spielzeug. Vom Kettcar über Garten-Klettergerüste, Trampoline und Schaukeln bis
hin zu Stofftieren und Puppen gibt es
kaum ein Spielzeug, das die etwa drei Dutzend Tester nicht unter die Lupe nehmen,
auf circa 100 000 Tests bringen sie es pro
Jahr. Und das mit teils martialisch anmutenden Methoden: Da muss der Teddy den
Angriff eines Feuerzeugs überstehen, an
seinen Augen wird mit viel Kraft gezogen.
Das Kettcar wird mit 50 Kilogramm Gewicht belastet – und sollte sich unter der
Last nicht biegen. „Das ist ein Spielzeug,
das für Kinder über drei Jahren zugelassen ist, also muss es dieses Gewicht aushalten“, sagt Gebert.
Im Labor werden Bauklötze
und Teddys auf Schadstoffe
und Weichmacher getestet
Der gelernte Maschinenbauer macht
den Job schon viele Jahre lang und kann
sich keinen schöneren vorstellen. Einst
prüfte er Prüfmaschinen, eine Arbeit, bei
der er viel unterwegs war. Und dann kam
er zu Barbie, Bobbycar und Bohrmaschinen für Kinder. Lernen kann man die Arbeit nicht, sagt Gebert. „Es gibt ja keinen
Ausbildungsberuf Spielzeugtester.“ Voraussetzung ist ein technischer Beruf oder
eine technische Ausbildung. Und: „Spielzeuge zu testen, das ist Teamarbeit“, sagt
er. Denn während Gebert die Geräte unter
die Lupe nimmt, sind Materialproben bereits im riesigen Labor der Prüfanstalt im
Nürnberger Westen. „Dort werden sie auf
Schadstoffe, Weichmacher und andere
Dinge getestet“, erläutert Rainer Weiskirchen, Sprecher des TÜV Rheinland in Franken. Spielzeug muss in Europa eine CEKennzeichnung tragen und damit allerlei
Kriterien erfüllen. Doch das bedeutet
nicht, dass auch alle gekennzeichneten
Produkte von unabhängiger Seite getestet
wurden. Dennoch: Die Spielzeugnorm EN
71 schreibt fest, was ein Kettcar und Puppe
aushalten müssen.
Überhaupt, die Normen. Sie spielen eine wichtige Rolle im Tagesgeschäft aller
Tester beim TÜV. So auch bei Kerstin
Mauff. Die 29-Jährige ist ausgebildete Augenoptikerin und hat einen Bachelor of Science in Optometry, locker übersetzt so etwas wie Augenkunde. In Nürnberg prüft
sie Brillen: Skibrillen, Sonnenbrillen,
Schwimmbrillen, aber auch professionellen Augenschutz. Darauf, ob die Gläser genügend UV-Schutz bieten, ob die Beschichtung Hitze und Kälte standhält, die Gläser
keine ungewünschte optische Wirkung haben – und ob sie Belastungen standhalten.
Die meisten Bestandteile von Mauffs
Prüftätigkeit sehen recht unspektakulär
aus. „Sie finden in großen grauen Kästen
statt, am Computer kann man später Kurven analysieren“, sagt sie. Doch in einem
Labor geht es hoch her. Dort gibt es zwei
Testvorrichtungen, bei denen scharf geschossen wird. An der einen brummt der
Kompressor, während Mauff einem Kunststoff-Testkopf eine Skibrille aufsetzt. Kleine Metallkugeln werden dann mit großer
Geschwindigkeit auf die Brille geschossen. Damit will die Prüfingenieurin herausfinden, wie die Brille reagiert, wenn auf einer Ski- oder Schotterpiste kleine Steine
aufgewirbelt werden. „Da gibt es entsprechende Normen, was welche Art von Brille
aushalten muss.“ Die gerade geprüfte hat
nur eine kleine Delle – sie hätte jeden Test
bestanden.
Eine Vorrichtung weiter werden größere und schwerere Kugeln vertikal auf Kopf
und Brille fallen gelassen – auch das soll
die Festigkeit des Materials prüfen. Ein
paar Hallen weiter: Die Fahrradprüfung.
