Voynich-Manuskript

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Voynich-Manuskript
Voynich-Manuskript
Aufgeschlagenes Manuskript (Nachbildung) mit ausgeklappter
Seite
der Yale University.
Textprobe aus dem Voynich-Manuskript
1 Geschichte des Manuskripts
1962 datierte ein Expertenteam die Handschrift aufgrund
von Material und Schreibstil auf etwa 1500 n. Chr.[4]
Doch die Provenienz (die Folge der Vorbesitzer) konnte
bislang nur lückenhaft und nicht mit Sicherheit ermittelt
werden.
Da der Inhalt bisher nicht entschlüsselt werden konnte,
stützt die Datierung des Manuskripts sich lediglich auf die
Illustrationen. Aufgrund der Hinweise aus Kleidung und
Haartracht sowie einiger weiterer Anhaltspunkte wird das
Manuskript von den meisten Experten in den Zeitraum
zwischen 1450 und 1520 datiert.
Erst 2009 wurden an Instituten in Chicago und Arizona
kleinste Proben von vier verschiedenen Seiten untersucht.
In einer Radiokarbonanalyse[5] konnte das Alter des verwendeten Pergaments mit großer Wahrscheinlichkeit auf
den Zeitraum zwischen 1404 und 1438 bestimmt werden.
Vermutlich sind alle Seiten gleichen Ursprungs.[2][3] Ferner haben Experten des McCrone-Forschungsinstitutes
zu Chicago festgestellt, dass die Tinte nicht wesentlich
später aufgetragen wurde.
Illustrationsbeispiel
Das Voynich-Manuskript (benannt nach Wilfrid Michael Voynich, der das Manuskript 1912 erwarb) ist
ein Schriftstück, das sich einmal im Besitz des Kaisers
Rudolf II. des Heiligen Römischen Reichs befand. Es ist
in einer bislang nicht identifizierten Schrift und Sprache
geschrieben. Sein Inhalt konnte bis heute nicht entschlüsselt werden und es ist nach wie vor unklar, ob der Text
überhaupt einen sinnvollen Inhalt transportiert.[1] Im Manuskript vorhandene Abbildungen erinnern an botanische, anatomische und astronomische Zusammenhänge
und wurden mit Sorgfalt[2][3] gezeichnet. Das Manuskript
befindet sich seit 1969 unter Katalognummer MS 408 im
Bestand der Beinecke Rare Book and Manuscript Library
Details in den Illustrationen, insbesondere die
Schwalbenschwanzzinnen, ließen die Redakteure einer
ORF-Sendung eine Entstehung der Handschrift in Oberitalien vermuten, da diese Zinnenform in der fraglichen
Zeit nur dort belegt sei.[6] Die Frührenaissance Norditaliens war auch eine Hochburg der frühneuzeitlichen
Universalgelehrten und der Kryptologie.[2]
1
2
1 GESCHICHTE DES MANUSKRIPTS
angeblich gelungen war, die Hieroglyphenschrift der alten
Ägypter zu lesen. Dass die kirchersche Lesung völlig irrig war, stellte sich erst nach der erfolgreichen Entschlüsselung der Hieroglyphen durch Champollion heraus. Zu
seiner Zeit galt Kircher jedoch als Kapazität im Dechiffrieren rätselhafter Texte, weshalb Baresch ihm eine Kopie der Manuskripttexte zusammen mit der Bitte um eine Expertise zusandte. Kircher scheint darauf jedoch nie
reagiert zu haben. Der erste Brief Bareschs scheint verloren, ein weiterer Brief Bareschs an Kircher vom 27. April
1639 konnte jedoch von René Zandbergen im Archiv der
Korrespondenz Kirchers gefunden werden.[2][7]
Bildausschnitt von Seite 86v, der eine Burg mit Schwalbenschwanzzinnen zeigt.
Aus dem kaum leserlichen und wohl nicht eigenhändigen Namenseintrag Jacobj ’a Tepenece auf der ersten Seite des Manuskripts lässt sich, falls sie echt ist, schließen,
dass der böhmische Hofpharmazeut Jakub Horcicky de
Tepenec das Exemplar zur Lektüre in Händen hatte oder
sogar sein Eigentum nannte. Da schon sein Adelstitel verwendet wird, müsste dieser Eintrag erst nach 1608 entstanden sein. In einem mit dem Manuskript gefundenen
Brief schreibt dessen vermeintlicher Verfasser, der spätere Besitzer Johannes Marcus Marci, um jenen Zeitpunkt
sei Rudolf II. von Habsburg, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Gerüchten zufolge Besitzer dieses Manuskriptes gewesen, nachdem er es für die damals hohe Summe von 600 Dukaten einem unbekannten Händler abgekauft habe. Entweder war Jakub Horcicky dieser
Händler, oder, und diese Theorie gilt als wahrscheinlicher, das Manuskript wurde ihm von Rudolf II. für weitere Analysen anvertraut, da er als erfolgreicher Chemiker
und Pharmazeut bekannt war.
Als nächster Besitzer erbte der bereits erwähnte Johannes
Marcus Marci das Manuskript von dem mit ihm befreundeten Baresch (kurz vor 1666). Marci war der Autor des
dem Manuskript beigelegten Briefes an Kircher, in dem
er Kircher erneut um Hilfe bei der Entschlüsselung der
Geheimschrift bat. Zu diesem Zweck wollte er diesmal
keine Kopie senden, sondern das Manuskript selbst. Es
ist jedoch nicht belegt, dass das Manuskript je in Kirchers Hände gelangte, denn in keinem der nach Kirchers
Tod angefertigten Kataloge über seinen wissenschaftlichen Nachlass wird etwas von jenem Manuskript erwähnt.
Was in den über 200 Jahren zwischen 1666 und 1870 mit
dem Manuskript geschah, ist bislang unbekannt. Doch da
es (nach Aussage Voynichs) Teil einer Bibliothek des Jesuitenordens war, kann vermutet werden, dass das Manuskript sich zusammen mit dem Nachlass Kirchers im
Besitz des Jesuitenordens befand, also zunächst der Bibliothek des Collegium Romanum (heute die Päpstliche
Universität Gregoriana) gehörte.
Dort blieb es vermutlich, bis der Vatikanstaat im Zuge des Risorgimento von den Truppen Viktor Emanuels II. 1870 annektiert wurde und kirchliches Eigentum
von Konfiskation bedroht war. Die Bestände der päpstlichen Universitätsbibliothek wurden eilig den Mitgliedern
der Fakultät übertragen, da privater Besitz nicht vom Zugriff des italienischen Staates bedroht war. Darunter befand sich auch der Nachlass Kirchers, der dem damaligen
Ordensgeneral Pierre Jean Beckx übergeben wurde. Das
Voynich-Manuskript gehörte ausweislich eines Exlibris
von Beckx zu diesem Bestand. Beckx’ „Privatbibliothek“
Marci berief sich bei dieser Geschichte auf seinen Freund ging schließlich in die Bücherbestände des 1865 gegrünRaphael Mnishovsky, einen Rechtsanwalt und Dichter, deten Jesuitenkollegs Nobile Collegio Mondragone in der
der unter Rudolf II. an den Prager Hof gekommen war, Villa Mondragone bei Frascati ein.
wo er den späteren Kaiser Ferdinand II. unterrichteDort wurde es vermutlich 1912 von Wilfrid Michael Voyte. Marci berichtete auch, Kaiser Rudolf habe geglaubt,
nich entdeckt, der es zusammen mit etwa 30 anderen
Roger Bacon, der franziskanische Polyhistor des 13. Jahrwertvollen Manuskripten den Jesuiten abgekauft haben
hunderts, sei der Autor des Manuskripts gewesen.
