deutsche alpenstrasse

DEUTSCHE ALPENSTRASSE
Copyright Jürgen M. Grund [www.jmgrund.de], August 2012 - Alle Angaben ohne Gewähr.
DEUTSCHE ALPENSTRASSE
Vorwort
In Lindau am Bodensee beginnt die Deutsche Alpenstraße, die nahezu ausschließlich
entlang bzw. durch die Bayrischen Alpen führt und den Bodensee mit dem Königssee
bzw. Lindau mit Berchtesgaden verbindet. Sie führt über Oberstaufen, Immenstadt,
Sonthofen, Füssen, Oberammergau, Garmisch-Partenkirchen, Wallgau, Rottach-Egern,
Bernau, Reit im Winkl bis Berchtesgaden. Insgesamt
werden dabei rund 450 km zurückgelegt und
selbstverständlich
auch
viele
Höhenmeter
überwunden. Dazu tragen mehrere Passstraßen bei,
die u.a. über den Achernpass, Masererpass oder
den Schwarzbachwachtsattel führen.
Die Strecke bietet neben einer reizvollen
Berglandschaft mit Wäldern und Wiesen vor allem
sehr schöne Seen (wie z.B. den Alpsee, Weißensee,
Sylvenstein-Stausee, Tegernsee oder Schliersee).
Für Kunst- und Kulturinteressierte lohnen sich
Besichtigungen
der
Königsschlösser
des
Märchenkönigs Ludwig II, der berühmten Wieskirche
in Steingaden, dem Festspielort Oberammergau
oder der historischen Altstadt von Füssen.
Garmisch-Partenkirchen bietet neben vielerlei
Sehenswertem vor allem auch eine sehr
interessante
Führung
rund
um
die
Skisprungschanze.
Um bei der Tour über die Deutsche Alpenstraße die
Freude
am
Radeln
in
einer
herrlichen
Naturlandschaft mit dem Interesse an Natur, Kunst
und Kultur verbinden zu können, lohnt es sich die
einzelnen Etappen nicht zu großzügig anzulegen.
Vielmehr sollte man genügend Zeit für das Verweilen
an naturnahen Plätzen und für Besichtigungen der
vielfältigen Sehenswürdigkeiten einplanen. Im
Hinblick darauf bietet das Buch1 von Rudolf Geser
eine sehr gute Beschreibung der Tour über die
Deutsche Alpenstraße in Ost-West-Richtung.
Achenpass
Zugspitzmassiv bei
Garmisch-Partenkirchen
Flusslandschaft der Isar
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Geser, Rudolf: Die schönsten Alpenpässe mit dem Rennrad, 40 ausgewählte Routen in Deutschland,
Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz, 3. Aufl., München 2004.
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In entgegengesetzter Richtung (Lindau – Berchtesgaden) würden sich demzufolge die
folgenden fünf Etappen folgendermaßen darstellen lassen:
1. Etappe
Lindau – Sonthofen (63 km)
Lindau – Scheidegg – Lindenberg – Oberstaufen –
Immenstadt – Sonthofen
2. Etappe
Sonthofen
–
Oberammergau
(97,5
km)
Sonthofen – Bad Hindelang – Oberjoch – Wertach –
Nesselwang – Füssen – Steingaden – Echelsbacher
Brücke - Saulgrub – Unterammergau
Nesselwang
3. Etappe
Oberammergau – Rottach-Egern (105,5 km)
Oberammergau – Schloss Linderhof – Ettal – Ettaler
Sattel – Garmisch-Partenkirchen – Krün – Wallgau –
Vorderriß – Sylvensteinstausee – Kreuth – RottachEgern
4. Etappe
Rottach-Egern – Bernau (88,0 km)
Rottach-Egern – Spitzingsattel – Aurach – Sudelfeldsattel – Brannenburg – Törwang – Frasdorf –
Aschau – Bernau
5. Etappe
Bernau – Berchtesgaden (87,5 km)
Bernau – Unterwössen – Masererpass – Reit im
Winkl – Aschenau – Schneizlreuth – Schwarzbachwachtsattel – Ramsau – Berchtesgaden
Abendliche Stimmung
am Tegernsee
Aktuelle Informationen zur Deutschen Alpenstraße bietet die Homepage des Touristikvereins
Deutsche Alpenstraße unter www.deutsche-alpenstrasse.de.
