Good NEWS - Abenteuer Philosophie
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Good NEWS - Abenteuer Philosophie
Good NEWS Neues aus Kultur, Wissenschaft & Forschung Pyramiden aus Beton sium und Natrium aufwiesen als Natursteine. „Auch wenn es den Ägyptologen nicht gefällt: Die Nutzung von Geopolymeren für den Bau der Pyramiden ist die wahrscheinlichste Variante.“ Nach Ansicht des Chemikers Joseph Davidovits, der die Geopolymer-These seit 30 Jahren vertritt, bestehen die gegossenen Steine zu 93 bis 97 Prozent aus Naturkalk, zu drei bis sieben Prozent aus dem Bindemittel Kaolinit-Ton. Quelle: http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/wissen/umwelt/382170 Paris (RPO, Nov. 2006). Die Ägypter haben offenbar eine Art Beton erstellt, um daraus ihre Pyramiden zu bauen. Das könnte auch erklären, wie der Bau der Pyramiden organisiert war. Denn letztlich wären so wesentlich weniger Arbeiter nötig gewesen als bisher angenommen. Wie das französische Wissenschaftsmagazin „Sciences et Vie“ berichtete, stützen immer mehr Studien diese These. Demnach ist die Zusammensetzung der Pyramiden-Steine „viel komplexer als die der Steine aus den offiziellen Steinbrüchen“ von Tura und Maadi, von wo der Baustoff für die Grabmäler von Gizeh mit fünf Millionen Einzelsteinen angeblich stammt. Wahrscheinlicher sei, dass es sich um von Menschen hergestellte Geopolymer-Steine handelt, die aus Kalk und Bindemitteln gegossen wurden. Letztlich könnte das bedeuten, dass deutlich weniger Arbeiter als bislang vermutet für den Bau der Pyramiden nötig waren, da lange Transportwege und das Schlagen der Steine entfallen wären. Dies belege eine Studie des Wissenschaftlers Gilles Hug vom nationalen französischen Forschungsinstitut für Luft- und Raumfahrt und seines Kollegen Michel Barsoum von der Drexel-Universität im US-Bundesstaat Philadelphia, hieß es in dem Bericht. Sie untersuchten Steine mit Röntgenstrahlen und PlasmaLampen und fanden heraus, „dass bestimmte Mikro-Bestandteile dieser Steine Spuren einer schnellen chemischen Reaktion aufweisen“. Diese Reaktion sei „unerklärlich“ bei Steinen aus einem Steinbruch, aber „klar verständlich, wenn man voraussetzt, dass sie wie Beton gegossen wurden“. Untersuchungen per Elektronenmikroskop hätten auch gezeigt, dass das Brechungsspektrum der Pyramidensteine klar von Material aus den Steinbrüchen abweicht, hieß es in dem Magazin-Bericht weiter. Guy Dumortier von der belgischen Universität von Namur habe zudem festgestellt, dass die Pyramidensteine mehr Fluor, Silizium, Magne- Klimawandel: Die Macht der guten Menschen Anfang Juli stieg mit „Live Earth“ das größte Benefizkonzert aller Zeiten. Der Event zur Rettung des Klimas stand unter der Patronage von Superstars um Al Gore. Aber: Bewirkt deren Engagement überhaupt etwas? Vor zwei Milliarden TV-Zusehern gingen in sieben Weltstädten gleichzeitig sieben Konzerte über die Bühne. Mehr als 150 internationale Popstars spielten für Gores „Live Earth“ insgesamt 24 Stunden lang auf, Madonna hat den Song „Hey You“ für den Event geschrieben und zum freien Download zur Verfügung gestellt. Jeder Künstler, der etwas auf sich hält, will dabei sein, um der Welt zu sagen, dass der Kampf gegen die globale Erderwärmung jetzt beginnen muss. Sämtliche Einnahmen kommen dem von Gore mitgegründeten Dachverband international tätiger Umweltorganisationen SOS („Save Our Selves“) zugute. Mit dem Milliardenspektakel knüpft Gore an eine Tradition an, die sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit erfreut: Prominente organisieren Events und führen die Einnahmen Menschenrechts- oder Umweltorganisationen zu. Charitainment, die Kombination aus Wohltätigkeit und Entertainment, gibt es freilich schon lange. Bereits 1971 spielte der Ex-Beatle George Harrison zugunsten von Kriegsflüchtlingen in Bangladesch. Mittlerweile lässt es sich auch Hollywood nicht mehr nehmen, mit gutem Beispiel voranzugehen. Julia Roberts etwa predigt Recycling, schwört auf Naturkosmetik und besitzt ein Öko-Haus in Malibu; Brad Pitt und Angelina Jolie spenden angeblich ein Drittel ihres Einkommens wohltätigen Organisationen. Die Liste von Superstars, die sich gegenseitig in guten Taten übertrumpfen wollen, wird immer länger. Wie auch die Liste der Probleme, die sie bekämpfen wollen: Aids, Hunger, Armut, Schuldenerlass in der Dritten Welt und allen voran: die Umweltzerstörung, das