will. Dazu Voynichs Fundbericht:
Der nächste bekannte Besitzer war nach dem Begleitbrief
„Im Jahre 1912 […] stolperte ich über eiGeorg Baresch, ein wenig bekannter Alchemist, der zu
ne sehr bemerkenswerte Sammlung kostbarer ilBeginn des 17. Jahrhunderts in Prag lebte. Baresch hatte
luminierter Handschriften. Jahrzehntelang waversucht, den Text zu entschlüsseln, war jedoch (wie bisren sie in Kisten begraben gewesen, wo ich sie
lang alle seine Nachfolger) damit gescheitert. Er wandte
in einem alten südeuropäischen Schloss fand.
sich daher an Athanasius Kircher, einen jesuitischen Universalgelehrten und seinerzeit eine Berühmtheit, dem es
Die Sammlung war dort anscheinend infolge
2.2
Gliederung
der politischen Unruhen des frühen 19. Jahrhunderts untergebracht worden. […] Während
ich die Handschriften in Hinblick auf einen Ankauf wenigstens eines Teils der Sammlung untersuchte, wurde meine Aufmerksamkeit von einem Band besonders angezogen. Es war ein
so hässliches Entlein, verglichen mit den anderen, mit Gold und Farben reich verzierten Manuskripten, dass meine Neugier sogleich erregt
war. Ich stellte fest, dass es vollständig in einer Geheimschrift geschrieben war. […] Dass
ein Manuskript des 13. Jahrhunderts vollständig in Geheimschrift verfasst war, überzeugte
mich von dessen außerordentlicher Bedeutung,
da meines Wissens dergleichen in so früher Zeit
nicht existierte, weshalb ich es den zu erwerbenden Manuskripten hinzufügte“
3
Manuskripts beziehen sich im Allgemeinen auf diese alte
Blattzählung.
Einzelne Blätter wurden wegen ihrer Größe mehrfach gefaltet, wodurch sich Unterseiten ergeben (zum Beispiel
ist „f. 67r2“ die zweite Unterseite auf der Vorderseite
(recto) von Blatt 67). Das Manuskript umfasst gegenwärtig 102 Blätter, darunter fünf Doppel-, drei Dreifach-, ein
Vierfach- und ein Sechsfach-Blatt. Das Seitenformat ist
ca. 225 auf 160 mm.
Das Manuskript ist in Pergament gebunden. Der Einband
trägt weder Titel noch Autorenvermerk.
2.2 Gliederung
Da der Text nicht gelesen werden kann, lässt sich eine
Gliederung des Inhalts nur auf die Art der Illustrationen
stützen. Das Manuskript enthält eine große Zahl von Ab– Voynich[8]
bildungen, die in Tinte ausgeführt und nachträglich koloriert wurden. Die Abbildungen entstanden offenbar vor
Nach Voynichs Tod im Jahre 1930 erbten seine Frau der Niederschrift des Textes, der sich der Form der AbEthel und Anne Nill, seine langjährige Sekretärin, das bildungen anpasst und sie umfließt.
Manuskript. Nach dem Tod von Ethel 1960 war Anne Vermutungen über den Inhalt der Abschnitte sind vor
Nill seine alleinige Besitzerin. Sie verkaufte es für 25.000 allem dadurch mit Unsicherheiten behaftet, dass der
US-$ an den Buchhändler Hans P. Kraus. Dieser wollte kontextuell-ideengeschichtliche Hintergrund unsicher bis
es gewinnbringend weiterverkaufen, fand jedoch keinen unbekannt ist. Die Abbildung eines Löwen in einem Buch
Käufer und stiftete 1969 das Manuskript schließlich der über Tierkunde ist beispielsweise ganz anders zu deuYale-Universität, wo es heute zum Bestand der Beinecke ten als in einer Sammlung von Fabeln oder in einem alRare Book & Manuscript Library gehört.
chemistischen Werk. Der sogenannte „balneologische“
Es ist umstritten, auf welche Weise das Manuskript in Abschnitt etwa enthält zahlreiche Abbildungen nackter
Voynichs Besitz überging. Voynich selbst schwieg sich Frauen in Wannen (oder vielleicht auch Teichen), die
zeitlebens über die genaue Herkunft des Manuskripts aus. durch komplexe Röhrensysteme miteinander verbunden
Erst durch einen nach ihrem Tode zu öffnenden Brief von sind. Je nach Kontext könnten hier dargestellt sein:
Voynichs Witwe Ethel Lilian Voynich an ihre Erbin und
Lebensgefährtin Anne Nill wurde die Herkunft des Manuskripts aus dem Mondragone-Kolleg bekannt.[9]
• schlicht badende Frauen,
• menschliche (Fortpflanzungs-)Organe,
• Wein kelternde Frauen,
2
2.1
Inhalt
Umfang und Foliierung
Das Voynich-Manuskript hat die Form eines Kodex, also
eines Buches, das aus mehreren Lagen von PergamentBlättern zusammengeheftet ist. Das Manuskript bestand
ursprünglich aus (mindestens) 20 Lagen, von denen zwei
(16 und 18) heute verloren sind. Die meisten Lagen sind
Quaternionen, umfassten also ursprünglich acht Blätter,
entsprechend 16 Seiten. Die Blätter wurden (vermutlich
zu einem späteren Zeitpunkt) mit einer handschriftlichen
Zählung (Foliierung) versehen, die von 1 bis 116 läuft.
Ausgehend von dieser Foliierung kann ein seither eingetretener Verlust von Lagen und Blättern (nicht alle Lagen sind vollständig) festgestellt werden. Zum heutigen
Zeitpunkt besteht der Kodex nicht mehr aus 116, sondern nur noch aus 102 Blättern. Verweise auf Teile des
• Seelen auf Wanderschaft
oder etwas ganz anderes.
Entsprechend der offensichtlichen Gruppierung einander
ähnlicher Illustrationen wird das Manuskript üblicherweise wie folgt in Abschnitte gegliedert:
2.2.1 „Kräuterkundliche“ Sektion (f1r–f66v)
Der Abschnitt enthält vorwiegend ganzseitige Abbildungen einzelner Pflanzen, die zwar uns bekannten Pflanzen
ähneln, sich jedoch häufig durch entscheidende Details
von diesen unterscheiden. Einige Abbildungen erscheinen als größere und genauere Versionen von Abbildungen aus dem Abschnitt „Pharmazie“. Die Gestaltung der
Seiten entspricht der von mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kräuterbüchern bekannten Gestaltung.
4
2 INHALT
2.2.3 „Anatomisch-balneologische“ Sektion (f75r–
f84v)
Abbildung aus der „kräuterkundlichen“ Sektion (f34r)
2.2.2
„Astronomische“ Sektion (f67r–f73v)
Abbildung aus der „anatomischen Sektion“ (f75r)
Abbildung aus der „astronomischen“ Sektion (f68r)
Hier sind ganzseitige, kreisförmige Diagramme mit Sonne, Mond und Sternen abgebildet. Abgesehen von der Beschriftung der Diagramme enthalten die Seiten nur wenig Text. Eine Folge von zwölf Seiten (f70v2 – f73v)
stellt offenbar Tierkreiszeichen dar. Im Zentrum befindet sich eine das jeweilige Tierkreiszeichen darstellende
Abbildung, die umgeben ist von konzentrischen Ringen,
auf denen sich je einen Stern haltende Frauen im Uhrzeigersinn bewegen. Teilweise sitzen die Frauen in Zubern oder Fässern, teilweise sind sie nackt. Die Folge der
Sternzeichen beginnt mit „Fische“ (statt wie üblich mit
„Widder“), darüber hinaus sind die Zeichen „Widder“ Abbildung aus der „anatomischen Sektion“ (f78r)
und „Stier“ zweimal repräsentiert. Die Darstellungen der
Sternzeichen „Wassermann“ und „Steinbock“ fehlen und Der sowohl rätselhafteste als auch faszinierendste Abschnitt des Manuskripts stellt auf fast jeder Seite Gruppen
befanden sich vermutlich auf dem fehlenden Blatt 74.