Der Autor führte bei nahezu idealen Bedingungen im August 2012 eine dreitägige Tour über die
Deutsche Alpenstraße durch. Diese wurde durch eine weitere Etappe zur Anreise nach Lindau
am Bodensee ergänzt. Obwohl die einzelnen Etappen jeweils ca. 140 km umfassten, konnten
dennoch die vielfältigen landschaftlichen Schönheiten dieser Ferienstraße genossen werden.
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Etappe zur Anreise: Reutlingen - Lindau
Reutlingen  Engstingen (15 km)  Zwiefalten 43 km)  Riedlingen (55 km)  Herbertingen
(66 km)  Bad Saulgau (73 km)  Weingarten (102 km)  Tettnang (127 km)  Kressbronn
(133 km)  Lindau (146 km)
Natürlich gelangt man nach Lindau gut per PKW, Bahn oder - über Friedrichshafen – sogar mit
dem Flugzeug. Für ambitionierte Radler versteht sich eher die Anreise mit ihrem Rennrad. Der
Autor startete seine Tour im Raum Stuttgart - konkret in Reutlingen, dem Tor zur schwäbischen
Alb. Von hier kann man über unterschiedliche Wege zum Bodensee gelangen.
Für eine rasche Anreise und zum Warmradeln bietet sich die Strecke von Reutlingen über
Pfullingen, Großengstingen, Zwiefalten, Riedlingen, Ertingen, Bad Saulgau, Weingarten,
Ravensburg bis nach Lindau an. Meistens kann hier
direkt auf der Landstraße gefahren werden; vereinzelt
muss wegen ausgewiesener Kraftfahrstraßen auf
Nebenstraßen oder Radwege ausgewichen werden.
Unterwegs erklimmt man immerhin den Aufstieg zur
Schwäbischen Alb, überquert die Donau und radelt
entlang der Hopfenfelder und Apfelbaumplantagen der
Bodenseelandwirte. Angekommen in Lindau lohnen
sich auf jeden Fall der Besuch der Insel und ein
Hafeneinfahrt, Lindau
Spaziergang über die malerische Uferpromenade.
1. Etappe: Lindau - Steingaden
Lindau  Scheidegg (13 km)  Lindenberg (17 km)  Oberstaufen (32 km)  Immenstadt
(55,5 km)  Sonthofen (63 km)  Bad Hindelang (66,5 km)  Oberjoch (79 km)  Wertach
(89,5 km)  Nesselwang (96 km)  Füssen (114 km)  Steingaden (136 km)
Das erste Ziel nach dem Start in Lindau ist Scheidegg. Da der Kurort hoch gelegen ist, müssen
zunächst rund 400 Höhenmeter überwunden werden. Weiter geht es über eher welliges Terrain
mit ansteigenden Straßenabschnitten und einzelnen Abfahrten. Von Oberstaufen gelangt man
recht zügig zum Großen Alpsee bei Immenstadt und anschließend nach Sonthofen. Danach
geht es hoch nach Oberjoch auf 1.136 m über NN. Der rund 7 km lange Aufstieg von Bad
Hindelang ist aufgrund einer guten Straßenführung recht
gut zu bewältigen. Anschließend wird man zudem mit
einer langen Abfahrt bis Wertach belohnt. Dort geht es
rechts weiter zum Grüntensee bis Nesselwang. Aufgrund
der abfallenden Strecke erreicht man - vorbei am
Weißensee – schließlich relativ zügig das knapp 20 km
entfernte Füssen. Hier sollte man sich auf jeden Fall Zeit
für einen Besuch der historischen Altstadt nehmen und
wenigstens im Vorbeifahren einen Blick auf das
imposante Schloss Neuschwanstein werfen. Bis
Steingaden sind es noch genau 22 km, die aufgrund der
Weißensee, Füssen
ebenen Strecke rasch geradelt werden können.
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2. Etappe - Steingaden - Hausham
Steingaden  Wildsteig (5,5 km)  Echelsbacher Brücke (8,5 km)  Saulgrub (15,5 km) 
Oberammergau (24,5 km)  Ettal (29,5 km)  Oberau (34,5 km)  Farchant (38,5 km) 
Garmisch-Partenkirchen (44,5 km)  Krün (58,5 km)  Wallgau (60,5 km)  Vorderriß (74 km)
 Fall (81,5 km)  Sylvenstein-Stausee/Abzweigung (91,5 km)  Achenpass (93 km)  Kreuth
(104,5 km)  Rottach-Egern (109,5 km)  Hausham (124,5 km)
Auf dieser Etappe zeigt sich Bayern von seinen
schönsten Seiten - Wiesen und Wälder, Berge und
Seen, Kunst und Kultur - alles ist vertreten, was Bayern
als Urlaubsregion interessant und beliebt macht. Von
Steingaden mit der berühmten Wieskirche geht es
zunächst 22 km lang bis nach Oberammergau, dem
bekannten Passionsspielort. Auf etwa der halben
Strecke passiert man die Echelsbacher Brücke, wo es
sich lohnt, einen Blick in die Tiefe zu wagen.
