Translating Humboldt into the 21st Century - Übersicht - Hu
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Translating Humboldt into the 21st Century - Übersicht - Hu
Koordination Exzellenzinitiative Tile von Damm Elisabeth Lack Translating Humboldt into the 21st Century – Übersicht der wichtigsten Maßnahmen des Langantrags Unter dem Titel Translating Humboldt into the 21st Century will die HumboldtUniversität zu Berlin in die Spitzengruppe internationaler Universitäten kommen, die besten Wissenschaftlerinnen bzw. Wissenschaftler und die klügsten Studierenden gewinnen und die Bedingungen für exzellente Forschung wie Lehre durchgreifend verbessern. Mit dem im Rahmen der Exzellenzinitiative vorgelegten Zukunftskonzept transformiert die Humboldt-Universität die Ideen der klassischen Berliner Universitätsreform, die sich als Leitmodell der Universitätsentwicklung weit über Deutschland hinaus erwiesen haben, für das 21. Jahrhundert auf schöpferische Weise. Das Konzept der Humboldt-Universität hat das Zukunftsthema der Forschung, die integrativen Lebenswissenschaften als sein Herzstück und sieht darüber hinaus gezielte Verbesserungen für alle drängenden Querschnittsthemen einer Volluniversität vor. So werden aufeinander abgestimmte Maßnahmen in den Bereichen Struktur, Entwicklung, Wettbewerb, Nachwuchsförderung und Personalentwicklung sowie Internationalisierung beantragt. Struktur Zukünftig wird die Humboldt-Universität bis zu vier Integrative Forschungsinstitute (IRI) einrichten. Sie entstehen auf Vorschlag von Mitgliedern der Universität aus den Forschungsprofilbereichen der Universität (s. Entwicklung). Ein IRI muss den Kriterien höchster Exzellenz im internationalen Vergleichsmaßstab genügen, strategische Schnittstellen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Unternehmen in der Wissenschaftsregion Berlin-Brandenburg etablieren, nachhaltige Wirkungen für die ganze Translating Humboldt into the 21st Century – Übersicht der wichtigsten Maßnahmen des Langantrags 1 Universität und die Zivilgesellschaft versprechen und schließlich eine hinreichende Differenz zu vergleichbaren anderen nationalen und internationalen Unternehmungen aufweisen. Zusammen mit der Charité und einer Reihe außeruniversitärer Forschungseinrichtungen wird das erste Integrative Forschungsinstitut im Bereich der an der Humboldt-Universität besonders forschungsstarken Lebenswissenschaften entstehen. Am Institute for Integrative Life Sciences (IILS) werden die Lebenswissenschaften einerseits durch die interdisziplinäre Kooperation von Geistes- und Naturwissenschaften neu definiert und andererseits auf internationalem Spitzenforschungsniveau der Naturwissenschaften betrieben. Die Lage zahlreicher Standorte der lebenswissenschaftlichen Spitzenforschung in der Mitte Berlins bietet die Chance, den Campus Nord zu einem Zentrum der Lebenswissenschaften auszubauen. Um die optimale Koordinierung und Umsetzung der Maßnahmen des Zukunftskonzepts sowie der Exzellenzcluster und Graduiertenschulen sicherzustellen, wird die HumboldtUniversität zu Berlin zudem eine Strategieabteilung einrichten. Entwicklung Für die nächsten zehn Jahre wurden sechs wissenschaftliche Profilbereiche definiert, in denen sich die Universität in Forschung und Lehre besonders engagieren wird. Die Profilbereiche der Universität sind in denjenigen Bereichen etabliert worden, die sich im Wettbewerb durch Graduiertenschulen, Exzellenzcluster und Sonderforschungsbereiche als die Spitzenforschungsbereiche der Universität erwiesen haben und in denen ebenso enge wie nachhaltige Kooperationen mit außeruniversitären Partnern aufgebaut werden konnten. Die sechs