2.3
Text und Alphabet
nackter Frauen mit gewölbten Bäuchen dar, die in Becken oder Wannen sitzen, die durch Leitungen oder Röhren verbunden sind. Die Leitungen münden häufig in teils
organisch, teils mechanisch wirkende End- und Verbindungsstücke. Diese Ambivalenz führte dazu, den Inhalt
des Abschnitts sowohl mit anatomischen Gegenständen
(z. B. der menschlichen Reproduktion) zu verknüpfen, als
auch (dem Augenschein folgend) ihn schlicht als „bäderkundlichen“ (balneologischen) Abschnitt zu bezeichnen.
5
es ist bei längeren Textsequenzen so etwas wie eine Absatzgliederung zu erkennen.
Der Schriftduktus erscheint flüssig, als wäre der Schreiber in Sprache und Schrift des Manuskriptes geübt gewesen, im Gegensatz zu den beim „Abmalen“ der Zeichen
einer unbekannten Schrift üblichen Unsicherheiten. Das
Fehlen von Korrekturen ist ein Indiz dafür, dass eine Vorlage des Textes existierte, von der abgeschrieben wurde.
Nach den Untersuchungen von Prescott Currier in den
1970er Jahren lassen sich zwei oder mehrere Schreiber
und Schriftstile unterscheiden. Neuere Analysen stellen
2.2.4 „Kosmologische“ Sektion (f85r–f86v)
die Richtigkeit dieser Beobachtung in Frage. Ein andeDie Bezeichnung dieses Abschnitts ist eher eine Verle- rer Handschriftenexperte, der das Manuskript in Augengenheitsbezeichnung. Sie rührt von der oberflächlichen schein nahm, konnte nur eine Hand erkennen.
Ähnlichkeit der Abbildungen mit jenen aus der „astronomischen“ Sektion her. Es handelt sich um kreisförmige, rosettenähnliche Darstellungen, die von teils umfangreichem Textmaterial begleitet sind. Besonders bekannt
ist die sogenannte „Rosettenseite“ (f85v–f86r), die auseinandergefaltet eine quadratische Anordnung von neun 2.3.1 Voynich-Alphabet
miteinander verbundenen „Rosetten“ zeigt.
2.2.5
„Pharmazeutische“ Sektion (f87r–f102v)
Zu sehen sind Abbildungen von Pflanzen und Pflanzenteilen mit Beschriftungen, sowie von Gefäßen, die an von
Apothekern verwendete Behältnisse erinnern, versehen
mit einigen kurzen Texten. Vor allem wegen der bunten
Gefäße wurden in diesem Abschnitt pharmakologische
Inhalte vermutet.
2.2.6
„Rezepte“ und „Schlüssel“ (f103r–f116v)
Hier sind kurze Textabschnitte ohne Illustrationen zu finden, die jeweils mit einem Stern-Symbol eingeleitet werden. Man hat vermutet (insbesondere, da diese Sektion
auf die „pharmakologischen“ Seiten folgt), dass es sich
um Rezepte für Medikamente oder sonstige kurzgefasste
Vorgehensanweisungen handelt.
Der Text insgesamt umfasst etwa 170.000 einzelne
Glyphen. Da bei manchen Glyphen nicht klar ist, ob sie
Repräsentationen eigenständiger Zeichen oder Ligaturen
mehrerer Zeichen sind und ob Variationen einzelner Glyphen unterschiedliche Zeichen repräsentieren (wie z. B.
„1“ und „l“ in der lateinischen Schrift) oder ob es sich um
Formvarianten eines Zeichens handelt (wie z. B. bei „t“
und „t“), kann das dem Voynich-Text zugrundeliegende
Alphabet nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Insgesamt scheint der Text mit einem Alphabet von 20 bis 30
Zeichen weitestgehend dargestellt werden zu können.
Im Zusammenhang mit der Frage nach dem VoynichAlphabet stand das Problem der Transkription des Textes. Insbesondere eine Untersuchung des Textes mit Hilfe von Computern setzte eine möglichst adäquate Kodierung der Voynich-Zeichen voraus. Erste Ansätze in dieser Richtung wurden von William und Elisabeth Friedman und ihren Arbeitsgruppen unternommen. In Folge
haben sowohl Bennett an der Yale University als auch
Prescott Currier eigene Alphabete und Transkriptionsschemata entwickelt. Auf dem Voynich-Symposium von
1976 wurde von Mary D’Imperio eine Vereinheitlichung
der Transkription vorgeschlagen, woraufhin man sich auf
das von Currier entwickelte Schema einigte.
Auf der letzten Seite (f116v) findet sich der sogenannte
„Schlüssel“: ein dreizeiliger Text bestehend aus Zeichen,
die einem im 15. Jahrhundert in Deutschland verwendeten Schrifttyp ähneln. Dieser kurze Text diente Newbold
(siehe unten) als Einstieg für seinen Entschlüsselungsversuch. Er enthält auch angeblich den Namen Roger Bacons
Es zeigte sich aber, dass dieses Alphabet bei der Darstelin Form eines Anagramms.
lung seltener Zeichen und von Ligaturen noch zu wünschen übrig ließ. Dementsprechend wurden neue Alpha2.3 Text und Alphabet
bete entwickelt, als erstes das von Jacques Guy vorgeschlagene Frogguy-Alphabet. Mittlerweile hat sich aufDie Gestalt des Textes als solche erscheint nicht unge- grund eines breiten Konsenses das sogenannte EVA (Euwöhnlich: geschrieben wurde von links nach rechts (was ropean Voynich Alphabet) etabliert.[10] Zu diesem Alan dem etwas ungleichmäßigeren rechten Rand erkenn- phabet wurde auch eine entsprechende Computerschrift
bar ist); die einzelnen Schriftzeichen sind durch kleine (EVA Hand 1) entwickelt, mit der die Darstellung tranZwischenräume voneinander abgehoben; durch größere skribierter Voynich-Texte auf dem Computer vereinfacht
Zwischenräume gliedert der Text sich in „Wörter“, und wird.
6
3 VOYNICH-FORSCHER UND VOYNICH-FORSCHUNG
3.1 Wilfrid Voynich
2.3.2
„Wörter“
Voynich war angesichts des Marci-Briefes schnell zu der
Überzeugung gelangt, Roger Bacon (gest. 1292/94) sei
der Autor des Manuskripts. In den folgenden Jahren bemühte er sich, die Provenienz des Manuskripts zu klären.
Von der Annahme, Bacon sei der Autor, gelangte er zu
der Hypothese, der englische Mathematiker und Mystiker John Dee sei in den Besitz der Handschrift gelangt –
und jener Unbekannte, der das Manuskript später an Rudolf II. verkaufte. Eine Annahme, die auf der Kenntnis
basierte, dass Dee eine Sammlung von Schriften Bacons
besaß und sich zusammen mit dem Spiritisten Edward
Kelley in den 1580er Jahren am Hof Rudolfs II. aufhielt.
