Bioabfall ist keine Erfolgsstory

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Bioabfall ist keine Erfolgsstory
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
82. Jahrgang
Donnerstag, 18. Februar 2016
Nr. 7
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Bioabfall ist keine Erfolgsstory
In Zürich wird rund 17,5
Prozent des Hauskehrichts
als Bioabfall verwertet. Im
Züri-Sack findet man laut
ERZ aber mindestens 35
Prozent. Trotzdem will die
Stadt keine Kampagne für
sorgfältigeres Sammeln. Ein
Grund: Die neue Biogasanlage ist auch so schon ausgelastet, im Gegensatz zu den
Kehrichtverbrennungsanlagen wie dem Hagenholz.
Grüngutcontainer an der Seebahnstrasse als Symbol, dass bei der Bioabfallsammlung in Zürich noch einiges im Argen liegt. Foto: Lorenz Steinmann
Lorenz Steinmann
Bioabfall separat verwerten ist sinnvoll. Denn Bioabfall besteht aus nachwachsenden Rohstoffen und gibt
CO2-neutrale und erneuerbare Energie. Denn aus Bioabfall wird Biogas,
mit dem sich umweltfreundlich heizen lässt. Für die Stadtzürcher Regierung ein Steilpass, zumal sie sich ein
Leben als 2000-Watt-Gesellschaft auf
die Fahne geschrieben hat. Mittlerweile ist energiesparender Lebenswandel sogar in der Gemeindeordnung verankert.
Ein Misserfolg oder nicht?
Dass Theorie und Praxis ziemlich
auseinanderdriften, zeigt die hiesige
Sammlung des Bioabfalls. Im vierten
Jahr nach Inbetriebnahme einer eigenen Biogasanlage beim Werdhölzli
werde rein rechnerisch weniger als
die Hälfte des Bioabfalls eingesammelt und verwertet. Dazu gerechnet
werden Garten- und Pflanzenabfälle.
So ist der Anteil an separat gesammelten Küchenabfällen tendenziell
noch viel kleiner. Sogar Entsorgung +
Recycling Zürich (ERZ) geht von rund
35 Prozent verwertbarem Bioabfall in
einem durchschnittlichen, gebührenpflichtigen Züri-Sack aus. Trotzdem
will Leta Filli, Mediensprecherin von
ERZ, nicht von einem Misserfolg
sprechen: «Wir finden den Anteil
recht gut.» Die grosse Herausforderung sei, dass nicht jeder Haushalt
Bioabfall separat sammle. Einige entsorgen den Bioabfall via Züri-Sack,
andere stellen ihn im Bioabfallcontainer bereit, wieder andere kompostieren selbst, so Filli. Warum ist die
Quote denn so tief? Ist es der fehlende finanzielle Anreiz, etwas am eigenen Veralten zu ändern? Denn ob
«Züri-Sack» oder Bioabfall ist finanziell einerlei. Es kostet den Verursacher gleich viel. Das macht zum Beispiel Rüschlikon anders: Dort hat
man die Grüngutgebühr abgeschafft,
um eine bessere Abfalltrennung zu
erreichen. Ein weiteres Manko in Zürich: Die Stadt ging bei der Einführung der Bioabfallsammlung lediglich
Plastiksäcke im Abfall als Problem
Oft werden nicht kompostierbare
Plastiksäcke (siehe Foto) als Gebinde für Bioabfall verwendet. Laut
Helmut Vetter von der Biogas Zürich AG sind diese nicht abbaubar
und müssen vor der Vergärung entfernt werden. Das braucht Zeit und
führt zu Mehrkosten. «Da der Kompost nach der Vergärung in der
Landwirtschaft verwertet wird, führen diese Plastiksäcke zu einer wesentlichen
Anreicherung
der
Fremdstoffe auf den landwirtschaftlichen Flächen», so Vetter. Für Leta
Filli ist die angetroffene Situation
aber eine Ausnahme. Eine grössere
Kampagne für die Öffentlichkeit findet Filli nicht nötig: «ERZ informiert die Zielgruppen regelmässig
über die korrekte Bereitstellung
von Bioabfall und über mögliche
Fremdstoffe im Bioabfall.» Die
Idee, ähnlich den Robidogsäcken
auch Bioabfallsäckli in Dispensern
bei Bioabfallstellen zur Verfügung
zu stellen, hält Filli für unnötig:
«Die Bioabfallcontainer sind im Besitz der Kunden. Weil keine Pflicht
für die Bereitstellung von Bioabfall
und auch nicht mittels kompostierbaren Bioabfallbeuteln besteht, ist
so ein Angebot nicht geplant.» (ls.)
jene Hausbesitzer und Liegenschaftenverwaltungen aktiv an, die schon
ein Abo für Gartenabraum besassen.
Trotzdem ist die Vergäranlage
ausgelastet. Laut Helmut Vetter, Geschäftsführer der Biogasanlage, liege
man mit 27 000 Jahrestonnen Bioabfall bei einer Auslastung von 102 Prozent für das Jahr 2015. Aber: Weniger als die Hälfte davon (12 500 Tonnen) stammt aus der kommunalen
Bioabfallsammlung in Zürich. Der
Rest stammt aus Limmattaler Gemeinden Richtung Spreitenbach. So
hat die Biogas Zürich AG wenig Interesse, etwas am dürftigen Rücklaufgrad in der Stadt Zürich zu ändern.
Zudem setzen sich die Betreiber der
Biogas Zürich AG aus dem ERZ, der
Erdgas Zürich (neuer Name: Energie
360°) und der Limoca AG, einem Gemeindeverbund im Limmattal, zusammen. Limoca AG wie auch ERZ
betreiben je eine Kehrichtverbrennungsanlage, die eher mit Auslastungsdefiziten kämpft. Entsprechend
gering ist die Motivation, etwas zu
ändern, auch wenn die Bioabfallverwertung ökologischer ist als das
simple Verbrennen.
«Viele Mieter kennen es nicht»
Der heutige FDP-Kantonsrat Alexander Jäger aus Höngg schob die Bioabfallsammlung 2002 mit einer Motion an den damaligen Stadtrat an. Er
hatte jahrelang mit Widerständen aus
dem Stadtrat zu kämpfen. Martin
Waser, damals zuständiger Stadtrat,
sagte noch 2009 gegenüber «Lokalinfo», Verbrennen sei «viel ökologischer». Jäger findet die Sammelquote
von 17,5 Prozent inklusive Gartenabraum tief. «Viele Mieter kennen das
Angebot gar nicht. Ich in Höngg habe
noch nie davon gehört», erklärt er
auf Anfrage.
Das Schulhaus Falletsche muss schon wieder saniert werden.
Foto: zvg.
1,18 Millionen Franken sollen
für kühle Schülerköpfe sorgen
Das Schulhaus Falletsche
bekommt endlich neue
Storen. Kostenpunkt:
über eine Million Franken.
Jan Bolliger
Der Erweiterungsanbau des Schulhaus Falletsche scheint unter keinem
guten Stern zu stehen. 2006 eingeweiht, stand es ein Jahr später nach
heftigen Regenfällen bereits unter
Wasser. Schuld daran waren neben
den aussergewöhnlich starken Niederschlägen bauliche Fehler. Es waren nicht die einzigen Mängel.
«Schon nach wenigen Monaten war
im Quartier allgemein bekannt, dass
man im Schulhaus verschmachtet»,
ärgert sich Quartiervereinspräsident
Christian Traber. Grund dafür sind
die nur schlecht funktionierenden
Sonnenstoren. Das Gebiet sei sehr
windig und in kürzester Zeit könnten
starke Windböen aufkommen. Das
führe dazu, dass das automatische
Steuerungssystem der Storen oft zu
spät reagiere und die ausgefahrenen
Storen beschädigt würden, wie der
Stadrat in seinem Protokoll festhält.
2009 kam es deshalb zu Instandsetzungen, die von den Architekten
und den verantwortlichen Planern
und Unternehmen bezahlt wurden.
Das Resultat war jedoch bescheiden.
Die neue Konstruktion hielt kein
Jahr.
Da offenbar alle Reparaturen
nichts halfen, beschloss die Stadt, eine neue Lösung zu suchen. Die
glaubt sie nun gefunden zu haben: Es
sollen Vertikalstoren mit dem sogenannten Reisverschlusssystem eingebaut werden. Bei diesen Storen wird
der Stoff der ganzen Höhe nach von
einem Reisverschluss gehalten. Das
macht sie erheblich widerstandsfähiger. Das gleiche System werde auch
erfolgreich beim Toni-Areal eingesetzt.
Bezahlen muss die Stadt
Diese Storen sind jedoch nicht ganz
billig: 1,18 Millionen Franken beträgt
der Gesamtkredit mit jährlichen Folgekosten von 180 000 Franken. Bezahlen muss dies die Stadt, denn
nach zehn Jahren verjährt normalerweise die Haftung des Architekten.
Die neuen Storen sollen in zwei
Etappen während den Frühlings- und
den Sommerferien eingebaut werden. Für die Schülerinnen und Schüler in Leimbach heisst es also noch
einen Sommer lang schmachten. Der
Stadrat spricht von Temperaturen
von über 30 Grad in den Schulzimmern.
Auf die Frage, weshalb nicht besser auf die natürlichen Gegebenheiten eingegangen worden sei, schreibt
das zuständige Amt für Hochbauten:
«Der Neubau des Schulhauses Falletsche ist architektonisch und betrieblich auf diesen Ort abgestimmt. [...]
Spezielle Ereignisse wie starke Windböen können ein Restrisiko von Bauschäden nie ganz ausschliessen.» So
selten können die Windböen nicht gewesen sein, wenn die Storen während zehn Jahren auch nach diversen
Reparaturen nie richtig funktioniert
haben.
«Geheimwaffe» der Stapo
Liebe, Leid und Leidenschaft
Adliswiler Flugmodell-Zauberer
Die Stadtpolizei Zürich setzt eine Art Spritzpistole mit Pfefferspray ein. Der Einsatz sei wirkungsvoll und effizient, wie Mediensprecher Marco Cortesi am Beispiel einer Kurdendemonstration vor dem türkischen Konsulat erklärt.
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Liebe, Liebesleid und Leidenschaft. Als fünftes Konzert im
Zyklus der Leimbacher Konzerte kommen diverse Liebesgeschichten zur musikalischen Sprache. Am 28. Februar treten
drei hochkarätige Persönlichkeiten auf.
Seite 7
Fred Haldi ist eine Ausnahmeerscheinung. Seit bald 40 Jahren ist er pionierhaft mit den Themen Fliegen und Flugmodellbau befasst. In Fachkreisen ist er weit über Adliswil hinaus als Spezialist bekannt. Wir haben ihn besucht. Seite 11
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Stadt Zürich
Nr. 7
18. Februar 2016
AKTUELL
Namenswechsel erst
auf 1. Juli 2016
Seger ist Symbol für die ZSC Lions
Ein wenig salopp äusserte sich Stadtrat Richard Wolff kürzlich im Mitarbeitermagazin von «Schutz & Rettung» auf die Frage, wie denn die Abkürzung nach Einführung des neuen
Namens
«Sicherheitsdepartement»
lauten könnte. Bisher lautete seine
amtsinterne Abkürzung «PV» (= Polizeivorstand). Nach Einführung des
neuen Namens «Sicherheitsdepartement» standen die zwei Varianten SIV
oder VSI zur Debatte. SIV klinge ein
wenig versifft, also zu schmuddelig.
Und VSI sei die Abkürzung für Verlustscheininkasso beim Stadtrichteramt. Geht eigentlich nicht. Ein echtes
Dilemma. «Doch das Stadtrichteramt
hat grosszügig eingewilligt, die Abkürzung VSI mit mir zu teilen»,
schrieb Wolff im Mitarbeitermagazin
«24h». Übrigens: Die am 22. November 2015 vom Stimmvolk angenommene Namensänderung tritt erst auf
den 1. Juli 2016 in Kraft. Grund: «Die
geänderte Gemeindeordnung muss
erst vom Regierungsrat genehmigt
und dann vom Stadtrat in Kraft gesetzt werden», sagt Mediensprecher
Mathias Ninck auf Anfrage. Vieles
dauert halt seine Zeit. (ls.)
ZSC-Captain Mathias Seger
gewann den mit 10 000
Franken dotierten 28.
Sportpreis der Stadt Zürich.
Der Rekord-Eishockeynationalspieler spendete den
Betrag je zur Hälfte an
zwei Organisationen.
Muss sich noch ein wenig gedulzvg.
den: Stadtrat Richard Wolff.
Walter J. Scheibli
Mathias Seger (37) kam zur Entgegennahme des Sportpreises mit dem
Tram von Oerlikon nach Zürich West.
Das konnte nicht überraschen. Nach
dem Sieg im Playoff-Final 2012 gegen
den SC Bern hatte man den ZSC-Captain mit dem Pokal in der Hand im
ersten Tram am Morgen nach Hause
fahren sehen. Dies nach einer rauschenden Feiernacht. Das Bild vom
«bescheidenen» Seger, das in den Onlinemedien zu sehen war, wurde in
der ganzen Schweiz bekannt.
Der Ostschweizer, der seit 1999
bei den ZSC Lions unter Vertrag
steht, blickt auf eine unglaubliche
Karriere zurück: Er wurde mit dem
ZSC fünfmal Schweizer Meister und
vor wenigen Wochen erstmals Cupsieger. Seit Januar hat der Verteidiger
mehr als 1000 Partien in der NLA
absolviert. Dazu ist er Rekordnationalspieler, er stand bei 15 Weltmeisterschaften sowie 4 Olympischen
Winterspielen im Einsatz und gewann als Höhepunkt 2013 die WMSilbermedaille. Doch auch mit dem
ZSC war Seger international mit dem
Sieg 2009 in der Champions Hockey
League, zwei Erfolgen im IIHF Conti-
Sportpreis 2015 (v.l.): Jörg Blunschi, Geschäftsleiter Migros Genossenschaftsbund Zürich, Mathias Seger,
Foto: zvg.
Angelica Moser, Martin Kömeter und Stadtrat Gerold Lauber.
nental Cup und dem Gewinn des Victoria Cups ausgesprochen erfolgreich. Obwohl der Ostschweizer stets
zu seinen Wurzeln in Uzwil steht und
im Fussball grosser Fan des FC St.
Gallen ist, bleibt Seger symbolisch für
die neuen erfolgeichen ZSC Lions.
«Als ich meinen ersten Vertrag
hier unterschrieben habe, kämpfte
der ZSC oft gegen den Abstieg und
hatte den Ruf eines Liftklubs. Ich hätte nie geglaubt, dass ich mit dem Verein so grosse Erfolge feiern kann»,
erklärte Seger den rund 250 geladenen Gästen aus Sport und Politik im
Migros Gebäude an der Herdernstrasse. Der Verteidiger betonte auch,
dass er gerne einen Mannschaftsport
ausübt: «Mit einem Team Erfolg zu
haben, ist besonders toll.» Er nahm
den Preis von Stadtrat Gerold Lauber
entgegen, der selber ein höchst aktiver Sportler ist. Den Preis von 10 000
Franken spendete der Nationalspieler
je zur Hälfte dem Ostschweizer Eishockey-Nachwuchs sowie dem Verein
Solidaritätsnetz Zürich. Das ist typisch für Mathias Seger, der auf dem
Eis zwar immer alles gibt und weder
sich noch Gegner schont, privat aber
ausgesprochen bescheiden sowie umgänglich ist. So wohnt er nicht wie
viele andere Eishockeyprofis in einer
noblen steuergünstigen Gemeinde.
Früher lebte er mit seiner Familie in
Unterstrass, dann zügelte er ganz in
der Nähe des Hallenstadions nach
Oerlikon. Die Laudatio hielt GCKLions-Sportchef Simon Schenk, der
frühere Nationaltrainer. Er lobte die
Vorbildfunktion, die Seger im Team
sowie im Verein ausübe. Nach den
gewonnenen
Meistertiteln
2000,
2001 und 2009 war Seger schon einmal bei der Sportpreisverleihung dabei. Allerdings wurde damals das
ganze Team ausgezeichnet. Seger
wird auch in der nächsten Saison für
die ZSC Lions spielen. Zuvor bietet
sich ihm in der laufenden Meisterschaft die Chance, den Meistertitel
zum sechsten Mal zu gewinnen.
Zwei weitere Ehrungen
Neben Mathias Seger gab es zwei
weitere Ehrungen. Angelica Moser
vom LC Zürich ist ein grosses Talent
im Stabhochsprung und gewann in
der Kategorie Nachwuchs. Martin
Kömeter schliesslich wurde zum
Sportförderer des Jahres gewählt.
Kömeter, langjähriger Präsident der
Sektion Höngg der Schweizerischen
Lebensrettungsgesellschaft, engagiert
sich stark im Rettungsschwimmen.
Zum Abschluss ein Blick zurück:
Als die Stadt Zürich 1988 erstmals
den Sportpreis vergab, hiessen die
drei Sieger Oliver Höner (Eiskunstlauf), ZMC Amicitia (Handball) und
Res Brügger (LCZ-Präsident). Wie
doch die Zeit vergeht.
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Kunden feiern mit: Das Team von Alnatura Zürich City ist bereit.
Fotos: zvg.
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Alnatura feiert am 26. und 27.2.
ein Jahr Präsenz in Zürich City
Unter dem Motto «Feiern
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in ihre Alnatura-Filiale
Zürich City ein. Kunden erhalten 10 Prozent Rabatt.
Der Bio-Supermarkt hat sich in Zürich einen Namen gemacht. Bei Alnatura an der Löwenstrasse 31 gibt es
«Wein aus reicher Natur» des Biowein-Pioniers Delinat oder Biogemüse aus Steinmaur vom Hof von Agnes
und Stefan Müller. Seit 1995 bauen
die Müllers auf ihrem Biolandhof Lager- und Frischgemüse an. Seit 1996
ist der Betrieb bio-zertifiziert. Dies
sind nur zwei Beispiele der immensen Auswahl an Bioprodukten, die
Alnatura Zürich City bietet. (pd.)
Alnatura, Löwenstrasse 31, 8001 Zürich,
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20 Uhr. Mehr Infos: www.alnatura.ch.
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und vieles mehr.
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 7
18. Februar 2016
3
AUF
EIN WORT
IN KÜRZE
Indexrückgang
Der Zürcher Index der Konsumentenpreise ist im Januar gegenüber dem Vormonat um 0,3
Prozent gesunken und hat auf der
neuen Basis Dezember 2015 =
100 den Stand von 99,7 Punkten
erreicht. Die Teuerung von Januar 2015 bis Januar 2016 betrug
minus 1,0 Prozent. Hauptverantwortlich für den Rückgang waren
tiefere Preise in der Hauptgruppe
Bekleidung und Schuhe infolge
Ausverkaufs (–7,8 Prozent).
