Jahresbericht 2008 - Jugendring Düsseldorf

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Jahresbericht 2008 - Jugendring Düsseldorf
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JAHRESBERICHT
DES JUGENDRINGES
DÜSSELDORF 2008
JAHRESBERICHT 2008
INHALT
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Vorwort
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Selbstdarstellung des Jugendringes Düsseldorf
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Jugendverbandsarbeit
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Jugendring Düsseldorf
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Aufbau des Jugendringes Düsseldorf
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Die Mitgliedsverbände des Jugendringes
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Finanzierung der Arbeit
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Projekte in Trägerschaft des Jugendringes Düsseldorf bzw. seines Trägervereines
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Vollversammlungen des Jugendringes im Jahr 2008
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Vorstand
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Ehrenamtlichen-Danke-Party des Jugendringes Düsseldorf
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Arbeitskreis Jugendpolitik [AK-Jupo], Arbeitsgemeinschaft nach §78 SGB VIII und Jugendhilfeausschuss der
Landeshauptstadt
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Weltkindertag 2008
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Ferien- Datenbank www.duesselferien.info
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Projekt „Stärkung der Jugendverbandsarbeit“
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Düsseldorfer Appell 2008
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Fanprojekt Düsseldorf
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Prävention gegen sexuelle Übergriffe und Angstmache unter Kindern, Handygewalt sowie sexuelle Ausbeutung
im Internet und per Spielkonsole
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Kleiner Stern
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Haus der Jugend
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Service & Verleih
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Fazit
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JUGENDRING DÜSSELDORF
JAHRESBERICHT 2008
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VoRWOrT
JUGenDRINg DUEsSeLdoRF
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserin, lieber Leser,
SEBSTDARSTELLUNG DES
JUGENDRINGES DUESSELDORF
wieder ist ein ereignisreiches Jahr vorbei und es ist Zeit, das Vergangene zu betrachten und
zu bewerten. Der Jugendring Düsseldorf kann auf drei wirklich gute und wichtige Ereignisse
zurückblicken. Als erstes, sozusagen als guten Start ins Jahr, haben wir zwei neue Mitgliedsverbände in unsere Arbeitsgemeinschaft aufgenommen. Wir freuen uns, dass die Jugendfeuerwehr und die Verkehrswacht sich entschlossen haben, uns beizutreten. Als weiteres Highlight ist unsere Ehrenamtskampagne zu nennen, die 8 Wochen in unserer Stadt zu sehen war
und zum einen das Ziel verfolgte, den vielen engagierten Ehrenamtlichen in unserer Stadt
zu danken und zum anderen das Interesse an Jugendarbeit zu wecken. Während dieser Zeit
konnten wir einen deutlichen Anstieg der Besucherzahl auf unserer neugestalteten Homepage verzeichnen. Das dritte Highlight und für mich das Wichtigste, war die Erarbeitung der
Mindeststandards für Gruppenleiterschulungen unserer Mitgliedsvereine. Durch die Unterzeichnung der Selbstverpflichtung der Verbände, diese Standards künftig bei Schulungen
einzuhalten, wird die Qualität der ehrenamtlichen Arbeit weiterhin gefördert und gesichert.
Der Düsseldorfer Jugendring ist die Arbeitsgemeinschaft der in Düsseldorf tätigen
Kinder- und Jugendverbände.
Wir werden an dieser begonnenen Qualitätsoffensive weiterarbeiten und weitere Module
erarbeiten, die ehrenamtlichen Leiter und Mitarbeiter, zum Wohl der betreuten Kinder und
Jugendlichen, zu fördern und zu unterstützen.
Christian Banz
Jugendringe sind freiwillige Zusammenschlüsse der Jugendverbände auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. Es
sind Arbeitsgemeinschaften, die aber die
Autonomie der Mitgliedsorganisationen
nicht einschränken. Trotz unterschiedlicher
Wertvorstellungen und Angeboten oder Arbeitsweisen vertreten sie gemeinsam im
Jugendring ihre Belange, mischen sich in
die Jugendpolitik der Stadt ein und gestalten diese aktiv mit.
Der Düsseldorfer Jugendring ist die Schnittstelle für die vielfältige und breite Arbeit der
Düsseldorfer Kinder- und Jugendverbände.
Er dient der Kommunikation unter den Verbänden und sichert die kontinuierliche Zusammenarbeit.
JUGENDVERBANDSARBEIT
JUGENDRING DÜSSELDORF
Offenheit, Dynamik und Experimentierfreude: So lässt sich zeitgemäße Jugendverbandsarbeit charakterisieren. Sie basiert
auf Freiwilligkeit, Selbstorganisation und
ehrenamtlichem Engagement.
Gemeinsam führen die im Jugendring Düsseldorf zusammengeschlossenen Verbände
Bildungs- und Kulturveranstaltungen durch.
Dabei erproben sie auch neue Projekte, die
mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für
junge Menschen beinhalten.
Kinder und Jugendliche schließen sich zusammen, um gemeinsam für sich und andere aktiv zu werden.
Themen und Schwerpunkte der Arbeit sind,
was Kinder und Jugendliche bewegt:
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Freizeitaktivitäten, die nicht von Kom-
merz und Konsum bestimmt sind
Erlebnis von Gemeinschaft, Solidarität und den eigenen Fähigkeiten
Engagement gegen Gewalt, Fremden
feindlichkeit und Rassismus
Aktive Mitgestaltung (Partizipation) des eigenen Lebensraumes
Internationale Verständigung und Be-
gegnungen
Initiativen für Ausbildungs- und Be- rufschancen
Einsatz für Gleichberechtigung
Kinder- und Jugendkultur u.a.m.
Jugendverbandsarbeit und die Arbeit des
Jugendringes orientieren sich an den Interessen und den Bedürfnissen von Kindern
und Jugendlichen. Diese Interessen und Bedürfnisse stehen sowohl im Mittelpunkt der
Angebote als auch im Zentrum der Interessensvertretung für Kinder und Jugendliche
durch Jugendverbände gegenüber Gesellschaft und Staat. Jugendarbeit ist deshalb
immer auch politisch, da sie für die Belange
von Kindern und Jugendlichen eintritt.
Der Jugendring Düsseldorf, als Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände in unserer
Stadt, setzt sich insbesondere mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und
Strukturen der Kinder- und Jugendarbeit
auseinander. In diesem Kontext geht es darum, Raum und Zeit für Kinder und Jugendliche so abzusichern, dass sie sich selbstbestimmt und eigenverantwortlich mit ihrer
Umwelt auseinandersetzen und diese nach
ihren Interessen und Bedürfnissen mitgestalten können. Um dieser Aufgabe gerecht
zu werden, bietet der Jugendring ein Forum,
auf dem die Jugendverbände miteinander
und mit anderen gesellschaftlichen Gruppen, mit Parteien, der Verwaltung und sonstigen Verbänden in einen Dialog eintreten
können.
JUGENDRING DÜSSELDORF
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JAHRESBERICHT 2008
JUgENDRInG DUEsSeLdORF
AUFBAU DES JUGENDRINGS DÜSSELDORF
Im Berichtszeitraum gehörten der Arbeitsgemeinschaft neunzehn verschiedene
Düsseldorfer Organisationen und Zusammenschlüsse an. Die Mitgliedschaft im Jugendring ist freiwillig. Eine Mitgliedschaft
der Jugendorganisationen der Parteien ist
nicht möglich. Der Jugendring Düsseldorf
kooperiert aber mit dem RPJ [Ring der politischen Jugendorganisationen].
Die Vollversammlung ist das oberste Organ;
bei ihr liegt die Gesamtplanung der Arbeit.
Sie tagt mehrfach im Jahr und setzt sich aus
den Delegierten der Mitgliedsorganisationen zusammen; der Delegiertenschlüssel
orientiert sich an der Größe des Mitgliedverbandes.
Auf der Grundlage der Beschlüsse der Vollversammlung arbeitet der Vorstand des Jugendringes. Er vertritt den Düsseldorfer Jugendring nach innen und außen. Unterstützt
wird er dabei vom hauptberuflichen Personal der Geschäftsstelle. Die Geschäftsstelle
sieht sich als Servicepunkt für die Jugendverbände und die Jugendarbeit in Düsseldorf.
Die Geschäftsstelle des Jugendringes und
seiner Projekte befindet sich im Haus der
Jugend, Lacombletstraße 10.
DIE MITGLIEDSVERBÄNDE DES
JUGENDRINGS
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BDKJ - Bund der Deutschen Katho- lischen Jugend
BUND – Jugend Düsseldorf
Deutsche Beamtenbund Jugend
Deutscher Pfadfinderbund
Deutsches Jugendrotkreuz
DGB-Jugend
DJO - Deutsche Jugend in Europa
Evangelische Jugend Initiativkreis „Jugend in Benrath“ e.V.