Eine Entschlüsselung des Textes hatte Voynich nicht verDer Text des Manuskripts enthält ca. 35.000 „Wörsucht. Er verschickte vielmehr ab 1919 Kopien des Mater“. Diese Wörter weisen phonotaktische Charakteristinuskripts an verschiedene Fachleute. Einer von diesen
ka ähnlich denen einer natürlichen Sprache auf, d. h.
war Newbold.
• es lässt sich eine Teilmenge von Zeichen ausmachen,
aus der ein oder mehrere Zeichen in jedem Wort er3.2
scheinen (analog den Vokalen), und
William Romaine Newbold
• manche Kombinationen von Zeichen erscheinen nie. Newbold war Dozent für Philosophie an der University
of Pennsylvania in Philadelphia. Er hörte schon 1915 von
Die statistische Analyse des Textes offenbart weitere dem Manuskript, beschäftigte sich damit aber erst nach
1919, als er von Voynich drei Seiten in Photokopie erhalÄhnlichkeiten mit natürlichen Sprachen:
ten hatte. Schon nach wenigen Stunden meinte er, einen
• die Worthäufigkeiten gehorchen dem Zipfschen Ge- Schlüssel gefunden zu haben.
setz,
In der Folge entwickelte er die Theorie einer Mikro• die Wortentropie gleicht mit ca. 10 Shannon/Wort schrift. Demnach sollte der eigentliche Inhalt des Manuskripts in mikroskopisch kleinen Unregelmäßigkeiten
der von Latein oder Englisch, und
der Voynich-Zeichen versteckt sein. Bei genauer Betrach• manche Wörter erscheinen nur auf bestimmten Sei- tung würden darin altgriechische Kurzschriftzeichen erten oder in bestimmten Sektionen, andere erschei- kennbar. Der so gelesene Text wurde von Newbold einem
nen überall im Text. Insbesondere:
weiteren Dechiffrierungsschritt unterzogen. Das Resultat
bestätigte ihm nicht nur die Urheberschaft Bacons, dar• weisen die „Beschriftungen“ der Abbildungen
über hinaus verriet es angeblich auch, dass Bacon nicht
nur sehr wenige Wiederholungen auf, und
nur über ein Mikroskop verfügt habe, sondern dass ihm
• in der „kräuterkundlichen“ Sektion erscheint schon die Spiralstruktur des Andromedanebels bekannt
das erste Wort jeder Seite nur auf dieser Seite gewesen sei.
(vielleicht der Name der betreffenden Pflanze).
Über ihre Ergebnisse berichteten Voynich und Newbold
Andere Eigentümlichkeiten des Voynich-Textes finden im April 1921 in mehreren Vorträgen vor dem Collesich jedoch in europäischen Sprachen nirgends. Zum Bei- ge of Physicians und der American Philosophical Sociespiel gibt es kaum Wörter mit mehr als zehn, aber auch ty in Philadelphia. Obwohl erste (vermeintliche) Erfolge
kaum welche mit weniger als drei Zeichen. Weiter scheint sich schnell eingestellt hatten, gestaltete sich die weitere
es initiale und finale Buchstabenformen zu geben, also Entzifferung ausgesprochen mühsam. Bevor Newbold eiSonderformen von Zeichen am Wortanfang und -ende, ne vollständige Decodierung an Voynich liefern konnte,
wie sie in semitischen Sprachen gebräuchlich sind. Und starb er überraschend im September 1926.
schließlich erscheinen unmittelbare Wiederholungen des
gleichen Wortes oder kleinere Varianten mit ungewöhn3.3
licher Häufigkeit.
3
Voynich-Forscher und VoynichForschung
Roland Grubb Kent
Kent, ein Freund Newbolds und Professor für vergleichende Philologie an der University of Pennsylvania,
kann nicht als Voynich-Forscher im engeren Sinn gelten. Vielmehr unterzog er sich der Aufgabe, den Nachlass seines früh verstorbenen Freundes Newbold zu ord-
3.6
Hugh O’Neill
nen und zu edieren. 1928 erschien der von ihm herausgegebene Band The Cipher of Roger Bacon, der dem
wissenschaftlichen Ruf seines Freundes erheblich schaden, der Voynich-Forschung jedoch sehr nützen sollte, da
der Band erstmals Reproduktionen des Manuskriptes im
Druck verfügbar machte. Er rief allerdings auch Kritiker
auf den Plan.
7
der üblichen Hermetik frühneuzeitlicher alchemistischer
Texte zu tolerieren gewesen. Hätte Feelys Entschlüsselung jedoch zugetroffen, hätte sie auf den von ihm nicht
analysierten Seiten ebenfalls zu akzeptablen Lesungen
führen müssen.
3.6 Hugh O’Neill
3.4
John Matthew Manly
Manly, Professor für englische Sprache an der University
of Chicago und während des Ersten Weltkrieges Kryptoanalytiker im militärischen Nachrichtendienst der USA,
hatte die Forschungen Newbolds schon einige Zeit mit
Interesse, aber auch mit Skepsis verfolgt, was aus einem 1921 veröffentlichtem Artikel „Das geheimnisvollste Manuskript der Welt“ in der US-Zeitschrift „Harpers“
ersichtlich wird. Auf die Publikation der „Ergebnisse“
meinte er reagieren zu müssen, da er befürchtete, unwidersprochen würden die Thesen Newbolds ungefiltert
Eingang in die Geistesgeschichte finden. 1931 veröffentlichte er daher eine vernichtende Kritik an Newbolds Methoden und Ergebnissen.
Er zeigte darin auf, dass die Mikroschrift nur in der Phantasie Newbolds vorhanden war, dass es sich vielmehr bei
den vermeintlichen Kürzeln um Unregelmäßigkeiten bei
Auftrag und Abblättern der Tinte auf dem rauen Schreibmaterial handelte. Darüber hinaus wies er darauf hin,
dass das von Newbold verwendete Verfahren der Dechiffrierung eine sichere Wiederherstellung eines Originaltextes gar nicht zuließ, vielmehr musste der Dechiffrierer
den zu dechiffrierenden Inhalt schon kennen (was eben
bei Newbold der Fall war, der genau das fand, was er zu
finden hoffte).
3.5
Joseph Martin Feely
Feely, ein Anwalt aus Rochester in Maine, stützte seinen Entschlüsselungsversuch lediglich auf eine Abbildung der Manuskriptseite 78r in Newbolds Buch. Er kam
zu dem Ergebnis, es handele sich um eine Chiffrierung
durch Alphabetsubstitution (d. h. jedes Zeichen des Alphabets wird regelhaft durch ein bestimmtes anderes Zeichen ersetzt, in diesem Fall durch ein Voynich-Zeichen).
Als Klartextsprache nahm er Latein an. Eine solch einfache Verschlüsselung könnte natürlich bei der vorhandenen Textmenge aufgrund von Häufigkeitsanalysen auch
ohne Computer dechiffriert werden, wie Edgar Allan Poe
in seiner Erzählung Der Goldkäfer vorführt.
O’Neill war ein Botaniker an der Catholic University of
America und hatte von einem Kollegen einen Satz Photokopien des Voynich-Manuskripts erhalten. Er versuchte,
die in den botanischen Abschnitten abgebildeten Pflanzen
zu identifizieren, was bei mittelalterlichen Manuskripten
häufig schwierig, im Fall des Voynich-Manuskripts nahezu unmöglich ist. Dennoch meinte O’Neill zwei Pflanzen eindeutig bestimmen zu können, nämlich auf Blatt
93r eine Sonnenblume und auf Blatt 101v eine Art des
Spanischen Pfeffers.
