Internationales Montessori Kinderhaus Kinderkrippe
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Internationales Montessori Kinderhaus Kinderkrippe
März 2012 MUNICH CHILD E.V. INTERNATIONALES MONTESSORI KINDERHAUS PÄDAGOGISCHES KONZEPT: KINDERKRIPPE BAD-SCHACHENER-STR.39 Bad-Schachener-Str.39 – 81671 München Montessori Kinderhaus Munich Child e.V. – Bad-Schachener-Str. 39 – 81671 München Pädagogisches Konzept - Kinderkrippe Internationales Montessori Kinderhaus Munich Child e.V. Bad-Schachener-Str.39 - 81671 München Munich Child e.V. Pertisaustr. 9 81671 München Tel: (089)-632 032 08 Fax: (089)-632 036 27 [email protected] Inhaltsangabe: 1. Basisinformationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1.1. Unser Leitbild. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2. Leitsätze für die Arbeit der Pädagoginnen in der Kinderkrippe 2.1. Grundprinzipien der Montessori-Pädagogik. . . . . . . . . . . . . .5 2.2. Bindung kommt vor Bildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7 2.3 Sensible Phasen von 0 bis 3 Jahren. . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 2.4. Rolle der Erzieherin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.5.Weitere Grundlagen für die Arbeit der Pädagoginnen. . . . . . . . 9 2.6.Auftrag und Leitziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10 2.7. Geschlechtersensible Pädagogik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.7.1. Zur Umsetzung Geschlechtersensibler Pädagogik. . . . . . . . .11 2.8. Interkulturelle Pädagogik. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . 11 2.8.1. Zur Umsetzung Interkultureller Pädagogik. . . . . . . . . . . . 12 2.9. Integration von Kindern mit besonderem Förderbedarf. . . . . . 14 3. Kleinkindgruppe 3.1. Kinderzahl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15 3.2. Personal. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3.3. Rechtlicher Rahmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16 3.4. Aufgaben der Pädagoginnen in der Krippengruppe. . . . . . . . . 16 3.5. „Vorbereitete Umgebung“ und Entwicklungsbedürfnisse der Kinder. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 3.6. Tagesablauf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 3.7. Eingewöhnungszeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21 3.8. Besondere Angebote: Bewegungsförderung. . . . . . . . . . . . . .22 4. Beobachtung und Dokumentation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 4.1. Tagebuch / Portfolio. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 4.2. Beobachtungsbögen (Krippenbögen 2-4 Jahre) . . . . . . . . . . 25 + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 1 5. Mahlzeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25 6. Dialog und Zusammenarbeit mit den Eltern / Elternbeirat . . . . . . . . 26 6.1. Vernetzung mit anderen Einrichtungen, Fachdiensten . . . . . . .28 7. Qualitätssichernde Maßnahmen 7.1. Einstellung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 7.2. Zusammenarbeit im Team und Verfügungszeit. . . . . . . . . . . 29 7.3. Fortbildungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 8. Schlusswort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 2 + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 1. Basisinformationen: Der „Munich Child e.V.“ ist ein ehrenamtlich tätiger, gemeinnütziger Trägerverein, welcher sich für das Wohl sozial benachteiligter Kinder aus München sowie deren Familien einsetzt. Der Verein verwirklicht dies mit Unterstützung der Landeshauptstadt München und durch Zuwendungen von Organisationen gleicher Zielsetzung. Unser Ziel ist es, die Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder durch Gründung und Unterhalt von Kindertagesstätten in sozial gefährdeten Gebieten unserer Stadt zu entlasten und zu unterstützen. Die Kinder durch spielerisches Lernen nach dem Montessoriprinzip auf den Kindergarten vorzubereiten und somit die Voraussetzungen zu schaffen, für eine spätere Eingliederung in das Schulleben. Dabei ist es uns ein großes Anliegen, dem Kind zu helfen, den Ansprüchen unserer heutigen Gesellschaft gerecht zu werden. Deshalb sehen wir es als unsere wichtigste Aufgabe an, unsere Kinder neben der intellektuellen Frühförderung zu toleranten, weltoffenen und selbstbewussten Menschen zu erziehen. Das Kind soll Achtung und Respekt vor seinen Mitmenschen und seiner Umwelt lernen, aber auch seine eigene Meinung durch friedliche Konversation vertreten. Die Kinder, die aus den unterschiedlichsten Ländern kommen, sollen mit unseren kulturellen und ethischen Werten vertraut gemacht werden, um so die Integration in unsere Gesellschaft zu ermöglichen. 1.1. Unser Leitbild Wir arbeiten auf der Grundlage des Bayerischen Kinderbildungsgesetzes (BayKiBiG) und des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes. Für die Qualifikation des Personals ist der § 16 des AVBayKIBIG Grundlage unserer Arbeit. Bayerische Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz Das Kind gestaltet entsprechend seinem Entwicklungsstand seine Bildung von Anfang an aktiv mit. Das pädagogische Personal in den Kindertageseinrichtungen hat die Aufgabe, durch ein anregendes Lernumfeld und durch Lernangebote dafür Sorge zu tragen, dass die Kinder anhand der Bildungs- und Erziehungsziele Basiskompetenzen erwerben und weiterentwickeln. Leitziel der pädagogischen Bemühungen ist im Sinn der Verfassung der beziehungsfähige, wertorientierte, hilfsbereite, + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 3 schöpferische Mensch, der sein Leben verantwortlich gestalten und den Anforderungen in Familie, Staat und Gesellschaft gerecht werden kann. (§ 1) Der bayerische Bildungs- u. Erziehungsplan unterstützt die pädagogische Arbeit und sichert die Qualität nach aktuellem frühpädagogischem Wissensstand. Neben der Förderung und Stärkung der Basiskompetenzen der Kinder sind themenübergreifende und themenbezogene Förderschwerpunkte Inhalt des bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans. Diese Erziehungs-und Bildungsziele sind in der Ausführungsverordnung zum BayKiBiG (AVBayKiBiG §1-14) formuliert. Sie werden auf verschiedenste Art und Weise umgesetzt. Möglichkeiten hierfür sind der morgendliche Stuhlkreis, entsprechende spielerische Anleitung und Angebote, Musikkassetten, Lieder singen, musikalische Frühförderung, Bewegungsund Sportangebote, Ausflüge, Elterninformationsabende (§1(1), §2, §9, §10, §11, §12), Elterngespräche, Beobachtungsbögen, individuelle pädagogische Planung (§1(2), §3(1,2)), gelebte Integration und Dokumentation, gleichberechtigte Behandlung der Geschlechter, Elternarbeit (§1(3,4,5)), Elterngespräche, Hospitationen, Hinzuziehen von externen Beratungsstellen, Runder Tisch (§3(1,2)), gründliche Personalauswahl und entsprechende Regelungen (§3(3)), Vorbildfunktion, Gleichberechtigung aller kulturellen Unterschiede, Erzählungen von Kindern (§4), Sprachberater-Fortbildung aller Mitarbeiter, MontessoriPädagogik und Montessori-Material (§5, §6, §7), Ausflüge, Vorbildfunktion, Erziehung zur Nachhaltigkeit, Montessori-Material (§8), Zahnprophylaxe, Anleitung zur Hygiene, Elterngespräche (§13). (Weitere Ausführungen zum AVBayKiBiG siehe Anlage 5) Für alle Vorgaben des AVBayKiBiG gilt, dass Kinder spielerisch lernen können, altersspezifische Angebote erhalten, Geschichten erzählt bekommen und lernen selbst zu erzählen, eine offene vom Team getragene Atmosphäre, die alle Beteiligten gleichberechtigt mit einbezieht und bei Schwierigkeiten nicht davor zurückschreckt, externe fachliche Hilfe zu holen. In den Statuten des Munich Child e.V. sind diese Maßgaben deutlich festgeschrieben. Die für die pädagogische Arbeit im Elementarbereich wichtigen Themen werden im Bildungs- und Erziehungsplan ausführlich dargestellt. Der Plan knüpft an Vertrautes an, stellt Bekanntes in einen neuen Zusammenhang und eröffnet neue Aufgabenbereiche. + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 4 2. Leitsätze für die Arbeit der Pädagoginnen in der Kinderkrippe „Dem Leben helfen, ist das erste fundamentale Prinzip der Erziehung. Unsere Hilfe muss darin bestehen, die spontanen Anstrengungen der kindlichen Seele zu unterstützen; eine wirkliche Hilfe soll keine willkürliche Lenkung sein, sondern eine Antwort.