Beratungsstelle für Integration Ein Forum für Kinder

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Beratungsstelle für Integration Ein Forum für Kinder
Beratungsstelle für Integration
Ein Forum für Kinder
von
„Ein Forum für Kinder“ Integrative Kindertagesstätte
Geschwister-Scholl-Straße 12, 23795 Bad Segeberg
Beratungsstelle für Integration
Geschwister-Scholl-Strasse 12, 23795 Bad Segeberg
Copyright
Kindertagesstätte Christiansfelde
Ein Haus für Kinder
Geschwister-Scholl-Straße 12
23795 Bad Segeberg
Tel.: 04551/967976
Fax: 04551/967918
Leitung: Monika Saggau
Träger: Betriebszweig des Eigenbetriebes Ausbildung und Betreuung der Stadt Bad Segeberg
Werkleiter: Jens Greßmann
Beratungsstelle für Integration
Geschwister-Scholl-Strasse 12, 23795 Bad Segeberg
Vorwort
(Leitbild)
Unser heilpädagogisches Verständnis ist zum einen von einem humanistischen
Menschenbild (Wertschätzung, Empathie, Echtheit) und zum anderen von der
systemischen konstruktivistischen Grundhaltung (Vernetzung aller an der Arbeit mit
dem Kind Beteiligten; wie z.B. Familie, Kindergarten, Fachleute, Umwelt und die
daraus resultierende individuelle Vorgehensweise) geprägt. Somit geht es für uns in
der Heilpädagogik primär nicht um die Behebung eines Defizits, sondern um die
ganzheitliche Förderung der Persönlichkeit eines Menschen in seinem
gesamten sozialen Umfeld.
Für Kinder, deren Entwicklung gefährdet erscheint oder sich unter erschwerenden
Bedingungen vollzieht (dieses können leichte oder schwere Beeinträchtigungen in
körperlichen, geistigen, sensorischen, sprachlichen, seelischen und sozialen
Bereichen sein), hat die heilpädagogische Förderung einen entscheidenden Einfluss
auf den gesamten Menschen und seine Entwicklung.
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Gliederung
1.
2.
3.
3.1
3.2.
3.3.
4.
4.1
4.1.1
4.1.2.
4.1.3.
4.1.3.1.
4.1.3.2.
4.1.3.3.
4.1.3.4.
4.1.3.5.
4.1.3.6.
4.1.3.7.
4.2.
4.2.1.
4.2.2.
4.2.3.
4.2.4.
4.2.5.
4.3.
4.4.
4.4.1.
4.5.
4.6.
5.
6.
Beratungsstelle für Integration
Finanzierung
Träger (Strukturqualität)
Beratungsstelle
Beratungsteam
Sprechzeiten
Heilpädagogische Leistungen (Prozessqualität)
Die heilpädagogische Förderung
Anlass zur Beratung und Förderung sind im Einzelnen
Heilpädagogische Methoden
Beschreibung der heilpädagogischen Leistungen
Sozial-emotionale Erziehung und Förderung
Lebenspraktische Erziehung und Förderung
Basale Förderung
Motorische Fördermaßnahmen
Kognitive Förderung
Förderung der Kommunikationskompetenz
Umweltorientierung
Heilpädagogische Diagnostik
Anamnese (Vorgeschichte)
Diagnostik
Förderplan
Abschlussgespräch
Dokumentation
Elternarbeit
Teambegleitung
Beratung
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Evaluation (Ergebnisqualität)
Weitere Angebote
Schlusswort
3
3
4
4
5
5
6
6
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7
8
8
9
9
10
11
11
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12
12
13
13
13
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14
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Beratungsstelle für Integration
Geschwister-Scholl-Strasse 12, 23795 Bad Segeberg
1. Beratungsstelle für Integration
Die Beratungsstelle für Integration gehört zur integrativen Kindertagesstätte „Ein
Forum für Kinder“ . Wir verstehen uns als mobiler Fachdienst, der bei der
wohnortnahen Integration und Förderung beeinträchtiger Kinder beratend und
begleitend zur Verfügung steht. Wenn Eltern oder Kindertagesstätten, die ein Kind in
ihrer Einrichtung haben, dessen Entwicklung auffällig erscheint, können sie mit der
Beratungsstelle einen Termin vereinbaren, um das Kind zur Überprüfung seiner
Entwicklung vorzustellen. Hat das Kind einen Förderbedarf, können die Eltern, die
Kindertagesstätte oder der jeweilige Träger die Beratungsstelle mit der Förderung
des Kindes beauftragen.
