Freimaurerei, Kirche und Religion. Gedanken des Nicht

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Freimaurerei, Kirche und Religion. Gedanken des Nicht
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Freimaurerei, Kirche und Religion
Sehr geehrte Damen und Herren,
Das Thema Freimaurerei, Kirche und Religion ist unbestritten ein heisses Eisen, es ist Klärungsbedarf vorhanden. Ich freue mich sehr, dass uns allen heute abend die Gelegenheit gegeben wird,
über eine aktuelle Verhältnisbestimmung miteinander nachzudenken.
Den heutigen Vortrag möchte ich in drei Teile gliedern:
1. Was sagte und sagt die kath. Kirche über die Freimaurerei?
2. Welche Parallelen und Gegensätze gibt es zwischen Freimaurerei und kath. Kirche?
3. Kann die Lebenschule der Freimaurerei mit dem Christsein vereinbar sein?
1. Was sagte und sagt die kath. Kirche über die Freimaurerei?
Unbestritten gibt es für die Konfliktgeschichte und für die heute noch bestehenden Vorurteile zwischen der Freimaurerei und besonders der römisch-katholischen Kirche „einen ernsthaften historischen Hintergrund“ 1. Dieser Hintergrund ist die Aufklärung auf der einen Seite und die Opposition
zur Aufklärung auf der anderen Seite.
Das moderne Freimaurertum hat seinen Ursprung in der Aufklärung und ist den aufklärerischen
Idealen von Humanität und Toleranz verpflichtet. Die Freimaurer sind sozusagen Kinder der Aufklärung.
Die kath. Kirche hat hingegen die Impulse des in der Aufklärung verkündeten Freiheitsprinzips
nicht positiv aufgenommen. Sie ging systematisch in Opposition zur Aufklärung. Es mangelte ihr
an schöpferisch-kritischer Assimilationskraft, die hingegen frühere Epochen der Kirche auszeichnen. Während die Kirche in früheren Epochen sich um den Brückenbau zwischen verschiedenen
Kulturen und Philosophien bemüht hat und beispielsweise heidnische Feste zu den Jahreszeiten
christlich umdeutete, gelang ihr der Brückenschlag zur Aufklärung nicht. Stattdessen wurde mit
Massnahmen der äusseren Abschirmung und inneren Reglementierung agiert. Der Umgang mit
Denkern und Wissenschaftlern wie Giordano Bruno, Galileo Galilei, Charles Darwin, Immanuel
Kant, Jean-Jacques Rousseau und vielen anderen legt davon beredtes Zeugnis ab. All dies zusammengenommen, kann der Eindruck entstehen, dass - so formuliert es der katholische Fundamentaltheologe Hans Zirker - „die Kirche die institutionalisierte Unfreiheit darstellt“.2 Dies macht
verständlich, dass schon früh auf beiden Seiten Vorbehalte entstehen.
Bereits 21 Jahren nach Gründung der englischen Grossloge stellte Clemens XII. die Freimaurerei
unter Strafe des mit der Tat sofort eintretenden Bannes.3 Als Gründe für diese Exkommunikation
zählte Papst Clemens XII. fünf Punkte auf:4 Er beanstandet die religiöse Toleranz der Freimaurer,
der die Aufnahme von Menschen aller Religionen und Sekten erlaubt, das unverbrüchliche Stillschweigen, die Beeinträchtigung der Ruhe des Gemeinwesens durch die geheime Gesellschaft,
erhebt den Verdacht der Häresie und gibt „andere uns bekannte und gerechte Gründe an“.
In den darauf folgenden 200 Jahren wurden dann insgesamt 20 (!) päpstliche Schreiben publiziert,
die sich gegen die Freimaurerei aussprechen.
Die Konflikte mit der Freimaurerei verschärfen sich im Zusammenhang mit der Französische Revolution, die die Menschen aus Ordnungen befreit, die zuvor als von Gott her verbindlich ausgegeben worden waren. Die Kirche sieht sich als grosser Verlierer: Sie verliert Grundbesitz, Einfluss
und viele Kleriker. Radikal verwirft Rom die Leitbegriffe „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ und
versucht in der Epoche der Restauration das mittelalterliche Machtgefüge wieder herzustellen.
Gregor XVI. verurteilt 1832 in seiner Enzyklika „Mirari vos“ den „Wahnsinn, es sollte für jeden die
‚Freiheit des Gewissens‘ verkündet und erkämpft werden“5 . Pius IX. verurteilt 1864 im Syllabus
den Satz: „Der römische Stuhl soll sich mit dem Fortschritt, dem Liberalismus, der modernen Zivilisation versöhnen und vergleichen.“6 Mit der Ablehnung dieser Forderung schien sich die Kirche
grundsätzlich und global gegen jede Beeinflussung durch neuzeitliche Freiheitstendenzen zu sperren.
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Die Konflikte spitzten sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor allem durch den nationalitalienischen Angriff auf den Kirchenstaat zu.7 Es war einerseits die Angst, die katholische Kirche
würde zurückgedrängt, die zur Eskalation der Spannungen beitrug, andererseits gab es aber auch
provozierende Aktivitäten der Freimaurer wie beispielsweise das Antikonzil der Freimaurer in Neapel. Die Botschaft der Turiner Freimaurer lautete: "die röm. kath. Religion ist eine Lüge. Ihre Herrschaft ist ein Verbrechen"8. Es kam hinzu, dass 1877 der Grossorient von Frankreich beschloss,
die Anrufung des "Höchsten Architekten des Universums" zu unterdrücken, um die Gewissensfreiheit zu betonen.
Auf diesem Hintergrund ist auch die antifreimaurerische Eskalation zu sehen. Der Höhepunkt des
kirchlichen Kampfes ist die Enzyklika Leos XIII. "Humanum genus" vom 20.4.1884. Der Papst
schildert dort die Freimaurerei als durch den Neid des Teufels gegründete Gegenkirche. Im Jahre
1917 wurde dann im Codex iuris canonici (can. 2335) die Freimaurerei mit der Exkommunikation
belegt.
Eine Zäsur in der Beziehung von Freimaurertum und kath. Kirche wird mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil in den 60er Jahren eingeleitet. Das Konzil bekennt sich in ihren Dokumenten zu Religionsfreiheit und Toleranz, zu den Menschenrechten, zur Ökumene, zu einer neuen Einstellung
zu den anderen Weltreligionen. Das ist ein epochales Ereignis, gerade wenn man sich dagegen
die früheren Verlautbarungen vor Augen führt.
Das Konzil eröffnete Möglichkeiten zum Dialog, und so gab es nach dem Konzil erste offizielle
Gespräche zwischen Freimaurern und Kirchenvertretern. 1970 kommt es zu einer Konvergenzerklärung im österreichischen Lichtenau. Man verständigte sich in dieser Erklärung darauf, dass der
Bund der Freimaurer keine Religion und keine Antikirche sei, vielmehr eine dogmenfreie ethische
Gemeinschaft, der Glaubens- und Gewissensfreiheit verpflichtet. Als weiteres bedeutsames Ergebnis der Lichtenauer Erklärung kann die Aussage angesehen werden, „dass die päpstlichen
Bullen, die sich mit der Freimaurerei beschäftigen nur noch eine geschichtliche Bedeutung haben
und nicht mehr in unserer Zeit stehen“.9 Zugeständnisse werden auch von freimaurerischer Seite
bezüglich ihrer historischen Rolle gemacht, in dem eingeräumt wird, „dass auch auf Seiten der
Freimaurer Fehler gemacht worden sind“10 .
