Das Magazin aus Michaelshoven - Nr. 20
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Das Magazin aus Michaelshoven - Nr. 20
Das Magazin der Diakonie Michaelshoven. Nr. 20 04 | 2015 Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & Heute Wissenswertes Diakonie Michaelshoven e.V. | Sürther Str. 169 | 50999 Köln Telefon 0221 9956-1000 | Fax 0221 9956-1911 [email protected] | www.diakonie-michaelshoven.de Besuchen Sie uns auf Facebook: http://www.facebook.com/Michaelshoven Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Texte sind urheberrechtlich geschützt. Das Copyright kann jedoch jederzeit bei der Redaktion eingeholt werden und wird in der Regel erteilt, wenn die Quelle ausdrücklich genannt wird. Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und/oder des Herausgebers wider. Editorial Aus Gründen der Nachhaltigkeit wird das Magazin auf FSC-zertifiziertem Papier gedruckt. Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Bitte helfen Sie! Liebe Leserinnen und Leser, die Diakonie Michaelshoven wurde 1950 in Rösrath gegründet. Geprägt sind die vergangenen 65 Jahre durch ein starkes Fundament aus evangelischem Glauben und Nächstenliebe, vielen treuen Weggefährten und motivierten Mitarbeitern, einem ausgeprägten Innovationssinn und hoher fachlicher Kompetenz. 1950 galt das Hauptaugenmerk den jungen Menschen, die nach dem Krieg verzweifelt Unterkünfte sowie einen beruflichen und privaten Neuanfang suchten. In den folgenden Jahrzehnten entstanden immer neue Arbeitsfelder und viele weitere Standorte. Die Diakonie Michaelshoven war und ist ein Ort, an dem Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit Heimat und Unterstützung finden und ein selbstbestimmtes Leben führen können. Darauf sind wir stolz und blicken selbstbewusst in die Zukunft. Und natürlich möchten wir dieses Jubiläum gemeinsam mit Ihnen feiern! Wir würden uns daher sehr freuen, Sie bei unserem Jubiläumsfest Ende Juni in Michaelshoven begrüßen zu dürfen (siehe Seite 50 ). An dieser Stelle möchten wir aber auch die Gelegenheit nutzen, den von uns betreuten Menschen für ihr Vertrauen, unseren Partnern für die gute Zusammenarbeit, unseren Förderern für ihre Unterstützung und unseren Mitarbeitern für ihren engagierten Einsatz ganz herzlich zu danken. Unsere Aufgaben werden wir weiterhin mit Freude und Engagement wahrnehmen und unsere Arbeit zum Wohl der Menschen in Köln und den angrenzenden Regionen fortsetzen. In dieser Magazinausgabe haben wir 65 Geschichten rund um die Diakonie Michaelshoven für Sie zusammengetragen: historische Details, Zahlen, Daten und Fakten sowie wissenswerte Informationen. Begeben Sie sich gemeinsam mit uns auf eine kleine Zeit- und Entdeckungsreise und lernen Sie uns kennen! Herzliche Grüße Anlässlich unseres Jubiläums haben wir viele Glück- und Segenswünsche erhalten. Wir freuen uns über die Worte der Anerkennung und Wertschätzung. Einige davon finden Sie auf den Seiten 52-55. Ihre Birgit Heide 2 3 Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & Heute Wissenswertes Newsletter der Diakonie Michaelshoven Wollen Sie immer auf dem Laufenden darüber sein, was in der Diakonie Michaelshoven passier t? Dann melden Sie sich für unseren Newsletter an unter : www.diakonie-michaelshoven.de/newsletter 6 Damals & heute Wie die Diakonie Michaelshoven entstanden ist und wie sich unsere Angebote weiterentwickelt haben. Inhalt 22 Wissenswertes Woher kommt eigentlich der Name Michaelshoven? Welche Tiere leben in Michaelshoven? Informative, lustige und skurrile Geschichten rund um die Diakonie Michaelshoven. Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche 10 42 50 18 52 Zahlen, Daten & Fakten Wieviele Menschen betreut die Diakonie Michaelshoven eigentlich? Begleiten Sie uns durch den Zahlen- und Faktendschungel. Veranstaltungen im Jubiläumsjahr Bläck Fööss, Kasalla und vieles mehr … Wir gratulieren ... Grußworte von Freunden, Partnern und Kindern aus unseren Kindertagesstätten. – Das Magazin aus Michaelshoven. Nr. 20 04/2015 Herausgeber Diakonie Michaelshoven e.V. Birgit Heide, Uwe Ufer (beide Vorstand) Redaktion, Gestaltung und Lektorat Simone Schön, Stefanie Kornhoff, Melani Köroglu, Patrizia Labus, Karin Modis, Jana Stein, Mareike Carlitscheck Fotos: © Diakonie Michaelshoven e.V., © Familie Struss, © Familie Wolters, © Marlies Fritzsche-Guimaraes, © M. Schuppich/Fotolia.com, © freepic.com, © Carlos Stemmerich/Diakonie Michaelshoven e.V., © Karin Modis/Diakonie Michaelshoven e. V. , © Jana Stein/Diakonie Michaelshoven e.V., © Kinder- und Familienhilfen Michaelshoven, © Dutourdumonde/Fotolia.com, © Rainer Dahmen (Bläck Fööss), © Ralf Zavelberg (Markus Stockhausen), © akm von buttlar, © Rendel Freude (Peter Krücker), © Mike Hohmann, © Walter Boecker, © Ingrid Hilmes, © Erwin Esser, © Artur Gzesiek, © Ekkehard Thiesler, © Maxie Biewer, © Jürgen Roters, © Patryssia/fotolia.com, © bofotolux/fotolia.com, © Anna Lurye/Fotolia.com, © Natika/fotolia.com, © Handmade Pictures/fotolia.com, © Darius Dzinnik/fotolia.com, © MNStudio/fotolia.com, © absolut/fotolia.com, © Kurt Steinhausen, © Rawpixel/fotolia.com, © Charlotte Archer/SXC.hu, © Dusan Kostic/fotolia.com, © Wohnen und Leben mit Behinderung Michaelshoven, © Jamie Woods/SXC.hu, © pandpstock001/fotolia.com, Bitte helfen Sie! 59 58 Aktion Mensch Wir gratulieren! © Anna-Mari Wes/fotolia.com, © Slavomir Ulicny/SXC.hu, © Andrew C. /SXC.hu, © Billy Alexander/fotolia.com, © Hans-Jürgen Schramm, © ontanu/SXC.hu, © Kriss Szkurlatowski/SXC.hu, © DWP/fotolia. com, © Anna-Mari West/fotolia.com, © Klaus Lorenz, © Dieter M. C. Pradel Vielen Dank an alle, die uns so viele alte Fotos zur Verfügung gestellt haben. Bitte helfen Sie! Wir brauchen Unterstützung für unsere Wohngruppen für Menschen mit Behinderung. Druck: Z.B.! Kunstdruck, Köln Auflage: 4.500 Exemplare Bezug kostenlos Das Magazin erscheint dreimal im Jahr (April, August und Dezember). Zur vereinfachten Lesbarkeit wird im Allgemeinen die männliche Schreibweise verwendet. 4 5 Editorial Wissenswertes HEUTE damals amals Damals & heute Inhaltsverzeichnis HEUTE n? e d n ta ts n e n e v o h ls e a h Wie ist Mic in Steumbenannt) wurde 1950 Diakonie Michaelshoven in n rei Ve r de rde ere wu r ch existi nden ristus lädt ein!“ (späte Raum“, der Raum jenes no ere ob r „de er Verein „Coenaculum, Ch wie l vie so t deute n Jüngern feierte. r Name „Coenaculum“ be ilige Abendmahl mit seine He phansheide gegründet. De das – h nac g run iefe m Christus – der Überl , dass Hauses in Jer usalem, in de zuvor deutlich geworden Kirchenkreises Köln war s de nie ko Dia ulfür Sch tes ne ram dlichen oh en Evangelischen Kreispfar vor allem die vielen Jugen d un ten mb bo sge Au Bei der Arbeit des damalig e, d ichen Flüchtling n der Unterbringung un uungsform für die zahlre r, wenn auch Möglichkeite wa n he eic err neben einer offenen Betre zu r ße nu gro e ng ein stützu übernommen, 1954 dann ldung eine sinnvolle Unter Stephansheide in Rösrath rf abschluss und Berufsausbi rdo de Kin de in Midas bäu st Ge äch ten shalb wurde zun dstein für die ers De un n. Gr rde r de wu n rde ote wu geb 55 ng 19 Versorgu Michaelshoven. Bereits standen anfangs en erworben. Hier entstand ) gelegt. In diesen Häusern aus rrh Pfa d un e rch -Ki ael Fläche in Köln-Rodenkirch as, Erzengel-Mich Thomas-Haus, Haus Andre chaelshoven (Haus Ruth, hen, zur Verfügung. . Wegen besondere für junge Mensc ung“ in die Geschichte ein leg 388 Betreuungsplätze, ins ein dst un Gr erass „W elshoven ging übrigens als zu den Knöcheln im r ersten Häuser in Micha d geladenen Ehrengäste bis un er hn wo Be en ftig Die Gr undsteinlegung de ün ichniss die zuk lammwanderung später gle Boden so aufgeweicht, das Sch r de die r lte wa s sol gen er dn Re n tre nge Fes wochenla r eine echte Strapaze, ein . Marsch zur Feierstätte wa Verwirklichung bezeichnen Schlamm ver sanken. Der es Diakoniedorfs bis zur ein e Ide r de von eg W ren haft als den weiten, schwe So sollte Michaelshoven einmal aussehen: Der Plan von 1957. D Logo und ältestes Siegel der Diakonie Michaelshoven. Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Bitte helfen Sie! 6 7 Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & heute Wissenswertes THOMAS- HAUS Die Einfahrt nach Stephansheide heute (oben), Eindrücke aus dem Kriegsgefangenenlager (unten rechts) sowie das Modell des Kriegsgefangenlagers (oben rechts). Stephansheide D as Kinderdorf Stephansheide liegt inmitten des Königsforstes auf einem 150.000 Quadratmeter großen Erbpachtgrundstück. Während des Zweiten Weltkrieges befand sich dort ein Kriegsgefangenenlager, in dem zunächst französische, dann polnische und zum Kriegsende auch russische Kriegsgefangene untergebracht wurden. Nach 1945 wurde von den Alliierten hier ein Lager für deutsche Gefangene eingerichtet. In den alten Fachwerkbauten etablierte sich nach 1945 ein Pestalozziverein, der sich die Betreuung von Kriegswaisen zur Aufgabe gemacht hatte. In Stephansheide wurde 1950 der Verein Coenaculum (später Diakonie Michaelshoven) gegründet, der die Einrichtung vor Ort unmittelbar übernahm. In den Achtzigerjahren wurden vier neue Gruppenhäuser gebaut. Heute leben hier 30 Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung in sieben Wohngruppen. Auf dem Gelände befinden sich neben den Wohnhäusern weitere Räumlichkeiten für die Tagesstruktur sowie therapeutische Angebote. Hierzu gehören unter anderem ein Sportraum, eine Töpfer- und Fahrradwerkstatt sowie Schulräume. Das Pädagogische Zentrum für Kinder und Familien in Stephansheide hat sich insbesondere auf die Begleitung von traumatisierten Kindern spezialisiert und wird überregional angefragt. Z u den ersten Gebäuden, die in Michaelshoven errichtet wurden, gehörte das Thomas-Haus, das ab 1955 Lehrlingen aus den Flüchtlingslagern, später Jungarbeitern, Studenten und Junggesellen sowie auch einigen Polizisten in der Ausbildung als Wohnheim diente. 1960 lebten hier 70 junge Männer. In den Siebzigerjahren und bis 1985 wohnten hier Rehabilitanden aus dem Berufsförderungswerk. Seit 1987 leben hier Menschen mit geistiger Behinderung. Zudem ist im Thomas-Haus die Seniorentagesstätte für Menschen mit geistiger Behinderung untergebracht. Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Bitte helfen Sie! S E N I O R E N Z E N T R U M M I C H A E L S H OV E N D as Seniorenzentrum Michaelshoven, ursprünglich unter dem Namen Haus Simeon bekannt, wurde in den Jahren 1974 und 1975 mit 190 Appartements und 162 Pflegeplätzen mitten in Michaelshoven fertiggestellt. Im Untergeschoss wurde eine medizinische Badeabteilung nach modernsten Standards errichtet. Damals arbeiteten hier 150 hauptamtliche Mitarbeiter, und die Einrichtung war lange Zeit das größte Pflegeheim in Köln. Bei der Eröffnung gab es übrigens viel Gelächter: Der Steinmetz hatte auf die Namenstafel statt der Worte „Haus Simeon“ den Namen „Hans Simeon“ eingeschlagen. Noch heute kann man, wenn man vor die Tafel tritt, die Korrektur des Steinmetzes sehen: Der Schrägbalken des Buchstabens N im Wort HANS ist trotz Auffüllung weiterhin erkennbar. Die Längsstriche des Buchstabens N sind unten durch einen etwas unorganisch wirkenden Querstrich zu einem U verbunden. Übrigens: Die Pläne für die Errichtung des Hauses stießen damals nicht bei allen Dorfbewohnern auf Zustimmung. Was würde mit den beliebten Pferden und Eseln geschehen, die bis dahin auf der dortigen Grasfläche weideten? Und mit der Vogelvoliere am Thomas-Haus? Nun – die Vögel bezogen ein neues, großes Heim im Mittelfeld des Dorfes, nahe dem Pfarrhaus, wo heute die Stallungen sind. Den Eseln und Pferden wurde ein neues Heim hinter dem Transformatorenhaus errichtet. Später lebten im Seniorenzentrum sogar bis zu 350 Bewohner. Inzwischen entspricht die Einrichtung nicht mehr den modernen Pflegestandards, deshalb werden derzeit zwei neue Senioreneinrichtungen, das Albert-Schweitzer-Haus und das Thomas-Müntzer-Haus, in Michaelshoven errichtet. Beide Häuser werden im September 2015 eröffnen. 8 9 Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & heute Wissenswertes In Haus Ruth eine neue Heimat gefunden Marlies Fritzsche-Guimaraes kam Mitte der 1950er-Jahre als Flüchtling aus der damaligen DDR nach Köln. In Haus Ruth in Michaelshoven fand sie ein Zuhause und legte damit den Grundstein für ihre neue Heimat in Köln. D Marlies Fritsche-Guimaraes damals und heute vor ihrem ehemaligen Zuhause in Haus Ruth. a stand sie mit ihrem kleinen Koffer in der Hand mitten auf dem Barbarossaplatz, mit Tränen in den Augen. Marlies Fritzsche-Guimaraes wusste nicht, wohin sie sich wenden sollte in dieser großen und hässlich zerbombten Stadt Köln. „Mit gerade einmal 18 Jahren war es ein schrecklicher Moment, allein und gestrandet zu sein“, erinnert sich die heute 75-Jährige zurück. Sie kam ursprünglich aus Magdeburg und war mit ihrer Mutter zu Besuch bei ihrem Bruder in Lübeck. Dort las sie die Stellen- ausschreibung: „Gebrauchsgraphikerin in Köln gesucht“. Sie überlegte nicht zweimal und bewarb sich. Als sie dann zur Vorstellung vor ihrem möglichen Arbeitgeber stand, einem unsympathischen Mann, bekam sie es mit der Angst zu tun. „Ich fühlte mich auf Anhieb unwohl und wusste: Hier kann ich auf keinen Fall arbeiten.“ Also lehnte sie den Job ab. Aber was nun? Beim Jugendamt vermittelte man sie gleich ins Haus Ruth „Ich hatte noch in Erinnerung, dass mein Bruder gesagt hatte: Wenn Du nicht weißt wohin, dann geh zum Jugendamt“, erzählt Marlies Fritzsche-Guimaraes, die mit 18 Jahren damals noch nicht volljährig war. Das tat sie auch. Aufgelöst saß sie vor der Beamtin, die sie beruhigte und auch schon eine Lösung parat hatte. „Sie vermittelte mich sofort ins Haus Ruth in Michaelshoven.“ Das neu eröffnete und damals erste Gebäude in Michaelshoven bot als Wohnheim für Mädchen aus der sowjetischen Besatzungszone jungen Frauen wie Mar- lies Fritzsche-Guimaraes ein Zuhause auf Zeit. Mit der Bahn machte sie sich gleich auf den Weg und wurde kurz darauf von der Hausmutter Fräulein Blütchen herzlich aufgenommen. „Das war der Grundstein für meine neue Heimat in Köln“, sagt sie heute überzeugt. Nach mehr als 50 Jahren kehrt sie erstmals nach Michaelshoven zurück Schnell freundete sie sich mit ihrer Zimmernachbarin Anna aus Ungarn an. Sie vermittelte ihr schließlich auch den Job in der Werbeabteilung bei Kaufhof, wo sie lange Jahre tätig war. Ihre Mutter kam bald nach Köln nach und arbeitete als Näherin im Thomas-Haus, das damals noch ein Lehrlingswohnheim war. „Die Diakonie Michaelshoven hat uns beiden den Start in Köln überhaupt erst ermöglicht“, sagt Marlies Fritzsche-Guimaraes. „Wir haben uns hier zu Hause gefühlt.“ Dazu trug auch das soziale Leben in Michaelshoven bei. Gemeinsam traf man sich nachmittags zum Kaffee, Feste wurden gefeiert und jeden Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Bitte helfen Sie! Das gesellige Zusammenleben in der Dorfgemeinschaft Michaelshoven machte Marlies Fritsche-Guimaraes den Neustart in Haus Ruth (rechts) einfach. Sonntag läuteten die Glocken zum Gottesdienst bei Pfarrer te Reh. „Auch wenn wir manchmal versuchten, uns davor zu drücken, indem wir uns im Schrank versteckten“, verrät sie schmunzelnd. Nach einem Jahr konnte sie gemeinsam mit ihrer Mutter eine Wohnung in der Kölner Innenstadt beziehen. Zwar lebte sie später einige Jahre in Portugal, aber am Ende blieb sie doch Köln verbunden und kehrte zurück. Bis heute ist die Stadt am Rhein ihre Heimat. Und ihren ersten Zufluchtsort, die Diakonie Michaelshoven, besuchte sie im vergangenen Jahr das erste Mal nach mehr als 50 Jahren wieder. „Ich hätte es fast nicht wiedererkannt. Der schöne Park und die zusätzlichen Häuser – so sah es damals noch nicht aus. Es freut mich, dass das Gelände so schön weiterentwickelt und gestaltet wurde.