2. Finanzierung
Auf Fördermaßnahmen für Kinder mit Behinderung sowie für entwicklungsverzögerte
Kinder besteht ein Rechtsanspruch. Die Förderung ist für den Kindergarten und für
die Eltern, unabhängig von deren Einkommen, kostenfrei. Die Finanzierung der
heilpädagogischen Förderung richtet sich nach der Gesetzesgrundlage. Für diese
Kinder besteht ein Anspruch auf heilpädagogische Leistungen gemäß des
Bundessozialhilfegesetzes (BSHG), des Sozialgesetzbuches IX (SGB IX) und des
Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG).
Eltern können hierfür eine Kostenübernahme beim zuständigen Kreissozialamt
beantragen.
Bei der Antragstellung stehen wir gerne zur Seite.
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3. Träger
(Strukturqualität)
Der Träger der Beratungsstelle für Integration ist der Eigenbetrieb Ausbildung und
Betreuung der Stadt Bad Segeberg.
Werkleiter: Jens Greßmann
3.1.
Beratungsstelle
Die Beratungsstelle für Integration hat ihre Geschäftsstelle in der integrativen
Kindertagesstätte
„Ein Forum für Kinder“
Geschwister – Scholl – Straße 12
23795 Bad Segeberg
Tel.: Beratungsstelle
Kindertagesstätte
04551/967917
04551/967976
Fax:
Email:
04551/967918
[email protected]
Leitung: Monika Saggau
Heilpädagogin
Fachwirtin für Kindertageseinrichtungen
Doris Geese
Diplom-Pädagogin
Unsere Heilpädagogische Beratungsstelle ist bewusst an die integrative
Kindertagesstätte „Ein Forum für Kinder“ angeschlossen. Einerseits können wir die
Kompetenz des gesamten Kollegiums bei Bedarf mit zu Rate ziehen und andererseits
das vielfältige Materialangebot der Kita nutzen.
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3.2.
Beratungsteam
Unser Beratungsteam besteht aus sozialpädagogischen und heilpädagogischen
Fachkräften, das aufgrund des regelmäßigen fachlichen Austausches auf ein
vielfältiges Erfahrungspotential zurückgreifen kann. Innerhalb des Beratungsteams
finden regelmäßige Fall- und Teambesprechungen statt.
Jede / jeder Einzelne kann seine spezifischen Kenntnisse einbringen und die Kollegen
profitieren von den unterschiedlichen Kompetenzbereichen.
So fließen z.B. Erfahrungen als Gruppenleitung in einer integrativen Gruppe,
systemische Familientherapie, SI-Ausbildung und langjährige Berufserfahrung im
integrativen Bereich, aber auch umfassende Erfahrung im Frühförderbereich und in
mobilen Einzelintegrationsmaßnahmen, sowie heilpädagogische Erfahrung in der
Waldpädagogik zu einem vielschichtigen Kompetenzpool zusammen. Somit ist das
Spektrum der potentiellen Zielgruppen breit gefächert.
Der Beratungsstelle stehen unterstützend eine Motopädagogin aus der Einrichtung
zur Verfügung. In unmittelbarer Nähe befinden sich ortsansässige Praxen für
Logopädie, Ergotherapie und Krankengymnastik.
3.3.
Sprechzeiten
Montag bis Freitag
von 900 – 1200 Uhr
Montag, Dienstag und Donnerstag
von 1400 – 1600 Uhr
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4. Heilpädagogische Leistungen (Prozessqualität)
Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, Behinderungen oder Kinder die von
Behinderung bedroht sind, haben einen Anspruch auf eine Förderung, die
wohnortnah im Regelkindergarten stattfindet.
Unsere heilpädagogische Förderung ist ein ganzheitliches Angebot, wobei das Kind
mit seinen individuellen Bedürfnissen und Stärken im Vordergrund steht.