Jüdische Jugend
Jugendfeuerwehr
Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt
Junge Presse Düsseldorf e.V.
Jule
Kuckucksei - Schwule Jungs Düssel-
dorf
Naturfreundejugend
Ring deutscher Pfadfinder/innen Ver
bände
SJD - Die Falken, KV Düsseldorf
Verkehrskadetten
FINANZIERUNG DER ARBEIT
Der Trägerverein des Jugendringes Düsseldorf e.V. ist der Rechts- und Vermögensträger der Arbeitsgemeinschaft der Düsseldorfer Jugendverbände. Über den Trägerverein
werden alle Rechts- und Geldgeschäfte der
Arbeitsgemeinschaft abgewickelt. Er ist
Anstellungsträger für das hauptberufliche
Personal des Jugendringes und seiner Projekte.
Die Arbeit des Jugendringes bzw. des Trägervereines finanziert sich insbesondere
aus laufenden öffentlichen Zuschüssen der
Landeshauptstadt Düsseldorf, des Landes
NRW, des Deutschen Fußballbundes (DFB)
sowie in einem geringeren Umfang aus Eigenmitteln, Spenden, Mitglieds- und Teilnehmerbeiträgen und einmaligen Zuwendungen und Zuschüssen. An dieser Stelle
ein herzliches Dankeschön für die bisherige
Unterstützung!
Der eingetragene Verein ist als gemeinnützig anerkannt und berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen. Die Mitglieder
des Vereines werden von der Vollversammlung des Jugendringes gewählt.
PROJEKTE IN TRÄGERSCHAFT
DES JUGENDRINGES BZW.
SEINES TRÄGERVEREINS
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Düsseldorfer Appell
Fanprojekt Düsseldorf
Haus der Jugend
Bildungsprojekt „Verbände stärken“
Kleiner Stern (in Kooperation mit
„Mütter für den Frieden“)
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JUGENDRING DÜSSELDORF
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JAHRESBERICHT 2008
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JUgEnDRING DUEsSeLdORF
aktivITAEten & projEkte
VOLLVERSAMMLUNG DES JUGENDRINGS
IM JAHR 2008
zum anderen wurde die Jahresplanung 2008
vorgestellt.
EHRENAMTLICHEN-DANKE-PARTY
DES JUGENDRINGES DÜEELDORF
Die erste Vollversammlung des Jugendringes fand am 12.03.2008 im Haus der
Jugend statt. Da es sich um die Jahreshauptversammlung handelte, fanden turnusgemäß Wahlen zum Vorstand statt.
Christian Banz (BDKJ) wurde erneut zum
ersten Vorsitzenden gewählt. Auch Anja Trepels (evangelische Jugend) wurde wieder
gewählt. Als neues Mitglied des Vorstandes
wurde zudem Katharina Geißler (IK “Jugend
in Benrath“ e.V. / Haus Spilles) gewählt.
Im Juni fand die zweite Vollversammlung im
Jugendinformationszentrum ZETT statt. Die
Vorstellung des ZETT war ein Thema der Sitzung. Weiterhin diskutierten die Delegierten
den Entwurf zu den Mindeststandards für
die Gruppenleitungsschulungen.
Daneben gab es personelle Veränderungen
der Vertretung der Verbände im Jugendhilfeausschuss, da Ronny Geißmar (DGBJugend) und Roman Rüdiger (Jugendwerk
der Arbeiterwohlfahrt) ihre dortige Tätigkeit
beendeten. Die Vertretung der Verbände erfolgt seitdem wie folgt:
Die dritte Vollversammlung wurde am
28.08.2008 im Haus der Jugend durchgeführt. Im Rahmen der Sitzung wurde
gemeinsam die Selbstverpflichtung zur
Einhaltung der Mindeststandards für die
Gruppenleiterschulungen durch Vertreter
der Mitgliedsverbände unterzeichnet. Diese waren im vergangenen Jahr erarbeitet
worden, um so eine Qualitätssicherung zu
erreichen.
Mitglied im JHA:
Dina Kemper (SJD – Die Falken)
Daniel Müller (BDKJ)
Karl-Hermann Otto (ev. Jugend)
Persönlicher Stellvertreter:
You-Lee Hyun (DGB-Jugend)
Esther Keuper (IK „Jugend in Benrath“ e.V.)
Susanne Banz (BDKJ)
Inhaltlich wurde zum einen durch den Jahresbericht 2007 die Arbeit des Jugendringes
im vergangenen Jahr reflektiert,
Daneben wurden die Verkehrskadetten
Düsseldorf und die Jugendfeuerwehr Düsseldorf als neue Mitgliedsverbände in den
Jugendring aufgenommen.
Die letzte und vierte Vollversammlung fand
am 03.12.2008 wiederum im Haus der Jugend statt. Schwerpunkt war bereits die
Jahresplanung 2009. Die Delegierten beschlossen die Sitzung und damit auch die
Arbeit des Jahres 2008 bei Weihnachtsgebäck und Wichteln im Cafe des Hauses.
VORSTAND
Im vergangenem Jahr bestand der Vorstand
aus dem ersten Vorsitzenden Christian Banz
vom Bund Deutscher Katholischen Jugend,
dem zweiten Vorsitzenden Dirk Düsedau
von der SJD - Die Falken, den weiteren Vorstandsmitgliedern Katharina Geißler vom
Initiative Kreis Jugend in Benrath e.V. Haus
Spilles, Anja Trepels von der Evangelischen
Jugend, Dietrich Steinert von der Deutschen
Pfadfinderschaft Sankt Georg und Esther
Keupers vom Initiative Kreis Jugend in Benrath e.V. Haus Spilles als Vorstandsmitglied
des Trägervereins, Achim Radau-Krüger
Geschäftsführer Jugendring. Es existiert zur
Zeit eine bunte Mischung an Interessensvertretern in unserem Vorstand, die oft eine
facettenreiche Diskussion ermöglichte. Der
Jugendring – Vorstand hat im Zeitraum der
Berichterstattung acht Mal getagt und war
auf einer Vorstandsklausur in Wuppertal.
Natürlich war die inhaltliche Arbeit stark
von den drei Highlights aus dem Vorwort geprägt. In 2008 hat der Vorstand mit den Planungen von Aktionen und Kampagnen für
das „Superwahljahr 2009“ begonnen. Soviel
sei gesagt, es wird einige Aktionen vom Jugendring in Kooperation mit dem Jugendrat
und der Stadt Düsseldorf geben und einige
von uns allein getragene Veranstaltungen.
Darüber hinaus hat sich der Vorstand auch
Gedanken über die inhaltliche Ausrichtung
der Arbeit des Jugendringes in den kommenden Jahren gemacht. Das Klima im Vorstand ist, trotz oder wegen der bunten Mischung, sehr kollegial bis freundschaftlich.
Erstmals im Sommer fand am 16. August die
alljährliche Dankeschön-Party des Jugendringes Düsseldorf für in der Kinder- und Jugendarbeit tätige Ehrenamtliche statt. Eingeladen sind in jedem Jahr Ehrenamtliche
ab 16 Jahren. Die Party ist ein symbolischer
Dank für die vielfältige Arbeit, die die zahlreichen ehrenamtlichen jungen Menschen
in den Jugendverbänden, Jugendorganisationen und in Vereinen oder anderen Institutionen leisten und wird großzügig von der
Stadt Düsseldorf unterstützt.
Im August hatten wir die Möglichkeit, auf
dem Gelände des AKKI (Aktion & Kultur mit
Kindern e.V.) auf der Siegburger Str. einen
schönen Abend zu verbringen. Nach der
offiziellen Begrüßung und einem Grußwort
von Frau Karin Kortmann stärkten sich alle
mit leckeren Nudeln. Anschließend gab es
die Möglichkeit, bei einem kleinen Geländespiel sein Wissen zu zeigen und auch noch
ein paar Preise zu gewinnen. Zum Abschluss
konnten wir Open-Air und auf großer Leinwand den Film „Keinohrhasen“ zeigen.
Dazu gab es – wie es sich fürs Kino gehört
– Popcorn und Getränke. Da das Wetter mitspielte, war es ein sehr schöner SommerAbend, der allen viel Freude bereitete und
hoffentlich für die weitere engagierte Arbeit
motivierte.