“ HAUS RUTH H aus Ruth war das erste Gebäude in Michaelshoven, das 1956 fertiggestellt wurde. Es war ursprünglich als einziges Wohnheim in NRW für Mädchen aus der sowjetischen Besatzungszone geplant. Als dieser Bedarf nachließ, diente Haus Ruth bis 1970 als Jugendwohnheim. Danach fungierte es gemeinsam mit Haus Elisabeth und Haus Andreas als Bildungsstätte. Heute sind in Haus Ruth die Wohngruppe Pinguine mit acht Bewohnern mit Behinderung sowie die Büros des Psychosozialen Dienstes und der Schatzkiste, einer Kontakt- und Partnervermittlung für Menschen mit Behinderung, untergebracht. 10 11 Editorial Damals & heute Inhaltsverzeichnis Markus-Haus zunächst 53 jungen Michaelshoven, das in s“ au s-H ku ar in dem sie auf re entstand das „M als Internat diente, n re Jah 24 nde der Fünfzigerjah d un 15 ter von ß, wurde ein Wohns dem Osten im Al s der Bedarf nachlie Al . Spätaussiedlern au en rd wu et eit er h die Höhere ndesrepublik vorb jahre etablierte sic er zig ch Se r das Leben in der Bu de e itt se r daraus. M einer Übergangspha n für junge Männe dreas-Haus. Nach An d un heim mit 70 Plätze sku hin ar M Be it im istigen hule für Sozialarbe Frauen mit einer ge d un en ch äd M g: Evangelische Fachsc t. kbestimmun s Haus modernisier nn eine neue Zwec und 2014 wurde da 13 20 n. bekam das Haus da de pfin ru at ng oh Heim mit Behinderung W 72 hier eine neue chsene Menschen derung sollten ab 19 wa er r fü ich n Elternre te be ite its r Begle ben dem Arbe die Wohngruppe de e wi so Hier finden heute ne e ch dli en d Jug ents für Kinder un tz. pen und Appartem ihre Kleinkinder) Pla en hwierigkeit und sc rn Le it m rn lte (E schaft E Die Einweihung des der Markus-Hauses Ende d un ) itte (M Fünfzigerjahre n de in s au das Markus-H s). link en (ob Siebzigerjahren Kinder treffen Bewohnerinnen und rkus-Haus. Ma sich vor dem Wissenswertes Bodelschwingh-Haus D as Bodelschwingh-Haus in der Mündelstraße in Köln-Mülheim war 1954 der erste Neubau des Vereins außerhalb von Michaelshoven. Das ehemalige Wohnheim für junge, berufstätige Männer wurde 1977 komplett umgebaut und 1978 als Wohn- und Pflegeheim für Senioren neu eröffnet. Nach einer umfangreichen Modernisierung in den Jahren 1995 bis 1998 leben dort nun 51 Senioren. Das BodelschwinghHaus soll in den kommenden zwei Jahren erneut umgebaut und erweitert werden, um den aktuellen Pflegeanforderungen gerecht zu werden. Das Bodelschwingh-Haus in den Achtzigerjahren (oben) und die Einrichtung heute (rechts). Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Bitte helfen Sie! Gertrud-Bäumer-Haus D as Gertrud-Bäumer-Haus war ursprünglich als großes Säuglings- und Mütterheim konzipiert und wurde in den Jahren 1955 und 1956 gebaut. Bauherr des Hauses in Michaelshoven war der Deutsche Evangelische Frauenbund. Ende 1956 zogen dort 104 Säuglinge und einige der Mütter ein, die zuvor in einem Heim in der Kyllburger Straße gewohnt hatten. Um die Bewohnerinnen und die Kinder kümmerten sich insgesamt zwölf Schwestern, 24 Schwesternschülerinnen und acht Hausangestellte. Der Umzug mit den Kindern war damals ein organisatorischer Kraftakt. Zahlreiche Möbelwagen und Omnibusse wurden benötigt, und die Schwestern trugen die in Decken dick eingewickelten Säuglinge durch das stürmische Novemberwetter. Vor dem Hintergrund der Altersstruktur der Vereinsmitglieder und den stetig wachsenden Anforderungen an die Träger der Kinder- und Jugendhilfe bat der Deutsche Evangelische Frauenbund Köln die Diakonie Michaelshoven im Jahr 2003, das Gertrud-Bäumer-Haus in ihre Trägerschaft zu übernehmen. Nach sorgfältiger Vorbereitung erfolgte der Trägerwechsel dann im Jahr 2004. In den letzten mehr als zehn Jahren hat sich die Arbeit im Haus weiterentwickelt. Heute leben im GertrudBäumer-Haus rund 40 Kinder und Jugendliche in sechs Wohngruppen. Berufsförderungswerk D as Berufsförderungswerk in Michaelshoven verdankt seine Gründung einer Anregung des Landesarbeitsamtes Nordrhein-Westfalen im Jahre 1964. Der damalige Vizepräsident dieses Amtes, Erwin Bielfeld, vertrat die Auffassung, dass die Rehabilitation Erwachsener nicht nur ein Vorgang fachlicher Umschulung sei. Das Lebensschicksal der Rehabilitanden erfordere eine innere Neuorientierung. Erst die Versöhnung mit dem Schicksal gewährleiste die Befriedigung für die erstrebte neue Existenz. Am 6. Januar 1970 wurde das Berufsförderungswerk mit 328 Plätzen eröffnet. Walter Arendt, Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, hielt damals die Festansprache. Und der äußerliche Charakter des Diakoniedorfes Michaelshoven hatte sich nun plötzlich verändert. Man sprach von der „Skyline“ Michaelshoven, da nun ein achtstöckiges Gebäude das Dorf bereicherte. Heute bietet das Berufsförderungswerk Platz für rund 850 Rehabilitanden in 35 Ausbildungsberufen. 12 13 Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & heute Wissenswertes Ei n L e be n in Mich aels h oven Hilke Wolter ist mit der Diakonie Michaelshoven verbunden wie kaum jemand. Bis heute lebt sie mit ihrem Mann Benno auf dem Campus. Seit ihrer Jugend spielt sich ihr privates wie auch ihr berufliches Leben in Michaelshoven ab. „Ich bin 1958 nach Micha gekommen“, fängt Hilke Wolter an zu erzählen. Micha – die liebevolle Abkürzung für den Campus in Michaelshoven macht deutlich, wie eng sie und ihre Lebensgeschichte mit der Diakonie verbunden sind. Dabei brachte eher ein Zufall ihre Familie nach KölnRodenkirchen. Hilke und Benno Wolter leben bis heute in Michaelshoven. Sogar ihre Hochzeit 1965 feierten sie hier. Ihre Eltern Hans-Joachim und Irmgard Janik waren ausgebildete Sänger. Da es zu jener Zeit aber kein Doppelengagement in Deutschland gab, machte ihr Vater eine Umschulung zum Sozialarbeiter, damit die Familie zusammenbleiben konnte. Pfarrer Erwin te Reh, auf der Suche nach Sozialarbeitern, stellte den jungen Hans-Joachim Janik als Praktikanten in Michaelshoven an, nicht zuletzt auch wegen seiner ausgebildeten Singstimme. „Meine Schwester und ich kamen gleich mit und zogen ins Haus Elisabeth. Auch ein wenig deshalb, weil mein Vater uns junge Mädchen gut aufgehoben sehen wollte“, erinnert sich die heute 71-Jährige schmunzelnd. Später kam auch der Rest der Familie nach und sie zogen alle gemeinsam ins Haus Andreas. „Mein Vater wurde schnell Heimleiter, zunächst dort, dann im Markus-Haus.“ „Micha – das war unser Zuhause“ Als musikalische Familie wurden die Janiks gleich von Pfarrersgattin Magdalena te Reh, die den Kirchenchor leitete und Orgel spielte, eingespannt. Schnell wurden sie Teil des Dorflebens in Michaelshoven. „Meine Eltern und wir Schwestern gestalteten den Gottesdienst an jedem Sonntag musikalisch mit. Das war großartig.“ Damals lebten neben den betreuten Menschen auch viele Mitarbeiter mit ihren Familien auf dem Gelände, sodass Leben und Arbeiten in Michaelshoven eng miteinander verstrickt waren. „Micha – das war unser Zuhause, unsere Heimat, unsere Familie“, sagt Hilke Wolter etwas wehmütig. Und das sollte noch eine ganze Weile so bleiben. Denn 1961 kam ihr heutiger Ehemann Benno nach Michaelshoven und zog als Lehrling ins Haus Andreas. „Ach ja, das war schon ein fescher junger Mann“, sagt sie etwas verlegen. Sie verliebten sich und heirateten kurz darauf, „natürlich in Michaelshoven“. Danach zogen die Frischvermählten nach „Köln“, aber nicht für lange. Pfarrer te Reh holte sie mit einer Jobofferte und den Worten „Ihr seid doch Kinder von Michaelshoven“ zurück zur Diakonie. Allmählich wurde Michaelshoven immer mehr zum Arbeitsplatz Nicht nur Freudenanlässe, wie Hochzeiten, Taufen und Konfirmationen, feierten sie im damaligen Diakoniedorf gemein- Zahlen, Daten & Fakten sam. „Mein Bruder Andreas, geboren im Haus Andreas und auch danach benannt, verstarb leider als Kind an Leukämie. Das war eine schreckliche Zeit. Pfarrer te Reh hat ihn getauft und auch beerdigt.“ Während ihr Mann Benno am neu errichteten Berufsförderungswerk als Haustechniker eine Stelle fand, war Hilke als Hauswirtschaftskraft tätig und kümmerte sich um Sohn Claus. Der Arbeitsplatz war zugleich Mittelpunkt des Lebens, sie wohnten im Berufsförderungswerk, trafen sich sonntags mit den anderen Mitarbeitern und Familien in der Kirche und verbrachten gesellige Abende im damaligen Dorfkrug, der im Haus Andreas eingerichtet wurde. „Es war eine lebendige Gemeinschaft. Mit der Zeit wandelte es sich jedoch und Michaelshoven wurde immer mehr nur zum Arbeitsplatz.“ Die Wolters können sich nicht vorstellen, Michaelshoven zu verlassen Nichtsdestotrotz: Die Wolters blieben ihrer Heimat treu. Bis heute. „Wir haben in etlichen Häusern auf dem Campus gelebt“, erzählt Benno Wolter und zeigt bei der Aufzählung immer in die jeweilige Richtung, wo das Gebäude stand oder noch Veranstaltungen steht. „In Haus Andreas, im Bfw, in Haus Manila und jetzt, seit acht Jahren, in der alten Schwesternheimat in der Wohnung, in die sich einst Pfarrer te Reh gerne zurückzog, um auch mal seine Ruhe zu haben.“ Bis zur Rente arbeitete der heute 71-Jährige als Leiter der Haustechnik im Seniorenzentrum Michaelshoven. Und Hilke Wolter war ab 1969 in der Jugend- und Behindertenhilfe tätig. „Wir gehören zu den wenigen Mitarbeitern aus der Anfangszeit, die heute noch hier sind“, sagt Benno Wolter. Bei einem Spaziergang durch den Park werden die beiden häufig gegrüßt – man kennt sie eben. Michaelshoven verlassen? Das können sich die zwei Rentner nicht vorstellen. Wenn sie auf ihrer Harley Davidson Touren durch Deutschland machen, sind sie immer wieder froh, am Ende nach Rodenkirchen zurückzukehren. Sie freuen sich, über Jahrzehnte hinweg beobachtet zu haben, wie die Diakonie Michaelshoven immer weiter gewachsen ist. Und so wünschen sich die beiden nur eins: „Dass ein wenig von dem Herz und der Einstellung aus dem Dorf Michaelshoven, wie wir es kennengelernt haben, auch in Zukunft bestehen bleibt.“ Glückwünsche Bitte helfen Sie! Impressionen aus den Siebzigerjahren: Das Kollegium der Bildungsstätte im Haus Andreas. Unterricht im Haus Elisabeth Ende der Sechzigerjahre. Haus Andreas & Haus Elisabeth de am 1. Juli 1956 eröffnet und beas Haus Andreas in Michaelshoven wur e. Seit den 60er-Jahren dient es als herbergte zunächst männliche Lehrling en in dem hier ansässigen BerufskolAusbildungsstätte. Momentan absolvier Beruf. schen ihre Ausbildung in einem sozialen leg Michaelshoven rund 500 junge Men D Plätze und n wurde 1960 eröffnet. Es hatte 55 Das Haus Elisabeth in Michaelshove deutschland n Berufstätigen aus Mittel- und Ost diente von 1960 bis 1977 weibliche für eine sich hier Unterrichtsräume, zunächst als Jugendwohnheim. Seit 1980 finden Berufskolleg Michaelshoven. Mädchenbildungsstätte, später für das 14 15 Editorial Thema Inhaltsverzeichnis Thema Damals & heute Wissenswertes Das ElisabethFry-Haus heute. Das Haus vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg (oben). Elisabeth-Fry-Haus A Das Katharina-von-Bora-Haus 1984 (links) und heute (rechts). Katharina-von-Bora-Haus D ie Wurzeln der Einrichtung am Stadtwaldgürtel in Köln-Lindenthal reichen bis in das Jahr 1923 zurück. Eine Reihe von Damen der Kölner Gesellschaft hatte es sich zur Aufgabe gemacht, ein Altersheim für verarmte Kölner zu schaffen. Während des Kriegs wurde das Haus zerstört. Die evangelische Gemeinde übernahm die Trümmergrundstücke und brachte die Mittel für den Wiederaufbau der Einrichtung auf. Die Einrichtung für Senioren wurde 1971 von der Diakonie Michaelshoven übernommen. 1987 musste sie abgerissen werden. Der Neubau wurde 1994 eröffnet. Hier leben aktuell 52 Senioren. ls „Heim für gefährdete Frauen mit Kindern“ übernahm die Diakonie Michaelshoven am 1. Januar 1963 das ElisabethFry-Haus in Köln-Raderthal. Das Gebäude, bereits Anfang der 50er-Jahre als Notunterkunft erbaut, wurde von 1993 bis 1994 von Grund auf saniert. Die Arbeit im EFH umfasst drei Schwerpunkte: Frauen mit einer psychischen Erkrankung, Frauen in besonderen sozial schwierigen Lebenssituationen (Wohnungslosenhilfe) sowie die Notaufnahme für Frauen im Auftrag der Stadt Köln. Derzeit stehen 43 stationäre Plätze sowie acht Plätze für die Notaufnahme zur Verfügung. In der Notaufnahme können die Frauen in der Regel bis zu drei Tage verbleiben. In dieser Zeit muss geklärt werden, wie konkret eine Perspektive gestaltet werden kann. In der Notaufnahme werden pro Jahr im Schnitt 1100 Frauen, die teilweise auch Kinder mitbringen, versorgt. Momentan wird für die Frauen mit einer psychischen Erkrankung ein neues Haus mit 15 Einzelzimmern gebaut. Im Elisabeth-Fry-Haus verbleibt der Wohnbereich für Frauen in besonderen sozialen Lebenslagen und die Notaufnahme. Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Bitte helfen Sie! Das Dietrich-Bonhoeffer-Haus 1984. Dietrich-Bonhoeffer-Haus 1 960 wurde das Haus in Hürth-Hermülheim errichtet, 1961 zogen die ersten Bewohner ein. Das Haus diente bis 1972 als Wohnheim für 71 männliche Jugendliche, viele von ihnen kamen aus Berlin und aus der sowjetisch besetzten Zone. Die meisten von ihnen waren berufstätig, einige studierten. Des Weiteren wohnten dort zahlreiche ehemalige Bergleute aus dem Ruhrgebiet, die von Zechenstilllegungen betroffen waren und im heutigen Chemiepark Hürth-Knappsack umgeschult wurden. Die Einrichtung wurde anschließend zu einem Internat für Schüler mit Körperbehinderung umgebaut. Zu dieser Zeit entstanden in Köln die ersten Schulen für Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen (heute Förderschulen). Federführend für das Entstehen des Internates waren Personen aus dem Hochschulbereich Köln, dem Evangelischen Stadtkirchenverband, der Stadt Köln, den Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen und der Regionalen Wirtschaft. Außerdem wurde ein Förderverein gegründet, um die Fachkompetenz der Mitarbeiter zu stärken und die Arbeit allgemein mit finanziellen Mitteln zu unterstützen. Die Inbetriebnahme erfolgte im Oktober 1974 mit 42 Plätzen. Seitdem wird das Internat als überregionale Einrichtung geführt, in dieser Form einzigartig in NRW. Seit 1974 steht das Internat in Kooperation mit der heutigen Anna-Freud-Schule in Köln, die als einzige Förderschule in NRW den Realschulabschluss und das Abitur ermöglicht. Im Jahre 2009 wurde das bisherige Gebäude, das nicht mehr den modernen baulichen Standards entsprach, durch ein neues Gebäude an gleicher Stelle ersetzt und im August 2010 bezogen. Das neugebaute Dietrich-Bonhoeffer-Haus. 16 17 Editorial Damals & heute Inhaltsverzeichnis Wissenswertes Segenborn 1927. HAUS Haus Segeborn heute. SEGENBORN M itte der Zwanzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts wurde der Verein „Arbeiterkolonie Segenborn e.V.