Das Bemerkenswerte bei diesen Identifizierungen war,
dass beide Gewächse in der Alten Welt vor Kolumbus
nicht heimisch waren, das Manuskript demnach erst nach
1493 entstanden sein könnte. Das wiederum hieße, dass
Roger Bacon nicht der Autor sein kann.
3.7 William Friedman
William Friedman war wohl der erste ausgewiesene
Experte für Kryptologie, der sich mit dem VoynichManuskript befasste. Er war Gründer des Signals Intelligence Service der US-Armee (eine der Vorläuferorganisationen der heutigen NSA). Unter seiner Leitung
wurde während des Zweiten Weltkriegs der japanische
PURPLE-Code entschlüsselt.
Friedman hatte in den Kriegsjahren einen Vortrag Newbolds gehört und später mit Manly an der Widerlegung
der Theorien Newbolds gearbeitet. Im Mai 1944 gründeten die beiden eine Arbeitsgruppe, deren Aufgabe die
maschinenlesbare Transkription des Voynich-„Textes“
mittels Lochkarten sein sollte. Die Aufgabe wurde nicht
vollendet, da die Gruppe mit Kriegsende auseinanderfiel.
Unter Voynich-Forschern ist die Gruppe um Friedman
(und das von ihr entwickelte Transkriptionsschema) als
FSG (First Study Group)[11] bekannt.
Das Voynich-Manuskript scheint Friedman und seine
Ehefrau Elisabeth weiter beschäftigt zu haben, da er Ende der 50er Jahre in der Fußnote eines Aufsatzes eine
als Anagramm verschlüsselte Hypothese zum VoynichCode publizierte.[12] Die Auflösung wurde erst nach seiFeely nahm daher weiter an, zuvor wären die lateinischen nem Tod 1970 bekannt:
Wörter durch willkürliches Weglassen von Buchstaben
abgekürzt worden. Das angenommene Element der Will“The Voynich MSS was an early attempt to
kür in der Verschlüsselung hat zur Folge, dass die Entconstruct
an artificial or universal language of
schlüsselung auf einem gehörigen Maß an Subjektivität
the
a
priori
type.”
beruht und damit Irrtümer ermöglicht. Dass der von Feely entschlüsselte Text keinen Sinn ergab, wäre angesichts
8
3 VOYNICH-FORSCHER UND VOYNICH-FORSCHUNG
„Das Voynich-Manuskript stellt einen frühen Versuch der Konstruktion einer künstlichen oder universellen Sprache vom A-prioriTyp dar.“
– William Friedman
Unter einer künstlichen oder universellen Sprache versteht man eine Plansprache oder logische Sprache. Vom
„A-priori“-Typ ist eine solche Sprache dann, wenn sie
sich nicht (wie etwa Esperanto) allgemeiner Verständlichkeit halber an existierende Sprachen anlehnt, sondern
wenn sie in ihrer Konstruktion logisch-philosophischen
Prinzipien folgt.
staben des lateinischen Alphabets zugeordnet seien. Ähnlich wie beim Ansatz von Feely enthielte auch eine solche
Kodierung ein Element der Mehrdeutigkeit, entsprechend
enthalten die Dekodierungen ein stark subjektives Element. Auch die von Brumbaugh vorgelegten „Entschlüsselungen“ ergaben keinen (offensichtlichen) Sinn.
3.9 Prescott Currier
Prescott Currier war ursprünglich Sprachwissenschaftler (B. A. in Romanistik und Diplom in vergleichenden Sprachwissenschaften). Ab 1935 begann er sich
mit Kryptologie zu beschäftigen. 1940 in der USMarine dienstverpflichtet, arbeitete er 1941 als amerikaKonsequenzen dieser Hypothese für den Voynich-Text nischer Liaison-Offizier in Bletchley Park in England, um
die kryptoanalytischen Bemühungen der amerikanischen
wären:
und englischen Dienste zu koordinieren. Von 1948 bis
1. Die Hypothese würde das Vorhandensein sonst nur 1950 war er Direktor der Naval Security Group.
bei natürlichen Sprachen zu findender statistischer Currier hatte in England die Bekanntschaft von John
Eigenschaften im Voynich-Text erklären.
Tiltman gemacht, der wiederum von Friedman zur Beschäftigung mit dem Voynich-Manuskript angeregt wor2. Die Entschlüsselung einer konstruierten Sprache,
den war. Auch Currier sollte sich über viele Jahre mit dem
deren Konstruktionsprinzip verloren gegangen ist,
Rätsel des Manuskripts beschäftigen. Wichtigstes Resulist extrem schwierig oder unmöglich. Das wäre kontat seiner Untersuchungen war, dass – anders, als bis dasistent mit den bis heute gescheiterten Bemühungen
hin stets angenommen – das Manuskript mehr als einen
um die Entschlüsselung des Voynich-Textes.
Schreiber hat. Currier stellte fest, dass zwei Schreibstile,
und mehr noch: zwei „Sprach“stile deutlich unterscheidIm September 1962 initiierten die Friedmans eine wei- bar sind. Diese beiden Voynich-Varianten werden heute
tere Arbeitsgruppe (SSG, Second Study Group) mit dem mit Currier-A bzw. Currier-B bezeichnet. Er stellte seine
Ziel, automatische Datenverarbeitung zur Entschlüsse- Ergebnisse 1976 auf einem von Mary D’Imperio veranlung des Voynich-Codes einzusetzen. Dieses Mal sollte stalteten Seminar vor.[13]
ein RCA−301-Computer eingesetzt werden, zu dem die
Gruppe außerhalb der normalen Betriebszeiten Zugang
hatte. Sie wären damit die ersten Voynich-Forscher ge- 3.10 Mary D’Imperio
wesen, die einen Computer zur Entschlüsselung verwendeten. Es kam jedoch nicht dazu, da RCA die Nebennut- Die Mathematikerin Mary D’Imperio war wie Friedman
zung für diesen Zweck untersagte. Die Gruppe löste sich Kryptoanalytikerin (zeitweise Beraterin der NSA). Perim Sommer 1963 auf.
sönlich bekannt mit John Tiltman (der zusammen mit
Friedman die These aufgestellt hatte, dass dem VoynichManuskript eine künstliche Sprache zugrundeliege) und
3.8 Robert S. Brumbaugh
Prescott Currier, begann sie Ende der 1970er, sich intensiv mit dem Voynich-Manuskript zu beschäftigen. Sie
Robert Brumbaugh war Professor für Philosophie des organisierte das erste wissenschaftliche Symposium zum
Mittelalters an der Yale University, hatte also im Gegen- Thema Voynich, das im Jahr 1976 stattfand, und veröfsatz zu anderen Voynich-Forschern die Möglichkeit, das fentlichte die Resultate in einem Tagungsband[14] sowie
Dokument im Original in Augenschein zu nehmen – zu in dem heute noch als beste Überblicksarbeit geschätzten
einer Zeit, in der nur wenige Seiten als (schwarz-weißes) Band The Voynich Manuscript: An Elegant Enigma. In ihFaksimile publiziert bzw. als Photokopie in Umlauf wa- ren Arbeiten zum Voynich-Manuskript befasste sie sich
ren, ein unschätzbarer Vorteil. Darüber hinaus gelang es mit Fragen der Transkription und des Zeichenvorrates.
ihm, einen Forschungsauftrag für die Untersuchung des Sie wies unter anderem auf die Ähnlichkeiten zwischen
Manuskripts zu erhalten. Er veröffentlichte in den 1970er den Voynich-Zeichen und einigen in Mittelalter und ReJahren eine Reihe von Artikeln zum Thema und fasste in naissance gebräuchlichen lateinischen Kürzeln hin.