Offenbar als Folge dieser Erklärung gibt es vier Jahre später einen kirchlichen Erlass, der das Kirchenrecht von 1917 insoweit hinsichtlich der Freimaurerei revidiert, das nun gesagt wird, dass „der
Canon 2335 sich nur auf diejenigen Freimaurer bezieht, die wirklich etwas gegen die Kirche ins
Werk setzen“11 . Insofern wird eine Pauschalverurteilung der Freimaurer aufgehoben.
Nach 1974 gibt es Gespräche der Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz und einer Delegation der Freimaurer. Doch während bei der Lichtenauer Erklärung im Hintergrund dialogische
Persönlichkeiten wie Kardinal König und mein Dogmatikprofessor Herbert Vorgrimler mitwirkten,
sind es im Gespräch mit der Deutschen Bischofskonferenz nun vor allem konservative Dialogteilnehmer. Hinzu kamen möglicherweise auch „Spannungen und Widersprüchlichkeiten innerhalb
Vereinigten Grosslogen von Deutschland“12 , die dem Gesprächsklima abträglich waren. Die Zusammenkünfte enden abrupt mit einer einseitigen Pressekonferenz der Deutschen Bischofskonferenz im Mai 1980. Sie erklärt, dass in ihrem Gebiet niemand zugleich Katholik und Freimaurer sein
könne und begründet diese Unvereinbarkeit vor allem mit Relativismus und Subjektivismus im Religionsverständnis der Freimaurer, deistischem Gottesbild und Ritualen mit sakramentsähnlichen
Charakter. Dabei hat man sich auf katholischer Seite beispielsweise auf ein Diskussionspapier mit
„Thesen zum Jahr 2000“ bezogen, das auf einer deutschen Grosslogentagung der Alten Freien
und Angenommenen Maurer von Deutschland 1980 verworfen worden war und keineswegs für die
Freimaurerei repräsentativ war. Die Vereinigten Grosslogen von Deutschland reagierten auf die
Presseerklärung, in dem sie „aufgestellte Behauptung, die Zugehörigkeit zum Freimaurerbund
stelle ‚die Grundlagen der christlichen Existenz in Frage‘ als Anmassung“ 13 zurückwiesen.
Nach diesem Rückschlag zeichnet sich drei Jahre später eine Veränderung ab. In der Neufassung
des Kirchenrechts von 1983 findet sich nicht mehr - wie im vorherigen CIC von 1917 - die Nennung der Freimaurerei. Es gibt nur eine Klausel, in der alle Gruppen, die gegen die Kirche arbeiten, verurteilt werden.
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Im gleichen Jahr bekräftigt jedoch eine Erklärung der Glaubenskongregation zu freimaurerischen
Vereinigungen unter dem Vorsitz von Kardinal Ratzinger ein moralisch begründetes Verbot der
Freimaurerei.14 Die beiden entscheidenden Sätze darin lauten: „Das negative Urteil der Kirche über die freimaurerischen Vereinigungen bleibt also unverändert, weil ihre Prinzipien immer als unvereinbar mit der Lehre der Kirche betrachtet wurden und deshalb der Beitritt zu ihnen verboten
bleibt. Die Gläubigen, die freimaurerischen Vereinigungen angehören, befinden sich also im Stand
der schweren Sünde und können nicht die heilige Kommunion empfangen.“ Der Jesuit Reinhold
Sebott hat in mehreren Stellungnahmen darauf hingewiesen, dass schwere Sünde nicht vorausgesetzt, sondern muss bewiesen werden muss. Es könnte durchaus sein, dass der Katholik, der in
eine Freimaurerloge eintritt, bona fide handelt, also der Meinung ist, mit seinem Eintritt in die Loge
nichts Böses zu tun.
In den letzten Jahren zeigt sich ein neues Interesse an der Verhältnisbestimmung von Freimaurerei und Kirche. Im Juni 2004 fand in Ravenna eine Tagung statt15. Im Mai 2007 folgte eine Konferenz über die Freimaurerei an der päpstlichen theologischen Fakultät St. Bonaventura in Rom, an
der auch Grossmeister und Mitglieder der Logen teilnahmen. Als Referent war der Regent der Apostolischen Pönitentiarie, Bischof Gianfranco Girotti eingeladen. Von ihm kam aber nichts Neues.
Er betonte, dass es für Katholiken weiterhin unvereinbar sei, einer Freimaurerloge anzugehören
und bezieht sich auf das Dokument des jetzigen Papstes von 1983. Sein Haupteinwand ist der,
dass die freimaurerische Philosophie auf dem Relativismus beruhe und dieser den Prinzipien
christlichen Glaubens widersprechen.
2. Parallelen und Gegensätze zwischen Freimaurerei und kath. Kirche
Angesichts dieser belastenden jahrhundertelangen Vorgeschichte ist ein Dialog zwischen Freimaurerei und Kirche und ein Vergleich von Parallelen und Gegensätzen heute erheblich erschwert. Die Entfremdung voneinander ist gross. Auf beiden Seiten hat es schwere Verletzungen
und Wunden gegeben, die bis heute nicht verheilt sind. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass
sich, wie es Hildegard von Bingen sagt, Wunden zu Perlen wandeln können. Man kann die Geschichte der Verletzungen auch als Chance sehen, dass darin eine Kraft liegt, die etwas Kostbares hervorbringt.
2.1 Der feste Glaube an eine höhere Macht
Die erste Parallele ist der feste Glaube an eine höhere Macht. In der Gründungskonstitution der
Freimaurerei heisst es:
„Der Maurer ist durch seinen Beruf verbunden, dem Sittengesetz zu gehorchen, und wenn er die
Kunst recht versteht, wird er weder ein dummer Gottesleugner noch ein Wüstling ohne Religion
sein. Aber obgleich in alten Zeiten die Maurer verpflichtet waren, in jedem Lande von der jeweiligen Religion des Landes oder der Nation zu sein, so hält man doch jetzt für ratsam, sie bloss zu
der Religion zu verpflichten, in welcher alle Menschen übereinstimmen und jedem seine besondere Meinung zu lassen, das heisst, sie sollen gute und treue Männer sein, Männer von Ehre und
Rechtschaffenheit -- durch was für Sekten und Glaubensmeinungen sie auch sonst sich unterscheiden. Hierdurch wird die Maurerei ein Mittelpunkt der Vereinigung und ein Mittel, treue
Freundschaft unter Personen zu stiften, welche sonst in ständiger Entfernung voneinander hätten
bleiben müssen.“ 16 Aus diesem Text ergibt sich, dass die Freimaurerei einerseits den Atheismus
ablehnt, und anderseits offen sein will für Menschen aller Religionen. Das wache Interesse für spirituelle und geistige Auseinandersetzung prägen die Freimaurerei bis heute.
Die Kritik der katholischen Seite richtet sich auf die Formulierung „die Maurer bloss [also allein] zu
der Religion zu verpflichten, in welcher alle Menschen übereinstimmen“. Man sieht darin - so auch
die Deutsche Bischofskonferenz 1980 - die Implikation einer relativistischen Religionsauffassung.