Auch hier schmücken sich Händler und
Hersteller gerne mit einem Prüfsiegel –
das schadet den Verkaufszahlen nie. „Die
Hersteller kommen entweder freiwillig zu
uns und lassen ein neues Produkt testen –
oder sie hatten Besuch von der Marktaufsicht und müssen nachweisen, dass ihr
Siegel tatsächlich den Normen entspricht.“ Große Unternehmen leisten sich
mitunter eigene Labore, doch zahlreiche
andere Firmen lassen beim TÜV Rheinland testen.
Auch für zahlreiche Sportgeräte gibt es
Prüfnormen, die das Deutsche Institut für
Normung definiert. Dort legt ein Expertengremium die entsprechenden Kriterien
fest. „Für die Hersteller oder den sogenannten Inverkehrbringer ist das eine Absicherung, dass die Geräte nach dem
„Wenn man selbst Kinder
hat, sieht man alles aus einer
neuen Perspektive.“
Stand der Technik konstruiert und gebaut
sind“, sagt Stephan Odenwald. Er ist an der
TU Chemnitz Professor für Sportgerätetechnik. Und: „Wenn das Produkt den Test
besteht, funktioniert es auch im Alltag.“
Bei manchen Artikeln sind die Kunden
nicht allzu wählerisch – aber ein Kinderfahrrad ist nahezu unverkäuflich, wenn es
das GS-Siegel nicht hat.“ Das wiederum ist
ein deutsches Kennzeichen, das nur nach
ausführlicher Prüfung vergeben wird.
Wer sich für diesen Bereich interessiert,
kann in Chemnitz einen Bachelor und einen Master in Sports Engineering machen. „Wir bilden junge Leute in den Ingenieur- und in den Humanwissenschaften
aus“, sagt Odenwald. Er ist selbst reiner
Maschinenbauer, wie er sagt, „und durch
meine Sportbegeisterung immer wieder
an Projekte gekommen, die mit Sportgeräteentwicklung zu tun gehabt haben.“ 1997
ist schließlich in Chemnitz die Fachrichtung Sportgerätetechnik entstanden, die
sich seither stetig wachsender Beliebtheit
erfreut.
Eine gewisse Affinität zum Sport schadet für diesen Studiengang nicht, sagt Professor Odenwald. Sie sei aber kein Muss.
„Es ist auch nicht so, dass die Prüfingenieure den ganzen Tag mit ihren Gerätschaften unterwegs sind.“ Im Studium jedenfalls verbringen sie mehr Zeit im Hörsaal,
Spezial:
Ingenieurberufe
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functions of T/R modules at various frequency bands
ોExcellent written and verbal communication skills
ો5 years’ experience in RF and Microwave circuits
in English
and systems
ોEligibility for Canadian Controlled Goods Program
ોMaster’s degree in Engineering
(CPG) and security clearance
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Consistent with the experience of the candidate.
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3/($6(68%0,75(680(672$QQHWWH&KDSPDQ_+50DQDJHU_DFKDSPDQ#QDQRZDYHWHFKFRP
Termine 2015
Ingenieurberufe II
Erscheinungstermin: 27. Juni
Anzeigenschluss: 12. Juni
Ingenieurberufe III
Erscheinungstermin: 17. Oktober
Anzeigenschluss: 2. Oktober
Ingenieurberufe IV
Erscheinungstermin: 14. November
Anzeigenschluss: 30. Oktober
Wir beraten Sie gerne!
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denn sie lernen die Grundlagen der Ingenieur- und Humanwissenschaften, Biomechanik, und wie das Muskelsystem des
Menschen funktioniert. „Die Absolventen
werden befähigt, Belastungen zu charakterisieren und in einen mechanischen Test
umzusetzen“, erklärt Odenwald. Dazu findet auch ein großer Teil an praktischen
Übungen und Praktika statt. Im Masterstudium schließlich haben die Studierenden
mehr und eigene Projekte und arbeiten forschungsorientiert.
Für die Absolventen gibt es zahlreiche
Möglichkeiten, einen Job zu finden. „Besonders im Sport- und Freizeitartikelmarkt sind die Leute mit Querschnittswissen gefragt“, sagt Odenwald. Denn diese
Unternehmen seien oft klein oder mittelständisch. Auch in der Medizintechnik,
der Orthopädie und im Bereich der Rehabilitation sei ihr Wissen gefragt. Autohersteller können ebenfalls Arbeitgeber sein, die
an Ergonomie und Komfort ihrer Innenausstattungen arbeiten. „Man hat zunehmend Bedarf an Leuten, die die gute Technik kompatibel mit dem Menschen machen.“ Und das können die Sports Engineers.
