USA: Soldat werden, um zu überleben

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USA: Soldat werden, um zu überleben
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Soldat werden, um zu überleben: Die antike römische Armee und die US-Army - Parallelen und Unterschiede
USA: Soldat werden, um zu überleben
Trotz Afghanistan und Irak: Die amerikanische Berufsarmee
hat mehr Bewerber als je zuvor. Grund ist die anhaltende
Misere auf dem Arbeitsmarkt.
Freiwillige sind in Zeiten der wirtschaftlichen Flaute nichts
Ungewöhnliches. Aber ihre gegenwärtige Menge überrascht
selbst das Militär. Noch vor wenigen Jahren flohen angehende
Soldaten über die Grenze nach Kanada und galten fortan lieber
als fahnenflüchtig, als zur Waffe greifen zu müssen. Die
blutigen Kämpfe in Afghanistan und im Irak, bei denen [bis
2009] über 5000 US-Soldaten ihr Leben lassen mussten,
schreckten ab. Qualifizierte Antragsteller waren so schwer zu
finden, dass Rekrutenanwerber begannen, Teenager, die aus
ihrem Militärvertrag aussteigen wollten, zu bedrohen, um sie
nicht als Soldaten zu verlieren. Mit der düsteren Situation auf
dem Arbeitsmarkt aber brechen nun rosige Zeiten für das
Militär an.
Seit ein paar Monaten erlebt die U. S. Army [...] den größte
Zulauf seit 1973, als man im Zuge des Vietnamkriegs die
Wehrpflicht abschaffte. Die Zahlen, schwärmte Bill Carr,
zuständig für die Personalpolitik des Militärs, übertreffen alle
Erwartungen. Zum ersten Mal in 35 Jahren konnten die Armee,
die Luftwaffe und die Marine, ihre Zielvorgaben für neue
Rekruten erfüllen. Aber Carr weiß: Der Grund des Ansturms ist
nicht der viel gerühmte US-Patriotismus. Vielmehr sei die trotz
des jüngst gemessenen Wachstums anhaltend schlechte
Wirtschaftslage die treibende Kraft dahinter. Allein im
September [2009] gingen in den USA 263.000 Jobs verloren.
Ohne die Wirtschaftskrise, erzählt ein 25-Jähriger, der sich
gerade für die Navy eingeschrieben hat, wäre er nie auf die Idee
gekommen, dem Vaterland als Soldat zu dienen. Finanziell ging
es ihm gut, bis zu Krise. Jetzt liegen vier Jahre bei der Marine
vor ihm.
Die Zahl der Arbeitslosen [wuchs] in der Zwischenzeit
weiter: von 9,7 Prozent im August auf 9.8 Prozent im
September [2009], Tendenz steigend. Es ist die höchste
Arbeitslosenquote seit 1983. Erschwerend für viele kommt
hinzu, dass Arbeitslosenhilfe in den USA meist nur für eine
sehr kurze Zeit gewährt wird, in manchen Fällen nicht länger als
ein halbes Jahr. Trotzdem müssen anfallende Rechnungen und
Hypotheken bezahlt werden. Viele Möglichkeiten bleiben da
nicht. Auf der Suche nach finanzieller Sicherheit entscheiden
sich viele für einen Zwischenstopp bei der U. S. Army. Die
sorgt gut für ihre Angehörigen: Berufssoldaten bekommen
nicht nur Verpflegung und einen regelmäßigen Gehaltscheck,
nach erfüllter Dienstzeit bietet einem das Militär außerdem eine
reiche Auswahl von Vergünstigungen an. Sie erhalten billige
Kredite und haben gute Karrierechancen. Durch die neue G.I.
Bill soll den Soldaten die Wiedereingliederung in das
Berufsleben und der Zugang zu Universitäten erleichtert
werden.
Quelle: http://www.zeit.de/wirtschaft/2009-10/us-armeejobs [Oktober 2009]
Non-Citizen Troops In The U.S. Military
In the decade since the attack of September 11 [2001], the
U.S. armed forces have signed up more than 70,000 non-citizen
recruits, and those recruits have stayed in the armed forces
longer than their citizen counterparts, at a time the military had
trouble finding recruits and resultantly relaxed their usual
standards.
According to CNA , which studied attrition [Abgang] data from
the Defense Manpower Data Center, only 4 percent of noncitizens have been discharged within three months of entering
active service, compared to 8.2 percent of ctizen enlistees. After
three years, 16 percent of non-citizens left before completing
initial service obligations, while 28 percent of citizens were able
to leave. And the gap increases every four years, with 32
percent of citizens being discharged while only 18 percent of
non-citizens were.
“These findings are consistent with the anecdotal evidence we
gathered in our interviews of recruiters and non-citizen
recruits,” wrote researchers Molly F. McIntosh and Seema
Sayala. “The interviews revealed that, relative to citizen recruits,
non-citizen recruits generally have a stronger attachment to
serving the United States, which they now consider ‘their
country,’ and (they) have a better work ethic.”
Because the lower attrition rate helps the military save on
recruiting and training costs, the report recommends that the
military branches create strategies to recruit more non-citizens,
especially with the economy improving and recruiting becoming
more difficult. And with falling fertility rates in the U.S., “the
only source of net growth in the U.S. recruiting-age population
is projected to be immigration,” according to the report.
Immigrants can enlist if they have legal permanent resident
status, the education equivalent of a high school diploma, and
can speak acceptable English. And in July 2002, President
George W. Bush signed an executive order to make any noncitizen recruit eligible for U.S. citizenship after one day of
honorable service during times of war. Without citizenship,
members cannot gain security clearance, limiting the enlisted
slots they can fill.
CNA’s statistics underscore the key role immigrants have in the
U.S. military. [...] Rather than trying to discourage immigration
or barring paths to citizenship for people who want to serve
their adopted country, lawmakers and military officials should
take this as an opportunitiy to increase recruitment of
immigrants and let them become U.S. citizens.
CNA is the Center for Naval Analyses is a federally funded
research and development center (FFRDC) for the Navy and
Marine Corps. The Center provides research and analyses
services to help improve the efficiency and effectiveness of U.S.
national defense efforts.
Quelle:
http://thinkprogress.org/justice/2012/01/18/405460/noncitizen-troops-stay-in-the-us-military-longer-than-citizensaccording-to-attrition-data [June 2012]

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