“ in der ehemaligen Pulvermühle an der Brölstraße bei Benroth gegründet. Ziel war es Wohnplätze und Arbeit für Männer zu bieten, die nach einer Haftentlassung auf die Straße geraten waren und trotz besten Willens nicht wieder Anschluss an ein normales Leben finden konnten. Der Kölner Pfarrer Richard Mendner, der zuvor Gefängnisseelsorger im Klingelpütz war, konnte das 26 Hektar große, zum Teil noch unkultivierte Areal dank Spenden und öffentlichen Zuwen- dungen von der Leverkusener Farbenindustrie kaufen. Segenborn entwickelte sich von Jahr zu Jahr weiter, bis jedoch 1937 der Betrieb vom damaligen Reichsorganisationsleiter Dr. Robert Ley stillgelegt und käuflich erworben wurde. Der Sohn des Gründers, Emanuel Mendner, konnte aber nach schwierigen Vorarbeiten und Verhandlungen den Verein 1948 wieder ins Leben rufen und die Arbeiterkolonie Segenborn am 1. April 1950 wieder eröffnen. Haus und Hof waren damals vollkommen verwahrlost, Äcker und Wiesenlandschaften mit Unkraut überwuchert. Der mühevolle Wiederaufbau begann: Bereits nach zwei Monaten konnten die ersten Tiere (drei kleine Schweine, eine Kuh, zwei Schafe und fünf Hühner) angeschafft werden. Im August 1950 wurde der erste junge Bewohner vom Sozialamt Köln zugewiesen. Seit 1968 wird das Anwesen von der Diakonie Michaelshoven verwaltet. 1979 übernahm das Unternehmen auch die Trägerschaft von Haus Segenborn. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden die Gebäude modernisiert und erweitert. Heute ist aus der ehemaligen kleinen stationären Einrichtung ein Gesamthilfesystem der Wohnungslosenhilfe für den gesamten Oberbergischen Kreis entstanden. Dieses setzt sich aus der Fachberatungsstelle Wohnungsnot, dem Ambulant Betreuten Wohnen und einem dezentral organisierten stationären Bereich zusammen. Dort werden pro Jahr mehr als 1000 Hilfesuchende unterstüzt. Das Gesamthilfesystem befindet sich weiterhin im Aufbau. In Haus Segenborn leben und arbeiten künftig 35 Menschen mit sehr komplexen Bedarfslagen. Es werden 105 Hektar Land bewirtschaftet und 85 Tiere versorgt. Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Erzengel-Michael-Kirche M itten im Park von Michaelshoven steht die Erzengel-Michael-Kirche. Sie wurde 1964 eingeweiht. Der Grundstein wurde bereits 1955 gelegt. Bereits im Rohbau wurden hier Gottesdienste gefeiert: „Und kaum standen die nackten Mauern der Kirche, mussten wir sofort dort Gottesdienst feiern. Weihnachten sind wir alle krank geworden, weil es überall reinzog. Wir saßen auf Brettern und sangen. Aber eigentlich war es ganz schön“, erinnerte sich Jahrzente später Magdalene te Reh, die Ehefrau von Pfarrer Dr. Erwin te Reh. Von außen fällt das hohe, steile Satteldach aus rötlichem Schiefer auf. Es verleiht der Kirche die Form eines Zeltes, das an die Wanderung des Volkes Israel in das von Gott verheißene Land erinnert. Die Kirche wurde nach dem Vorbild der Zisterzienser-Kirchen erbaut. Ihre Kirchenbauten zeichnen sich durch Schlichtheit und Bescheidenheit aus. Deshalb wurde auch bei der Erzengel-Michael-Kirche bewusst auf ein Portal verzichtet. Auch ein Kirchturm fehlt. Nur ein kleiner Dachreiter, dessen Spitze eine Krone trägt, ziert den Dachfirst. 2004 schenkte die evangelische Kirchengemeinde Bergisch Neukirchen der Diakonie Michaelshoven einen Glockenturm. Dieser befindet sich heute vor der Erzengel-Michael-Kirche. Über einen Kreuzgang gelangt man zum Eingang der Kirche. Der Kreuzgang umrahmt einen offenen Innenhof: ein Ort der Stille und der Sammlung. Rechts neben dem Eingang befindet sich die Krypta. Die ursprünglich als jüdischer Betraum gedachte Krypta wurde unter dem Einfluss griechischer Gastarbeiter umgewidmet: Sie wurde zu einem Versammlungsort für griechischorthodoxe Andachtsgruppen. Daher finden sich hier unter anderem auch verschiedene Ikonen. In der Taufkapelle befindet sich ein schlichter Taufstein. Das Symbol der Urchristen findet sich im Taufsteindeckel wieder: der Fisch im Wasser des Lebens. Eine besondere Orgel Die Orgel des Orgelbauers Wegscheider aus Dresden wurde Pfingsten 2003 ein- geweiht. Sie ist ein Nachbau des sächsischen Orgelbauers Gottfried Silbermann (1683–1753), den auch Johann Sebastian Bach sehr schätzte. Die Orgel wiegt stolze vier Tonnen. Ihre kleinste Pfeife ist gerade mal 10 Millimeter lang, ihre größte Pfeife stolze 4,85 Meter. Und das Holz der Tasten ist fast 500 Jahre alt. Die Wegscheiderorgel besitzt zwei Klaviaturen, die mit den Händen zu spielen sind (Manuale) und 28 Register (Reihen von Pfeifen). Insgesamt 1.700 Orgelpfeifen sorgen für einen prächtigen, tiefen Klang: Sie ist einen halben Ton tiefer gestimmt als jede moderne Orgel. Das liegt daran, dass vor 200 Jahren die Stimmen tiefer waren als heute. In NRW ist diese handwerklich sehr gut gearbeitete Orgel einmalig. Sie ist besonders gut geeignet für das Spiel barocker Musik. Nachträglich wurden aber noch verschiedene Register ergänzt. So ist es möglich, auch moderne Werke zu spielen. Bitte helfen Sie! 18 19 Editorial Inhaltsverzeichnis Stephanuskapelle Damals & heute Wissenswertes Die Grundsteinlegung der Stephanuskapelle. ankfest, die erfolgte 1951, am Ernted itten in Stephansheide Ostern im phanuskapelle, die dann zu Gr undsteinlegung der Ste h einem nac rde. Die Kapelle entstand April 1954 eingeweiht wu einer sich Hans Wildermann: Sie ist sor fes Pro ten tek chi Ar Entwurf des re das steile Satteldach hempfunden. Insbesonde nac te blü en Lili en nd ne öff der Bau skapelle. Finanzier t wurde anu ph Ste r de en ich nze ist das Marke emar Freiherr von ßzügige Spenden von Wald gro rch du l Tei n ßte grö zum seinem Tod Gabriele, die auch nach au efr Eh n sse de d un Oppenheim es Mannes ermögpelle aus dem Nachlass ihr ska anu ph Ste r de u Ba n de Kirchenraum an das ert eine Gedenktafel im lichte. Noch heute erinn Ehepaar Oppenheim. M h und hell. Zu dielichten Kapelle ist freundlic sch n, ine kle r de ere Inn s Da aut ist, sowie die h das Holz, aus dem sie geb aus Ziegelstein gefertigt ser Atmosphäre tragen auc fsteins bei, die wiederum Tau s de d un l nze Ka r de , Rosenblüte auf Einfachheit des Altars Glasfenster: Es zeigt eine e big far , ße gro das ist kfang sind. Ein besonderer Blic t zwölf Blättern. mi einem grünen Stamm Die Signatur von Glaskünstler Frère Eric aus Taizé an einem Kirchenfenster in Michaelshoven. „Aktion Sühnezeichen“ D er erste Grundstein, der am 14. Mai 1955 in Michaelshoven in den Ackerboden gelegt wurde, war der für die Erzengel-MichaelKirche. Während des Rohbaus der Erzengel-Michael-Kirche wurde am 13. April 1961 eine Mannschaft der „Aktion Sühnezeichen“ nach Taizé in Burgund ausgesandt, um dort die „Kirche der Versöhnung“ zu bauen. Es handelte sich dabei in erster Linie um junge Männer, die damals im Andreas- und Markushaus lebten. Die „Aktion Sühnezeichen“ war vorher, im Jahre 1959, nach der Initiative von Präses Dr. Lothar Kreyssig von Michaelshoven aus ins Leben gerufen worden. Sie sollte der Sühne und Versöhnung zwischen den ehemaligen kriegsführenden Völkern dienen. Die Übergabe der „Kirche der Versöhnung“ erfolgte im Juni 1962. Die Communauté de Taizé kennzeichnete damals den Eingang zur Kirche in mehreren Sprachen mit der Mahnung: „Ihr, die ihr hier eintretet, versöhnet euch: Der Vater mit seinem Sohn, der Ehemann mit seiner Frau, der Glaubende mit dem, der nicht glauben kann, der Christ mit seinem entzweiten Bruder.“ Der Rohbau der Stephanuskapelle 1951(links) und die Stephanuskapelle in den Neunzigerjahren (rechts). Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Bitte helfen Sie! A K T I O N „Help Your Brother“ I n der Zeit von 1965 bis 1970 waren zehn Gruppen mit insgesamt 107 jungen Männern und Frauen aus England in Michaelshoven zu Gast. Father Martin Cordes, Pfarrer von Corringham in der Diözese Lincoln, hatte nach Kontakten zu Pfarrer te Reh die jungen Menschen mit Hilfe eines Aufrufs in der BBC um sich gesammelt. Er glaubte, dass eine Aussöhnung und Verständigung zwischen den ehemaligen Kriegsgegnern insbesondere durch junge Menschen erreicht werden könnte. Die jungen Männer und Frauen halfen für ein Taschengeld von 100 DM und freie Kost und Logis in Kinderheimen und in Familien, bei den Neubauten und unterstützten den damaligen Gartenbaumeister in Michaelshoven. Ziel der Aktion: im Gegenzug später in England ebenfalls ein Dorf wie Michaelshoven zu bauen. Leider ließ sich dieses Ziel nicht verwirklichen, dafür wurde in Birmingham ein Kinderheim mit dem Namen Michaelshoven errichtet. Zudem sind aus dieser Zeit viele dauerhafte Freundschaften und mindestens zwei Eheschließungen zwischen den Michaelshovenern und den Gästen aus England hervorgegangen. Haus Zacharias: Attentatsdrohungen 1972 I n Michaelshoven sollte in den Sechzigerjahren als sichtbares Zeichen der Versöhnung zwischen jüdischen und christlichen Bewohnern ein Haus Israel entstehen. Dort sollten ältere jüdische Bewohner eine Heimat bekommen. Leider meldete sich nur ein Interessent für die geplante Einrichtung. So zogen in das Haus rüstige ältere Menschen und Mitarbeiter ein. Nach dem Attentat bei den Olympischen Spielen 1972 in München drohten arabische Extremisten mit Anschlägen gegen das Haus. Da die Polizei herausgefunden hatte, dass die Drohungen aufgrund des Namens ausgesprochen wurden, wurde das Haus auf Anraten der Behörde umbenannt. Daraufhin trug es dann den Namen „Haus Zacharias“. 20 21 Editorial Inhaltsverzeichnis Wissenswertes Damals & heute Woher kommt der Name Michaelshoven? W I S S E N S W E R T E S N amenspatron ist der Erzengel Michael. Der Name Michael ist hebräisch und bedeutet „Wer ist wie Gott?“. Nach christlicher Engellehre gilt der Erzengel Michael als der Bezwinger des Teufels und ist sowohl Engel des Gerichts als auch Wächter des Paradieses. Zugleich ist er der Beschützer der Witwen und Waisen. Die Grundsteinurkunde für die ersten Gebäude in Michaelshoven, die Erzengel-Michael-Kirche, das Andreas-Haus, das Thomas-Haus und Haus Ruth, enthielt übrigens die Bitte, dass „der Schutzherr Michael im Osten und Westen unseres geteilten Vaterlandes die Not wenden möge“ und „dass alle Bewohner dem leiblichen und geistlichen Schutz des Erzengels empfohlen seien“. Und die Endung? Zunächst gab es unterschiedliche Vorschläge, wie beispielsweise Michaelsdorf, Michaelsacker, Michaelsland. Schließlich wurde in Anlehnung an die bisherige Bezeichnung des Geländes „Engelshof“ die Endung „-hof“, oder vielmehr die niederrheinische Variante „-hoven“ vorgeschlagen. Zuvor war ein Sprachwissenschaftler befragt worden, welche Schreibweise die angemessenere sei: „-hofen“ oder „-hoven“. Es wurde die regional üblichere Schreibweise „-hoven“ gewählt. Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Woher kommt der Name Stephansheide? S tatt der ersten Bezeichnung „Pestalozzi-Kinderdorf“ (siehe Seite 8) schlug der damalige Leiter Pfarrer Erwin te Reh den Namen „Stephansheide“ vor. Stephanus ist bekannt als der erste christliche Märtyrer. Das heißt, er gilt als der erste Christ, der aufgrund seines Bekenntnisses zu Jesus Christus getötet wurde. In der Bibel berichtet Lukas in der Apostelgeschichte in den Kapiteln 6 und 7 von ihm. Stephanus war einer von sieben Diakonen der jerusalemer Urgemeinde, die von den zwölf Aposteln ausgewählt wurden, um das Wort Gottes und die Auferstehung Jesu zu predigen. Wegen seiner Missionstätigkeit wurde Stephanus aus Jerusalem hinausgetrieben und nach einer Gerichtsverhandlung vor dem Hohen Rat gesteinigt. Die Jerusalemer Juden warfen ihm vor, er wolle ihren Tempel zerstören und ihre Gebräuche verändern. Zeuge seiner Steinigung war Saulus, der sich später taufen ließ und als Paulus selber die christliche Botschaft verkündigte. Pfarrer Erwin te Reh begründete die Namenswahl 1980 wie folgt: „Indes, das Wagnis, unter heute unvorstellbaren äußeren und finanziellen Schwierigkeiten das Dorf zu bauen, war ein Abenteuer des Glaubens. Wir pflegten zu sagen, wenn sich über uns der Himmel nicht öffnet, wie er sich über dem Erzmärtyrer Stephanus geöffnet hatte, würde unser Vorhaben nicht gelingen können.“ Glückwünsche Bitte helfen Sie! Größe des Campus Michaelshoven ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig gewachsen. Nach dem Kauf von rund 125.000 Quadratmeter Fläche 1954 kamen in den Sechzigerjahren noch circa 75.000 Quadratmeter hinzu, auf denen in erster Linie das Berufsförderungswerk Köln errichtet wurde. Heute umfasst der Campus in Michaelshoven ungefähr 200.000 Quadratmeter, wovon 34.260 Quadratmeter Grundstücksfläche bebaut sind. Neubauten in Michaelshoven Im Mai 2014 wurde der Grundstein für zwei neue Senioreneinrichtungen und eine Kindertagesstätte in Michaelshoven gelegt. Im Sommer 2015 sollen die Neubauten fertiggestellt sein. In den beiden Senioreneinrichtungen Thomas-Müntzer-Haus und Albert-Schweitzer-Haus entstehen jeweils 80 Plätze für pflegebedürftige Menschen. Die neue Kindertagesstätte MorgenLand eröffnet am 1. August 2015 mit vier Gruppen für insgesamt 70 Kinder und befindet sich in der Senioreneinrichtung Albert-SchweitzerHaus. Damit soll auch ein generationenübergreifendes Miteinander gefördert werden. Informationen zu den Neubauten finden Sie auf unserer Webseite. 22 23 Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & heute Wissenswertes Vom Acker zur grunen Oase in der Stadt der Park in Michaelshoven Täglich spazieren zahlreiche Menschen durch den Park in Michaelshoven. Doch welche botanischen Kostbarkeiten sich dor t verbergen – das wissen nur wenige. W Das unbepflanzte Areal in den Fünfzigerjahren. ie Michaelshoven selbst, so hat sich auch der Park verändert. Nach der Grundsteinlegung der ersten Häuser in Michaelshoven 1955 erhielt Gärtnermeister Kurt Struß die Aufgabe, das entstehende Diakoniedorf zu begrünen und die von der Bebauung freigebliebenen Flächen landschaftlich zu gestalten. Zahlreiche Pflanzen, Sträucher und Bäume pflanzte und pflegte er in den kommenden Jahrzehnten. Für betriebseigene Mitarbeiter stand lange Zeit kein Geld zur Verfügung, daher wurde Kurt Struß durch Schüler, in Michaelshoven wohnende Studenten aus aller Welt, arbeitslose Jugendliche, Zivildienstleistende und Ehrenamtliche der Gruppe „Help Your Brother“ (s. S. 21) bei den Pflanz- und Pflegearbeiten unterstützt. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald stellte dafür viele seltene und kostbare Gehölzer aus aller Welt zur Verfügung. Seit 1989 kümmert sich Gärtner und Gartenbaumeister Michael Goryczka gemeinsam mit zwei festen Mitarbeitern und bis zu zehn Menschen mit Behinderung um Michaelshovens Grünflächen. Um insbesondere den Park als Lebensraum für Mensch und Tier zu erhalten, wird naturnah gegärtnert, ohne Verwendung von Giften. Seit 1995 steht die gesamte Grünanlage Michaelshovens unter Denkmalschutz. Seltene Bäume in Michaelshoven Zahlreiche internationale, in unserer Region oftmals selten anzutreffende Bäume stehen in Michaelshoven. Eine kleine Auswahl: Der Mammutbaum zählt zu den bemerkenswertesten Bäumen unserer Erde. Beheimatet im westlichen Nordamerika, ist er für sein Alter und seine Größe bekannt. Bis zu 3.000 Jahre alt können diese Baumriesen werden, die nicht selten eine Höhe von über 100 Meter erreichen. Zwei Exemplare dieses „Sequoiadendron giganteum“ stehen im Michaelshovener Park unübersehbar am Rande der Wiese. Der Ginko-Baum gilt als Überbleibsel prähistorischer Baumarten und als ältestes Fossil der Erde. Bereits vor über 180 Millionen Jahren war er verbreitet, hauptsächlich in Asien. Er ist der einzig lebende Vertreter seiner Art, denn er ist weder Laub- noch Nadelbaum. In Michaelshoven stehen mehrere Exemplare, eines davon gegenüber eines Mammutbaums. Zahlen, Daten & Fakten Die Libanon-Zeder steht bei uns gut sichtbar auf der Wiese im Mittelfeld des Parks. „Bibel-Baum“ wird dieses immergrüne Gehölz auch genannt, denn kaum ein Baum wird häufiger in der Bibel genannt als die Libanon-Zeder. Mehr als 100 Jahre alt kann sie werden. Die Baumkrone des bis zu 30 bis 50 Meter hohen Baums ist bei jungen Exemplaren pyramidenförmig, später wächst sie schirmförmig aus. Die im westlichen Nordamerika in den Rocky Mountains heimische Gelb-Kiefer dürfte zahlreichen Fernsehzuschauern auf der ganzen Welt ein Begriff sein – allerdings vermutlich auf verborgene Weise: Ihr lateinischer Name „Pinus Ponderosa“ war Namensgeber für die Ranch in der bekannten TV-Serie „Bonanza“. Der stattliche immergrüne Baum kann eine Höhe von bis zu 70 Metern und ein Alter von bis zu 30 Jahren erreichen. Im Park steht die Gelb-Kiefer gegenüber dem Eingang zu den Pferdeställen. Wenn der Kuchenbaum im Herbst seine Blätter abwirft, riecht es an dieser Stelle im Park fast wie in einer Bäckerei. Die Blätter des seltenen Baumes aus Fernost verströmen dann einen intensiven Duft nach Hefe und (Leb-)Kuchen. In Michaelshoven befindet sich ein Exemplar in der Veranstaltungen Nähe eines der Mammutbäume Richtung Markus-Haus. Von karminrot über gelb bis hin zu violett – der Amerikanische Amberbaum begeistert im Herbst mit einer prächtigen Färbung. Das Laub des sommergrünen Baumes aus Amerika erinnert an Ahornblätter. Zerreibt man die Blätter, verströmen sie einen angenehmen, süßlichen Duft. Ein Exemplar des Baumes mit seinem kugelförmigen Wuchs steht im Park gegenüber vom Eingang des Heilpädagogischen Zentrums (ehemalige Kinderheimat). Der Ginkobaum (unten links), ein chinesicher Blauglockenbaum (unten Mitte) und die Libanon-Zeder (unten rechts). Glückwünsche Bitte helfen Sie! Einer der Mammutbäume (oben links) und ein Eisenholzbaum (oben rechts). 