Beim TÜV Rheinland hat man noch
nicht so viele Erfahrungen mit Bachelorund Master-Absolventen solcher Querschnittsstudiengänge gemacht. „Die meisten kommen jetzt so langsam auf den
Markt“, sagt Sprecher Weiskirchen. Speziell für Sportgerätetester gibt es außer dem
Angebot in Chemnitz allerdings auch
nicht viele Orte, an denen man ein so gelagertes Studium absolvieren kann. In Magdeburg gibt es ein ähnliches grundständiges Studium, das allerdings eher sportund bewegungswissenschaftlich angelegt
ist. Eine Handvoll Master-Programme
gibt es zudem in verschiedenen Städten.
Aber der Bedarf an Absolventen ist da –
und der Spaß im Job mitunter sehr groß,
wie Manfred Gebert sagt. „Man glaubt
nach ein paar Jahren, dass man alles gesehen hat. Aber es kommt tatsächlich immer
wieder was Neues.“ Und besonders als
Spielzeugtester gibt es einen einschneidenden Punkt in der Karriere: „Wenn man
eigene Kinder hat, sieht man vieles aus einer ganz anderen Perspektive.“
Nützliche Sache, so eine Erfindung. Und
weil nicht nur der Erfinder selbst sie nützlich findet, sondern auch die Konkurrenz,
will man sie schützen lassen. Patentieren.
Ein „Erntegutfördersystem für einen Feldhäcksler mit Auswurfbeschleuniger“ etwa, oder eine „Urinaufnahmevorrichtung
für Männer“ – zwei Beispiele von mehr als
1000 Erfindungen, die beim Deutschen
Patent- und Markenamt pro Monat ein Patent erteilt bekommen. Bis das so weit ist,
braucht der Erfinder Geduld: Drei Jahre
vergehen im Schnitt alleine zwischen Patentanmeldung und Patenterteilung.
Ohne Patentanwalt geht gar nichts. Der
nämlich hilft dabei, den Patentantrag zu
stellen, was nichts anderes ist, als die
Ideen des Erfinders in ein rechtliches
Konstrukt zu übersetzen. Später vertritt
er dann seinen Mandanten vor Gericht.
Auch bei Patentstreitigkeiten wird ein Patentanwalt eingeschaltet. Logisch, dass
der selbst vom Fach sein muss – ein Jurist,
so brillant er auch sein mag, würde wohl
schwerlich den Konstruktionsplan einer
optimierten Erntemaschine verstehen.
Patentanwälte sind keine Volljuristen,
wohl aber Naturwissenschaftler oder Ingenieure. Nur mit dieser Voraussetzung können sie sich in die jeweiligen Fachgebiete
einarbeiten. Eva Liesegang zum Beispiel
hat Elektrotechnik studiert. Sie arbeitet
bei einer Patentanwaltskanzlei in München, der Stadt, in der übrigens die meisten ihrer Kollegen tätig sind – der kurze
Weg zum Deutschen wie auch zum Europäischen Patent- und Markenamt legt’s
nahe. Sie beschäftigt sie sich häufig mit Erfindungen aus dem Bereich der IT, mit optischen Netzwerken, aber auch mit Halbleitertechnik oder mit Computer-Hardund Software.
Es kann aber auch passieren, dass Anwältin Liesegang einen Schraubenhersteller vertritt oder ein Patent für ein Kfz-Verkleidungsteil betreut. „Man muss sehr
breit arbeiten können, Querdenker-Mentalität haben“, sagt sie, „der Beruf wird nie
langweilig.“ Ihre Mandanten kommen aus
Deutschland, den USA und China. Denn
sie hat zu ihrer Ausbildung als Patentanwältin beim Deutschen Patent- und Markenamt auch noch die Prüfung vor dem
Europäischen Patentamt abgelegt.
Der Weg vom Ingenieur oder Naturwissenschaftler zum Patentanwalt ist lang.
Zunächst einmal muss man mindestens
ein Jahr Berufserfahrung in einem technischen Beruf nachweisen können. Dann
sucht man sich einen betreuenden Patentanwalt als Ausbilder. Zwei Jahre arbeitet
der Patentanwaltskandidat, wie er sich
jetzt nennt, bei seinem Anwalt. In dieser
Zeit besucht er Arbeitsgemeinschaften,
zu denen ihn die Patentanwaltskammer
einlädt. Bei den Arbeitsgemeinschaften
geht es um praktische Übungen, um die
Vermittlung von Kenntnissen zum gewerblichen Rechtsschutz und andere Themen, die der Kandidat später in seinem Arbeitsalltag braucht. So nebenbei absolviert der Patentanwalt in spe an der Fernuni Hagen mal eben noch einen JuraCrashkurs.
