regensburger stadtzeitung 2011
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regensburger stadtzeitung 2011
MUSIK Februar 2011 Shorties Live The Poodles „No Quarter“ (Frontiers) Als Erinnerung für die Fans bringen die vier schwedischen Hardrocker diese LiveCD heraus, mitgeschnitten während ihrer 2009er Tour. Die 14 Songs geben einen guten Eindruck in den Poodles-Sound. Zusätzlich gibt es auch eine DVD „In the flesh“, die neben dem Konzert auch noch einen interessanten Einblick in das Tourleben mit Interviews und „behind-thestage“-Infos gibt. Natürlich gibt’s alles auch als Paket mit CD + DVD. (P.Ro) **** Pavlov’s Dog „Live and unleashed“ (Rockville) Nach ihrer Reunion 2004 ist diese CD das erste Live-Album dieser Band, die in den 70ern durch David Surkamp’s unverwechselbare Stimme für Furore sorgte. Geboten wird auf diesem Mittschnitt von der Europatour 2009 ein Querschnitt durch alle Schaffensphasen von PD und Surkamps weiteren Projekten wie HiFi. Dazu kommen vier neue Songs. (P.Ro) **** Bryan Adams „Bare Bones“ (Universal) Adams präsentiert 20 wunderschöne Mitschnitte von seiner aktuellen „Bare Bones“Tournee, in deren Rahmen er bewusst auf große Arrangements verzichtet und die größten Hits seiner Karriere allein mit seiner Akustikgitarre (und gelegentlich mit der Unterstützung eines Pianisten) zum Besten gibt, was Bare Bones zum inoffiziellen Nachfolger seines grandiosen Unplugged-Albums macht. (no.men) ****/* Funny Van Dannen „Meine vielleicht besten Lieder ...“ (JKP) Diesmal gibt‘s Van Dannen im Doppelpack - und live. Und: wer ihn mag, wird vor Entzücken in die Welt hinausjauchzen. Wer nicht, wird ob des Sammelsuriums an Banalitäten schon sehr bald zum Ausknopf greifen. Van Dannen polarisiert ein Dazwischen gibt es nicht. Deshalb können Fans getrost zugreifen. Wer Van Dannen bisher nicht mochte, wird hier auch nix Neues entdecken. (acb) **/* Die Regensburger Stadtzeitung By NOMEN George Leitenberger Shorties LAdies „Cafe Comcerial” (Broken Silence) Welch Glück für den Musikkonsumenten, dass es so etwas wie Leitenberger noch gibt. Ein Musiker, der lebt. Der lebt, was er singt. Multilingual, multiinstrumental. Nie aufdringlich, nie oberflächlich, nie lächerlich. Ein Stück Musik, das nicht mehr möglich schien, in einer Zeit der (nicht nur) musikalischen Prostitution. Das ist kein Rock, kein Blues, kein Chanson - und doch von all dem ein riesiges Stück! Emotion, Hingabe, Freude, Können und und und...! George Leitenberger hat für mich das Album des Jahres 2010 geschaffen - Danke! (acb) ****** Reinhardt Repkes Club der Toten Dichter „Eines Wunders Melodie“ (Edel) Nach der Vertonung der Werke von Heinrich Heine und Wilhelm Busch kommt jetzt der Lyriker Rilke zu neuen Ehren. Die Texte singen Katharina Franck und Reinhardt Repke, am Schlagzeug trommelt Tim Lorenz (ex Rainbirds), den Bass zupft Markus Runzheimer, und die Tasten drückt Andreas Sperling (Keimzeit). Die Musiker swingen und Frau Franck hat zweifellos Ausdruck. Trotzdem ist die CD wohl in erster Linie für Rilke-Freunde geeignet; die doch etwas betagten Texte sind für den klassischen Popmusik-Konsumenten etwas ungewohnt. (HuGe) **** Buddy Guy „Living Proof” (Sony) Er gehört sicherlich zu den bekanntesten Vertretern des Electric Blues. Sein Einfluss auf das Blues-Genre sowie auf bedeutende Gitarristen der Rockmusik wie Jimi Hendrix, Eric Clapton