University of Missouri, St. Louis1 - Ruhr

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University of Missouri, St. Louis1 - Ruhr
Erfahrungsbericht
Auslandsaufenthalt in St. Louis, USA
Im Rahmen des MAUI Austauschprogramms der
Ruhr-Universität Bochum
und
University of Missouri St. Louis
1. Vorbereitung und Planung:
Im Herbst 2011 habe ich ein Semester in St. Louis, Missouri an der University of Missouris – St.
Louis (kurz UMSL) studiert. An der Ruhr-Universität bin ich zurzeit in meinem Master of Science
in Management und habe mich demnach bei der Suche nach geeigneten Hochschulen aus dem
Pool der MAUI-Universitäten für solche Hochschulen interessiert, die vor allem gute Programme
in BWL haben und auch in dem entsprechenden Zeitraum interessante und sinnvolle
Lehrveranstaltungen
angeboten
haben.
Für
mich
(mit
dem
Schwerpunkt
in
Unternehmensforschung und Produktionswirtschaft) hat sich das Graduate-Programm „Logistics
and Operations Management“ als ideal herausgestellt, da es sich zu den Kursen an der RUB
ergänzte. Dabei muss ich sagen, dass man die kompletten Kurse nicht immer schon vorher
planen kann/sollte. Leider wurden zwei meiner drei Kurswahlen letztendlich doch nicht
angeboten, weshalb ich umschwenken musste. Ich empfehle daher zwar sich auf jeden Fall
vorher über die Kursangebote zu informieren, aber sich darauf einzustellen, dass es Probleme bei
der Kurswahl (die übrigens erst endgültig in der ersten Woche des Semesters festgelegt
werden!!!) auftreten können. Bei der gesamten Organisation wurde ich sehr gut unterstützt.
Nachdem ich vom International Office der RUB empfohlen wurde, bekam ich von UMSL viele
Informationen mit den genauen Anweisungen (Modalitäten der Anmeldungen, genaue
Zeitfenster und Informationen zum Wohnen auf dem Campus) die mir die weitere Anmeldung
sehr einfach machte. Dennoch empfehle ich bei Fragen einfach schnell vor Ort anzurufen. Alle
Mitarbeiter an der Uni sind gerade gegenüber Austauschstudenten sehr freundlich und
hilfsbereit. Sie können meist schnell jede Art von Frage unkompliziert beantworten. Über die
Erfahrungsbericht: Auslandsemester UMSL –
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Bewerbung für die verschiedenen Programme der UMSL kann ich kaum etwas sagen. Für mein
spezielles Programm musste ich ein detailliertes Schreiben verfassen, warum ich gerade in dieses
Programm auf Graduate-Level besuchen möchte und erläutern, weshalb gerade ich dazu auch
sehr gut geeignet bin. Wie es sich bei anderen Programmen verhält kann ich leider nicht sagen.
Das Wichtigste zur Vorbereitung: Fast alles an Planung für das Semester (wie Kurswahl,
verpflichtende Impfungen, Anmeldungen für Programme etc.) wird letztendlich erst in St. Louis
vorgenommen. Es ist also zu empfehlen sich schon zuvor sehr gut zu informieren und möglichst
viel vorzubereiten, aber man kann sich sicher sein, dass man vor Ort noch sehr viel regeln kann.
Die Mitarbeiter im International Office kümmern sich bestmöglich um die Austauschstudenten.
2. Unterkunft:
Wird man von der UMSL akzeptiert, bekommt man direkt Informationen zur Wohnsituation auf
dem Campus zugeschickt. Ich kann es jedem, der nur eine sehr begrenzte Zeit in St. Louis ist, nur
empfehlen diese (sehr teure) Option zu nutzen. Der öffentliche Nahverkehr ist nicht mit Bochum
zu vergleichen und es ist schwer eine Wohnung in einer sicheren Gegend für einen kurzen
Zeitraum zu bekommen. Gerade die direkte Umgebung vom Campus ist nicht die beste und sollte
- wenn möglich - gemieden werden. Es gibt verschiedene Wohnheime (klassische amerikanische
„Dorms“) und Apartments (Meadows). Die Wohnheime sind preiswerter und man kommt dabei
leichter in Kontakt mit Amerikanern, da gerade die Meadows sehr stark von internationalen
Studenten genutzt werden. Die schönen Broschüren, die einem zugeschickt werden, zeigen aber
auch, dass die Apartments in den Meadows insgesamt schön sind und gerade der Pool mit den
abendlichen Feiern ist schon etwas interessanter für Leute, die mehr als nur eine
Schlafunterkunft benötigen. Beide Möglichkeiten werden regelmäßig vom Campus-Shuttlebus
angesteuert. Zu Fuß benötigt man auch lediglich ca. 10 Minuten zu den Lehrveranstaltungen.