24 25 Editorial F Inhaltsverzeichnis Damals & heute Wissenswertes Die spielenden Bären ür viele Mitarbeiter und Bewohner in Michaelshoven sind die zwei spielenden Bären im Park ein ganz selbstverständlicher Anblick. Doch woher kommt die Betonskulptur eigentlich? Bundespräsident Heinrich Lübke brachte die Figur bei seinem Besuch im Dezember 1965 als Geschenk mit. Die spielenden Bären erschienen ihm das passende Präsent für die damalige Kinderheimat in Michaelshoven. In der Tat hat der Bremer Künstler Peter Lehmann bei seinen Skulpturen viel Wert darauf gelegt, dass diese bespielbar sind und nicht nur angeschaut werden. Kinder sollten darauf klettern können. Neben den Bären in Michaelshoven hat der Bildhauer zahlreiche Skulpturen kreiert, darunter die wohl bekannteste Bronzeplastik „Schweinehirt und seine Herde“ in der Sögestraße in Bremen. Die spielenden Bären gibt es übrigens noch mindestens drei weitere Male: Eine Skulptur steht in Ahlhorn, zwei weitere in Vechta hinter dem alten Rathaus und zwischen Vechta und Lohne vor dem Betonwerk Diephaus, in dem die Bären gegossen wurden. Von Spaziergängern wurde schon so manches in den zwei rangelnden Bären erkannt: eine Brezel oder zwei spielende Robben. Und in Michaelshoven bekam die Skulptur schon früh den Beinamen „Pfarrer steigt in die Badewanne“. Architektenpreis für die Hauptverwaltung Seit 1990 hat Michaelshoven ein eigenes, kleines „Weißes Haus“. Die zweigeschossige Hauptverwaltung an der Sürther Straße 169 präsentiert sich als ein schlichtes, langgestrecktes Gebäude mit rund 20 Büroräumen und einem unterirdischen Archiv. In der Mitte des Gebäudes liegt ein kreisförmiger Baukörper mit zwei großen zylindrischen Räumen, von denen der obere für Versammlungen genutzt wird. Durch große Fensterfronten entstand ein lichtdurchflutetes Foyer. Durch Ausböschungen an den Längsseiten ist das Haus in das umliegende Gelände eingebettet. Mit den Entwürfen und der Bauleitung wurde Diplom-Ingenieur Johannes Kister, damals Partner der Kölner Bucht Architekten, beauftragt. Für seine Arbeit wurde Kister 1991 mit dem „Förderpreis des Landes NRW für junge Architekten“ ausgezeichnet. Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Bitte helfen Sie! Denkmalschutz in der Diakonie Michaelshoven Die 20 Hektar große Dorfanlage wurde nach dem Vorbild der Bodelschwinghschen Anstalten Bethel (bei Bielefeld, gegründet 1867) erbaut. Viele der Besucher wissen nicht, dass der Park und vereinzelte Gebäude unter Denkmalschutz stehen. Das bedeutet, es besteht ein öffentliches Interesse an deren Erhaltung und Nutzung, weil sie bedeutend für die Geschichte sind und städtebauliche Gründe vorliegen. aus Richtung Innenstadt Michaelshovener Str. e lshoven traß Michae er S Sürth er Str. Sürthe r Straße ße Am Haltestelle Michaelshoven raße St ovener Eygelsh ErzengelMichael-Kirche ra Kirche und Pfarrhaus Die Erzengel-Michael-Kirche mit dem angrenzenden Pfarrhaus ist zentraler Bestandteil des sich seit 1955 existierenden Diakoniedorfes Michaelshoven. Bemerkenswert ist die äußere und innere Gestaltung der Kirche wegen ihrer bautechnischen Besonderheiten und der vielfältigen historischen und symbolischen Bezüge (siehe auch Seite 19). Die ersten Wohnhäuser Die Grundsteinlegung der ersten Wohnhäuser fand 1955 statt. Zu ihnen zählen die Häuser Thomas und Andreas, wie auch das Haus Ruth und das GertrudBäumer-Haus. Die Wohnhäuser sind als Dokumente der Stilentwicklung der Fünfzigerjahre von besonderer Bedeutung. Es sind mehrflügelige Bauten mit Rasterfassaden, die im Treppenhaus – zum Teil durch halbrunde ganz verglaste Baukörper – besonders akzentuiert wurden. Der Materialwechsel zwischen rotem Backstein und weißem Putzstein erzeugt harte Kontraste und ist kennzeichnend für die Architektur der Fünfzigerjahre. -St mit wertvollen Gehölzarten und offenen Rasenflächen. Kurvig geführte Begehungswege und begrenzendes Gehölz machen den Park zu einer wichtigen Erholungs- und Ruhezone. Pfa eh e-R er-t Pfarr Die Grünanlage als Erholungsfläche 1965 wurde der Park von Gartenbaumeister Kurt Struß angelegt. Er sollte für junge und alte Bewohner als Erholungsgrünfläche dienen und ist ein integraler Bestandteil des Diakoniedorfs Michaelshoven geworden. Alle Häuser stehen frei und sind von großflächigen Grünanlagen umgeben. Das war in einer Großstadt wie Köln mit einem hohen Bauflächenbedarf nur mit einer Sondergenehmigung durchzusetzen. Der Park zeigt Ähnlichkeiten zur englischen Landschaftsgärtnerei und hat eine bewusst schlicht gehaltene Gartenarchitektur im Stil der Fünfzigerjahre: eine lockere Gruppierung von Bäumen und Büschen ße tra h-S Re te- rrre eg sw rtin Ma Tann enho f Gesamtschule KVB-Linie 16 aus Richtung Sürth Autobahn 555 Besucherführungen durch das „Diakonieveedel“ Wollen Sie mehr über das Diakoniedorf erfahren? Dann melden Sie sich für eine unserer Führungen an! Anmeldung unter Telefon: 0221 9956-1134 oder E-Mail: [email protected]. Die Führungen finden jeweils um 14 Uhr statt: 18. April, 16. Mai, 13. Juni, 27. Juni, 18. Juli, 13. September, 10. Oktober und 24. Oktober 26 27 Editorial B etritt man die Erzengel-Michael-Kirche im Park von Michaelshoven, fallen einem sofort die bunten Glasfenster ins Auge. Sie tauchen den Innenraum in ein sanftes Licht, das je nach Tageszeit und Lichteinfall variiert. Das wohl farbenprächtigste Fenster, das ErzengelMichael-Fenster, befindet sich rechts vom Eingang. Es zeigt den Namensgeber der Kirche, wie er schützend seine Arme über die Kinder von Michaelshoven ausbreitet. Tatsächlich hat der Glaskünstler Frère Eric aus Taizé, der die Kirchenfenster entwarf, drei der abgebildeten Kinder jungen Bewohnern der damaligen Zeit nachempfunden. Umgesetzt wurden die Fenster anschließend von dem Glaser Picard zwischen 1963 und 1964. Inhaltsverzeichnis Dabei handelt es sich um sogenannte Bleirutenfenster, bei deren Herstellung zunächst das Glas eingefärbt wird. Anschließend werden mit dem sogenannten Schwarzlot, einer bestimmten Sorte von Bleiglas, die Konturen der Figuren und Szenen aufgetragen und eingebrannt. Im nächsten Schritt werden die bemalten Glasscheiben zerschnitten und mithilfe von sogenannten Bleiruten zu einem Mosaikbild wieder zusammengesetzt. Die Bleiruten bestimmen durch Anordnung und Ausdehnung dabei maßgeblich die Komposition der Glasfenster. Damals & heute Wissenswertes Nur wenige Pinselstriche Bei den Fenstern von Frère Eric handelt es sich um ein typisches Werk der modernen Glasmalerei. Wie andere Künstler jener Zeit hat auch Frère Eric bewusst einen reduzierten, flächigen Stil verwendet. So werden die Personen und Engel eindimensional und deren Gesichter nur mit wenigen Pinselstrichen dargestellt. Dennoch haben alle Figuren einen einzigartigen Gesichtsausdruck, der durch die vereinfachte Ausführung besonders zur Geltung kommt. K I R CH E N FE N S TE R AUS T AIZÉ Abgebildete Szenen Die lange Glasfront in der Erzengel-Michael-Kirche zeigt als erstes Motiv ganz links die Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies. Die zum Altarraum hin ausgerichtete Taube im zweiten Fenster ist Zeichen des Heiligen Geistes und des Friedens. Im dritten Fenster hat der Künstler drei Erzengel dargestellt. Im unteren Teil des Bildes findet man zudem drei sich überlappende Fische, die Symbol für das Speisungswunder und zugleich das Zeichen der Ur-Christen sind. Im vierten Fenster weist Erzengel Michael, als Verkünder der Ankunft Christi, ebenfalls Richtung Altar. Ein wenig versteckt, rechts und links vom Altar, befinden sich wiederum zwei Fenster, die lediglich morgens und nachmittags erstrahlen und den Altarraum in sanfte Gelb-, Blauund Grüntöne tauchen. Sie zeigen Engel, die mit Posaunenschall zum Weltgericht rufen. Im linken Fenster sieht man die purpurrot strahlende Stadtmauer des Himmlischen Jerusalems, Symbol für das Paradies. Im rechten Fenster findet sich das Lamm Gottes, das für den Sieg über den Tod steht. Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Bitte helfen Sie! EIN KIRCHENFENSTER e t h c i h c s e G t i m Wenn man sich in der Erzengel-Michael-Kirche gleich nach rechts wendet, entdeckt man das prächtigste aller Fenster in dem Gotteshaus: Das Erzengel-Michael-Fenster. Nicht nur, dass es dem Namenspatron der Kirche gewidmet ist. Es spielt auch für Michaelshoven eine besondere Rolle. Und noch viel mehr für Hilke Wolter. Denn unter den Kindern aus Michaelshoven, die der Künstler Frère Eric in das Motiv eingearbeitet hat, befindet sich auch ihr Bruder Ingo. „Hier, ganz unten links, das ist Ingo“, sagt Hilke Wolter und zeigt auf das bunte Fenster, das die Erzengel-Michael-Kirche in ein farbenfrohes Licht taucht. „Und daneben stehen die Tochter vom damaligen Gärtner Kurt Struß, die Edelgart, und Michael te Reh, der Sohn von Pfarrer te Reh“, ergänzt sie entschieden. Woher sie das alles weiß und wie es dazu kommt, dass ihr Bruder auf einem der Kirchenfenster abgebildet ist, dafür gibt es eine einfache Erklärung: Hilke Wolter und ihre Familie haben ihr ganzes Leben in Michaelshoven verbracht (s. S. 14). Als sie 1958 zur Diakonie kamen, befand sich die Erzengel-Michael-Kirche gerade im Aufbau. „Deshalb fanden die Gottesdienste sonntags noch im Haus Andreas statt“, erinnert sich die heute 71-Jährige. Mit dem Aufbau der Kirche wurden zeitgleich auch die Kirchenfenster in Taizé erstellt. „Frère Eric aus Taizé war früher häufiger in Michaelshoven. Deshalb kannte er auch die Kinder, die hier lebten, und hat sie mit in seine Gestaltung einfließen lassen.“ 1963 waren die sechs verschiedenen Fenster fertiggestellt. „Meine Mutter und meine Schwester Manuela machten sich gemeinsam mit anderen Mitarbeitern gleich auf den Weg nach Frankreich, um sie höchstpersönlich abzuholen“, erzählt Hilke Wolter. Dass sich die Kinder aus Michaelshoven ausgerechnet in dem Fenster wiederfinden, in dem der Erzengel schützend seine Arme über sie ausbreitet, ist kein Zufall. „Frère Eric wollte damit zum Ausdruck bringen, dass der Schutzpatron über die Kinder in Michaelshoven wacht, dass sie hier gut aufgehoben sind und eine Heimat finden.“ So wie ihr Bruder Ingo und die vielen anderen Kinder, die von Beginn an auf dem Campus lebten. Hilke Wolter vor dem Kinderfenster, in dem sich auch ihr Bruder wiederfindet. 28 29 Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & heute Wissenswertes Hochzeiten,Taufen und vieles mehr ... Die Erzengel-Michael-Kirche liegt mitten im wunderschönen Park der Diakonie Michaelshoven und wurde 1964 eingeweiht. Seitdem ist sie ein Or t der Begegnung und mehr als nur ein Gotteshaus. Durch ihre besondere Architektur und ihre tolle Akustik bietet sie sich für viele Veranstaltungen an, die das Publikum begeistern. Raum der Stille und des Gebets Allein 2014 gab es 44 Andachten und Gottesdienste. Hier finden unter anderem auch Trauer- und Gedenkgottesdienste, Gottesdienste zum Weltfrauentag und Gottesdienste der Kreissynode statt. Die Gottesdienste werden oft in Zusammenarbeit mit Bewohnern, Schülern des Berufskolleg oder dem Berufsförderungswerk vorbereitet und durchgeführt. Musik, Kultur und Fachvorträge Kulturelle Veranstaltungen haben eine große Tradition in der Diakonie Michaelshoven, und so traten schon viele namhafte Künstler in der Kirche auf. Der Eintritt ist frei, damit jeder die Möglichkeit erhält, Kultur zu erleben. Wir freuen uns jedoch über jede Spende. Die Kirche wird darüber hinaus gerne für Fachvorträge und Lesungen genutzt. Wir sagen JA! Hochzeit und Taufen Die Kirche liegt ganz idyllisch im Grünen, und ist vor Straßenlärm geschützt. Die Veranstaltungsräume auf dem Gelände laden zum Feiern ein. Noch ist es ein Geheimtipp, sich in der Erzengel-MichaelKirche das Ja-Wort zu geben. Jedoch gab es schon viele Taufen in der Kirche. Möchten Sie die Kirche auch für eine Hochzeit oder ähnliches nutzen? Dann melden Sie sich bei: Angelika Schenk 0221 9956-1091 [email protected] Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Bitte helfen Sie! 30 31 Das Tierleben in Michaelshoven W er im Park von Michaelshoven spazieren geht, betritt eine bunte Wohlfühloase, in der man seine Seele baumeln lassen kann. Die facettenreiche Pflanzenvegetation macht den Park nicht nur für Spaziergänger interessant, sondern sie ist auch Lebensraum für viele Tiere. Dazu zählen Vögel, wie unter anderem Mäusebussarde, Eulen, Spechte, Rotkehlchen, Zaunkönige, Schwalben, Habichte, Reiher oder auch die in Köln bekannten grünen Papageien, die immer wieder im Park gesichtet und gehört werden. Oder auch Fledermäuse: Sie flattern bei Dämmerung über das Gelände und haben hier ihren Schutzraum gefunden. Auf der Wiese begegnet man Igelfamilien, Eichhörnchen klettern auf den Bäumen, und die Maulwürfe haben ihre Hügel hinterlassen. Etwas unauffälliger bewegen sich Füchse, Marder und Iltisse durch den Park, und sogar ein Waschbär und ein Siebenschläfer wurden schon gesichtet. Dass sich so viele Tiere in Michaelshoven wohlfühlen, hängt damit zusammen, dass der Park nach einem biologisch-ökologischer Ansatz von Profis gepflegt wird. Das bedeutet, es werden keine chemischen Mittel zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. So wird das Unkraut per Hand ausgezupft, da kein Gift eingesetzt wird. „Wir respektieren die natürlichen Kreisläufe“, sagt Michael Goryczka, der sich seit 26 Jahren als gelernter Gärtner und Gartenbaumeister in Michaelshoven gemeinsam mit seinem Team um eine gesunde Pflanzenvegetation kümmert. Die Bodenpflege erfolgt über den gezielten Einsatz von Naturdünger wie Kompost oder auch Pferdemist, der aus dem eigenen Reitbereich kommt. Es wird alles wiederverwendet und der Parkanlage erneut zugeführt. Für Neuanlagen wird die Pflanzenerde selbst angemischt und mit Lava angereichert. Dadurch ist sogar ein fester, rollstuhlgerechter Rasen möglich. „Außerdem gibt es hier viele Regenwürmer und etliches an Bodenleben, die dafür sorgen, dass genug Nährstoffe freigesetzt werden“, fügt der Gärtner hinzu. Auch wird bei der Auswahl der Pflanzen schon darauf geachtet, dass sie nicht anfällig sind und