Thema der politischen Saison. Dass DiCaprio wie seine Schauspielkollegen Cameron Diaz und Robin Williams mit dem Hybridauto anstelle einer protzigen Limousine vor das Kodak Theater am Hollywood Boulevard zur Oscar-Verleihung vorgefahren war, überraschte da gar nicht mehr – das gehört in Hollywood mittlerweile zum guten Ton. Doch keiner der Hollywood-Stars hat auch nur annähernd so viel politischen Einfluss wie Bono Vox, Frontmann der Rockgruppe U2. Der 48-jährige Ire hat seine Bühne mittlerweile auf die ganze Welt ausgeweitet. Bono pendelt, wie zuletzt beim G8-Gipfel in Heiligendamm, mühelos zwischen Globalisierungsgegnern und den abgeschotteten Sitzungssälen der Staats- und Regierungschefs. Er wird von Angela Merkel und George W. Bush ebenso freudig empfangen wie von den wütenden Demonstranten vor den Absperrungsgittern. Mag sein, dass die Künstler ihren Marktwert steigern wollen, weil es eben schick ist, bei einer Protestbewegung an vorderster Front dabei zu sein. Dennoch wäre es unfair, ihnen ausschließlich PR-Kalkül zu unterstellen. Ein Mann wie Bono setzt seine Popularität gezielt ein, wenn er sich wie beim G8-Gipfel von Heiligendamm mit Angela Merkel ablichten lässt. Dass Afrika seit ein paar Jahren ganz oben auf der Agenda der internationalen Gipfeltreffen steht, ist sicherlich auch seiner Hartnäckigkeit zu verdanken. Immerhin scheinen die Superstars einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung zu leisten. Das Problem ist, dass ein ökologischer Lebensstil in vielen Bereichen auch eine Frage des Geldes ist. Hybridautos und Ökohäuser sind nach wie vor vergleichsweise teuer und nur für einen Teil der Gesellschaft erschwinglich. Trotzdem kann jeder in seinem Maß einen Beitrag leisten. Wenn viele Millionen Menschen in ihren alltäglichen Handlungen etwas mehr ökologisches Denken einfließen lassen, dann kann das zu großen Veränderungen führen. Am wichtigsten ist, wie bei allen großen Vorhaben, dass man auch die kleinen Erfolge schätzt, sich von Rückschlägen nicht entmutigen lässt und mit stetigen, wenn auch manchmal kleinen Schritten voranschreitet. Robert Redford, der sich für die Umwelt engagierte, lange bevor halb Hollywood auf den Zug aufsprang, formuliert das so: „Ein Thema, das man wirklich anpackt, muss zum lebenslangen Abenteuer werden. Man muss immer weiter vorangehen. Es gibt kein Zurück.“ Quelle: Profil online 27/07 A b e n t e u e r P h i l o s o p h i e 4 / 2 0 0 7 Held wider Willen GLASGOW – John Smeaton (31) und Michael Kerr (40) sind unscheinbare Bürger. Bis sie Zeugen eines Attentats werden! Samstag, 30. Juni. Kurze Pause im Flugverkehr. Kofferträger John Smeaton hat Lust auf frische Luft und eine Zigarette. Plötzlich zersplittert Glas: Ein Jeep ist in die Scheibe gerast. Als ein Polizist herbei rennt, schlägt der Terrorist dem Beamten die Faust ins Gesicht. Da kann John nicht mehr zusehen. Zusammen mit Passant Michael Kerr (40) stürzt er sich auf den Attentäter. Es gelingt den Briten, ihn niederzuringen. Stephen Clarkson, ein weiterer Passant, hilft auch. Der zweite Terrorist lässt sich ohne große Gegenwehr packen. Smeaton ist unverletzt. Aber Kerr verliert beim Kampf mehrere Zähne und bricht sich das Bein! Jetzt ist John ein Volksheld. Ein Fan hat die Website www.johnsmeaton.com eingerichtet und fordert alle auf, Bier zu spendieren. 1200 Pint kamen bis jetzt zusammen – abzuholen in der Flughafenbar! Einige davon soll auch Kerr erhalten. Als John Smeaton kurze Zeit später von der schottischen Nachrichtenagentur Press Association interviewt wird, meint er ganz lakonisch: „Ich habe nur das getan, was andere in dieser Situation auch gemacht hätten.“ Eine schöne Geschichte über Heldenmut im Alltag, wo ein einfacher Mensch, der völlig unvorbereitet ein großes Verbrechen sieht, ohne zu zögern oder sich um sein eigenes Leben Sorgen zu machen, einschreitet und damit anderen Menschen ihr Leben rettet. Hätten wir alle ebenso gehandelt? In Gedanken vielleicht schon … Dabei ist es gar nicht notwendig, auf einen Terroranschlag zu warten, jeder von uns erlebt in seinem Alltag viele Gelegenheiten, wo Unrecht geschieht, wo der Einzelne dazu aufgefordert ist, Mut und Zivilcourage zu zeigen. Nehmen wir uns den Kofferträger John und den tapferen Passanten Michael als Vorbild und wecken wir auch in uns den „Helden im Alltag“! Quelle: Blick online 6.7.07; Spiegel Online 4.7.07