Man kann diesen Text aus den Alten Pflichten aber auch anders deuten: Da es eine Religion, in
der alle Menschen übereinstimmen, nicht gibt, macht diese Formulierung derart gedeutet keinen
Sinn. Es ist unsinnig, Menschen zu verpflichten auf etwas, was es nicht gibt. Deshalb ist die Aussage „in welcher alle Menschen übereinstimmen“ zu interpretieren im Sinne des allgemeinsten
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Nenners, in welchem die verschiedenen Religionen, wie beispielsweise Judentum, Islam, Christentum und Hinduismus und andere Gottgläubige übereinstimmen.17 Diese Religionen stimmen
darüber überein, dass sie an ein göttliches Wesen glauben, und genau dies ist es, was die Freimaurerei von den Mitgliedern erwartet, wobei sie jedem seine eigenen Überzeugungen überlässt.
Die Freimaurerei ist keine Glaubensgemeinschaft, kein Glaubenssystem, keine Religion, keine
Kirche, sondern eine Gemeinschaft von Glaubenden. Es gibt dort kein Heilsversprechen, sondern
die Suche nach Selbsterkenntnis und Weltverbrüderung im Diesseits. Der Gott eines Freimaurers
ist der Gott seines Bekenntnisses, dem er angehört. Der Begriff des „Allmächtigen Baumeisters
aller Welten“ ist ein Symbol für ein höheres Sein, für Transzendenz. Der einzelne Freimaurer füllt
diesen Symbolbegriff für sich nach seiner jeweiligen Gottesvorstellung aus. Wenn die Freimaurerei
vom „grossen Baumeister des Universums“ spricht, dann ermöglicht dies, dass Menschen unterschiedlicher Bekenntnisse sich friedlich gemeinsam im Gebet vereinigen. Jeder betet zu dem Gott,
den er sich vorstellt.
Der Steyler Missionar Pater Dr. Alois Kehl schrieb zum Glauben an eine höhere Macht in der
Freimaurerei: "Wenn der GBAW [grosse Baumeister aller Welten] ein ‚neutrales ES‘ ist (wie es die
Erklärung der Bischofskonferenz ansieht), dann ist er damit definiert; dann ist er damit nicht mehr
offen für jedwedes Verständnis; dann kann eben nicht mehr jeder seine eigene Gottesvorstellung
einbringen, gleich welcher Religion er ist; dann würde damit ein Glaubensbekenntnis zum ‚neutralen ES‘ gefordert, und es könnte niemand mehr in den Freimaurerbund aufgenommen werden, der
ein anderes Glaubensbekenntnis hat. Der GBAW ist vielmehr von den Freimaurern nur als Symbol
gedacht, das zwar gedeutet wird: Gott, aber dessen Inhalt offenbleibt für die gläubige Überzeugung der einzelnen. [...] Wenn ein Freimauer gefragt würde, welchen Gottesbegriff der Freimaurer
habe, würde er antworten müssen: ‚Die Freimaurerei hat keinen Gottesbegriff, aber ich habe
einen.‘"18
2.2 Wertschätzung der Rituale
Eine zweite augenfällige Parallele zwischen Freimaurerei und Kirche ist die Pflege von Ritualen.
Rituale sind sowohl zentral für die „geistliche Kunst“ als auch für die „königliche Kunst“. Es gibt
keine Tempelarbeit ohne Ritual, es gibt keine heilige Messe ohne Ritual. Die Rituale sprechen die
bildhafte Ebene im Menschen an. Sie vermitteln Erlebnisse, die auf den Menschen einwirken.
Dem Freimaurer vermitteln Rituale vor allem in ihrer Bildhaftigkeit ethische Fragestellungen. Er
wird dadurch aufgefordert, an sich zu arbeiten und den ethischen Forderungen in seinem Wirkungskreis nachzukommen.
Nach C. G. Jung haben Rituale dreifache Bedeutung:19 Sie transformieren Lebensenergie in geistige Energie, sie stiften Sinn und sie haben heilende Wirkung. Ein Ritual ist die Verbindung zwischen Erde und Himmel, in dem ich wahrnehme, was ist und über mich hinauswachse, weil ich
Teil eines grösseren Ganzen bin. Es ist ein Akt des Widerstandes für eine Welt, wo Gerechtigkeit,
Lebensfreude, Solidarität und Zärtlichkeit spürbar werden und hilft zum Hineinwachsen ins Urvertrauen, dass jeder Mensch sich immer wieder zum Guten verwandeln lassen kann. Das Ritual
führt mich zu mehr Achtsamkeit und innerer Ruhe mitten in der Unruhe unserer Zeit; ein mystischer Moment, wo Raum und Zeit wie aufgehoben erscheinen und ich in Berührung komme mit
der Quelle allen Lebens, erfahrbar in der Schöpfung und dem ganzen Kosmos; eine heilende Erfahrung, weil die Seele als das Lebendige in uns aufatmen kann und wir alle Erfahrungen rückverbinden können in Gott, dem Grund des Lebens.
Die Wertschätzung der Rituale, die sichtbare und unsichtbare Welt verbinden, ist also bei Freimaurerei und Christentum ausgeprägt. „Ohne Feste, ohne Rituale wird das Leben banal, „nichts
als...“ (C. G. Jung). Im Ritual wird deutlich, dass der Sinn unseres Lebens darin besteht, auf je urpersönliche Weise das einzigartige Bild Gottes darzustellen, das er sich von jedem Einzelnen von
uns gemacht hat.“20 Der Glaube, den Rituale auch für den Katholiken vermitteln, ist übrigens kein
dogmatistischer Glaube, in dem wir alles für wahr halten müssen, was die Kirche sagt. Er ist vielmehr ein viel grundlegenderer Glaube, der Glaube an den Gott, der uns trägt und der Grund unseres Miteinanders ist, an den Gott, der uns in den Ritualen greifbar nahekommt, der erfahren wer-
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den möchte als der barmherzige und segnende Gott, als die Quelle unserer Liebe und unseres
Lebens.
2.3 Gemeinsame Werte
Die Freimaurerei versteht sich als Lebensschule und möchte verhelfen zu einer verantwortlichen
Lebenshaltung. Es finden sich darin gemeinsame Werte mit dem Christentum. In der Freimaurerliteratur findet man folgende Formulierung, die diese Werte aussprechen und Antwort auf die Frage
geben, woran man freimauerische Arbeit erkennen könne:
"Daheim ist die Freimaurerei Güte,
im Geschäft ist sie Ehrenhaftigkeit,
in Gesellschaft ist sie Höflichkeit,
in der Arbeit ist sie Anständigkeit,
für den Unglücklichen ist sie Mitleid,
gegen Unrecht ist sie Widerstand,
für den Schwachen ist sie Hilfe,
dem Gesetz gegenüber ist sie Treue,
für den Glücklichen ist sie Mitfreude,
vor Gott ist sie Ehrfurcht und Liebe."21
Aus diesem hohen Ethos heraus hat sich in der Freimauerei ein beachtlicher Einsatz zugunsten
des Wohles Bedürftiger, Armer und Behinderter entwickelt, den auch beispielsweise die Deutsche
Kath. Bischofskonferenz als herausragend gewürdigt hat. Die Freimaurerei ist eine Schule der
Menschlichkeit. Sie geht an den Nöten der Menschen nicht vorbei. Sie stellt den Menschen in den
Mittelpunkt und setzt sich seit ihrer Gründung für Brüderlichkeit, Menschenrechte und die Würde
aller Menschen ein. Der Freimaurer verpflichtet sich, seinen Teil dazu beizutragen, dass sein Leben gegenüber seinen Mitmenschen einen positiven Sinn gewinnt. Stets betonen die Freimaurer,
dass es sich bei der freimaurerischen Arbeit um Selbstveredlung und nicht um Selbsterlösung
handle.
