Stabilität für Teneriffa - eine resiliente Entwicklung der Insel

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Stabilität für Teneriffa - eine resiliente Entwicklung der Insel
Ankündigung des offenen Seminars (in deutscher Sprache)
an der Humboldt Cosmos Multiversity
vom 14. bis 16. April 2015 im Tagungsgebäude „La Casona“,
Tacoronte (neben der Kirche Sta. Catalina). Thema:
Stabilität für Teneriffa - eine resiliente
Entwicklung der Insel
Offenes, wissenschaftlich basiertes Seminar unter der Moderation von
Prof. Dr. Franz Reither, Komplexitätsforscher und Regionalentwickler, Bamberg.
Kostenfreie Teilnahme
Programm / Ablauf des Workshops in „La Casona“ in Tacoronte (gegenüber Sta. Catalina)
Dienstag, 14. April:
09:00
Eintreffen der Teilnehmer
09:30 - 11:00h Einführung: Merkmale und Kriterien resilienter Systeme
11:30 - 15:00h Praktische Umsetzung der Inputs der TeilnehmerInnen zur
Modellierung des (sozialen) „Regionalsystems der Insel Teneriffa“
Mittwoch, 15. April:
09:30 - 14:30h Fortsetzung und Abschluss des praktischen Modellaufbaus
18:00 Gemeinsame Diskussionssitzung unter Beteiligung von Journalisten zum Thema
Resilienz für Teneriffa mit dem Moderator der (in Spanisch abgehaltenen)
Parallelveranstaltung
von Prof. Blum zur Resilienz in der Agrikultur. Die Diskussion wird je nach Diskutant in
Deutsch, Spanisch oder Englisch geführt
Donnerstag, 16. April:
10:00 - 13:00h Rückmeldung an die Teilnehenr zu der im Modell berechneten Analyse,
Diskussion der modellierten Ergebnisse, Formulierung der Empfehlungen.
Einführungstext (© Franz Reither, Deplecto - HEURISTICON)
Ziel des Seminars ist die Klärung wesentlicher Grundlagen dessen, was man unter Resilienz
versteht. Dieses für komplexe Systeme zentrale Merkmal der inneren und äußeren Stabilität
gewinnt nicht erst seit den jüngsten Katastrophen und Turbulenzen technischer,
wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Art an Bedeutung. Die zunehmende Komplexität
aller Realitätsbereiche erfordert ein zunehmend vertieftes Verständnis für jene strukturellen
und inhaltlichen Bedingungen, die für ein stabiles Fortdauern unserer (Lebens-) "Welten"
dringend erfüllt sein müssen. Jenseits des Verständnisses für allgemein gültige Kriterien gilt
es, deren Inhalte auf konkrete Situationen – hier auf das „System“ Teneriffa - abzubilden. Ein
konkretes Beispiel zur Erläuterung von Unterscheidungen: Für die Stabilität eines
allradgetriebenen Fahrzeugs im Gelände sind andere Eigenschaften nötig als für die Stabilität
der Mietsituation auf dem Wohnungsmarkt.
Das Seminar führt nicht nur grundlegend in die Thematik „Resilienz“ ein, es werden auch die
sich daraus ergebenden Befunde im Rahmen eines entlang praktischer Beispiele gestalteten
Workshops konkretisiert. Es bietet den Teilnehmern die Gelegenheit, ein eigenes, auf die
spezifischen Bedingungen Teneriffas abgestimmtes, komplexes dynamisches Modell der
Wirtschafts- und Lebensregion Teneriffa in seinen Grundzügen zu entwickeln. Abschließend
erfolgt eine erste Analyse und Prognose hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit des gesamten
Konzepts und seiner Robustheit gegenüber äußeren Störungen und ggf. Verletzungen der
von den Teilnehmern erarbeiteten Voraussetzungen.
Der zeitliche Ablauf des Seminars gliedert sich in eine erste Phase (1/2 Tag) der Erarbeitung
der für resiliente Systeme konstituierenden Dimensionen und ihrer formalen Eigenschaften.
