Ablauf des historischen Festumzuges

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Ablauf des historischen Festumzuges
Ablauf des historischen Festumzuges
Feuerwehr-Schalmeienorchester Lühmannsdorf
I. Geschichte und Geschichten
1. Koserow in vorchristlicher Zeit
Zu Beginn der Zeitrechnung war Usedom von germanischen Völkerschaften besiedelt, die regen Handel
mit Völkerschaften Süd- und Südosteuropas und Arabiens trieben. Römische Geschichtsschreiber
berichten von großen Siedlungen an den Mündungsarmen des Flusses, den wir heute Oder nennen, in
denen Menschen aller Herren Länder gelebt und gehandelt haben sollen. Womit handelte man? Was
gab es hier an der Ostsee, was es woanders nicht gab? Bernstein. Müssen wir schon in dieser Zeit das
sagenumwobene Vineta suchen? Die Völkerwanderung hinterließ Usedom für das 5. und 6. Jahrhundert
als nahezu siedlungsleeren Raum. In diesen Freiraum wanderten im 7./8. Jahrhundert slawische
Stämme ein. Sie dominierten bis zur Christianisierung unsere Insel. Landwirtschaft, Handwerk, Fischerei
und Handel waren Ihre Lebensgrundlagen. Geschichten und Sagen entstanden über große und berühmte
Handelsplätze, die hinweggefegt wurden durch Kriege, durch Sturmfluten, durch den christlichen Gott.
Wenn es Vineta gab, dann lag es natürlich vor Koserow.
2. 665 Jahre Koserow
1128 wurde Pommern auf dem Landtag zur Stadt Usedom christianisiert. Nun ging es um die Festigung
des christlichen Glaubens durch die Errichtung und den Ausbau einer kirchlichen Organisation. Koserow
ist 1347 erstmalig in einer kirchlichen Urkunde erwähnt. Der Kirchenbau war vermutlich schon in der
Mitte des 13. Jahrhunderts. Unser Ort ist nun Mittelpunkt einer Kirchgemeinde, zu der auch die Orte
Ückeritz, Loddin und Zempin gehören, die Orte der Inselmitte, die heutigen Bernsteinbäder.
3. Klaus Störtebeker (vermutlich 1360 bis 1401)
Es ist wohl nicht mehr als eine Sage, dass Klaus Störtebeker, der berühmte Seeräuber, und seine
Freunde, die Bruderschaft der Vitalienbrüder, die Robin Hoods der Ostsee, sich selbst und ihre Schätze
in der Koserower Steilküste versteckt hatten.
4. Reformation und Aufbau des Protestantischen Kirchenwesens
Das 15. Und 16. Jahrhundert war eine relativ friedfertige Zeit, gekennzeichnet durch Reformation
und Aufbau des protestantischen Kirchenwesens.
5. Der 30-jährige Krieg und seine Ergebnisse
Viel Leid durch hindurchziehende und einquartierte Soldaten hatte
unsere Insel und damit auch Koserow schon ertragen müssen, als
im Juni 1630 der Schwedenkönig Gustav Adolf mit 15.000 Soldaten
in Peenemünde landete. ( Der Roman „Die Bernsteinhexe“ von Wilhelm Meinhold, 1843 erstmalig veröffentlicht, zum größten Teil in
Koserow spielend, zeichnet ein anschauliches Bild dieser Zeit.) Sein
Ziel war, die protestantische Front dieses Krieges zu stärken. Dass
am Ende auch erheblicher Territoriumszugewinn dabei herauskam,
war der Plan dahinter. Am Ende des Krieges waren zwei Drittel der
Usedomer Bevölkerung ausgerottet, Koserow war fast eine wüste
Stelle geworden. Während des Krieges war der letzte Pommernherzog, ohne Erben zu hinterlassen, gestorben. Pommern wurde
zum Spielball interessierter Mächte. Nach Verträgen aus früheren
Zeiten wäre Brandenburg der Erbe des Herzogtum Pommerns gewesen. Doch Schweden war eine Siegermacht des Krieges. So wurde im Westfälischen Friedensvertrag
1648 festgelegt, dass Vorpommern, also auch die Insel Usedom, Schweden zufällt. Hinterpommern ging
an Brandenburg. Weitere Kriege waren vorprogrammiert. Beide Herrscher, der schwedische König und
der brandenburgische Kurfürst wurden Rechtsnachfolger der pommerschen Herzöge.