aktuellen Profilbereiche der Humboldt-Universität sind: Integrative Life Sciences, The Study of Antiquity and ist Transformations, The Study of Security, European Studies, Mathematics as a Key Technology und Modern Optics and Molecular Systems. Als Arbeitsgruppe des Kuratoriums der Humboldt-Universität zu Berlin wird ein wissenschaftlicher Beirat eingerichtet. Der Beirat gibt in schriftlicher Form Empfehlungen zum Aus- oder Abbau wissenschaftlicher Bereiche, zur Einrichtung von neuen Professuren und zur Etablierung neuer Profilbereiche universitärer Forschung ab. Darüber hinaus organisiert er die Evaluierung der Integrativen Forschungsinstitute und entscheidet mit über die Fortführung von Forschungsclustern. Die Humboldt-Universität zu Berlin wird verstärkt Forschung in Risikobereichen fördern. Die Mittel des Fonds für innovative und risikoreiche Forschung werden auf Antrag und aufgrund einer Empfehlung des wissenschaftlichen Beirats der Universität durch den Vizepräsidenten für Forschung vergeben. Translating Humboldt into the 21st Century – Übersicht der wichtigsten Maßnahmen des Langantrags 2 Als strategisches Steuerungsinstrument für die Universitätsentwicklung wird ein Strukturfonds des Präsidenten eingerichtet. Die Gelder sollen vor allem zur Unterstützung und zum Ausbau der Forschungsprofile der Universität, beispielsweise durch herausragende Berufungen, dienen. Wettbewerb Die Humboldt-Universität zu Berlin wird ein Referat für Qualitätsmanagement errichten, welches die Evaluation von Lehre und Forschung universitätsweit durchführt und ein nachhaltiges Qualitätsmanagement aufbaut. Darüber hinaus sollen an der Humboldt-Universität zu Berlin die Aktivitäten im Wissens- und Forschungstransfer erweitert werden, indem – insbesondere für die Geistes- und Sozialwissenschaften – unter dem Dach der Humboldt Innovation GmbH eine eigene Transfer-Abteilung eingerichtet wird. Dabei stehen drei Felder im Mittelpunkt der erweiterten Transferstrategie: Multi-Stakeholder-Transfer, (Politik-)Beratung, Öffentlichkeitsarbeit und Network-Building. Gemeinsam mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen wird an der HumboldtUniversität das Berlin Institute for Higher Education and Employability (BIHEE) gegründet werden. Im Institut wird ein praxisorientierter Ansatz verfolgt, der für die Bedürfnisse der Universität die Entwicklung neuer Konzepte in Didaktik und Vermittlung, die Etablierung von Qualitätsstandards für die Lehre wie auch Maßnahmen für die berufsqualifizierende Ausbildung zusammenbindet. Dabei wird die Expertise außeruniversitärer Bildungs- und Lehrforschung mit dem konkreten Erfahrungswissen der Humboldt-Universität zu Berlin auf der Basis von gemeinsamer Forschung zusammengeführt. Gleichzeitig fungiert das BIHEE als institutioneller Rahmen für die Evaluation neuer Modelle im Bereich der Lehre, wie der Eduard-Spranger-Professuren (s. Nachwuchsförderung/Personalentwicklung). Ziel ist es, die Beschäftigungsfähigkeit (Employability) der Studierenden nachhaltig zu steigern. Nachwuchsförderung/Personalentwicklung Eine weitere Leitidee des Zukunftskonzepts der Humboldt-Universität zu Berlin ist die Verbindung von Nachwuchsförderung, Personalentwicklung und Forschungsförderung zu einem durchlaufenden System der wissenschaftlichen Personalentwicklung, das die Universität für Wissenschaftler aller Altersgruppen gleichermaßen attraktiv gestaltet. Dieses integrative Konzept orientiert sich dabei nicht an den traditionellen Statusgruppen, sondern an den Stufen von wissenschaftlichen Karrieren, die in der Studienzeit beginnen und in der Regel auch deutlich über die Pensionsgrenze hinausreichen. Die