Es ist dabei ein Anliegen der Freimaurerei, dass ihre moralischem Forderungen für alle Religionen
annehmbar sind. Dies unterstreicht die Grundintention, dass die Freimaurerei der Religion nicht
feindlich gegenübersteht, sondern sie im Gegenteil die Religion als wesentlich ansieht für die Entwicklung des Menschen, allerdings ohne sich mit ihr zu vermengen.
2.4 Der Toleranzgedanke
Eine weitere allerdings neuere Parallele zwischen Freimauerei und kath. Kirche ist seit dem II. Vatikanischen Konzil aus meiner Sicht der Toleranzgedanke. Toleranz gegenüber Andersdenkenden
gilt als unbestrittenes Ideal der Freimaurer. Auf freimaurerischer Seite bedeutet die Toleranzidee
übrigens nicht etwa die Verpflichtung der Mitglieder, ihren Glaubensbekenntnissen untreu zu werden, sie bezieht sich lediglich auf die Haltung anderen Überzeugungen gegenüber. Mit der Toleranz wird ein Freiraum geschaffen, in dem jeder einzelne seine Überzeugung leben kann, ohne
deshalb von einem andern, der vielleicht anderer Überzeugung ist, diskriminiert zu werden.
Das Zweite Vatikanische Konzil erklärte 1965 die Religionsfreiheit und hat mit der Konzilsdeklaration „Dignitatis humanae“ wohl den Streitpunkt der Toleranz, der seit Jahrhunderten die Atmosphäre zwischen Freimaurern und Kirche vergiftete, beigelegt. Während noch 1864 Papst Pius IX. in
seiner Enzyklika "Quanta cura" die Lehre von der Freiheit des Gewissens einen „Wahnsinn“ genannt hat, erklärt das Konzilsdokument: „Das Vatikanische Konzil erklärt, dass die menschliche
Person das Recht auf religiöse Freiheit hat.“ (DH Art 2 Abs. 1) Das heisst: Niemand darf in religiösen Dingen gezwungen werden, gegen sein Gewissen zu handeln. Und: Niemand darf daran gehindert werden, nach seinem Gewissen zu handeln.
Das Vat II begründet diese Erklärung mit dem kirchlichen Traditionsverständnis:
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a) Durch den Hinweis auf das Offenbarwerden der Würde des Menschen in DH Art 1. Abs. 1 wird
ein Erkenntnisfortschritt, eine Bewusstseinsvertiefung anerkannt und zugrunde gelegt. Es muss
nicht alles mit längst schon bekannten Prinzipien gelöst werden.22
b) Das Konzil formuliert ganz deutlich, dass die Lehre der Päpste nicht wiederholt, sondern weiterentwickelt werden soll.23
c) Artikel 12 der Erklärung enthält ein Bekenntnis, dass das Volk Gottes bisweilen in einer Weise
gehandelt hat, die dem Geist des Evangeliums entgegengesetzt war.
Durch diese Aussagen wird belegt, das der Konzilserklärung ein Traditionsbegriff zugrunde liegt, in
dem Tradition als interpretierende Vermittlung des Tradierten verstanden wird. Überlieferung wird
als Prozess begriffen, und daher erhält Tradition eine Dynamik.
Ich gestehe offen, dass erzkonservative Kreise in der Kirche ein Problem mit dieser Konzilserklärung haben, dass heute immer noch innerhalb der katholischen Kirche ein Konflikt schwelt. Es
wird argumentiert: Ist denn das, was damals richtig war, heute nicht mehr richtig? Gibt man dem
Irrtum heute alle Rechte? Und es wird vor allem der Einwand formuliert, dass mit dem Konzil das
Gedankengut der Freimaurerei und der französischen Revolution in die Kirche Eingang gefunden
habe. Die Forderung nach Freiheit habe zur Erklärung der Religionsfreiheit geführt, die Forderung
nach Gleichheit zur Kollegialität, die Brüderlichkeit zum Ökumenismus. Und über alle dem stehe
an erster Linie, so können sie hier oben auf diesem aktuellen Flugblatt der Priesterbruderschaft
Pius X. vom Oktober 2008 sehen, die - so wird es genannt - „Ursünde der Freimaurerei“, nämlich
„die Gleichstellung aller Religionen“.24 Damit könne - so wird gesagt - der Mensch jedem beliebigen Irrtum anhangen können.
Wenn man hingegen den Konzilstext liest, wird deutlich, dass zwischen der Rechtsordnung unterschieden wird, die intersubjektive Beziehungen - also die äussere Ordnung des Zusammenlebens
- regelt und der moralischen Ordnung, an die der Mensch innerlich gebunden ist. Die Beziehung
des Menschen zur Wahrheit kann kein Rechtsverhältnis darstellen, weil geistige Grössen nicht
Subjekte des Rechts sein können. Das Konzilsdokument betont die moralische Pflicht aller Menschen zu Gott: „Alle Menschen sind ihrerseits verpflichtet, die Wahrheit, besonders in dem, was
Gott und seine Kirche angeht, zu suchen und die erkannte Wahrheit aufzunehmen und zu bewahren“25 Die Religionsfreiheit im Sinne des Konzils räumt dem Irrtum nur auf der Ebene des Rechtes
ein Existenzrecht ein, nicht aber auf der Ebene der Moral.26 Die Aussage, man könne so jedem
beliebigen Irrtum anhängen, steht im Widerspruch zu den Aussagen des Konzilstextes selbst. Eine
präzise Analyse zeigt welche Freiheit verkündet wird: die Freiheit von religiösem Zwang im gesellschaftlich-bürgerlichen Bereich.
2.5 Gegensätze zwischen Kirche und Freimaurerei
In zwei Themenkreisen möchte ich ohne Anspruch auf Vollständigkeit zentrale Gegensätze zwischen Freimaurerei und Kirche andeuten. Die erste Unterscheidung möchte ich in die Worte fassen:
2.5.1 Dogma und a-dogmatisch
Auf Seiten der Freimaurer wird immer wieder betont, dass sie jegliches Dogma ablehnen. Dogmen
erscheinen als Gefängnis des Geistes. Folglich hat die Freimaurerei keine eigene Doktrin, das ureigen Freimaurerische ist die Offenheit und das Ver-bindende die Symbole, die sich dogmatischer
Deutung entziehen. Hingegen wird die kath. Kirche als hochdogmatische Glaubensgemeinschaft
angesehen, die den Geist unterdrückt und auslöscht. Dies ist ein diametraler Gegensatz.