ARBEITSKREIS JUGENDPOLITIK
(AK-JUPO), ARBEITSGEMEINSCHAFT
NACH § 78 SGB VIII UND JUGENDHILFEAUSSCHUSS DER LANDESHAUPTSTADT
Einen zentralen Stellenwert hatte im Berichtszeitraum die Düsseldorfer Kinder- und
Jugendpolitik und deren konkrete Ausgestaltung.
Ziel und Aufgabe des Jugendringes Düsseldorf ist es, trotz unterschiedlicher Interessen, Wertvorstellungen oder Arbeitsweisen
seiner Mitgliedsverbände, gemeinsam die
Belange der Jugendverbände zu vertreten, sich in die Kinder- und Jugendpolitik
einzumischen und diese aktiv zum Wohle
aller Kinder und Jugendlichen unserer Stadt
mitzugestalten und Rahmenbedingungen zu
schaffen, die dieses ermöglichen.
Diesem Auftrag kam der Jugendring im vergangenen Jahr erneut in vielfältiger Weise
nach: In Gesprächen mit Politik und Verwaltung, in der Koordination der Aktivitäten der
Jugendverbände im Jugendhilfeausschuss
der Landeshauptstadt Düsseldorf sowie in
der aktiven Mitarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Jugendförderung und der Zentralen
Arbeitsgemeinschaft nach § 78 SGB VIII, bei
den Koordinationstreffen der freien Träger
sowie bei der Mitwirkung von Arbeitsgruppen [z.B. Jugendparlament].
Im Arbeitskreis Jugendpolitik (AK-Jupo)
trafen sich die Vertreter/innen der Jugendverbände im Jugendhilfeausschuss (JHA),
verstärkt durch Christian Banz (Vorstand),
Achim Radau-Krüger (Geschäftsführer des
Jugendringes), Klaus Meier (Sprecher der
AG 78 Jugendförderung]. Dieser Arbeitskreis bereitete bei seinen regelmäßigen
Treffen die JHA-Sitzungen vor und entwickelte gemeinsame politische Initiativen.
An den Sitzungen des AK Jupo nahmen die
Vertreterinnen des Düsseldorfer Jugendrates und der Sprecher des Jugendrates
teil. Dadurch entstand eine enge Vernetzung
zwischen dem Düsseldorfer Jugendrat und
dem Jugendring
Dem Arbeitskreis Jugendpolitik gehörten im
Berichtszeitraum an:
Dina Kemper
[SJD Die Falken]*
Karl-Hermann Otto
[Evangelische Jugend]*
Daniel Müller
(BDKJ Düsseldorf]*
Susanne Banz
[DPSG]*
Esther Keuper
[Haus Spilles] *
You-Lee Hyun
[DGB – Jugend] *
Christian Banz
[Vorstand Jugendring]
Achim Radau-Krüger
[Jugendring Düsseldorf / GF]
Klaus Meier
[Sprecher der AG 78 Jugendför-
derung]
Florian Falk [Sprecher des Jugendrates]
Theresa Felder
[Mitglied des Jugendrates im JHA]
Anna-Katharina Richter
[Mitglied des Jugendrates im JHA]
*Stimmberechtigte Mitglieder des Jugendhilfeausschusses der Landeshauptstadt
Düsseldorf bzw. deren persönliche Stellvertreter/innen
Neben der Begleitung der weiteren Umsetzung des 1. Kinder- und Jugendförderplans
lag ein Schwerpunkt der Arbeit innerhalb
des Arbeitskreises in der Qualifizierung
der neuen Mitglieder. Weiterhin wurde im
AK Jupo eine gemeinsame Position der Jugendverbände zu den Haushaltsberatungen
der Stadt Düsseldorf für das Jahr 2009 erarbeitet.
Innerhalb des AK wurde die inhaltliche
Ausgestaltung des Jugendinformationszentrums „zeTT“ beraten und die inhaltliche
Ausgestaltung des 2. Kinder- und Jugendförderplans mit vorbereitet.
JUGENDRING DÜSSELDORF
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JAHRESBERICHT 2008
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AktivITaetEn & projektE
stAerkung DER jUgendvErbanDsARBeit
WELTKINDERTAG 2008
ben wir uns im Jahr 2008 etwas Neues ausgedacht.
FERIENDATENBANK
WWW.DUESSELFERIEN.INFO
PROJEKT „STÄRKUNG DER
JUGENDVERBANDSARBEIT“
SOCIAL DAY DÜSSELDORF 2008
(22. - 24.01.2008)
Um die Zusammengehörigkeit der Verbände
zu betonen, haben wir eine Spielekarte erstellt. An jedem Stand der Mitgliedsverbände wurde ein Spiel angeboten, für welches
das teilnehmende Kind einen Stempel erhielt. Nach dem Sammeln einiger Stempel
bekam das Kind dann am Stand des Jugendrings eine Brotdose und Informationen rund
um das gesunde Pausenbrot für seine Eltern. Auch dies war eine Aktion, die bei Kindern und Eltern großen Anklang fand.
Bei der Ferien –Datenbank handelt es sich
um ein Onlineangebot zu Ferienfreizeiten,
Zeltlagern und weiteren Ferienmaßnahmen, kurz Düsselferien. Die Datenbank ist
seit Februar 2008 im Netz. Hier finden sich
gebündelt Informationen zu Ferienfreizeiten
inner- und außerhalb des Stadtgebietes.
Das Projekt „Stärkung der Jugendverbandsarbeit“ hat sich (seit April 2006) die Förderung der Jugendverbandsarbeit zur Aufgabe
gemacht und soll nicht nur die Düsseldorfer
Jugendverbandsarbeit stärken, sondern in
diesem Zusammenhang auch die Bildungsarbeit für junge Menschen in den Verbänden
qualifizieren, neue ehrenamtliche MitarbeiterInnen gewinnen, neue Zielgruppen für
die Jugendverbandsarbeit ansprechen, den
Bekanntheitsgrad der Jugendverbandsarbeit steigern und die Partizipation für Kinder
und Jugendliche inner- und außerhalb der
Jugendverbände fördern.
Im Januar 2008 fand der erste Social Day
Düsseldorf statt. An diesen Tagen tauschten
Jugendliche ihre Gruppenstunde oder
Schulbank gegen einen richtigen Job und
sammelten dabei für ihre Gruppe oder
Schule und für andere Jugendliche Geld.
Mit einem neuen Konzept sind wir im Jahr
2008 die Präsentation des Jugendrings auf
dem Weltkindertag angegangen. In den vergangenen Jahren wurden wir vermehrt als
Versorgungsstand und Würstchenbrater
wahrgenommen, was sicherlich ein beim
Laufpublikum und den ehrenamtlichen Helfern nicht unbeliebtes Image ist, mit der inhaltlichen Arbeit, die wir das gesamte Jahr
leisten, aber wenig zu tun hat.
Wir beschlossen also, uns mit dem Schwerpunkt „Information über den Jugendring, die
dort organisierten Verbände und ehrenamtliche Jugendarbeit“ ein neues Präsentationskonzept für den Weltkindertag 2008 zu
erstellen.
Im Rahmen des Leitthemas entschieden wir
uns nicht nur über den Hunger weltweit zu
informieren, sondern auf ein Thema einzugehen, das viel näher liegt: Den alltäglichen
Hunger vieler Schulkinder, die ohne Frühstück das Haus verlassen müssen. Sei es
aus Armut oder aus Unwissenheit der Eltern
über die richtige Ernährung der Kinder.
Neben diesem Jahresthema informierten
wir mit Broschüren, Flyern und in persönlichen Gesprächen über die ehrenamtliche
Jugendarbeit in Düsseldorf. Um den enormen Arbeitseinsatz ehrenamtlicher Helfer und die ansonsten entstehenden Kosten
zu verdeutlichen, präsentierten wir eine
Stundenuhr, auf der die Anzahl der für den
Jugendring im Einsatz befindlichen Helfer,
die geleistete Stundenzahl und der dadurch
eingesparte Nettostundenlohn abzulesen
waren. Die meisten Gesprächspartner waren überrascht, wie viel Geld der Einsatz ehrenamtlicher Helfer an nur einem Tag spart
und wie viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit
bei einer solchen Aktion nur bei der Durchführung zusammenkommen, ohne dabei
Vor- und Nachbereitung zu berücksichtigen.
Vielleicht haben wir so bei einigen Besuchern das Bewusstsein für die Leistung der
Ehrenamtler wecken können. (BILD EA Uhr)
Auch für die wichtigsten Besucher des Weltkindertages, nämlich die Kinder selbst, ha-
Mit der diesjährigen Präsentation erreichten
wir eine Präsentation des Jugendrings, die
unseren Aufgaben weitaus gerechter wurde,
als unsere Darstellung in den vergangenen
Jahren. Den Besuchern entging dadurch
zwar der Genuss von einigen hundert Bratwürsten und uns die Freude des tagelang
anhaftenden Geruchs, aber nichtsdestotrotz
werden wir den Informationsgehalt unserer
Selbstdarstellung weiter steigern und ausbauen!