Neuer Webauftritt
Das Zürcher Kammerorchester
hat seinen Online-Auftritt unter
www.zko.ch komplett erneuert
und präsentiert ein zeitgemässes
Design. Ob Smartphone, Tablet
oder Laptop – die Website passt
sich den Surfgewohnheiten der
User an. Herzstück der Website
ist der Konzertkalender, der Gastspiele und externe Konzertreihen
wie Klassik Forum Chur oder
Meisterzyklus Bern angezeigt.
Hardbrücke
Ab März wird der Verkehr auf
der Hardbrücke eingeschränkt.
Er wird über die Westhälfte der
Brücke geführt, während die Arbeiten auf der östlichen Hälfte
starten. Für Velos und Fussgänger werden beidseitig entlang der
Brücke Verbindungen angeboten.
Die Fahrzeuge der VBZ fahren
grundsätzlich während der Bautätigkeiten nach Fahrplan. Ab
dem 18. Februar 2016 sind für
rund fünf Wochen Nachtarbeiten
für den Bau der neuen Brücken
auf dem Hardplatz notwendig.
Sternenwoche
Anlässlich der Sternenwoche im
November haben sich Tausende
von Kindern in der Schweiz für
Kinder in Nepal eingesetzt und
über 400 000 Franken gesammelt. Der Erlös der letzten Sternenwoche kommt Schulen in Nepal zugute. Die originellsten Sammelideen werden am 28. Mai
2016 im Schauspielhaus Zürich
ausgezeichnet.
Frühförderung
Der Stadtrat setzt bei Kindern
aus benachteiligten und belasteten Familien auf «Frühe Förderung». Ziel ist, allen Kindern
möglichst gute Startchancen zu
ermöglichen und damit spätere
Folgekosten zu vermeiden. Mit
gezielten Massnahmen sollen in
den kommenden Jahren bewährte Projekte weiter ausgebaut werden. Jährlich sollen dafür bis 2,4
Millionen Franken für verschiedene Projekte eingesetzt werden.
Swiss-Moto
Vom 18. bis 21. Februar öffnet
die Swiss-Moto, die grösste Motorradmesse der Schweiz, in der
Messe Zürich ihre Pforten. Höhepunkt ist unter anderen der Zürcher Grisu Grizzly, der sein
James-Bond-Bike an der Messe
vorstellt. Damit startet er einen
Weltrekord-Versuch: eine Fahrt
durch sechs Kontinente in unter
hundert Tagen.
Elke Baumann
Neue Taktik, die zum Beispiel bei der Kurdendemo vor dem türkischen Konsulat angewendet wurde. Die PfefScreen: www.tsüri.ch
ferspraypistole ist durch einen Schlauch mit dem Tank im Einsatzwagen verbunden.
Stapo geht mit «Pfefferspray-Kärcher»
gegen renitente Demonstranten vor
Die Stadtpolizei Zürich setzt
eine Art Spritzpistole mit
Pfefferspray ein. Der Einsatz sei wirkungsvoll und
effizient, wie Mediensprecher Marco Cortesi
am Beispiel einer Kurdendemonstration vor dem
türkischen Konsulat erklärt.
Lorenz Steinmann
Am Montag auf der Weinbergstrasse:
Ein Grossaufgebot der Stadtpolizei ist
vor Ort. Grund: eine unbewilligte Demonstration von etwa 200 Kurden
vor dem türkischen Konsulat. Der
Auftrag der Stadtpolizei: Schutz des
Konsulats und Aufrechterhaltung des
öffentlichen Verkehrs. Zum Einsatz
kommt heute, wie so oft bei unbewilligten Demonstrationen, Gummischrot und Pfefferspray*. Weil sich
ein einzelner Demonstrant renitent
verhält, wird er von zwei Polizisten
in Kampfmontur sofort zu Boden gedrückt. Nun schreit der Kurde Freiheitsparolen, was Bewegung in die
Kurdengruppe bringt. Was folgt, ist
laut Polizeisprecher Marco Cortesi
«wirkungsvoll und effizient». Ein Polizist betätigt eine Art Spritzpistole
und spritzt mit einem satten Strahl
Pfefferspray in die verdutzt zurückweichende Menge, wie ein Video auf
www.tsüri.ch anschaulich dokumentiert. Der Clou: Die Spritzpistole ist
durch einen Schlauch mit einem
Tank in einem neutralen, weissen Polizeifahrzeug verbunden.
Bisher kannte man kurze, heftige
Pfeffersprayeinsätze, etwa jenen,
mittlerweile berühmt gewordenen
auf der Langstrasse gegen eine ältere
Frau. Der Unterschied: Jener Einsatz
erfolgte aus einem handlichen Druck-
Warum Kurden demonstrieren
Es geschah vor rund zehn Tagen.
In der Stadt Cizre im Südosten der
Türkei wird ein Haus mit 28 Kurden von der türkischen Armee belagert. Sechs Personen sind inzwischen ihren schweren Verletzungen
erlegen. Am Samstag darauf beschiesst die türkische Armee Stellungen der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) bei Aleppo
in Syrien. Während der Westen an
gasbehälter, einer Art Spraydose. Ist
der Einsatz mit einem etwas salopp
«Kärcher-Spritzgerät» genannten also eine neue Dimension gegen Demonstranten? Marco Cortesi gibt sich
ungewohnt wortkarg. Aus einsatztechnischen Gründen wolle man keine Auskunft geben, wie viele solcher
Geräte die Polizei besitzt, wie hoch
der Preis sei und wie gross der jeweilige «Kampfstofftank» ist. Nur so viel:
«Es kommt der übliche Pfefferspray
zum Einsatz, und die Anwendung
dient dem Schutz von Polizei und
Fahrzeugen. Es hilft auch, dass die
aufgestellten Gitter nicht durchbrochen werden», sagt Cortesi. Mehr ist
dem Chef des Stadtpolizeilichen Mediendienstes nicht zu entlocken.
Kritik von Luca Maggi
Luca Maggi, Vizepräsident der Grünen Schweiz und Pressesprecher des
1.-Mai-Komitees, hat keine Freude
an dieser Art von Pfeffersprayverwendung. Er fragt sich zudem, wie
gross das Feingefühl der Stadtpolizei
bei Einsätzen gegen Kurden ist. «Immerhin sind Kurden direkt betroffen
bei den kriegerischen Einsätzen der
türkischen Armee. Ihre Wut ist verständlich und der Protest richtig», so
Maggi auf Anfrage. Die Stadtpolizei
die türkische Regierung appelliert,
die Angriffe einzustellen, stellt sich
Ankara stur, wie die «NZZ»
schreibt. Der türkische Staat anerkennt die Kurden weder als offizielle Minderheit auf türkischem
Staatsgebiet, noch darf Kurdisch im
Amtsverkehr gesprochen oder geschrieben werden. Der türkische
Staat führt laut «NZZ» eine Art
Krieg gegen diese Bürger. (ls.)
müsse sich im Klaren sein, dass ihr
Durchgreifen in solchen Fällen eine
politische Brisanz aufweise.
Dass die Stadtpolizei bei Einsätzen gegen Kurden sehr unzimperlich
ist, zeigt ein weiteres Beispiel: Ein
Polizist zielt mit einem für das Abfeuern von Gummischrot umgebauten
Karabiner auf Augenhöhe gegen die
Demonstranten, zu sehen auf erwähntem Video. Lucca Maggi: «Das
geht gar nicht. Es gibt einen gesetzlichen Mindestabstand von 20 Metern.
Nur wird dieser von den polizeilichen
Einsatzkräften immer wieder missachtet. Ein verhältnismässiger Einsatz von Gummischrot ist beinahe
unmöglich. Darum sollte Gummischrot auch in der Schweiz verboten
sein, wie das etwa in Deutschland
der Fall ist.» Es gebe immer wieder
schwere Verletzungen deswegen, so
Maggi.
* Pfefferspray ist ein Reizstoff, der gegen
Menschen und Säugetiere wie Bären
wirkt. Mit dem Begriff ist meist ein Reizstoffsprühgerät mitsamt dem enthaltenen
Wirkstoff Oleoresin Capsicum «OC» gemeint. Er wird in der Regel als Distanzwaffe verwendet. Der Einsatz von Pfefferspray als Kampfmittel ist in internationalen Konflikten durch das Abkommen über
biologische Waffen von 1972 gegen Soldaten und Zivilisten in einem Krieg verboten,
der Einsatz im Inneren jedoch gestattet.
KAMILS KOLUMNE
Quotenbolzer
Kamil Krejci
Als Kind verspürte ich schon – obwohl damals dieses Wortes noch
nicht mächtig – dezentes Fremdschämen, wenn Hans Rosenthal in «Dalli
Dalli» zu seinem unsäglichen «Siefinden-das-war-Spitze»-Sprung in die
Luft ansetzte. Künstlerisch wertvoller
waren bloss die Tanzeinlagen des Cin
Cin Balletts in «Tutti Frutti». Aber
auch das war nicht der Höhepunkt
des Fernsehschaffens. Die Sendung
«alles, nichts, oder», diese Kindergeburtstagssendung für Erwachsene,
toppte in meinen damaligen Augen
alles bisher Dagewesene. Verstehen
sie mich nicht falsch: Ich bin weit davon entfernt, Unterhaltung, und sei
sie noch so seicht, zu verdammen.
Bei «Mannezimmer» handelte es sich
ja auch nicht um
ein
ausgesprochen philosophisches Sendeformat, und ich war
mit viel Lust und
Freude 65 Folgen lang gerne
dabei. Die TV-Arbeit ist nicht so
einfach, wie das
Resultat glauben
lassen
möchte,
und das DamokKamil Krejci. zvg. lesschwert Quote
schwebt über jedem Redaktor jeder Sendung. Deshalb sind viele dieser Redakteure erpicht darauf, möglichst alle Zuschauer dazu zu bringen, ihre Sendungen
anzusehen. Viele tun es, indem sie
das Niveau an den DAZ anpassen.
Mit der Zufriedenstellung des DAZ
hoffen sie auf uneingeschränktes Interesse. Dass DAZ für «dümmster anzunehmender
Zuschauer»
steht,
möchten die Sender bestimmt gerne
für sich behalten. Bei den Redakteuren der privaten Sender muss dieser
DAZ als grottendoof gelten. Was jetzt
auf Pro7 kommt, muss ein Format
vom DAR (dümmster anzunehmender Redakteur) sein. «Kiss Bang
Love, die neue Kuppel-Show!» nennt
sich das neuste DAF (dümmstes anzunehmendes Format). Mir wird etwas bange, wenn ich mir vorstelle,
dass dereinst nur noch private Sender auf Quote und Werbeeinnahmen
zielen. Das wird die Zeit, wo wir allesamt zum DAZ werden.
Kamil Krejci ist Schauspieler, Autor und
Regisseur. Er schreibt in jeder Ausgabe
des «Zürich 2».
Die Zürcher Stadtväter aus dem
18. Jahrhundert würden sich im
Grab umdrehen, müssten sie miterleben wie sich ihr puritanisches,
sittenstrenges
«Limmat-Athen»
zur lebenslustigen Partystadt entwickelt hat. Zu ihrer Zeit waren
rhythmische Körperbewegungen
zur Musik eine Sünde und aus
dem öffentlichen Leben verbannt.
Das Tanzen muss im Verborgenen
stattfinden. Heute würde man sa-
Ein Ohr voll Techno
gen an «illegalen Partys». Langsam lockern sich die moralischen
Bedenken und Zürich ist, mit einem coolen Drink in der Hand, in
der Neuzeit angekommen. Wochenende für Wochenende bewegt
sich ein Publikum zwischen 18
und 40 plus zu Electro-, Technound Hardcore-Sound.
Nach
unserem
Leitmotiv
«Nichts ersetzt den Augenschein»
haben wir uns ins «Ausgeh-Mekka» gestürzt und einen Blick in einen der existierenden Zürcher
Clubs getan. Dienten ursprünglich
die Nachtclubs dem Tanz, der Unterhaltung und dem Sich-NäherKommen, so kann heute davon
kaum noch die Rede sein. Betritt
man nach kritischem Blick und
kurzem Kopfnicken des Securitas,
gegen 23 Uhr eine der «Locations», wird man von der Wucht
der Techno-Musik förmlich erschlagen. Anno Domini ist der Zeremonienmeister der Chef im
Ring, heute der DJ. Er gibt den
Ton an, in Dezibel ist dies der
Schallpegel eines Presslufthammers. «Drum and Bass» gehören
heute zur Tanzmusik wie vorgestern Walzer, Tango und Foxtrott.
Zum Schluss bleibt für uns die
Frage offen, wie weit man sich bis
zum Morgengrauen, ohne zu brüllen, in einer Disco noch unterhalten oder flirten kann. Bilanz unseres Ausflugs in die Welt der Techno- und Clubkultur: «Dämmerlicht, dubiose Dekoration, Musik,
die den Boden vibrieren lässt, und
Drinks.» Lukrative Jobs der Zukunft: «Ohrenarzt und Akustiker»!
Also doch: ICZ
verstärkt Glasfenster
wegen Fifa-Bau
«Sicherheitsexperte kritisiert Situation an der Lavaterstrasse», schrieb
«Zürich 2» in seiner Ausgabe vom
11. Februar. Nun doppelt das jüdische
Wochenmagazin
«Tachles»
nach. Es schreibt in seiner aktuellen
Ausgabe, dass die Israelitische Cultusgemeinde (ICZ) neue Fensterverglasungen in Richtung Fifa-Museum
am Tessinerplatz installieren wird.
Die ICZ-Präsidentin Shella Kertész
sagt gegenüber «Tachles», man habe
gemeinsam Lösungen baulicher wie
auch sicherheitstechnischer Natur erarbeitet. Die Fifa beteilige sich an
den entstehenden Kosten. Das FifaMuseum wird am Sonntag, 28. Februar, um 12 Uhr eröffnet. Der Weltfussballverband hat in das gesamte
Gebäude, den ehemaligen «Engimärt», rund 140 Millionen Franken
investiert. Davon entfallen 30 Millionen auf das Museum. Eine grosse Reportage über die Museumseröffnung
folgt im nächsten «Zürich 2». (ls.)
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Stadt Zürich
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AKTUELL
Zürich 2
AKTUELL
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Noch zehn Tage bis zur Museumseröffnung
Am 28. Februar um 12 Uhr
wird mit der Eröffnung des
Fifa-Museums eine neue
Epoche am Tessinerplatz
eingeläutet. Noch bleibt
Zeit, ein bisschen in die
wechselvolle Vergangenheit
dieses Grundstückspickels
zu blicken. Denn hier wurde
vor gut 45 Jahren Lokalgeschichte geschrieben.
An der damals noch bestehenden Venedigstrasse am Tessinerplatz wurde
vor 45 Jahren Geschichte geschrieben. Vom 1. April bis zum 14. April
1971 rückten die sieben dort angesiedelten Jugendstilhäuser in den Fokus der schweizerischen Öffentlichkeit. Grund: Sie waren Brennpunkt
der schweizweit ersten Häuserbesetzung. Die erste «politisch motivierte
Hausbesetzung im grossen Stil»
nannte Thomas Stahel in seinem
2005 erschienenen Buch «Wo-WoWonige!» diese Häuserbesetzung.
Hierbei ging es allerdings eher, im
Geiste des «Mieterkampfes», um die
Verhinderung des Gebäudeabrisses.
Vordergründig nichts gebracht
Zu den «kämpfenden» Mietern gesellten sich zahlreiche Sympathisanten,
die den Abwehrkampf gegen den Abriss in einen stadtpolitischen Kontext
stellten: als Beispiel für die schwachen Rechte der Mieter und die aus
ihrer Sicht grassierende Wohnraumzerstörung der Stadt. Gebracht hatte
die zweiwöchige Besetzung nichts.
Der Abriss konnte nicht verhindert
werden. Doch es wurde ein Weg des
lautstarken Protests gegen diese Politik der Stadt eingeschlagen, der auf
viel Unterstützung aus der Bevölkerung zählen konnte. Es entstanden
zudem verschiedene Quartiergruppen, die weitere Protestaktionen dieser Art vorbereiteten und initiierten.
So etwa die Besetzung der Roten Fabrik einige Jahre später, die im heutigen Kulturzentrum mündete.
Auf dem Gebiet der erwähnten sieben Jugendstilhäuser «pflügte» der
Architekt Werner Stücheli mit dem
Bau des Hauses zur Enge das Quartier
vor dem Bahnhof Enge in den darauf
folgenden Jahren um. So zumindest
bezeichnet dies ein Artikel in der Architekturzeitschrift «TEC21». Stücheli
baute den «Engi-Märt» von 1974 bis
1978 für die Rentenanstalt, die heutige Swiss Life. Das Geschäftshaus mit
der eigenwilligen Fassade wurde von
Teilen der Öffentlichkeit heftig kritisiert und blieb immer umstritten, so
«TEC21» weiter. Doch immerhin geANZEIGEN
Anstelle dieses Jugendstilhauses steht nun das Fifa-Museum. Weichen mussten das Haus und die Venedigstrasse aber dem «Engi-Märt», der zwischen 1974 und 1978 gebaut wurde. Rechts zu erkennen das Gebäude mit dem heute noch bestehenden «San Marco».
Foto: Schweizerisches Sozialarchiv
Das Fifa-Gebäude, wie es sich kurz
vor der Eröffnung präsentiert.
ls.
hörte das Projekt zu jenen Überbauungen aus den 1970er-Jahren, die
sich von der «rektangulären, kubischen Formensprache» der noch ein
Jahrzehnt zuvor erstellten Bürobauten abwandten. Als die langjährige
Hauptmieterin Citibank 2010 auszog,
bedeutete dies aber den Anfang vom
Ende dieses 1970er-Jahre-Zeitzeugen. Mit der Eröffnung des Fifa-Museums am Sonntag, 28. Februar, wird
nun definitiv eine neue Epoche eingeläutet. (ls.)
Werner Stücheli baute den «Engi-Märt» von 1974 bis 1978 für die Rentenanstalt, die heutige Swiss Life. Das
Geschäftshaus mit der eigenwilligen Fassade wurde heftig kritisiert.
Foto: Stücheli Architekten
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Stadt Zürich
Nr. 7
18. Februar 2016
AU TO M O B I L
Publireportage
Ob Musikstar, Autor, Unternehmer oder Medienfrau: Alle lieben Lexus
Der neue Lexus RX 450h
ist eine Mischung aus Luxus, Innovation und Style.
Das Design-Hotel Kameha
Grand Zürich bot den edlen
Rahmen, um das neue Lexus-Modell zu präsentieren.
Nebst Probefahrten genossen die geladenen Gäste ein feines Diner und
ein Exklusiv-Konzert des schweizweit
erfolgreichsten Soulsängers, Seven.