damit von vornherein genug Widerstandskräfte haben. „Die Pflanzen, die wir hier haben, kommen mit sich alleine klar, weil sie alles haben, was sie brauchen“, erklärt der Gärtner. Und dort, wo sich Pflanzen auf natürliche Weise entfalten, können sich die heimischen Tierarten in Luft und Boden wohlfühlen, da ihnen neben einem abwechslungsreichen Futterangebot auch geschützte Ruhezonen zur Verfügung stehen. „Letztens haben wir sogar eine Wildschweinfamilie auf unserem Sportplatz gesichtet“, sagt Michael Goryczka. Zu futtern gibt es hier nämlich viel, wie beispielsweise Kirschen, Mirabellen, Trauben, Kiwi, Äpfel, Johannisbeeren, Felsenbirnen, Quitten, Brombeeren, Erdbeeren, Wildbeeren, schwarzen Holunder, Wal- nüsse, Haselnüsse, Esskastanien, Bucheckern und sogar Champignons im anliegenden Wald. „Der Park ist nicht nur schön, er ist auch naturnah und ökologisch wertvoll“, sagt Michael Goryczka voller Stolz. Eine kleine grüne Oase im Kölner Süden, die für Menschen und Tiere einen wunderschönen Lebensraum bietet. PS: Neben den heimischen Wildtieren finden sich im Park und in den Gärten der Wohngruppen weitere Tiere: Pferde im Reitbereich, Wellensittiche und Papageien im Foyer sowie Goldfische in Teichen. Editorial Inhaltsverzeichnis Seit August 2013 hat die Diakonie Michaelshoven mit der Herzkammer eine Annahme- und Abgabestelle für Spenden auf dem Campus in Michaelshoven eingerichtet. Sachspenden wurden bereits zuvor gesammelt – mit der Herzkammer haben aber sowohl die Spender als auch die Empfänger eine zentrale Anlaufstelle erhalten. D Die Öffnungszeiten der Herzkammer in der Michaelshovener Str. 4 sind : MO 14.00 bis 17.00 Uhr MI 13.00 bis 16.00 Uhr FR 10.00 bis 13.00 Uhr ie Idee der Herzkammer ist es, Menschen, die gut erhaltene Sachen spenden möchten, einen Ort zu geben, wo sie dies tun können. „Viele haben einfach kein gutes Gefühl, Spenden in Container zu werfen oder an den Straßenrand zu stellen“, sagt Michaela Krawinkel, Leiterin der Herzkammer. Von den Sachspenden in der Annahmestelle in KölnRodenkirchen profitieren Menschen, die von der Diakonie Michaelshoven betreut werden. Mal eine junge Frau, die einen Kinderwagen benötigt, mal eine Wohngruppe, die eine Musikanlage erhält. Ein Teil der Spenden geht außerdem an unsere Sozialkaufhäuser, die fairstores. Auf diese Weise wissen die Spender, dass sie direkt vor Ort und im Kölner Raum Gutes tun. Im vergangenen Jahr sind mehr als 2000 Sachspenden abgegeben worden. Mittlerweile kümmern sich 18 ehrenamtliche Damen in der Herzkammer um die zahlreichen Spenden. Neben den Klassikern, wie Kleidung, Bücher und Kleinmöbel, wurden auch außergewöhnliche Sachen gespendet. „Einmal haben wir von einem älteren Herrn ein funktionstüchtiges Auto erhalten, das dann für Fahrdienste an das Ambulant Betreute Wohnen gegangen ist“, berichtet Michaela Krawinkel. Aber auch ganze Küchen, Klaviere oder gar ein Kajak waren schon dabei. Wenn auch Sie mit einer Sachspende helfen wollen und wissen möchten, was genau gebraucht wird, dann können Sie sich an Michaela Krawinkel wenden, unter Telefon: 0221 9956-1131 oder per E-Mail an: [email protected]. Damals & heute Wissenswertes Die Diakonie Michaelshoven im Internet V on der barrierefreien Website über Facebook, Twitter, Xing,YouTube bis hin zu Google Plus – die Diakonie Michaelshoven präsentiert sich auf vielfältige und professionelle Weise im Internet. Auf dem Internetauftritt können sich Besucher über unsere Angebote und aktuelle Neuigkeiten informieren, Hilfesuchende finden auf kurzem Wege Ansprechpartner, Unterstützung und vieles mehr. Auf den bekannten Social Media-Plattformen geben wir Einblick in unsere Arbeit, laden zu Veranstaltungen ein, tauschen uns auf direktem Wege mit der interessierten Öffentlichkeit aus, rufen zu Aktionen auf und gewinnen Mitarbeiter und Ehrenamtliche. Viel Spaß beim Surfen auf unseren Seiten! www.diakonie-michaelshoven.de www.facebook.com/Michaelshoven www.twitter.com/Michaelshoven www.youtube.com/user/Michaelshovener www.xing.com/net/pri0d2087x/michaelshoven/ plus.google.com/+michaelshoven Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche TAT O RT M I C H A E L S H O V E Volker Schmitz lebt seit 27 Jahren in einer der betreuten Wohngruppen, die sich auf dem Gelände der Diakonie Michaelshoven befinden. Um 14 Uhr beendet er sein e Arbeit in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung und spaziert im Anschluss mehrmals durch den Park in Michaels hoven. Dabei schaut er nach dem Rechten und hält Ausschau nach Auffälligkeiten.Volker Schmitz ist nämlich seit 25 Jahren „Hil fssheriff“ in Michaelshoven und damit der erste von heute insgesam t 90 Hilfssheriffs. Die Idee hierzu hatte Toni Maas, der in unmittelbarer Nachbarschaft wohnt. „Irgendwann bekam Volk er Schmitz mit, dass ich Polizist war“, erinnert er sich zurück. „Er fragte mich dann ,Was muss ich tun, um bei Euch anzufangen?‘ Und dann kamen immer mehr dazu und plötzlich wollte jeder Hilfs sheriff werden. Die Hilfssheriffs sind keine ausgebildeten Polizisten , besitzen keinen Vertrag und haben auch keine festen Arbeitsze iten“, sagt Maas lächelnd. Vielmehr ginge es darum, mehr Froh sinn und Spaß im Leben zu haben. Wer „Hilfssheriff“ sein will, brau cht keine Ausbildung, sondern bekommt von Toni Maas eine n Sheriffstern geschenkt. Die Tagesstruktur der Hilfssheriffs wird dabei nicht gestört, und sie haben auch keine Verpflichtungen. Doch sie sind stolz auf den Titel und den Sheriffstern, den sie tragen. Sie gehen aufmerksam durch die Stra ßen und melden dann immer wieder mal ihrem „Obersheriff Maas“ verdächtige Begebe nheiten. So wurde schon ein geklaute s Motorrad gefunden, Vandalismus gemeldet und sogar ein Überfall konnte dank eine s „Hilfssheriffs“ und seiner Beobachtungen schn ell aufgeklärt werden. N Bitte helfen Sie! Lösegeldforderung für einen Mammutzahn 65 Jahre Diakonie Michaelshoven – viel Zeit für spannende und teils kuriose Anekdoten. Wie etwa die Geschichte eines Mammutzahns, der bei Ausschachtungsarbeiten in Michaelshoven in drei Meter Tiefe gefunden wurde. Circa 20.000 Jahre alt war der Stoßzahn Schätzungen zufolge. Nach der Präparierung legte man eigens eine Nische im Kreuzgang der Kirche an, in der man den fossilen Fund ausstellte. Die Nische ist heute noch zu sehen. Eines Nachts brachen jedoch dreiste Diebe ein und stahlen den Mammutzahn. Anonym forderten sie kurz darauf Lösegeld für ihre Beute. Die Diakonie Michaelshoven weigerte sich jedoch zu zahlen und so sah man den Mammutzahn leider nie wieder. 32 33 Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & heute Wissenswertes Ein buntes Farbenspektakel sorgt im Snoezle-Raum für Entspannung. Abtauchen im Snoezle-Raum Seit 15 Jahren hat die Diakonie Michaelshoven auf ihrem Gelände einen Snoezle-Raum. Bewohner mit Behinderung, aber auch Kinder und Jugendliche können dor t entspannen und ihr Wohlbefinden fördern. B untes, sphärisches Licht, Entspannungsmusik und ein Wasserbett, durch das ganz sanft der Bass dringt: Schon beim Betreten des Snoezle-Raums im Heilpädagogischen Zentrum schaltet der Körper auf Entspannung. Seit 15 Jahren profitieren auch die Bewohner und Nutzer der Diakonie Michaelshoven von diesem besonderen therapeutischen Konzept. Dabei ist der Begriff Snoezle eine Wortneuschöpfung aus den holländischen Wörtern snuffeln (schnuppern) und doezelen (schlummern, dösen). Kreiert und konzipiert wurde das Konzept 1978 von den beiden niederländischen Zivildienstleistenden Jan Hulsegge und Ad Verheul. Die Idee ist, durch Musik, Licht und Gerüche, aber auch durch die Gestaltung des Raums mit weichen Matten, Sinnesreize zu setzen, die sich positiv auf Körper und Geist auswirken. „Neben dem Wohlbefinden geht es auch darum, sensitive Wahrnehmungserfahrungen zu bieten“, erklärt Antes Minchau, Sportpädagoge und Leiter des Raums bei der Diakonie Michaelshoven. Mittlerweile werden Snoezle-Räume weltweit in Schulen, Kindertagesstätten, Seniorenzentren und vielen anderen Einrichtungen eingesetzt. „Hier bei uns wird der Raum jeden Tag genutzt“, sagt Antes Minchau. Es beruhigt die Bewohner, bei psychischen Belastungen wirkt das Snoezelen angstlösend und auch bei körperlichen Beschwerden kann es schmerzlindernd wirken. Bei Kindern wird der Snoezel-Raum auch mal anders eingesetzt. „Anstatt Entspannungsmusik läuft dann kindgerechtes autogenes Training oder eine Märchen-CD“, sagt der Leiter. In einigen Seniorenzentren der Diakonie Michaelshoven wird mit einem mobilen Snoezle-Wagen gearbeitet. Der lässt sich in jedes Zimmer fahren und sorgt dort mit Lichtspiel, Musik und Gerüchen für besondere Sinneserfahrungen bei den älteren Bewohnern. Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Bitte helfen Sie! MICHA-ZEITUNG Spannende Themen in Leichter Sprache D ie Micha-Zeitung ist 2009 das erste Mal erschienen. Die Idee war, gemeinsam mit Menschen mit Behinderung Neuigkeiten aus der Diakonie Michaelshoven zusammenzustellen. Zweimal im Jahr treffen sich fünf bis sieben Teilnehmer aus dem Ambulant Betreuten Wohnen, den Wohngruppen sowie Interessierte und sammeln zunächst Ideen. Gemeinsam wird überlegt, welche Themen interessant sein könnten und über welche Neuigkeiten berichtet werden soll. Anschließend geht es an die eigentliche Arbeit: Interviews vorbereiten, Texte schreiben. Unterstützt wird das Micha-Team dabei von Susanne Weeger, Teamleiterin des Ambulant Betreuten Wohnens, und Grafik-Designer Axel Baltzer. Für jede Ausgabe überlegt sich die Gruppe ein Schwerpunktthema. „Beim letzten Mal war es zum Beispiel das Thema Freundschaft, Liebe, Partnerschaft“, erzählt Susanne Weeger. Neben dem Titelthema finden sich auch immer Veranstaltungshinweise, Leser- berichte und ein Mandala zum Ausmalen darin. Mit der Zeit hat sich die Micha-Zeitung immer weiterentwickelt. Seit 2013 hat sie ein buntes Titelblatt, seit vergangenem Jahr erscheint sie in Leichter Sprache und ist somit für Menschen mit und ohne Behinderung gut verständlich. Zielgruppe der Micha-Zeitung sind grundsätzlich Menschen mit Behinderung, die von der Diakonie Michaelshoven betreut werden. „Aber auch für Mitarbeiter und Interessierte ist sie durchaus lesenswert“, betont Projektleiterin Susanne Weeger. „Es ist immer spannend, das Unternehmen besser kennenzulernen und durch die Beiträge der Teilnehmer andere Sichtweisen aufgezeigt zu bekommen.“ Das Zeitungsteam ist offen und freut sich immer über neue Mitglieder. Viele der Schreiber sind von Anfang an bei der Micha-Zeitung dabei. Zweimal im Jahr sind alle dann ganz stolz, wenn sie die fertige Zeitung in der Hand halten und wissen: „Das haben wir gemacht.“ V ER ST EH EN LE IC H T G EM AC H T „Puh, das ist aber schwe r zu verstehen“, sagt So nja Bruder mit einem Blick auf ein Plakat , das in einer Wohngr up pe in Michaelshoven hängt. Für Bewo hner mit Behinderung sin d manche Informationen häufig zu schwierig, um sie zu lesen , geschweige denn nachvollziehen zu können. Deshalb setzt die Diakonie Michaelshoven mehr und me hr auf Texte in Leichter Sp rache. Dazu werden Sätze vereinfacht, eine größere Schriftart gew ählt und erklärende Bilder ergänzt. Na chdem die Texte umgeschr ieben sind, werden sie auf ihre Verst ändlichkeit geprüft – von Menschen mit Behinderung. So wie Sonja Bruder. „Ich sage dann, we lche Wörter ich nicht verstehe oder wa s noch anders formuliert werden muss.“ Auf diese Weise wird es Bewohnern und Nutzern ermöglicht, Informationen, die sie be treffen, ohne Hilfe zu ver stehen. Ganz gleich ob in Einladungen , Broschüren oder Wohngr uppen-Infos. Auch auf der Website de r Diakonie finden sich Üb ersetzungen in Leichter Sprache zum Do wnload. Damit leistet die Diakonie Michaelshoven einen wichti gen Beitrag zur Inklusion von Menschen mit Behinderung. Und un sere Bewohner finden es richtig gut: „Jetzt bekomme ich viel me hr mit“, freut sich auch So nja Bruder. 34 35 Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & heute Musik in Michaelshoven gibt es seit den Gründungsjahren: Pfarrersfrau Magdalena te Reh spielte Orgel und heute begeistern namhafte Bands tausende Zuschauer im Park. Musik in Michaelshoven S eit der Gründung der Diakonie Michaelshoven sind Musik und Kultur ein wichtiger Eckpfeiler des Zusammenlebens, sowohl im damaligen Diakoniedorf als auch heute auf dem Campus. Pfarrersfrau Magdalena te Reh gründete schon zu Beginn einen Mitarbeiterchor, der den sonntäglichen Gottesdienst begleitete. Sie selbst spielte Orgel. Heute finden durch KiM – Kultur in Michaelshoven – regelmäßig sowohl musikalische als auch kulturelle Veranstaltungen statt: von Orgel- und Flötenkonzerten über Klangmeditationen, Ausstellungen und Lesungen bis hin zu Gospelgesängen und natürlich dem großen Open-Air-Fest im Sommer. Die KiMReihe ermöglicht Gästen, einen ersten Eindruck von der Diakonie Michaelshoven und ihren vielfäl- tigen Hilfsangeboten zu erhalten. So wird beides geboten: gute Unterhaltung und Begegnung. Eine Besonderheit ist, dass die Veranstaltungen keinen Eintritt kosten. So ist es auch Menschen mit niedrigem Einkommen möglich, die Aufführungen zu besuchen. Dafür wird jedes Mal ein besonderes Projekt der Diakonie Michaelshoven vorgestellt, für das Spenden gesammelt werden. Aber auch jenseits von KiM gibt es in den einzelnen Häusern und Wohngruppen immer wieder kleine musikalische Veranstaltungen. Selber musizieren kommt ebenfalls nicht zu kurz: So gibt es beispielsweise im Thomas-Haus einen Chor, in dem Bewohner mit Behinderung singen, und im Katharina-vonBora-Haus probt seit einem Jahr die Seniorenband. In Michaelshoven steckt eben Musik. Wissenswertes Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen S PO RT S port hat bei der Diakonie Michaelshoven eine lange Tradition. Schon beim Kauf des Campus-Geländes in den Fünfzigerjahren wurde ein 19.000 Quadratmeter großes Sportgelände geplant. Anfangs lag dieses noch jenseits der Bahnschienen, wo sich heute das Industriegebiet befindet. Angelegt wurde das Gelände (u. a. mit Laufbahnen, Sprunggruben und Fußballtoren) größtenteils von Mitarbeitern und Freiwilligen. Fast jedes Jahr fanden auf dem Platz Sportfeste statt. Anfang der Sechzigerjahre war Michaelshoven am Erntedanktag mehrfach Gastgeber für Wettkämpfe, an denen evangelische Jugendheime aus dem Mittelrhein-Bezirk teilnahmen. Die Kinder und Jugendlichen traten in Disziplinen wie Laufen, Weitsprung, Kugelstoßen, Diskusund Speerwerfen gegeneinander an. Der heutige Sportplatz befindet sich hinter dem Berufskolleg. Glückwünsche IN MICHAELSHOVEN Auch in den vergangenen Jahren waren die Mitarbeiter der Diakonie Michaelshoven sportlich sehr aktiv. Sie bewiesen ihre Laufbegeisterung bei verschiedenen Firmenläufen: etwa beim Kölner FirmenMannschaftslauf (2008; hier wurden auch Spenden für die Diakonie Michaelshoven gesammelt), beim Brückenlauf (2010), beim Run of Colours (2009 und 2011) und beim inklusiven Lauf „Kirche läuft“ am Stadion (2012, 2013 und 2014). Bewegung spielt auch bei verschiedenen Ausbildungsgängen des Berufskollegs Michaelshoven eine bedeutende Rolle, beispielsweise bei den Gymnastiklehrern und Motopäden. Ihre Sportlichkeit beweisen die Schüler zudem regelmäßig bei Tanzaufführungen und Projekttagen. Auch bei verschiedenen Marathonläufen sind einige der Auszubildenden und ihre Lehrer bereits gestartet. Sogar eigene kleine Olympiaden finden in Michaelshoven statt. Seit 2011 können Bewohner der Senioreneinrichtung Katharina-von-Bora-Haus in Köln-Lindenthal bei der Senioren-Olympiade in zehn Disziplinen ihr Können unter Beweis stellen. Unter anderem stehen Dosenwerfen, Schmecken, Riechen oder der Bau einer Holzpyramide auf dem Programm. 