Die Datenbank stellt dem Besucher eine
umfangreiche, aber einfach zu bedienende
Suchabfrage unter über 170 Ferienangeboten zur Verfügung. Außerdem kann der Besucher bei den Angeboten direkt erkennen,
ob eine Freizeit schon ausgebucht ist oder
noch über freie Plätze verfügt. Die die Ferien–Datenbank ergänzt damit sinnvoll die in
geringer Auflage erscheinende Düsselferien
Broschüre.
Zu den 21 Veranstaltern zählen Jugendverbände nach § 14 KJHG, Freie Träger nach
§ 75 KJHG, Wohlfahrtverbände und das Jugendamt. Mit rund 5000 Besuchern im Jahr
2008 hat sich die Datenbank bereits in Düsseldorf etabliert.
Insgesamt vier Jugendbildungsreferentinnen sind für die Erfüllung dieser allgemeinen Projektziele verantwortlich, die Gesamtkoordinierung des Projektes liegt beim
Jugendring Düsseldorf, drei weitere Referentinnen sind mit einem Beschäftigungsumfang von 50 % bei der SJD - Die Falken,
dem BDKJ Stadtverband und der Evangelischen Jugend Düsseldorf angestellt.
Auch im Jahr 2008 gab es wieder eine Vielzahl von Veranstaltungen und Projekten. Die
Hauptaufgabe des Jugendringes bestand in
der Planung, Koordination und Organisation
des Gesamtprojektes.
Fast 11.500 € wurden von den Jugendlichen
dabei „erjobbt“. 50% des Geldes, das die
Jugendlichen für Ihr ehrenamtliches Engagement erhalten haben, verwendeten die
beteiligten Schulen für neue Unterrichtsmaterialien, die Erneuerung von Klassen- und
Stufenräumen, der Einrichtung einer Cafeteria, dem Besuch von Museen und Theatern
sowie für die Aktion „Lichtzeichen“ - ein
Spendenprojekt des Max-Planck-Gymnasiums für Kinder in Afrika.
Die anderen 50% erhielt 2008 das Jugendhaus der Düsseldorfer JVA. Um den dort
inhaftierten Jugendlichen die Möglichkeit
zu bieten, ihre sozialen Kompetenzen, aber
auch ihr Wissen, ihre Kreativität und Geduld,
die ihnen bei der Resozialisierung behilflich
sein können, zu fördern, wurde der Erlös in
sinnvolles und dringend benötigtes Freizeitmaterial investiert und den dort lebenden
Jugendlichen zur Verfügung gestellt.
JUGENDRING DÜSSELDORF
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stAerkung DER jUgendvErbanDsARBeit
Aus der Motivation heraus, den ehrenamtlichen Mitarbeitern in der Düsseldorfer
Jugendverbandsarbeit Weiterbildungsmaßnahmen für ihre Jugendarbeit anzubieten
und gleichzeitig durch eine Vielzahl an Bildungsangeboten einen Austausch zwischen
den Jugendverbänden anzuregen, entstand
2007 die Bildungsreihe „Verbandszeug“.
Das Angebot der Bildungsreihe soll vor
allem vielfältig und orientiert an der Nachfrage sein. Wurden 2007 noch in einem
Veranstaltungsheft 11 Fortbildungsveranstaltungen angeboten, konnten 2008 bereits
39 Weiterbildungsmaßnahmen besucht werden. Dieses Angebot wurde von über 750 Ehrenamtlichen aus der Düsseldorfer Jugendverbandsarbeit, aber auch von Mitgliedern
des Jugendrates und den Honorarkräften
der Düsselferien in Anspruch genommen.
Auch einige nicht-verbandlich gebundene
Ehrenamtliche besuchten die Schulungen,
um sich für ihre Ehrenamtliche Tätigkeit mit
Kindern und Jugendlichen zu qualifizieren
Von Seiten des Jugendringes haben folgende Angebote stattgefunden:
FINANCIAL POOL I
- VERWENDUNGSNACHWEISE (05.03.2008)
FINANCIAL POOL II
- SOCIALSPONSORING (11.03.2008)
SPIEL MIT I - GRUNDZÜGE DER
SPIELEPÄDAGOGIK (17.04.2008)
ERSTE-HILFE-SCHULUNG
(19.04. & 20.04.2008)
Mitarbeiter aus der Stadtverwaltung gaben
in diesem Seminar eine Einführung in Verwendungsnachweise und die Produkt- und
Leistungsbeschreibungen.
Auch wenn in Düsseldorf die finanzielle Situation für die Jugendverbände sich durch
den Kinder- und Jugendförderplan als positiv darstellt, sollten auch andere Finanzierungsmöglichkeiten für Projekte und Investitionen nicht aus dem Blick geraten. Daher
wurden an diesem Abend die Möglichkeiten
und Gefahren des Socialsponsorings dargestellt und eine erste Einführung in ein
mögliches Sponsoringkonzept gegeben.
Dabei wurden an Beispielen Grundlagen des
Socialsponsorings aufgezeigt und praktisch
erarbeitet.
Mit Spielen lassen sich viele Ziele erreichen:
Gruppen können lernen besser zusammenzuarbeiten, sich an Regeln zu halten, Spaß
wird gefördert, Konflikte gemindert, Mitglieder einbezogen.
Die meisten Unfälle geschehen im unmittelbaren Umfeld: Im Freundeskreis, in der
Familie oder bei der Arbeit. Aber auch in
der Gruppenstunde, auf einer Ferienfreizeit
oder im Rahmen der Düsselferien müssen
ehrenamtliche Mitarbeiter kleinere Verletzungen behandeln können und in Notfallsituationen adäquat reagieren.
Die Finanzverantwortlichen in den Jugendverbänden und Jugendfreizeiteinrichtungen
erhielten Hilfestellungen, was z.B. bei der
Abrechnung einer Bildungsmaßnahme oder
der Ferienfreizeit zu beachten ist, aber auch,
was als Kosten für die Jugendverbandsarbeit überhaupt vom Jugendamt anerkannt
wird.
Spielpädagogik im Gruppenspiel bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, ihre
sozialen Kompetenzen zu entwickeln und
auszubauen, die Spielpädagogik ist daher
ein wichtiger Bestandteil in der täglichen
Arbeit mit Kindern aller Alterstufen.
Dieser Workshop gab einen Einblick in die
Theorie der Spielpädagogik, aber auch, wie
Spiele in bestimmten Situationen gezielt
eingesetzt werden können. Zudem wurden
neue Spielimpulse und Ideen vermittelt.
Die Teilnehmer aus verschiedenen Jugendfreizeitverbänden und Jugendfreizeiteinrichtungen Düsseldorfs lernten anhand von
praktischen Beispielen aus der Jugendarbeit Situationen kennen, in denen Erste Hilfe
erforderlich ist und konnten diesen Kurs zudem für den Erhalt der Juleica (Jugendleitercard) vorweisen.
SPIEL MIT II - KENNENLERN- UND
GROSSGRUPPENSPIELE (23.04.2008)
Gruppenspiele sind das A und O jeder Gruppenstunde, jedes Zeltlagers und jeder Freizeit, sie gehören zur Jugendarbeit einfach
dazu. Sie machen Spaß und fördern das
Miteinander in der Gruppe. Doch immer nur
dieselben Spiele zu spielen ist irgendwann
langweilig – daher enthielt dieser Workshop
viele neue Ideen und Anregungen für Kennenlern- und Großgruppenspiele.
JUGENDRING DÜSSELDORF
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stAerkung DER jUgendvErbanDsARBeit
RECHTSCHULUNGEN
(20.05.2008 & 27.08.2008)
Im Umgang mit Kindern und Jugendlichen
ist es wichtig, neben Spiel und Spaß auch
die rechtlichen Aspekte innerhalb der Betreuungssituation im Blick zu haben, um im
Ernstfall richtig zu handeln. Bei den Rechtsschulungen 2008 wurden daher rechtliche
Grundlagen für Jugendgruppenleiter auf Ferienfahrten, in festen Jugendgruppen, aber
auch für Honorarkräfte der Düsselferien
vermittelt. Die Teilnahme an einer Rechtsschulung ist ein Baustein für den Erhalt der
Juleica.