oder Stevie Ray Vaughan ist immens. Auf seinem aktuellen Album „Living Proof“ spielt der über 70-jährige zusammen mit Carlos Santana und der anderen großen lebenden Blueslegende B.B. „The King of Blues“ King. Tolle Platte! (no.men)***** Israel Kamakawawo‘ole „Facing Future” (Big Boy) Wieder mal eine unerklärliche Geschichte, dass der Song „Somewhere Over The Rainbow“ solch durchschlagenden Erfolg hat. 17 Jahre nach der Erstveröffentlichung. Klar, er ist aufs Wesentliche reduziert, schön instrumentiert und hat Gefühl. Aber es gibt bessere Versionen! Genauso klar ist, dass im Schlepptau des Erfolges auch die gesamte CD aus dem 1993 nun wieder zu haben ist - und auch hier gilt: gut gemacht, viel Gefühl, nichts Aufdringliches. Kann man immer wieder hören - aber der Erfolg bleibt unerklärlich. (acb) ***/* Caci Vorba „True Speech” (Oriente Musik) Die polnisch-ukrainische Band zaubert auf diesem Album tanzbare und leidenschaftliche Roma-Volksmusik bei der die Violine von Sängerin Maria Natanson im Vordergrund steht. Da im Kern Tanzmusik steht, dominieren die Uptempo-Nummern, die teilweise in atemberaubender Geschwindigkeit vorgetragen werden. Damit es nicht langweilig wird, unterstützt ihre Band Maria mit exotischen Instrumenten wie Darabuka, Dombek, Brasca und Kemence. Das ist zweifellos hervorragend gespielt, jedoch für Rock- bzw. Popgewohnte Ohren nicht unbedingt der vertraute Sound. Wer jedoch auf osteuropäische folkloristische Klänge steht, wird hier bestens bedient. (HuGe) **** Indica „A Way Away” (Warner) Dieses Projekt wird zur Zeit groß beworben. Hört man aber Indica, fallen sofort die oft oberflächlichen, schlagerhaften Melodien, die sich teilweise ans Radio anbiedernden und deshalb billig klingenden, Arrangements auf. Andererseits gibt’s auch kraftvolle Chöre, rockige Segmente. Irgendwie nicht ausgegoren das Ganze. In dieser Form sind diese finnischen Mädels weder Fisch noch Fleisch. (acb) *** Fiarill „Livet“ (Indigo) Eine Schwedin und eine Südafrikanerin haben diese CD aufgenommen. „Livet“ (=Leben) ist ein zauberhaftes Stück Folkmusik, das den Ohren schmeichelt und das Herz erwärmt. Auf der neuen CD erklingen: Gesang, Cello, Geige, Klavier, Percussion, Kontrabass und ein Akkordeon, also nichts für Fans rockiger oder gar grenzüberschreitender Ausflüge in die Folk- und Weltmusik. Prima CD, auch wenn das letzte Quentchen Zauber oder Genialität noch fehlt. (HuGe)****/* Robin Beck „The great escape“ (Sony) Damit meldet sich Robin Beck nach zweijähriger Pause zurück – doch musikalisch hat sich nichts geändert. Geboten werden elf Melodic-RockSongs, die zwar ganz gut klingen, aber auch nicht vom Hockel reißen, sie ähneln sich einfach zu sehr. (no.men) *** Norah Jones „..featuring“ (EMI) Wie vielseitig diese JazzSängerin ist, beweist sie mit dieser Compilation. Sie beinhaltet Songs, welche NJ mit unterschiedlichsten Bands und Solokünstlern in den letzten zehn Jahren aufgenommen hat. Zu den 18 Songs des stilistisch breit gefächerten Blue-Note-Albums zählen Duette mit Ray Charles, Willie Nelson und Dolly Parton ebenso wie Aufnahmen mit angesagten Acts wie Ryan Adams, OutKast und den Foo Fighters. Das reicht stilistisch von Country, Jazz, HipHop und Rock und kann absolut überzeugen! (no. men) ***** ✪✪✪✪✪✪ = genial ❘ ✪✪✪✪✪ = phänomenal ❘ ✪✪✪✪ = optimal ❘ ✪✪✪ = normal ❘ ✪✪ = banal ❘ ✪ = kastastophal By NOMEN Konzerte 37