Was haben ein Thriller-Autor, ein
Experte für berufliche Wiedereingliederung und der Präsident des grössten Schweizer Industrieverbandes gemeinsam? Sie fahren alle Lexus. Dass
die Kundschaft genauso vielseitig ist
wie das Produkt, zeigte sich an der
Lexus-Gala im «Kameha Grand Zürich» beim Apéro nach den Probefahrten. «Ich liebe alles an dieser
Marke: Technologie, Fahreigenschaften und Styling», schwärmte Schriftsteller James Douglas alias Ueli Kohli, dessen von der Realität inspirierten
Suspence-Romane auch in Amerika
erscheinen und teilweise sogar verfilmt wurden. «Lexus brachte den ersten Hybrid auf den hiesigen Markt,
und ich wollte ihn gleich fahren, weil
ich die Technologie früher mitentwickelt habe», meinte Hans Hess, Präsident Swissmem, und fügte hinzu:
«Meine Frau und ich sind bis heute
zufriedene Lexus-Fahrer.» Christian
Böhm, Gründer der Zürcher InstituANZEIGEN
Soulmusiker Seven in Action.
Lexus-Luxus aus erster Hand.
tion Minira AG, die lV-Bezüger wieder
in den Arbeitsmarkt eingliedert: «Der
neue RX 450h ist mein ultimatives
Traumauto. Ich muss ihn unbedingt
haben und spare dafür», verkündete
er strahlend und verkostete eines der
leckeren Häppchen, die auf silbernen
Etageren serviert wurden. Patricia
Boser, Medienfrau und Markenbotschafterin, führte durch das stimmungsvolle Rahmenprogramm. Passend zu der japanischen Premiummarke wurde ein köstliches Galadinner serviert. Einen weiteren farbenprächtigen Höhepunkt des Abends
lieferte die Präsentation der aktuellen
Die Gala galt ganz dem neuen Hybrid-Premium-SUV RX 450h der Toyota-Tochter Lexus.
Foto: zvg.
Models Helen, Josephine und PKZModeschau-Organisatorin
Karina
Berger umrahmen Sänger Seven.
Wurde mit der RX-Gala gebührend
im Design-Hotel Kameha gefeiert:
Der neue Lexus RX 450 h.
Christian Wellauer, Direktor Lexus,
Patty Boser und Philipp Rhomberg,
Generaldirektor Toyota Schweiz.
Frühjahrs-/Sommerkollektion
von
PKZ. Der R&B-Sänger Seven gab einige seiner erfolgreichsten und
schönsten Songs zum Besten. Beglei-
tet von zwei Musikern, lieferte er «unplugged» ein unvergessliches Musikerlebnis. Die Gäste werden die unverwechselbare Stimme des Schweizer
Soulsängers bestimmt nicht so schnell
vergessen – ebenso wenig wie den geschmeidigen Fahrgenuss des RX 450h
von Lexus.
Ursula Burgherr
Zürich 2
KULTUR
Nr. 7
18. Februar 2016
7
Liebe, Liebesleid und Leidenschaft – einige Liebesgeschichten
Liebe, Liebesleid und Leidenschaft. Als fünftes Konzert im Zyklus der Saison
2015/2016 der Leimbacher
Konzerte kommen diverse
Liebesgeschichten zur musikalischen Sprache. Am
Sonntag, 28. Februar,
treten drei hochkarätige
Musikpersönlichkeiten auf.
Walter Lent*
Zur beliebten Kaffeehausmusik laden
die Leimbacher Konzerte auf Sonntag, 28. Februar 2016, ein. Konzertbeginn ist um 17 Uhr; Türöffnung
des Cafés: 16:15 Uhr. Die Besucherinnen und Besucher erwartet im Vorfeld des Konzertes ein reichhaltiges
Kuchenbuffet, Kaffee oder Tee und
wahlweise auch kaltes Getränk oder
ein Glas Wein.
Begebenheiten in Dur und Moll
Zum Musikprogramm: Vier Liebesgeschichten in musikalischen Bildern,
vorgetragen von den erstmals als Gesangsduo auftretenden Künstlern Daniela Eaton-Freiburghaus und Tino
Brütsch, stehen im Zentrum des Konzertes und erzählen Begebenheiten in
Dur und Moll. Beiden ist Leimbach
auch kein unbekanntes Pflaster, und
sie schätzen die Leimbacher Atmosphäre. Eingebettet und abgegrenzt
durch eine musikalische Rahmenhandlung unter dem Titel «E bissl
Liab› – e bisserl Treu» erklingen Titel
aus Oper, Operette, Musical und herrlichen Liedern oder vertonten GeANZEIGEN
Daniela Eaton-Freiburghaus (Gesang/Sopran).
dichten von Dvorak, Tschaikowski,
Rossini, Lehar, Zeller über Bernstein,
Stolz bis Eisler und Brecht.
Begleitet werden die beiden von
Edward Rushton, einem international
sehr gefragten Pianisten, Dozent für
Liedbegleitung an der Uni Luzern
Tino Brütsch (Gesang/Tenor).
und Komponisten. Der Nachmittag
verspricht ausgezeichnete Unterhaltung mit herrlicher Musik und einer
eigens für diese Veranstaltung vom
Russisch ins Schweizerdeutsch übertragenen Geschichte aus «Romeo und
Julia» von Pjotr Tschaikowski.
Edward Rushton (Piano).
Eine charmante, amüsante, beschwingende, auch mal nachdenklich
stimmende Vorstellung, die man sich
nicht entgehen lassen sollte. Alles
weitere Wissenswerte ist zu finden
auf der Website www.leimbacherkonzerte.ch.
Fotos: zvg.
* Walter Lent ist musikalischer Leiter der
Leimbacher Konzerte.
Kaffeehausmusik: Am Sonntag, 28. Februar, im grossen Saal des ref. Kirchenzentrums Leimbach, Wegackerstrasse 42. Die
reformierte Kirche ist erreichbar mit der
S4 oder dem Bus 70 bis Bahnhof Leimbach, dann einige Schritte bergwärts an
der katholischen Kirche vorbei..
8
Stadt Zürich
Nr. 7
18. Februar 2016
VE R M I S C H TE S
Die Kunst des Ausklangs
Konzertprogramm voller grosser Gefühle
«Die Bestatterinnen» ist
die Geschichte zweier
Schwestern, die es schafften, aus einem negativ besetzten Beruf eine persönliche Berufung zu machen.
Schlagerstar Howard Carpendale läutet «unsere
Zeit» bald auf der Bühne
in Zürich ein.
Die Schwestern Doris HochstrasserKoch und Karin Koch Sager führen in
der dritten Generation ein familieneigenes Bestattungsunternehmen im
aargauischen Wohlen. Den Grundstein
dazu hatte ihr Grossvater mit einer
Fuhrhalterei gelegt. Sein Pferdegespann räumte Schnee weg, transportierte Holz und Kies – und Tote auf
den Friedhof. So drehen sich bereits
die frühesten Kindheitserinnerungen
der beiden Frauen um die Endlichkeit
unseres Daseins. Ihre Eltern führten
den Betrieb weiter, wobei sie das Pferdegespann durch einen Leichenwagen
austauschten. Als Doris und Karin
Wettbewerb
Wir verlosen drei Exemplare «Die
Bestatterinnen». Einfach bis 22.
Februar ein Mail mit der Betreffzeile «Bestatterinnen» und vollständigem Absender schicken an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Bestatterinnen»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
Die beiden Wohlemer Bestatterinnen bei ihrer Arbeit. Foto: René Ruis
dann in ihre Fussstapfen traten, setzten auch sie ihre eigenen Ideen um.
Nicht bereit, den Tod als diskrete
und schnell zu erledigende Angelegenheit zu akzeptieren, entwickelten die
Unternehmerinnen mit viel Herz und
Verstand neue Ansätze. Sie übernahmen bei Bestattungen zunehmend zeremonielle Funktionen, adaptierten
überkonfessionelle und alternative Rituale und konzentrierten sich auf die
Kunst des Ausklangs: den würdevollen
Umgang mit den Verstorbenen – samt
der Aufgabe, sie für einen Abschied
vorzubereiten, der den Hinterbliebenen Trost und Zuversicht spenden
soll. Dabei kamen die Frauen zu Einsichten, die ihr Dasein positiv beeinflussten. Und so handelt denn ihr
Buch zwar vom Tod, genauso aber
auch vom Leben. (pd./mai.)
Doris Hochstrasser-Koch und Karin Koch
Sager, «Die Bestatterinnen. Gestorben wird
immer». Wörterseh-Verlag, 2015, 192 Seiten, gebunden. ISBN: 978-3-03763-059-4.
Nach seiner Erfolgstournee «Viel zu
lang gewartet» ist Howard Carpendale seit letztem Herbst mit «Das ist
unsere Zeit» auf deutschsprachigen
Bühnen unterwegs. Für den 70-jährigen Schlagersänger und Komponisten aus Südafrika bedeutet das Motto: Erinnerung an das Wesentliche.
Daran, keine Zeit zu verschwenden,
sondern jeden Augenblick bewusst zu
nutzen und zu geniessen. Ob jung
oder alt, ob allein, zu zweit oder in
der Gemeinschaft. Dabei wird Carpendale sein Publikum mit seiner unverkennbaren Stimme und seinen
prägnanten Melodien mitnehmen auf
eine unvergessliche Reise. Von Ausflügen in seine musikalische Vergangenheit mit den bekannten und beliebten Hits bis zum Hier und Jetzt,
zu den Liedern des neuen Albums
«Das ist unsere Zeit», die emotional
und authentisch an die Einmaligkeit
jedes Augenblicks erinnern.
Carpendale präsentiert ein abwechslungsreiches Programm voller
grosser Gefühle und Überraschungen. Eben wie das Leben selbst, ist es
mal laut, mal leise, persönlich, aufregend und mitreissend. (pd.)
Mittwoch, 2. März, 20 Uhr, Theater 11,
Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich. Tickets:
www.ticketcorner.ch.
Im Januar 70 geworden: Howard Carpendale.
Wettbewerb
Wir verlosen 3x 2 Tickets für das
Carpendale-Konzert am 2. März im
Theater 11. Wer dabei sein will,
schickt bis 22. Februar ein Mail mit
Betreffzeile «Carpendale» und vollständigem Absender an: lokalinfo@
Weihnachtsmarkt auf
Münsterhof ab 2018
SVP: Schauspielhaus soll nicht politisieren
Fünf Gesuche wurden für die Durchführung eines Weihnachtsmarktes auf
dem Münsterhof eingereicht, wie die
Stadt mitteilt. Davon erfüllt aber keines die festgelegten Kriterien. Die
Stadt habe sich deshalb entschieden,
für die nächsten zwei Jahre keine Bewilligung für einen Weihnachtsmarkt
auf dem Münsterhof zu erteilen und
die Durchführung erst ab 2018 vorzusehen. Gemäss Richtlinien der Stadt
soll auf dem neuen Platz ein besonders attraktives Weihnachtsmarktangebot entstehen, das sich von den bestehenden Märkten unterscheidet. Die
Gesuche unterscheiden sich aber nicht
wesentlich von diesen. Zudem wurde
gestalterisch zu wenig auf das bauliche Umfeld Bezug genommen. Es
wurde deshalb kein Konzept zur Umsetzung empfohlen. (pd.)
Das Schauspielhaus Zürich will offensichtlich keinen Spar-Lebensmittelladen in seiner Liegenschaft. Es bekämpft das Bauvorhaben mit einem
Rekurs gegen die Baubewilligung, wie
mehrere Medien berichteten. Die
Schauspielhausleitung hatte sich vorher bereits gegen die Einrichtung einer McDonalds-Filiale gewehrt. Über
die Gründe äusserte sich das Schauspielhaus nicht.
Nun kritisiert die SVP-Gemeinderatsfraktion dieses Vorgehen des
Schauspielhauses in einer Medienmitteilung, aber nicht nur das. Die Partei
weist darauf hin, dass am 25. November 2015 den Kulturinstitutionen in
der Stadt Zürich über 100 Millionen
Franken für jedes der folgenden vier
Jahre zugesprochen wurde. Dies,
während Bereiche wie Gesundheit,
Bildung, Sicherheit und andere Fe-
dern lassen mussten, so die SVP. Das
Schauspielhaus habe in der Spielzeit
2014/2015 aber deutlich weniger
Karten verkauft als im Vorjahr.
Gleichzeitig und im Interesse des lokalen Gewerbes seien namhafte Anbieter wie McDonalds und Spar bereit, Geschäftsmodelle zu entwickeln.
«Das Schauspielhaus bremst jedoch
die geplanten Projekte aus, mit eingereichten Rekursen», betont die SVP.
Stadtrat in der Pflicht
Die namhaften Investoren würden es
als ein Bedürfnis erachten, den Studierenden des angrenzenden Hochschulgebiets
Lebensmittelprodukte
anzubieten. «Es geht nicht an, dass
sich das Schauspielhaus in die Bedürfnisse und die Entwicklung des lokalen Gewerbes einmischt und so Arbeitsplätze verhindert», so die SVP.
Foto: zvg.
Zudem mische sich das Schauspielhaus aktiv in den Wahlkampf ein, indem es für ein Nein zur Durchsetzungsinitiative werbe, wird von der
Partei kritisiert. Die SVP fordert den
Stadtrat deshalb auf, seine Aufsichtspflicht beim Schauspielhaus wahrzunehmen. «Dies ist mit drei Verwaltungsratssitzen formell zwar garantiert, geschieht jedoch nicht zielorientiert. Zudem würden Interventionen
lediglich auf ideologischer und nicht
auf ökonomisch sinnvoller Ebene erfolgen.
«Das Schauspielhaus hat die Aufgabe, Theaterstücke zu produzieren,
und nicht auf politischer Ebene ins
lokale Gewerbe einzugreifen.» Zudem stelle sich die Herausforderung,
mit den jährlichen subventionierten
38 Millionen Franken vernunftvolle
Auslastungen zu erzielen. (pd./pm.)
lokalinfo.ch
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb Carpendale
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich.
Ausländerbeirat gegen
Durchsetzungsinitiative
Der Ausländerinnen- und Ausländerbeirat der Stadt Zürich, der die Interessen der ausländischen Bevölkerung
in Zürich vertritt, spricht sich gegen
die Durchsetzungsinitiative aus, wie
er in einer Medienmitteilung festhält.
Er ist überzeugt, dass die Annahme
der Initiative das gute Zusammenleben zwischen der ausländischen und
schweizerischen Bevölkerung stark
belasten würde: «Sie verletzt die
Grundregeln der Demokratie und gefährdet den Rechtsstaat.» Viele der
Ausländerinnen und Ausländer würden aus beruflichen Gründen in der
Stadt Zürich leben und einen wesentlich Anteil zum Wirtschaftsstandort
Zürich beitragen. «Ein kriminelles
Handeln liegt nicht in der Natur dieser ausländischen Bevölkerung», so
der Ausländerbeirat. (pd./pm.)
KLEINANZEIGEN
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Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG,«Kleinanzeigen»,Buckhauserstr.11,8048 Zürich.Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
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❏ Fahrzeuge
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Strasse:
PLZ/Ort:
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❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 7
18. Februar 2016
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FC Red Star kann sein
Budget verdoppeln
Umzug in die
«Buttenau» in Adliswil
Der Engemer Fussballverein FC Red
Star kann sich über einen wahren
Geldregen freuen, wie der «Blick»
schreibt. Der Transfer des damals
13-jährigen Shani Tarashaj vom FC
Red Star zum Grasshopper Club
ging 2008 über die Bühne. Red Star
liess sich eine Vertragsklausel einbauen: Wenn Tarashaj in der ersten
Mannschaft zehn Spiele absolvieren
sollte, werden 20 000 Franken fällig,
die GC an Red Star überweisen
müsste.
Und im April 2015 war es dann
so weit. GC müsse wegen eines
Kurzeinsatzes Tarashajs gegen Sion
(5:0) das Geld für Red Star locker
machen, meinte Red-Star-Präsi Marcel Cornioley gegenüber «Blick».
Doch der mittlerweile geschasste
Sportchef Axel Thoma überlegte sich
eine List: Er bot Red Star an, sofort
10 000 Franken zu überweisen, dafür dürfe sich Red Star am nächsten
Transfererlös mit 10 Prozent beteiligen.
Thoma plante zu diesem Zeitpunkt aber einen ablösefreien Sommertransfer Tarashajs wenige Monate später. Doch dann war Thoma
weg, Tarashaj durfte bleiben und
wurde kürzlich vom FC Everton angeworben. Bald wechselt er für gut
4 Millionen Franken dorthin.
Nach den Abzügen von Handgeld
und Provisionen bleiben für GC ungefähr 3,2 Mio. Franken übrig, 10
Prozent davon bekommt Red Star.
Die Summe von 320 000 Franken
bedeutet fast genau das Jahresbudget von Red Star. Zweimal Weihnachten auf der Brunau also, wie
der «Blick» urteilt. (zh2.)
Das 1982 errichtete
Alterszentrum Wolfswinkel
in Affoltern wird
instand
gesetzt
und einem zeitgemässen
Wohnstandard
angepasst. Der StadtRosmarie Küm- rat von Zürich
merli muss zü- hat für die Ingeln, weg aus standsetzung
der «Buttenau». 45,23 Millionen
Franken bewilligt
und beantragt dem Gemeinderat zusätzliche 3,358 Millionen Franken für
betriebliche und räumliche Optimierungen. Der Heizwärmebedarf
wird damit um rund 75 Prozent reduziert. Gleichzeitig werden die Appartements mit alters- und behindertengerechten Nasszellen ausgestattet. Durch
die Umwandlung einer ehemaligen
Personalwohnung kann die Zahl der
Plätze auf 106 erhöht werden. Ausserdem können durch die Verlegung des
Mehrzwecksaals ins Untergeschoss
Speisesaal und Küche vergrössert
werden. Der Baubeginn ist im 3.
Quartal 2017, die Fertigstellung im 4.
Quartal 2019 geplant.
Für die Dauer der Arbeiten werden die Bewohner ins Alterszentrum
Buttenau nach Adliswil umziehen, so
der Stadtrat. Nicht erwähnt in der
Mitteilung wird freilich, dass sich die
heutigen Bewohnerinnen und Bewohner der «Buttenau» eine andere Bleibe
suchen müssen. Das ist vor allem für
jene Menschen nicht einfach, die aus
Adliswil stammen und nun wegziehen
müssen («Zürich 2» berichtete). (pd./
zh2.)
ANZEIGEN
Das Stadthaus Adliswil (l.) mit den vorgesehenen Erweiterungsbauten.