der 1978 erschienenen Monographie The Most Mysterious
Manuscript den damaligen Stand der Forschung zusammen. Brumbaugh selbst entwickelte aufgrund der Ähn- 3.11 Gordon Rugg und Andreas Schinner
lichkeit einiger Voynich-Zeichen mit altertümlichen Ziffernformen die Theorie, dass die Voynich-Zeichen (de- Gordon Rugg von der britischen Keele-Universität bezimale) Ziffern seien, wobei jeder Ziffer mehrere Buch- schäftigte sich etwa ab 1997 mit der Frage, wie der Text
3.14
Nick Pelling
des Voynich-Manuskripts entstanden sein könnte. Dazu erstellte Rugg eine Tabelle mit zufälligen Zeichenkombinationen, die dann als Vor-, Mittel- oder Nachsilben neuer „Wörter“ dienten. Über diese Tabelle schob er
ein sogenanntes Cardan-Gitter, eine Schablone mit drei
Fenstern, wie sie im 16. Jahrhundert zur Verschlüsselung
von Texten verwendet wurde. Die Zeichenfolgen, die jeweils in den drei Fenstern erschienen, wurden transkribiert, und eine dreisilbige unverständliche „Sprache“ entstand, die große Ähnlichkeit mit dem Text des VoynichManuskriptes aufwies. Im Dezember 2003 gab Rugg seine Forschungsergebnisse bekannt. Seiner Ansicht nach
handelt es sich bei dem Voynich-Manuskript um einen
mittelalterlichen Schabernack, um wirres Geschwafel ohne Sinn und Gehalt.[15] Die Schabernack-Hypothese wird
auch durch eine Textanalyse des österreichischen Wissenschaftlers Andreas Schinner gestützt: Er entdeckte unnatürliche Regelmäßigkeiten in der Wortfolge des Manuskripts, die in Texten, die in natürlichen Sprachen
verfasst sind, nicht vorkommen. Der theoretische Physiker kommt daher ebenfalls zu dem Schluss, dass das
Voynich-Manuskript das raffinierte Werk eines Schelms
ist und lediglich bedeutungslosen Unsinn enthalte.[16][17]
Im Jahr 2009 konnte mittels einer Radiokarbonanalyse[5]
die Entstehung des Pergamentbandes mit höchster Wahrscheinlichkeit auf zwischen 1404 und 1438 bestimmt
werden. Die Verschlüsselungstechnik mit dem CardanGitter müsste also auf einem schon damals älteren Pergament angewandt worden sein. Außerdem erscheint die
Schabernack-Hypothese vor dem Hintergrund, dass die
Anfertigung dieses Manuskriptes nicht nur ein extrem
kostspieliges Unterfangen war (damals sehr teures Pergament, sehr teure, hochqualitative Tintenfarben), sondern
auch viele Jahre in Anspruch genommen haben muss, als
äußerst unwahrscheinlich.[2]
9
Dies könnte darauf hindeuten, dass das VoynichManuskript in Mittelamerika gezeichnet und in einer
mittelamerikanischen Sprache geschrieben wurde. Möglicherweise in einer Sprache, die heute nicht mehr gesprochen wird.[20]
3.14 Nick Pelling
Nick Pelling stellt seine Theorie zur Autorenschaft des
Voynich Manuskript in seinem Buch “The Curse of the
Voynich”[21] vor. Aufgrund der Illustrationen im Voynich Manuskript - speziell jene auf den ausklappbaren
Rosetten-Folios - vermutet Pelling, dass das Manuskript
aus der Gegend von Mailand stammt und um die Mitte des 15. Jahrhunderts oder etwas später datiert. Aufgrund biographischer Hinweise vermutet er als möglichen
Autor den Architekten Antonio Averlino, auch Filarete
genannt. Neben dieser Theorie hat Nick Pelling weitere
wichtige Beobachtungen zum Manuskript gemacht (z.B.
was die Reihenfolge und Bindung der einzelnen Folios im
historischen Ablauf betrifft, sowie zur Schrift, zur Chiffre und den möglichen kryptologischen Erklärungen dafür).
3.15 Stephen Bax
Stephen Bax, ein Professor für Angewandte Linguistik,
gibt an, er habe in dem Text insgesamt 10 Worte, nämlich verschiedene Pflanzennamen sowie die Namen von
Sternbildern entziffert.[22] Seiner Meinung nach ist der
Text in einer semitischen Sprache verfasst und die Entdeckung dieser Namen könnte ähnlich wie bei den ägyptischen Hieroglyphen den Durchbruch zur Entschlüsselung
des Textes darstellen.
3.12 Marcelo Montemurro und Damián
Zanette
4
Marcelo Montemurro von der University of Manchester und Damián Zanette vom Centro Atómico Bariloche e Instituto Balseiro veröffentlichten 2013 eine
Arbeit mit dem Titel „Keywords and Co-Occurrence
Patterns in the Voynich Manuscript: An InformationTheoretic Analysis“ bei PLOS ONE. In dem Artikel geben sie an, semantische Muster im Voynich-Manuskript
identifiziert zu haben. Demnach könnte das Manuskript
einen Geheimtext mit einer „authentischen Botschaft“
darstellen.[18]
3.13 Arthur Tucker und Rexford Talbert
Nach Ansicht zweier amerikanischer Botaniker, Arthur O. Tucker und Rexford H. Talbert, zeigt das
Voynich-Manuskript Pflanzen mittelamerikanischer
Herkunft.[19][20]
Rezeption und Wirkung
Das Voynich-Manuskript war in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts nur wenigen Spezialisten bekannt. Im Laufe
der letzten Jahrzehnte jedoch stieg der Bekanntheitsgrad,
wodurch das Voynich-Manuskript Eingang in Werke der
populären Kultur fand und Büchern, Bildern, Musik bis
hin zu Computerspielen als Inspiration diente:
4.1 Musik
• Der zeitgenössische Schweizer Komponist
Hanspeter Kyburz schrieb ein auf dem VoynichText basierendes Stück The Voynich Cipher
Manuscript (24 Singstimmen und Ensemble), wobei
er die Voynich-Zeichen als Noten interpretierte.
• Eines der Alben des japanischen SpeedcoreKünstlers m1dy trägt den Titel Voynich Tracks.
10
5
• Der zeitgenössische argentinische Komponist Juan
Maria Solare schrieb 2010 das Stück The Voynich
Manuscript (Blockflöte bzw. Klarinette, Violine und
Cello), wobei er mit Markow-Ketten arbeitete.
4.2
•
•
•
•
•
DOKUMENTATION
Ergebnisse von Voynich und Newbold durch die Vorträge
in Philadelphia publik gemacht worden waren. Die zeitliche Nähe regt zwar zu Spekulationen an, jedoch ist eine Erwähnung des Voynich-Manuskripts in der sehr umfangreichen Korrespondenz Lovecrafts nicht belegt.
Immerhin erscheint John Dee in der fiktiven Publikationsgeschichte des Necronomicons als Übersetzer, was allerdings wenig besagt, da Dee unabhängig vom VoynichJohn Bellairs: The Face in the Frost.
Manuskript in esoterischen Kreisen – ähnlich darin BaValerio Evangelisti: Il Romanzo di Nostradamus.
con – eine prominente Figur ist. Sollte das VoynichManuskript, über das in der amerikanischen Presse vielMax McCoy: Indiana Jones und der Stein der Wei- fach berichtet wurde (allein in der New York Times ersen.
schienen 1921 vier Artikel), Lovecrafts Aufmerksamkeit
Dan Simmons: Ilium und Olympos. – Der Name der entgangen sein, wäre das einigermaßen erstaunlich.