6. Die Schwedenzeit (1648 bis 1720)
13. Der zweite Boom nach dem ersten Weltkrieg
Schwedische Statthalter übten in Schwedisch Pommern die Regierungsgewalt aus. Die Zeit war geprägt
durch Kriege. Von den etwa 70 Jahren schwedischer Herrschaft wurden 35 Kriegsjahre gezählt. Es ging um
die Vorherrschaft in Pommern. Hindurchziehende Truppen mussten versorgt, ausfälliges Verhalten der Soldaten ertragen, die Kosten der Kriege durch Steuern aufgebracht, Handelseinschränkungen hingenommen
werden. Beginnend mit dem Jahre 1692, für Koserow 1693, ließ Schweden das erworbene Land aufmessen
und beschreiben (schwedische Landesaufnahme) mit dem Ziel, eine Übersicht über die Wirtschaftskraft
des gewonnenen Gebietes zu erhalten. Die Universität Uppsala wurden mit dieser Aufgabe betraut. 1720
war eine neue Konstellation geschaffen. Schweden verlor die Gebiete südlich der Peene und östlich des
Peenestroms an Brandenburg. Damit gehörte unsere Insel von nun an zu Brandenburg/Preußen. Das
18. Jahrhundert wurde eine Zeit des Friedens und des Aufbaus für Usedom. An der Swinemündung entsteht
ein Hafen und eine Stadt, Swinemünde. Diese Stadt wird allmählich zum administrativen Zentrum Usedoms.
Den ersten Boom beendete der Krieg. Doch es sollte bald wieder weitergehen. Die Gästezahl stieg bis
zum nächsten Krieg auf rund 11.000. Die Gemeinde als Träger des Betriebes errichtete einen 125m
langen Seesteg, um Ausflugsmöglichkeiten per Schiff zu den anderen Badeorten und Inseln zu schaffen,
Ein Seewasserwarmbad wurde gebaut. Auf dem Steinberg bauten die Siemenswerke ein großes Betriebserholungsheim. Tennisplätze und ein Sportplatz standen den Gästen zur Verfügung. Die Badegewohnheiten veränderten sich. Man badete vom Strandkorb aus in festgelegten Badebereichen in
züchtiger Badebekleidung. So hatte sie auszusehen: „Frauen dürfen öffentlich nur baden, falls sie einen
Badeanzug tragen, der Brust und Leib an der Vorderseite des Körpers vollständig bedeckt, unter den
Armen fest anliegt, sowie mit angeschnittenen Beinen und einem Zwickel versehen ist…“ , angeordnet
durch den s.g. Zwickelerlaß von 1932.
7. Pommern als Provinz Preußens
Dann machte der zweite Krieg allem ein Ende. Hotels und Pensionen wurden Lazarette, Heime der
Kinderlandverschickung, später Wohnunterkünfte für die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen.
1815 mit der Neuordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen und den schon 1806 begonnenen
Steinschen/Hardenbergschen Reformen wurde Pommern eine der neu gebildeten Provinzen Preußens.
Oberförster Schrödter bewaldet 1818 den Streckelsberg in Koserow, eine Meilenstein für die Erhöhung
der landwirtschaftlichen Erträge des Ortes. Wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen
Lage der Provinz und besonders auch der ländlichen Bevölkerung sind eng verbunden mit dem Namen
des ersten Oberpräsidenten der Provinz Pommern, August Sack. Die Rede ist hier von der Ostseefischerei,
besonders der Abfischung und Einsalzung des Herings, verbunden mit der Bereitstellung von günstigen
Krediten zum Kauf von ostseetauglichen Booten und der Zurverfügungstellung von steuerfreiem Salz.
Auf seine Idee und Initiative geht u.a. auch die Anregung und Förderung des Badewesens zurück. Er
war es, der den Bau der steinernen Molen des Swinemünder Hafens vorantrieb.
Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Koserow
II. Vom Bauern- und Fischerdorf zum Seebad
8. 1846 – die ersten Badegäste logieren in Koserow
1846 kommen die ersten Badegäste nach Koserow. (Heringsdorf und Swinemünde waren schon gut 20
Jahre Seebad).