GEDENKSTÄTTENFAHRT IN DAS
EHEMALIGE KZ NEUENGAMME /
HAMBURG (17.-19.10.2008)
Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme erinnert am historischen Ort an die über 100 000
Menschen, die während des Zweiten Weltkrieges Häftlinge des größten Konzentrationslagers in Nordwestdeutschland waren.
Jugendliche im Alter von 15 – 21 Jahren besichtigten gemeinsam die Gedenkstätte des
KZ Neuengamme und befassten sich vor Ort
inhaltlich vor allem auch mit dem Leben der
Kinder und Jugendlichen dort sowie am Bullenhuser Damm.
Zudem erhielten alle Teilnehmer auf einem
Vortreffen eine Einführung in das Thema
„NS-Konzentrationslager“ unter Berücksichtigung der Besonderheiten einzelner
Lager. In einem Nachtreffen wurde die Fahrt
gemeinsam reflektiert.
EHRENAMTSKAMPAGNE
(08.09.-29.10.2008)
WELTKINDERTAG
(21.09.2008)
Studentinnen und Studenten der Düsseldorfer Akademie für Marketing -Kommunikation e.V. (DAMK) wurden damit beauftragt, im
Rahmen ihrer Abschlussarbeit eine Kampagne zur Stärkung des Ehrenamtes in der
Düsseldorfer Jugend(verbands)arbeit zu
entwickeln.
Mit viel Spiel, Spaß, Sport, Aktionen, Informationen und einem bunten Programm
wurde der Weltkindertag auch in diesem
Jahr wieder am Rheinufer gefeiert. - Natürlich waren der Jugendring und die Jugendverbände wieder mit von der Partie!
Mit dieser Kampagne sollte die Öffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht werden,
dass sich Jugendliche ehrenamtlich engagieren, Jugendliche dafür gewinnen und den
bereits Aktiven für ihren Einsatz danken
In der Zeit vom 08.09. bis 29.10.2008 waren
Düsseldorfweit in den Jugendverbänden,
Schulen, Bahnen, Bussen, an Bauzäunen,
in Bahnhöfen, in Restaurants und an vielen
weiteren Orten Plakate zu sehen sein, die
etwas provokativ zum „Ehrenamt im Jugendverband“ aufriefen:
Wir haben dein Gewissen! Wenn du es wieder haben willst:
Deine soziale Kompetenz ist bei uns: Informationen zum Lösegeld:
Was ist dir dein ruhiger Schlaf wert? Kontaktaufnahme unter:
Du willst das Gemeinschaftserlebnis zurück? Dann halt dich an unsere Anweisungen:
…www.jugendring-duesseldorf.de
Schlüsselbänder, Aufkleber, Roll-ups und
T-Shirts tragen den Spruch „Ich habe mein
Gewissen zurück“ – als Gegenstück zu
einem der Plakate und sind an die bereits
ehrenamtlich Aktiven verteilt worden. Mit
einem Gewinnspiel wurden diese zudem zur
Unterstützung aufgefordert: „Wir werben
mit Plakaten für das Ehrenamt im Jugendverband – wie werbt Ihr dafür?“ lautete der
Auftrag. Die besten Ideen wurden auf dem
diesjährigen Weltkindertag am Rheinufer
prämiert.
Die Jugendverbände, Wohlfahrtsverbände
und andere Träger der Jugendhilfe beteiligten sich zahlreich mit vielen Aktionen. Allen Kleinen, Großen und Junggebliebenen
wurde die Möglichkeit geboten, in einer
echten Kothe Stockbrot über Lagerfeuer zu
rösten, zu klettern, zu singen, zu malen, basteln oder zu spielen.
Das Besondere in diesem Jahr: Zum ersten Mal nahm ein Großteil der Verbände
an einem Spieleparcours teil. Alle Kinder,
die an den Aktionen der Verbände teilnahmen, freuten sich anschließend über eine
Jugendring-Brotdose mit einer Broschüre
zu dem Thema „Gesundes Frühstück“.
Zudem wies eine digitale „Ehrenamtsuhr“
darauf hin, wie viele junge Menschen sich
im Bereich der Jugendverbände an diesem
Tag ehrenamtlich engagieren. Hätten sich
die 175 Freiwilligen ihre Arbeit mit einem
Stundenlohn von nur 7,- € bezahlen lassen,
hätten sie an diesem Tag insgesamt 11.025,€ verdient. Ein großes Dankeschön hiermit
an alle Helfer, die diesen Tag auch ohne Bezahlung möglich gemacht haben.
Im Rahmen der Ehrenamtskampagne
freuten sich die beiden besten Einsender
des bereits oben erwähnten Gewinnspiels
über einen gravierten („Ehrenamt im Jugendverband“) i-pod bzw. i-pod shuffle. Zudem trugen alle ehrenamtlichen Helfer den
Aufkleber „Ich hab mein Gewissen zurück
– Ehrenamt im Jugendverband“ im Stil der
Kampagnenplakate.
FACHTAGUNG FÜR EHRENAMTLICHE:
§§ 8A, 72A - KINDESWOHL GEHT UNS
ALLE AN! (22.11.2008)
Am 1. Oktober 2005 trat das „Gesetz zur
Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe“, kurz „KICK“ genannt, in Kraft und reformierte das SGB VIII.
U.a. wurden zwei neue Paragraphen eingeführt, die das Ziel haben, den Schutz von
Kindern und Jugendlichen bei Gefahren
und Risiken zu verbessern und bestehende Hilfeleistungen so zu optimieren, dass
Gefahrensituationen früher erkannt und
erfasst werden. Ein effektiverer Schutz soll
insbesondere durch die Konkretisierung des
Schutzauftrags des Jugendamtes und der
Träger von Einrichtungen und Diensten (neu
eingefügter § 8a SGB VIII) sowie die verschärfte Prüfung von MitarbeiterInnen bzgl.
bestimmter Vorstrafen (neu eingefügter §
72a SGB VIII) erreicht werden.
Was es genau mit diesen Paragraphen auf
sich hat und was dies für die Jugendverbandsarbeit und ihre Ehrenamtlichen bedeutet, wurde auf dieser Fachtagung erläutert und diskutiert.
QUALIFIZIERUNG DER
JUGENDLEITERSCHULUNGEN
Die Arbeit der Mitgliedsverbände des Jugendrings Düsseldorf basiert auf selbstorganisierter, demokratischer und ehrenamtlicher Arbeit. Den Verbänden ist die Qualität
ihrer Arbeit und damit die Qualifizierung der
Durchführenden sehr wichtig.
In einer Arbeitsgruppe mit Vertretern der
verschiedenen Mitgliedsverbände des Jugendringes Düsseldorf wurden 2008 einheitliche Mindeststandards für Gruppenleiterschulungen zur Qualitätssteigerung in allen
Verbänden innerhalb des Jugendringes entwickelt.
Die Schaffung von Qualitätsstandards ist
eine sichere Schulungsgrundlage, um die
breite Vielfalt an Themen und das damit verbundene Fachwissen, welches von Jugendleitern für ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen beherrscht und auch angewandt
werden muss, abzudecken.
Die Mitgliedsverbände haben im Rahmen
der Vollversammlung am 28.08.2008 gemeinsam unterschrieben, ihre Schulungen
auf die neu-konzipierten Mindeststandards
hin zu überprüfen und ggfs. zu überarbeiten,
um einheitliche Grundlagen für die Gruppenleiterschulungen und den damit verbundenen Erhalt der Juleica zu schaffen.
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JUGENDRING DÜSSELDORF
JAHRESBERICHT 2008
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stAerkung DER jUgendvErbanDsARBeit
duEsSeLDoRfEr ApPelL
MODUL JUGENDVERBANDSARBEIT IM
zeTT - JUGENDINFORMATIONSZENTRUM
1. VERFASSTHEIT UND AUFGABEN
Seit dem 02. April 2008 öffnet das zeTT –
Jugendinformationszentrum 6x pro Woche
seine Türen an der Willi-Becker-Allee 10.
“zeTT“ steht für „zentrale Tipps und Themen“ und ist für Kinder und Jugendliche
zwischen 12 und 21 Jahren, aber auch für
Eltern und andere interessierte eine zentrale Anlaufstelle in der Landeshauptstadt
Düsseldorf.
Im zeTT gibt es Informationen zu Jugendangeboten (Freizeit, Schule, Ausbildung,…),
Kontakte für jemanden der sich politisch
oder sozial engagieren will, aber auch Hilfestellung zum Beispiel bei Problemen in der
Schule oder zu Hause.
Der Jugendring Düsseldorf betreut im Rahmen des Projektes „Jugendverbände stärken“ einmal die Woche das Modul Jugendverbandsarbeit im zeTT.