Voynix, vom islamischen Kalifat aus der Zukunft Das Voynich-Manuskript ist ein wesentlicher Bestandteil
gesandter Cyborg-Killer, leitet sich vom Voynich des Romans Indiana Jones und der Stein des Weisen. Es
MS her.
soll hier den Weg zu dem Grab des Hermes weisen, wo
sich der Stein des Weisen befinden soll.
Brad Strickland: The Wrath of the Grinning Ghost.
Belletristik und Fantasy
• Scarlett Thomas: PopCo.
• Colin Wilson: The Return of the Lloigor.
• Leena Krohn: Stechapfel.
• Bill Napier: Der 77. Grad.
• Michael Cordy: Die Genesis-Verschwörung
• Dan Brown: The lost symbol
• Marianne MacDonald: Tod zwischen den Zeilen
• Hermann Stefánsson: Gudjón Ólafssons Zeitreise als
Laborratte
4.3 Kunst
• Luigi Serafini: Der von dem italienischen Künstler
geschaffene Codex Seraphinianus ist ein Werk im
Stil des Codex Voynich. Dieses Lexikon einer imaginären Welt ist in einer eigens hierfür erdachten,
unentschlüsselbaren Schrift abgefasst und mit zahlreichen, teils grotesken Abbildungen reich illustriert.
• Randall Munroe: In einer Ausgabe seines
Webcomics xkcd wird das Voynich-Manuskript
als Quellenbuch für ein Pen-&-Paper-Rollenspiel
dargestellt.[23]
• Karl Olsberg: Die achte Offenbarung
• Graham McNeill: The Horus Heresy: A Thousand 4.4
Sons
•
Die Kurzgeschichte The Return of the Lloigor von Colin Wilson gehört zum Kreis der Werke um den CthulhuMythos, einem fiktiven Mythenkreis, basierend auf den
Erzählungen von Howard Phillips Lovecraft. In diesen
Erzählungen taucht immer wieder ein Buch auf, das
•
grausige Necronomicon des wahnsinnigen Arabers Abdul Al’Hazred. Das Necronomicon enthält in verrätselter
Form Beschwörungsformeln, mit deren Hilfe dämonische
Wesen aus grausiger Urzeit auf die Welt der Menschen
•
losgelassen werden können. In der Erzählung von Wilson entpuppt sich das Voynich-Manuskript als eine unvollständige Kopie des Necronomicons. Seitdem wurde
die Verbindung des fiktiven Necronomicons zum realen
Voynich-Manuskript von anderen Autoren der Horrorliteratur weiter ausgebaut.
5
Das Necronomicon erscheint in den Erzählungen von H.
P. Lovecraft erstmals 1922 in der Erzählung The Hound,
zwei Jahre, nachdem Voynich Kopien an interessierte
Forscher versandt hatte, und ein Jahr, nachdem die ersten
Computerspiele
Baphomets Fluch: Der schlafende Drache (englischer Titel: Broken Sword: The Sleeping Dragon;
2003, PC, 3D-Adventure) – Das Manuskript ist Teil
des Spielplots. Sein Text enthält Prophezeiungen
von Naturkatastrophen in der nahen Zukunft.
Radiata Stories (2005, Playstation 2) – Das
Voynich-Manuskript erscheint als eines der Bücher
im Vareth-Institut.
Assassin’s Creed IV: Black Flag (2013,) - Das
Voynich-Manuskript ist Bestandteil der AnimusDatenbank.
Dokumentation
• Klaus Steindl, Andreas Sulzer: Das Voynich-Rätsel
– Die geheimnisvollste Handschrift der Welt, ORF,
2009, o. A.[24]
11
• Klaus Steindl, Andreas Sulzer: Das VoynichManuskript. Die geheimnisvollste Handschrift der
Welt, arte/ORF, F/D/A 2010, 50 min.[25]
6
Literatur
• Wilfrid Michael Voynich: A Preliminary Sketch of
the History of the Roger Bacon Cipher Manuscript.
in: Transactions of the College of Physicians of Philadelphia. Serie 3. Baltimore 43.1916, S. 415–430.
ISSN 0010-1087
• William Romaine Newbold: The Cipher of Roger
Bacon. in: Transactions of the College of Physicians
of Philadelphia. Serie 3. Baltimore 43.1918, S. 431–
474. ISSN 0010-1087
• William Romaine Newbold: The Cipher of Roger
Bacon. Edited with foreword and notes by Roland
Grubb Kent. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 1928.
• John Matthews Manly: Roger Bacon and the Voynich
Manuscript. The Mediaeval Academy of America.
Cambridge Mass. 1931, auch in: Speculum. A Journal of Mediaeval Studies. Cambridge 6.1931, (Juli),
S. 345–391. ISSN 0038-7134
• John Matthews Manly: The Most Mysterious Manuscript in the World. in: Harper’s Monthly Magazine.
New York 143.1921, S. 186–197. ISSN 0361-7815
• Joseph Martin Feely: Roger Bacon’s Cipher. The
Right Key Found. Feely, Rochester NY 1943.
• Klaus Schmeh: Codeknacker gegen Codemacher.
Herdecke 2008. ISBN 3-937137-89-0
• Klaus Schmeh: Das Voynich-Manuskript, das Buch,
das niemand lesen kann. In: Telepolis. 8. Oktober
2008.
• Klaus
Schmeh:
Bibel-Code,
Koran-Code,
Rotkäppchen-Code. Teil 2. In: Telepolis. 18.
April 2010.
• Roland Schulz: Das Rätselbuch. In: Süddeutsche
Zeitung Magazin, Nr. 17 vom 26. April 2013, S.
40−41.
• Matthias Heiduk: Roger Bacon und die Geheimwissenschaften. Ein Grenzfall für die Wissenschaftskonzeptionen von Zeitgenossen und Nachwelt. In:
Martin Mulsow, Frank Rexroth (Hrsg.): Was als
wissenschaftlich gelten darf. Praktiken der Grenzziehung in Gelehrtenmilieus der Vormoderne. Campus, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-59350078-2, S. 109–138 (online, abgerufen am 5. Dezember 2014).
7 Siehe auch
• Codex Rohonczi
8 Weblinks
Commons: Voynich-Manuskript – Sammlung von
• Hugh O’Neill: Botanical Remarks on the Voynich
MS. in: Speculum. A Journal of Mediaeval Studies. Bildern, Videos und Audiodateien
Cambridge 19.1944, S. 126.
• Leo Levitov: Solution of the Voynich Manuscript. A
Liturgical Manual for the Endura Rite of the Cathari
Heresy, the Cult of Isis. Aegean Park Press, Laguna
Hills 1987. ISBN 0-89412-148-0
• Robert S. Brumbaugh: The most mysterious manuscript, the Voynich „Roger Bacon“ cipher manuscript.
Southern Illinois Univ. Pr., Carbondale Ill 1978.
ISBN 0-8093-0808-8
• M. E. D’Imperio: The Voynich Manuscript. An Elegant Enigma. Aegean Park Press, Laguna Hills
1978. ISBN 0-89412-038-7
• Gerry Kennedy, Rob Churchill: Der Voynich-Code.
Das Buch, das niemand lesen kann. Rogner & Bernhard, Berlin 2005. ISBN 3-8077-1009-4
• Peter Roitzsch: Das Voynich-Manuskript – Ein ungelöstes Rätsel der Vergangenheit, 2. Auflage 2010.