“ Maria Montessori 2.1. Grundprinzipien der Montessori-Pädagogik Innerer Bauplan Maria Montessori erkannte, dass der Ursprung der kindlichen Entwicklung im Inneren des Kindes liegt, dass jedes Kind mit einem inneren Bauplan geboren wird. Die Entwicklung vollzieht sich nach physiologischen u. entwicklungspsychologischen Gesichtspunkten gemäß dem kindlichen individuellen Wesen. „Wie jede Keimzelle bereits den Bauplan des ganzen Organismus in sich trägt, ohne dass dieser irgendwie feststellbar wäre, so enthält jedes neugeborene Lebewesen, welcher Gattung es immer angehört, in sich den Bauplan jener psychische Instinkte und Funktionen, die das Wesen instand setzen sollen, zur Außenwelt in Beziehung zu treten.“ (Maria Montessori: Kinder sind anders) Das Kind kann seinem inneren Bauplan nur folgen, wenn es in einer Umgebung aufwächst, die seinen Bedürfnissen gerecht wird. Für Montessori ist die Zeit der frühen Kindheit die wichtigste, die in jeder nur möglichen Weise durch Anregungen ausgefüllt werden soll. Selbsttätigkeit Ein Prinzip in der Montessori- Pädagogik ist die Selbsttätigkeit. Ein Kind, das aktiv handelt, erprobt dabei seine Fähigkeiten, nimmt sich und sein Können bewusst wahr und gelangt so zunehmend zu seiner altersgerechten Selbständigkeit. Aus der gewonnenen Selbständigkeit erwächst Selbstsicherheit und damit Unabhängigkeit vom Erwachsenen. Die Aussage eines Kindes: „Hilf mir, es selbst zu tun!“ machte Maria Montessori zu einer Leitmaxime ihrer Pädagogik. Freie Wahl der Arbeit (Tätigkeit) Ein weiteres Merkmal der Montessori-Pädagogik ist das Prinzip der “freien Wahl der Arbeit”. Das Kind erhält die Möglichkeit, sich aus dem Angebot der + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 5 vorbereiteten Umgebung in der Freiarbeitszeit die Materialien und Betätigungsmöglichkeiten frei zu wählen, die seinem individuellen Interesse entsprechen. Entwicklungsmaterialien Ein wesentlicher Bestandteil der Montessori-Pädagogik ist das klassische Material und das Ergänzungsmaterial, welches das Kind mit seinem Aufforderungscharakter zum Tätigsein anregt. So ist das Lernen mit allen Sinnen möglich. Da jedes Material eine Fehlerkontrolle besitzt, kann das Kind einen Überblick über seine einzelnen Lernschritte und –erfolge erzielen. Der selbständige Umgang mit dem Material gibt dem Kind die Möglichkeit, sich seinen eigenen Arbeitsrhythmus anzueignen und sein individuelles Lerntempo zu entwickeln. Konzentration Findet das Kind in seiner Umgebung den Gegenstand seines Interesses, dann ist es in der Lage, diesem seine ganze Aufmerksamkeit zu widmen und sich vollständig darauf zu konzentrieren, dass es alles um sich herum vergisst. Es entsteht nach Maria Montessori das Phänomen der “Polarisation der Aufmerksamkeit”. Auffällig daran ist, dass das Kind am Ende seiner Tätigkeit nicht erschöpft ist, sondern gestärkt und entspannt wirkt. Deviation (Fehlentwicklung) - Normalisation Die Bedingungen im Umfeld des Kindes sind heutzutage für seine Entwicklung oft ungünstig. Sie bringen zuviel Abwechslung, zuviel Unterbrechung und Unordnung im Alltag, die das Kind nicht zur Ruhe kommen lassen. Es wird ihm unmöglich gemacht, sich zu konzentrieren. Auch Unterdrückung und Bevormundung durch den Erwachsenen können das Kind in seiner natürlichen Entfaltung hemmen, was oft sogenannte kindliche Unarten wie Schüchternheit, Lügen, Interesselosigkeit etc. zur Folge hat. M. Montessori spricht hier von “Deviation” und stellt dieser Fehlentwicklung ihre Vorstellung von der “Normalisation” des Kindes entgegen. Die vorbereitete Umgebung Kinder haben einen natürlichen Drang, nicht nur geistig sondern auch körperlich tätig zu werden. Sie möchten alles in die Hände nehmen, um es aufs Gründlichste zu untersuchen. Das Kind lernt, indem es seine Umgebung „begreifen“ darf. + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 6 Damit ein Kind aktiv wird, muss es Gegenstände (Material) geben, mit denen es tätig sein kann. Die vorbereitete Umgebung beinhaltet Materialien, die dem Kind für die Entwicklungsphasen neue Anforderungen und Erkenntnisse bieten. Diese Materialien stehen in offenen Regalen, so dass sie für die Kinder leicht zugänglich sind (Möbel in kindgerechter Größe). Sie sind von der Form und der Farbe ansprechend gestaltet, damit sie für die Kinder einen Aufforderungscharakter haben. Die pädagogische Arbeit in unserem Kinderhaus bedeutet nicht das kritiklose Übernehmen der Lehre von Maria Montessori. Wir verstehen darunter vielmehr die Auseinandersetzung mit ihren Ideen und Erfahrungen und der Verknüpfung mit den Lebenswirklichkeiten unserer Kinder heute und das Überprüfen unserer eigenen pädagogischen Haltung. 2.2. „Bindung kommt vor Bildung.“ Im Zusammenhang damit steht auch unser weiterer Leitsatz: „Bindung kommt vor Bildung.“ Frau Prof. Becker-Stoll Dieser unterstreicht die Reihenfolge der Prioritäten für die Pädagoginnen im Kinderhaus, trifft allerdings auf Kinder jeden Alters zu: Sie benötigen eine stabile und verlässliche Beziehung zum Erwachsenen und wollen in ihren Bedürfnissen wahrgenommen und respektiert werden. Kinder sind somit frei, ihre Umgebung zu erkunden, tätig zu werden, aktiv und selbstbestimmt zu lernen. Damit einhergehend verstärken sich eigene Initiative, von innen geleitete Motivation und tiefes Interesse. Die Erfahrungen des Selber-Tuns, Selber-Könnens bringen Freude am eigenen Tun mit sich; in Verbindung damit entwickeln sich Vertrauen in die eigene Wirksamkeit und in die eigenen Kompetenzen, Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Die Strukturierung der „Vorbereiteten Umgebung“ (M.M.) und die Materialien orientieren sich am Entwicklungsniveau und an den Entwicklungsbedürfnissen der Kinder. Offene und didaktische Materialien werden so vorbereitet, dass die Kinder sie auf ihrem jeweiligen Entwicklungsniveau selbständig handhaben können, ohne Belehrung oder aktives Eingreifen des Erwachsenen. Erst wenn das Kind bereit ist oder danach fragt, zeigt die Pädagogin dem Kind auf dem Weg der „Darbietung“ (M.M.) das, was es tun möchte, aber noch nicht kann. Die klassische MaterialDarbietung der Montessori-Pädagogik ist auch sehr gut übertragbar auf andere + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 7 Situationen im Alltag, in denen der Erwachsene dem Kind etwas zeigen kann bzw. das Kind etwas gezeigt bekommen möchte. 2.3. Sensible Phasen von 0 bis 3 Jahren Das Kind hat einen Geist, der es befähigt, Wissen zu absorbieren (aufzusaugen). Dieser “absorbierende Geist” versetzt es in die Lage, die für das Kind bedeutsamen Aspekte seiner Umwelt und Kultur gleichsam wie ein Schwamm aufzusaugen. Maria Montessori erkannte das Phänomen der “sensiblen Phasen” bei Kindern. Dies sind Perioden von Empfänglichkeiten, in denen sich das Kind ganz besonders für bestimmte Dinge interessiert und sie deshalb leicht und schnell lernt. Die sensible Phase für Sprache Sie befähigt das Kind, in kurzer Zeit seine Sprache fehlerfrei zu erlernen. Das Interesse an Buchstaben und Ziffern, am Schreiben und Lesen ist ebenfalls ein Merkmal dieser Phase. Im Kinderhausalltag kommen das gemeinsame Miteinander, Geschichten, Musik, Lieder, Gespräche, Übungen zur Wortschatzerweiterung sowie das Montessori-Sprachmaterial dieser Empfänglichkeitsperiode entgegen. Die sensible Phase der Ordnung Das Kind entwickelt großes Interesse und eine ausgeprägte Fähigkeit, die Dinge in seiner Umgebung zu beobachten, zu entdecken und sicher und schnell wahrzunehmen. In diesem Zusammenhang ist z.B. an die Materialien in den Regalen im Kinderhaus gedacht, die immer an derselben Stelle zu finden sind. Diese äußere Ordnung vermittelt ihm das Gefühl der Sicherheit und Strukturierung. Die sensible Phase der Bewegung Der in dieser Zeit zu beobachtende Bewegungsdrang des Kindes versetzt es in die Lage, sich frei zu bewegen, seine Bewegungen zu koordinieren und willentlich zu steuern. In der Praxis des Kinderhauses sind hier besonders die Übungen des täglichen Lebens ein vielfältiges Tätigkeitsfeld, gleichfalls die stetigen Bewegungen beim Umgang mit dem Sinnesmaterial. Die sensible Phase für die Verfeinerung der Sinne Diese Phase ist geprägt von dem Interesse des Kindes, seine in der Umgebung aufgenommenen Eindrücke und Sinneswahrnehmungen zu differenzieren und zu + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 8 ordnen. Das im Kinderhaus angebotene Sinnesmaterial bietet dazu ideale Möglichkeiten. 