Auf dem Tiermarkt in Norden„steppt der Bär“
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Auf dem Tiermarkt in Norden„steppt der Bär“
NORDEN SEITE 10 / MONTAG, 22. OKTOBER 2007 OSTFRIESISCHER KURIER „Beestmarkt ist ein Stück Lebensfreude“ MARKT Schausteller verbunden mit Norden Beestmarkt bietet bis einschließlich morgen Neuheiten wie „Fliegender Teppich“ oder „High Impress“. Der „Fliegende Teppich“ lockte viele Fahrgäste an. FOTO: BRUNS Auf dem Tiermarkt in Norden „steppt der Bär“ AUFTAKT Menschenmassen genießen Pferd, Kaninchen und Co Auch für Aussteller und Händler wurde es auf dem Blücherplatz eng. NORDEN/REH – Für Tierfreunde, egal welchen Alters, ist der Norder Tiermarkt ein wahrer Genuss. Das hat einmal mehr die nunmehr 15. Auflage am Sonnabend bewiesen. Mehr als 60 Pferdeund Kleintierzüchter sowie Händler aus ganz Ostfriesland und darüber hinaus hatten den zum Teil weiten Weg mit ihren Tieren angetreten, um in der Küstenstadt wieder dabei sein zu können. Die weiteste Anreise hatte ein Händler aus Worpswede. „Für einen Tiermarkt eher ungewöhnlich hatten wir zwischenzeitlich Not, für einige Beschicker noch freie Flächen zu finden. So beliebt ist der Beestmarkt“, freute sich der städtische Fachdienstleiter Uwe Fröbel über das Interesse. Bereits weit vor der offiziellen Eröffnung um 9 Uhr durch Nordens Bürgermeisterin Barbara Schlag herrschte geschäftiges Treiben. Binnen kurzer Zeit gab es auf dem Blücherplatz für viele Stunden kein Durchkommen mehr. Hobbyzüchter nahmen Kontakt zu Händlern auf. Unzählige Kinder bewunderten mit ihren Eltern die Geflügelausstellung, streichelten Kaninchen und Meerschweinchen oder gaben dem Ziegennachwuchs frisches Heu. Der Schwerpunkt der Schau lag jedoch bei den Pferden. Vom Shetlandpony bis zum Hannoveraner war erneut eine Vielzahl an Rassen vertreten. Dicht umlagert war auch der Führring. Hier wurden die Pferde in Bewegung gezeigt. Informationen zu den Vierbeinern lieferte Bernd Strenge aus Hamburg, der seit dem ersten Tiermarkt vor 15 Jahren die Vorführungen moderiert. Doch nicht nur Tiere konnten gekauft oder bestaunt werden. Komplettiert wurde das Angebot mit Ständen für professionelles Tierzubehör. Eröffnung „Der Tiermarkt passt zu Norden und ist in aller Munde“, lobte Barbara Schlag vor Vertretern aus Politik, Rat und Verwaltung die Veranstaltung in herbstlicher Atmosphäre. Ihr Dank galt vor allem Mitarbeiter Uwe Fröbel. Er habe die Tradition vor 15 Jahren wieder aufleben lassen und der Veranstaltung durch seine ständigen Kontakte zu den Beschickern zu großem Erfolg verholfen. Lautstark und farbenprächtig gekleidet, nutzten drei Herolde der Stadt Leer die Eröffnung des Beestmarktes als Plattform für Werbung in eigener Sache. Im kommenden Jahr wird zum 500. Mal der Gallimarkt gefeiert. Elke Hinrichs von der Stadt Leer lud Nordens Bürgermeisterin persönlich zu diesem Jubiläum ein und überreichte ihr ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift „500 Jahre GalliMarkt“. Im Anschluss luden die Veranstalter zum traditionellen Rundgang über den Beestmarkt ein. Eine Attraktion bei den Kleinen. NORDEN/REH – Ebenso wie der Tiermarkt wurde amWochenende auch der Beestmarkt mit seinen Hightech-Fahrgeschäften, den zahlreichen Los-, Schieß- und Verzehrbuden sowie dem„Plöttjemarkt“ zu einem Publikumsmagnet. Ostfriesland-Neuheiten und Premieren unter den Karussells wie Der „Fliegende Teppich“ oder „High Impress“ sorgten dabei für mächtig Bauchkribbeln. So mancher Besucher ließ die Seele baumeln und die kleinen Alltagssorgen hinter sich. „Der Rummel ist eben ein Stück Lebensfreude“, brachte es der Vorsitzende des Ostfriesischen Schaustellerverbandes, Karl-Heinz Langenscheidt, auf den Punkt und sprach die lange Tradition des Beestmarktes in Norden an. Stadt und Schausteller würden seit mittlerweile 50 Jahren kooperativ und sehr erfolgreich zusammenarbeiten. Dadurch sei eine tiefe Verbundenheit entstanden. Der Schaustellerchef stellte den Norder Beestmarkt mit den großen Jahrmärkten dieser Region auf eine Stufe: „Wo andere Städte sich für ihre Märkte anstrengen müssen, besitzt der Beestmarkt ebenso wie der Gallimarkt in Leer, der Kramermarkt in Oldenburg oder das Esenser Schützenfest den Status, weiterhin existenzfähig zu sein“, hieß es. Das zeige vor allem das hohe Niveau der Fahrgeschäfte und die Vielzahl an Schaustellern. „Die Stadt bekommt mehr Anfragen als sie an Platz auf dem Markt vergeben kann“, betonte Langenscheidt. Die Rummel-Saison endet in diesem Jahr mit den Märkten in Westerstede und Zetel. Und auch das hat Tradition: Barbara Schlag erhielt während des offiziellen Rundgangs über die Festmeile diesmal von den Schaustellern einen kuscheligen Teddybär, der für einen Kindergarten in Norden bestimmt ist. Schlag hob den Beestmarkt als enormen Wirtschaftsfaktor für Norden hervor. Zusammen mit dem verkaufsoffenen Sonntag und dem Aktionstag der Autohändler präsentiere sich die Stadt einmal mehr als starkes Mittelzentrum (siehe Seite1). Der Beestmarkt endet morgen mit einem Familientag und ermäßigten Preisen. Verlosung Das vierjährige Pony „Fabella“ aus der Verlosung gehört jetzt Kimberley Littmann aus Emden. Das achtjährige Mädchen konnte sein Glück kaum fassen. „Fabella“ wird auf einem Reiterhof untergebracht und fachmännisch zum Reitpony ausgebildet. „Die nachgewiesene, artgerechte Haltung des Ponys ist Voraussetzung für die Abgabe“, so Fröbel. Das Pony Fabella aus der Tiermarkt-Verlosung konnte diesmal bereits auf dem Blücherplatz an seine neuen Besitzerin Kimberley Littmann (acht Jahre) aus Emden abgegeben werden. Die Stute wurde vom Ostfriesischen Schaustellerverband gestiftet. FOTOS: HEIN/MÜLLER (2) Die Stadt Leer machte in Norden mit ihren Herolden Werbung für „500 Jahre Gallimarkt“. Ein Blickfang: die Lewitzerstute mit ihrem Fohlen. Publikumsmagnet: Auf dem Tiermarkt gab es am Sonnabend zeitweise kein Durchkommen mehr. Der verkaufsoffene Sonntag in Norden fand besonders viel Anklang.