Visualisierung: Kellenberger+Walti Architekten
An die Urne für zentrale Anlaufstelle
Am 28. Februar entscheiden
die Adliswiler Stimmberechtigten über eine Stadthauserweiterung für 22 Millionen Franken. Das Projekt
ist politisch unumstritten.
Ohne eine einzige Gegenstimme hatte
der Grosse Gemeinderat im November
2015 dem vom Stadtrat beantragten
Projektkredit für eine Erweiterung des
Stadthauses zugestimmt und auch den
entsprechenden privaten Gestaltungsplan abgesegnet. Das Projekt sieht vor,
die bisher sechs Verwaltungsstandorte
an der Zürichstrasse 12 und 10 zu
konzentrieren. Dies soll der Kommunikation sowie den Arbeitsabläufen
und Kundenbeziehungen zugutekommen. Im Stadthaus der Zukunft sind
110 Arbeitsplätze sowie ein allgemeiner Bürgerschalter vorgesehen. Um
diesen zu realisieren, muss das Café
im Erdgeschoss verschoben werden.
Der Gesamtkredit über 22,06 Mio.
Franken beinhaltet mehrere Teilprojekte. Darunter fällt der (bereits 2014
getätigte) Kauf des Hauses Zürichstrasse 10 sowie des Mittelbaus. Die
Stadthauserweiterung macht mit fast
15 Mio. Franken den Löwenanteil der
Kosten aus. Gemäss Gestaltungsplan,
der zurzeit der kantonalen Baudirektion zur Genehmigung vorliegt, sollen
der Hausteil Zürichstrasse 10 von 3
auf 6 Geschosse und der Mitteltrakt
von 1 auf 4 Geschosse erhöht werden.
Dazu kommen bauliche Anpassungen
des heutigen Stadthauses, die Sanierung der Liegenschaften, die nach
dem Auszug der Verwaltung fremdvermietet oder an die Eigentümer zurückgegeben werden, sowie ein Umbau der bestehen bleibenden Aussenstelle an der Zürichstrasse 19/21, wo
das Ressort Sicherheit und Gesundheit
mehr Platz im Erdgeschoss erhält.
Vorausgesetzt, das Stimmvolk gibt
an der Urne grünes Licht, erfolgt im
Herbst die Baueingabe und 2017 der
Spatenstich. Bis zum Einzug dürfte es
2019 werden. (mai.)
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Stadt Zürich
Nr. 7
18. Februar 2016
KULTUR
Viel Prominenz an der Eröffnung des Comedy-Hauses
Viel gute Laune, Chili con
Carne und Comedy-Häppchen: Letzte Woche ist am
Albisriederplatz das erste
«reine» Comedy-Haus der
Schweiz eröffnet worden.
Zahlreich waren die Stimmen, die im
dichten Gedränge des VIP-Eröffnungsanlasses ein Loblied auf den Chef des
Hauses, Danny Gundelfinger, sangen.
Darunter auch die Stadträte Andres
Türler und Gerold Lauber. Beide kennen den Profiveranstalter noch aus
seinen Zeiten als Präsident des Zürcher Stadtverbands für Sport. «Ich finde alles, was Danny macht, super»,
sagte Andres Türler begeistert. «Dieser Mann hat einfach Pfupf!» Ähnlich
äusserten sich Gerold Lauber und Alt
Stadträtin Kathrin Martelli, die ihn zudem für «seinen Mut, ein solches
Wagnis einzugehen» bewundert.
«Wer nicht wagt, der nicht gewinnt», meint Gundelfinger dazu.
Klar, das Comedy-Haus müsse sich
erst noch etablieren. Mit dem Publikumsaufmarsch an der öffentlichen
Einweihung und den beiden ersten
Bühnenvorstellungen von Charles
Nguela ist er jedenfalls zufrieden.
Auch wenn Lounge und Bühnensaal
nicht ganz so voll waren wie am Promi-Anlass. Unter den etwa 160 Gästen gesichtet wurden übrigens auch
Stadtrat Richi Wolff, Freddy Burger
Management COO Christoph Bürge,
Theaterdirektorin und Schauspielerin
Caroline Rasser, Kabarettistin Nicole
Knuth oder die Comedians Claudio
Zuccolini und Florian Rexer. (mai.)
ANZEIGEN
Die Stadträte Gerold Lauber (l.) und Andres Türler finden alles toll, was Danny Gundelfinger (M.) macht.
Bei SRF gefragt: Zauberer und Comedian Michel Gammenthaler.
Ädu Morgenegg (l.), Direktor Theater am Käfigturm,
entdeckt den bekannten Comedian Rob Spence.
Comedian Dominic Deville (l.) unterhält sich mit Schauspieler und
Kabarettist Beat Schlatter.
Entertainerin Monika Kälin und ihr Partner, FussballLegende Fritz Künzli, amüsieren sich bestens. Fotos: mai
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 7
18. Februar 2016
11
Der Flugmodell-Zauberer von Adliswil
Fred Haldi ist eine Ausnahmeerscheinung. Seit bald
40 Jahren ist er pionierhaft
mit den Themen Fliegen
und Flugmodellbau befasst.
In Fachkreisen ist er weit
über Adliswil hinaus als
Spezialist bekannt und
geschätzt.
Neugierig?
Modell-Multi- und -HelikopterNeugierige sind bei Fred Haldi an
der richtigen Adresse: Nicht gewinnorientiert, vermittelt er in
Freds Kopter-Center erprobte
Flugmodelle und berät in allen
Belangen. Seine Adresse: Zürichstrasse 87a, Adliswil, Tel. 044
710 23 90. Auf Anfrage übernimmt er auch Foto- und Videoaufträge.
Interessierte kontaktieren ihn
über [email protected] oder
informieren sich unter www.youtube.com/user/fredhaldi (hl.)
Hans Lenzi
Begonnen hat diese Leidenschaft für
Technik, Motoren und Aerodynamik
schon in seiner simmentalischen Jugend, wo ihn die elterlichen Landwirtschaftsmaschinen wie ein Magnet
in den Bann zogen.
Immer Grenzen gesprengt
Speed-Disziplinen faszinierten ab
früh. Jung-Fred schaffte es beim Skifahren sogar in die nationale Kandidatengruppe, bis ein fürchterlicher
Sturz – elf Knochenbrüche! – die Karriere abrupt beendete. Also stieg Haldi als Tourenwagenfahrer in den Autorennsport ein und holte sich innert
Kürze einen Sieg auf dem Hockenheimring. Leider liess das zu kleine
Portemonnaie des frisch diplomierten
Automechanikers und -elektrikers eine Fortsetzung nicht zu. Dann halt in
die Lüfte: Der Wahladliswiler wurde
zu einem der ersten Hängegleiterpiloten der Schweiz, «das schönste Hobby, das ich je betrieben habe». Ein
dritter Rang bei den Schweizer Meisterschaften, Flüge bis auf fast 5000
Meter Höhe, über acht Stunden Länge und bei Temperaturen von minus
28 Grad Celsius zeigen sein Können.
Der neu gegründeten Familie wegen
suchte er ein sichereres Hobby – und
fand es im Helikopter- und heute vor
allem Multikopterbereich.
Fred Haldi (r.) mit Fernsteuerung im Einsatz für seinen Multikopter.
ken, Fernsteuerung und Telemetrie
inklusive; für Indoor-Betrieb muss
man 80 Franken rechnen.» Wie bei
allen Flugmodellen sind Abstürze unerwünscht. Haldi hat mit einer Ausnahme noch keinen zu verzeichnen.
Selber tüftelt er ständig an entsprechenden
Hilfen:
Rundumkäfige
(schränkt die Kamera ein), Fallschirme (noch verbesserungswürdig) und
Absorptionsringe (gegen seitliches
Aufschlagen). Auch wenn er sich bescheiden zurückhält: Der UnruheRentner ist als Kopter-Berater, -Fluglehrer und -Verkäufer bis in die lateinische Schweiz hinein bekannt.
Diebe stahlen die besten Modelle
Noch eher Männerdomäne
Sofort schaffte es Fred Haldi auch
hier an die Spitze. Sein grosses Gespür für Maschinen, Motoren, seine
aerodynamischen Kenntnisse flossen
in den Modellflug ein. Der selbstständige Garagist stellte rund acht Helikopter-Prototypen her, zweimal wurde er in den Achtzigern als Europas
bester Modellhelikopter-Bauer ausgezeichnet. Viel Verständnis seitens der
ebenfalls bastelbegeisterten Frau Elisabeth ermöglichten diese Erfolge.
Tausende von Tüftel- und Arbeitsstunden stecken in diesen Erfindungen. Dann die schlimme Zäsur: Diebe
stahlen Haldi vor acht Jahren acht
seiner besten Modelle. Trotz internationaler Suche kamen sie bis heute
nicht mehr zum Vorschein. «Ich war
am Boden zerstört, das Resultat jah-
Aktuell sind vorab Männer mit diesem Hobby befasst, in Freds KopterCenter erstehen aber auch Frauen
Exemplare. «Tatsächlich ist das Fliegen von Koptern deutlich einfacher
als der Modellhelikopter-Flug, wo
man ständig umdenken muss. Das
fällt hier weg», weiss Haldi. «Rund
90 Prozent verwenden die Apparate
übrigens zum Plausch, als Erwachsenen-Spielzeug, nur eine Minderheit
setzt sie für Erwerbungszwecke ein.
Ich wurde auch schon von einer Detektei für einen Überwachungsauftrag angefragt, aber solche Arbeiten
verweigere ich konsequent.» Es gibt
auch Meisterschaften im Kopterfliegen – First Personview Racing –, wo
es einen Parcours abzufliegen gilt.
«Eine grosse Materialschlacht, ich
MH 700 im Flug, mit Gimbal-gesteuerter Kamera bestückt.
relanger Leidenschaft war in einem
Augenblick dahin», erinnert sich der
heute 68-Jährige. Doch Fredi Haldi
raffte sich auf. Denn mit dem Aufkommen der Multikopter begann eine
neue Ära im Flugmodellbau.
Einfacher, leiser, vielfältiger
«Mit nur drei bis acht Elektromotörli
(es gibt solche mit bis zu 24 Motoren)
lässt sich mit diesen Wunderwerken
virtuos fliegen, und sie werden stets
besser», strahlt der Spezialist. «Zudem können damit Fotos und Filme
aus ganz neuer Perspektive geschos-
ANZEIGEN
Was ist mit dem Film im Netz?
An drei Abenden werden Vertreterinnen von Film- und Videoprojekten
aus der Schweiz und Umgebung Projekte, Sendungen, Formate und Konzepte für Fernsehen im Netz, Filme,
Plattformen und Marketingkonzepte
vorstellen. Die Abende stellen einen
Treffpunkt dar für Film-, Video- und
Netzschaffende.
Viele Filmthemen sind okkupiert
durch Festivals oder Veranstaltungsformate. Für Film/Video im Netz fehlen jegliches Veranstaltungsformat
und jegliche Auseinandersetzung. Die
Veranstaltungsreihe im Dock 18
schliesst diese Lücke. An den Abenden ergründen die Teilnehmer die
Zukunft des Films im Netz, ob es eine
geben oder diese ein Mythos bleiben
wird. Gesucht werden Netzfilmphänomene und die Bedeutung sozialer
sen und gedreht werden, natürlich alles in grosser Eigenverantwortung.
Persönlichkeitsschutz in jedem Sinn
ist in dieser Branche ein absolutes
Muss.» Tatsächlich hat sich Haldi, wie
meist in seinem Leben, autodidaktisch die nötigen Zusatzbefähigungen
beigebracht und wird heute regelmässig von Firmen für Werbefilme (Banken, Kraftwerke, Schulen etc.) unter
Vertrag genommen. Und selbstverständlich bleibt er sich treu: Viele seiner Multikopter sind Typ Eigenbau;
Stangenware war noch nie sein Ding.
«Gute Kopter gibt es ab 1000 Fran-
elektronischer Medien. An den Abenden präsentiert das Dock explizite
Netzfilmprojekte und spricht mit dem
Publikum über die Möglichkeiten zu
deren Finanzierung. Wie wahren
Künstler ihre Urheberrechte, oder ist
dieser Begriff nicht mehr zeitgemäss?
Wie sehen neue Filmformate aus,
was wurde aus der Idee des digitalen
TV, wie programmieren wir unsere
Ideen oder unsere Ideen uns? Wie
können Greenscreening und Youtube-Indexierung in Projekten verwendet werden? Wie erhalten Netzfilme Sichtbarkeit; sind es Hits statt
Teletest? Was läuft mit FabrikTV vor
Ort und virtuell? Diesen Fragen geht
die Veranstaltung mit Präsentationen
und Diskussionen auf den Grund. (e.)
Netzrisse, Rote Fabrik, Dock 18, Freitag
4./18. März, 13. Mai, 20 Uhr.
Gekaufter Kopter mit eigens hergestellter GPS-Empfangsantenne:
Haldi erklärt die Details.
beteilige mich daran nicht», sagt
Fred Haldi. «Pilotenfehler liegen bei
Verlusten mit Abstand an erster Stelle, der sorgfältige und seriöse Zusammenbau an zweiter, und erst an dritter Stelle kommt das Material, das
heute grosso modo ausgereift ist.
Klar, der Kenner findet fast überall
noch Optimierungsmöglichkeiten.»
Geheimtipp
Täglich schauen Leute bei Haldi rein,
an den Wochenenden wird stundenlang gefachsimpelt und auf der Wiese
vor der Einmann-Garage ausführlich
geflogen. In seinem sympathischen
Oberländerdialekt berät der Fachmann hier, trimmt dort die Fernsteuerung, offeriert Kaffee und zeigt seine
neuen Kreationen, in die er mehrere
hundert Stunden Entwicklungsarbeit
investiert. «Viele dieser Menschen
kenne ich seit Jahren, wir sind eine
verschworene Gemeinschaft, geeint
in unserer Freizeitbeschäftigung: der
stets neuen Eroberung der dritten Dimension; sie begeistert mich ungebrochen.»
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Zürich 2
Nr. 7
18. Februar 2016
MARKTPLATZ
Seilbahn soll wieder über den Zürichsee schweben
1939 und zwischen 1959
und 1966 verband eine
Schwebebahn die beiden
Seeufer. Im kantonalen
Richtplan 2013 ist zwischen
Brunau und Zürichhorn langfristig eine Busverbindung
vorgesehen. Doch nun soll
dort wieder eine Schwebebahn eingetragen werden.
men waren durch je zwei «ExpressAufzüge» zu erreichen. Ausserdem
beherbergte der Turm in der Enge in
einer Höhe von 25 Metern über dem
Boden ein Panoramarestaurant für
180 Personen.
Die Anlage wurde nach der Landi
im Jahr 1940 abgebrochen. Die beiden Kabinen fanden ab 1954 bis ins
Jahr 1960 bei der Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg Verwendung.
Blumen-Landi
Pia Meier
Von einer Seite des Sees zur anderen
zu gelangen, ist gemäss kantonalen
Richtplan 2013 langfristig mit einer
Bustangentialen vorgesehen. Wie diese Busverbindung konkret aussehen
soll, ist nicht definiert. Eine solche
Verbindung wäre ein Vorteil, denn sie
würde das Stadtzentrum rund um
Bürkliplatz und Bellevue entlasten,
wird im Richtplan festgehalten. Aber
warum nicht den Bus durch eine
Schwebebahn ersetzen? Ein solches
Verkehrsmittel könnte nun wieder
Einzug im kantonalen Richtplan finden, wie im Zusammenhang mit der
Revision der neuen Bau- und Zonenordnung (BZO) zu erfahren war.
Landesausstellung
Es gibt in der Geschichte von Zürich
zwei Beispiele einer solchen Verbindung. Die Schwebebahnen waren eine grosse Attraktion, sorgten aber
auch für Kritik.
Das erste Beispiel ist die schweizerische Landesausstellung im Jahr
ANZEIGEN
Bald wie früher? Eine Seilbahn spannte sich während der «Landi» und auch noch einige Jahre danach in einer
Länge von 900 Metern über den Zürichsee. ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Fotograf: Swissair Photo AG/Ans_03266/CC BY-SA 4.0
1939. Die Schwebebahn über den
Zürichsee war eine grosse Attraktion
dieser Ausstellung. Diese wies die beachtliche Spannlänge von 900 Metern
auf, zu ihrer Zeit die längste dieser
Art auf der ganzen Welt. Vom Fuss
der beiden Seilbahnmasten, einer am
Seefeldquai in Riesbach und der andere am Mythenquai beim Hafen Enge, führten Lifte die Besucher in 75
Meter Höhe auf die Plattformen zu
den Schwebebahnen. Eine Fahrt kostete damals 1,5 Franken, während
der Fahrpreis für das Schiff, das die
Besucher von einem an das andere
Ausstellungsufer beförderte, 30 Rappen betrug.
Die Anregung für die Schwebebahn kam von der Firma Von Roll.
Zur Finanzierung wurde ein Baukonsortium mit mehreren Unternehmen
gegründet. Die Anlage bestand aus
zwei 75 Meter hohen Türmen in
Fachwerk-Stahlkonstruktion
mit
Turmköpfen, die die Einrichtungen
der Stationen mit ihren Ein- und Aus-
stiegsplattformen aufnahmen. Der
linksufrige Turm war mit dem rechtsufrigen durch zwei Fahrbahnen aus je
zwei Tragseilen verbunden. Die Kabinen für 20 Personen hatten 16-rädrige
Laufwerke mit Fangbremsen und
wurden durch je ein Zug- und ein Gegenseil in Bewegung gesetzt. Der Antrieb und die Tragseilabspannung befanden sich auf dem Turm in Riesbach, die Abspannung des Zug- und
des Gegenseils war am anderen Turm
untergebracht. Die Einstiegsplattfor-
Der Auslöser für die zweite Schwebebahn war die erste Gartenausstellung
der Schweiz, die «Blumen-Landi» im
Jahr 1959. Die Gondelbahn über den
Zürichsee bot den Ausstellungsbesuchern eine «ungewohnte und schwindelerregende Rundsicht» in der Höhe
von 20 bis 35 Metern. Sie verband
von 1959 bis 1966 das Ufer in Wollishofen mit dem Zürichhorn und transportierte im Sommer pro Stunde in
jede Richtung bis zu 700 Personen.
Die Seilbahn löste aber Streit aus
unter lokalen Politikern und aus Umweltkreisen. Man beschwerte sich,
die 75 Meter hohen Pfeiler und die
Bahn verstellten die freie Sicht auf
die Berge. Zweimal gab der Bundesrat nach und verlängerte die Betriebskonzession, 1965 lief sie aus.
Es fehlte zudem das Geld, um die
Seilbahn ordnungsgemäss instand zu
stellen. Ein Jahr später, 1966, wurden die Bahn und die Masten abgebrochen.