Das wichtigste zu den Unterkünften: Ich habe in meiner Zeit keinen Austauschstudenten
gekannt, der nicht auf dem Campus gelebt hat. Ohne Auto wird es wahrscheinlich schwer
regelmäßig zur Uni zu kommen. Die Preise für das On-Campus Angebot sind leider überteuert.
Erfahrungsbericht: Auslandsemester UMSL –
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Studium an der Gasthochschule:
Mein Studium in St. Louis hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Im Vergleich zum deutschen
System geht mit dem Studium aber ein deutlich höherer zeitlicher Aufwand einher. Man
bekommt regelmäßig Hausaufgaben, schreibt sehr häufig kleine Tests und muss viele
Präsentationen halten und sich im Unterricht beteiligen. Es ist zu empfehlen sich abzumelden,
sollte man nicht zum Unterricht erscheinen, da in den Kursen nie mehr als 20 Leute angemeldet
waren und der Dozent schnell alle Leute (mit Namen) kennt. Mir hat vor allem der Praxisbezug
sehr gut gefallen. Es ist auffällig, wie sehr der Lehrinhalt darauf ausgelegt ist Lösungen zu finden.
Hierbei kommt die Theorie oft zu kurz, dennoch ist es eine erfrischende Abwechslung zum Alltag
an der RUB. Mit einem gewissen Aufwand kann man sehr gute Noten erzielen. In meinen drei
Kursen haben sich die Noten jeweils aus sehr vielen Tests, Hausaufgaben und verschiedenen
Klausuren zusammengestellt. Man lernt hierbei konstant viel. Angenehm sind Take-Home-Exams,
bei denen man meist eine Woche Zeit bekommt und quasi ein sehr kleines Paper erarbeiten
muss.
Das wichtigste zur Uni: Wer sich aktiv und konstant in den Kursen beteiligt, kann sehr viele
praktisch ausgelegte Methoden erlernen und dabei gerechte Noten einstreichen.
3. Alltag und Freizeit:
Ich habe mich in meiner Zeit sehr stark auf das Studium konzentriert. Nebenbei habe ich noch als
Deutsch-Tutor an der Uni gearbeitet, was eine schöne Nebenbeschäftigung ist, um mit USAmerikanern in Kontakt zu kommen. Es ist unkompliziert und bringt auch etwas Geld ein.
Arbeiten außerhalb des Campus ist organisatorisch deutlich komplizierter. Neben der Uni kann
man auch in St. Louis viel Unternehmen. Die Klassiker sind Besuche
• im Arch, der die die Skyline von St. Louis prägt und von dem man einen tollen Überblick
über die City hat
• im Bush-Stadium, wo die Cardinals erfolgreich Baseball spielen
• im Edward Jones Dome, wo die St. Louis Rams weniger erfolgreich Football spielen
• im St. Louis Zoo, einer der besten US-Zoos überhaupt
• im Forest Park, einem riesigen Park mit verschiedenen Museen, der für die
Weltausstellung 1904 errichtet wurde
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• in der Bush-Brauerei, wo man lernen kann, wie das weltbekannte Budweiser gebraut wird
4. Fazit:
Besonders toll:
Ganz besonders bleibt mir der Abend in Erinnerung, an dem ich mich nach einer Veranstaltung
mit meinem Professor für zwei Stunden über alles Mögliche unterhalten habe und er mich
anschließend nach Hause gefahren hat. Für mich beschreibt es das Verhältnis von Dozenten und
Studenten in Amerika. Der Unterricht ist eher ein Dialog, wobei die Studenten den Verlauf
mitbestimmen. Die Dozenten haben viel mehr Zeit auf einzelne Personen einzugehen und sind
sehr service-orientiert. An Theorie wird dabei ein wenig zu stark gespart.
Etwas schade:
Ernüchtert war ich lediglich durch meine Kosten für die Unterkunft. Durch den durchwachsenen
Service der Hausverwaltung, das kleine, abgenutzte Zimmer mit dem dreckigen Badezimmer war
ich lieber an der Uni oder in der City zum Entspannen.
All in all:
Mir hat das Semester in St. Louis sehr gut gefallen. Die Kurse haben ernsthaft Spaß gemacht und
das interessante Leben in St. Louis war eine super Abwechslung zum Alltag in Deutschland. Die
Organisation und vorherige Planung war unkompliziert. Vom ersten Tag an wurde man vor Ort
begleitet, was es besonders am Anfang sehr einfach gemacht hat.
Bei Fragen könnt ihr euch gerne an mich wenden:
[email protected]
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