2.4. Rolle der Erzieherin Die Erzieherin im Kinderhaus ist Beobachter, Helfer und Unterstützer und bereitet die Kinder auf das Leben vor. Sie hilft den Kindern vieles selbst zu tun, sucht mit den Kindern nach Lösungsmöglichkeiten und vermittelt grundlegendes Wissen. Mit Lob geht sie bewusst um und vermeidet Tadel, sie kann sich zurücknehmen und das Kind dort abholen, wo es gerade steht. Die Erzieherin vermittelt Werte, Normen und Regeln, akzeptiert Schwächen und Stärken der Kinder, fördert eine gezielte positive Entwicklung jedes Kindes. Sie ist Vorbild (Umgangston, Ruhe, Geduld usw.), begrüßt und verabschiedet die Kinder per Handschlag und schafft die Balance für das Kind zwischen eigenem Interesse und geordneter Arbeit. Weiterhin hat die Erzieherin Achtung vor dem Leben, vermittelt zwischen Kind und Material, zeigt selbst und vermittelt Spaß und Freude am Arbeiten und Lernen und weckt und fördert somit die Neugierde und den Forschungs- u. Experimentierdrang des Kindes. 2.5.Weitere Grundlagen für die Arbeit der Pädagoginnen Das Leitbild der Stadt München ist für uns Verpflichtung. Bezogen auf ein Haus für Kinder bedeutet dies: Wir nehmen unseren Erziehungsauftrag auf höchstem fachlichem Niveau wahr, fördern jedes einzelne Kind im Rahmen seiner individuellen Möglichkeiten und stehen den Eltern in Erziehungsfragen beratend zur Seite. Wir verhalten uns den Eltern und ihren Kindern gegenüber freundlich und höflich. Wir arbeiten auf der Grundlage des Bayerischen Bildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) mit der Ausführungsverordnung (AVBayKiBiG), sowie dem Bildungs- und Erziehungsplan (B.E.P.). Wir repräsentieren die Einrichtung in der Öffentlichkeit und achten auf ein sauberes und gepflegtes Erscheinungsbild. Wir erleichtern Kindern aus muttersprachlich nicht deutsch sprechenden Familien eine Integration in unser Land. Wir planen und strukturieren unsere Aufträge in Teamsitzungen, entwickeln pädagogische Ziele und überprüfen regelmäßig die Ergebnisse unserer Arbeit. + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 9 Wir nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil und erkunden die Zufriedenheit der Eltern. Wir treffen Entscheidungen schnell und flexibel in direktem Kontakt mit den Eltern. Wir gehen mit den Kindern und deren Eltern offen und respektvoll um. Wir nehmen Kritik ernst und versuchen einvernehmliche Lösungen zu finden. Wir fühlen uns einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess verpflichtet und beziehen neue Erfahrungen ein. 2.6. Auftrag und Leitziele Die Ziele und themenbezogenen Bildungs- und Erziehungsbereiche, so wie sie im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan beschrieben sind, decken sich im Großen und Ganzen mit denen der Montessori-Pädagogik. Die zu entwickelnden Basiskompetenzen entsprechen der Entwicklung des Kindes, wie sie in Verbindung mit den Montessori-Prinzipien beschrieben wird und stattfinden kann. Die Aufgabe unserer Kindertageseinrichtung ist es die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern. Des Weiteren umfasst unsere Aufgabe, die „Bildung und Erziehung“ des Kindes. Die zentralen Ziele des Bildungs- und Erziehungsplans sind die Stärkung der Kinder, der kindlichen Autonomie und der sozialen Mitverantwortung. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Förderung grundlegender Kompetenzen. Wesentlich für uns ist auch die Aufgabe mit den Erziehungsberechtigten zum Wohl des Kindes zusammenzuarbeiten. Um das Kind in seiner Persönlichkeit zu fördern, beachten wir jeden Entwicklungsbereich mit dem Blickwinkel auf die Einheit von Körper, Geist und Seele. Gearbeitet wird nach dem situationsorientierten Ansatz. Besondere Bedeutung in unserer Einrichtung haben die Eingewöhnungsphase und die Übergangszeit in die Schule. Das Wohl des Kindes / der Kinder steht an oberster Stelle. Wir sind eine Bildungseinrichtung. Unsere Ziele im jeweils altersgerechten Rahmen sind: der Erwerb sozialer Kompetenzen die Förderung der geistigen Entwicklung und Spracherwerbs die Förderung der psychomotorischen Entwicklung die Erziehung zur Selbständigkeit ein gesunder Umgang mit sich selbst die Förderung + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) des 10 sowie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern Die Montessori-Pädagogik geht jedoch in Vielem weit über das im B.E.P. Geforderte hinaus. Das hier genauer auszuführen, sprengt den Rahmen dieses pädagogischen Konzeptes. Vieles davon ist dem ausführlichen „gemeinsamen Konzept der Kinderhäuser im Montessori Landesverband Bayern“ zu entnehmen. 2.7. Geschlechtersensibler Kindergartenpädagogik Mädchen und Buben sollen unabhängig von ihrem biologischen Geschlecht alle ihre Fähigkeiten und Interessen entwickeln können. Damit werden Rollenstereotype in Frage gestellt, Mädchen wie Buben werden auch in untypischen Verhaltensweisen akzeptiert und gefördert. Es geht nicht darum, aus Mädchen „halbe Jungen“ und aus Jungen „halbe Mädchen“ zu machen. Es geht vielmehr darum, einengende Klischees zu erkennen, ihnen gegenzusteuern, die Kinder in ihrem gesamten Spektrum wahrzunehmen und in ihrer Entwicklung ganzheitlich zu fördern. Mädchen und Jungen sollen ermutigt und unterstützt werden, auch Seiten zu zeigen, die den traditionellen Vorstellungen von „typisch Mädchen“ bzw. „typisch Junge“ nicht entsprechen. Durch die Förderung ALLER in den Kindern grundgelegten Fähigkeiten und Interessen erfüllt der Kindergarten seine Aufgabe, die Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung umfassend zu unterstützen. 2.7.1.Zur Umsetzung geschlechtersensibler Kindergartenpädagogik Geschlechtersensibles pädagogisches Handeln ist in erster Linie eine Frage der persönlichen Einstellung. An erster Stelle steht die Sensibilität, die Schulung und Nutzung der eigenen „Antennen“, Geschlechterstereotype bei sich selbst, im Team, bei den Kindern sowie im gesellschaftlichen System wahrzunehmen und ihnen entgegenzuwirken. Erst auf dieser Basis können methodische Anregungen zum geschlechtersensiblen pädagogischen Handeln zielführend genützt werden. Damit geht geschlechtersensible Kindergartenpädagogik über reine Methodik hinaus, sie ist eine Grundhaltung, die im Idealfall in die Handlungen der PädagogInnen in allen Bereichen einfließt. 2.8. Interkulturelle Pädagogik Interkulturelle Pädagogik ist ein Erziehungsziel und eine Entwicklungsaufgabe, das/ die uns alle betrifft. + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 11 Kulturelle Bildung geschieht von klein auf. Es ist ein Entwicklungsprozess, dem sich kein Kind entziehen kann. Die individuellen Identitäten der Kinder sind auf das vielfältigste mit den kulturellen Prägungen verwoben, die oft unbewusst Verhaltensmuster und Werte beeinflussen. Da unsere Montessori Kinderhäuser ohnehin schon im Titel das Wort „International“ tragen, ist es für uns eine vorrangige Aufgabe, diesem Titel auch gerecht zu werden. Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund beträgt in unseren Häusern ca. 50-60%. Wir sind bewusst in diesen sozialen Brennpunkten der Stadt München angetreten, um allen Kindern eine gleichwertige Chance bieten zu können ohne hierbei finanzielle Ausschlüsse zu produzieren. Jedes Kind hat bzw. entwickelt eine persönliche und eine kollektive kulturelle Identität und lernt, wie man sich in verschiedenen Situationen angemessen verhält. Gleichzeitig bewertet es meist unbewusst durch die eigene „Kulturbrille" das Verhalten von Mitgliedern anderer Gruppen. Die Erziehungs- und Lernbedingungen im Kindergarten werden daher so gestaltet, dass die Kinder eine kulturelle Identität aufbauen können, in der die interkulturelle Kompetenz fest integriert ist. 2.8.1. Zur Umsetzung interkultureller Pädagogik - Erwerb der deutschen Sprache: Als wichtigste Grundlage einer Interkulturellen Pädagogik, die mit Inhalt gefüllt werden soll, sehen wir den Erwerb der deutschen Sprache. Denn ohne eine gemeinsame Basis der Verständigung, ist auch kein Austausch möglich. Dadurch wird das Kind automatisch in die Sprach- und Kulturwelt Deutschlands aufgenommen. Über das Verständnis der Sprache erschließt sich wiederum die Mentalität, auf der die deutsche Gesellschaft beruht. Mit der kognitiven Entwicklung, insbesondere dem Spracherwerb, werden die kulturellen Muster ausdifferenziert und damit auch das Selbstbewusstsein und die kulturelle Identität. Diese ist in der Kindheit natürlich noch stark von den Eltern bestimmt. Bei dieser Aufgabe werden all unsere MitarbeiterInnen von einer Sprachberaterin unterstützt, die ihnen auch bei ganz konkreten Problemen Unterstützung bietet. - Dialog und Austausch anregen: „Inter“ auf lateinisch heißt „zwischen“; interkulturelle Pädagogik will Dialog und Austausch zwischen Kulturen unterstützen. Hier geht es nicht vorrangig um eine + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 12 besondere „defizitorientierte“ Förderung von Migrantenkindern (wie früher beim Konzept der sog. „Ausländerpädagogik“); es