Es folgen Abschnitte (über die folgenden 1 1/2 Tage) der praktischen Umsetzung der bisher
erarbeiteten "allgemeinen" Ergebnisse für die Regionalentwicklung Teneriffas auf Basis der
von den Teilnehmern entwickelten Kriterien. Es werden die vernetzten und dynamischen
Zusammenhänge der jeweils wichtigen Komponenten in einem Modell zusammengeführt.
Die dritte Phase (1/2 Tag) dient (nach einem „Nachtlauf“ zur Modellberechnung)
abschließend der Rückmeldung der erzielten Resultate, der Analyse stabilitätskritischer
Systembereiche und der Möglichkeiten ihrer Optimierung und hat somit Empfehlungscharakter.
Der gesamte Zeitbedarf für die Teilnehmer beträgt somit 2,5 Tage, deren Aufteilung, wie in
der Programmankündigung spezifiziert, konzipiert ist, bei Bedarf jedoch flexibel abgeändert
werden kann. D.h. die Teilnehmer sollten sich darauf einrichten, dass der Ablauf nicht
unbedingt minutengenau erfolgen wird.
Für all jene, die sich für das "woher?" und "womit?" und somit für die theoretische Basis des
Workshops interessieren, hier einige Informationen zu den Hintergründen:
Die von uns hier angewendete und entwickelte Methode des „High-Complex Modelling“ (©
Deplecto - HEURISTICON) bildet sehr komplexe dynamische Situationen einschließlich der
enthaltenen Annahmen systematisch ab. Sie ist das Ergebnis langjähriger Komplexitäts-
forschung und Erprobung in vielen praktischen Fällen. Das Zusammenwirken „harter“ (z.B.
technischer und wirtschaftlicher) und „weicher“ (z.B. psychischer und sozialer) Faktoren wird
mithilfe dieser Methode transparent gemacht und ist damit einer genauen Analyse
zugänglich. Vor allem dank einer abbildungsstarken Metrik lässt sich der jeweils aktuelle
Gesamtzustand des Systems und der Situation präzise bestimmen und in komprimierter
Form mittels Kennwerten abbilden. Dabei versteht sich die Methode als Werkzeug, das das
bereits bei den Teilnehmern und Informationsgebern vorhandene Wissen und die
verfügbaren Kompetenzen gezielt verstärkt. Die Souveränität und Verantwortung der
Entscheidungsträger, die sich dieses Tools bedienen, wird durch sie in keinem Fall
abgeschwächt, sondern, im Gegenteil, deutlich erhöht und vor allem klarer kommunizierbar.
Das High-Complex Modelling (© Deplecto - HEURISTICON) bildet selbst ungewöhnlich stark
vernetzte, nicht-lineare dynamische Systeme mit sehr vielen Dimensionen realitätsnah ab. Es
ermöglicht schon in der Frühphase eines Projektes zur Ideen- und Strategieentwicklung ein
gezielt hypothesengeleitetes Management der Modellfindung im Gegensatz zum isolierten
und punktuell versuchsweisen Vorgehen mit seinen nicht selten theoretisch nur sehr
schwach ausgearbeiteten Konzepten. Damit wird das Risiko, wichtige Neben- und vor allem
Spätwirkungen von Entwicklungen in Systemen zu unterschätzen oder sogar zu übersehen,
systematisch verringert. Auch im weiteren Verlauf unterstützt diese Methode die Arbeit der
Experten, indem sie kontinuierlich die Entstehung und Prüfung neu auftauchender,
anspruchsvoller Ideen systematisch begleitet. In Verbindung mit der prognostischen
Validität der Modelle, die auch in Zwischenstadien der Entwicklung eine kritische
Beurteilung der Erfolgsaussichten erlaubt, wird der gesamte Prozess der Modellbildung
optimiert.
Konkret bedeutet das eine frühzeitige Vermeidung von „Sackgassen“ und „Umwegen“ und
die stetige Fokussierung auf insbesondere mittel- und langfristig erfolgversprechende
Entscheidungscluster, die damit auch in politischen Prozessen stabilisierend wirken. Dank
dieses „Zeitraffereffekts“ ergeben sich erhebliche Zeit- und Kostenersparnisse in Entscheidungsprozessen. Insbesondere lassen sich krisenhafte Entwicklungen rechtzeitig erkennen
(„Früherkennungssystem“), womit die Handlungsspielräume erweitert und politische und
soziale Kollateralschäden minimiert werden.