Über Saulgrub und Unterammergau geht es zügig
weiter nach Oberammergau, wo jeweils ein Blick auf
das Passionsfestspielhaus, die Luftmalereien oder den
Kofl geworfen werden kann. Die Passionsfestspiele
gehen bekanntermaßen auf ein Gelübde aus der Zeit
der Pest zurück
Blick von der Echelsbacher Brücke
und werden alle
zehn Jahre durchgeführt. Als Schauspieler dürfen
ausschließlich
Bürgerinnen
und
Bürger
von
Oberammergau agieren.
Vorbei am Kloster Ettal geht es über den Ettaler Sattel
hinunter nach Garmisch-Partenkirchen (mit Blick auf die
Zugspitze und etwas später auf die weltberühmte
Skisprungsschanze). Die anschließende Auffahrt bis Krün
ist etwas anstrengend. Ansonsten kommt einem im
weiteren Verlauf die Streckenführung sehr entgegen. Man
kann die herrliche Berg- und Seenwelt - u.a. den
Karwendel, die Flusslandschaft entlang der Mautstraße
von Wallgau bis Vorderriß, den Sylvenstein-Stausee oder
den Tegernsee - sehr genießen. Die Strecke fällt häufig
und erlaubt zügiges und kräftesparendes Radeln. Eine
Ausnahme bildet der Achenpass mit einer Höhe von
941 m über NN. Doch was wäre eine richtige Radtour
ohne einen bezwungenen "Gipfel"?
Blick zum Kofl, Oberammergau
Sylvenstein-Stausee
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3. Etappe Hausham - Berchtesgaden
Hausham  Wörnsmühl (8 km)  Hundham (11 km)  Bad Feilnbach (18 km)  Brannenburg
(28 km)  Törwang (38,5 km)  Frasdorf (48,5 km)  Aschau (53 km)  Bernau (57,5 km) 
Grassau (56,5 km)  Unterwössen (63 km)  Masererpass (69,5 km)  Reit im Winkl (72,5 km)
 Seegatterl (77 km)  Aschenau (96 km)  Schneizelreuth (109 km)  Schwarzbachwachtsattel (114,5 km)  Ramsau (124 km)  Berchtesgaden (132,5 km)
Die dritte Etappe öffnet erneut den Blick des Radlers für
die herrliche Naturlandschaft mit Wiesen, Wäldern,
Bergen und Felswänden. Den Höhepunkt bildet dabei
sicherlich das Watzmannmassiv bei Berchtesgaden.
Wetterbedingt geht es nördlich des Wendelsteins von
Hausham über Wörnsmühl, Bad Feilnbach nach
Brannenburg. Dabei wird die eigentliche Route der
Deutschen Alpenstraße südlich des Wendelsteins nicht
befahren; erst in Brannenburg kann die Tour planmäßig
auf der Alpenstraße fortgesetzt werden. Von dort führt
die Straße südlich des Chiemsees bis Bernau. Danach
zweigt die Route nach Süden in Richtung des
Masererpasses ab, der 793 m über NN unweit der
Grenze zu Österreich gelegen ist.
Anschließend geht es weiter nach Reit im Winkl dem
bekannten Ferienort. Von hier aus sind es noch knapp
70 km bis Berchtesgaden dem Ziel der Deutschen
Alpenstraße. Die landschaftlich reizvolle Strecke führt
vorbei am Mitter- und Lödersee, südlich von Ruhpolding
und Inzell. Die Abfahrt nach Schneizelreuth bietet eine
gute Gelegenheit Tempo zu machen bis es dann bei
14%tiger Steigung hoch zum Schwarzbachwachtsattel
(868 m über NN) geht. Die übrigen 20 km bis
Berchtesgaden sind dann rasch und zügig bewältigt.
Masererpasshöhe
Blick von der Abfahrt des
Schwarzbachwachtsattels
Ziel – Talstation der Obersalzbergbahn
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