Dakha-Brakha – Karpatskyi rep

Transcription

Dakha-Brakha – Karpatskyi rep
BORN IN UA
(by Yuriy Gurzhy)
Ask me where I come from
I'll sing you this song
I hope you've got time
Cause it's pretty long
So make yourself comfortable
Let me begin
I was born in Харьков
But I live in Berlin
If you know history
No need to explain
I was born in the Republic
Of Soviet Ukraine
You can hear it in my accent
In the music I play
No wonder today
I'm proud to say
I WAS BORN IN UA!
Got my Soviet passport
1991
Memory from an era
That's long long gone
The times were changing, (or "a'changing")
Changing fast
We watched the empire
Starting to rust
Then falling apart
Many things went wrong
But what didn't kill us
Made us strong
It's twenty sixteen (вместо two thousand sixteen)
We've come a long way
No wonder today
I'm proud to say
I WAS BORN IN UA!
Wie in manchen anderen Ländern, gibt es in der ukrainischen Volksmusik auch eine Proto-HipHopForm, genannt Kolomiyki. Dutzende gereimter Strophen zur gleichen Melodie, in ukrainischen
Dörfern wird es seit Jahrhunderten gerappt! DakhaBrakha bedient sich der reichen KolomiykiTradition und verpasst den alten Reimen neue Musik: „Hört Euch, liebe Leute, mein Lied an, denn
ich über alle meine Jungs singen möchte“. Kurz gefasst, so many men, so little time
www.dakhabrakha.com.ua
In „D’ad’a Pizza“ erzählt Gutsul Calipso eine Geschichte von zwei Nachbarn und ihren sechs
Kindern. Der Eine hat drei Töchter, der Andere drei Söhne. Nachdem die Väter sich eines Sonntags
betrinken, entscheiden sie, dass ihre Kinder heiraten sollen, so dass sie in der Zukunft öfter die
Möglichkeit hätten, miteinander zu saufen. https://www.facebook.com/GutsulCalipso
„A vzhe rokiv 300“ ist eine der vier Volksliedinterpretationen auf dieser CD (neben den Songs von
DakhaBrakha, Mariana Sadovska und Hudaki). Ein uralter Song klingt in diesem ReggaeArrangement moderner und aktueller denn je. „Schon seit 300 Jahren ist der Kosack in der
Gefangenschaft...er läuft das Ufer vom Dnepr-Fluss entlang und ruft nach seinem Schicksal:
Komm bitte aus dem Wasser raus, befreie mich aus dem Elend“
http://www.kozaksystem.com/
https://www.facebook.com/TarasChubai
Der junge Protagonist des aus dem 19. Jahrhundert stammenden Songs von Mariana Sadovska
wird zur Armee einberufen. „Weder mein Vater, noch meine Mutter werden mich beweinen, dafür
aber die drei jungen Frauen. Eine, weil ich ihr Bruder bin, Zweite, weil ich ihr Kuppler bin, und
die Dritte, weil sie von mir schwanger ist“. http://marianasadovska.com/
Serhij Zhadan ist heute der bekannteste Dichter der Ukraine. Seine Lyrik wird in Schulen studiert,
seine Lesungen ziehen Hunderte Zuhörer an. Auch in der Rolle des Songschreibers und Sängers
einer Punkband ist er ein spannendes Phänomen. Eigentlich ist Zhadan ein Rapper, bloß seine Band
spielt überhaupt kein Hiphop. Er lebt in Kharkiw, die ehemalige Hauptstadt der sowjetischen
Ukraine, über diese Stadt hat er mehrere Texte verfasst, auch „Radio Kharkiv“ gehört dazu. „Das
ist dein Kiez, ohne Anfang und Grenze, Gesichter, Herzen und Arbeitsplätze, deine Antennen
und die U-Bahn-Netze, einzelne Teile des grossen Systems. Deine Grenzen und deine Ufer, deine
Schulden und deine Feinde, alle Kapitale und die Arbeiterviertel, alles, worüber man dich nie
gefragt hat.“ https://www.facebook.com/JadanDogs/
Der Text von „TinDenSum“, gesungen von Hycz Orkestr, stammt aus der Feder des Klassikers
ukrainischer Literatur Volodymyr Sosiura. Erstaunlich, wie natürlich und gegenwärtig ein fast
jahrhundertealtes Gedicht als Songtext wirken kann. „Bucklige Strassen….Ein Plakat auf der
Wand, und auf dem Plakat eine schwarze Hand. Unter der Hand blutige Buchstaben, sie lassen
nicht in Ruhe, rufen wieder und wieder...“ https://soundcloud.com/hycz
A Shpay in yam / A drop in the ocean
(by Julian Kytasty & Michael Alpert)
Once upon a time i heard a golden swallow
Singing in the green wood:
“Come to me, my sweet nightingale
Listen well, what I do say to you
From afar, I did hear the longing
In your song, that I recognized at once
Your lovely singing brings to me the great solace
It seems I’ve known you for a long time”
Together we did fly through woods and glades
In lovely autumn-tide, in that golden time
Out by the bay, in the red glow of sunset
For luck and blessing we spat into the sea
O my swallow, you are so very dear to me
There are but few of your mettle in this world
Your charm, your wisdom,
And your grace please me greatly
Like a doe on the green meadow
Fain would I fly away
To you, my swallow
Set up a khupe with you in the green forest
With you I’d build a yellow house
And live out my years there with you
But no longer am I a young nightingale
Winging freely through the sky
I cannot leave my home
My warm little nest
Though i would so gladly fly away anew
Far have I traveled, from town to town
From village to village, with fire and flame
Deep in my heart, my swallow flies with me
Though all that remains
Is our spitting in the sea
On high, the stars float like a khupe
And the moon flickers like an icy flame
May fortune be with you
My dear, sweet swallow
May spitting in the sea be for luck and blessing
In the forest there sings a golden swallow
In the green glade she does sing,
Come fly to me, my nightingale,
Listen well, what I to you do say