Konzeption betrifft zunächst einmal vier Stufen der akademischen Karriere: Translating Humboldt into the 21st Century – Übersicht der wichtigsten Maßnahmen des Langantrags 3 1. Doktoranden (Humboldt Graduate School) 2. Young Researchers (Postdoktoranden und junge Professorinnen bzw. Professoren) 3. Advanced Researchers (etablierte Forscherinnen bzw. Forscher, die bereits über Erfahrung in Forschung und Lehre verfügen) 4. Senior Researchers (emeritierte und pensionierte Forscherinnen bzw. Forscher). Ziel ist, die bestmögliche Förderung der vier Stufen in fünf Hinsichten zu gewährleisten: a) Gleichstellung; b) Professionalisierung (Maßnahmen im Bereich der Qualifizierung und Weiterbildung); c) Gastwissenschaftlern Internationalisierung und Ausbau (Auslandsaufenthalte, fremdsprachlicher Betreuung Kompetenzen); d) von spezielle Forschungsförderung (unterstützende Maßnahmen für die kritischen Übergangsphasen in der wissenschaftlichen Laufbahn sowie Unterstützung von Risikoforschung) und e) Mentoring (Maßnahmen zur transparenten Weitergabe von Erfahrungswissen). Aus der Fülle der aufeinander abgestimmten Maßnahmen sind im Folgenden einige besonders innovative Maßnahmen hervorzuheben. Die Humboldt-Universität zu Berlin wird in Kooperation mit der Leibniz-Gemeinschaft bis 2010 sukzessive zehn LeibnizHumboldt-Professuren für Nachwuchswissenschaftler einrichten, um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und risikoreiche, innovative Forschung in beiden Einrichtungen auszubauen. Die beiden Partner identifizieren durch eine gemeinsame Strategiekommission Zukunftsthemen der Forschung und berufen auf Vorschlag der jeweiligen Präsidenten in diesen Bereichen junge Wissenschaftler für die Zeit von neun Jahren an die Universität, der Umfang ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit an der Universität wird (im Unterschied zu den bisherigen S-Professuren) bei 40% liegen. Für die Leibniz-Humboldt-Professuren entsteht damit die einmalige Karrierechance, zugleich an einer exzellenten Universität und an einer außeruniversitären Forschungseinrichtung tätig zu sein. Für die Förderung und Verbesserung der universitären Lehre richtet die HumboldtUniversität zu Berlin zwanzig zusätzliche Eduard-Spranger-Lehrprofessuren in ihren sechs Profilbereichen ein, um die Betreuungsrelation zunächst an einzelnen Stellen exemplarisch zu verbessern. Die Laufzeit einer Spranger-Professur kann zwei oder mehr Jahre betragen. Sie ist auf Antrag und nach positiver Evaluierung verlängerbar. Spranger-Professuren werden auf Grundlage eines Antrags an Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer vergeben, die einen sehr guten Track Record in der Lehre aufweisen und ein innovatives bzw. experimentelles Konzept der Verknüpfung (nicht nur eigener) aktueller Forschung mit der Lehre entwickeln. Um die Attraktivität der SprangerProfessuren zu sichern, erhalten Spranger-Professoren befristete finanzielle Zulagen sowie befristete zusätzliche Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, welche an der Forschung und an der Lehre beteiligt werden sollen. Die zahlreichen Maßnahmen Translating Humboldt into the 21st Century – Übersicht der wichtigsten Maßnahmen des Langantrags des 4 Zukunftskonzepts im Bereich der Gleichstellung soll hier nur exemplarisch durch den neu einzurichtenden Gleichstellungsfonds und das geplante Dual Career Center veranschaulicht werden. Ein Fonds zur Gleichstellung in Höhe von 250.000 € jährlich wird eingerichtet, aus dem finanzielle Anreize zur Berufung von Wissenschaftlerinnen an die Fakultäten gewährt werden können. Mittel aus diesem Fonds können für die Einrichtung befristeter W2-Professuren