2014 fanden zudem im Bereich der Behindertenhilfe die zweiten „Olympischen Spiele von Michaelshoven“ statt. Angehende Gymnastiklehrer aus dem Berufskolleg eröffneten die Veranstaltung mit einem extra eingeübten „Olympiatanz“. Über 50 Teilnehmer mit Behinderung traten dann mit viel Elan in Disziplinen wie Bücherstapeln, Torwandschießen oder Pantoffelwerfen an. Getreu dem Motto „Dabei sein ist alles“ gab es für jeden Teilnehmer einen Preis. Bitte helfen Sie! 36 37 Editorial Inhaltsverzeichnis AUS MICHA ngen, die t eigene inter ne Abkürzu Jedes Unternehmen ha n Mitarbeie funktionieren und vo wie eine eigene Sprach hier einige nt werden. Wir haben tern wie Vokabeln geler sammengestellt: Abkürzungen für Sie zu Michaelshoven APM = Ambulante Pflege pe AWG = Außenwohngr up nen BeWo = Betreutes Woh erk Bfw = Berufsförderungsw Michaelshoven GSM = Gebäudeser vice PHH = Präses-Held-Haus lan IHPL = Individueller Hilfep eger HEP = Heilerziehungspfl gsangebote gs-, Kontakt- und Beratun KoKoBe = Koordinierun rung für Menschen mit Behinde entbeauftragter QMB = Qualtitätsmanagem aus BSH = Bodelschwingh-H Tagesförderung HeTaf = Heilpädagogische ra-Haus KvBH = Katharina-von-Bo Micha = Michaelshoven EFH = Elisabeth-Fry-Haus Haus GBH = Gertr ud-Bäumer- Wissenswertes Damals & heute Günstig einkaufen im fairstore. EINKAUFEN bei der Diakonie Michaelshoven Kulinarische Köstlichkeiten im Hofladen von Haus Segenborn. fairstore Hofladen Segenborn Eine schicke Jacke, ein spannendes Buch, Babybekleidung oder sogar Möbel – in den fairstores, den sozialen Kaufhäusern der Diakonie Michaelshoven, finden Kunden eine große Auswahl an neuen und gebrauchten Artikeln. Und das alles zu günstigen Preisen und in guter Qualität. Das Sortiment in den vier Filialen in Köln-Kalk, -Nippes, -Mülheim und in der Südstadt sowie im fairpunkt in Siegburg umfasst attraktive Waren wie etwa Kleidung für Kinder und Erwachsene, Schuhe, Spielzeug, Haushaltswaren, Elektrogeräte und vieles mehr. Menschen mit geringem Einkommen erhalten zusätzlich mit der faircard bis zu 30 Prozent Rabatt. Die fairstores bieten jedoch nicht nur Qualität für wenig Geld, sondern eröffnen auch berufliche Perspektiven. In den Kaufhäusern beschäftigen wir langzeitarbeitslose und schwerbehinderte Menschen mit Vermittlungshemmnissen. www.fairstore.de Inmitten von idyllischen Wäldern und grünen Weiden liegt Haus Segenborn in Waldbröl im Oberbergischen Kreis. Hier finden Männer und Frauen, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind, Schutz, Hilfe und ein vorübergehendes Zuhause. An die 90 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche gehören zu Haus Segenborn, welche die Bewohner gemeinsam mit einem Landwirt bewirtschaften. Seit 2005 gibt es in Segenborn auch einen eigenen Hofladen. Hier können Kunden frische Produkte aus der Region aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft kaufen. Wir bieten Ihnen Wurstprodukte, Milchprodukte, Eier, Gemüse der Saison, Kartoffeln, Brote und tageweise auch selbstgebackenen Kuchen. Mit Ihrem Einkauf unterstützen Sie Arbeitsplätze vor Ort für sozial benachteiligte Menschen. Der Hofladen (Pulvermühle 1, 51545 Waldbröl; Telefon 02295 9180-0) ist Mittwoch bis Freitag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Zahlen, Daten & Fakten K Veranstaltungen Jeck ausTradition öln ist die Hochburg des Karnevals und so wird die fünfte Jahreszeit auch in Michaelshoven traditionell gefeiert. In den einzelnen Einrichtungen oder Wohngruppen werden interne Karnevalsfeiern ausgerichtet. So feiern die Seniorenhäuser jeweils eine große Karnevalsveranstaltung mit viel Live-Musik und Auftritten von externen Künstlern. Auch im Elisabeth-Fry-Haus, das Aufnahmeund Wohnheim für Frauen, findet jährlich eine große Karnevalsfeier statt. Natürlich mit vielen bunten Kostümierungen. „Mer trecke durch die Stadt“ Schon in den Achtzigerjahren nahmen Bewohner gemeinsam mit Mitarbeitern an den Veedelsumzügen teil. Das war schon ein besonderes Ereignis, da die Teilnehmer plötzlich mittendrin waren, anstatt nur am Wegesrand zu stehen und nach Kamelle zu rufen. Auch in den letzten Jahren gab es noch Teilnahmen an den Straßenumzügen, wie beispielsweise in Rodenkirchen oder Kalk. Ein eigener Karnevalsverein, das könnte sich der ein oder andere hier in Michaelshoven sicherlich gut vorstellen. „Einmol Prinz so sin“ Im Januar 2012 erschien ein ganz besonderer Besuch zur Karnevalsfeier, die für Bewohner und Nutzer jeden Alters ausgerichtet wurde. Das damalige Kölner Dreigestirn kam direkt nach der feierlichen Inthronisierung durch die Stadt Köln zu seinem ersten offiziellen Auftritt nach Michaelshoven. Die Stimmung im „Kleinen Gürzenich“ – wie einer der Veranstaltungsräume in Michaelshoven genannt wird – brodelte und die Zeit bis zur Ankunft des Dreigestirns wurde mit viel Live-Musik und Tanzaufführungen verkürzt. Als das Trifolium dann endlich in den Saal eintrat, standen besonders den älteren Karnevalsjecken die Tränen in den Augen. In den darauffolgenden Jahren wurde jeweils dieses besondere Highlight mit dem aktuellen Dreigestirn wiederholt, sodass man jetzt nach vier Jahren schon von einer Tradition sprechen kann. Glückwünsche Bitte helfen Sie! Das Jugendparlament in Michaelshoven W er schon mal in einer Wohngemeinschaft gewohnt hat, weiß, dass gemeinsam definierte Regeln für Harmonie im Zusammenleben sorgen. Nicht anders ist es in den Wohngruppen für Kinder und Jugendliche in der Diakonie Michaelshoven. Für junge Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr zu Hause leben können, ist es wichtig, dass sie sich in ihrem „Zuhause auf Zeit“ wohlfühlen. So werden Entscheidungen in Hinblick auf ihre Wohn- und Lebensumgebung nicht über ihre Köpfe hinweg sondern gemeinschaftlich getroffen. In der Diakonie Michaelshoven gibt es hierfür schon seit einigen Jahren die Kinder- und Jugendparlamente, die sich aus Gruppensprechern der einzelnen Wohngruppen zusammensetzen und sich regelmäßig treffen. Partizipation, also das Recht auf Beteiligung, soll junge Menschen auch auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereiten und aus ihnen aktive, engagierte Erwachsene machen. Wenn man die Kinder und Jugendlichen aus den Parlamenten fragt, dann geht es dabei auch um das Recht auf ein würdevolles Leben. Und dieses Recht nehmen die Kinder und Jugendlichen wie auch die Mitarbeiter ganz schön ernst. Insgesamt drei solcher Kinder- und Jugendparlamente existieren, die nach Regionen aufgeteilt sind. Die Mitglieder sind zwischen zehn und 18 Jahre alt. Es finden regelmäßige Sitzungen statt, in denen Beschwerden oder auch grundsätzliche Fragen in den Gruppen diskutiert werden. 38 39 Editorial Inhaltsverzeichnis Wissenswertes Damals & heute Politiker in Michaelshoven Michaelshoven hat viel zu bieten – das merkten in den vergangenen Jahrzehnten auch zahlreiche Politiker, die die Diakonie teils sogar mehrere Male besuchten. B undespräsident Dr. Heinrich Lübke besuchte Michaelshoven im Dezember 1965. Er schenkte dem Unternehmen die Bärenfigur, die bis heute im Park steht (siehe Seite 26). Walter Arendt, von 1969 bis 1976 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, nahm am 8. Juni 1970 nach Vollendung der ersten Baustufe den ersten Einweihungsakt des Berufsförderungswerk Köln (Bfw) vor. 1975 war er erneut bei der offiziellen Einweihung des fast fertiggestellten Bfw als erstes Berufsförderungswerk in Nordrhein-Westfalen dabei. Rita Süssmuth referierte 1988 als Bundesfamilienministerin im Berufsförderungswerk Köln über die „Diakonie im Spannungsfeld von Staat und Kirche“. 1991 sprach sie als Präsidentin des Deutschen Bundestages im Rahmen der Michaelshovener Woche über die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“. Norbert Blüm, der damalige Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, hielt anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Berufsförderungswerks Köln 1990 eine Festrede. Drei Jahre später legte er, gemeinsam mit Landesministerin Ilse Brusis, zwei Grundsteine: den ersten für die Senioreneinrichtung Katharina-von-Bora-Haus in Köln-Lindenthal, den zweiten für ein neues Internat des Bfw. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel kennt Michaelshoven. Damals noch Bundesministerin für Frauen und Jugend hielt sie 1992 eine Festrede anlässlich der Michaelshovener Woche, deren Motto „Jugend in Ost und West“ lautete. Franz Müntefering, damaliger SPD-Chef, besuchte 2005 das Berufsförderungswerk Köln und dessen Werkstätten. Dabei zeichnete er sich als echter Fachmann aus und bewies, was er in seiner Ausbildung zum Industriekaufmann gelernt hatte. Karl-Josef Laumann, damals Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, verabschiedete mit einer Festrede im Dezember 2005 den Leiter des Berufsförderungswerk Köln Prof. Dr. Hans-Peter Riedel in den Ruhestand. Als CDU-Fraktionsvorsitzender besuchte er 2011 erneut die Diakonie Michaelshoven. Katrin Göring-Eckhard, die damalige Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion, informierte sich 2005 über die Angebote der Diakonie Michaelshoven. Insbesonde- re die Situation von Menschen mit Behinderung interessierte die Politikerin. Über die Angebote, Sorgen und Probleme der Wohnungslosenhilfe informierte sich im Juli 2013 SPD-Chef Sigmar Gabriel bei einem Besuch von Haus Segenborn, einer Einrichtung für Wohnungslose in Waldbröl. Gesundheitsministerin Barbara Steffens tauschte sich 2014 mit Vorstand und Mitarbeitern über die Themen „Gelebte Inklusion“ und „Stationäre Seniorenarbeit“ aus. Sozialminister Guntram Schneider besuchte im März 2015 das Wohnungslosen-Projekt „Entwicklung eines Gesamthilfesystems im ländlichen Raum des Oberbergischen Kreises“ der Diakonie Michaelshoven in Gummersbach. Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Bitte helfen Sie! 40 41 Fördervereine und -kreise Für viele wichtige und sinnvolle Projekte, mit denen die Diakonie Michaelshoven Menschen aus der Kölner Region unterstützt, reichen öffentliche Mittel oft nicht aus. Zahlreiche dieser Angebote sind nur durch Spenden und das Engagement unserer Fördervereine und -kreise möglich. Hermann Gröhe, Bundesminister für Gesundheit, wird im April 2015 in Michaelshoven zu Gast sein. Auch zahlreiche Lokalpolitiker wie etwa Oberbürgermeister Jürgen Roters und Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, die auch Mitglied im Kuratorium der Diakonie Michaelshoven ist, besuchten Michaelshoven mehrere Male und engagierten sich bei verschiedenen Aktionen. Roters legte beispielsweise den Grundstein für die zwei neuen Seniorenhäuser und die neue Kita MorgenLand in Michaelshoven. Auch über internationalen Besuch konnte sich die Diakonie Michaelshoven freuen: Aus China, Japan, Sumatra, Tschechien, Rumänien, Belgien und vielen weiteren Ländern kamen Politiker und Delegationen nach Michaelshoven. Förderkreis einfach helfen e.V. Die Mitglieder des Förderkreises der Stiftung der Diakonie Michaelshoven stellen dank ihrer Mitgliedschaft Mittel für Projekte bereit, – und zwar überall dort, wo die öffentlichen Mittel nicht ausreichen. Sie helfen dadurch Kindern und Menschen mit Behinderung durch individuelle Förderangebote, zum Beispiel Nachhilfe oder therapeutisches Reiten. Sie geben älteren Menschen durch Ausflüge, Konzert- und Theaterbesuche ein besonderes Stück Lebensqualität und unterstützen Mütter und Kinder, die vor häuslicher Gewalt fliehen müssen, auf ihrem Weg zu einem Neuanfang. sendirektor. Der Michaelshovener Kreis unterstützt finanziell viele soziale Projekte für Kinder, Senioren und Menschen mit Behinderungen. sich bei verschiedenen Veranstaltungen und sammeln durch diverse Aktionen Geld für Projekte in den Kitas, etwa für Verschönerungen der Außengelände. Förderverein Berufskolleg Michaelshoven e.V. Der Förderverein des Berufskollegs, kurz FSBM e.V., unterstützt bedürftige Schüler, fördert Schulveranstaltungen und hilft dabei, Schulmaterialien zu beschaffen. Auf diese Weise trägt er dazu bei, das Leben am Berufskolleg aktiv weiterzuentwickeln. Mitglieder sind derzeitige und ehemalige Schüler, Eltern und Lehrer sowie Interessierte. Michaelshovener Kreis Den Michaelshovener Kreis gibt es seit 1982. Erster Vorsitzender ist Karl-Heinz Roll aus Bergheim, ehemaliger Sparkas- Fördervereine der Kindertagesstätten In vielen der bald zehn Kitas der Diakonie Michaelshoven gibt es Fördervereine. Die Eltern und andere Mitglieder engagieren Förderverein Haus Segenborn Der „Verein Freunde der Gefährdetenhilfe Segenborn e.V.“ wurde bereits 1993 gegründet. Mit viel Infoarbeit und Benefizaktionen macht er auf die Situation von Menschen ohne Wohnung aufmerksam, baut Vorurteile ab und sammelt Spenden, die beispielsweise den Umbau des Hofhauses ermöglichten. In Zukunft möchte sich der Verein nicht nur für Haus Segenborn, einer Einrichtung für Menschen in Wohnungsnot in Waldbröl, sondern auch für die Wohnungslosenhilfe im Oberbergischen Kreis insgesamt engagieren. Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & heute Wissenswertes Die Diakonie Michaelshoven ist vielfältig U nter den Mitarbeitenden der Diakonie Michaelshoven sind 45 Staatsangehörigkeiten vertreten. Dabei macht die deutsche Staatangehörigkeit mit 1802 Mitarbeitern den größten Anteil aus, danach folgen Mitarbeiter türkischer, italienischer und polnischer Herkunft. Sogar Menschen aus weiter entfernten Ländern wie Ecuador, Kuba oder Korea arbeiten bei der Diakonie Michaelshoven. Die Diakonie Michaelshoven ist weiblich V on den insgesamt 1928 Mitarbeitern der Diakonie Michaelshoven sind 1311 weiblich und 617 männlich. Das ergibt einen Frauenteil von sage und schreibe 68 Prozent. Die Diakonie Michaelshoven glaubt dran A ls diakonischer Träger spielen christliche Werte und Glauben eine essenzielle Rolle für unsere tagtägliche Arbeit. 20 verschiedene Konfessionen sind bei der Diakonie Michaelshoven vertreten. Im katholischen Köln verwundert es nicht, dass davon Mitarbeiter katholischen Glaubens den größten Teil ausmachen, gefolgt von 781 Protestanten und weiteren. Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Dem Unternehmen verbunden Jüngster Mitarbeiter I M m kommenden August arbeitet Ruth Girgsdies 42 Jahre für die Diakonie Michaelshoven und ist damit die Mitarbeiterin, die am längsten dabei ist. Als Erzieherin in den Kinder- und Familienhilfen hat sie 1973 nach einem Praktikum ihr Anerkennungsjahr in der Wohngruppe Spatzen begonnen und ist seitdem dem Unternehmen treu geblieben. „Mit einem Koffer kam ich nach Köln und zog gleich in die Wohngruppe ein, in der man damals noch lebte und arbeitete.“ Die Nähe zum Campus hat sie bis heute erhalten: In Köln-Rodenkirchen wohnt die 61-Jährige, die nach Zwischenstationen als Gruppenleiterin bei den Meisen, Rotkehlchen (heute Raben) und in der Industriestraße heute in der Außenwohngruppe Brück arbeitet. „Ich habe viele Veränderungen miterlebt und bin froh, die Diakonie als Arbeitgeber zu haben.