Ist das alles geschafft, kommt das
Münchner Jahr, das früher Amtsjahr hieß:
Acht Monate beim Deutschen Patent- und
Markenamt, davon zwei im Patentamt
selbst in der Patent- und Markenabteilung. Dort lernt man, wie man Patente recherchiert – nichts ist peinlicher, als ein
Patent anzumelden für eine Erfindung,
die es so oder so ähnlich schon gibt. Und
man bekommt beigebracht, wie man Patentakten bearbeitet – und lernt zu verstehen, wie das Amt an die Sache herangehen
würde. Dann geht es ans Patentgericht,
man hospitiert bei Verhandlungen und bearbeitet einzelne Fälle.
Finale – die Prüfungen. Erst mal zehn
Probeklausuren, dann die echten, zwei
mal fünf Stunden dauern die. Und danach
noch eine mündliche Prüfung. „Bei uns
fällt so gut wie keiner durch“, versichert
Doris Walter, Leiterin des Referats Patentanwalt- und Vertreterwesen beim Deutschen Patent- und Markenamt, „unsere
Leute sind schon vorher sehr hoch qualifiziert.“ Es lohne sich, das durchzuziehen,
schon wegen der guten Berufschancen.
Das Netzwerk sei ausgezeichnet, die Verdienstmöglichkeiten groß. Übrigens machen die meisten Patentanwälte noch den
europäischen Patentanwalt dazu. Denn
schon lange beschränkt sich der Markt
nicht auf Deutschland.
Selbst kleine Bauteile wie
Ketchup-Füllventile werden
zum Patent angemeldet
Wer sich nicht ganz so umfassend ausbilden lassen möchte, kann auch erst mal
Patentingenieur werden. Die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden bietet diesen Studiengang als einzige
in Deutschland in dieser Form an – eine
Mischung aus Technik, BWL und Jura mit
dem Schwerpunkt Patentrecht. Auch
Fachenglisch und kommunikative Kompetenzen stehen auf dem Lehrplan. „Unsere
Absolventinnen und Absolventen arbeiten an der Schnittstelle zwischen Innovationen und Patentwesen“, sagt Wolfgang
Weber, Leiter der Hochschulentwicklung
und -kommunikation. „Die Karrieremöglichkeiten sind beachtlich. Immer mehr
Unternehmen bauen ihre Patente- und
Entwicklungsabteilungen aus.“ Wolfgang
Roidl, der bereits 2003 sein Studium in
Amberg abgeschlossen hat, leitet das Patent-Management des Getränkeabfüllanlagen-Herstellers Krones AG am Standort
Regensburg. Als er vor knapp zwölf Jahren bei Krones anfing, gab es außer ihm
noch einen weiteren Patentingenieur.
„Heute arbeiten in der Patentabteilung
fünf Ingenieure, außerdem haben wir im
Haus noch 17 Patentbeauftragte. So was
gab es früher gar nicht“, sagt der 35-Jährige. Selbst kleine Bauteile werden inzwischen zum Patent angemeldet – bei Krones etwa Füllventile zum Abfüllen von Ketchup. „Die Strategie vieler Betriebe ist es,
möglichst viele Patente anzumelden, um
nicht durch eine Konkurrenzsituation geblockt zu werden“, erklärt Roidl.
Gute Zeiten und viel Arbeit also für Patentingenieure und -anwälte, egal ob es
um Urinauffangbehälter, Feldhäcksler
oder Ketchup-Abfüllventile geht.
christiane bertelsmann
Forscher brauchen Patentanwälte, um
ihre Ideen zu schützen.