Jeden Dienstag in der Zeit von 16:00 -20:00
Uhr werden hier Fragen rund um die Jugendverbandsarbeit beantwortet. Egal ob
es darum geht, sich über die einzelnen Jugendverbände zu informieren, jemand sich
selbst in einem der Verbände engagieren
möchte oder einfach die richtige Freizeit für
die nächsten Ferien sucht – hier gibt es die
gebündelten Informationen der Jugendverbandsarbeit!
Der Düsseldorfer Appell versteht sich als
ein dialogorientiertes überparteiliches und
bürgerschaftliches Bündnis gegen Rassismus und rechte Gewalt. Er koordiniert mit
den „Düsseldorfer Beiträgen zur interkulturellen Verständigung - Respekt und Mut“ ein
institutionenübergreifendes, programmatisches Netzwerk und begleitet differenziert
und nachhaltig die aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten zu den Themenfeldern
Rechtsextremismus, Rassismus, Fundamentalismus, NS-Geschichte, Integration
und interkulturelle Arbeit.
Durch seine Aktionen und Aktivitäten, die
der Begegnung, der Information und der
Weiterbildung dienen, leistet der Düsseldorfer Appell einen Beitrag zu einer toleranten
und weltoffenen Stadtgesellschaft. Wir
möchten in einer Kultur des Dialogs Meinungen kennenlernen, Standpunkte austauschen und Gemeinsamkeiten finden im
Streiten gegen braune Menschenverachtung
und fundamentalistische Verblendung.
Wir wollen dabei nicht nur auf rechtsextreme Heimsuchungen reagieren müssen,
sondern wir agieren schon im Vorfeld präventiv, ob durch Schülergespräche, Gedenkstättenfahrten, interkulturelle Begegnungen
oder Bildungsveranstaltungen.
Die weiter unten dargestellten Aktivitäten,
die nur einen Auszug unserer Bemühungen
darstellen, werden von dem hauptamtlichen
Referenten konzipiert und in der Koordinierungsgruppe entwickelt. Die Koordinierungsgruppe ist ein Kreis ehrenamtlich
engagierter Menschen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bezügen, die
sich i.d.R. alle vier bis sechs Wochen treffen,
um Aktivitäten des Düsseldorfer Appells zu
beraten und aktuelle Vorkommnisse zu besprechen.
Über unser Notruftelefon, das unter der
Nummer 9920000 Tag und Nacht besetzt
ist, unterstützen wir zudem Menschen, die
aufgrund ihrer ethnischen Herkunft diskri-
miniert wurden und vermitteln sie im Bedarfsfall weiter.
Wir arbeiten außerdem themenbezogen in
regionalen und überregionalen Arbeitskreisen wie dem AK Ruhr und der JVA-Vernetzungsgruppe mit und geben regelmäßig die
monatlichen Newsletter, die jährliche Appellrundumschau, das Respekt-und-MutProgrammheft sowie bei Bedarf Sonderveröffentlichungen heraus.
2. AKTIVITÄTEN UND ANGEBOTE
2.1. RECHTSEXTREMISMUS /
NS-GESCHICHTE
Ohne Kenntnis der Geschichte ist man blind
für die Gefahren der Gegenwart, daher hat
für uns die Erinnerungsarbeit einen ähnlichen Auseinandersetzungswert wie das
Eintreten gegen den aktuellen Rechtsextremismus.
Am 21.01. stellte der Berliner Historiker Dr.
Bernward Dörner im Haus der Jugend sein
gerade erschienenes Buch „Die Deutschen
und der Holocaust“ vor, dessen Kernthese
„Die Deutschen wussten genug, um nicht
mehr wissen zu wollen“ nach den Erörterungen mehr als bestätigt wurde.
Düsseldorfer
Appell
ein
waches
Auge
Die Vorstellung der neuesten Untersuchung
der Universität Marburg „Politische Strategien gegen die extreme Rechte in den Parlamenten“ am 5.3.2008 wurde leider durch
eine herbeitelefonierte Abordnung der REP
gestört. Da eine gewisse faire Langmut anscheinend missbraucht wird, werden wir bei
zukünftigen Veranstaltungen dieser Art solchen Grupperungen den Zutritt nicht mehr
gewähren.
Wesentlich angenehmeres Publikum hatten
wir am 5. Mai bei einer Lesung von Noah
Sow zu „Deutschland schwarz-weiss“ und
die Aufklärungsveranstaltung „Symbole,
Codes und Lifestyle“ im zeTT stieß auf das
große Interesse der anwesenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen, zum Teil
sogar aus den Jugendverbänden.
Es ist fast müßig, hier zu vermerken, dass
am 13./14.11. die so überaus sympathische
Alexandra Senfft bei ihren erinnernden Lesungen zu ihrem Familienbuch „Schweigen
tut weh“ die älteren und jüngeren Zuhörer
im Polizeipräsidium und im Humboldtgymnasium zu fesseln verstand.
Nach einer Kundgebung der obskuren „Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland“, die
im Mai 2008 am Reeser Platz dem Früh-
JUGENDRING DÜSSELDORF
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JAHRESBERICHT 2008
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duEsSeLDoRfEr ApPelL
Nazi Albert Leo Schlageter gedachte, fand
sich am 23. August vor dem Landtag mit
der „Schutzgemeinschaft Deutsche Heimat
der Deutschen aus Russland“ eine ebenfalls
äußerst rechte Gruppierung ein, die sich
furchtbar über eine Schulbuchpassage bzgl.
der Russlanddeutschen aufregte.
Der Düsseldorfer Appell hat daher zusammen mit der grünen Jugend am 23.8. einen
Infostand angeboten und im Anschluss daran mit einem Scheiben an die Bezirksvertretungen über die Manipulationsversuche
von NPD und „Schutzgemeinschaft“ bzgl.
der in Düsseldorf lebenden Russlanddeutschen informiert.
Bereits im November 2007 informierte der
Düsseldorfer Appell im Haus der Kirche
über die Umtriebe der äußerst rechten
sog. Bürgerbewegung „Pro Köln“ bzw. Pro
NRW“. Am 20.9. riefen „Pro KölnW und Konsorte dann zu einem „Antiislamisierungskongress“ aller europäischen Rechtspopulisten in Köln auf. Dieses groß angelegte
Unternehmen scheiterte aber kläglich, zum
einen mangels Zuspruch, zum anderen weil
sich tausende von Menschen gegen diese
gnadenlosen Hetzer wandten. Es ist dem
DGB Köln, seinen Kooperationspartnern
sowie dem erfrischend engagierten Köln
OB zu verdanken, dass die Kundgebung und
die Demonstration so überwiegend friedlich
verliefen.
Der Düsseldorfer Appell freut sich, dass seinem auch öffentlich beachteten Aufruf in
Düsseldorf (die RP und der WDR berichteten) einige Freundinnen und Freunde gefolgt
sind und wir so den Anteil von Landeshauptstädtern in der Dommetropole ein klein wenig erhöhen durften.
2.2 INTEGRATION / INTERKULTURELLES
Eng verzahnt mit unserer gewaltpräventiven
Arbeit gegen antidemokratische Umtriebe
sind unsere Aktivitäten im Bereich der interkulturellen Verständigung/Integration. Einen Beitrag zur präventiven Arbeit im
Stadtteil leisteten wir zusammen mit der
Polizei am 23.2. im Rahmen eines „Interkulturellen Stadtteilrundgangs durch Düsseldorf-Rath“. Ortsansässige Institutionen
wie das Rather Familienzentrum, das Junge Schauspielhaus und der Marokkanische
Eltern- und Jugendverein öffnete den interessierten Teilnehmern des Rundgangs ihre
Türen. Auch wenn einige Bedenken der Bürger hinsichtlich der Umwidmung des Rather
Bahnhofs in eine kleine Moschee blieben, so
mancher Argwohn konnte durch das direkte
Gespräch zerstreut werden. Wir glauben,
dass es die Hetzer von REP und NPD nun
schwerer haben werden, ihr zersetzendes
Gift im Stadtteil zu verbreiten.
Bemerkenswert ist, dass dieser Rundgang
(neben „Respekt und Mut“) als ein Beispiel
nachahmenswerter präventiver Projekte
gegen den Rechtsextremismus Eingang in
einen Informations- und Datenpool des Landesinnenministeriums NRW finden soll, den
die Kommunen abrufen können.
Neue Erkenntnisse über das nicht unbeträchtliche Potential fundamental religiöser
Muslime lieferte die recht differenzierte Studie des Bundesinnenministeriums „Muslime
in Deutschland“, die wir zusammen mit dem
Islamwissenschaftler Michael Kiefer am 29.
April im Stadtteilladen Flingern vorstellten.