Quellen: Wikipedia, NZZ 17.3.2015 und
www. alt-zueri.ch.
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 7
18. Februar 2016
13
Konstruiertes Schattenloch Urmutter Natur und ihre vielen Gesichter
Eine besondere Frühlingsbegegnung wird im ältesten
Engemer Wohnhaus mit wildem Garten geboten, am
12. März. Eine rasche Anmeldung ist unerlässlich.
Es war einmal eine Baugenossenschaft in Leimbach,
die einen Umbau in Auftrag
gab. In den Mieter-Unterlagen wurde dieser in den
höchsten Tönen gelobt. Die
Realität sieht anders aus,
zumindest für einen Mieter.
Arthur Boll aus Leimbach hat nicht
schlecht gestaunt, als die Sanierung
an der Kleeweidstrasse 14 beendet
war. In den Infos an die Bewohner
wurde das Projekt in den höchsten
Tönen gelobt. Freundlicherweise wurde schon beschrieben, wie die Sicht
für Arthur Boll, Mieter der Erdgeschoss-Wohnung, nachher aussehen
wird: «Das Gitter ist so konstruiert,
dass Sie durch dieses praktisch die
gleiche Sicht wie vor dem Umbau haben. Sie sehen auf den Weg und an
das anschliessende Wiesenbord.» Gegenüber «Zürich 2» bleibt Boll nur ein
Kopfschütteln. Dass im Treppenhaus
eine Rohrleitung diesem Text entsprechend verlegt wurde, passt zum ganzen Trauerspiel. (ls.)
Die Wohnung im Erdgeschoss ist
nun ziemlich schattig.
Eine poetische Einstimmung
Schlampig und hässlich ist dieses
Rohr verlegt.
Der Frühling beginnt sich zu öffnen.
Es ist, als ob ein Zauberstab die Erde
berühren würde. Pflanzen wachsen
hervor, Bäume werden grün, Blumen
öffnen ihre farbenreichen Kelche, sie
werden zu Früchten werden. Der Anblick lässt uns freier atmen. Er erfüllt
uns mit Freude. Die Erde lässt vielfältige Nahrung für uns wachsen und
reifen. Und da ist noch etwas anderes, etwas Unglaubliches zu entdecken: Die Gesundheit von Menschen
und Tieren ist mit der Pflanzenwelt
in einer grossen Einheit verbunden.
Gegen jede Krankheit des Körpers
und der Seele ist ein Kräutlein gewachsen. Die Vielfalt der Heilpflanzen ist unvorstellbar. Weissdorn zum
Im und um das Haus zu den 3 Tannen gibt es viel zu entdecken.
Beispiel ist ein erprobtes Mittel gegen
nervöse Herzbeschwerden. Er pflegt
aber auch das Herz, wenn regelmässig eingenommen, sodass es gesund
und stark bleiben kann, bis ins hohe
Alter. Arnika hilft bei Wunden, Verstauchungen, Zerrungen und heilt
auch wunderbarerweise gleich den
Schock mit, den wir erlitten haben.
Unsere Vorfahren hatten zur Natur ein weit anderes Verhältnis als
wir Heutigen, die wir sie oft respektlos misshandeln und ganz zu vergessen scheinen, dass unser Leben in
vieler Hinsicht von ihr abhängt. Unsere Vorfahren empfanden die Natur
als eine grosse, umfassende Mutter,
eine Urmutter-Natur-Göttin. Sie waren ihr dankbar für ihre Geschenke.
Vorstellung der Heilpflanzen
Die Veranstaltung berichtet von der
Beziehung der Menschen zu ihrer ernährenden Mutter. Sie stellt auch verschiedene Heilpflanzen vor.
Clara Luisa Demar erzählt Geschichten, Erlebnisse und Erfahrungen mit Heilpflanzen und ihrer Urmutter, der grosszügig Gesundheit
Foto: ls.
spendenden Urmutter Natur. Bilder
von Pflanzen, Malereien und Musik
begleiten die Erzählung. Dann erzählt Hildegard Flück, die Initiantin
und hauptsächliche Betreuerin des
Heilpflanzengartens HerbaDea, im
Verein für Volksgesundheit Zürich am
Zürichberg von der Entstehung dieses Gartens und von seinem Sinn und
Zweck. Die vorgestellten Heilpflanzen
und viele andere Heilpflanzen können die Gäste später im Jahr in diesem Garten besuchen und betrachten. (eing.)
Unkostenbeitrag: Fr. 15.–. Um Anmeldung
wird gebeten auf E-Mail sonnenmusik@
bluemail.ch oder Telefon 044 201 26 44.
Bitte Namen, Anzahl Personen, E-Mail/
Telefonnummer und Adresse angeben.
Wegweisung: Tram 7 bis Brunau Seetrasse, Brunaustrasse folgen bis Kurfirstenstrasse – rechts, oder Bus 72 bis Brunau
Mutschellen/Waffenplatzstrasse, Brunaustrasse Richtung Hügel bis Kurfirstenstrasse links. Das Haus zu den 3 Tannen ist eines der ältesten mittelalterlichen Häuser
der Stadt Zürich und das älteste Haus in
der Zürcher Enge. In der märchenhaften
Atmosphäre ihres Hauses empfängt die
Künstlerin Clara Luisa Demar ihre Gäste
persönlich. Das Haus kann anlässlich der
Veranstaltung besichtigt werden.
MIT VIEL SCHARF
Aussicht aus der Wohnung. Oben die Erklärung der Bauleitung.
Fotos: zvg.
Marlies,
du Gumslä!
Benny Epstein
Orgeln standen im Zentrum
Vor «ausverkauftem» Haus zu spielen, ist für jeden Künstler und jede
Künstlerin der ersehnte Traum. Es
wurden keine Billette verkauft, die
Sitzplätze wurden nicht zugeteilt, und
trotzdem fanden am Dienstagabend
vor einer Woche über 1400 OrgelliebhaberInnen in die Zürcher Tonhalle.
Die ZuhörerInnen standen sogar entlang der Wände, um dem vielfältigen
Spiel zu lauschen.
Eröffnet wurde der Abend durch
den jungen Migros-Kulturprozent-Stipendiaten Elie Jolliet. Sein gekonnt
virtuoses Spiel in roten Socken
brachte die Tonhalle-Orgel und das
Publikum in die nötige Schwingung.
Der Eröffnung folgte ebensolch virtuoses und eindrückliches Orgelspiel
von Fréderic Champion, Gerda Dillmann, Merit Eichhorn, Martin Kovarik, Katja Sager und Stephan Tomas.
Dazu passende Töne spielten die Pianistin Andrea Isch und der Alphorn-
Im mittlerweile bekannten Haus zu
den 3 Tannen an der Kurfirstenstrasse 22 findet am Samstag, 12. März,
um 16 Uhr eine spannende Begehung
statt. Thema: «Urmutter Natur und
ihre vielen Gesichter – Geschichten,
Erlebnissen und Erfahrungen mit
Heilpflanzen»,
eine
Wanderung
durch das Gartenjahr Teil 1, Januar
bis Juni (Teil 2, Juli bis Dezember:
27. August 2016). Mit Clara Luisa Demar, Erzählung, Musik, Bilder sowie
mit Hildegard Flück, Initiantin des
Heilpflanzengartens HerbaDea am
Zürichberg. Die Veranstaltung dauert
etwa 75 Minuten.
bläser Balthasar Streiff. Werke von
Bach, Liszt, Saint-Saëns, Grigny,
Vierne, Rütti, Vauterin und Streiff
führten schlussendlich zu einem genial arrangierten, den Abend abschliessendem «Bolero» von Ravel.
Eigentlich hätte zwischen den
Stücken der Sitzplatz gewechselt
werden können, doch wer diesen
Abend einen Sitzplatz hatte, wollte
ihn nicht mehr hergeben. Einmal
hautnah neben den KünstlerInnen zu
sitzen, diesen auf die Finger und Füsse zu schauen, dies war aber trotzdem möglich. Viele nutzten dann
auch die Pause, um die Instrumente,
Tasten, Pedalen und «Stöpsel» aus
der Nähe zu betrachten und auch
kurz mit den Auftretenden auszutauschen.
Das zweite «Zürcher Orgel Spiel»
war ein grosser Erfolg. Die nächste
Ausgabe ist bereits angedacht, wie es
in einer Mitteilung heisst. (eing.)
Merit Eichhorn, Fréderic Champion – vierhändig.
Foto: zvg.
Eigentlich habe ich meinen Wocheneinkauf erledigt, aber draussen
stürmts. Es windet und regnet, so
richtig ungemütlich. Also setze ich
mich – sicher zum ersten, vielleicht
zum letzten Mal in meinem Leben –
ins Café des Migros Morgental. Sorry,
aber das stets gut frequentierte Lokal
ist nicht mein Fall. Weder das Tiefkühltruhen-Ambiente noch das Aquarium-Feeling sprechen mich sonderlich an. Mit einer Apfelschorle in der
Hand suche ich mir einen freien
Tisch und werde rasch fündig. Da die
Bauarbeiter gerade nicht in der Pause sind, drücke ich den Altersschnitt
im Lokal drastisch herunter.
Nun, eine halbe Stunde Zeit – ein
guter Moment also, um mir Gedanken um meine nächste Kolumne zu
machen. Hmm, irgendwas aus dem
Quartier am liebsten. Mit Notizblock
und Kugelschreiber sitze ich vor meiner Schorle und probiere, mich an
ein spannendes Erlebnis oder an ein
nennenswertes Ereignis der letzten
Tage zu erinnern. Das ist gar nicht
mal so leicht, angesichts der Lautstärke der Gespräche an den Nebentischen. Ob gerade mal wieder Generalrevision aller Hörgeräte im Alterswohnheim Tannenrauch stattfindet?
Die Marlies, jetz muesch losä, die
Marlies habe sich wieder mal gemeldet und nach Geld gefragt. Spinnsch
eigentlich? Sicher habe ich ihr keines
gegeben. Alpot frage sie. Aber nänei,
da sei sie bei ihm an den Falschen
geraten. Sälber tschuld sei sie. Die
Gumslä. Er habe sie ja gewarnt, als
sie noch viel Geld gehabt habe. Seeehr viel Geld sogar. So wie die da-
Benny Epstein trinkt eine Apfelschorle – und hört einfach mal mit
im Migros Morgental.
Foto: zvg.
mals gewohnt hatte, müsse also
schon was auf dem Konto gelegen
haben. Aber dann sei sie auf diesen
Kirchen-Trip gekommen. Alles, allllllles habe sie da verloren. Brav habe
sie gespendet. Und stolz wie Anton
habe sie damals geprahlt, als der
Pfarrer sie sogar daheim besucht habe, als sie krank gewesen war. Ja käs
Wunder, habe der sie besucht. Wahrscheinlich noch ein paar Scheine eingesteckt, dieser Heimlifeiss. Scharlatan. Sektenguru.
Sollte man alle verbieten, allllle.
Nicht nur diese Moslems. Die anderen Religionen gleich auch. Alle
gleich schlimm, schlecht, böse. Wollen alle nur Geld. Da nehmen die Cleveren die Naiven aus. Komplett. Aber
eben: Es brauche natürlich auch
noch die Dummen, die es mit sich
machen liessen.
Was? Ob die Marlies keinen Mann
hatte? Hahaha. Momoll. Aber jetzt
muesch losä. Der war ja nie hier, Fre-
dy hiess der glaubs. Hab den vor
Jahren mal wieder zufällig an einer
Hotel-Rezeption gesehen. Sah immer
noch aus wie vor zwanzig Jahren.
Aber weisch was? Hahaha. Der hat
nie gross zur Marlies geschaut, der
war nie zu Hause. Wir haben uns immer gefragt, wo der wieder steckt.
Kän Blasse hämmer gha. Habe ihn
an der Rezeption angesprochen. Wie
es ihm gehe und so. Jetz muesch
aber losä. Da sagt der mir doch
plätsch usä, seit dem Coming-Out gehe es ihm viel besser. Tscheggsch?
Der ist homosexuell, also schwul. Auf
das wären wir doch nie gekommen.
Käs Wunder, war der nie bei der
Marlies. Tscheggsch? Er schwul und
sie so eine Kirchenmaus. Hahaha.
Meine Schorle ist noch immer
randvoll. Eine Viertelstunde ist rum.
Worüber ich in meiner Kolumne
schreiben will, weiss ich noch immer
nicht. Ans konzentrierte Brainstormen ist bei solchen Nachbarn natürlich nicht zu denken. Am liebsten
würde ich gleich diese Geschichte
von der Marlies und ihrem Fredy
aufschreiben und erzählen. Na ja.
Spannend wärs ja schon, aber wer
glaubt mir, dass ich das wirklich erlebt habe? Und wenn ich dann noch
von der Fortsetzung erzähle – die
Marlies habe dann noch ein Gschleik
mit dem Vater vom Fredy, diesem
elenden Lustmolch, gehabt –, dann
glaubt mir die Geschichte erst recht
keiner.
An die Altersheime: Ich finde, die
Hörgeräte Ihrer Insassen sollten regelmässiger revidiert werden. Ans
Migros-Aquarium: Ich komme wieder.
Benny Epstein ist Journalist und lebt in
Wollishofen. Er trinkt seinen Cappuccino
im Café am liebsten mit Sojamilch. Epstein
schreibt alle 14 Tage eine Kolumne im
«Zürich 2». Seine Meinung muss nicht mit
jener der Redaktion übereinstimmen.
14
Zürich 2
Nr. 7
18. Februar 2016
Am Zürich Marathon
Afrika-Kindern helfen
Anlässlich des Zürcher Marathons
vom 24. April sucht die Entwicklungsorganisation Helvetas Charity
Läuferinnen und Läufer, die sich
nicht nur sportlich, sondern auch sozial engagieren möchten. Dank den
Spendenaktionen bleiben Kinder in
Afrika gesund, müssen kein Wasser
mehr schleppen und können zur
Schule gehen. Mit dem Engagement
kann man Schulkindern etwa in Benin zu sauberem Trinkwasser verhelfen. Siehe https://life-changer.helvetas.ch/zurich-marathon. (zw.)
Am Zürich Marathon kann man sich
auch sozial engagieren.
Foto: zvg.
AKTUELL
Freie Wähler Adliswil
für Christine Preisig
LESERBRIEFE
Dada und Gaga heute
«Dada-Bewegung, die vor 100 Jahren Zürich schreckte», «Zürich 2»
vom 4.2.2016
Die Dada-Bewegung feiert den
100. Geburtstag. Die Leute der Dada-Bewegung waren gegen den
Krieg, sie verulkten die ganze absurde Kultur, die den Ersten Weltkrieg
möglich machte. Damals krepierten
Millionen
Menschen
auf
den
Schlachtfeldern. Und: Die Herren der
Rüstungsindustrie belieferten damals
wie heute meist beide Kriegsparteien
mit Waffen.
Heute haben die sogenannten
Kommunikationsberater auch Elemente der Dada-Bewegung übernommen. Sie machen uns oft ein X für ein
U vor, aus Schwarz machen sie Rosa
usw. Dazu eine Verlautbarung des
Bundes: Da wird von der «humanitären Tradition und aktiven Friedensund Sicherheitspolitik der Schweiz»
geschrieben, im Zusammenhang mit
dem «Internationalen Waffenhandelsvertrag». Es wird sogar von «einer
strengen Gesetzgebung und Bewilligungspraxis der Schweiz betreffend
Rüstungsausfuhren» fantasiert, die
unser Land «aktiv und glaubwürdig
einbringen» könne. Dabei exportierte
die Schweiz pro Kopf der Bevölke-
rung gerechnet 2014 nach Israel am
meisten Kriegsmaterial. Unser Land
belieferte die Nato-Staaten die Afghanistan, den Irak, Libyen und jetzt Syrien, mit den Russen, zusammenbomben und die Menschen in Richtung Europa flüchten lassen, woher
die Bomben kommen.
Heinrich Frei, 8050 Zürich
Nicht genannt: die kurdische Betreiberfamilie des «Mandarin». ls.
Ein Stück Lebensqualität geht verloren
«Neuanfang fürs Bistro Mandarin»,
«Zürich 2» vom 11.2.2016
Im Bericht über den Neuanfang
des Bistro Mandarin ist leider mit
keinem Wort die bisherige Betreiberfamilie erwähnt worden. Diese kurdische Familie hat während etwa sechs
Jahren das Lokal mit viel Engagement und Kompetenz geführt. Vielen
Dutzenden von Menschen boten sie
Gastfreundschaft, einen Treffpunkt
und sogar ein Stück Heimat. Mit dieser Schliessung geht für viele Wollishofer und Auswärtige ein Stück Lebensqualität verloren – schade, sehr
schade!
Brigitte und Kurt Geissbühler,
8038 Zürich
Eher bedauerlich
«Wenn die Kunst stempeln geht»,
«Zürich 2» vom 11.2.2016
Das Interview von Urs Heinz Aerni mit dem Geschäftsführer des Kulturmarkts Dieter Sinniger ist wichtig
und aktuell. Vor allem in Zeiten, wo
Kulturschaffenden ganz allgemein ein
härterer Wind entgegenweht.
Im vorliegenden Artikel werden
behördliche, politische und wirtschaftliche Mitwirkende erwähnt.
Eher bedauerlich scheint mir jedoch, dass die reformierte Stadtkirche Zürich nicht genannt wird. Denn
sie spielt hier eine kulturfördernde
Hauptrolle: Sie stellt die wunderschönen Räumlichkeiten (über 1500 m²)
für eine bescheidene Miete zur Verfügung.
Beat Peter, 8038 Zürich
Im Vorfeld der offiziellen Generalversammlung vom vergangenen Freitag
konnten die Mitglieder der Freien
Wähler Adliswil die zwei Kandidatinnen für die Ersatzwahl in die Schulpflege kennen lernen. Beide Frauen,
Christine Bachmann (EVP) und Christine Preisig (parteilos), konnten so ihre Einstellungen zum Schulwesen in
Adliswil und ihre Ideen präsentieren.
Dank kritischen Fragen zum ganzen
Spektrum Schule bildeten sich die
Anwesenden rasch ihre Meinung, wie
es in einer Mitteilung heisst. Nach
kurzer Diskussion wurde mit grosser
Mehrheit beschlossen, die parteilose
Christine Preisig zur Ersatzwahl von
Schulpfleger Thomas Weber (EVP) zu
empfehlen. Die Wahl findet am 28.
Februar statt. «Zürich 2» meldete vor
einer Woche irrtümlich, dass die
Freien Wähler Stimmfreigabe beschlossen hätten. Die anschliessende
85. Generalversammlung verlief in
geregeltem Rahmen. Die Geschäfte
waren gut vorbereitet und konnten
effizient und einstimmig gutgeheissen
werden. Mit der Aussicht auf ein arbeitsreiches, aber freudiges Jahr
wurde die GV genau nach 60 Minuten mit Applaus geschlossen. Den danach folgenden Apéro mit Umtrunk
nutzten alle Anwesenden für angeregte Diskussionen. (eing.)