FOTO: CSIRO/GETTY
Ingenieur wird Anwalt
Weiterführende Informationen zum Beruf
des Patentanwalts findet man auf den Seiten des Deutschen Patent- und Markenamts: www.dpma.de/amt/aufgaben/patentanwaltsausbildung/index.html
Die Beuth-Hochschule für Technik Berlin bietet ein einsemestriges Fernstudium Patentrecht für Ingenieure und Naturwissenschaft-
ler an: www.beuth-hochschule.de/patentrecht/
Die Ostbayerische Technische Hochschule
Amberg-Weiden hat als einzige in Deutschland einen Bachelor-Studiengang Patentingenieurwesen im Angebot: www.othaw.de/studium/bachelorstudiengaenge/patentingenieurwesen
CHBE
Karriereplattform
auf der IAA
Duales
Studium
Praxis
zählt
Besucher der IAA 2015 können auf der
Messe eine neue Karriereplattform nutzen. Die „job and career at IAA 2015“ bietet Infos zu Karriere, Recruiting und beruflicher Weiterentwicklung in der Automobilindustrie. Sie bringt Ingenieure,
Fachkräfte aus Kfz-Berufen und Studierende von Ingenieur-, Bachelor- oder
Masterstudiengängen mit Arbeitgebern
aus der Automobilbranche zusammen,
die fachlich passende Verstärkung suchen. Sprecher und Trainer aus dem HRBereich informieren über eine Reihe von
Themen, von denen, so die Veranstalter,
die Besucher in ihrem Berufsalltag profitieren können. Zudem berichten Personalverantwortliche einzelner Aussteller
in jeweils zwanzigminütigen Präsentationen von der jeweiligen Unternehmenskultur und den spezifischen Ein- und Aufstiegsmöglichkeiten in ihrem Betrieb.
Informationen über die neue Recruiting-Veranstaltung unter www.iaa.jobandcareer.de. Zahlen, Daten und Fakten
zur IAA Pkw, die im September in Frankfurt am Main stattfindet, stehen unter
www.iaa.de.
pfu
Das duale Studium kann neue Zielgruppen für ein Hochschulstudium ansprechen – vor allem junge Menschen aus Familien mit geringerem Einkommen.
Doch noch ist diese Studienmöglichkeit
zu wenig bekannt. Diese Position vertritt
die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (Acatech). Sie spricht sich
auch angesichts des Fachkräftemangels
dafür aus, das duale Studium auszubauen, ein Qualitätssiegel zu entwickeln und
das duale Studium sichtbarer zu machen. Einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zufolge steigt der jährliche Bedarf an Akademikern in den Disziplinen Mathematik und Informatik sowie in den Natur- und Technikwissenschaften (MINT) zwischen 2016 und
2020 auf etwa 120 000 Personen. Duale
Studiengänge, die diese Felder abdecken, gibt es zur Genüge: 40 Prozent entfallen auf Ingenieurwissenschaften und
zwölf Prozent auf Informatik. Nachzulesen sind die Projektergebnisse in: acatech (Hrsg.): Potenziale des dualen Studiums in den MINT-Fächern, München,
Herbert Utz Verlag 2014.
pfu
Ingenieure und Techniker sind derzeit gesucht. Die richtige Spezialisierung ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Die
Schwerpunkte von Ingenieuren und
Technikern sind mittlerweile sehr vielfältig. Bereits innerhalb der Ausbildungsgänge gibt es immer mehr Spezialisierungsmöglichkeiten, teilweise mit äußerst fokussierten Studiengängen. Allein der Verein Deutscher Ingenieure
(VDI) listet auf seiner Website technikwelten.de 27 verschiedene Berufsbilder
für angehende Studenten auf. Gerade für
berufserfahrene Fach- und Führungskräfte aus dem technischen Bereich ist
es aber wichtig, ihre Spezialisierung
auch mit praktischen Erfahrungen untermauern zu können. In der metallverarbeitenden oder der Elektroindustrie, sowohl bei Automobilherstellern als auch
bei deren Zulieferern, sind Fachkräfte
mit Know-how gefragt. Stimmen diese
Parameter, haben laut einer Studie des
Instituts der deutschen Wirtschaft Köln
(IW) Absolventen der neuen BachelorStudiengänge ebenso gute Karrierechancen wie diplomierte Ingenieure.
pfu
Samstag/Sonntag, 7./8. Februar 2015, Nr. 31
INGENIEURBERUFE 69
EINE BEILAGE DER SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG
„Innovationen leben
von wilden Ideen“
Kreatives Denken ist erlernbar. In Workshops bringt
Michaela Wullinger Ingenieuren bei, wie das geht
Michaela Wullinger, 45, ist seit 20 Jahren
Halbleiter-Ingenieurin und Innovationsmanagerin. Irgendwann habe sie gemerkt,
dass Ingenieure hinter ihren Möglichkeiten blieben, sagt sie. Das hat sie auf die
Idee gebracht, die Ideenfindung zu systematisieren. Die gebürtige Bayerin lebt und
arbeitet seit 18 Jahren in Dresden.
