Ein strahlendes Comeback Der große
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Ein strahlendes Comeback Der große
20 SPORT STEIRISCH Freitag, 27. Februar 2004 Ein strahlendes Comeback QUERPASS Die Sportwelt ist geschockt. Ein italienischer Radprofi, einer der allerbesten, einer aus der Kategorie der vermeintlich unzerstörbaren, ist nur 34 Jahre alt geworden. Marco Pantani aus dem bekannten Badeort Cesenatico bei Rimini musste sterben, weil er sein Leben als Berufssportler mehr und mehr als mit dem Kriminal verknüpft erlebt hat. War es nun ein tragischer Einzelfall, oder wird Pantanis Schicksal künftig für ähnliche tragische Lebenswege im Profisport stehen? Einmal mehr hat sich gezeigt, dass man in einen Menschen nicht hineinschauen kann. Offensichtlich war der überaus populäre Radstar in ein undurchsichtiges Drogengeflecht hineingeraten, ob freiwillig oder nicht, das wird niemand mehr genau klären können. Faktum ist, dass in Italien genau so wie übrigens in Frankreich die Justiz ausgesprochen kompromisslos, um nicht zu sagen, brutal gegen vermeintliche Drogenbesitzer oder Konsumenten vorgeht. Selbst Sportler, die nur unter Dopingverdacht gestanden sind, von einer Anklage gar nicht zu reden, haben in den letzten Jahren die volle Härte der staatlichen Ermittler zu spüren bekommen. Vor prominenten Namen wird hier nicht halt gemacht – im Gegensatz zu den USA, wo sehr lange sehr viele vermeintlich unsaubere Spitzensportler unter einer Art Glassturz gestanden sind. Als Beobachter der Profiszene macht sich mehr und mehr das ungute Gefühl breit, dass Pantanis Schicksal zwar hoffentlich ein tragischer Einzelfall gewesen ist, dass aber das System insgesamt krank sein muss. Schlucke und schweige, hat mir vor Jahren ein Spitzensportler gestanden – nach dem Ende seiner Karriere. ie gesamte Saison über waren unsere Adler nicht so recht in Form gewesen. Nach 25 Weltcup-Konkurrenzen steht lediglich ein einziger Saisonsieg durch Martin Höllwarth zu Buche. Beim erstmals ausgetragenen Mannschaftsbewerb anlässlich der Weltmeisterschaft im Schifliegen hat es in Planica nun immerhin zum dritten Platz und damit zur Bronzemedaille gereicht. Wolfgang Loitzl, Goldberger, Widhölzl und Morgenstern haben dabei starke Nationen wie Japan und Deutschland besiegt, außer Reichweite waren freilich die Norweger und Finnen. Wolfgang Loitzl war nach einem 15. Rang aus dem Einzelbewerb als immerhin zweitbester Österreicher auch für den TeamBewerb nominiert worden und hatte so viel Selbstvertrauen, dass er am Vortag der Konkurrenz sogar die Medaillenränge genau vorher gesagt hat! Loitzls Rückkehr zur absoluten Spitze ist umso verblüffender, nimmt man die sportliche Durststrecke des Steirers während der letzten beiden Jahre als Maßstab. Nach dem vierten Platz im Mannschaftsspringen bei den Olympischen Spielen 2002 ging bei ihm nichts mehr. Im Winter 2002/03 war Loitzl in den Kontinentalcup abge- D Foto: Müllnerv Harald Müllner Wolfgang Loitzl, der Bauernsohn aus Bad Mitterndorf, holt bei der WM-Premiere im Mannschafts-Schifliegen sensationell die Bronzemedaille. Wolfgang Loitzl sprang in Planica über 210 Meter weit. schoben worden und konnte sich in dieser zweiten Leistungsstufe mehr schlecht als recht behaupten. Auch beim Weltcup-Schifliegen in seiner unmittelbaren Heimat am Kulm war er vor einem Jahr zum