geht auch nicht um die Aufklärung deutscher Kinder über Besonderheiten anderer Kulturen. Im Vordergrund stehen der Dialog und ein Bemühen, Wege zu finden, den selbstverständlichen Austausch zwischen verschiedenen Kulturen zu unterstützen. - Kulturelle Aufgeschlossenheit fördern: Kulturelle Aufgeschlossenheit und kulturelles Selbstbewusstsein sind Kompetenzen, die im europäischen Kontext immer wichtiger werden. Für Migrantenkinder gehört der Umgang mit unterschiedlichen kulturellen Milieus zum Alltag. Auch deutsche Kinder müssen sich zunehmend in einer kulturell pluralen Gesellschaft bewegen. Sie brauchen ein Umfeld, das ihnen selbstbewussten und selbstverständlichen Umgang mit fremden Sprachen und Kulturen ermöglicht. - Bikulturelle Kompetenzen unterstützen: Kindertageseinrichtungen sind Orte, wo Kinder gemeinsam lernen, spielen, handeln; sie sind Orte, wo Kinder ihre eigene Identität im multikulturellen Rahmen bewusst wahrnehmen und stärken können, wo sie Bikulturalität und Multikulturalität „einüben“ und leben können. Dieses „Leben können“ setzt eine aktive Unterstützung von Seiten der Erzieherin voraus. So gilt es, die vielfältigen Lern- und Entwicklungschancen in einer multikulturell und mehrsprachig zusammengesetzten Kindergruppe wahrzunehmen und gezielt für die Entwicklung bikultureller Kompetenzen und kultureller Aufgeschlossenheit zu nutzen.“ Unter interkultureller Bildung verstehen wir deshalb, die Erkenntnis anzubahnen, dass Menschen und Kulturen in gleichberechtigter Weise nebeneinander und miteinander leben und dass die Kinder voneinander lernen können. Sie sollen Fremdheit nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung erleben. Unser Ziel ist es, bei gleichzeitigem Kennenlernen und Bewahren der eigenen Kultur, Verständnis und Respekt gegenüber der anderen Kultur aufzubauen. Dabei spielen unsere Pädagoginnen eine zentrale Rolle. Die Multikulturalität in unserer Kindertagesstätte fordert auch und insbesondere von ihnen das selbstkritische Infragestellen eigener Einstellungen und Praktiken; eine Reflexion mit hohem fachlichem und persönlichem Anspruch. Erziehung und Bildung in den Internationalen Montessori Kinderhäusern bereitet damit Kinder- und auch ihre Familien!- auf ein weltoffenes Europa vor, dass + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 13 politisch, gesellschaftlich, kulturell und ökonomisch zusammenwächst. Uns ist bewusst, dass Integrationsarbeit auch immer Elternarbeit bedeutet. Auch bei Eltern von Migranten ist die Integration nicht unbedingt abgeschlossen und daher müssen und sollen sie nach Möglichkeit in das Konzept mit eingebunden werden. Auf der anderen Seite bedürfen auch viele deutsche Eltern Hilfestellung bei der Begegnung mit anderen Kulturen. Interkulturelle Arbeit ist nicht nur ein Thema für Menschen mit Migrationshintergrund! 2.9. Integration von Kindern mit besonderem Förderbedarf Integration von Kindern mit Behinderungen und unterschiedlichen Entwicklungsvoraussetzungen findet im Alltag der Krippe statt und richtet sich aktiv gegen Ausgrenzung. Kinder mit verschiedenen Entwicklungsvoraussetzungen sollen gemeinsam in der Gruppe gefördert werden. Alle Kinder können von den Unterschieden in der Gruppe profitieren und lernen. Einzelarbeit mit Kindern findet, sofern sie nicht für alle Kinder konzeptionell abgesichert ist, nur in begründeten Ausnahmefällen statt. Sie wird mit der ausdrücklichen Zielsetzung umgesetzt, das Kind in der Gruppe zu stärken, d.h. die Integration des Kindes in die Gruppe zu unterstützen. Die spezielle Förderung sowie Therapie von Kindern mit besonderen Entwicklungsbedingungen findet demnach in der Kinderkrippe grundsätzlich mit einem oder mehreren anderen Kindern statt. Es gibt keine gesonderten Therapieräume. Handlungsleitendes Prinzip der Therapie, ebenso wie der Integrationsarbeit insgesamt, ist es, den Integrationskindern so viele Erfolgserlebnisse und Wertschätzung in der Gruppe wie irgend möglich zu verschaffen. Vor der Aufnahme bzw. während der Eingewöhnung eines Kindes mit einer Behinderung werden konzeptionelle Grundentscheidungen daraufhin überprüft, ob das Kind mit ihnen zurechtkommen kann. Sobald sich das Team für die Aufnahme des Kindes entschieden hat, passt es die Konzeption der Krippe auf die Bedürfnisse des Integrationskindes an. Das gesamte Team – jede einzelne PädagogIn – trägt Verantwortung für jedes Kind, also auch für jedes Integrationskind. Grundlage jeder Integrationsarbeit ist die kollegiale Beratung. Sie eröffnet die Chance, einander fachlich zu unterstützen, Beobachtungen auszutauschen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln - aber auch, Emotionen und Schwierigkeiten benennen sowie das eigene Handeln reflektieren zu können. Wir ziehen hier fachlich ausgebildetes Personal zu Rat. So arbeiten wir mit der Frühförderung, auf + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 14 Zeit angestellten Heilpädagogen, Logopäden und sonstigen therapeutisch fachlich relevanten Bezugspersonen zusammen. Die Beteiligung und Mitwirkung der betroffenen Eltern in der Kinderkrippe ist ausdrücklich erwünscht. Ziel ist es, die pädagogische und therapeutische Förderung jedes Kindes und in der Familie bestmöglich aufeinander abzustimmen. Dazu erkundet die Bezugserzieherin gemeinsam mit den Eltern die Lebenssituation und die Entwicklungsmöglichkeiten des Kindes. Sie besucht das Kind und seine Familie auf Wunsch auch zu Hause. Sie verständigt sich mit den Eltern auf gemeinsame Erziehungs-, Bildungs-, und Entwicklungsziele. Auf Wunsch unterstützt sie die Eltern im Kontakt mit Therapeutinnen und Therapeuten. Die Leitung der Kindertageseinrichtung sichert die Zeit für kollegialen Austausch ab. 3. Kleinkindgruppe 3.1. Kinderzahl Die Kleinkindgruppe besteht aus bis zu 12 Kindern im Alter von 6 Monaten bis 3 Jahren. Es handelt sich um 2 zu eröffnende, getrennte Gruppen. Wir werden altersheterogene Gruppen bilden, da die Kleinen gerne von den Großen lernen und die Großen sich gerne um die Kleinen kümmern. Außerdem erhalten so die kleinen Kinder die Möglichkeit, die direkte Erfahrung des „Großwerdens“ zu erleben, ein Prozess, der Selbstbewusstsein fördert. 3.2. Personal In jeder Gruppe arbeiten 2 Pädagoginnen: eine Fachkraft und eine Ergänzungskraft. Gruppenübergreifend arbeitet eine SozialpädagogIn/ErzieherIn, die auch Leitungsfunktionen übernimmt. Aufgrund der Qualifikation der Mitarbeiterinnen ergibt sich ein Anstellungsschlüssel von 1: 8,38. Für die Kinder mit besonderem Förderbedarf ist bei entsprechenden Voraussetzungen eine der beiden Gruppen-Fachkräfte bzw. eine externe Fachkraft zuständig. Alle Pädagoginnen haben neben ihrer staatlich anerkannten Ausbildung eine Aus- und Weiterbildung in Montessori-Pädagogik besucht bzw. holen dies baldmöglichst nach. Die pädagogische Kernzeit unserer Einrichtung findet täglich von 09:00 – 13:00 Uhr statt. + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 15 3.3. Rechtlicher Rahmen: Grundsätzlich gelten die gesetzlichen Bestimmungen des SGB VIII, dritter Abschnitt des KJHG „Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und in Tagespflege“ §§ 22, 22a, 24 und 24a sowie das Bayerische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) mit der entsprechenden Verordnung zu Ausführung des Bayerischen Kinderbildungs- und –Betreuungsgesetzes (AVBayKiBiG). Im KJHG wird festgelegt, dass Kinder, welche eine Tageseinrichtung besuchen, im Hinblick auf die Bildung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gefördert werden sollen. Die Aufgaben einer Kinderkrippe sollen demnach die bedürfnisgerechte Betreuung, Erziehung und Bildung des Kindes sein. Wert wird besonders auf die Mitbestimmung der Erziehungsberechtigten gelegt. SGB VIII § 45 KJHG regelt die Erlaubnis für den Betrieb einer Tageseinrichtung für Kinder und Jugendliche. Im BayKiBiG werden neben den allgemeinen Bestimmungen die Bereiche „Sicherstellung und Planung“, „Sicherung des Kindeswohls“, „Bildungs- und Erziehungsarbeit“ sowie der Bereich „Förderung“ exakt definiert. In der dazugehörigen Ausführungsverordnung werden vor allem die Bildungs- und Erziehungsziele in Kindertageseinrichtungen definiert. Art. 10 BayKiBiG erläutert den Auftrag zur Bildung, Erziehung und Betreuung in Kindertageseinrichtungen. Hiernach bieten Kindertageseinrichtungen jedem einzelnen Kind vielfältige und entwicklungsangemessene Bildungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, um beste Bildungs- und Entwicklungschancen zu gewährleisten, Entwicklungsrisiken frühzeitig entgegenzuwirken sowie zur Integration zu befähigen. Art. 4 BayKiBiG betont ausdrücklich die Verantwortung der Eltern: Die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern liegt in der vorrangigen Verantwortung der Eltern. Die Kindertageseinrichtungen ergänzen und unterstützen die Eltern hierbei. Das pädagogische Personal hat die erzieherischen Entscheidungen der Eltern zu achten. 