“ Stolz ist sie, dass sie die Selbstversorgung in den Wohngruppen vorangetrieben hat. „Ohnehin ist das Kochen mein Steckenpferd. Früher habe ich auch häufig bei den Weihnachtsfeiern für 120 Gäste gekocht“, sagt Ruth Girgsdies lachend. In zwei Jahren geht sie in Rente, „aber mal sehen, ob ich dann als Ehrenamtliche weiter aktiv bin“. Denn Spaß macht ihr der Job auch noch nach knapp 42 Jahren. it 17 Jahren ist Julian Thurau der jüngste Mitarbeiter der Diakonie Michaelshoven. Er hat im Oktober vergangenen Jahres seine Ausbildung zur Altenpflegefachkraft begonnen und ist im Bodelschwingh-Haus tätig. „Nach meinem Realschulabschluss habe ich gleich die Ausbildung begonnen. Zur Diakonie Michaelshoven bin ich vor allem durch meine Eltern gekommen“, erzählt er. Vater und Mutter sind in der Pflege im Senio-renzentrum Michaelshoven tätig und haben sein Interesse für den Job geweckt. „Ich finde es großartig, ältere Menschen zu begleiten, ihre Lebensgeschichten kennenzulernen.“ Auch im Fachseminar für Altenpflege, wo er den theoretischen Teil der Ausbildung absolviert, ist er der Jüngste. „Einige meiner Schulkameraden sind über 50 Jahre alt, das ist dann schon komisch“, sagt der 17-Jährige schmunzelnd. Noch irrwitziger: Auch sein Vater sitzt manches Mal neben ihm im Unterricht, weil er ebenfalls die Ausbildung zum Altenpfleger macht. Seine berufliche Zukunft sieht Julian Thurau in der Diakonie Michaelshoven: „Mein Ziel ist es, Pflegedienstleiter zu werden.“ Bitte helfen Sie! 42 43 Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & heute Wissenswertes Beruflicher Nachwuchs Ausbildung im Sozialund Gesundheitswesen D as Berufskolleg bildet junge Menschen in Berufen des Sozial- und Gesundheitswesens aus. Das in der Ausbildung erworbene Fachwissen wenden die Schüler durch enge Zusammenarbeit mit Praxisstellen im beruflichen Alltag an. So entsteht ein lebendiger Austausch zwischen schulischem Lernen und praxisrelevanten Anforderungen. Das Berufskolleg befindet sich auf dem Gelände der Diakonie Michaelshoven. Zurzeit besuchen circa 500 Schüler das Berufskolleg Michaelshoven. Im Sommer 2015 werden 176 von ihnen ihre Ausbildung abschließen. Hinzu kommen noch 88 Berufspraktikanten in den Fachschulen. Insgesamt 41 Lehrer sind in den verschiedenen Berufsausbildungen am Berufskolleg Michaelshoven tätig. Die Berufsausbildungen: Staatlich geprüfter Kinderpfleger Staatlich geprüfter Sozialassistent Fachhochschulreife Sozial- und Gesundheitswesen in Köln Staatlich geprüfter Gymnastiklehrer Staatlich anerkannter Erzieher Staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger Staatlich anerkannter Motopäde Z um Stichtag 31.12.2014 befanden sich 56 junge Menschen bei uns in einer Ausbildung. Hinzu kommen 19 externe Schüler, die unser Fachseminar für Altenpflege besuchen. Außerdem machen 35 Menschen ein Praktikum in unserem Unternehmen. Neue Wege durch Reha 24.000 Umschüler haben seit der Gründung des Berufsförderungswerks Köln im Jahr 1969 bei uns einen neuen beruflichen Weg eingeschlagen. Dabei haben sich im Laufe der Zeit die Berufsbilder verändert: Immer mehr gefragt sind Umschulungen im EDV-Bereich. Auch die Gründe für eine berufliche Reha haben sich stark gewandelt: Während vor ein paar Jahrzehnten psychische Erkrankungen noch keine Rolle spielten, sind heute mehr als 60 Prozent der Teilnehmer psychisch vorbelastet. Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Bitte helfen Sie! 13 Nationalitäten arbeiten für die Auxilio: deutsch, italienisch, marokkanisch, philippinisch, türkisch, kenianisch, bosnisch-herzegowinisch, bulgarisch, somalisch, spanisch, rumänisch, japanisch, lettisch Liebe geht durch den Magen – Die Gastronomie in Zahlen Täglich versorgt die Auxilio, eine Tochtergesellschaft der Diakonie Michaelshoven, im Gastronomiebereich rund 2.000 Kunden. Dabei reicht das Angebot vom Frühstücksbrötchen über Mittag- und Abendessen bis hin zum Drei-Gänge-Menü. Die Mitarbeiter kümmern sich um die Gemeinschaftsverpflegung in den eigenen Mensen und Senioreneinrichtungen sowie um die externe Betriebsgastronomie und den Veranstaltungsservice. Zudem werden zwei Cafés und ein Bistro betrieben. Wir bringen jährlich ca. 332.100 Essen zu den Menschen (Berufsförderungswerk/ Mensa, Senioreneinrichtungen, Ambulante Pflege Michaelshoven, Kindertagesstätten). Catering für 1.013 Veranstaltungen im Jahr 2014 Entwicklung der Mitarbeiterstruktur Verbrauch in der Zentralküche 2014: 2006: 6 Mitarbeiter 2014: 84 Mitarbeiter davon 56 Frauen und 28 Männer 6.500 Kilogramm Kartoffelpüree hergestellt 10.000 Schnitzel gebraten 5.000 Hähnchenbrustfilets gebraten 2.500 Kilogramm Butter verbraucht 20.000 Liter Frischmilch verwendet 26.115 Weizenbrötchen ausgegeben 2.456 Körnerbrötchen ausgegeben 19 unterschiedliche Berufe und Funktionen: Koch, Beikoch, Küchenhilfe, Hauswirtschaftshelfer, Logistiker, Servicemitarbeiter, Kioskmitarbeiter, Fahrer/ Aushilfsfahrer, Diätassistentin, Reinigungskraft, Teamleitung Service Speisesaal, Betriebsassistenz Veranstaltungen, Veranstaltungskoordinator, Küchenleiter, Mitarbeiter im Free Flow System, Fachleute für Systemgastronomie, Assistent in der Systemgastronomie, Wirtschafter, Bereichsleiter Verbrauch von circa 2,5 Kilometern Tischdecke im Jahr Wir deklarieren mittlerweile: 17 Zusatzstoffe 14 Allergene 44 45 Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & heute Wissenswertes Wie viele Kinder und Jugendliche werden von der Diakonie Michaelshoven betreut? Wie viele Senioren werden von der Diakonie Michaelshoven betreut? S eit fast 40 Jahren bietet die Diakonie Michaelshoven Senioren in Köln und der Region gezielte Hilfe beim Wohnen und professionelle Pflege. Zu den Angeboten zählen unsere derzeit vier Seniorenzentren im Kölner Raum, ein ambulanter Pflegedienst wie auch die Kurzzeit- und Tagespflege. In den Senioreneinrichtungen Katharina-von-Bora-Haus in Lindenthal, Bodelschwingh-Haus in Köln-Mülheim, Seniorenzentrum Michaelshoven in Rodenkirchen und im Präses-Held-Haus in Wesseling betreut die Diakonie Michaelshoven zurzeit rund 400 Senioren. Auch vierzehn Tagespflegegäste nutzen das entsprechende Angebot im Präses-Held-Haus. Die Ambulante Pflege Michaelshoven bietet zudem circa 110 Menschen Pflege und Unterstützung in den eigenen vier Wänden. Weitere 100 Personen nutzen das Beratungsangebot der Ambulanten Pflege. P robleme in der Familie, traumatische Erlebnisse, Lernstörungen oder andere belastende Situationen – manche Kinder haben es in ihrem Leben schwerer als andere. In schwierigen Zeiten sind die Kinder- und Familienhilfen Michaelshoven für die jungen Menschen und ihre Familien da. Rund 240 Kinder und Jugendliche werden durch die Diakonie Michaelshoven in stationärer und teilstationärer Form betreut. Rund 60 von ihnen haben in Michaelshoven ein vorübergehendes Zuhause gefunden, etwa 55 leben im Pädagogischen Familienzentrum für Kinder und Familien in Stephansheide bei Rösrath. Auch in verschiedenen Außenwohngruppen betreuen, begleiten und unterstützen die Kinder- und Familienhilfen Michaelshoven junge Menschen. Darüber hinaus erhalten circa 120 Familien in Köln, dem Rhein-Erft-Kreis und dem Rheinisch-Bergischen Kreis durch die Diakonie Michaelshoven ambulante erzieherische Hilfen. Zahlen, Daten & Fakten Erwachsene mit einer Behinderung D erzeit werden 188 erwachsene Bewohner mit einer Behinderung stationär betreut. Sie leben in insgesamt 23 Wohngruppen, von denen elf auf dem Gelände der Diakonie Michaelshoven liegen und weitere in Köln und Umgebung. 199 Erwachsene mit einer Behinderung leben im Ambulant Betreuten Wohnen, das bedeutet, dass sie, soweit es geht, selbstständig leben und Unterstützung nur in bestimmten Bereichen erhalten, wie beispielsweise bei der Haushaltsführung, beim Einkaufen oder bei Behördengängen. Veranstaltungen Glückwünsche Der Wendepunkt – wenn Frauen Hilfe suchen … Frauen, die Gewalt oder Misshandlungen erleben oder erlebt haben, brauchen schnelle Hilfe. Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstellen „Der Wendepunkt“ im rechtsrheinischen Köln unterstützen Frauen dabei, sich zu schützen, und entwickeln mit ihnen Lösungen, damit sie selbstständig und gewaltfrei leben können. In den vergangenen 14 Jahren haben die Mitarbeiterinnen der drei Frauenberatungsstellen „Der Wendepunkt“ in Köln-Kalk, -Porz und -Mülheim rund 11.600 Menschen beraten. Eine erschreckend hohe Zahl, die allerdings auch zeigt, dass die Bereitschaft, sich helfen zu lassen, immer weiter steigt. Die Betroffenen erhalten Unterstützung, wenn es um familiäre Konflikte, häusliche Gewalt, finanzielle Probleme, Schwierigkeiten mit Ämtern oder auch Erziehungsfragen geht. Ein geringer Anteil der Hilfesuchenden sind Männer. Übrigens können auch Kinder aus betroffenen Familien Beratung in Anspruch nehmen. Infos und Kontakt: Marina Walch, Telefon: 0221 9956-4405 Bitte helfen Sie! 46 47 Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & heute Wissenswertes Die ältesten Bewohner der Diakonie Michaelshoven Die jüngsten Bewohner von Michaelshoven Mit neugierigem Blick und vielen kleinen Schritten erkundet Johanna munter ihre Umgebung. Gemeinsam mit ihrer Mutter Hülya Tasdelen (25 Jahre) lebt die Einjährige in der Begleiteten Elternschaft der Diakonie Michaelshoven. Seit 15 Jahren unterstützt das Angebot Mütter und Väter mit einer Lernschwierigkeit dabei, in ihre Elternrolle hineinzuwachsen. Acht Plätze gibt es mittlerweile in dem Wohnprojekt. Die Betreuung erfolgt durch ein Team aus Pädagogen, Erziehern und Heilerziehungspflegern. „Im Frühjahr wird die jüngste Bewohnerin Verstärkung bekommen“, berichtet Jennifer Schoen, die seit Kurzem in der Begleiteten Elternschaft wohnt, freudig. „Dann kommt mein kleiner Luca zur Welt.“ E in ganzes Jahrhundert miterlebt zu haben – für viele von uns kaum vorstellbar, für viele Menschen, die in den Seniorenhäusern der Diakonie Michaelshoven wohnen, nichts Ungewöhnliches. Die derzeit ältesten Bewohner leben im Präses-Held-Haus in Wesseling und im Bodelschwingh-Haus in KölnMülheim: alle drei feiern 2015 ihren Hundertsten. Auch Margarete Krings hat in ihren 92 Lebensjahren viel erlebt. Seit 17 Jahren wohnt sie im Seniorenzentrum Michaelshoven. „Ich könnte ein Buch darüber schreiben, was ich alles erlebt habe“, sagt sie lachend. Sie wuchs in Schwaan in Mecklenburg-Vorpommern auf. An ihre Kindheit denkt sie gerne zurück. Doch auch viele schwierige und traurige Zeiten hat sie durchlebt. „Der Zweite Weltkrieg – das war eine fürchterliche und arme Zeit“, sagt sie leise. Gerne hätte sie eine Ausbildung gemacht, mit Kindern gearbeitet. Stattdessen musste sie in Munitionsfabriken, Laboren und Lazaretten mitanpacken. Im Lazarett lernte sie ihren Mann kennen, der nach nur wenigen Tagen zurück in den Kampf musste. Eine lange Zeit sahen sie sich nicht mehr. Doch die Liebe blieb, 1943 heirateten sie. Zehn Jahre später zog das Ehepaar nach Köln. Margarete Krings kümmerte sich in den kommenden Jahrzehnten stets um hilfebedürftige und kranke Nachbarn und Familienmitglieder, darunter ihre Mutter, die sie lange Zeit pflegte. „Doch ich bin eine Kämpfernatur, das habe ich von meinem Opa“, erzählt sie stolz. Diese Eigenschaft half ihr auch, als ihr Mann 1986 verstarb. Aus gesundheitlichen Gründen zog sie Ende der 90er-Jahre ins Seniorenzentrum in Michaelshoven. „Ich fühle mich hier sehr wohl“, sagt Margarete Krings, „das Team hier ist wirklich nett.“ Früher habe sie gerne an Tagesfahrten und anderen Veranstaltungen teilgenommen, berichtet sie. Mittlerweile sei sie jedoch nicht mehr so mobil, würde sich aber dennoch auf vielfältige Weise beschäftigen. Sie liest viel, schaut Fernsehen, empfängt viel Besuch und interessiert sich sehr für das aktuelle Tagesgeschehen. „Man muss schon etwas für sich tun“, meint Margarete Krings. „Wer rastet, der rostet!“, sagt sie schmunzelnd. Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Wie viel Material wurde für die neuen Seniorenzentren und die Kita verbaut? Auf beeindruckende Art und Weise sind in den vergangenen Monaten die Arbeiten an den beiden neuen Einrichtungen Albert-Schweitzer-Haus und Thomas-Müntzer-Haus vorangeschritten. Am 1. August wird die Kindertagesstätte im Albert-Schweitzer-Haus eröffnen, für den 15. September ist die Eröffnung der beiden Seniorenzentren geplant. Doch was meinen Sie, wie viel Material braucht man, bis ein solches Gebäude fertiggestellt ist? Wir haben ein paar interessante Zahlen für Sie. Allein bis der jeweilige Rohbau der beiden Häuser (Bruttogeschossfläche von insgesamt 11.000 Quadratmetern) fertig war, wurden unter anderem folgende Mengen an Materialien verarbeitet: 150 Fertigbäder 5.800 Schalter und Steckdosen 237 Fenster 56 Kilometer Elektrokabel circa 1.500 Leuchten circa 800 Brandmelder Glückwünsche Bitte helfen Sie! Ehrenamt in der Diakonie Michaelshoven Sich für andere Menschen Zeit zu nehmen, für sie da zu sein – das ist oftmals das Wertvollste, das man ihnen schenken kann. In der Diakonie Michaelshoven engagieren sich rund 450 Personen ehrenamtlich. Ohne ihr Engagement und ihre Kreativität ginge den Menschen, die wir betreuen, und unseren Einrichtungen etwas Wesentliches verloren. Für diesen Einsatz möchten wir uns herzlich bedanken. Sei es als Privatperson, als Schüler oder als Unternehmen, für eine kurze Zeit oder über eine längere Phase hinweg – in der Diakonie Michaelshoven können Sie sich auf viele Weisen freiwillig engagieren. Mit einem Ehrenamt helfen Sie nicht nur anderen, es macht auch Spaß und kann für Sie selbst wertvolle Erfahrungen bringen. Alle ehrenamtlich Engagierten werden intensiv auf ihre Aufgaben vorbereitet und je nach Bedarf fortlaufend geschult. Vielfältige Möglichkeiten, sich ehrenamtlich einzubringen, gibt es zum Beispiel in den folgenden Bereichen: Freizeitgestaltung sowie Ausflüge und Kreativangebote für Senioren, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderung und Menschen in schwierigen Lebenslagen; Hausaufgabenbetreuung; Begleitung bei Behördengängen mit Menschen mit Migrationshintergrund; Mitgestaltung von Feiern und Festivitäten; Babysitting in den Mutter-Kind-Gruppen; Begleitung von Senioren bei Spaziergängen, Gottesdiensten oder Arztbesuchen und vieles mehr. Möchten auch Sie Ihre Fähigkeiten in einem Ehrenamt einbringen? Gerne informieren wir Sie in einem unverbindlichen, persönlichen Gespräch ausführlicher über die einzelnen Einsatzmöglichkeiten innerhalb der Diakonie Michaelshoven. Kontakt: Carlos Stemmerich, Ehrenamtskoordinator, Telefon 0221 9956-1134. 48 49 Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & heute Wissenswertes Veranstaltungen im Jubiläumsjahr D 65 Jahre JETZT WIRD GEFEIERT! ie Diakonie Michaelshoven hat in diesem Jahr ihren 65. Geburtstag – das ist ein guter Grund, ausgiebig zu feiern! Mit besonderen Veranstaltungen und Gästen möchten wir das gerne tun und laden Sie herzlich ein, dabei zu sein. Open-Air-Jubiläumsgottesdienst im Park Zusätzlich zu den jährlich stattfindenden Gottesdiensten in der Erzengel-MichaelKirche wird am 16. Juni ein großer Gottesdienst im wunderschönen Park der Diakonie Michaelshoven den Auftakt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten machen. Zahlen, Daten & Fakten Für die Predigt hat bereits Professor Dr. Eberhard Hauschildt zugesagt, der an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn Professor für Praktische Theologie ist. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt auf dem Gebiet der Diakoniewissenschaft, insbesondere auch auf der Untersuchung des Verhältnisses von Kirche und Diakonie. So ist er dem Thema „Diakonie“ in all seinen Facetten sehr zugetan. Die liturgische Gestaltung des Gottesdienstes werden Diakonin Anne Geburtig, Pastorin Verena Miehe, Diplom-Theologin Mareike Carlitscheck und Pfarrer i.R. Oskar Greven übernehmen. Mit einer bunten Aktion werden sich verschiedene Bereiche der Diakonie Michaelshoven im Gottesdienst präsentieren und für ein farbenreiches und vielseitiges Bild sorgen! Für musikalische Power und ausgelassene Feierstimmung sorgt der Gospelchor „Na Moulema“ um seine Chorleiterin Marie Enganemben. „Na Moulema“ (Bantu) bedeutet übersetzt „mit dem Herzen“, und genau das spürt man den Sängerinnen und Sängern des Chores an – sie singen das, was sie fühlen! Veranstaltungen Feiern mit den Bläck Fööss und Kasalla Schon in der darauf folgenden Woche steht am 25. Juni das nächste Highlight im Jubiläumsprogramm an: das inzwischen traditionelle Open-Air-Konzert, ebenfalls im Park der Diakonie Michaelshoven. Zu einem besonderen Anlass kommen besondere Gäste, und so werden zuerst die Bläck Fööss und im Anschluss Kasalla mit ihren Auftritten für Stimmung sorgen! Einlass ist um 18:30 Uhr, Beginn der Veranstaltung ist um 19:00 Uhr. Doch auch danach ist noch lange nicht Schluss: Bei hoffentlich schönem abendlichen Sonnenschein gibt es noch Gelegenheit, bei einer kleinen Sommerparty im Park zu verweilen. Unsere Auxilio wird extra zu diesem Ereignis einen besonderen „Michaelshovener Jubiläumsburger“ kreieren – den sollten Sie unbedingt probieren! Mit Maxi Biewer, Wettermoderatorin bei RTL, konnten wir eine prominente Unterstützerin für die Moderation des Abends gewinnen. Wir freuen uns sehr, dass sie regelmäßig Veranstaltungen der Diakonie Michaelshoven begleitet und sich für die Belange der von uns betreuten Menschen einsetzt. Glückwünsche Der Eintritt zu unserem Sommerkonzert ist, wie immer, frei! Unsere Stiftung „einfach helfen“ wird einen würdigen Spendenzweck bestimmen, für den wir im Rahmen des Konzerts sammeln werden – jeder Cent geht dann 1:1 in das Projekt. Ausstellung mit historischem Filmmaterial Am Ende des (Kirchen-)Jahres wartet eine Besonderheit auf unsere Gäste: Im Zusammenhang mit dem diesjährigen Jubiläum sind wir dabei, in der Erzengel-Michael-Kirche eine Ausstellung zur Gründung durch Pfarrer Erwin te Reh und zu den Anfangsjahren der Diakonie Michaelshoven zu erstellen. Wir werden bisher nicht bekannte Fotos und sogar historisches Filmmaterial zeigen. Die Vernissage wird am 27. November sein. Lassen Sie sich überraschen und seien Sie neugierig auf die spannenden Einblicke – bestimmt werden Sie einiges entdecken, was Sie so noch nicht über die Diakonie Michaelshoven wussten! Die Ausstellung kann dann auch im Advent besichtigt werden. Denn zu dieser Zeit werden wir erneut die Tore der ErzengelMichael-Kirche in der Mittagszeit (werktags) öffnen. Schon im vergangenen Jahr Bitte helfen Sie! haben unsere Mitarbeiter dafür gesorgt, dass die Erzengel-Michael-Kirche mittags geöffnet werden konnte. Sie haben ihre Mittagspausen damit verbracht, die Kirche aufzuschließen und zu beaufsichtigen. So war es anderen Kollegen sowie externen Gästen möglich, mittags in die Kirche zu gehen, um nachzudenken, die Stille zu genießen, zu beten – oder einfach nur da zu sein. Im Jubiläumsjahr soll dies nun zum guten Brauch werden, in der Adventszeit die Erzengel-Michael-Kirche zu öffnen. Mehr Informationen zu den Veranstaltungen der Diakonie Michaelshoven, auch zu weiteren Konzerten, Fachveranstaltungen und Gottesdiensten, finden Sie regelmäßig auf unserer Website: www. diakonie-michaelshoven.de/ueber-uns/veranstaltungen 50 51 Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & heute Wissenswertes Liebe Leserinnen und Leser, iläum im Dienste Michaelshoven zum 65. Jub ich gratuliere der Diakonie zlich bei allen rger und bedanke mich her Bü und en rinn rge Bü r lne der Kö ement! Sie garanfür ihr unermüdliches Engag Haupt- und Ehrenamtlichen hen, Inklusion Orientierung an den Mensc ät, alit Qu hin iter we h auc tieren kt von der gemeinBesuchen war ich beeindruc und Teilhabe. Bei meinen en Werten geprägten Arbeit. nützigen und von christlich Ihr Jürgen Roters dt Köln Oberbürgermeister der Sta Wenn eine Einrichtung wie die Diakonie Michaelshoven 65 Jahre wird, dann sind das 1.000.000 Situationen mit Lachen und manchmal auch Tränen, kleinen und großen Sternstunden, Begegnung & Beziehungen, Konflikten und Lösungen, Beständigkeit und Veränderung,Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ... Wir . . . n e r e i l u t a gr In jedem Fall ein Grund zum Innehalten, zum Danken und zum Feiern. Wir freuen uns mit Ihnen, gratulieren dem gesamten Team der Diakonie Michaelshoven ganz herzlich und wünschen Ihnen für die weitere Arbeit gutes Gelingen und Gottes Segen. Dr. Ekkehard Thiesler Vorstandsvorsitzender, Bank für Kirche und Diakonie eG - KD-Bank Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Bitte helfen Sie! 65 Jahre... Herzlichen Glückwunsch! Andere gehen mit 65 in den Ruhestand – die Diakonie Michaelshoven legt jetzt erst richtig los! 65 Jahre Dienst am Menschen, an den sensibelsten und verwundbarsten Menschen unserer Gesellschaft. Und das mit großem Engagement, mit Erfahrung, die über die Jahrzehnte gewachsen ist und sich den Erfordernissen der Zeit angepasst hat. Vor allem aber mit Liebe, diesem universellen „Werkzeug“, was heutzutage nur schwer zu finden ist. Danke an all die Generationen von Menschen, die sich der Diakonie Michaelshoven verschrieben haben: von den Reinigungskräften bis zu den Berufsausbildern, von den Pflegekräften bis zu den Köchen und und und ... Jedem Einzelnen möchte ich die Hand schütteln und ein Ständchen singen. Aber auch ein Dank an all die freiwilligen Helfer, ohne die diese Arbeit so nicht möglich wäre. Mein Geburtstagswunsch? Weiterhin Freude an Eurer Arbeit, Gesundheit, Kreativität für die Lösung der kleinen und großen Probleme des Alltags, viele Freunde und Freiwillige, die Euch auch in den nächsten Jahren bei Eurer außerordentlich wichtigen Arbeit tatkräftig unterstützen. Eure Maxi Biewer Sie, die Dank und Anerkennung für das, was erinnen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeit geleisn Jahre 65 und Mitarbeiter, in den letzten schlichtet haben! Die Diakonie steht für Men ent gem Enga Ihr keit, für Dienst am Nächsten. aft ist für eine soziale und gerechte Gesellsch ng Lösu die für l unverzichtbar und ein Schlüsse vieler gesellschaftlicher Fragen. seling Erwin Esser, Bürgermeister der Stadt Wes Die Diakonie Michaelshoven schafft nachhaltig Perspektiven für Menschen, die Unterstützung brauchen. In guter ökumenischer Verbundenheit setzen wir uns immer wieder gemeinsam öffentlich für mehr soziale Gerechtigkeit in Köln ein, damit unsere Stadt lebenswert ist für alle Menschen, die hier leben. Peter Krücker, Vorstand des Caritasverbandes der Stadt Köln Die Diakonie Michaelshoven, mit ihren zahlreichen engagierten Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern, leistet seit Jahrzehnten einen großen Beitrag zum Gemeinwohl. Als langjähriger Förderer des Vereins gratuliere ich herzlich zum 65. Geburtstag. Für Ihr zukünftiges Engagement wünsche ich Ihnen viel Erfolg. Denn „Gutes tun“, für Köln und die Bürger, gerade die, die Hilfe brauchen, verbindet uns in unserer Philosophie. Artur Grzesiek, Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse KölnBonn 52 53 Editorial Inhaltsverzeichnis elshoven zum 65. Jubilätuliert der Diakonie Micha Die Kämpgen-Stiftung gra e weiterhin erfolgreiche Zukunft alles Gute und ein die für ihr ht nsc wü und um Entwicklung. ung durch ihr außeroren hat in Köln und Umgeb hov els cha Mi ie kon Dia Die Menschen in schwieriu beigetragen, dass vielen dentliches Engagement daz ungen und Senioren, ere Menschen mit Behinder ond bes ins en, lag ens Leb gen tzungsmöglichot an Hilfen und Unterstü geb An s ive itat car es, ert ein differenzi keiten zur Verfügung steht. Belange von Menschen einsame Interesse für die Es freut uns, dass das gem enden Verbundenheit er bereits seit Jahren besteh ein zu en ung der hin Be mit -Stiftung beiträgt, die elshoven und der Kämpgen zwischen der Diakonie Micha re fortführen können. wir hoffentlich noch viele Jah ng hrerin der Kämpgen-Stiftu Ingrid Hilmes, Geschäftsfü Damals & heute Sowohl der Einrichtung als auch allen Beschäftigten und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gratuliere ich ganz herzlich zum 65-jährigen Bestehen! In Köln und Umgebung ziehen Sie gemeinsam und erfolgreich an einem Strang in dem Bemühen, Menschen zu fördern, ihnen neue Perspektiven zu verschaffen und gemeinsame Projekte zu verwirklichen. Meinen Dank für das Engagement verbinde ich mit dem Wunsch, dass sich der Diakonie Michaelshoven e.V. auch in Zukunft mit seinen sozialen Kompetenzen einbringen und seinen dem Allgemeinwohl verpflichteten Anspruch weiterhin verwirklichen möge! Walther Boecker, Bürgermeister der Stadt Hürth Ich gratuliere der Diakonie Michaelshoven herzlich zum 65. Geburtstag! Ich finde es wunderbar, dass sich so viele Menschen füreinander engagieren. Denn da, wo Wärme und Fürsorge spürbar ist, entsteht auch Geborgenheit, Zuversicht und Hoffnung. In einer Welt, die immer komplexer, anstrengender für viele und oft auch bedrohlicher wird, sind menschliche Inseln wie die Diakonie Michaelshoven Gold wert. Sehr gerne komme ich immer wieder mit meiner Musik zu Euch. Weiterhin wünsche ich allen Menschen, die dort leben und arbeiten, alles Gute! Markus Stockhausen Wissenswertes Zahlen, Daten & Fakten Veranstaltungen Glückwünsche Bitte helfen Sie! Michaelshoven zu ihrem Die Bläck Fööss gratulieren der Diakonie ng für die Zukunft weiter65. Jubiläum und wünschen der Einrichtu müdlichen Einsatz für die hin die Kraft und den Schwung, ihren uner Menschen fortzusetzen und sozialen Belange und Bedürfnisse der pektiven zu schaffen. getreu ihrem Leitsatz mit Menschen Pers aelshoven schon seit vieDie „Fööss“ fühlen sich der Diakonie Mich Juni 2015 in der Diakonie sich auch in diesem Jahr darauf, am 25. len, vielen Jahren verbunden und freuen auftreten zu können. Ich beglückwünsche im Namen der Bezirksvertretung Rodenkirchen, aber auch persönlich, alle Mitarbeiter und Gäste der Diakonie Michaelshoven zum 65-jährigen Bestehen sehr herzlich. Zum 65-jährigen Bestehen gratulieren wir aus der Bonner Nachbarschaft ganz herzlich! Mit über einer Million Euro haben wir Projekte der Diakonie Michaelshoven gefördert. Die Diakonie Michaelshoven hat sich aufgemacht in die Mitte der Gesellschaft, dezentrale Angebote geschaffen und ihr Gelände geöffnet für Nachbarn, Freunde und Passanten, das ist gelebte Inklusion. Wir begleiten Sie weiter gern auf diesem Weg und danken noch einmal für die freundliche Aufnahme bei unseren Projektbesuchen. Die Diakonie Michaelshoven begleitet und fördert Menschen mit Behinderung, Senioren, Kinder und Jugendliche sowie Menschen in schwierigen Lebenslagen. In all den Jahren haben viele Personen Hilfe, Betreuung und ein neues Zuhause gefunden. Ihr Wirken im Bezirk ist nicht mehr weg zu denken. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes Jubiläumsfest und alles Gute für die Zukunft. Mit den besten Grüßen Armin v. Buttlar Vorstand der Aktion Mensch Ihr Mike Homann Bezirksbürgermeister 54 55 Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & heute Wissenswertes Zahlen, Daten & Fakten Glückwünsche Veranstaltungen Bitte helfen Sie! e ß ü r g s g n i l h ü r F n e t s n i e l K n unseren o v Auch die Kinder aus unseren Kinder tagesstätten haben sich mit dem Thema Jubiläum beschäftigt. Entstanden ist ein bunter Jubiläumstrauß. Charlotte, 4 Jahre Mia, 4 Jahre 56 57 Editorial Inhaltsverzeichnis Damals & heute Wissenswertes feiert 50 Jahre Bestehen Nicht nur wir feiern Jubiläum, sondern auch die Aktion Mensch, die uns in den vergangenen Jahren immer wieder intensiv unterstützt hat. Wir gratulieren herzlich und sagen Danke! D er Contergan-Skandal war einer der aufsehenerregendsten Arzneimittelskandale in Deutschland, der 1961 und 1962 aufgedeckt wurde. Die intensive Berichterstattung in den Medien enttabuisierte nachhaltig das Thema Behinderung. So wurde Behinderung nicht mehr nur als ein persönliches Schicksal gesehen, sondern als gesellschaftliche Aufgabe. Der ZDF-Journalist Hans Mohl wollte mit einer Lotterie die Lebenssituation von Kindern mit Behinderung verbessern. So gründete das ZDF 1964 gemeinsam mit den sechs Wohlfahrtsverbänden den Verein „Aktion Sorgenkind“. Neu im deut- schen Fernsehen war die Verbindung von Show und Wohltätigkeitsveranstaltung. Am 1. März 2000 wurde der Verein in „Aktion Mensch“ umbenannt. Der neue Name spiegelt sowohl das größere Aufgabenspektrum der Aktion Mensch (Kinder und Erwachsene) als auch den gesellschaftlichen Perspektivwechsel im Umgang mit Menschen mit Behinderungen wider. Ziel der Förderung und Aufklärung von Aktion Mensch ist, Inklusion im Alltag möglich zu machen. Menschen mit Behinderung sollen so selbstbestimmt und selbstständig wie möglich am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. In den vergangenen zehn Jahren hat die Stiftung der Diakonie Michaelshoven zahlreiche Anträge an Aktion Mensch gestellt und in dieser Zeit 1,12 Millionen Euro an Fördermitteln erhalten. Damit konnten wir unter anderem neue Wohnprojekte für Kinder und Erwachsene mit Behinderungen verwirklichen sowie eine Begegnungsstätte mit Internetcafé für Kinder mit seelischen Behinderungen. Darüber hinaus konnten wir ein Außenspielgelände für Kinder mit Mehrfachbehinderungen gestalten, und mit Fahrzeugen wurde mehr Mobilität in neu entstandenen Außenwohngruppen erreicht. Damit hat Aktion Mensch die Lebens- situation vieler Menschen, die von uns betreut werden, nachhaltig und dauerhaft verbessert. Für diese großartige Unterstützung bedankt sich die Diakonie Michaelshoven an dieser Stelle ganz herzlich. PS: Aktion Mensch ist durch den Verkauf von Losen (z. B. 5-Sterne-Los und Jahreslos) in der Lage, verschiedene Projekte finanziell zu fördern. Auch Sie können durch den Kauf eines Loses dazu beitragen, dass Inklusion möglich wird. Sie können aber auch direkt die Projekte der Diakonie Michaelshoven unterstützen. Mehr dazu erfahren Sie im Internet unter: www.diakonie-michaelshoven.de/spenden Zahlen, Daten & Fakten BITTE HELFEN SIE! Veranstaltungen „Ich habe noch nie so viel Wasser auf einmal gesehen“, ruft Peter aus und steckt seine Füße gleich noch einmal ins kalte Nass der Nordsee. Der Bewohner aus dem Thomas-Haus strahlt über das ganze Gesicht. Das erste Mal in seinem Leben ist er am Meer. Durch Spenden, die die Stiftung der Diakonie Michaelshoven gesammelt hat, konnte der Ausflug der Wohngruppe für Menschen mit Lernschwierigkeiten ermöglicht werden. Für Peter und seine Mitreisenden ist der Kurzurlaub nicht nur Entspannung, sondern auch Abwechslung von der Routine des Alltags. Bei den Ausflügen erleben sie Glückwünsche ihre Betreuer mal ganz anders: Hier können sie den Bewohnern wesentlich mehr Aufmerksamkeit schenken als an einem von Dokumentation geprägten Arbeitstag. Darüber hinaus lernen sich auch die Bewohner in entspannter Atmosphäre besser kennen und können anders miteinander umgehen. Für viele ist es das erste Mal, dass sie überhaupt verreisen. Leisten könnten sie sich das aus eigenen Mitteln nicht. Ohne das Engagement der hauptamtlichen Mitarbeiter, die gerne ihre Zeit und Kraft investieren, sowie die zahlreichen Spenden wäre eine solche Ferienfreizeit nicht möglich. Bitte helfen Sie! 58 59 Helfen auch Sie mit und machen Sie Menschen mit Behinderung eine Freude. Lassen Sie sie durch Ihre Spende neue Erfahrungen sammeln. Bitte unterstützen Sie unsere Wohngruppen für Menschen mit Behinderung mit Ihrer Spende unter dem Stichwort „Ferienfreizeit für Menschen mit Behinderung“ auf das Spendenkonto DE77 3506 0190 0000 1113 33, Bank für Kirche und Diakonie.