Dabei klingt auch in den Ohren des modernen Menschen Dogma nach allem, was die Freiheit des
Denkens einschränkt. Wobei oft übersehen wird, dass Dogmatismus und Dogma keineswegs
dasselbe sind.
Die Worte der Freimaurerin Francine Scheffner aus Stuttgart mögen beispielhaft die Vorbehalte
gegenüber Dogmen aus maurerischer Sicht verdeutlichen:
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„Entstehung der Menschheit, ihr geistiges Leben, ihre Entwicklung wurden durch die Dogmen erklärt: Du hast so daran zu glauben, wie Menschen gelenkt werden – Gott ist so, sein Prophet ist
so – der Papst ist unfehlbar, wenn Du aus diesem Leben trittst, erwartet Dich dies oder jenes. Alles Dogmen, alles Glaubensbekenntnisse. Und die haben wir nicht! Wir dürfen das eine oder das
andere glauben – und Freimaurer sein. Wir müssen nichts davon glauben, nebeneinander können
in der Loge viele Ansichten bestehen. Fragen stellen ist hier also eine Pflicht und wenn uns die
Antwort nicht einleuchtet, dürfen wir sie nicht hinnehmen. Die Antwort ‚so war es immer‘ ist ein
Widerspruch zu Freimaurerei. Das Beharren auf alte Texte, alte Muster, alte Auslegungen sind an
sich ein Nonsens im freimaurerischen Sinn. Wir bemühen uns toleranter zu sein als die so genannte ‚profane Welt‘ – und wenn wir es nicht schaffen, helfen uns unsere Werkzeuge, unsere
Symbole, doch etwas toleranter zu bleiben: Die Symbole können nicht dogmatisch gebraucht werden.“ 27
Gestatten sie mir vier Ergänzungen aus christlicher Sicht:
a) Was ist ein Dogma?
Hier sind die Überlegungen von Guido Kreppold hilfreich: „Gehen wir auf die griechische Wurzel
des Wortes Dogma zurück, so stossen wir auf eine Spur, die uns einen neuen Zugang zu dem
umstrittenen Begriff erschliessen und etwas von den Vorbehalten und Belastungen nehmen könnte. Im Sprachraum der griechischen Antike bezeichnete Dogma zum einen eine Meinung oder philosophische Lehre, zum anderen einen Befehl, Beschluss oder Erlass. Dahinter steht das Tätigkeitswort dokeo, das heisst: ich gefalle. Dogma bedeutet dann wörtlich ‚Was gefällt. Was als richtig erscheint‘. Wir können die Bedeutung noch erweitern und sagen: ‚Was mich anspricht, was
mich anregt, was mir Freude macht‘. Das hat zugleich mit Übereinstimmung, Gleichklang, Harmonie und Vertrauen zu tun.
Wir finden dieses Wort zum ersten Mal im Markusevangelium bei der Taufe Jesu. Es heisst dort:
‚[...] Und eine Stimme aus dem Himmel sprach ‚Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden (eudokäsa).‘“28 „Es ist das oberste christliche Dogma. Hier fallen Inhalt und Worterklärung zusammen. Dogma ist daher von seinem Ursprung her kein Druckmittel, kein Verbot des
Denkens, sondern höchste Bestätigung, Bejahung, Freude, weiteste Freiheit.“29 Das einzige
„Dogma“, dass Jesus verkündet hat ist also: Gott liebt jeden Menschen bedingungslos und es geht
nur darum, sich dieser Liebe zu öffnen.
So ist das religiöse Dogma für die Menschen, die fest daran glauben, eine letzte Gewissheit. Denn
ihm wird göttlicher Ursprung zugeschrieben, es wird von einer unfehlbaren Autorität verkündet und
kann deshalb nicht mehr in Frage gestellt werden. Sie empfinden ihr Leben nicht unbedingt eingeengt und kommen durchaus mit dessen Lasten zurecht, während eine fortdauernde, existenzielle
Verunsicherung seelisches Leiden verursacht und ein erfülltes Leben verhindert. Somit behindern
diese Glaubenssätze gerade nicht das tiefste Sehnen eines Menschen, sondern entsprechen ihm.
Sie entwerten nichts von dem, was man in seiner Lebensgeschichte als wertvoll, gut und richtig
entdeckt hat, sondern bestätigen es und führen es weiter, und lassen sogar Erfüllung und letzten
Sinn menschlichen Daseins erkennen.
Konkret heisst das, dass Dogmen Gewissheit, Vertrauen und Nähe, Harmonie und Übereinstimmung vermitteln können, aber berechtigte Eigenständigkeit im Denken und Handeln, Ebenbürtigkeit und Gleichheit im Umgang miteinander nicht verloren gehen. Idealerweise ist dies ein Weg,
Gewissheit durch unmittelbare überzeugende Erfahrung und innere Evidenz zu erreichen, ohne
sich fremden, dominierenden Autoritäten unterwerfen zu müssen.
In der Theologie rechnet man den Glaubenssinn der Gläubigen zusammen mit den Grössen Heilige Schrift, Tradition, Lehramt und der wissenschaftlichen Theologie zu den fünf Bezeugungsinstanzen des Glaubens. Jede ist gleicherweise auf das Zusammenspiel mit den anderen angewiesen und erfährt darin ihre eigene Reife und Bedeutung für den Glauben. Es gibt also durchaus
eine lebensgeschichtliche Dogmatik, in der das Subjekt zur Geltung kommt, nämlich der in seine
Erfahrungen und Geschichten verstrickte und aus ihnen immer wieder sich neu identifizierende
Mensch. Ich selbst habe in der Kirche immer diese Freiheit erlebt.
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b) Zweitens möchte ich daran erinnern, dass die Theologie das Wort „Dogmenentwicklung“ kennt
Im Text der Freimaurerin wird formuliert: „Das Beharren auf alte Texte, alte Muster, alte Auslegungen sind an sich ein Nonsens im freimaurerischen Sinn“. Dem möchte ich entgegnen, dass es in
der Theologie - auch wenn diese sich mit alten Texten beschäftigt - immer um Erkenntnisfortschritte und um Hermeneutik geht. Die festen Haltepunkte des Glaubens, die Dogmen, können im Laufe der Zeit besser verstanden werden, ihr Verständnis kann sich weiterentwickeln. Bereits im Jahre 256 n. Chr. sagte der Bischof Libosus: „Im Evangelium sagt der Herr: ‚Ich bin die Wahrheit.‘ Er
sagt nicht: Ich bin die Gewohnheit. Daher hat nach Erscheinen der Wahrheit, die Gewohnheit der
Wahrheit zu weichen.“30 Dieses Zitat ermutigt, alte Sehgewohnheiten zu hinterfragen, es erinnert
an die ständige Aufgabe, Ressentiments und unklare Emotionen zu klären, damit wir mit sachlicher Nüchternheit, mit Wertschätzung und christlicher Liebe als Menschen einander begegnen.