Edition Octopus, Münster 2008. ISBN 978-386991-133-5
• Scans aller Folios, in: Datenbank der Yale University. (MS 408 im Katalog der Beinecke Library)
• VIB – Voynich Information Browser (U. a. verschiedene Transkriptionen des Manuskriptes, englisch)
• Deutschsprachiges Voynich-Wiki
• Voynich-Blog – Download-Seite mit Link auf die
zur Darstellung von Voynich-Zeichen im Browser
verwendete Schrift EVA Hand 1 (Windows True Type und Unix Type 1)
• Ausführliche Informationen (deutsch)
• René Zandbergen: Voynich Manuskript. (ausführliche englische Website)
• Interview mit Jürgen Hermes (Computerlinguist)
(Podcast: WRINT WR296 Zum Thema VoynichManuskript)
12
9
9
Einzelnachweise
[1] Jürgen Hermes: Das Voynich-Mauskript: das Werk eines
Autokopisten?
[2] Klaus Schmeh: Neue Datierung des Voynich-Manuskripts
sorgt für Aufsehen. In: Telepolis. 31. Januar 2010.
[3] Ein Schleier weniger über dem Voynich-Manuskript. In:
Der Standard. 4. Dezember 2009.
[4] Peter James, Nick Thorpe: Keilschrift, Kompass, Kaugummi. Kap.11. Kommunikation, S. 366.
EINZELNACHWEISE
[21] Pelling, Nicholas: The curse of the Voynich; the secret history of the world’s most mysterious manuscript, Compelling Press, Surbiton, 2006.
[22] Stephen Bax: Voynich - a provisional partial decoding, Januar 2014
[23] xkcd 593
[24] Vermutlich Erstausstrahlung am 10. Dezember 2009 um
21:05 Uhr, vgl. Meldung des ORF vom 3. Dezember 2009
(abgerufen am 5. Januar 2012).
[5] Roland Schulz: Das Rätselbuch. In: Süddeutsche Zeitung
Magazin, Nr. 17 vom 26. April 2013, S. 41.
[25] Wahrscheinlich Wiederholung unter leicht verändertem
Titel, vgl. arte-TV-Programm vom 1. Dezember 2011
(abgerufen am 5. Januar 2012).
[6] Das Voynich Rätsel – Die geheimnisvollste Handschrift der
Welt. In: ORF 2. 10. Dezember 2009, 21:05 Uhr (auch auf
YouTube)
Normdaten (Werk): GND: 4831829-2 | LCCN:
n80074302 | VIAF: 174583647
[7] René Zandbergen: Voynich Manuskript.
[8] Voynich: Preliminary Sketch. S. 415.
[9] Kennedy, Churchill, S. 279.
[10] EVA
[11] „First Study Group“ Transcription Alphabet Sheets. William F. Friedman Collection. George Marshall Library,
Lexington Vir, Nr. 1609.1 und 1609.2
[12] Elizabeth Friedman, William Friedman Acrostics, Anagrams and Chaucer, Philological Quarterly, 1959
[13] Capt. Prescott Currier: Some Important New Statistical
Findings. in: D’Imperio (Hrsg.): New research on the Voynich manuscript, proceedings of a seminar 30 November
1976. Washington 1978.
[14] Mary E. D’Imperio (Hrsg.): New Research on the Voynich
Manuscript, proceedings of a seminar 30 November 1976.
Washington 1978.
[15] Gordon Rugg: An elegant Hoax? A possible solution to
the Voynich Manuscript. in: Cryptologia. Philadelphia Bd
28.2004, (Jan.), S. 31–46. ISSN 0161-1194
[16] Andreas Schinner: The Voynich Manuscript. Evidence of
the Hoax Hypothesis. in: Cryptologia. Philadelphia Bd
31.2007, (April), S. 95. ISSN 0161-1194
[17] Das Geheimnis des mysteriösen Voynich-Codes
[18] Montemurro MA, Zanette DH (2013): Keywords and
Co-Occurrence Patterns in the Voynich Manuscript:
An Information-Theoretic Analysis. PLoS ONE 8(6):
e66344. doi:10.1371/journal.pone.0066344
[19] Karin Krichmayr: Spurensuche im Voynich-Code. Der
Standard Online, 7. Februar 2014, abgerufen am 7. Februar 2014.
[20] Arthur O. Tucker, Rexford H. Talbert: A Preliminary
Analysis of the Botany, Zoology, and Mineralogy of the
Voynich Manuscript. HerbalGram (The Journal of the
American Botanical Council) Year: 2013 Issue: 100 Page:
70-75, abgerufen am 7. Februar 2014 (PDF, englisch).
13
10
10.1
Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen
Text
• Voynich-Manuskript Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Voynich-Manuskript?oldid=136513288 Autoren: Schewek, Fristu, Magnus,
ErikDunsing, Ilja Lorek, WolfgangRieger, Glenn, Denis Barthel, Crux, Aglarech, GDK, Srbauer, Zwobot, Sigune, Southpark, Anton, MichaelDiederich, Wiegels, Stechlin, Mike Krüger, Robb, Sol1, Nina, Bertonymus, Martin-vogel, Schnargel, Tom Veil, Andizo, Romankawe,
Mueslifix, Timo Baumann, Michail, Cepheiden, ChristophDemmer, Mogelzahn, Suchiaruzu, Obersachse, Kam Solusar, H005, MarioS,
MarkusHagenlocher, Kallewirsch, Phi, Botteler, Wittkowsky, Nicor, FotoFux, Tdc, Aths, Modran, DarkDust, Tuxman, Heinte, Koalabaerchen, Uv, Michael Winkelmann, A.Haider, Lofor, Zapyon, Lycopithecus, Theredmonkey, Otberg, Zollwurf, Shoshone, Poupou l'quourouce,
Bondom, Tilla, Taka, Chobot, Karl Irresberger, Ephraim33, Gregor Bert, Chrisha, JFKCom, Sven-steffen arndt, Chrislb, Zahnradzacken,
Guffi, Freud, RobotQuistnix, YurikBot, ChristianBier, Andante, Abrev, R. Nackas, Manu zoli, Löschfix, Bot47, Imator, Wikipeditor,
Aexus, H-stt, Nicolai P., Doktorscholl, MAY, Gugerell, Not Sure, OS, Cottbus, Kungfuman, Tschäfer, 08-15, DuMonde, Bvo66, Intermax, Lipstar, Interrex, Furfur, Jaellee, Semper, Roo1812, Thijs!bot, PhJ, Kompakt, Bafibo, Stummi, JAnDbot, Th.Binder, Jürgen Engel,
Thomas280784, Yellowcard, Supermartl, Telrúnya, Zita, CommonsDelinker, Numbo3, Bot-Schafter, Nobody perfect, Liudger123, Oltau,
VolkovBot, TXiKiBoT, Rei-bot, Claude J, Idioma-bot, AlleborgoBot, BotMultichill, SieBot, El Grafo, Vincenzo1492, Tiroinmundam, Trustable, JøMa, Plerimest, Succu, Udjat, Alnilam, Pittimann, Encyclopedist, HexaChord, Alexbot, BOTarate, Gidi, DumZiBoT, McCourt,
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Prüm, Christianpentzold, WikitanvirBot, ChuispastonBot, Giftzwerg 88, PaulAg54, Voynich-Writer, Drgkl, Arabsalam, Orgeat, MerlIwBot, MarkusBasta, Esina, Sophia4justice, Planetblue, Graph Ortho, Dexbot, Taranis-iuppiter, YFdyh-bot, Addbot, Etienne412, Explikator
und Anonyme: 117
10.2
Bilder
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10.3
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