3.4. Aufgaben der Pädagoginnen in der Krippengruppe Wie oben beschrieben, ist es die erste Aufgabe der Pädagogin oder des Pädagogen, eine sichere Bindung und Beziehung zu den Kindern aufzubauen. Grundlagen dafür legen sie im Eingewöhnungsprozess. Mit dieser Zielsetzung gestalten sie dann auch die täglichen Pflege- und Wickelsituationen. Gleichzeitig begleiten die Pädagoginnen die Kinder in diesen Situationen sowie in anderen Alltagssituationen auf dem Weg zur Selbständigkeit. Das bedeutet: Das feinfühlige Eingehen auf die Äußerungen und Bedürfnisse des Kindes ist gepaart mit der Erwartung von eigenständigen Handlungen und Äußerungen. + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 16 Dies zeigt sich deutlich in der Sprache der Pädagogin – sie spricht in Lautstärke und Tempo reduziert, aufmerksam zugewandt, benennt, was sie vorhat (den nächsten Schritt) und was sie tut (die gegenwärtige Handlung) und erwartet eine Antwort des Kindes (in Gesten, Lauten, Worten oder Taten). Darüber hinaus haben die Pädagoginnen folgende Aufgaben in der Krippengruppe: einen klaren und sicheren Rahmen schaffen (räumliche Aufteilung / Einrichtung und Tagesablauf) die genaue Beobachtung der Kinder, um ihre Interessen, ihren Entwicklungsstand wahrzunehmen, zu dokumentieren, als Grundlage für die Vorbereitung der Umgebung mit Aktivitätsmöglichkeiten, die den Kompetenzen und Entwicklungsbedürfnissen der Kinder entsprechen die Begleitung und Leitung der Kinder in ihren individuellen Tätigkeiten und Lernprozessen sowie in der sozialen Entwicklung im Sinne des montessorischen „Hilf' mir, es selbst zu tun!“ die Gestaltung eines gut strukturierten und durchdachten Tagesablaufes, abgestimmt auf die jeweiligen Kinder, ihnen in seiner Kontinuität und Stimmigkeit Halt und Orientierung gebend die tägliche / wöchentliche Aufteilung der Aufgaben unter den Kolleginnen, mit klaren Zuständigkeiten für Kinder und Bereiche, um Zeit und Gelegenheit für kontinuierliche Zuwendung und achtsame Begleitung der Kleinkinder zu haben die Pflege des kontinuierlichen Austausches mit den Eltern, mit der Bereitschaft zu täglichen Kurzgesprächen oder zur Weitergabe von Informationen – unerlässlich in der Arbeit mit Kleinkindern. 3.5. „Vorbereitete Umgebung“ und Entwicklungsbedürfnisse der Kinder Der Gruppenraum ist in allen Bereichen für die beiden Grundbedürfnisse von Kindern vorbereitet – dem Bedürfnis nach Bindung und dem nach selbständiger Erkundung. Er ist ein großer, übersichtlicher und heller Raum, in dem das Kind jederzeit seine Bezugserzieherin sehen kann. Vorbereitete Umgebung für das Bedürfnis nach Bindung die achtsame und dialogbereite Haltung der Erzieherin ihre Bereitschaft, feinfühlig auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen die ruhige und sich täglich wiederholende Wickelsituation mit dem Kind (anfangs mit der „Bezugserzieherin“ aus der Eingewöhnungszeit), sowie andere 1:1 Pflegesituationen beim An- und Ausziehen und beim Essen + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 17 ein klarer und sicherer Rahmen (Raum, Einrichtung, Tagesablauf, Grenzen und Regeln) Eine gut strukturierte Umgebung mit passenden Bereichen, Materialien und Aktivitätsmöglichkeiten begünstigt die selbständige Arbeit der Kinder, ermöglicht die selbstregulierte Bildung von Kleingruppen und gibt den Pädagoginnen somit Ruhe, Zeit und Raum für die Wahrnehmung der einzelnen Kinder und deren individuelle Begleitung und Unterstützung. Vorbereitete Umgebung für das Bedürfnis nach Erkundung Bereich für freie Bewegung und Spieltätigkeit (drinnen und draußen)* Bereich für die Arbeiten des täglichen Lebens * Bereich für Beschäftigung mit ersten didaktischen Materialien * Bereich für erstes Schneiden, Malen, Kleben, Nähen * (*Siehe Anlage 1) Die Bereiche sind jeweils durch niedrige Regale und Spielgitter (mit Türen) abgetrennt; so entsteht ein jeweils geschützter, klar überschaubarer und sicherer Rahmen für die selbständige Aktivität der Kinder. Für das Bedürfnis nach Ruhe und Erholung steht die Leseecke und der Schlaf- und Ruhebereich zur Verfügung. Ein Mehrzweckraum in der Pertisaustr. 9 (5 Gehminuten entfernt) steht für Musik- und Bewegungsangebote der Kinder zur Verfügung. Der geschützte terrassenförmige Außenbereich, direkt vom Gruppenraum aus zugänglich, bietet einen naturnahen Raum zum selbständigen Erkunden, Spielen und Arbeiten. Für kleine und größere Ausflüge stehen eine große parkartige Anlage zur Verfügung (Spielplatz, große Wiese, umgrenzt von hohen alten Bäumen, etwa 75 m Fußweg) oder der Ostpark (etwa 10-15 Gehminuten mit Kindern entfernt). (Nähere Beschreibung siehe Organisatorisches Konzept – Anlage 3) Im Alter von 0 - 3 Jahren wird die Entwicklung von den sensiblen Phasen (oder Entwicklungsfenstern) für Bewegung, für die Sinne, für Ordnung und für Sprache geprägt. Das Wissen darum hat weit reichende Konsequenzen für die Gestaltung der Vorbereiteten Umgebung, der Angebote, des Tagesablaufes und des Umgangs miteinander. + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 18 3.6. Tagesablauf Eine der Voraussetzungen für einen klar strukturierten Tagesablauf ist eine Vereinbarung der Pädagoginnen untereinander über Zuständigkeiten für Bereiche und Abläufe. In der Arbeit mit jungen Kindern ist dies essentiell im Sinne einer klaren Orientierung und Sicherheit für die Kinder - und für die Pädagoginnen selbst. Die Aufteilung kann z.B. wochenweise erfolgen, hier ein mögliches Modell: Eine Pädagogin ist frühmorgens bis zur Brotzeit für den Außenbereich/Garten. Alle Pädagoginnen sind frühmorgens bis zur Brotzeit für das Wickeln zuständig (die Betreuerin, die dem Kind am nächsten steht, wickelt es auch) - wenn es keine Kinder zu wickeln gibt, sind sie im Küchen- und Essbereich mit Arbeiten des täglichen Lebens beschäftigt. Dazu gehören auch die Vorund Nachbereitungen für die Brotzeit. Die Kinder beteiligen sich je nach Interesse daran. Danach sind alle bis zum Kreis für den Bereich freie Bewegung und Spieltätigkeit zuständig. Eine Pädagogin ist ab 9:00 bis zur Brotzeit und nach der Brotzeit für den Bereich mit den didaktischen Materialien und/oder den kreativen Bereich zuständig. Bei der Brotzeit und beim Mittagessen gibt es 3 Tische, mit fester Sitzordnung (Sicherheit / Ordnung), ergänzt durch Essbänkchen. Jeweils 1 Pädagogin ist für die Kinder an einem Tisch (mit Essbänkchen) zuständig. Während die Kinder schlafen oder ruhen, richten die Pädagoginnen die „Vorbereitete Umgebung“ her und dokumentieren. Nach der Ruhephase steht „freies Spiel“ auf dem Programm, welches je nach Kapazitäten der Kinder betreut und unterstützt wird. Modell für einen Tagesablauf in der Krippengruppe 7:30 – 9:00: Ankommen, Zeit und Ruhe, sich in der Garderobe umzuziehen, sich von den Eltern zu verabschieden und von den Pädagoginnen begrüßt zu werden. Die Kinder, die schon da sind, können sich in den Bereichen beschäftigen und tätig werden, in denen eine Pädagogin zuständig und präsent ist. 9:00: Gemeinsame Brotzeit: Solange sich die Kinder noch nicht sicher fühlen, ist der Tagesablauf deutlicher strukturiert – die Kinder machen gemeinsam, aber an getrennten Tischen mit max. 4 Kindern Brotzeit bzw. einzelne + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 19 Kinder, die sich mit dem Essen noch schwer tun oder gefüttert werden. 9:30: Individuelles Hände waschen, Gesicht abwischen (Sorge f. sich selbst, M.M.). Tisch abdecken, Tisch abwischen, Abwasch machen (Sorge für die Umgebung und für die Gemeinschaft, M.M.) 09:30 - 11:15: Zeitraum für kreative sowie sportliche Beschäftigungen. Unter kreative Beschäftigungen fallen: - Kleingruppenarbeit (schneiden, basteln, malen) - Musik-/Sing-/und Fingerspiele - Konzentrationsfördernde Spiele Unter sportliche Beschäftigungen fallen: - Yoga für Kleinkinder (Zwerge) - rhythmische Bewegungen zur Musik - motorische Koordinationsübungen (weitläufig turnen) - Ausflüge (Spaziergänge mit Outdoor-Aktivitäten) - Spielplatzbesuche (Kinder, die müde sind, können im Ruhe- und Schlafbereich ruhen) 11:15 – 12:00: Mittagessen – die Kinder, die als erstes fertig sind, gehen mit 1 Pädagogin zum Hände waschen bzw. Zähneputzen und anschließend in den Schlafraum. 