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TELEFONNUMMERN
Zürich 2
Nr. 7
18. Februar 2016
15
Neueröffnung
Neu, heller, umweltfreundlicher: Die Migros Enge
Das denkmalgeschützte
Bahnhofgebäude in der Enge prägt seit 1927 das
Quartier. Im Erdgeschoss
befindet sich die beliebte
Migros-Filiale, die zurzeit
umgebaut wird. Ab 25. Februar präsentiert sie sich im
neuen Kleid und wird dann
sieben Tage die Woche bis
22 Uhr geöffnet sein.
Béatrice Christen
Das Bahnhofgebäude Enge besteht
aus Tessiner Granit. Dieser gab dem
vor ihm liegenden Platz auch den Namen. Seit einigen Jahren ist der
Bahnhof Teil des gesamtschweizerischen SBB-Projekts «Mehr Bahnhof».
Im Bahnhof Enge zirkulieren Tag
für Tag Passanten und Reisende. Sie
nutzen das Angebot der Geschäfte im
Erdgeschoss. Wichtiger Knotenpunkt
ist dabei die Migros-Filiale mit einem
sorgfältig zusammengestellten Sortiment, das den aktuellen Kundenbedürfnissen angepasst ist. Neben den
normalen Kassen besteht nach wie
vor die Möglichkeit, Self-Check-out zu
verwenden. Hier können Kundinnen
und Kunden ihren Einkauf einscannen und bargeldlos bezahlen.
Mehr Licht für Personal
Die Migros Enge wurde binnen Rekordzeit – innerhalb von fünf Wochen – vollständig renoviert. Dabei
wurde der gesamte Boden ersetzt
und die Wandbeläge wurden erneuert. Zudem wurde die Gebäudetechnik nach heutigen Standards komplett modernisiert und sie präsen-
Verkaufschef Ivo Wohler (l.) und Antonio Nabicas, Verkaufsstellenleiter
Migros Enge, freuen sich auf die Migros-Filiale im neuen Kleid.
tiert sich heute energieeffizient und
nachhaltig. Die Personalräume wurden vom Untergeschoss in den oberen Stock verlegt. Hier dominiert die
Farbe Hellgrün, und die vielen Fenster bringen angenehmes Tageslicht
in die Räume. Grosszügige Garderoben- und Büroräume runden das
Ganze ab. Übrigens: Wo sich früher
die Personalräume befanden, wurde
das Lager erweitert.
Umweltfreundliche Technik
Die neu renovierte Filiale wurde von
der Bauherrin, der Genossenschaft
Migros Zürich, nach dem aktuellsten
Ladenkonzept der Migros konzipiert.
Die Verkaufsfläche von 356 Quadratmetern bleibt unverändert. Das Architekturbüro MH Planung GmbH
zeichnet für den Umbau und die
BLM Haustechnik für die Koordination der Gebäudetechnik verantwortlich. Es wird viel Wert auf Umweltfreundlichkeit gelegt. Diese äussert sich in einer effizienten Abwärmenutzung, in der LED-Beleuchtung
Noch sind die Umbauarbeiten im Gange. Sie werden alle termingerecht
Fotos: Beatrice Christen
beendet sein.
und in der Verwendung des natürlichen Kältemittels CO2.
Neueröffnung nächste Woche
Am Donnerstag, 25. Februar, dürfen
Reisende und Kundschaft aus dem
Quartier ihre Migros Enge wieder in
Beschlag nehmen. Sie präsentiert
sich im modernen Design mit frischen Farben und einem auf die
Kundenbedürfnisse angepassten Sortiment. Obwohl die Migros-Filiale in
Rekordzeit umgebaut wurde, ergab
eine kurze Umfrage von «Zürich 2»,
dass Passanten und Reisende die
Einkaufsgelegenheit vermisst haben.
Eine ältere Frau, die vom Perron
kommt, sagt: «Ich freue mich, dass
die Migros bald wieder offen ist.»
Und eine Gruppe junger Menschen
ist angetan vom Umbau. Die Engemer Filiale sei megacool, «toll, dass
es mitten im Bahnhof eine Migros
gibt», heisst ihr Kommentar.
Wiedereröffnung Migros Enge am Donnerstag, 25. Februar. Öffnungszeiten:
Mo–Fr 6.30–22 Uhr, Sa/So 8–22 Uhr.
Hinter diesen Mauern aus Tessiner Granit befindet sich ab nächstem
Donnerstag die neugestaltete Migros-Filiale.
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16
Zürich 2
Nr. 7
18. Februar 2016
AKTUELL
Brunau-Stiftung gewinnt Förderungspreis
Die Brunau-Stiftung kann
sich über einen Check von
6000 Franken freuen.
Am 29. Januar durfte die BrunauStiftung den 2. Preis des Awards
«Mein Gleichgewicht» entgegennehmen. Er ist mit 6000 Franken dotiert
und wird jährlich vom Migros-Kulturprozent und vonInsos Schweiz verliehen.
Sitzen gibt Probleme
«Im Gleichgewicht: In & out» hiess
das Gesundheitsförderprojekt, mit
dem die Brunau-Stiftung am Wettbewerb «mein Gleichgewicht» teilgenommen und den zweiten Platz gewonnen hat. «Wir freuen uns sehr
über den Preis. Die Gesundheit unserer Mitarbeitenden liegt uns seit je am
Herzen», erklärt Bruno Frei, Geschäftsführer der Brunau-Stiftung.
«Die kaufmännische Tätigkeit findet
vorwiegend sitzend statt. Dies erzeugt
einseitige Belastungen, auf eine individuelle Körper- und Bewegungsschulung für Lernende und Mitarbeitende
legen wir daher grossen Wert. Der
Wettbewerb war eine tolle Gelegenheit, unser Gesundheitsförderkonzept
genau anzuschauen und mit dem Bereich Ernährung zu ergänzen.»
Ernährung im Betrieb
Mit dem Projekt «Im Gleichgewicht:
In & out», hat die Brunau-Stiftung auf
das Ernährungsangebot im Betrieb
Einfluss genommen. Neben der individuellen Ernährungs-Sensibilisierung
von Lernenden, Klienten und Mitarbeitenden in Form von fachlichen Inputs wurden auch Massnahmen auf
ANZEIGEN
Ein echter Riesencheck: Laudator und Jurymitglied Kees de Keyzer überFoto: zvg.
gibt der Brunau-Stiftung den Award.
«Mein Gleichgewicht»
Die Brunau-Stiftung bildet rund 60 Lernende mit einer physischen oder
psychischen Beeinträchtigung im kaufmännischen und logistischen Bereich aus. Zusätzlich führt die Brunau-Stiftung ein Treuhandbüro mit geschützten Arbeitsplätzen, das Giesshübel-Office. Infos: www.brunau.ch.
Menschen mit einer kognitiven, psychischen oder körperlichen Beeinträchtigung, die gleichzeitig Gewichtsprobleme haben, werden von den
üblichen Angeboten der Gesundheitsförderung und Übergewichts-Prävention kaum angesprochen. Aus diesem Grund hat das Migros-Kulturprozent in Zusammenarbeit mit Insos Schweiz, den Projekt-Wettbewerb
«Mein Gleichgewicht – mon équilibre» lanciert. (zh2.)
struktureller Ebene ergriffen. Mit verschiedenen Inputs wie Impulsreferat,
Ernährungsbriefkasten,
Kochkurs
oder Wettbewerbe wurden Lernende,
Klienten und Mitarbeitende auf das
Thema «Ernährung, Wohlbefinden
und Gleichgewicht» sensibilisiert.
«Uns von der Jury haben die Nachhaltigkeit und der partizipative Ge-
danke des Projektes überzeugt», unterstrich Jurymitglied Kees de Keyzer
in seiner Laudatio.
Der Gewinn wird vollumfänglich
in künftige Gesundheitsförderkonzepte fliessen. (eing.)
Infos: www.meingleichgewicht.ch.
Ulrich Hossbach als Nachfolger
von Pfarrer Theo Haupt gewählt
Die Kirchgemeindeversammlung Enge hat am 9. Februar Ulrich Hossbach als neuen Pfarrer an die Kirche
Enge gewählt – einstimmig. Ulrich
Hossbach tritt die Nachfolge von
Theo Haupt an, der im Sommer 2016
pensioniert wird. Geboren 1975,
wuchs er musikalisch geprägt in einem Pfarrhaushalt in Deutschland
auf und erhielt seine theologische
Ausbildung an den Universitäten in
Tübingen und Zürich. Vor seiner
Pfarrtätigkeit konnte er während eines kirchlichen Praktikums in Neapel
sowie bei Aufenthalten in afrikanischen Ländern Erfahrungen sammeln. Nach Pfarrstellen in Kandersteg und Menziken trat er 2008 eine
Pfarrtätigkeit in Bellinzona an, gefolgt von einer Pfarrstelle in Hirzel,
die er seit fast vier Jahren im Einzelpfarramt ausübt. Beruflich und persönlich ist Ulrich Hossbach seit seinem Vikariat in Erlenbach und der
Ordination im Neumünster im Jahr
2006 mit Zürich verbunden.
Übernimmt: Ulrich Hossbach.
Räume öffnen
Die generationsverbindende Arbeit
sowie die Zusammenarbeit über die
Konfessions- und Religionsgrenzen
hinweg sind Ulrich Hossbach zentrale Anliegen. Damit Glaube und Spiritualität zu neuen Formen finden können, sieht er eine wichtige Aufgabe
der Kirche darin, durch kulturelles
Erleben Räume zu öffnen und eine
einladende Haltung zu vermitteln.
Ulrich Hossbach ist mit dem
kirchlichen Reformprozess vertraut
und freut sich darauf, seine Motivation in das Leben und Arbeiten im
Tritt ab: Theo Haupt.
Fotos: zvg.
Quartier Enge einzubringen. Die
Amtseinsetzung von Ulrich Hossbach
erfolgt am 28. August um 17 Uhr
durch Vizedekanin Barbara Oberholzer. (eing.)
Stadt Zürich
AU TO M O B I L
Nr. 7
18. Februar 2016
17
Neuer VW Bus ist sehr sparsam
Verbessert: Citroën DS 3.
Foto: zvg.
Citroën verschönert
seinen DS 3
Die Citroën DS 3 Limousine und das
Cabriolet wurden sanft überarbeitet.
Die Frontpartie wurde etwas angepasst, zudem stehen neue Individualisierungsmöglichkeiten zur Verfügung. Vor allem aber wird die Motorenpalette um den 3-Zylinder-Turbobenziner mit der Bezeichnung «Pure-Tech 130» ergänzt. Ausserdem
werden der neue DS 3 und das DS3-Cabrio ab Anfang März in der zusätzlichen Version Performance mit
208 PS verfügbar sein. (zb.)
Ab März: Mini Cooper John Works.
Oben ohne
BMW schickt den neuen Mini John
Cooper Works nun als Cabriolet ins
Rennen. Der Antrieb entspricht der
geschlossenen Version mit 2-LiterTurbobenziner mit 231 PS und 320
Newtonmetern, 6-Gang-Getriebe oder
über das 6-Gang-Steptronic-Sportgetriebe.
Das Cabriolet verfügt über ein
Textilverdeck, das erstmals vollelektrisch und geräuscharm öffnet und
schliesst. Dies ist auch während der
Fahrt bis Tempo 30 möglich und
dauert lediglich 18 Sekunden. Eine
Schiebedachfunktion ist bei jeder
Fahrgeschwindigkeit nutzbar.
Das Mini John Cooper Works Cabrio kommt ab März auf den Schweizer Markt und kostet hierzulande
mindestens 41 900 Franken. (zb.)
AUTONEWS
Mini
Mini bietet den Clubman nun
auch als Version ALL4 mit Allradantrieb an – das wird besonders
in der Schweiz auf Interesse stossen. Die Modelle Cooper S (ab
36 900 Franken) und Cooper SD
(ab 41 500 Franken) sind ab
März erhältlich.
Audi
Audi plant am Standort Brüssel
den Beginn der Grossserienproduktion ihres ersten rein elektrisch angetriebenen SUV für
2018. Das Werk erhält ausserdem eine eigene Batteriefertigung. Das Elektromodell dürfte
Q6 e-tron heissen und soll 500
Kilometer Reichweite schaffen.
Pirelli
Der Pirelli Scorpion Zero Asimmetrico hat die Erstausrüstungsfreigabe für die Dimensionen
265/35ZR22 102W (Vorderachse)
und 285/35ZR22 106W (Hinterachse) für den neuen Tesla, Model X, erhalten, der dieses Jahr in
den Handel kommen soll.
In sechster Generation ist
der Klassiker unter allen
Bussen inzwischen erhältlich. Der T6 unterscheidet
sich äusserlich nicht stark
vom T5, kombiniert aber
die alten Werte mit moderner Technik.
Dave Schneider
Schon komisch. Man zieht instinktiv
den Kopf ein, obwohl man eigentlich
weiss, dass das nichts bringt. Aber
mit einem 1,97 Meter hohen Auto in
ein Parkhaus mit 2 Meter Maximalhöhe zu fahren, ist doch ein aufreibendes Unterfangen. So ging es uns
während der zwei Testwochen mehrere Male; doch abgesehen davon bemerkten wir die sperrigen Abmessungen des VW T6 kaum.
Er ist der Klassiker unter den
Bussen, ein VW-Bus eben, und selbst
wenn er sich inzwischen in der Familienversion Multivan zu einem topmodernen und auch etwas hochpreisigen Fahrzeug entwickelt hat, beweist er nach wie vor Charakter. Mit
dem charismatischen Bulli von einst
hat er zwar längst nichts mehr am
Hut, aber wer viel Platz für Kind und
Kegel oder andere wertvolle Fracht
braucht, der ist mit dem neuesten
Multivan sicherlich gut beraten.
Enorme Variabilität
Wir fuhren die Variante mit 2-LiterDiesel, 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und Allrad-antrieb in der gehobenen Ausstattungslinie Highline
Liberty, angeschrieben mit einem Basispreis ab 68 400 Franken; unser
Testwagen kostete 5000 Franken
mehr. Zum Einsteigen stehen verschiedene Optionen offen: konventionell durch Fahrer- oder Beifahrertür,
aber auch lässig durch die riesigen,
auf Knopfdruck elektrisch öffnenden
Schiebetüren auf beiden Seiten. Der
Fahrer thront regelrecht hocherhoben und scheinbar erhaben über
dem Geschehen auf der Strasse. Die
Rundumsicht ist hervorragend. Im
Fond sitzen sich vier Personen wie in
T6 heisst die neue Generation des VW-Busses, den es in vielen, vielen Varianten gibt.
einem Zugabteil gegenüber, doch
freilich kann dies je nach Konfiguration auch ganz anders aussehen: Die
Variabilität ist enorm, vom zweisitzigen Lieferwagen bis zum siebensitzigen Personentransporter (Caravelle)
ist alles möglich.
Wenig zu tadeln
Etwas Ernüchterung bringen die ersten Fahrkilometer. Wieso muss der
T6 so unkomfortabel abrollen?
Grundsätzlich ist die Federungsabstimmung ja absolut langstreckentauglich, aber immer wieder dringen
Querrillen zu den Insassen durch,
und da und dort poltert das Fahrwerk etwas – schade, hier kann der
T6 Multivan seine Herkunft aus dem
Nutzfahrzeugsektor nicht ganz ver-
stecken. Aber abgesehen davon gibt
es nur wenig zu tadeln. Die Platzverhältnisse sind fürstlich, was eine längere Reise automatisch wesentlich
angenehmer macht.
Das Fahrverhalten ist vorbildlich:
Der T6 lässt sich fast wie ein Kompaktwagen lenken, auch in schneller
Kurvenfahrt gibt er sich keine Blösse,
und dank Allradantrieb waren wir
auch beim plötzlichen Wintereinbruch bestens aufgehoben. Der 2-Liter-Biturbo-Diesel mit 204 PS und
450 Newtonmetern ist dabei eine gute Wahl: Er ist durchzugsstark und
beschleunigt die 2,2 Tonnen wiegende Fuhre flott und problemlos, der
Verbrauch von knapp 7,5 Litern auf
100 Kilometer ist dabei ein guter
Wert.
Fotos: zvg.
Das Fazit: Wer richtig viel Platz
braucht, wird sich den T6 genauer
anschauen müssen. Er bietet alles,
was ein solches Fahrzeug bieten soll,
ist elegant und sehr modern ausgestattet. Fahrassistenzsysteme wie
Müdigkeitserkennung, Spurwechselassistenz, Fernlichtautomatik oder
Front Assist mit Notbremsfunktion
sind erhältlich, doch leider verlangt
VW dafür Aufpreis – die Hersteller
sollten sicherheitsrelevante Ausstattung inzwischen als Selbstverständlichkeit sehen. Dennoch geht der stolze Kaufpreis in Ordnung, schliesslich
bekommt man sehr viel Auto für sein
Geld. Den Kopf einziehen müssen die
T6-Besitzer also definitiv nur bei der
Parkhauseinfahrt; ansonsten können
sie ihn getrost hoch erhoben tragen.
Das SUV wandelt auf goldenen Wegen
Über die Jahre haben sich
die Prioritäten beim Auto
grundlegend verändert.
Aktuell steht das SUV ganz
oben in der Käufergunst.
Das wollen Luxusmarken
ausnutzen und schicken dicke Brummer an den Start.
Martin Schatzmann
Wenn es um Popularität und um Rendite geht, dann hat heute der Crossover nicht nur in der Schweiz die Nase ganz vorne. Hervorgekommen aus
dem früher sehr erfolgreichen,
hemdsärmeligen Geländewagen, entwickelte sich das SUV (Sport Utility
Vehicle) über die Jahre zum Bestseller, der gegenwärtig bei Kunden in
den diversen Segmenten auf hohe
Akzeptanz stösst. Das obere Ende
der SUV-Skala stellten bislang Modelle wie der Cadillac Escalade oder der
Porsche Cayenne und natürlich der
eigentliche Segmentbegründer Range
Rover. Mit Letzterem hatte Land Rover 1970 dem Geländewagen erstmals ein wenig die Ecken und Kanten
gebrochen.
Nun steht ganz oben eine grundlegende Veränderung an. Von den
die Reaktion auf
die ersten Ankündigungen
sehr positiv, wie
Christoph Haas
von Bentley-Handelspartner
Schmohl AG in
Glattbrugg ausführt. Für BentPublikumsmagnet: Lamborghini Ursus.