SZ: Kann man innovatives Denkvermögen tatsächlich lernen?
Michaela Wullinger: Ja. Man kann lernen,
aus der Schachtel heraus zu denken und
nach links und rechts zu schauen. Manchen ist das in die Wiege gelegt, sicher,
aber im Prinzip kann das jeder lernen. Das
ist aber nur der halbe Weg. Man muss es
dann auch üben.
Damit ein Flugzeug sicher starten und landen kann, müssen hochspezialisierte Flughafenmanager die technischen Rahmenbedingungen schaffen.
FOTO: DPA
Dünne Luft
Ingenieurinnen im Anlagenbau sind selten. Eine Managerin, die erfolgreich Flughafen-Großprojekte realisiert,
ist eine Ausnahmeerscheinung. Vielleicht eine Frau für Berlin?
D
er weltweite Luftverkehr wird
in den kommenden 20 Jahren
dynamisch wachsen. Angesichts eines prognostizierten
jährlichen Anstiegs der Passagierzahlen um 4,7 Prozent müssen laut Airbus bis zum Jahr 2033 circa 31 400 neue
Flugzeuge für jeweils mehr als 100 Passagiere gebaut werden. Das entspreche einem Investitionsvolumen von etwa 3,6 Billionen Euro. Der Flugzeugbestand würde
damit von derzeit 18 500 auf 37 500 wachsen. Aktuell werden jährlich mit 32 Millionen Flügen an die drei Milliarden Passagiere und 50 Millionen Tonnen Fracht transportiert. Eine Konsequenz des bevorstehenden Wachstums: Bestehende Flughäfen, nicht nur die großen wie Frankfurt,
London oder New York, sondern auch mittlere wie Warschau oder Hyderabad, müssen erweitert, zusätzliche Flughäfen gebaut werden. Für Andrea Pal bedeutet diese Entwicklung, dass sie auch in den kommenden Jahren voraussichtlich selten zu
Hause in Frankfurt am Main sein wird. Die
Diplomingenieurin gehört zur Elite europäischer Flughafenmanager.
Geboren wurde Andrea Pal 1961 in Bukarest. Am Polytechnischen Institut der
Stadt studierte sie Energietechnik – und
schloss als Jahrgangsbeste ab. Noch vor
dem Fall des Eisernen Vorhangs flüchteten
sie und ihr Mann mit ihrer damals gerade
geborenen Tochter in den Westen. Die Diplomingenieurin absolvierte mehrere Management-Programme in St. Gallen und
London. Dann startete sie eine steile Karri-
ere im Großanlagen- und im Flughafenbau: Andrea Pal arbeitete bei Lahmeyer in
Bad Homburg und Piller Industrieventilatoren in Moringen, als Vice-President bei
RWE in Essen und schließlich als Senior Vice-President Global Investments und Management beim Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport. Zwischen 2001 und 2009
saß sie in mehreren Aufsichtsräten von
Flughäfen, darunter Hannover-Langenhagen, Delhi International und Antalya International. Seit 2010 ist die mittlerweile deutsche Staatsbürgerin als Chief Financial Officer in der Leitung des St. Petersburger
Flughafens Pulkovo tätig. Für den Posten
nominiert hat sie ihr Ex-Arbeitgeber Fraport, der mit 35,5 Prozent am Pulkovo Airport beteiligt ist.
