Vonda Shepard-Konzert * Columbiahalle Berlin
Transcription
Vonda Shepard-Konzert * Columbiahalle Berlin
Vonda Shepard-Konzert * Columbiahalle Berlin * 03.06.2001 03.06.01, Berlin, Columbiahalle. 20 Uhr, die Frisur sitzt nicht mehr, denn draussen regnet es in Strömen ;-) Dafür steht auf der Bühne Sven Schumacher samt Band und versucht, das Publikum auf den Hauptact einzustimmen. Er gibt sich Mühe, hat aber auch Mühe, die Zuschauer für sich zu gewinnen. Schliesslich sind nur die Wenigsten wegen ihm gekommen, zudem ist der Sound ziemlich übel gemixt. Svens 40-minütige Performance fand ich nett, am besten hat mir noch Lonely Vampire gefallen, etwas weniger sein Cover von Hey, Little Girl. Bygones, auch ich war wegen Vonda dort :-) Nach dem Umbau ist es kurz nach 21 Uhr so weit: Lichter aus, Spot an, Vonda kommt auf die Bühne, in einer schlichten schwarzen Hose und einem ebenfalls schwarzen Spaghettiträgerglitzertop. Sie wird begeistert empfangen, setzt sich ans Klavier und stimmt als erstes Home Again an. Ein sehr schöner, ruhiger Beginn, der zudem noch passt, denn Vonda fühlt sich sichtlich zuhause auf der Bühne. Zu Maryland kommen auch Gitarrist Val McCallum und Keyboarder Neil Larsen auf die Bühne, bevor bei Read Your Mind und Ask The Lonely die ganze Band mitspielt. Dann wechselt Vonda vom Klavier zu einem Keyboard in der Mitte der Bühne, das sie aber nur für zwei Songs benutzt, bevor sie zum ersten grossen Höhepunkt übergeht: Bei Sweet Inspiration geht die Post nicht nur im Publikum ab, sondern auch Vonda scheint begeistert zu sein. Dazu kommt ein tolles Solo von Val, der frenetisch gefeiert wird. Nach Someone You Use wird es Zeit für den nächsten Höhepunkt: Vonda und Val zaubern bei Don't Think Twice, It's All Right Gänsehautstimmung in die Halle. Vonda setzt noch einen drauf und will Neighborhood singen, schliesslich werde der Song in Deutschland oft gewünscht, aber was geschieht denn da??? Vonda hat den Text vergessen!!! Ob sie ihn wirklich vergessen hat, weiss niemand, jedenfalls stimmt sie zweimal an, lässt dann sich vom Publikum aushelfen und setzt erst bei Zeile 4 wieder mit ein. Sehr sympathisch, und vermutlich auch sehr professionell :-) Nun folgen sechs Songs, die in einer kontinuierlichen Steigerung den Abschluss des regulären Sets bilden. Besonders erwähnenswert finde ich Radical Light, das live besonders groovy wirkt, und natürlich auch Crying, das sie im Gegensatz zum letzten Jahr offenbar neu ins Programm aufgenommen hat. Scheinbar bin ich nicht der einzige, dem die CD-Version gut gefallen hat, denn das Publikum singt begeistert mit. Nur Vonda enttäuscht etwas, denn die hohen, lauten Töne sind einfach nicht ihr Ding, ich muss unwillkürlich wieder an die kaputte Giesskanne denken :-) Dafür geht es dann wieder top mit Reason To Believe weiter. Auch live hat dieses Lied eine besondere Wirkung, von der sich die Zuschauer noch mehr anstecken lassen. Und dann brechen bei Searchin' My Soul alle Dämme. Vonda zeigt sich wieder mal von einer sehr sympathischen Seite und bittet Sven Schumacher auf die Bühne. Der arme Kerl scheint etwas nervös zu sein und vergisst in der zweiten Strophe sogar den Text, als er eigentlich seinen grossen Auftritt hätte, aber das macht dem Spass keinen Abbruch. Ein sehr gelungener Schluss des normalen Programms, der auch vom Publikum entsprechend honoriert wird. Für die erste Zugabe kommt Perkussionistin Catherine Campbell nach vorne und performt mit Vonda Someday We'll Be Together. Wie schon im letzten Jahr stellt sich dabei die Frage: Wieso darf Catherine nicht bei mehr Songs ihre tolle Stimme einsetzen??? Beim nächsten Song zeigt sich, dass Tell Him nicht nur Allys Hymne ist das Publikum kocht! Die erste Zugabe wird mit zwei Songs abgeschlossen, die ich noch nicht aus Vondas Repertoire kenne: Natural Thing (ist das überhaupt der richtige Titel?) und Friendship 1/3 Train von Gladys Knight. Damit gibt sich das Publikum natürlich nicht zufrieden und fordert ultimativ eine weitere Zugabe. Dem unbedarften Schweizmännchen, das sich gewöhnt ist, dass die Zuschauer mit Gesängen und Spannung erzeugendem Oooooooooh-Gesummsel mehr von ihren Stars wollen, fallen dabei die ziemlich einfallslosen Zugabe-Zugabe-Rufe seltsam auf ;-) Na ja, genützt hat's trotzdem was, denn Vonda erscheint samt Band nochmal auf der Bühne und gibt Hooked On A Feeling zum Besten. Wieder hat sie Mühe mit dem Text, aber wozu ist denn da ein Publikum, das einspringen kann? Eben& Der Abschluss des Konzerts erinnert an den Anfang: Vonda sitzt alleine auf der Bühne am Klavier. Mit dem ruhigen You Belong To Me schafft sie einen nahtlosen Übergang und beendet das Konzert, wie sie es begonnen hat. Alles in allem war es ein sehr schönes Konzert, das von der sehr gut gelaunten Vonda und besonders auch vom begeisterungsfähigen Publikum geprägt wurde, zu dem sie immer wieder den direkten Kontakt suchte. Spassig: der Deutschkurs (du is heiss!). Routiniert und aufs Wort genau wie im letzen Jahr: Do you know Ally McBeal? & She is soooooo crazy! She's like me :-) Sehr sympathisch: Vonda dankte im Lauf des Konzerts Sven Schumacher dafür, dass er mit seiner Band als Vorgruppe aufgetreten ist. Welcher andere Star macht so was??? Und dann erst noch der gemeinsame Auftritt! Sehr professionell: Vondas Band, die sich auch nicht aus der Ruhe bringen liess, als die Chefin mal patzerte. Spitze: Super Sound! Wer nicht da war, hat etwas verpasst. Aber noch ist nicht aller Tage Abend, denn wie sagte Vonda zum Schluss: See you next year! Setlist: 1 home again 2 maryland 3 read your mind 4 ask the lonely 5 be good to yourself 6 walk away, renée 7 sweet inspiration 8 someone you use 9 don't think twice, it's all right 10 neighborhood 11 the wildest times of the world 12 radical light 13 baby, don't you break my heart slow 14 crying 15 reason to believe 16 searchin' my soul Zugabe 1: 17 someday we'll be together 18 tell him 19 natural thing ??? 20 friendship train Zugabe 2: 21 hooked on a feeling 22 you belong to me Vonda rocked ;-) © nihil · [email protected] 2/3 © ally-mcbeal.de, ally-mcbeal.de 3/3