Foto: zvg.
ley ist das Engagement im SUVsechs Luxusmarken Aston Martin, Segment ein logischer Schritt. Wie
Bentley, Ferrari, Lamborghini, McLa- der leitende Bentayga-Projektmanaren und Rolls-Royce haben vier den ger Albert Robinson erklärt, habe
Bau eines eigenen SUV angekündigt, man am Firmensitz in Crewe lange
das sie jeweils mehrheitlich bis 2018 Zeit überlegt, wie man zu zusätzliauf den Markt bringen wollen. Den chem Wachstum kommen könnte,
Anfang macht Bentley und bringt be- wobei mit Blick auf das Marken-Portreits in den kommenden Wochen sei- folio eigentlich nur noch der Crossnen Bentayga auf die Strassen dieser over übrig blieb. Und diese bilden
Welt. Einzig die Sportwagenbauer weltweit das grundsätzlich am
Ferrari und McLaren erteilen dem stärksten wachsende Segment; sie
SUV generell eine Absage.
sind überdies in Bentleys absatzstärkstem Land USA die marktdomiGrosses Interesse
nierende Karosserieform.
Zudem besitzen Kunden der geDiverse Gründe veranlassen zum Bau
der Luxus-Crossover. Rolls-Royce nannten Luxushersteller meist mehmeint zum Beispiel ganz unverblümt, rere Autos, darunter normalerweise
von vielen Kunden zum Bau eines auch ein SUV. In der Schweiz steht
SUV aufgefordert worden zu sein. gemäss Christoph Haas in jeder zweiBentley sah sich von Anfang an vom ten Bentley-Garage entweder noch
grossen Interesse auf allen Märkten ein Porsche Cayenne oder ein Range
bestätigt. Auch in der Schweiz war Rover. Und viele dieser Bentley-Kun-
den hätten schon früher zum Ausdruck gebracht, dass sie ein teureres,
luxuriöseres SUV kaufen würden,
wenn es eines gäbe. «Das ändert sich
jetzt», gibt sich der Projektleiter
selbstbewusst, «denn mit dem Bentayga bringen wir das erste wahre
Luxus-SUV auf den Markt.» Mit einem Preis ab 220 000 Franken setzt
er auch dort an, wo es bislang zu Ende war beim SUV.
Zugang zu neuen Kunden
Aber besteht mit den neuen Wagen
nicht die Gefahr, dass sich die Markenwahrnehmung jeweils verändern
könnte? Albert Robinson verneint
und sagt mit Bentley stellvertretend
das, was auch für die anderen Luxusmarken gilt. So sei der Bentayga
nicht nur auf den ersten Blick als
Bentley zu erkennen, sondern er
bringe alle typischen Kernwerte mit,
wie den hohen Anteil an Handarbeit,
die ausgeprägte Liebe zu exquisiten
Details. Robinson ist überzeugt, dass
mit dem Bentayga die Marke Bentley
moderner dastehe, dass damit der
Zugang für Jüngere und für Frauen
erleichtert würde. «Doch das wird
die Wahrnehmung der Marke nicht
negativ verändern – im Gegenteil.»
Wie die Realität aussehen wird,
bleibt abzuwarten.
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Stadt Zürich
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Diabetes Typ 2 ist längst keine Alterskrankheit mehr
Diabetes mellitus ist eine der
grössten Volkskrankheiten der
Schweiz. Rund jeder 20. leidet
an dieser Insulinresistenz – Tendenz steigend. Hauptursachen
sind neben erblichen Faktoren
Übergewicht und Bewegungsmangel.
davon. Die Bezeichnung «Alterszucker» ist
also längst nicht mehr korrekt. Gemäss
Bundesamt für Statistik ist in der Schweiz
bei durchschnittlich 5 Prozent der Bevölkerung bereits einmal im Leben Diabetes diagnostiziert worden. Bei den Männern ist der
Anteil höher als bei den Frauen (6 Prozent
gegenüber 4 Prozent). Gemäss der «Arbeitsgruppe Diabetes Schweiz» verschlingt Diabetes mellitus über 10 Prozent unserer Gesundheitskosten.
Karin Steiner
Gefährliche Spätschäden
Diabetes mellitus ist eine der ältesten bekannten Krankheiten, die schon auf einem
ägyptischen Papyrus beschrieben wurde.
Weil der Urin der Kranken durch den ausgeschiedenen Zucker süsslich schmeckte,
wurde er als «honigsüsser Durchfluss» (Diabetes mellitus) bezeichnet. In der Vergangenheit nannte man den Typ-2-Diabetes
gerne auch «Alterszucker». Tatsächlich erkranken in erster Linie ältere Menschen
daran. Dennoch leiden zunehmend junge
Leute an Typ-2-Diabetes. Grund dafür ist,
dass immer mehr Jugendliche übergewichtig sind und sich nur wenig bewegen – beides gilt als die Hauptursache von Diabetes
Typ 2. In den USA hat etwa ein Viertel der
Jugendlichen Diabetes oder eine Vorstufe
Es gibt zwei Formen von Diabetes: Diabetes
Typ I ist auf eine unzureichende Insulinproduktion zurückzuführen und tritt bereits im
Kindesalter auf. Diabetes Typ II ist viel häufiger (90 Prozent) und entsteht infolge einer
Insulinresistenz. Bei Menschen mit Typ-2Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse
zwar weiterhin Insulin, jedoch nicht genügend, oder der Körper kann es nicht mehr
wirksam verwenden, um Blutzucker in
Energie umzuwandeln. Der hohe Blutzucker
schädigt langfristig Blutgefässe und Nerven.
Das kann viele Organprobleme verursachen. Folgekrankheiten sind beispielsweise
Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschwäche,
Netzhautschäden und viele andere. Sie werden oft als «Spätschäden» bezeichnet. Die-
Eine gesunde Ernährung ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.
ser Begriff ist jedoch irreführend, weil viele
Diabetes-Folgekrankheiten bereits in einem
sehr frühen Stadium des Diabetes auftreten
können – oft sogar schon, wenn erst ein Diabetes-Vorstadium besteht.
Aktiv entgegenwirken
Übergewichtigen und älteren Menschen
wird empfohlen, den Blutzucker regelmässig testen zu lassen. Ist ein Diabetes mellitus diagnostiziert worden, wird der Arzt bei
Bedarf eine medikamentöse Behandlung
Foto: zvg.
mit blutzuckersenkenden Tabletten und/
oder Insulin anordnen. Auch lernt der Patient oder die Patientin, den Blutzucker selber zu messen und die Medikamente entsprechend zu dosieren. Aber Betroffene
können auch viel selber tun: Bei übergewichtigen Diabetikern kann eine Gewichtsreduktion von wenigen Kilos bereits eine
Senkung des Blutzuckergehalts zur Folge
haben. Regelmässige Bewegung wird sich
zusätzlich positiv auf den Blutzucker auswirken.
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ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Chenying Lu und Junlin Zhang aus
Schanghai leben in Zürich und bilden das Duo Yingling.
Hotelbesitzerin Ljuba Manz und Generalmanager Martin Santschi (l.) begrüssen zusammen mit dem chinesischen Konsul Zhao Li und seiner
Partnerin Yuhan Wang das chinesische neue Jahr.
Financier und Grossgastronom Stefan Breuer genoss den Abend in
Begleitung von Karin Seger.
Kulinarische und kulturelle Höhenflüge
zum chinesischen Neujahr
Erst vor Wochenfrist ist Yuhan
Wang, die Freundin des chinesischen
Konsuls Attaché Zhao Li, aus Peking
in Zürich eingetroffen. Für die Finanzexpertin aus Peking bedeutete
daher die traditionelle Feier des chinesischen Neujahrs im Hotel St. Gotthard ein Stück Heimat. Nach chinesischem Kalender befinden wir uns im
«Jahr des Affen». Vor fünf Jahren hat
Generalmanager Martin Santschi
auf Anregung von Hotelbesitzerin
Ljuba Manz-Lurje das chinesische
Neujahr zum ersten Mal als Event zelebriert. Der Anlass war von allem
Anfang an eine Erfolgsgeschichte.
Dank dem Flair für perfekte Ausgestaltung und stimmungsvolle Details
von Direktionsassistentin Enrica Picciati findet der Anlass in perfektem
Lichtdesign mit original chinesischen
Leuchten statt.
Für die in Zürich lebenden Artistinnen Chenying Lu und Junlin
Zhang, welche aus Schanghai stammen, hat die Zelebration des chinesischen Neujahrs in ihrer Wahlheimat
einen emotionalen Stellenwert. Als
ANZEIGEN
Traditioneller «Löwentanz» zur Taiko-Trommel, dargeboten von Mauro
Richina (Inhaber Asia Sport Center) und seinem Team.
Duo Yingling verzauberten die beiden
die Gäste mit faszinierender Spitzenartistik und fernöstlichem Zauber.
Zürich kennen die Künstlerinnen seit
ihren Auftritten im Circus Conelli und
als Finalistinnen 2012 bei «Die grössten Schweizer Talente» auf SRF. Für
artistische Momente sorgte auch das
Team von Mauro Richina, Besitzer
des Asia Sport Centers. Schnelle und
präzise Kampfsport-Einlagen wech-
selten mit mythologischem Löwentanz.
In seiner Rede wies Martin Santschi auf weitere Glückssymbole hin
und begrüsste die Gäste in lupenreinem Mandarin. Für die kulinarischen
Höhenflüge zeichnete das Team um
Küchenchef Patrick Schmutz verantwortlich. Er hat Erfahrung aus
Quangdong. Assistiert wurde er von
Gourmet-Köchin Yemei Vy.
«Chaîne»-Mitglieder (v.l.): Kurt und Rosalita Sterchi, Isabel Santschi,
Edith Bachmann und Walter Imthurn.
Jean-Pierre Reinle, Consulting, und
Bankerin Sofia Falda mögens auch
gern mal chinesisch.
Pfarrerin Malinee Müller ist bei der
«Chaîne des Rôtisseurs», Liviana
Anesi Schröder, Psychologin (l.).
Die Bachenbülacherin Yemei Vy aus
Guangdong (Yemei’s Partyservice)
stand dem Küchenteam zur Seite.
Professor Tom Gysler, Zürcher Präs.
«Chaîne des Rôtisseurs», Monika
Kuhn, Finanzdirektorin Züblin AG.
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Veranstaltungen & Freizeit
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
BUCHTIPP
Die PBZ-Bibliotheken (www.pbz.ch)
empfehlen:
Eine Bereicherung
Die Philosophin
und Historikerin Helen Macdonald
wagt
sich zur Bewältigung
ihrer
Trauer über den Tod ihres Vaters
in die Falknerei vor und erfüllt
sich damit einen Kindheitswunsch. Mit ihrer wundersamen
Geschichte über das Leben mit einem Habicht belebt sie die Tradition der Naturschilderung aufs
Schönste. «Ein literarisch strahlendes Greifvogelbuch» wird es in
einer Rezension gelobt, denn es
vereint einen bewegenden Bildungs- und Familienroman mit
einem enorm lesbaren Sachbuch.
Durch einen Raubvogel mehr
über sich selbst erfahren: «H wie
Habicht» erzählt von der Begegnung mit dem Wilden und dessen
Andersartigkeit. Die Beziehung
zwischen der Autorin und dem
Habicht eröffnet dem staunenden
Leser buchstäblich die Vogelperspektive auf Mensch und Leben.
Die von Macdonald gleichfalls in
den Text aufgenommenen Passagen über Techniken der Greif-Abrichtung vervollständigen den
Text zu einer verstörend starken
Erfahrung. Das Buch vereint
Trauertagebuch, Biografie und
Naturessay – eine intellektuelle,
literarische und sinnliche Bereicherung.
Helen Macdonald. H wie Habicht. Allegria,
2015
Trauer und Musik
Es sind vier
ganz
unterschiedliche
Menschen, die
sich auf Hugos
Hausboot treffen, um miteinander
im
Streichquartett
Schubert und Mozart zu musizieren. Musik ist im Roman ein Gegenentwurf zu dem manchmal
recht unerträglichen Alltag, den
die Figuren irgendwie aushalten
müssen. Im Zentrum steht die
Trauer von Carolien und Jochen,
deren Ehe am Tod ihrer beider
Söhne zu zerbrechen droht. Die
ausgebildete Pianistin und Psychoanalytikerin Enquist verbindet
ihre
psychologisch-realistische
Schilderung von spannungsreichen Beziehungen der Streicher
untereinander mit feinfühligen
Trauerreflexionen, in denen sie
auch den Tod der eigenen Tochter
verarbeitet. Ihr Blick ist unbestechlich, aber stets liebevoll, ihre
Sprache klar und schnörkellos.
Das Hausboot wird im Finale
zum Schauplatz für ein Verbrechen, das jedoch alle Mitglieder
des Quartetts überleben. Das Ausloten, wie verschieden sie auf die
Gewalterfahrung reagieren, ist so
genial wie schmerzhaft. Enquists
Buch erzählt über Trauer und
Musik, aber auch über zynische
Politik, über Freundschaft und
über das Altwerden.
Anna Enquist. Streichquartett. Luchterhand,
2015
Jeden Montag und Mittwoch
Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30–11.00 Uhr
im ref. Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse 21,
Mittwoch 18.30–20.00 und 20.15–21.45 Uhr im
Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstr. 78. Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/EYU,
Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch
Donnerstag, 18. Februar
20.00–22.00 15. Internationales Theatersportfestival: Kaufleuten, Pelikanplatz.
20.00–21.30 Doppelpremiere mit NZZ-Folio: Kaufleuten (Festsaal), Pelikanplatz.
Freitag, 19. Februar
14.00–15.30 Fasnacht: Mit der Laie-Gugge-Züri.
Pflegezentrum Entlisberg, Paradiesstrasse 45.
Samstag, 20. Februar
10.00–17.00 Töpferkurs für Erwachsene: «Drehen an
der elektrischen Töpferscheibe». Im Intensivkurs
üben Anfänger und Fortgeschrittene die richtigen
Handgriffe, um einfache Schalen und Tassen
selbst zu drehen. Leitung: Gabriela Reinhard,
www.greinhard-keramik.ch. Anmeldungen an:
[email protected]. GZ Leimbach, Leimbach-
strasse 200.
20.00–22.00 Konzert The Vad Vuc & Make Plain:
Kaufleuten (Festsaal), Pelikanplatz.
Sonntag, 21. Februar
10.00–17.00 Töpferkurs für Erwachsene: «Drehen an
der elektrischen Töpferscheibe». Im Intensivkurs
üben Anfänger und Fortgeschrittene die richtigen
Handgriffe, um einfache Schalen und Tassen
selbst zu drehen. Leitung: Gabriela Reinhard,
www.greinhard-keramik.ch. Anmeldungen an:
[email protected]. GZ Leimbach, Leimbachstrasse 200.
11.00–12.00 Matinée: Begleitveranstaltung zur
laufenden Fokusausstellung «Alles Kaktus?».
Sukkulenten-Sammlung Zürich, Mythenquai 88.
11.00–12.00 «Wolfsmilchgewächse und ihre Doppelgänger»: Führung mit Walburga Liebst, Botanikerin. Sukkulenten-Sammlung, Mythenquai 88.
13.00–14.00 Matinée: Begleitveranstaltung zur
laufenden Fokusausstellung «Alles Kaktus?».
Sukkulenten-Sammlung Zürich, Mythenquai 88.
13.00–14.00 «Wolfsmilchgewächse und ihre Doppelgänger»: Führung mit Walburga Liebst, Botanikerin. Sukkulenten-Sammlung Zürich, Mythenquai
88.
17.00 «Hits der Opernwelt»: Konzert mit dem Adliswiler Duo Praxedis (Harfe und Klavier). Der
Eintritt ist frei, Kollekte für die Musikerinnen.
Ref. Kirche Adliswil, Kirchstrasse.
Dienstag, 23. Februar
18.00–20.00 Abendcafé mit Musik: Pflegezentrum
Entlisberg, Paradiesstrasse 45.
20.00–21.30 Lesung Katrin Bauerfeind: Kaufleuten.
Mittwoch, 24. Februar
20.00–21.30 Lesung Martin Walser: Kaufleuten, Pelikanplatz.
Donnerstag, 25. Februar
20.00–22.00 Konzert: Buika: Kaufleuten (Klub),
Freitag, 26. Februar
20.00–22.00 Konzert: Carminho: Kaufleuten (Klub),
Pelikanplatz.
20.00–21.30 Lesung: Sarah Kuttner: Kaufleuten.
Samstag, 27. Februar
12.00–16.00 Flohmarkt: Kaufleuten, Pelikanplatz.
Mittwoch, 2. März
10.00 Kindertreff PBZ: Ryte, ryte Rössli. Für Eltern
mit Kleinkindern von 9 bis 24 Monaten. Animation mit Brigitte Schanz. Pestalozzi-Bibliothek
Sihlcity, Kalanderplatz 5.
KIRCHEN
Reformierte
Kirchgemeinde
Wollishofen
www.kirchewollishofen.ch
Sonntag, 21. Februar
10.00 Gottesdienst
mit Pfarrer Walter Wickihalder
Kollekte: EPI Schweiz.
Epilepsie Stiftung, Alte
Kirche
Anschliessend Chilekafi
im Bistretto
Mittwoch, 24. Februar
19.15 Ökum. Nachtgebet
Alte Kirche
Pfarrei St. Franziskus
www.st-franziskus.ch
Samstag, 20. Februar
ab 17.00 Beichtgelegenheit
17.30 Eucharistiefeier
Sonntag, 21. Februar
9.30 Eucharistiefeier
11.15 Eucharistiefeier
17.30 Santa Messa in lingua
italiana
Kirche Enge
www.kirche-enge.ch
Freitag, 19. Februar
11.45 bis 13.00 Wähentag
im Kirchgemeindehaus
Bederstrasse 25. Süsse und salzige
Wähen, auch zum Mitnehmen
Sonntag, 21. Februar
10.00 Gottesdienst Zürich
2
in der alten Kirche Wollishofen
Kein Gottesdienst
in der Kirche Enge
Kein Kirchenbus
Vom Santur zum Konzertflügel – eine abenteuerliche Reise.
Foto: zvg.
Reise zum Urahn des Flügels
Am Sonntag, 6. März, stellt der innovative Musiker Remo Crivelli sein neues Programm «Das
Urklavier» vor. Er nimmt die Zuschauer mit auf
eine Entdeckungsreise und stellt ihnen den Urahn des edlen Konzertflügels vor: das Santur.
Aus diesem entstand im Alpenraum auch das
Hackbrett. In seinem neusten Programm lässt
der Künstler das Publikum die faszinierende
Verwandtschaft dieser drei Instrumente hören
und spüren. Geschickt webt er aus Tönen und
Rhythmen geheimnisvolle Klangwelten, komponiert, improvisiert und spielt World-Jazz in
neuer, eigener Fassung auf Tasten und Saiten.