Der drittgrößte Flughafen Russlands
wird bis Mitte 2015 für etwa 1,2 Milliarden
Euro modernisiert und ausgebaut. „Wir haben den neuen Terminal 1 gerade terminund kostengerecht fertigbekommen“, sagt
die Spitzenmanagerin stolz. Die jährlichen
Zielvereinbarungen mit ihrem Arbeitgeber, auf denen die Erfolgsboni basieren,
die sie neben ihrem Grundgehalt bekommt, habe sie in den vergangenen Jahren „zu 80 bis 90 Prozent“ erreicht. Zu den
Verzögerungen des Baus des Berliner Flughafens möchte die Ingenieurin sich nicht
äußern: „Ich kenne zu wenig Details.“
Grundsätzlich aber seien Vorlauf- und Bauzeiten für Flughäfen in Osteuropa oder
Südamerika kürzer als in Deutschland. Sie
schaue sich, bevor sie ein neues berufliches Engagement eingehe, „immer genau
die Rahmenbedingungen an“. Unabhängig
von den Schlagzeilen über den Flughafen
Berlin sagt sie: „Vor großen Herausforderungen habe ich noch nie gekniffen.“
Zu den größten Herausforderungen eines Flughafenbaus heute gehören nach
den Erfahrungen von Pal die Vielzahl der
vorgeschriebenen
Sicherheitsmaßnahmen. So müssen ankommende und abfliegende Passagiere bei internationalen Flügen in unterschiedlichen Ebenen abgefertigt werden. „Das erhöht den Raumbedarf
und kostet viel Geld“, erklärt sie. Mehr
Platz als früher brauche man auch für Warteräume, weil die größeren Flugzeuge
mehr Passagiere befördern als vor 20 Jahren. Deswegen werden vielerorts schon
zweistöckige Warteräume mit Passagierbrücken gebaut.
Immer noch liegen große Steine
auf dem Karriereweg von Frauen
in technischen Branchen
Andrea Pal spricht sechs Sprachen. In
St. Petersburg hat sie Führungsverantwortung für 200 Mitarbeiter. Sie hat es in einer
von Männern dominierten und technisch
geprägten Branche nicht einfach gehabt,
nach ganz oben zu kommen. „Vor allem am
Anfang war es schwer“, erinnert sich die Ingenieurin. Mit den Jahren gewann sie an
Selbstsicherheit, Kompetenz und Durchsetzungsvermögen. Frank Döring, Personalberater bei Rochus Mummert, begleitet
die Karriere von Pal seit fast 20 Jahren. Er
wundert sich nicht über ihren beruflichen
Aufstieg: „Sie besitzt eine natürliche Leadership-Fähigkeit, die man nur schwer erlernen kann, Fachwissen, Erfahrung und
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Persönlichkeit.“ Fühlt sie sich als Exotin?
„Nein, aber Ingenieurinnen sind im Anlagenbau noch immer in der Minderheit –
und in Führungspositionen allemal.“
Nach Überzeugung ihres Coaches Döring ist Andrea Pal nach Abschluss des Projektes in St. Petersburg „geradezu prädestiniert für einen Vorstands- oder Aufsichtsratsposten in einem Unternehmen des Anlagenbaus oder der Infrastrukturbranche“. Döring konstatiert, dass immer noch
große Steine auf dem Karriereweg von
Frauen in technischen Branchen liegen,
die männliche Kollegen nicht kennen: „Viele Unternehmen dieser Bereiche sind es
nicht gewöhnt, mit Frauen in Spitzenpositionen umzugehen, es fehlt ihnen an Beispielen von weiblichen Führungskräften in exponierter Stellung.“ Deswegen hätten es
Personalberater schwer, selbst Top-Kandidatinnen ins Rennen um einen Posten zu
bringen. Für Pal könne es außerdem ein
Problem sein, dass Führungskräfte, wenn
sie längere Zeit im Ausland tätig sind, „aus
dem Fokus rutschen“ – man sieht sich seltener auf Veranstaltungen, man hört und
liest weniger über die Arbeit des Managers, der längere Zeit in Russland, Asien
oder Südamerika tätig ist.
Andrea Pal arbeitet in ihrem „russischen Exil“ zehn bis zwölf Stunden täglich,
„in den ersten Monaten waren es häufig
auch 18 Stunden“. Nach Feierabend und an
den Wochenenden liest sie historische Romane, geht ins Sportstudio, besucht einbis zweimal im Monat die berühmte Oper
oder das Ballett in St. Petersburg. „Das werde ich später in einer anderen Stadt bestimmt vermissen“, sagt sie.
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zweifelt niemand. Statistiken zufolge fehlen in Deutschland derzeit etwa 41000 IT-Experten. –
Ein Überblick über die Branche und darüber, welche Fachkräfte mit welchen Qualifikationen derzeit die
besten Berufschancen haben.
Eine Idee um der Idee willen?
Warum denn nicht? Ingenieure sind häufig nüchtern. Wilde Ideen werden gern mit
Killerargumenten im Ansatz erwürgt: Das
bringt eh nichts, haben wir schon versucht, kriegen wir niemals oben durch,
rechnet sich nicht . . . man kennt das. Aber
nur wilde Ideen führen zu radikalen Ansätzen, und die kommen in unserer Ingenieurwelt zu kurz. Innovationen leben von
wilden Ideen, die mit System gezähmt werden. Aber dafür braucht man Zeit, und die
hat man in der Wirtschaft selten.