Den Werdegang und das politische Engagement von „10 für Deutschland“ tätige Politiker türkischer Herkunft vom Stadtrat bis
zum Bundestagsabgeordneten erläuterte
die Journalistin Mely Kiyak am 14.10. im katholischen Stadthaus dagegen als ein Beispiel gelungener gegenseitiger Integration .
3. ARBEIT MIT SCHÜLERN UND
JUGENDLICHEN
In diesem Jahr war unsere Jugendbildungsarbeit recht reichhaltig und vielfältig. Es ist
uns mit der Zeit gelungen, mit einigen Schulen sehr vertrauensvoll zusammenzuarbeiten, was man als Beleg dafür betrachten
kann, dass unsere Arbeit anscheinend als
thematisch fundiert aufgenommen wird. Es
versteht sich von selbst, dass wir sehr daran
interessiert sind, diese Zusammenarbeit auf
andere Schulen, gleich welche Schulform,
auszuweiten.
Vom 9. - 14. März fuhren wir mit Berufskollegschülern im Rahmen einer Gedenkstättenfahrt nach Prag und Theresienstadt und
boten zu den schon vorgestellten Lesungen
von Bernward Dörner und Alexandra Senfft auch eigene Schulveranstaltungen im
Franz-Jürgens-Berufskolleg und am Humboldtgymnasium mit den beiden Autoren an.
Des Weiteren führten wir am 29.8. zusammen mit Mosaik und IMAZ e.V. vor einigen
Jugendlichen den „Ehrenmord“-Film „Das
Medaillon“ in der Jugendfreizeiteinrichtung
„Treff“ vor. Im Rahmen des von vielen katholischen Jugendeinrichtungen organisierten
und gut besuchten Musictruckprojekts „Masala: More than music“, an dem sich auch
der Düsseldorfer Appell beteiligte, hielt Dr.
Thomas Pfeiffer vom NRW-Innenministerium am 17.9. seinen bewährten, didaktisch
gut aufbereiteten Vortrag über die „Erlebniswelt Rechtsextremismus“ in der JosephBeuys-Gesamtschule.
Es ist uns immer wieder eine Freude, wenn
sich Schulen an uns wenden, um außerhalb
des Unterrichts Projekttage oder Exkursionen thematisch aufzubereiten und durchzuführen. So kam eine Mädchengruppe der
Dumont-Lindemann-Hauptschule im Rahmen ihrer „Respekt-Projektwoche“ ins Haus
der Jugend, um etwas über die Vielschichtigkeit dieses Begriffs zu erfahren und evtl.
für ihr Leben nutzen zu können.
Nutzbringend war sicherlich auch die Fahrt
nach Köln, auf die sich eine 10. Klasse der
Realschule Luisenstraße machte. Im Stadtteil Ehrenfeld begaben sie sich auf die
Spuren der Edelweißpiraten, die zwischen
jugendlichen Rebellentum und politischen
Widerstand in der NS-Zeit schwankten.
Nicht alles ist immer so eindeutig und einortbar. Doch damit umzugehen und neugierig zu bleiben wäre nicht das schlechteste
Ergebnis dieser Fahrt in die Domstadt gewesen.
4. KOORDINATION RESPEKT UND MUT
Seit 2001 koordiniert der Düsseldorfer Appell die „Düsseldorfer Beiträge zur interkulturellen Verständigung - Respekt und
Mut“ mit einem Veranstalterteam vom Ausländerbeirat bis zur Rheinbahn und mittlerweile über 30 Kooperationspartnern aus
Wohlfahrtsorganisationen, kirchlichen Einrichtungen, Kulturinstitutionen und Zuwanderervereinen. „Respekt und Mut“ ist somit
das in NRW größte interkulturelle Netzwerk.
Dank des Engagements der Rheinbahn fährt
ab diesem Jahr auch ein Straßenbahnzug
mit unserem Schriftzug durch Düsseldorf
und hilft die gute Sache weiter zu verbreiten.
Nie war das grüne Programm so kompakt
wie 2008. Aus über 50 Veranstaltungen von
Information zum aktuellen Rechtsextremismus über türkische Kabarettnächte und
interkulturelle Film- und Theateraufführungen bis hin zu Konzerten und Exkursionen konnten alle, die für eine „Kultur der
Anerkennung“ offen sind, etwas Interessantes auswählen und kennenlernen.
„Respekt und Mut“ möchte aber nicht nur
ein vielfältiges Programmangebot sein,
„RuM“ klärt auf, es warnt vor den Gefahren
des Extremismus und legt die Finger in die
Wunde des alltäglichen Rassismus. Respekt
und Mut ist freiwillig, hierarchiefrei und parteipolitisch unabhängig, es will Menschen
zusammenführen und ein Düsseldorfer Beitrag für eine gelebte interkulturelle Stadtgesellschaft sein.
Zum Schluss des Jahres hat es uns ein wenig mit Stolz erfüllt, dass uns zusammen
mit dem Frauenbüro und den Fachstellen
für Gewaltprävention und Integration der
Ehrenpreis des Bündnis für Demokratie und
Toleranz für das Projekt „Ehrensache“ im
Kölner Rathaus verliehen wurde.
Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt
bleiben, dass dies alles ohne die schon viele
Jahre währende finanzielle Unterstützung
durch die Stadt Düsseldorf nicht möglich
wäre, wofür wir uns herzlich bedanken
möchten. So versuchen wir denn auch wei-
terhin mit Herz, Hirn und Humor so einiges
mit erwähnter Hilfe möglich zu machen und
an einem toleranten, weltoffenen Düsseldorf mitzuwirken.
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fanprOjekt duesSElDorf
AKTIVITÄTEN DÜSSELDORFER APPELL 2008 (AUSZUG)
FANPROJEKT DÜSSELDORF
UNTERSTÜTZUNG UND VERMITTLUNG
21.01.08 „Die Deutschen und der Holocaust“: Buchvorstellung mit Dr. Bernward Dörner im Franz-Jürgens-Berufskolleg und im Haus der Jugend.
23.02.08 Interkultureller Stadtteilrundgang in Düsseldorf Rath mit Besuchen im Jungen Schauspielhaus, Rather Familienzentrum und im Marokkanischen Eltern- und Jugendverein, Kooperation mit der Polizei Düsseldorf
09.-14.03 Gedenkstättenfahrt nach Prag/Theresienstadt mit Berufsschülern des Franz-Jürgens Berufskollegs.
29.04.08 Vorstellung der Studie des Bundesinnenministeriums „Muslime in Deutschland“, Kooperation mit dem Stadtteilladen Flingern
05.05.08 Lesung mit Noah Sow „Deutschland schwarz–weiss“, zusammen mit Zakk
29.06.08 „Bulletten und Freakadellen“: 1. Präventiver Hackfleischsonntag“ im Rahmen des Sonntagskochen im Restaurant Grenzenlos
15.08.08 Eröffnung von Respekt und Mut 2008: „Aus der Rolle fallen“ im Jungen Schauspielhaus, Kooperation mit dem JSH
17.08.08 Gemeinsamer Infostand von Ausländerbeirat und RuM beim „Tag der Kulturen“ in Oberbilk
23.08.08 Infostand aus Anlass der Kundgebung der „Schutzgemeinschaft Deutsche Heimat der Deutschen aus Russland e.V.“, Koop. mit der grünen Jugend
06.09.08 Exkursion ins Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven, Kooperation mit der evangelischen Stadtakademie
15.-21.09.Musictruck „Masala: More than music“ - eine Erlebnisausstellung zur Weltmusik. Ein Projekt vieler Jugendeinrichtungen der katholischen Kirche mit Beteilung des Düsseldorfer Appells. Darunter: Multimedialer Vortrag von Dr. Pfeiffer (Innenministerium NRW) in der Joseph-Beuys-Gesamtschule zu „Erlebniswelt Rechtsextremismus“ und eine fortbildende „Klangwerkstatt“ 12.09.08 Aufruf: „Jede Jeck is angers doll – Mit Respekt und Mut für rheinische Vielfalt“ aus Anlass der großen Kölner Kundgebung „Wir stellen uns quer“ gegen „Pro Köln“ und Beteiligung an der Kölner Kundgebung „Wir stellen uns quer“ am 20.09.2008. 14.10.08 Mely Kiyak liest aus ihrem Buch „10 für Deutschland“ – Gespräche mit türkeistämmigen Abgeordneten“, Kooperation mit dem Maxhaus
15.10.08 Schülergespräch zum Thema „Respekt“ mit Schülerinnen der Dumont-Lindemann-Hauptschule im Rahmen einer gleichnamigen Projektwoche
03.11.08 Aufklärungsveranstaltung zu „Symbole, Codes und Lifestyle der Neonazis“ im Jugendinformationszentrum zeTT
13./1411. Erinnernde Lesung mit Alexandra Senfft aus ihrem Buch „Schweigen tut weh“ in Kooperation mit der Polizei Düsseldorf sowie Besuch der Ausstellung „Transparenz und Schatten“ zur Düsseldorfer Polizeigeschichte
Die Autorin liest am 14.11. aus ihrem Buch für SchülerInnen im Humboldt-Gymnasium und diskutiert mit ihnen über die individu-
elle Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit
20.11. 08 Auf den Spuren der Edelweißpiraten in Köln zusammen mit der 10 a der Realschule Luisenstraße
Das Fanprojekt Düsseldorf ist eine anerkannte Größe in der Fanszene von Fortuna
Düsseldorf. Ein wichtiger Bereich war die
„aufsuchende Arbeit“. Fan-Begleitung bei
Heim- (22x) und Auswärtsspielen (12x) war
regelmäßiger Standard der Präventionsarbeit des Fanprojekts. Hierbei wurden auch
Spiele der II. Mannschaft von Fortuna, die in
der NRW-Liga spielt, besucht und betreut.