Die kath. Kirche sieht die Tradition also nicht als statisch und unveränderlich, sondern weist auf
die Möglichkeit hin, dass es neue Erfahrungen im Umgang mit dem Tradierten geben kann.
c) Drittens ist es mir ein Anliegen, die Unterscheidung zu beachten, dass persönliche
Lehrmeinungen des Papstes einen anderen Rang haben als Dogmen
Es gibt zwar, darauf hat Karl Rahner hingewiesen, die "Neigung in Rom, Sätze, die zwar authentische Lehre, aber kein Dogma sind, stillschweigend, aber sehr wirksam, mit der Glorie des unfehlbaren Lehramts zu umgeben"31 . Doch wir müssen da klar abgrenzen. Nur höchst selten wird ein
Dogma erklärt und dieses hat einen klar begrenzten Bezugsrahmen. Die Lehre des christlichen
Glaubens ist zusammengefasst im Credo. Das scheint ein Allgemeinplatz zu sein. Doch wenn dies
so ist, dann sind die Dogmen (Lehrsätze) nicht additiv zum Credo der Christen zu verstehen, sondern explikativ. Das ist ein sehr tröstlicher Gesichtspunkt, den vor allem Johann Baptist Metz vertreten hat. Auf das Infallibilitätsdogma bezogen würde das heissen: Darin spricht sich die Kirche
die Fähigkeit zu, bei der Entfaltung des christlichen Credo nicht zu irren. Nur darauf bezieht sich
ihre Kompetenz.
d) Dogmen und das Leben des Glaubens
Wir dürfen schliesslich eines nicht übersehen: „Christlicher Glaube ist in erster Linie nicht eine
Summe von Lehrsätzen, nicht primär eine Anzahl von Dogmen - so wichtig sie sind. Christlicher
Glaube ist ein Wagnis, das Leben auf einen Unsichtbaren zu bauen. Christlicher Glaube bedeutet
Vertrauen ohne Garantiezusage. Das Bekenntnis ‚Ich glaube‘ heisst deshalb in erster Linie nicht:
Ich glaube etwas, sondern: Ich glaube dir, ich vertraue dir, auf dich baue ich mein Leben.“32
So gesehen heisst christlicher Glaube nicht Unterwerfung unter Dogmen, sondern zu leben mit
Gott als dem Geheimnis meines Lebens. Dass heisst aber nicht, dass der Christ keine festen
Grundsätze und Werte braucht. Die Kehrseite der Freiheit ist im Grunde Orientierungslosigkeit bis
in den innersten Bereich. Menschen leiden heute weniger an dogmatischer Reglementierung, sie
bewegt eher die Frage: „Wo finde ich Vertrauen und Gewissheit, einen Raum des Aufatmens gegen Angst und Überforderung, eine geistige und emotionale Heimat gegenüber der Verlorenheit
und Anonymität einer globalisierten Welt?“33 Hier schenkt das Dogma, für Menschen die fest daran glauben, eine feste Gewissheit, denn es wird ihm göttlichen Ursprung zugeschrieben. „Menschen, die so glauben, finden ihr Leben nicht unbedingt eingeengt und kommen durchaus mit
dessen Lasten zurecht, während eine fortschreitende, existenzielle Verunsicherung seelisches
Leiden verursacht und ein erfülltes Leben verhindert.“34 Der Zürcher Tiefenpsychiater C. G. Jung
hat viele Menschen behandelt, und er war der Meinung, „dass die Menschen deshalb krank würden, weil ihnen das fehlt, was lebendige Religionen ihren Gläubigen zu allen Zeiten gegeben hatten, nämlich eine letzte Gewissheit.“35
2.5.6 Das Problem von Offenbarung und Wahrheitsbegriff
Ein zweiter zentraler Gegensatz zwischen Kirche ist der Freimaurerei ergibt sich aus der Annahme
bzw. Ablehnung von Offenbarung und den unterschiedlichen Wahrheitsbegriffen. Bei dem Freimaurer Giuliano di Bernardo findet sich folgender Gedankengang:36 "Für den Christen ist die
Wahrheit absolut, ewig und unveränderlich. Sie ist direkt von Gott offenbart. Für den Maurer da-
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gegen ist die Wahrheit ein gedanklicher Richtpunkt, nach dem er sich bei seiner initiatischen
Selbstveredlung ausrichtet. Die Wahrheit ist ein fernliegendes Ziel, dem er sich schrittweise nähern kann, ohne es je ganz zu erreichen. Kein Maurer kann für sich in Anspruch nehmen, die
Wahrheit zu besitzen." Um diese Einsicht zu gewinnen, fördert die Freimaurerei den Dialog mit
fremden Denkmodellen. Dabei kann man erkennen, dass die eigene Wahrheit eine unter vielen
anderen zu sein scheint.
Demgegenüber ist die kath. Kirche überzeugt, dass sich die Fülle der göttlichen Wahrheit in Jesus
Christus endgültig und vollständig geoffenbart hat. Jesus hat in seinen Abschiedsreden den
denkwürdigen Satz gesagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6).37
Ganz schlicht hat dies Pater Anselm Grün so ausgelegt: „Wenn Jesus sich die Wahrheit nennt,
dann müssen wir uns den griechischen Begriff der Wahrheit vor Augen halten. Wahrheit als ‚Aletheia‘ meint, dass der Schleier, der über der Wirklichkeit liegt, weggezogen wird und dass wir unverhüllt die Wahrheit schauen, wie sie ist. Die Griechen litten darunter, dass ihnen die Wirklichkeit
verhüllt schien.
Wir sehen alles nur wie unter einem Schleier. Doch das Eigentliche erkennen wir nicht. Jesus
nimmt für sich in Anspruch, das er diesen Schleier wegzieht, der das Eigentliche verdeckt. Wer
Jesus versteht, der blickt durch. Er sieht auf den Grund. Er erkennt die Wirklichkeit so, wie sie von
Gott her ist. Er kommt in Berührung mit dem Urgrund allen Seins.
Jesus führt mich aber auch zu meiner eigenen Wahrheit. Wenn ich Jesu Worte meditiere, dann
nehmen wir auch den Schleier weg, den ich über meine ganz persönliche Wirklichkeit gezogen
habe, weil sie mir unangenehm ist. Jesus führt mich in die Abgründe meiner Seele und deckt sie
mir auf. Von der Wahrheit sagt Jesus, dass sie uns frei macht. ‚Wenn ihr in meinem Wort bleibt,
seid ihr wirklich meine Jünger. Dann werdet ihr die Freiheit erkennen, und die Wahrheit wird euch
befreien.‘ (Johannes 8,31f) Wer vor seiner Wahrheit davonläuft, der wird von der Angst verfolgt,
dass die Wahrheit ihn doch einholt, dass die anderen doch entdecken, was hinter seiner Fassade
steckt. In der Begegnung mit Jesus kann ich mich nicht verstecken. Da wird meine Wahrheit aufgedeckt. Aber diese Wahrheit wird mich frei machen. Sie wird mich zum wahren Leben führen.“38
Der Kirchenrechtler Reinhold Sebott fasst das Themenfeld Wahrheit und Offenbarung so zusammen: „Die Freimaurer haben keinen eigentlichen Wahrheitsbegriff, oder deren Wahrheitsbegriff
stimmt nicht mit dem der katholischen Kirche überein. Gott hat diese Welt geschaffen. Diese Welt
funktioniert jetzt, läuft jetzt ab, aber es kann erst recht nicht so sein, dass der Einzelne mit Gott in
Verbindung tritt. Und es kann erst recht nicht sein, dass es so etwas gibt wie eine übernatürliche
Offenbarung. Offenbarung kann es also nur im Bereich des Natürlichen geben. Und diese Weltanschauung führt zu einem Relativismus. Sie ist tolerant gegenüber der Wahrheit und Ideen. Das
heisst, sie akzeptiert sowohl das Falsche wie das Richtige."39
Falls also für den Freimaurer nur menschliche Wahrheiten bedeutsam sind, gibt es für ihn keine
absolute Wahrheit. Wenn es für ihn keine Wahrheiten gibt, die sich nicht aus der Natur des Menschen ableiten, steht dies der übernatürlichen Offenbarung Gottes im Weg. Dann wird die Geltung
einer übernatürlichen Offenbarung verneint. Es ist hilfreich, sich als Freimaurer zu vergegenwärtigen, was Offenbarung aus kirchlicher Sicht eigentlich meint.