Wie lernt man, Ideen am laufenden
Band hervorzubringen und zu erkennen, was sie taugen?
Es gibt bewährte Kreativitätsmethoden.
Angefangen bei Klassikern wie Brainstorming und Ishikawa bis hin zu abgefahrenen Praktiken wie Kopfstand und TRIZ,
die Theorie des erfinderischen Problemlösens. Das bringe ich Ingenieuren bei. Danach, wie man Ideen bewertet, mit einem
Ideensteckbrief, mit den sechs Denkhüten
von de Bono, mit der Ideenmatrix, mit
dem Stage-Gate-Model von Cooper. Alle
Einfälle wandern durch einen Trichter,
der sich nach unten immer weiter verengt.
Am Ende bleiben zwei, drei gute Ideen und
vielleicht ein Geistesblitz übrig.
Wie lange dauert das?
Die Methoden sind in einem Tagesseminar gelernt. Und dann heißt es üben.
„Man braucht einen
freien Kopf, um Ideen zu
finden. Und man braucht
Durchsetzungsstärke,
um sie umzusetzen“:
Michaela Wullinger
ist Innovationsmanagerin und bietet
Workshops zur Ideenfindung an. FOTO: OH
Was sind die Voraussetzungen, um kreative Ideenfindung zu lernen?
Man muss es lernen wollen, und man
muss für ein Mehr an Kreativität offen
sein. Man muss bereit sein, die eigene
Komfortzone zu verlassen. In großen
Unternehmen wird das kreative Denken
oft von vornherein durch Restriktionen
wie Zeit, Geld oder andere Ressourcen
beschränkt. Da ist das Mindset der Ingenieure geschlossener als in freien Trainings.
Ingenieure sollen qua
Beruf Neues hervorbringen.
Doch oft wird die erstbeste,
nicht die beste Idee genommen.
Eine alternative Idee,
Plan B, wird oft gar
nicht betrachtet.“
Michaela Wullinger
Und was mache ich dann mit all den neuen Ideen?
Aufschreiben, einen Ideenpool bilden und
Bewertungskriterien aufstellen. Dann fallen all jene heraus, die nicht geeignet sind.
Wenn ich im Training war, spotten tags
darauf die Kollegen: Ha, jetzt muss es aus
dir ja nur so heraussprudeln.
Eine Sollbruchstelle?
Die meisten Kreativitätsmethoden sind
sehr einfach. Man muss sie aber an sich
heranlassen, und das Firmenumfeld muss
sie zulassen. Sonst macht man das ein-,
zweimal, und dann versackt es. Kreativität
braucht Zeit und Durchsetzungsstärke.
Dieser Schranken muss man sich bewusst
sein. Die größte Schwierigkeit liegt in der
Umsetzung. Man braucht einen freien
Kopf, um Ideen zu finden. Und man
braucht Durchsetzungsstärke, um sie umzusetzen.
Wie überzeuge ich andere, dass meine
Idee gut ist?
Ich muss dafür werben. Das heißt: mir den
Mund fusselig reden.
interview: christine demmer
Ingenieurberufe
Verantwortlich: Peter Fahrenholz
Redaktion: Ingrid Brunner
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von jürgen hoffmann
Warum ist innovatives Denken gerade
für Ingenieure wichtig?
Weil Ingenieure qua Beruf Innovationen
hervorbringen sollen. Entgegen den Erwartungen haben nur wenige Ingenieure Erfahrung im systematischen Innovationsmanagement. So wird oft die erstbeste,
nicht die beste Idee genommen. Eine alternative Idee, Plan B, wird oft gar nicht betrachtet. Damit wird Innovationspotenzial
verschenkt.
Warum lernen das nicht alle Ingenieure
an der Uni?
Das frage ich mich auch. Der Ingenieur
denkt, dass er alles weiß. Er steckt in der
Intelligenzfalle. Weil er gelernt hat, nur
mit Fakten zu argumentieren, besteht die
Gefahr, dass die Fakten zwingend logisch
auf eine Lösung hinweisen. Dann jubelt er:
Ich habe eine gute Idee. Aber könnte es
nicht sein, dass sich hinter dem Horizont
des gewohnten Denkfeldes eine noch viel
bessere Idee verbirgt?
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