12:00: Einige Kinder helfen beim Tisch abräumen, abwaschen ... und gehen anschließend in den Schlafraum oder ruhen sich im Gruppenraum aus. Jetzt werden stündlich immer wieder Kinder abgeholt, allerdings nur in einem geringen Zeitfenster, da sonst keine Zeit mehr für kleine Spiele bleibt. 12:00 - 14:00: Schlafenszeit 14:00 - 17:00: Freispielzeit und Brotzeit(die Kinder können je nach Buchungszeit abgeholt werden) Ein weiterführendes und detailliertes Tagesablauf-Modell kann erst durch die direkte Erfahrung erstellt werden. Hier muss der Alltag zeigen, welche Strukturen sich am besten eignen. + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 20 3.7. Eingewöhnungszeit Der Eintritt des Kindes in die Kinderkrippe ist für viele Eltern und Kinder die erstmalige Lockerung ihrer Beziehung. Der Übergang aus der Familie in eine neue Betreuungssituation stellt für das Kind eine große Herausforderung dar. Es muss sich an eine neue Umgebung gewöhnen und Beziehungen zu fremden Personen (Erzieher, Kinder) aufbauen. Das Kind erlebt einen neuen Tagesablauf und eine täglich mehrstündige Trennung von den Eltern. Nur auf der Grundlage einer vertrauensvollen Beziehung zu den Erziehern findet das Kind die sichere Basis, die es für sein Lernen und Wohlbefinden in der Krippe braucht. Um das Kind in dieser schwierigen Situation nicht zu überfordern, sollten sich die Eltern Zeit für die Eingewöhnung lassen. Ende Juni / Anfang Juli findet ein Info-Abend für die neuen Eltern statt. Bei diesem Treffen besprechen wir u. a. die individuelle Gestaltung der Eingewöhnungszeit sowie Besonderheiten des Kindes wie Krankheiten, Allergien, kulturelle Gewohnheiten usw. Ebenso wird der Zeitpunkt des ersten Krippentages vereinbart. Um eine optimale Eingewöhnung zu gewährleisten, nehmen wir maximal zwei Kinder pro Woche (altersabhängig) neu in die Gruppe auf. In dieser Phase steigern wir anfangs in kurzen Zeitabschnitten die Aufenthaltsdauer des Kindes in der Krippe. Wir wählen einen langsamen Einstieg, angelehnt an das Berliner Modell, damit sich die Kinder langfristig im Haus für Kinder wohl fühlen können. Hierbei kommt ein Elternteil am ersten Tag mit dem Kind in die Einrichtung und „entdeckt“ sie gemeinsam mit dem Kind. Nachdem gemeinsam mit dem Erzieher das Fach oder das Schränkchen des Kindes eingeräumt wurde, hat das Kind mit der Sicherheit, dass Mama oder Papa da sind, die Möglichkeit, sich frei zu bewegen oder auch „nur“ auf dem Schoß des Elternteils zu sitzen und zu gucken, was im Kindergarten alles passiert. Ein Erzieher steht als Ansprechpartner bereit, hält sich allerdings vorerst zurück. Nach ein bis zwei Stunden verlassen Mama oder Papa und das Kind die Einrichtung. Die Anwesenheitszeiten werden in den nächsten Tagen ausgedehnt. Wichtige Eckpfeiler der Eingewöhnungsphase sind die Teilnahme am gemeinsamen Frühstück, das erste Wickeln, die Freispielzeit mit gelenkter Beschäftigung, das Mittagessen sowie der Mittagsschlaf. Bei der Eingewöhnung richten wir uns nach den individuellen Bedürfnissen des Kindes. + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 21 Die Eltern sollten den Prozess mit begleiten und Zeit mitbringen. Nach drei bis vier Tagen verlässt die Vertrauensperson für kurze Zeit den Kindergarten. Sie sollte allerdings immer telefonisch erreichbar sein, damit das Kind die Sicherheit bekommt, dass die Eltern trotz Kindergartens zur Verfügung stehen. Auch viele Eltern brauchen die Sicherheit, dass die Erzieher anrufen würden, wenn sich das Kind überhaupt nicht beruhigen ließe. Erfahrungsgemäß ist dieser Prozess nach 3-4 Wochen abgeschlossen. Die Eltern können jederzeit mit den Erziehern über Ängste, Sorgen oder die momentane Situation des Kindes sprechen. Bei Bedarf vereinbaren wir auch gerne einen Termin außerhalb der Betreuungssituation. Gegenseitige Offenheit und Vertrauen sind die Basis für eine gute Zusammenarbeit. 3.8. Besondere Angebote Auch hierbei muss die Erfahrung zeigen, inwieweit musikalische oder sprachliche Förderung einzusetzen ist. Unser Konzept wird folglich im Laufe der Entwicklung zu erweitern sein. - Bewegungsförderung, motorische Fördermöglichkeiten Da wir in der Pertisaustr. 9 über einen eigenen Turn-oder Mehrzweckraum verfügen, planen wir hier, zumindest mit den etwas größeren Kindern (2-3 Jahre), eine regelmäßige Förderung einzurichten. Neueste Forschungsergebnisse, etwa aus der Lern- und Entwicklungspsychologie belegen und bestätigen die Ansicht von Dr. Maria Montessori ebenso wie die Aussagen in dem folgenden Zitat: "Wenn wir bedenken, dass die Möglichkeit zur Bewegung in Schule und Familie kaum mehr gegeben ist, und dass man sie nicht als wesentlichen Faktor der geistigen Entwicklung ansieht, sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass wir damit etwas Schlimmeres anrichten, als wenn wir künstlich taube und stumme Menschen schaffen würden.... Wenn der Mensch sich ohne ausreichende, praktische Betätigung entwickelt, lebt er unter schlechteren Bedingungen als ein Blinder oder Tauber, denn das Fehlen eines Sinnes kann durch vermehrte Ausbildung eines anderen Sinnes kompensiert werden. Das Fehlen von Bewegung hingegen ist nicht ersetzbar, da es elementar ist." (Maria Montessori 1932, nach einem Zitat von Winfried Böhm (Hg.) 1984, S.77) + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 22 Hierbei ist natürlich zwischen den Altersgruppen und demnach auch Entwicklungsständen der Kinder zu unterscheiden und es werden gemeinsame und getrennte motorische Reize gesetzt. Grundsätzlich können durch Maßnahmen zur Bewegungsförderung Verbesserungen vor allem hinsichtlich folgender Aspekte erreicht werden: gesundheitliche Aspekte: Setzen von altersgemäßen Wachstums- und Entwicklungsreizen, Ausgleich von Bewegungsmangel. motorische Aspekte: Sammeln von vielfältigen Bewegungserfahrungen, Erweiterung der motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, wobei auch feinmotorische Fertigkeiten wie Schneiden, Sägen, Basteln, Umgang mit Schreib- und Malgeräten, Stiften und Pinseln nicht vernachlässigt werden sollten. soziale Aspekte: Bewegungsspiele als Möglichkeit, soziale Verhaltensweisen zu fördern, z.B. Anpassen an einen Partner, Kooperation, Respektieren von Regeln. Bei der Umsetzung dieser Aspekte setzten die ErzieherInnen unterschiedliche Materialien ein. So werden z.B. für die kleineren Kinder Taue zum Festhalten, Hochziehen, Schaukeln, Hangeln, schiefe Ebenen, Treppen und Leitern, erhöhte Ebenen, die zum Hochkrabbeln, Hochsteigen und Klettern anregen, Weichböden zum Hüpfen, Rollen, Purzeln eingesetzt. Kinderyoga wird angestrebt. Bei den älteren Kindern können vielfältige Turngeräte zum Einsatz kommen. Hier ist es verstärkt erforderlich, dass die ErzieherInnen planmäßig und gezielt zu Spiel und Bewegungsaktivitäten anregt. 4. Beobachtung und Dokumentation Die Beobachtung und kontinuierliche Dokumentation von Lern- und Entwicklungsprozessen bilden eine wesentliche Grundlage für das pädagogische Handeln in der Kinderkrippe. Beobachtung im bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan Im bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP, 1. Entwurf) sind Grundaussagen zum Thema "Beobachtung" enthalten, die eine Verständnis- und Strukturierungshilfe bieten. Sie sind nachfolgend dokumentiert. + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 23 Sinn und Zweck von Beobachtung "Beobachtung und Dokumentation sollen es den Fachkräften erleichtern, die Perspektive des Kindes, sein Verhalten und Erleben besser zu verstehen; sollen Einblick geben in die Entwicklung und das Lernen des Kindes. Sie sollen über seine Fähigkeiten und Neigungen und den Verlauf von Entwicklungs- und Bildungsprozessen informieren; sollen die gezielte Reflexion und Ausgestaltung pädagogischer Angebote und pädagogischer Interaktionen und Beziehungen unterstützen - bezogen auf das einzelne Kind und bezogen auf die Gruppe; sollen Basis sein für den fachliche Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Fachkräften in der Einrichtung und die Kooperation mit dem Einrichtungsträger; sollen eine am Befinden und der Entwicklung von Kindern orientierte Qualitätsentwicklung innerhalb der Einrichtung ermöglichen; sollen eine fundierte Grundlage bilden, um Eltern kompetent zu informieren und zu beraten; sollen die Kooperation mit Fachdiensten und Schulen und die Darstellung der pädagogischen Arbeit nach außen erleichtern" (BEP, S. 146). Die Beobachtung und kontinuierliche Dokumentation von Lern- und Entwicklungsprozessen bilden eine wesentliche Grundlage für das pädagogische Handeln im Kinderhaus. Neben den täglichen Beobachtungen im Alltag erfolgen gezielt und regelmäßig Beobachtungen jedes einzelnen Kindes sowie auch zu bestimmten Fragestellungen (siehe auch B.E.P. Punkt 8.4.1). Es werden die Beobachtungsbögen der Montessori-Kinderhäuser oder entsprechende Eigene verwendet. Hier wird hauptsächlich dokumentiert: Sprache Kognitive Entwicklung Soziale Kompetenz Feinmotorik Grobmotorik Wahrnehmung Motivation Lebenspraktischer Bereiche + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 24 Diese Dokumentationen werden für jedes Kind in einer dafür vorgesehenen Arbeitsmappe gesammelt. Die Eltern können jederzeit Einsicht in diese Arbeitsmappen nehmen. Die Beobachtungen dienen auch als Grundlage für die Elterngespräche sowie für die Kinderbesprechungen im Team. Zweimal jährlich werden die Beobachtungen in einem kleinen Bericht zusammengefasst und ausgewertet. 