Unsere Entwicklungsbegleitung schließt eine eingehende Unterstützung und Beratung
der pädagogischen Kräfte des Kindergartens und der Familie mit ein, um ihre
Kompetenzen zu stärken und ihre Möglichkeiten im Umgang mit dem Kind zu
erweitern. Wir verstehen uns als „Begleiter“ in einer bestimmten Entwicklungsphase
und unterbreiten dem Kind ein fachlich fundiertes Angebot. Dieses ist als
Rahmenbedingung für die dann folgende eigene aktive Auseinandersetzung des
Kindes mit seiner Umwelt zu verstehen.
4.1.
Die heilpädagogische Förderung
Gemeinsam mit dem Kindergarten und der Familie werden die Eigenkräfte des Kindes
entdeckt. Sie wahrzunehmen, zu verstehen, zu unterstützen und zu entfalten steht
im Mittelpunkt der heilpädagogischen Förderung. Jede Form von Weiterentwicklung
hängt davon ab, ob das Kind eine aufmerksame und liebevolle, an seiner Entwicklung
interessierte Umwelt vorfindet. Beim Spielen wird eine entwicklungsfördernde
Atmosphäre geschaffen, die dem Kind, ein Sicherheitsgefühl, neue Erfahrungen und
Anreize für weitere Lernschritte ermöglicht. Unter dem Richtziel: „Das Kind soll
spielend spielen lernen!“
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4.1.1. Anlass zur Beratung und Förderung sind im Einzelnen
•
•
•
•
•
•
•
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•
•
•
Beeinträchtigungen in der Persönlichkeitsentwicklung
Allgemeine Entwicklungsverzögerungen
Wahrnehmungsstörungen
Teilleistungsstörungen
Konzentrationsstörungen
Hyperaktivität / Hypoaktivität
Aufmerksamkeitsstörungen
Sprachauffälligkeiten
Auffälligkeiten im emotionalen Bereich
Soziale Unsicherheit
Auffälliges Lern- und Leistungsverhalten
Motorische Störungen
Probleme in der Alltagsbewältigung
Hör- und Sehstörungen
Geistige Behinderung
4.1.2. Heilpädagogische Methoden
•
Heilpädagogische Übungsbehandlung
•
Sensorische Integration / Wahrnehmungsförderung im auditiven, visuellen,
taktilen, kinästhetischen, vestibulären Bereich
Psychomotorik
Wassergewöhnung
Rhythmik / Musikpädagogik
Indische Babymassage
Basale Stimulation
Traumreisen
Snoezelen
Autogenes Training
Heilpädagogisches Spiel
Spielanbahnung nach verschiedenen therapeutischen Ansätzen
Heilpädagogische Sprachanbahnung / Sprachbehandlung
Werken / Gestalten
•
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•
•
•
•
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Unsere Methoden stimmen wir individuell auf das einzelne Kind ab. Die
Fördereinheiten können in Form von
•
•
•
Einzelförderung
Kleingruppenförderung
Förderung in Alltagssituationen
stattfinden.
4.1.3. Beschreibung der heilpädagogischen Leistungen
Förderung, Erziehung und Betreuung richten sich nach den individuelle Bedürfnissen
des einzelnen Kindes. Im Vordergrund steht hier die Frage: „Was braucht das Kind
für seine Entwicklung?“
4.1.3.1. Sozial-emotionale Erziehung und Förderung
Kompetenzen werden in folgenden Bereichen geweckt und erweitert:
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
Erlebnisfähigkeit
Beziehungsfähigkeit
Selbstwertgefühl und Ich-Identität
Selbstbewusstsein
Bedürfnisse und Wünsche äußern und umsetzen
Eigene Gefühle verstehen und zuordnen
Anpassungsfähigkeit
Begeisterungsfähigkeit
Motivation
Erlangen von Sicherheit
Frustrationstoleranz
Integration in Gruppen / Gruppenfähigkeit
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4.1.3.2. Lebenspraktische Erziehung und Förderung
Diese Förderung findet größtenteils im Alltag statt. In diesem Bereich stehen wir
hauptsächlich dem Kindergartenteam und den Eltern beratend zur Seite und geben
Impulse.