9. 1853 – Koserow wird Seebad
7 Jahre später konnte Koserow dank der Initiative des Gastwirtes des Dorfkruges, Herrmann Beyer,
des Lehrers und weiterer visionärer Bürger den Gästen eine Badeanstalt anbieten. In einer Zeitungsannonce im Wolgaster Anzeiger vom Juni 1853 hieß es: „Um vielfachen Aufforderungen zu genügen,
hat die Ortschaft Koserow auf der Insel Usedom in diesem Jahr ein Seebad eingerichtet…”
10. 1856 – Zerstörung der Badeanstalt durch Sturmflut
Eine Sturmflut 1856 machte alles zunichte.
11. 1864 – Neuanfang
1864 eröffnete Herrmann Beyer den alten Dorfkrug, nachdem er abgebrannt war, neu als „Gasthof zur
Stadt Vineta“, indem auch Logis angeboten wurde.. Außerdem war durch seine Initiative eine Damenund Herrenbadeanstalt entstanden. Man badete ohne Kleidung, weil nur so die gesundheitsfördernde
Wirkung des Wassers zum Tragen kommt, hieß es. Beim Gastwirt lief alles zusammen. Er vermittelte
auch Unterkünfte. Werbewirksame Unterstützung erfuhr er durch Carl Koch, der 1867 den 300seitigen
Reisebericht „ Das Seebad Koserow auf Usedom, seine Natur, seine Eigenschaften, seine Umgebungen“
herausbrachte. In Koserow machten jetzt jährlich bis zu 250 Gäste Urlaub.
12. Der erste Boom zum Ende des alten und zu Beginn
des neuen Jahrhunderts
1878 entstand das erst Pensionshaus in der Nähe der Salzhütten. 1886 eröffnete ein Sohn Herrmann
Beyers ein kleines Restaurant am Fuße des Streckelberges. Durch den Buchenwald wurden lauschige
Wege angelegt. Eine zunehmende Bautätigkeit war zu verzeichnen. Unmittelbar in Strandnähe entstand
1892 das Hotel „Seeblick“ und eine kleine Landungsbrücke. Ein Familienbad wurde gebaut, das
Herrenbad modernisiert. Bis zum 1. Weltkrieg sind fast alle Hotels und Pensionen entlang der Hauptstraße
und den neu entstandenen Straßen in Richtung Streckelberg und Strand fertig. 1911 bekommt Koserow
eine Bahnanbindung an das deutsche Eisenbahnnetz.
14. Der 2. Weltkrieg
15. Der schwere Anfang nach dem 2. Weltkrieg
1947 begann der Seebadcharakter wieder zu dominieren. 1.500 Urlauber kamen schon wieder zu
Besuch. Doch es gab viel zu tun. Jede Initiative, jeder Handwerker, jeder Kleingärtner war gefragt.
(Das Sanatorium Parow, heute Hotel „Waldschloß“, wird bis zu seiner Enteignung 1953 Kindererholungsheim.)
Blasorchester Greifswald
16. Der Badebetrieb zu DDR-Zeiten
1989, zum Ende der DDR, erholten sich in Koserow 50.000 Urlauber. Träger des Urlaubsbetriebes
ist jetzt wie überall bei uns an der Küste im Wesentlichen der Feriendienst der Gewerkschaft, der den
Werktätigen der DDR, wenn sie denn Glück hatten, einen 13tägigen Aufenthalt bei Vollpension für
130 Mark der DDR, Kinder 30 M, bot. Die Verpflegung erfolgte in ehemaligen Hotels. Die Unterkunft
meistens privat in Zimmern mit 3 Betten, 2 Nachttischen und einem Kleiderschrank. Die Vergütung
der Vermieter war für damalige Verhältnisse gut. Mit 2 Zimmern mit je 3 Betten ohne Dusche konnte
man pro Nacht 50,00 M verdienen bei einer vertraglich zugesicherten Auslastung von fast 5
Monaten/Jahr. In diesen Jahren entstand in Koserow der Kurplatz mit Musikmuschel, eine Freilichtbühne.