genutzt werden, auf denen beispielsweise positiv evaluierte Juniorprofessorinnen weiterbeschäftigt werden können, denen die Fakultät gern Tenure anbieten möchte. Weiter können mit Hilfe der Mittel Laufzeiten von Verträgen verlängert werden, um Kinderbetreuungszeiten zu berücksichtigen. Schließlich können auf diese Weise zusätzliche Mittel aufgebracht werden, um eine Professur so auszustatten, dass sie in Fächern mit besonders geringem Frauenanteil für eine Bewerberin attraktiv wird. Mittel aus dem Fonds werden schließlich gezielt für Maßnahmen eingesetzt, die die Standorte der Universität frauenfreundlicher machen, z.B. durch einen Babysitter-Service. Die Gelder werden über den Präsidenten vergeben. In Verbindung mit den derzeitigen Aktivitäten im Rahmen der Exzellenzinitiative soll für die drei Berliner Universitäten sowie die außeruniversitären eingerichtet werden, Forschungseinrichtungen das neu nach Berlin ein gemeinsames kommende Servicezentrum Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei unterstützt, bei dem hiermit für sie verbundenen Ortswechsel auch für die jeweiligen Partnerinnen eine geeignete berufliche Position im Raum BerlinBrandenburg zu finden. Internationalisierung Die verstärkte Internationalisierung ist ein zentrales Querschnittsthema der HumboldtUniversität. Durch die Einführung von Internationalisierungsbeauftragten in den Fakultäten und Forschungsinstituten soll der Informationsfluss zwischen der Universitätsverwaltung, den Wissenschaftlern und internationalen Partnern vereinfacht und beschleunigt werden. Der Ausbau der internationalen Kontakte soll durch weitere Humboldt Offices Abroad (HOA) auf bestimmte Regionen fokussiert und durch die spezifischen Verbindungen der sechs Profilbereiche und der neuen integrativen Forschungsinstitute intensiviert werden. Als übergreifende Serviceeinrichtungen für (internationale) Gäste, Wissenschaftler und Studierende werden auf dem Campus Mitte und dem Campus Adlershof Central Service Centers eingerichtet. Sie dienen nach dem Prinzip des One-Stop-Service als kompetente Beratungs- und Betreuungspunkte. Translating Humboldt into the 21st Century – Übersicht der wichtigsten Maßnahmen des Langantrags 5 Allgemeines Die Humboldt-Universität zu Berlin wurde als eine von acht Universitäten in Deutschland dazu aufgerufen, ein Zukunftskonzept in der zweiten Runde des Exzellenzwettbewerbs einzureichen. Die Begutachtung seitens des Wissenschaftsrats findet am 11. und 12. Juni in der Universität statt. Die Entscheidung über die Förderung der zukunftsweisenden Maßnahmen fällt bei positiver Evaluation im Oktober 2007. In der 1. und 2. Förderlinie hat die Humboldt-Universität zu Berlin Langanträge für drei Exzellenzcluster (Topoi – The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations (gemeinsam mit der FU), Security and Risk, NeuroCure: Towards a Better Outcome of Neurological Disorders) und vier Graduiertenschulen (Graduate School of Quantitative Biology, Berlin Graduate School of Social Sciences, Berlin School for Regenerative Therapies at the Berlin-Brandenburg Center for Regenerative Therapies, Geschichte und Theorien des Wissens) gestellt. In der ersten Runde der Exzellenzinitiative waren sowohl die Graduiertenschule Mind and Brain als auch die Berlin Mathematical School (ein gemeinsamer Antrag von TU, HU und FU) erfolgreich. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an die Koordination Exzellenzinitiative: Elisabeth Lack Tel.: 2093-2122 E-Mail: [email protected] Tile von Damm Tel.: 2093-2147 E-Mail: [email protected] Translating Humboldt into the 21st Century – Übersicht der wichtigsten Maßnahmen des Langantrags 6