„Offenbarung ist nicht das Ereignis eines rein von aussen kommenden Eingriffs Gottes, der die
Menschen anspricht und ihnen durch Propheten Wahrheiten in Sätzen mitteilt, die für sie sonst
nicht zugänglich sind, und Weisungen sittlicher Art erteilt, die Menschen zu befolgen haben. Wenn
Gott sich der Kreatur zuwendet, sich selber erschliessend und mitteilend, dann muss in der Kreatur selber etwas geschehen, damit diese Gott überhaupt vernehmen kann, und zwar so, dass sie
ihn deutlich vernimmt und dennoch in der Annahme oder Ablehnung Gottes frei bleibt. Offenbarung kann also in keiner Hinsicht mit einer Information verglichen werden, die auf phonetischem
oder visuellem Weg vernehmbar und unausweichlich ergeht.
Die geschichtliche Wortoffenbarung muss dem einzelnen hörenden Menschen die Möglichkeit geben, diese Selbsterschliessung Gottes so anzunehmen, dass Gott weder auf das Niveau der endlichen Kreatur heruntergezogen noch der Mensch zum willenlosen Befehlsempfänger wird.
10
Ein solches Verhältnis des sich selber mitteilen wollenden Gottes zu dem von Gott angesprochenen Menschen ist, verglichen mit allen mitmenschlichen Verhältnissen und Beziehungen, einzigartig. Es wird in der Geschichte der christlichen Tradition als ‚Gnade‘ bezeichnet und besagt: Gottes
Nähe zerstört die Freiheit und Eigenständigkeit des Menschen nicht, sondern erhebt sie gerade zu
ihrer eigenen Identität. Gott gibt, wenn er dem Menschen so nahekomme, nicht etwas Äusseres
(etwa: eine Information), sondern sich selbst, und dieser Vorgang befreit den Menschen zu sich
selber, befreit ihn zu einem, der Gott vernehmen und annehmen kann. So trägt Gott selber die
Annahme seiner Offenbarung mit.“40
3. Kann die Lebensschule der Freimaurerei mit dem Christsein vereinbar sein?
Auch heute noch sind neben den genannten Antinomien in kirchlichen Kreisen erhebliche Vorbehalte gegenüber der Freimaurerei omnipräsent. Bereits bevor ich diesen Vortrag hier gehalten habe, habe etliche Reaktionen aus der Schweiz, aber auch aus dem Ausland bekommen, die zwischen blankem Entsetzen und heller Begeisterung schwankten.
Oft wird gegenüber der Freimaurerei eingewandt, dass sie verborgene Ziele hätte, dass diese Ziele aber nur höheren Graden bekannt seien und das die Freimaurerei ihren inneren sozialen und
theoretischen Zusammenhalt aus einer geheimen antikirchlichen Haltung schöpfe. Dies halte ich
für eine Motivverdächtigung. Im Hinblick auf diese Polarisierungen gilt es, sich auf eine alte kirchliche Regel der Kommunikationspraxis zu besinnen, die mein Moraltheologieprofessor Bruno
Schüller in seinen Vorlesungen des öfteren nannte: Malus non praesumitur sed probatur (Von keinem darf angenommen werden, er habe etwas Schlechtes vor). Wenn wir diesen Umgang akzeptieren, dann haben auch Verschwörungstheorien und Motivverdächtigungen keinen Raum mehr.41
Freilich wissen wir alle, dass gerade Verschwörungstheorien heutzutage fröhliche Urständ feiern.
Da erleiden die authentischen Freimaurerveröffentlichungen das gleiche Schicksal wie die authentischen Evangelien, denn heutzutage orientieren sich vor allem junge Zeitgenossen lieber an die
populistischen Phantastereien von Dan Brown.
Auf die Frage, ob die Lebensschule der Freimaurerei mit dem Christsein vereinbar sei, mag es
heute unterschiedliche Auffassungen geben. Auf der einen Seite mag man sich auf die Linie der
römischen Dokumente und der Erklärung der deutschen Bischofskonferenz begeben, die die Unvereinbarkeit betonen. Man kann der Auffassung sein, dass - wie es einmal ein Freimaurer formulierte - man nicht Kind der Aufklärung und Kind der Kirche sein kann.42 Vielleicht versteht sich der
Freimaurer zwar nicht als Kind der Kirche, jedoch als Enkel des Christentums. Oder er sagt: Es
gehe ihm um „Gott ohne Kirche“ 43, es brauche keine Priester und keine Konfessionen auf Gottes
grosser Wiese. Dann ist die Position klar.
Auf der anderen Seite mag man eine Vereinbarkeit sehen und auch dafür gute Gründe angeben.
Es hat hinsichtlich der Religionsfreiheit einen Paradigmenwechsel gegeben, könnte es dann nicht
sein, dass es auch hinsichtlich der Stellung zum Freimauertum einen solchen gibt? Somit würde
man in „vorauseilendem Gehorsam“ handeln. Und was wäre, wenn beispielsweise die Dokumente
von 1980 und 1984 nicht das wirkliche Wesen der Freimaurerei erfassen, sondern Projektionen
oder unangemessene Verkürzungen beinhalten und somit aufgrund eines unzulänglichen
Verständnisses entstanden sind? Und wie tragfähig und überzeugend ist eine Argumentation des
kirchlichen Lehramtes, wenn sie die Unvereinbarkeit mit der Tradition begründet, „weil ihre Prinzipien immer als unvereinbar mit der Lehre der Kirche betrachtet wurden“? Müsste man da nicht
klare Gesichtspunkte angeben?
Mir kam in den Sinn, was wohl Jesus tun würde, wenn er jetzt sichtbar unter uns wäre. Bekanntlich ist er bei Problemen nicht in die Bibliothek gegangen. Er hat sich immer dem einzelnen Menschen zugewendet. Menschen in Not, Menschen mit Fragen hat er beiseite genommen und mit
ihnen persönlich gesprochen. Ich denke, sein Blick würde nicht von der Doktrin kommen, sondern
er würde sich dem einzelnen Freimaurer zuwenden und einfach und individuell fragen:
„Liebst Du mich? Ermöglicht Dir die Freimaurerei volle Hingabe zu Gott? Oder steht etwas zwischen mir und dir?“
11
Die Antwort des Freimaurers kenne ich nicht. Aber ich bin überzeugt, er wird eine ehrliche Antwort
geben. Er wird ihm sagen, ob er an einen personalen Gott glaubt, der sich geoffenbart hat in Jesus Christus oder ob sein Gottesbild deistisch ist. Ob er auf christliche Werte baut oder eine vom
Glauben unabhängige vernunftgemässe Sittlichkeit vertritt. Die entscheidende Frage wird aber eben sein: „Liebst du mich?“ Die Liebe ermöglicht es, für uns unüberwindlich scheinende Gegensätze zu vereinen. In dem Sinne sage ich aus meinem Glaubensverständnis heraus: Ja, es ist
möglich gleichzeitig Freimaurer und Christ zu sein, falls damit nichts zwischen der Liebe zu Christus steht. Ich danke ihnen.