In den Sälen der Versorgungseinrichtungen fanden Tanzveranstaltungen statt. Ein großes Zeltkino
entstand, eine Salzhütte wurde zum Restaurant umfunktioniert und es gab einen kommunalen
Zeltplatz. 2 Großbetriebe der DDR unterhielten 2 Kinderferienlager in den Sommerferien. Am Achterwasser wurde die Ferienanlage „Forsthaus Damerow“ der vereinigten Forstwirtschaftsbetriebe der
DDR gebaut. Betriebe aus der ganzen DDR unterhielten kleine Betriebsferienheime. Es gab eine 10klassige Polytechnische Oberschule für alle Kinder aus Koserow und Zempin mit bis zu 320 Schülern.
17. Koserow nach der Wende
Die Zeit des gewerkschaftlich organisierten Tourismus war vorbei. Eigene Initiative bei der Vermarktung
war nun wieder gefragt. Niveauvolle Unterkünfte mussten geschaffen werden, wollte man am
Markt bestehen. Der 1990 gegründete Fremdenverkehrsverein und die Kurverwaltung waren große
Hilfen. So erschien bereits im Herbst 1990 ein Gastgeberverzeichnis. Handwerker machten sich
wieder selbständig. Dienstleistungsbetriebe entstanden. Im Juli 1993 konnte unsere Seebrücke,
261 m lang, eingeweiht werden mit einem großen Fest. Gaststätten, Hotels mit Schwimmbädern
und Wellness- und Therapieangeboten, Pensionen, Ferienhäuser, Ferienwohnungen entstanden.
Eine neue Tankstelle, Supermärkte und vieles mehr kamen hinzu. Ab 2000, beginnend mit der
Hauptstraße, wurden in 7 Jahren fast alle Straßen erneuert. Eine wunderschöne Minigolfanlage
entstand vor einigen Jahren.
„Klassik am Meer“ gehört seit über 15 Jahren zum Koserower Kulturangebot. In den Sommermonaten
spielt ein herausragendes Schauspielensemble Theaterklassiker in der evangelischen Kirche. Stücke
wie Goethes „Faust“, „Die Bernsteinhexe“ oder „Der Besuch der alten Dame“ gehören zu den aufgeführten Werken.
Die 4 Usedomer Bernsteinbäder – Zempin, Koserow, Loddin und Ückeritz – arbeiten seit vielen
Jahren eng zusammen. So werden Messeauftritte gemeinsam bestritten, Gastgeberverzeichnisse
zusammen herausgebracht und Veranstaltungen organisiert. Bernsteinprinzessin Mandy repräsentiert
die 4 Seebäder noch bis April 2015.
Hier finden Sie uns:
Touristinformation des Ostseebades Koserow
Hauptstraße 31 · 17459 Koserow
Telefon (03 83 75) 2 04 15 · Telefax (03 83 75) 2 04 17
e-mail: [email protected] · www.seebad-koserow.de
Programm
Freitag, 04.07.
auf dem Kurplatz
18:00 bis 22:00 Uhr
„Express-Partyband Hoyerswerda“
Samstag, 05.07.
10:30 Uhr
16:00 Uhr
ab 16:30 Uhr
22:00 Uhr
ab 22:00 Uhr
23:00 Uhr
„ASB on Tour!“
buntes Programm des ASB Regionalverbandes
auf dem Seebrückenvorplatz
historischer Festumzug
vom Seebrückenvorplatz zum Kurplatz
buntes Fest musikal. Programm
auf dem Kurplatz: u.a.
„Achim Mentzel“
„Holiday-Party-Express“
„DJ Flade“
Lampionumzug
zum Seebrückenvorplatz
„Seebrücken-Party“
mit „ZIG-ZAG“ & „DJ Frank Flade“
Höhenfeuerwerk
an der Seebrücke
Festumzugsstrecke
Start: Hauptstraße Höhe Seebrücke
Ziel: Kurplatz
Moderationsstellen/Musikbühnen
aße
Wir freuen uns, Sie in unserem
Ostseebad begrüßen zu können
und wünschen Ihnen viel Spass !
str
Wald
Juli:
Öffnungszeiten der Kurverwaltung
Montag – Freitag
09.00 – 18.00 Uhr
Sonnabend/Sonntag
09.00 – 12.00 Uhr
Koserower
Seebadfest
4./5. Juli 2014

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