Zuschauen verurteilt; das war ein sehr bitterer Moment in seinem Sportlerleben. Noch bis Weihnachten 2003 war für Loitzl der Weltcup kein Thema, erst danach konnte er sich langsam, aber sicher wieder ins Nationalteam zurück arbeiten. Der gerade 24 Jahre alt gewordene Steirer, dessen Eltern da- heim im Salzkammergut eine 130 Hektar große Landwirtschaft besitzen, galt schon Mitte der 90er Jahre als großes Talent. Mit elf Jahren war er schon steirischer Schülermeister, seinen kontinuierlichen Aufstieg konnte er mit dem Gewinn des Junioren-WMTitels 1998 unterstreichen. Die nordische Weltmeisterschaft in seiner steirischen Heimat kam noch etwas zu früh, 1999 in Ramsau war er noch erster Ersatzmann. Seine erste große Stunde schlug ihm zwei Jahre später bei der Weltmeisterschaft in Lahti, wo er 2001 WM-Gold im Teamspringen auf der 90 mSchanze gewann, und zum „Drüberstreuen“ gab´s auch noch Bronze im Mannschaftsspringen auf der Großschanze. In Planica hat er nun seine persönliche Bestweite auf 210,5 Meter verbessert, das ist gewissermaßen steirischer Landesrekord im Schifliegen. Mit der jüngsten bronzenen Empfehlung des ÖSV-Quartetts wird man auch in Tauplitz/Bad Mitterndorf aufatmen. Dort steht 2005 wieder ein Weltcup-Fliegen auf dem Programm, als Generalprobe für die nächste Weltmeisterschaft im Jahr 2006. Diesmal dann hoffentlich wirklich mit einem Lokalmatador Wolfgang Loitzl im Teilnehmerfeld. Der große Fußballschlager An diesem Sonntag findet das erste vorweggenommene Spiel um den Fußball-Meistertitel statt. ei GAK gegen Austria Wien geht’s am Sonntag für die Grazer im Schwarzenegger-Stadion um die Tabellenführung. Der unerwartete Umfaller des Meisters daheim gegen Pasching (!) macht’s möglich, dass die Schachner-Elf erstmals in dieser Saison nach der Spitze greift. Der GAK war in den bisherigen 21 Runden übrigens nie schlechter als auf dem dritten Rang platziert! Das Spiel gegen die Vastic-Elf ist für den GAK-Trainer von besonderer Brisanz, ist Schachner doch bei den Wienern zuletzt sang- und klanglos abserviert worden. Seine beiden deutschen Nachfolger Daum und Löw vermochten bis- B her nicht nach dem Geschmack des gestrengen Frank Stronach zu arbeiten. Als jüngste Maßnahme hat der Austria-Präsident seinen Trainer bereits wieder teilweise entmachtet. Manager Günther Kronsteiner – schon wieder ein Steirer – soll Joachim Löw „entlasten“, wie das Stronach formuliert hat. Gespannt darf man sein, welche Rolle Ivica Vastic bei der Austria künftig spielen kann, darf oder muss. Beim verunglückten 0:1 gegen Pasching war das einstige Sturm-Idol noch nicht dabei. Auch der einst begnadete Spielmacher aus früheren Championsleague-Jahren hat die Zeichen der Zeit erken- nen müssen. Mit 35 Jahren ist die beste Zeit als Kicker eben meist schon vorbei. Beim GAK dagegen ist der Meisterschaftsstart mit 4:1 in Mattersburg nach Wunsch verlaufen, und es reift mit Roland Kollmann offensichtlich ein neuer Torjäger heran – 20 Volltreffer sprechen für sich. Die „Roten Teufel“ könnten der Austria jedenfalls einen verspäteten Aschermittwoch-Kater bescheren. Gelingt dem GAK dieses Kunststück, darf man erstmals wirklich über einen möglichen Meistertitel sprechen – die Teilnahme am UEFA-Cup dürfte bei der Schachner-Elf bereits jetzt wieder gesichert sein. 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