Das sind z.B.:
o
o
o
o
o
o
gemeinsame Mahlzeiten / freies Frühstück
Unterstützung bei der Einnahme von Mahlzeiten
Wenn nötig, spezielle Ernährung
Unterstützung bei der Körperpflege
Hilfestellung beim An- und Ausziehen
Training im Umgang mit Hilfsmitteln
4.1.3.3. Basale Förderung
Bei der Wahrnehmungsförderung werden die verschiedenen Sinne angesprochen und
stimuliert. Dies kann auf der Grundlage der sensorischen Integrationstherapie
erfolgen, beziehungsweise mit Hilfe der basalen Stimulation, welche die Basissinne
betrifft (taktil, kinästhetisch und vestibulär).
Die Sinne werden zur Verbesserung der Reizverarbeitung im Zentralnervensystem
stimuliert. Folgende Sinne werden angesprochen:
o der taktile Sinn
- tasten, berühren; Haut und Mund
o der kinästhetische Sinn
- Tiefensensibilität / Bewegungsempfindung; über Sehnen, Muskeln und
Gelenke
o der vestibuläre Sinn
- Gleichgewichtsregulation; Vestibularapparat
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o der olfaktorische Sinn
- riechen; Nase, Nasenhöhle
o der gustatorische Sinn
- schmecken; Mund, Mundhöhle, Gaumen, Zunge
o der visuelle Sinn
- sehen; Augen
o der auditive Sinn
- hören; Ohren
4.1.3.4. Motorische Fördermaßnahmen
Durch die psychomotorische Förderung werden die Fähigkeiten (nicht sichtbare
Grundlagen der Bewegung) erlangt, gefestigt und ausdifferenziert. Auf diesen bauen
die Fertigkeiten auf. Dieses sind die sichtbaren Bewegungen.
Weiter können grob- und feinmotorische Fähigkeiten durch die psychomotorische
Förderung und Bewegungsangebote erweitert werden.
Förderung der Bewegungsplanung (Praxie) soll die richtige und sinnvolle, zeitliche
und räumliche Planung und Lenkung von Bewegungsabläufen ermöglichen.
Auch die Entwicklung eines Körperschemas, d.h. das Bewusstsein des eigenen
Körpers soll den Kindern durch gezielte Angebote ermöglicht werden.
Wahrnehmung und Motorik stehen in Wechselwirkung miteinander und
können nur als Einheit betrachtet und gefördert werden. Dadurch wird dann
Handlungsplanung, Lernfähigkeit und Organisation erreicht.
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4.1.3.5. Kognitive Förderung
Folgende Fähigkeiten werden gefördert:
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
Wiedererkennen
Zuordnungsfähigkeit
Konfiguration
Merkfähigkeit
Räumliche Orientierung
Zeitliche Orientierung und Abfolgen (Seriation)
Verständnis für Mengen und Größen
Folgerung von Handlungsabläufen – wenn – dann (Intermodalität)
Zeitbegriffe
Ausdauer
Handlungskompetenz
Konzentrationsfähigkeit
4.1.3.6. Förderung der Kommunikationskompetenz
Folgende Fähigkeiten werden gefördert:
o
o
o
o
o
o
o
o
nonverbale und basale Kommunikation
Erweiterung des Wortschatzes
Gegenstands-, Regel- und Zeichenverständnis
Sprachverständnis
Spracherwerb (Sprachanbahnung / Sprachaufbau)
Artikulationsfähigkeit
Mundmotorik
Einsatz sprachergänzender und ersetzender Hilfen
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4.1.3.7. Umweltorientierung
Die Förderung soll nicht ausschließlich im Gebäude des Kindergartens erfolgen, denn
eine Integration in die Umwelt / Gesellschaft muss erreicht werden. Damit gehört die
Einbeziehung der Umgebung mit in das Förderkonzept. Wir sehen uns hier ebenfalls
als Multiplikatoren an.
4.2.
Heilpädagogische Diagnostik
Nach einer medizinischen Voruntersuchung kann ein zusätzlicher diagnostischer
Bedarf in den Entwicklungsbereichen Motorik, Wahrnehmung, Sprache, Kognition
und in der Persönlichkeitsentwicklung bestehen. Die heilpädagogische Diagnostik
ermöglicht es (im Hinblick auf die erschwerten Entwicklungs- und Beziehungsprozesse), ein individuell abgestimmtes Begleitkonzept für das einzelne Kind zu
entwickeln.