TR
1
Vgl. die Festrede „Freimaurertum und Kirche“ von Hans Küng anlässlich der Verleihung des Kulturpreises der Deutschen Freimaurer 2007. Internetquelle: http://www.freimaurerei.de/index.php?id=1879
2
Hans Zirker, Religionskritik, Düsseldorf 1982, S. 43.
3
Heinrich Denzinger/Adolf Schönmetzer, Enchiridion symbolorum, definitionum et declarationum de rebus fidei et morum, Barcelona/Freiburg/New York 34. Aufl., 1967, Nr. 2511-2513.
4
Zur Position von Clemens XII vgl. ausführlich: Angela Pellicciari, I papi e la massoneria, Milano 2007, S. 13-29.
5
Hans Zirker, Religionskritik, Düsseldorf 1982, S. 42.
6
Ebd., S. 43.
7
Vgl. Joachim Müller, Freimaurerei und katholische Kirche, in: Alpina 12/2004 (130. Jg.), S. 313-315, hier S. 314.
8
Victor Conzemius, Katholische Kirche und Freimaurerei, in: Freimaurer. Begleitpublikation der Ausstellung 83/84 des
Schweizerischen Museums für Völkerkunde, Basel 1983, S. 32.
9
Lichtenauer Erklärung, in: Rolf Appel/Herbert Vorgrimler, Kirche und Freimaurerei im Dialog, Frankfurt 1975, S. 84.
10
Ebd., S. 81.
11
Kurt Baresch, Katholische Kirche und Freimaurerei, Wien 1984, S. 127.
12
Matthias Schmid, Die katholische Kirche und Freimaurerei im 20. Jahrhundert. Eine kritische Bilanz, Norderstedt
2005, S. 16.
13
Vgl. die Festrede von Hans Küng, Freimaurertum und Kirche.
14
Osservatore romano, Wochenausgabe in deutscher Sprache, Nr. 48, 2.12.1983.
15
„Massoneria e Chiesa Cattolica nella società tra passato e presente“ publiziert in der Zeitschrift “Religioni e Sette
nel mondo 27, Bologna 2003/4.
16
Zitiert nach: Max F. R. Wailand, Freimaurerei und Kirche. Eine Gegenüberstellung in periodischen Teilaspekten,
Grabenstätt 2002, S. 22.
17
Dieser Gedankengang stammt von P. Dr. Alois Kehl SVD. Vgl. http://www.loge-arst.de/bibliothek/atheismus.php
18
Zitiert nach Alois Kehl, ebd.
19
Vgl. im folgenden auch Anselm Grün, Geborgenheit finden - Rituale feiern. Wege zu mehr Lebensfreude, Stuttgart
1997, S. 31f.
20
Anselm Grün, Geborgenheit finden - Rituale feiern. Wege zu mehr Lebensfreude, Stuttgart 1997, S. 155.
21
Zitiert nach Internetquelle: http://www.loge-concordia.ch/wersindwir.html
22
Alois Müller, Der Weg der katholischen Kirche zur Religionsfreiheit, in: Theologisches Jahrbuch 1984, hg. von W.
Ernst u.a., Leipzig 1984, S. 367-381, hier S. 377.
23
Vgl. Vat II DH Art. 1 Abs. 3.
12
Faltblatt „Irrtümer des II. Vatikanischen Konzils“. Beilage zum Mitteilungsblatt der Priesterbruderschaft St. Pius X.,
Okt. 2008. Vgl. auch das Kapitel „Kritik Lefebvres an der geänderten Haltung der katholischen Kirche gegenüber der
Freimaurerei“, in: Alois Schifferle, Marcel Lefebvre - Ärgernis und Besinnung. Fragen an das Traditionsverständnis der
Kirche, Kevelaer 1984, S. 178-195.
24
25
Vat II DH Art. 1 Abs. 2.
26
Vgl. Ernst-Wolfgang Böckenförde, Einleitung zur Textausgabe der Erklärung über die Religionsfreiheit, in: Heinrich
Lutz (Hg.), Zur Geschichte der Toleranz und Religionsfreiheit, Darmstadt 1977, S. 401-421, hier S. 416.
27
Vortrag vom 13. September von Francine Scheffner, Die Freimaurerei - eine Ersatzreligion, 2006. Internetquelle:
http://www.freimaurerinnen.de/mediapool/62/621987/data/Ist_die_Freimaurerei_eine_Ersatzreligion.pdf.
28
Vgl. Guido Kreppold, Dogmen verstehen. Das menschliche Gewand christlicher Glaubenswahrheiten, Münsterschwarzach 2006, S. 25.
29
Ebd., S. 29.
30
Corpus scriptorum ecclesiasticorum latinorum, hg. Wiener Akademie, Wien 1866, Cyprian 3,1, S. 448.
31
Karl Rahner, "Mysterium Ecclesiae". Zur Erklärung der Glaubenskongregation über die Lehre von der Kirche, in:
Stimmen der Zeit 191 [1973], 587.
32
Predigt von Abt Dr. Clemens Lashofer, 10. August 2008, Stift Göttweig.
33 Guido
Kreppold, Dogmen verstehen. Das menschliche Gewand christlicher Glaubenswahrheiten, Münsterschwarzach 2006, S. 12.
34
Ebd., S. 17.
35
Ebd., S. 17.
36
Giuliani di Bernardo, Die Freimaurer und ihr Menschenbild, Wien 1989.
37
Vgl. aus masonischer Sicht zu diesem Satz Peter Stiegnitz, Gott ohne Kirche. Religion und Freimaurerei, Wien
2003, S. 120-122 und 158f.
38
Anselm Grün, Bilder von Jesus, Münsterschwarzach (2. Aufl.) 2001, S. 109f.
39
Reinhold Sebott, zitiert nach: Christoph Schmidt, Relikt oder Avantgarde. Die im Mittelalter entstandenen Freimaurerlogen bestehen noch heute, Deutschlandradio Kultur 29.12.2007.
40
Herbert Vorgrimler, Theologische Gotteslehre, Düsseldorf 1985, S. 35.
41
Als Beispiel sei hier auf folgendes Buch hingewiesen, dass an allen Ecken und Enden „Freimaurerischen Satanismus“ (S. 38) sieht: Hans Baum/Robert Prantner, Freimaurerei und Kirche sind unvereinbar, Stein am Rhein 6. Aufl.
1998.
42
So wird ein Bruder zitiert bei Max F. R. Wailand, Freimaurerei und Kirche. Eine Gegenüberstellung in periodischen
Teilaspekten, Grabenstätt 2002, S. 363.
43
Vgl. Peter Stiegnitz, Gott ohne Kirche. Religion und Freimaurerei, Wien 2003, S. 119 und 144.