4.1. Tagebuch / Portfolio Die Pädagoginnen dokumentieren die Beobachtungen in einem „Tagebuch“ für jedes Kind. Darüber hinaus können sie darin auch Tätigkeiten der Kinder und Ereignisse in der Gruppe mit Fotos dokumentieren. Selbstverständlich gibt es auch Verfahrensvereinbarungen für die Bildungsbeobachtung- und Dokumentation. Neben den Beschreibungen von Bildungsprozessen werden die individuelle Wahrnehmung des Kindes, seine Ideen, Werke, Vorstellungen und neuesten Entwicklungen in der individuellen Beschäftigung mit dem eigenen, persönlichen „Kinderheft“ festgehalten. Jedes Kind hat einen eigenen Ordner. Inhalte der Kinderhefte sind z.B. gemalte Bilder, die von den Kindern kommentiert und von den Erwachsenen beschriftet werden, Fotos von prägnanten Situationen für das Kind, von seiner Familie, seinen Freunden, von Ausflügen oder Lernprozessen. Oder diktierte Texte Wunschzettel oder Briefe (Kopien). Weiterhin Urkunden, Postkarten, Handabdrücke, witzige Sprüche, Lieblingslieder, der erste Kopffüßler, aufwendige Mandalas, besondere Kreativtechniken, Beschreibungen von Bildungsprozessen und vieles, vieles mehr. 4.2. Beobachtungsbögen (Krippenbögen 2 – 4 Jahre) Zusätzlich werden demnächst entwickelte sog. Krippenbögen eingesetzt werden, anhand derer die Sprachentwicklung der Kinder erfasst werden kann. Diese sind speziell auf die Entwicklung von kleineren Kindern ausgerichtet, da die bisherigen Beobachtungsbögen (perik, seldak und sismik) erst für Kinder ab dem vollendeten 4. Lebensjahr sinnvoll sind. 5. Mahlzeiten Nähere Einzelheiten zur Verwendung von Lebensmitteln usw. werden im Organisatorischen Konzept unter Punkt 3.6. Verpflegung erläutert. + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 25 In der Krippengruppe ist das Essen bzw. Füttern ein wesentlicher Aspekt in der Beziehung zwischen Kind und Pädagogin. Die Pädagoginnen sehen ihre Aufgabe darin, die Kinder auf dem Weg zum selbständigen Essen zu begleiten und deren Freude am Essen zu erhalten bzw. zu wecken. Dabei ist das Füttern zu Beginn grundsätzlich eine 1:1-Situation; wenn die Kinder schon selbst mit dem Löffel essen und selbständig sitzen können, benutzen sie das Essbänkchen, einen Einzelessplatz. Wenn sie sich beim Essen nicht von einem weiteren Kind stören lassen und selbst schon mit dem Löffel essen, sitzen sie zu zweit am Tisch. Nie sitzen in der Kleinkindgruppe mehr als 3 oder 4 Kinder am Tisch. Bei gemeinsamen Mahlzeiten, an denen alle teilnehmen, ist eine Erzieherin für einen Tisch mit max. 4 Kindern zuständig. 6. Dialog und Zusammenarbeit mit den Eltern Pädagoginnen und Eltern begegnen sich als Partner, die für die Erziehung der Kinder gemeinsam zuständig sind. Das Bewusstsein um die Erziehungspartnerschaft macht den regelmäßigen reflektierten Austausch zwischen Pädagoginnen und Eltern unerlässlich. Neben Kurzgesprächen mit Terminvereinbarung finden mind. 2x jährlich ausführliche Elterngespräche sowie Elternabende (u. a. ein pädagogischer Elternabend) oder Elterngesprächskreise statt. Kurze Tür- und Angelgespräche oder der Austausch von Informationen von Eltern zu Pädagoginnen und umgekehrt auf anderen Wegen wichtig, z.B. mit Hilfe von Listen, in die Besonderheiten zum Essen oder Wickeln oder Schlafen eingetragen werden. Die Elternsprecher/innen und Elternbeiräte im Kinderhaus sind ein Bindeglied zwischen Eltern, Pädagoginnen und Träger. Regelmäßige Treffen des Elternbeirats, zusammen mit einem Vertreter unseres Hauses, sind hierfür notwendig. Der Elternbeirat arbeitet auf der Basis des BayKIBIK § 14 in beratender und unterstützender Funktion mit dem Kinderhaus zusammen. Der Elternbeirat wird immer zu Beginn eines jeden Krippenjahres gewählt. Er ist Vermittler und stärkt die Zusammenarbeit von Eltern, pädagogischem Personal und des Trägers. Der Elternbeirat trifft sich zweimal jährlich mit der Einrichtungsleitung und wird über die Gestaltung und Planung von regelmäßigen Informations- und Bildungsveranstaltungen für die Eltern, die Öffnungs- und Schließzeiten der Kinderkrippe und bei der Festlegung der Elternbeiträge informiert und gehört. Der Elternbeirat sollte bei der Organisation von Festen helfen, wird über das Ergebnis + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 26 der jährlichen Elternbefragung informiert und bei der Erarbeitung der Verbesserungsstrategien für diese mit einbezogen. Der Elternbeirat beteiligt sich auch an der Fortschreibung unseres pädagogischen Konzeptes. Wir wählen regelmäßig 1 x jährlich einen Elternbeirat (Herbst) Wahlberechtigt und wählbar sind die Erziehungsberechtigten, die die Personensorge für das Kind/die Kinder, die in der Kinderkrippe aufgenommen sind, haben. Unser Elternbeirat besteht aus 4 Mitgliedern (erster und zweiter Elternbeiratsvorsitzende/er und 2 Stellvertretern) Die Amtszeit dauert in der Regel ein Krippenjahr, das Amt wird bis zur Wahl eines neuen Elternbeirats weitergeführt. Unsere Eltern lernen sich im Vorfeld der Wahl kennen Allen Eltern werden, die Aufgaben des Elternbeirat vorgestellt, z.B. beim Elternabend Aufgaben des Elternbeirats: Bindeglied zwischen Eltern, pädagogischem Personal und Träger. Berät insbesondere über die Jahresplanung und die Öffnungs- und Schließzeiten. Die pädagogische Konzeption wird vom Träger in Abstimmung mit dem pädagogischen Personal und dem Elternbeirat fortgeschrieben. Übernimmt mit dem Personal die Planung, Gestaltung und Durchführung diverser Veranstaltungen z.B. St. Martin, Ausflüge, Flohmarkt, Sommerfest. Es wird außerdem ein monatlicher Stammtisch veranstaltet, zu dem alle Eltern eingeladen werden. Hier besteht auch die Möglichkeit, über den Kindergarten hinaus, Kontakte zu pflegen und sich gegenseitig zu unterstützen. Ziel der jährlichen Elternbefragung im Kinderhaus nach BayKiBiG Art 19. Abs. 2 ist es, den Anliegen und Wünschen der Eltern in Bezug auf die Einrichtung Raum zu geben. + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 27 6.1. Vernetzung mit anderen Einrichtungen, Fachdiensten usw. Unsere gute Zusammenarbeit mit anderen Institutionen bereichert unsere Arbeit, um alle Kinder optimal in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Dazu gehören: Internationales Montessori Kinderhaus, Pertisaustr.9 Mütterzentrum Ramersdorf (direkte Nachbarschaft) Viele Mütter können hier, nach Ende der Betreuungszeit im Kinderhaus, sich mit anderen Eltern über gleichgelagerte Probleme unterhalten, Rückbildungsgymnastik machen und vieles mehr… Frühförderstelle 2, wobei die Frühförderung oft im Haus stattfindet Umliegenden Erziehungsberatungsstellen, die bei erzieherischen Schwierigkeiten helfen können und Angebote machen Logopäden Ergotherapeuten Physiotherapeuten Sozialbürgerhaus Eine weitere Vernetzung muss auch hier die Erfahrung mit sich bringen. 7. Qualitätssichernde Maßnahmen 7.1. Einstellung Als pädagogisches Personal sind für den Anstellungsschlüssel (hier: 1:8,38 angestrebt) alle Personen mit ihrer individuellen Arbeitszeit zu berücksichtigen, die der Träger für die betreffende Einrichtung angestellt oder beauftragt hat und die die Voraussetzungen des § 16 AVBayKiBiG erfüllen. Bei der Einstellung werden die gegenseitigen Erwartungen und erforderlichen bzw. vorhandenen Qualifikationen deutlich ausgesprochen. Das wichtigste Kriterium für die erwünschte Qualität der Arbeit ist die Einstellung und Haltung der Pädagogin zum Kind, ihre Qualifikation sowie ihre Beziehungsfähigkeit, immer deutlich erkennbar an der Sprache von Pädagogin zum Kind. Das Bild vom Kind, das Vertrauen in die Fähigkeiten des Kindes, selbstbestimmt, nach eigenem Interesse, in eigenem Tempo und Rhythmus zu lernen, ist dabei prägend für die Qualität der Beziehung zum Kind. Darüber hinaus ist das pädagogische Konzept natürlich der wichtigste Orientierungspunkt für alle Fach- und Ergänzungskräfte. Der Montessori-Qualitäts-Siegel (MQS) beinhaltet einen Kriterienkatalog zur Persönlichkeit und zum Verhalten der pädagogischen Fachkraft. Er kann der + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 28 Leitung bei der Einstellung als Orientierung dienen, der neu eingestellten Pädagogin dann als Leitfaden für ihre Entwicklung. 