4.2.1. Anamnese (Vorgeschichte)
Damit wir ein umfassendes Bild vom Kind und seinem Umfeld erhalten, sind folgende
Schritte notwendig:
o Einholen von Informationen über die medizinische Ausgangsdiagnostik
o Anamnesegespräche mit den Bezugspersonen (Eltern, ErzieherInnen,
LehrerInnen)
o Rückkopplung mit bereits involvierten therapeutischen Institutionen
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4.2.2. Diagnostik
Der Entwicklungsstand wird mit Hilfe verschiedener Methoden überprüft, durch:
o Verhaltens- und Spielbeobachtungen
o Interaktionsbeobachtungen
o spezifische Testverfahren
4.2.3. Förderplan
Eine umfassende Diagnostik ist erforderlich, um in Zusammenarbeit mit den Eltern
bzw. den Bezugspersonen, dem pädagogischen Personal und in der interdisziplinären
Zusammenarbeit z. B. mit therapeutischen Fachdiensten entsprechende Handlungskonsequenzen aufzuzeigen.
Diese Ergebnisse werden zusammengefasst und dienen der Erstellung einer
Arbeitshypothese und eines daraus resultierenden Förderplanes. Gemeinsam mit
den Eltern, dem Kindergarten, eventuell mit dem behandelnden Arzt/ der
behandelnden Ärztin und den Therapeuten / Therapeutinnen wird ein Förderplan
besprochen und bei Bedarf die Vermittlung an zuständige Institutionen angeboten.
4.2.4. Abschlussgespräch
In der Abschlussphase der Fördermaßnahme sind wir bedacht, eine gemeinsame
Vorbereitung mit Eltern und der Kindertagesstätte für einen reibungslosen Übergang
in die Schule zu schaffen. Wir bieten daher verschiedene Möglichkeiten an:
o Möglichkeiten der Beschulung aufzeigen
o Für Eltern kennen lernen der verschiedenen Schulformen, z.B. durch
Hospitation
o Hospitation mit dem Kind in der jeweiligen Schule
o Hilfestellung bei der Verfahrensweise und Antragstellung für ggf. integrative
Beschulung
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4.2.5. Dokumentation
Damit der Entwicklungsstand und die gemachten Fortschritte des Kindes festgehalten
werden ist eine fortlaufende Dokumentation notwendig. Diese dient der erneuten
Zielüberprüfung bzw. Zielformulierung und der Transparenz für alle Beteiligten.
4.3.
Elternarbeit
Die Familie als wichtigster Teil des sozialen Umfeldes des Kindes soll in der
heilpädagogischen Arbeit besonders berücksichtigt werden. Gemeinsam mit den
Eltern wird das von den heilpädagpgischen Fachkräften erstellte heilpädagogische
Begleitkonzept besprochen, Beobachtungen ausgetauscht und ergänzt.
In Zusammenarbeit mit den Eltern wird für das Kind (soweit möglich auch mit dem
Kind) ein Förderplan erstellt, der die individuelle Lebenssituation des Kindes
berücksichtigt.
„Jedes Kind ist einzigartig!“
Für die Eltern bestehen folgende Möglichkeiten und Angebote:
o Teilnahme an Fördereinheiten ihres Kindes
o Regelmäßige Beratungsgespräche
o „Helferkonferenzen" mit den betreuenden Fachdiensten / Therapeutinnen,
der Heilpädagogin und dem pädagogischen Personal
o Hausbesuche
o Familienberatung
o Elternerfahrungsaustausch
o Info-Elternabende
o Kontaktaufnahme und evtl. Begleitung zu Institutionen
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4.4.
Teambegleitung
Nach Erstellung der heilpädagogischen Befundaufnahme eines Kindes findet die
Besprechung und der Austausch mit dem pädagogischen Personal der jeweiligen
Gruppe, in der das Kind betreut wird, statt. Anschließend wird das Begleitkonzept
dem Team vorgestellt und eine gemeinsame Umsetzung in den Gruppenalltag
besprochen.
Bei Bedarf steht die heilpädagogische Fachkraft mit der Beratung und Informationen
zu fachspezifischen Fragen zur Verfügung.