(zn.)
Sonntag, 6. März, 18 Uhr, Pauluskirche, Milchbuckstr.
57 (Tram Nr. 7 bis Milchbuck).
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.),
Tel. 079 660 28 59,
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Bruno Lendenmann (bpl.), Jeannette Gerber
(jg.), Gabi Faerber (gf.), Kamil Krejci (kam.),
Hans Suter (hs.), Hans Lenzi (hl.), Beatrice
Christen (ch.), Benny Epstein.
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Zürich 2
Veranstaltungen & Freizeit
Gleiches Kleid, gleicher Name, gleiche Leidenschaft: Mutter und Tochter sind das Duo Praxedis
Foto: zvg.
Mutter und Tochter spielen Opernhits
Die Zürcher Musikerinnen
vom Duo Praxedis bringen
Opernhits in die reformierte
Kirche Adliswil.
Der Name «Praxedis» kommt aus
dem Griechischen und bedeutet so
viel wie «die, die macht». Praxedis
Hug-Rütti und Praxedis Geneviève
Hug nahmen sich ihre Namen zu
Herzen: Gemeinsam wollen sie die in
jüngerer Zeit in Vergessenheit geratene Kombination Harfe und Klavier
wieder aufleben lassen. Als Duo Praxedis sind sie seit 1996 auf den Konzertbühnen der Welt unterwegs und
haben auch schon etliche CDs her-
ausgebracht. Am kommenden Sonntag spielen sie nun in Adliswil. Auf
dem Programm stehen Opernklassiker von Verdi, Meyerbeer und Donizetti. Die für Orchester geschriebenen
Stücke wurden extra für ein Harfe/
Klavier-Duo umgeschrieben. (pd./jb.)
Duo Praxedis, Sonntag, 21. Februar, 17
Uhr, ref. Kirche Adliswil, Eintritt frei.
Begleitveranstaltung zu «Alles Kaktus?»
Verwandt, aber nicht gleich – die
Sukkulenten-Sammlung zeigt an einer Führung die Merkmale der Familie der Wolfsmilchgewächse und insbesondere der Gattung Wolfsmilch
(Euphorbia). Ihren charakteristischen
Gemeinsamkeiten werden die unterschiedlichen Wuchsformen gegenübergestellt,
von
einheimischen
Kräutern über bekannte Zierpflanzen
wie dem Weihnachtsstern bis hin zu
den vielfältigen Sukkulenten. Und
nicht zuletzt lernen die Teilnehmer
auch einige der zahlreichen Doppelgänger aus anderen botanischen Familien kennen.
Blühende Christusdornwolfsmilch, aber was wie eine Blüte aussieht, ist
in Tat und Wahrheit ein komplexer Blütenstand.
Foto: zvg.
Die Koordinaten: Sonntag, 21. Februar, Zeit: 11 bis 12 und 13 bis 14
Uhr. Was: Wolfsmilchgewächse und
ihre Doppelgänger, Führung mit Walburga Liebst, Botanikerin. Wo: Sukkulenten-Sammlung Zürich. (pd.)
GEMEINSCHAFTSZENTREN / QUARTIERVEREINE
GZ Leimbach
Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich
Telefon 044 482 57 09
E-Mail [email protected]
www.gz-zh.ch
Knirpsatelier: entfällt in den Schulferien.
Ferienatelier: Fr, 19., Mi, 24., Fr, 26.
Febr., 14 bis 17.30 Uhr, für Kinder ab
Schulalter oder in Begleitung (Sockenmonster).
Samstagsatelier: entfällt in den Schulferien.
Öffnungszeiten Bistro/Spielraum: Di bis
Fr 14 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 15 Uhr.
Öffnungszeiten Sekretariat: Mi/Fr 14
bis 18 Uhr (während Schulferien).
Quartiertreff Enge
Gablerstrasse 20, 8002 Zürich
Telefon 044 201 60 64
www.quartiertreff.ch
Treffcafé während Sportferien offen.
Kinderhaus Entlisberg
Butzenstrasse 49, 8038 Zürich
Telefon 044 412 89 89
E-Mail [email protected]
www.stadt-zuerich.ch/offener-bereich
Anlaufstelle Kinderbetreuung: Kinderhaus Entlisberg: Di 9 bis 12 Uhr und
Mi 15 bis 18 Uhr; offener Bereich
Selnau: Do 9 bis 12 Uhr. Tel. 044 412
89 77, [email protected].
Bewegte Märchen aus aller Welt: Do, 10.
März, 15 bis 15.45 Uhr, für Kinder
von 21•2 bis 5 Jahren in Begleitung,
im grossen Saal, gratis, ohne Anm.
Themenabend: Mama, Papa, darf ich helfen? Wie können wir unsere Kinder
am Alltag teilnehmen lassen? Do, 10.
März, 19.30 bis 21 Uhr, Vera Erni.
Anmeldung im Sekretariat Entlisberg.
Osterbasteln: Mi, 16. März, 14.30 bis
16.30 Uhr, für Kinder von 2 bis 5
Jahren in Begleitung. Anmeldung erforderlich. Fr. 10.– pro Bastelarbeit.
Nothilfe für Kleinkinder: Mo, 4./11.
April, Mi, 13. April, je 19 bis 22 Uhr,
im grossen Saal. Fr. 145.–. Anmeldung erforderlich: 044 412 89 89,
[email protected].
www.gz-zh.ch, [email protected]
GZ am See, Bachstrasse 7
Kinderspielsaal: Do, 18. Febr., 14.30
bis 17 Uhr; So, 21. Febr., 13 bis 17
Uhr; Di, 23. Febr., 10 bis 17 Uhr, Mittagstisch für Gross und Klein.
Openmic & Jam: Fr, 26. Febr., ab 20
Uhr, Bar ab 19.30 Uhr.
GZ Neubühl, Erligatterweg 33
Offenes Töpfern: Mi, 24. Febr., 18.30
bis 21 Uhr.
Theater PurPur
Grütlistr. 36, 8002 Zürich
Telefon 044 2013151
www.theater-purpur.ch
«Mimi und Brumm feiern ein Fest»:
Spiel: Margrit Gysin, ab 4 Jahren. Mi,
24., und So, 21. Febr., je 15 Uhr.
«Piggeldy & Frederick»: Theater Gustavs Schwestern. Sa, 20. Febr., 17
Uhr, So, 21. Febr., 11 Uhr, für Kinder
ab 5 Jahren.
GZ Wollishofen
GZ Neubühl
GZ Wollishofen, am See, Bachstr. 7
GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25
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Quartierverein Enge
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Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz:
Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr.
Nr. 7
18. Februar 2016
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Zürich 2
Nr. 7
18. Februar 2016
AKTUELL
Schweizer Textilkunst
ist Leben und Alltag
Kurz vor der Generalsanierung:
Gelungene Leimbacher Hallenbad-Night
Mit der Ausstellung «Der
textile Raum» spannt das
Museum Bellerive einen Bogen von den kunstgewerblichen Raumtextilien um
1910 bis zum zeitgenössischen Design. Sie dauert
noch bis Sonntag.
Das Hallenbad Leimbach
wird saniert und schloss
vergangenen Samstag für
ein Jahr seine Tore. Dies
nahm die Jugendarbeit zum
Anlass und organisierte am
letzten Abend mit engagierten Jugendlichen eine
Hallenbad-Night für Oberstufenschülerinnen und
Oberstufenschüler.
Elke Baumann
Die Ausstellung zeigt mit zahlreichen
Leihgaben und Objekten aus der eigenen Sammlung den Stellenwert der
Schweizer Textilkunst. Ihr Ziel ist es,
die Entwicklung der abstrakten
Kunstform (fiber art) zu zeigen. Die
Künstlerinnen und Künstler, deren
Arbeiten präsentiert werden, beherrschen die textilen Techniken meisterlich. Pionierin der «Fiber-Kunst» ist
ohne Frage Sophie Taeuber-Arp.
Als Dozentin der Kunstgewerbeschule Zürich zeigte sie vor 100 Jahren ihren Schülerinnen den Weg vom
floralen Tüllsticken zu abstrakten
Kompositionen. Elemente aus vertikalen und horizontalen Motiven,
Dreiecken, Rechtecken und Kreisen
erfreuen sich in der Welt des Textilhandwerks bis heute grösster Beliebtheit. Im Atelier ihrer ehemaligen
Schülerin Elsi Giauque entstehen experimentelle Gewebe für markante
Tapisserien und Textilelemente, die
heute zu den Ikonen der Schweizer
Textilkunst zählen.
Wohnen und Geborgenheit
Sieben Stationen führen den Besucher durch die mit unglaublich viel
Fantasie und Kreativität entstandene
Welt der Textilkunst. Elsi Giauques
Installationen und Moik Schieles
Wandbehänge füllen mit ihrer Farbenkraft die Räume. Die aus schweren Fäden geflochtenen Skulpturen
der Künstlerin Françoise Grossen
wirken wie von einem anderen Planeten. Die filigranen Arbeiten von Liselotte Siegfried, die Kompositionen
von Marlise Staehlin, Verena SieberFuchs, Helen Dahm sowie die Textilwerke von Erwin Ludwig Kirchner
und anderen zeigen die Entwicklung
von Textilkunst und -design.
Carnevale
Erika Pucci
Es ist ein regnerischer Sonntag
und ich flaniere
mit
meinem
Herzblatt
der
Meerpromenade
von Viareggio –
meinem zweiten
Bürgerort in der
Toscana – entlang. Diese ist
gesäumt
von Erika Pucci. F.: zvg.
wunderschönen
Jugendstilhäusern. Etwa 50 Meter
links von uns tobt das Meer mit hohem Wellengang, so als würde Poseidon gleich mit seinem Dreizack herausfahren, um uns alle wutentbrannt
auf die Bootsflüchtlinge ein paar 100
Kilometer südlicher hinzuweisen. Unzählige Ertrunkene hat er seither in
seinem Wasserreich aufgenommen.
Mir wird mulmig bei dem Gedanken
…
Trotz
miesem
Wetter,
hier
herrscht ausgelassene Stimmung und
ein bunt zusammen gewürfeltes Publikum wartet gespannt bis drei Böllerschüsse um 15 Uhr den Umzug
Freude und Farbe, aber auch Luxus
versprechen die Kunstwerke.
zvg.
Die Entwürfe der in die Schweiz
emigrierten Bauhaus-Meisterin Gunta Stölzl bestechen durch ihre Strukturen und Materialien. Andere Künstlerinnen – viele Faser-Künstler sind
Frauen – verweben feinste Fäden
und sich kreuzende Farblinien zu
schillernden Netzen, aus getrockneten Maisblättern und Blütenrispen
entsteht ein Wandteppich. Seien es
Tapisserien, grossformatige Skulpturen, die von der Decke hängen,
Schmuck, extravagante Teppiche
oder konstruktive Bilder, sie alle sind
die perfekte Verbindung von Kunst
und Behaglichkeit. Sie bringen Luxus, Freude und Farbe in den Alltag.
Ob ein aus Hunderten von Bierverschlüssen gewobener Teppich der geeignete Bodenbelag ist, sei dahingestellt. Originell und dekorativ ist er
auf jeden Fall. Fauna und Flora, figürliche Element, abstrakte Motive
und Symbole inspirieren die Künstler
zu ihren Entwürfen. Neben den
grossräumigen Kunstwerken, neben
Teppichen, Zierdecken, Kissenplatten
und Vorhängen, neben Mustern und
Skizzen kann der Besucher auf Texttafeln, Fotos, Videos und einem elektronischen Stammbaum die Künstlerinnen und Künstler abrufen und ihre Arbeitsweise verfolgen.
Die Ausstellung «Der textile Raum» im
Museum Bellerive, Höschgasse 3, 8008
Zürich, dauert bis 21. Februar. Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 17 Uhr, Do 10 bis
20 Uhr. www.museum-bellerive.ch.
Dank der grosszügigen Unterstützung
des Sportamts und der Betriebsleitung des Hallenbads erhielten Jugendliche die Möglichkeit, am letzten
Abend das Hallenbad Leimbach nach
ihren Bedürfnissen zu nutzen. Zwölf
Jugendliche engagierten sich bei der
Planung und Umsetzung des Anlasses. An einem ersten Treffen wurden
Ideen zusammengetragen. Schnell
war klar: Es soll Südseestimmung
aufkommen, Musik laufen, einen Verpflegungsstand geben (Schwimmen
macht hungrig) und – ganz wichtig –
unbedingt eine Hüpfmatte im Wasser
haben. Mit Unterstützung der Jugendarbeiter/innen der OJA Wollishofen & Leimbach und des GZ Leimbach packten die Jugendlichen die
Vorbereitungen an.
Zwei der Organisatoren der Party: Lian (l.) und Vipusan.
DJane Melinda sorgte für tollen Sound im Hallenbad Leimbach.
Lounge statt Wasser
Am vergangenen Samstag war es
dann so weit. Nachdem um 16 Uhr
der letzte Badegast das Hallenbad
verliess, wurde das Bad für den Anlass geschmückt. Wo sonst die kleinen Gäste planschten, wurde das
Wasser abgelassen und eine Lounge
mit Sitzkissen, Sonnenschirmen und
stimmungsvollem Licht eingerichtet.
Der Verpflegungsstand glich einem
Strandhäuschen mit Aloha-Charme
und die Lichterketten und Beckenbeleuchtung verliehen dem Bad ein
stimmungsvolles Ambiente.
Um 19 Uhr begann DJane Melinda Musik aufzulegen und die ersten
«gwundrigen» Gäste trafen ein. Sofort wurden die Hüpfmatten in Beschlag genommen. Welche Energie
Jugendliche haben, zeigte sich an
diesem Abend im Besonderen. Drei
Drei Stunden lang wurde gehüpft, gesprungen, gespritzt, gesungen.
Stunden lang wurde gehüpft, gesprungen, gespritzt, zusammen gespielt, getanzt, geschwommen, geschupft, getaucht, gelacht und geschrien. Zwischendurch ein Sandwich, ein Apfel oder etwas zu Trinken und dann schnell wieder ins
ÜBER DIESES UND JENES
des Carnevale di Viareggio 2016 ankündigen. Eine Familie im Dalmatiner-Kostüm begrüsst freudig gestikulierend eine andere Familie, die sich
rote Clownnasen und bunte Perücken aufgesetzt hat. Ein kleiner Mops
im Batman-Kostüm beschnuppert
derweil eine weisse Zwergpudel-Dame im rosa Tutu, die hochnäsig und
ohne ihn eines Blickes zu würdigen
vorbei trippelt. Nilo, unser nicht kostümierter Beagle ist schon wieder auf
der Suche nach etwas Fressbarem.
Ach wären diese vielen Abertausend
Coriandoli (Konfetti) doch nur kleine
Hundehäppchen. Schnuff – wuff.
Im Jahr 1873 wurde der Carnevale von verkleideten Bürgern ins Leben gerufen, als diese wegen zu hoher Steuern laut protestierend durch
die Strassen zogen. Die Themen sind
heute nicht anders als damals, nur
hat sich der Umzug gewandelt und
ist zu einer künstlerisch hoch stehenden, weltberühmten Attraktion geworden, deren Gebilde anlässlich des
5. Umzuges Anfang März prämiert
werden. Die jedes Jahr von Künstlern
kreierten riesigen, teilweise beweglichen Figuren aus «carta pesta» (Papier und Kleister) widmen sich in
sarkastischer und karikaturistischer
Weise bekannten Figuren aus Politik
Fotos: zvg.
und Wirtschaft. Da kommt die Zürcher Fasnacht schon sehr Bescheiden
daher im Vergleich. Gestaltet und zusammengestellt werden die Wagen in
der eigens dafür im Jahr 2001 konstruierten Cittadella, ein riesiger hufeisenförmiger Hangar, auf dessen
Piazza das Jahr hindurch Konzerte
und Theater durchgeführt werden. In
einem Nebengebäude ist das Museo
di Carnevale untergebracht. Das
Maskottchen des Carnevale ist der
Burlamacco – ein rot-weiss gekleideter Clown.
Puf, puff, pufff hört man die Kanone! Es geht los, drei volle Stunden
lang. Zwölf riesige Wagengebilde –
gezogen von starken Traktoren – fahren langsam und in grossen Abständen an der am Strassenrand wartenden und johlenden Menschenmenge
vorbei. Zwischen den kunstvollen Karikaturen singen und tanzen bunt
Kostümierte fröhlich um die Wette
mit den vibrierenden Lautsprecherboxen. Immer wieder werfen sie
Konfetti und Bonbons in die mittanzende Menge. Zwischen den Wagen
laufen kleine Maskengruppierungen,
die sich jeweils einem aktuellen Thema widmen. Jedes Jahr werden auch
Fasnachtsgesellschaften aus anderen
Ländern eingeladen, oftmals «dschin-
Wasser. Die Stimmung war toll. Die
drei Stunden vergingen wie im Fluge.
Als um 22 Uhr Schluss war, schauten
glückliche und müde Gesichter aus
dem Wasser und sofort kam die Frage: «Wann organisieren wir die
nächste Hallenbad-Night?» (eing.)
Schock für Adliswil
derättättättet» auch eine Guggenmusik mit. Wer Lust auf eine kleine Maskerade hat, kann bei einem der
Strassenhändler zwischen grotesken
Masken, ausladenden Hüten und
struppigen Perücken wählen, und für
das kleine Hungergefühl gibt es Süssigkeitenstände oder Fasnachtsgebäck, zumeist verkauft von karitativen Vereinen. Um 18 Uhr ist der
Spuk vorbei. Mein Herzblatt und ich
scheren aus der Menge heraus an
den Strand. Nilo kann in Ruhe die
Holzstücke und PET-Flaschen beschnuppern, die das Meer an den
Strand gespült hat. Und wir geniessen die melancholische Winterstimmung. Zum Carnevale gehören auch
die nächtlichen Festivitäten mit Maskerade, Musik und Kulinarischem im
Quartier Darsena, bekannt und berühmt für die grossen Schiffbauwerften und den kleinen Fischspezialitätenrestaurants. Für Fussballfreunde gibt es Gelegenheit beim Coppa
Carnevale angehenden Kickerstars
aus Italien und dem Ausland zuzusehen. Das kleine Stadion steht inmitten eines lauschigen Pinienwaldes.
Grazie Burlamacco per lo spettacolo.
Erika Pucci schreibt regelmässig fürs «Zürich 2». Sie arbeitet in Wollishofen.
Adliswil verliert seinen grössten Arbeitgeber. Die Swiss Re wandert bis
2023 nach Zürich-Enge ab. Der Gemeinde entgehen so Steuereinnahmen in Millionenhöhe, wie die «Zürichsee-Zeitung» meldet. Wer nach
Adliswil kommt, ist unbekannt. (ls.)
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