7.2. Zusammenarbeit im Team und Verfügungszeit Mindestens eine der zwei Pädagoginnen einer Gruppe sind täglich 15 Minuten vor dem Eintreffen der ersten Kinder im Gruppenraum, um sich vorzubereiten, sich auf den Tag einzustellen. Alle Pädagoginnen nehmen sich wöchentlich 30 Minuten Zeit zur gemeinsamen Nachbereitung, Dokumentation und Reflexion. Darüber hinaus findet 2 x monatlich eine Teambesprechung statt, in der grundsätzlich immer der fachliche Austausch sowie Kinderbesprechungen an erster Stelle stehen. Erst im Anschluss daran werden kurz organisatorische Absprachen zu Festen, Elternabenden, Personalplanung etc. getroffen. Die Zeit zur Vorbereitung der Umgebung, Materialien und Aktivitäten teilen sich die Pädagoginnen im Gespräch mit der Kinderhaus-Leitung selbst ein. 7.3. Fortbildungen Alle Pädagoginnen des Kinderhauses nehmen (gegebenenfalls auch zusätzlich zu ihrer bereits absolvierten Montessori-Ausbildung) immer wieder an MontessoriFortbildungen teil. Darüber hinaus nehmen sie selbstverständlich auch an anderen (externen) Fortbildungen teil, die für ihre Arbeit relevant sind. Hierfür haben wir bis zu 5 Schließtage im Jahr vorgesehen und der Träger hält ein finanzielles Kontingent bereit, um es den Mitarbeiterinnen zu ermöglichen, die oft kostenintensiven Fortbildungen zu besuchen. + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 29 8. Schlusswort Kinder lernen, was sie leben „Wenn Kinder mit Toleranz leben, lernen sie, geduldig zu sein. Wenn Kinder mit Ermutigung leben, lernen sie, zuversichtlich zu sein. Wenn Kinder mit Lob leben, lernen sie anzuerkennen. Wenn Kinder mit Bejahung leben, lernen sie, Liebe in der Welt zu finden. Wenn Kinder mit Ehrlichkeit und Fairness leben, lernen sie, was Wahrheit und Gerechtigkeit sind. Wenn Kinder mit Sicherheit leben, lernen sie, an sich zu glauben und an die, die um sie sind. Wenn Kinder mit Freundlichkeit leben, lernen sie, dass die Welt ein schöner Ort zum Leben ist. Wenn Kinder mit Gelassenheit leben, lernen sie, innerlich gelassen zu sein.“ (Zitat: D. L. Nolte, Children Learn What They Live: Parenting to Inspire Values) Anlagen: Anlage 1: Lern- und Entwicklungsangebote / Materialien für die Altersstufe 1-3 Jahre (Seite 31-33) Anlage 2: Organisations-Konzept Anlage 3: Hygieneplan Anlage 4: Weitere Ausführungen zum AVBayKiBiG + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 30 Anlage 1: Lern- und Entwicklungsangebote / Materialien für die Altersstufe 1-3 Jahre Lern- und Entwicklungsangebote / Materialien im Bereich freie Bewegung und Spieltätigkeit (drinnen) Podeste, Kisten, Kletterdreiecke, Treppen für die grobmotorische Bewegung Gegenstände, Gefäße des täglichen Lebens (Schüsseln aus Plastik, Holz, Metall, Eimer, Becher, Plastikflaschen in großen Mengen, Körbe, Taschen usw.) - jeweils viele gleiche Gefäße einer Sorte, auch in unterschiedlicher Größe, Beschaffenheit und Farbe für den Aufbau der feinmotorischen Bewegungen Körbe mit Holzkugeln, Kastanien, Walnüssen Tücher, einige wenige Spielzeuge (Holztiere, auch zum Ziehen, Holzautos, Puppen, Bausteine u.ä.) Kleinkinder kombinieren unerlässlich grob- und feinmotorische Bewegung, um die entsprechenden Bewegungsfunktionen aufzubauen. Gleichzeitig damit bilden sich kognitive Verständnisstrukturen - und sie machen erste soziale Erfahrungen. Kleinkinder können nicht warten oder teilen, auch deshalb braucht es jedes Material vielfach. Entwicklungsstufe: Ende des 1. Lebensjahres: Differenziertes Spielen mit Gegenständen Berühren mit feineren Bewegungen (Pinzettengriff) Gegenstand in einen anderen legen zwei zusammenpassende Gegenstände verbinden (Deckel und Dose) Ähnliche Formen/Sachen zusammenbringen Entwicklungsstufe: 2. Lebensjahr: Sammeln und Experimentieren mit Mengen - die Entwicklung des Experimentierens mit Mengen geht einher mit dem Vergleichen und Sortieren (Bildung von logischen Verständnisstrukturen) Sammeln, mehrere Gegenstände mit gleichen Eigenschaften Gleiche oder ähnliche ineinander stellen, kleine Schüssel in größere stellen Zusammenstecken von Gleichen (30 - 40 Stück) Gleiche Gegenstände in Reihen aufstellen Große Menge in eine einzige Schüssel geben + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 31 Aus- und Umschütten in unendlichen Variationen Sortieren, Zuordnen von Mengen, zu jedem Eimer eine Schüssel Sich selbst in etwas hineinsetzen Schwere Gegenstände schieben Entwicklungsstufe 3. Lebensjahr: Aus den Spieltätigkeiten im 2. Lebensjahr entwickelt sich das Bauen. Dies ist eine Tätigkeit, die die Kinder über viele Jahre begleitet und ihre kognitive Entwicklung wesentlich beeinflusst. Ende des 2. Lebensjahres beginnt auch das Rollen- bzw. Symbolspiel; motorische Spiele nehmen viel Raum ein. Lern- und Entwicklungsangebote / Materialien im Bereich für freie Bewegung und Spieltätigkeit (draußen) Zusätzlich zu den Bewegungsgeräten kommen verschiedene Ebenen, Podeste, Treppen dem Bewegungsbedürfnis der Kinder im Außenbereich entgegen. Außerdem steht ein großer Sandplatz für die sensomotorische Entwicklung zur Verfügung. Lern- und Entwicklungsangebote / Materialien im Bereich für die Arbeiten des täglichen Lebens Alle Arbeiten und Tätigkeiten des Alltags sind von größtem Interesse für Kleinkinder: sich selbst an- und ausziehen, Verschlüsse öffnen und schließen, einschenken, Brot streichen, Geschirr abwaschen, Tisch abwischen, Fenster putzen, Wäsche machen, Tücher falten. Ein mit geeigneten Materialien gut ausgestatteter Küchen- und Brotzeitbereich und darin didaktisch gut vorbereitete kleine Schritte zur Erarbeitung von Bewegungsabläufen machen diesen Bereich zu einem Aktivitätszentrum in der Krippengruppe. Die „Übungen des täglichen Lebens“ nach Maria Montessori gehören großenteils in die Altersstufe der 1,5-3 Jährigen (Schüttübungen, Löffelübungen, Übungen zum Öffnen und Schließen, komplexe Handlungen wie Nase Putzen, Tisch decken, Hände waschen). Lern- und Entwicklungsangebote / Materialien im Bereich für Beschäftigung mit ersten didaktischen Materialien Einige Montessori-Materialien (aus den Übungen des täglichen Lebens (s.o.) sowie die folgenden Materialgruppen), die zu Montessoris Zeiten für 3-6 Jährige konzipiert wurden, sind eher passend für die Entwicklungsstufe von 1,5-3 Jährigen. + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 32 Manche dieser Materialien müssen dafür adaptiert werden (z.B. nur 5 Teile des Rosa Turms verwenden, nur 3-5 rot-blaue Stangen, nur 3 große Knöpfe am Knopfrahmen statt 5 kleine). Sinnesmaterialien wie Geräuschdosen, Tastbretter, Farben, Sortiertablett für den stereognostischen Sinn und Sinnes-Dimensionsmaterialien wie Einsatzzylinder, rosa Turm, braune Treppe, rote Stangen Mathematikmaterialien für erstes Zählen und Zahlen erkennen (rot-blaue Stangen, Sandpapierziffern) Sprachmaterialien (Körbchen mit Gegenständen und Bildern zur Benennung, Bilderbücher mit Einzelbildern, andere einfache Bilderbücher, Klassifikationsmaterial, Lautierungsmaterial, Anlautkommode, Lautdiskriminierung als Vorbereitungen zum Schreiblernprozess, metallene Einsätze, Sandpapierbuchstaben) sowie Sprachangebote (achtsame dialogische Sprache, Singen, Rituale mit Versen und Reimen) Lern- und Entwicklungsangebote / Materialien im Bereich für erstes Schneiden, Malen, Kleben, Nähen Die Materialien in diesem Bereich lassen sich auch didaktisch so vorbereiten, dass die Kinder sich die einzelnen Schritte auf ihrem jeweiligen Entwicklungsniveau selbständig erarbeiten können (beispielsweise didaktische Reihe zum Nähen, Schneiden mit der Schere). Die Kinder arbeiten damit in der Freiarbeit – es gibt keine „Bastelangebote“ für alle. + Pädagogisches Konzept + Kinderkrippe + Internationales Montessori Kinderhaus + + Bad-Schachener-Str. 39 + 81671 München + Munich Child e.V.: Spenden-Konto.: Vorstand 2012/2013: Vereinsregister München VR 201272 Stadtsparkasse München, Konto 1000131522, BLZ 701 500 00 Dr. Jakob Reinhardt (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Horst Schmidt-Bischoffshausen (2. Vorsitzender), Günther E. Hesse (Schriftführer), Franz Krutzenbichler (Schatzmeister) 33