4.4.1. Beratung
Die heilpädagogische Fachberatung begleitet und unterstützt die gemeinsame
Erziehung von Kindern mit und ohne Behinderung. Die Beratung der Kindertageseinrichtungen im Vorfeld einer Integration umfasst die Begleitung und
Unterstützung des Teams während eines Integrationsprozesses, sowie die Beratung
im Rahmen von Prävention und Früherkennung bei Entwicklungsproblemen.
Konkrete Maßnahmen:
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
Hospitation in der Kindergruppe
Teamberatung
Fachberatung
Fortbildung
Teilnehmende Beobachtungen
Entwicklungseinschätzungen und daraus resultierende pädagogische
Überlegungen, sowohl bezogen auf das einzelne Kind, als auch auf das Kind in
der Gruppe
Vorbereitung von Elterngesprächen
Gemeinsame Elterngespräche
Fallbesprechungen mit Erzieherinnen
Vermittlung
ergänzender
und
weiterführender
Therapien
und
Fördermöglichkeiten
Beratung zur evtl. Anschaffung und Nutzung von förderspezifischem Material
Vermittlung zu fachspezifischen Institutionen
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4.5.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Interdisziplinäre Zusammenarbeit findet mit allen Personen und Institutionen des
Gesundheits-, Bildungs-, und Sozialwesens, die an der Entwicklungsbegleitung des
Kindes beteiligt sind, statt.
Zum Beispiel:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Ergotherapeuten / Ergotherapeutinnen
Logopäden / Logopädinnen
Krankengymnasten / Krankengymnastinnen
mobile Frühförderung
Wohlfahrtsverbände
Beratungsstelle für Familien- und Erziehungsfragen
Kindertagesstätten
Schulen
Kinderärzte
Kreissozialamt
Jugendamt
Werner-Otto-Institut
Institut für frühkindliche Entwicklung (IKE)
Kinderzentrum Pelzerhaken
Integrations- und Sondereinrichtungen
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit besteht aus Kooperationsgesprächen, Praxisbesuchen und "Helferkonferenzen".
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4.6.
Evaluation (Ergebnisqualität)
Für unsere Beratungsstelle dient die Evaluation der systematischen Auswertung von
Lern- und Arbeitsprozessen.
Des weiteren gehört neben der Dokumentation der pädagogischen Arbeit, die unsere
systemische konstruktivistische Grundhaltung dokumentiert, beispielsweise:
o
o
o
o
Berichtswesen
Öffentlichkeitsarbeit
Gemeinwesenarbeit
Vernetzung mit anderen Einrichtungen
5. Weitere Angebote
Zusätzliche Angebote der Beratungsstelle:
o
o
o
o
o
Organisationsentwicklung
Personalentwicklung
Informationsabende / Veranstaltungen für Eltern
Fortbildung für Fachpersonal
Eingliederungshilfen
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6. Schlusswort
Liebe Leser und Leserinnen,
wir hoffen diese Konzeption zur Beratungsstelle hat unsere Arbeit transparenter
gemacht und unsere Vorstellungen und Ziele verdeutlicht. Einerseits liegt der
Schwerpunkt unserer Arbeit in der Förderung der entwicklungsverzögerten bezw.
beeinträchtigten Kinder. Andererseits möchten wir Ansprechpartner sein für Eltern
und Kindertagesstätten in allen Fragen der Integration.
Aus diesem Grund wünschen wir uns eine ineinandergreifende Arbeit mit Eltern,
Ärzten/Ärztinnen, Heilpädagogen/Heilpädagoginnen, Erziehern/Erzieherinnen, Therapeuten/Therapeutinnen, Lehrern/Lehrerinnen und von allen, die mit den Kindern
zusammenarbeiten.
Beratungsstelle für Integration
Geschwister-Scholl-Strasse 12, 23795 Bad Segeberg
Impressum:
1. Ausgabe, Bad Segeberg, Januar 2003
Mitarbeit:
Wienke Christen, Heilpädagogin
Kerstin Schippel, Heilpädagogin
Dirk Malzkeit, Heilpädagoge
Doris Geese, Diplom-Pädagogin
Monika Saggau, Heilpädagogin und Fachwirtin für Kindertagesstätten
Herausgeber: Kindertagesstätte Christansfelde
Träger:
Eigenbetrieb Ausbildung und Betreuung der Stadt Bad Segeberg