Hinzu kamen diverse Fanfeten, -versammlungen und -turniere (24). Bei verschiedenen
Veranstaltungen und Konzerten wurden jeweils zwischen 50 bis 350 jugendliche Fans
aufgesucht bzw. vom Fanprojekt angesprochen. Wie in den letzten Jahren beteiligte
sich das Fanprojekt 2008 bei diversen Fußball- Fanclub-Turnieren des Arbeitskreises
Fanarbeit und einzelner Fanklubs.
Auch 2008 konnte der konstruktive Dialog
zwischen Fortuna-Mitarbeitern, ArenaBetreibern und Mitgliedern der Fan-Szene
fortgesetzt werden. Dadurch konnte eine
positive Veränderung des Fanverhaltens in
der Arena bewirkt werden. Jugendliches
Fehlverhalten wie das Abbrennen von Rauch
oder Bengalen konnte so 2008 in der LTUArena weitgehend verhindert werden. Leider gab es beim Heimspiel gegen Wuppertal
mehrere problematische Situationen nach
dem Spiel. Mit Unterstützung des Fanbeauftragten von Fortuna organisierte das
Fanprojekt eine Diskussion im Fancafé. Den
Teilnehmern wurden verschiedene Fehlverhalten (Ordnungswidrigkeiten, aber auch
Straftaten) und deren Konsequenzen aufgezeigt. Das Fanprojekt fungierte als Vermittler und brachte die verschiedenen Gruppen
an einen Tisch. So traf man sich mehrfach
um Themen wie Stadionordnung, Rechtsradikalismus, allgemeines Fanverhalten und
die Schaffung von Räumlichkeiten für Fans
zu erläutern.
Bei mehreren Fantalks im „Haus der Jugend“ (8x) bekamen jugendliche Fans die
Möglichkeit, mit Spielern und Funktionären
zu kommunizieren.
Wir geben zehn Mal im Jahr einen Newsletter heraus, koordinieren die „Düsseldorfer Beiträge zur interkulturellen Verständigung – Respekt
und Mut“, treffen uns mit Ehrenamtlichen regelmäßig in unserer Koordinierungsgruppe, beteiligen uns an Projekten verschiedener Institutionen und sind immer wieder Gastgeber für interessierte Gruppen und Organisationen (Begegnungswoche, Schulen, OSD). Außerdem arbeiten
wir in lokalen und überregionalen Gremien und Arbeitskreisen wie z.B. dem Ausländerbeirat, der JVA-Vernetzungsgruppe und dem AK Ruhr
mit.
Durch Fanbegleitung des Fanprojekts bei
Auswärtsfahrten z.B. nach Hamburg, Erfurt
oder Busfahrten nach Berlin, Emden der
Paderborn konnten Kontakte zu jugendlichen Fans aufgebaut werden und intensive
Gruppenerlebnisse für unterschiedliche
Fangruppen geschaffen werden. Das Projekt
arbeitet daran insbesondere, Jugendliche
positiv an die Fanarbeit heranzuführen und
sie zu unterstützen. Diese „dritte Generation“ ist im Alter zwischen 16 und 20 Jahren.
Mittlerweile bildet sich ein Kern von unter
16-jährigen im Fancafé, sodass ab Frühjahr
2009 ein U16-Klub für unter sechszehnjährige immer donnerstags im Haus der Jugend
angeboten wird.
Interventionen der Fanprojekt-Mitarbeiter
führten zur Deeskalation von problematischen Situationen zwischen Ordnungskräften und Fans bei Heim- und Auswärtsspielen. Zu mehreren Länderspielen der
Deutschen Fußball Nationalmannschaft,
u.a. bei der Fußball Europameisterschaft
in der Schweiz und Österreich, wurde vom
Fanprojekt ein Betreuungsprogramm umgesetzt.
Im Fan-Café fanden Beratung und Vermittlung in schwierigen Lebenssituationen
(Schul- und Lehrstellenprobleme, Schulden,
Familienprobleme usw.) statt. Schwerpunkt
bildeten Beratungsgespräche zu verschiedenen Ordnungswidrigkeiten.
SOZIALE GRUPPENARBEIT UND
STABILISIERUNG VON GLEICHALTRIGEN
GRUPPEN
Die Ultra-Fangruppen nutzten das „Haus der
Jugend“ für die Planung von Aktionen, um
den Verein Fortuna Düsseldorf zu unterstützen. Ziel dieser Gruppen ist es, durch möglichst originelle Aktionen, die Unterstützung
der Mannschaft und die Stimmung im Stadion zu erhöhen. Ziel der Fanprojektarbeit
mit den Ultra-Fangruppen ist es, die positiven Elemente dieser Fankultur herauszustellen und zu fördern. Der Gruppe „Ultras
Düsseldorf“ gehören ca. 100 Jugendliche im
Alter zwischen 14 und 27 Jahren an. Sie treffen sich regelmäßig im Fan-Café. An ihren
Versammlungen nahmen regelmäßig bis zu
80 Personen teil. Gerade die jüngeren (bis
18jährigen) nutzen die Angebote des Fanprojektes vermehrt.
Vom 09. bis 13. Juli 2008 fand in der Nähe
von Bologna/ Italien die „Mondiali Antirazzisti“ statt. Dieses internationale Turnier von
Fanmannschaften wurde von 20 Düsseldorfer/innen besucht, die mit zwei Fußballmannschaften antraten. Die Düsseldorfer
Gruppe bestand aus 5 Frauen und 15 Männern im Alter von 17 bis 42 Jahren.
Zur Betreuung von Fans im Rahmen der
aufsuchenden Sozialarbeit ist ein „mobiler
Fantreff“ sehr wichtig. In der Arena steht der
gesamten Fanszene ein Lagerraum zur Verfügung. An Spieltagen wird ein Infostand vor
der „selbstverwalteten Kurve“ in der Arena
aufgebaut, betreut wird der Infostand durch
Vertreter der Fanszene (Supporters Club) .
Hier erhält man Informationen rund um das
„Fan-Dasein“ bei der Fortuna, wie z. B. Infos
zur nächsten Auswärtsfahrt oder zu anderen Aktivitäten in und aus der Fanszene. Der
Treffpunkt wird regelmäßig von über 1.000
Fans aufgesucht. Die Mitarbeiterinnen des
Fanprojektes standen dem Infostand-Team
an 22 Spieltagen mit Rat und Tat zur Seite.
Die selbstverwaltete Kurve entstand als
neues Projekt der aktiven Fanszene im Sommer 2008. Unter Mitarbeit des Supporters
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JAHRESBERICHT 2008
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fanprOjekt duesSElDorf
Club, der Ultras Düsseldorf und des Fanprojektes wurde mit Fortuna ein Regelwerk für
die Selbstverwaltung der Kurve (bestehen
aus den Blöcken 41 und 42) erarbeitet. Mit
Beginn der Saison 2008/ 2009 konnte die
Selbstverwaltung dann starten. Sie hat sich
in der Hinrunde bewährt und wird von der
Fanszene gut angenommen.
KOORDINATIONSAUFGABEN UND
VERNETZUNG
Im Jahr 2008 fand mit folgenden Institutionen eine Zusammenarbeit statt:
Mit den organisierten Fanclubs (8), den Fanbeauftragten von Fortuna Düsseldorf, Ultras
Düsseldorf, Supporters Club, mit dem Verein Fortuna Düsseldorf, mit dem Sport- und
Jugendamt, dem Stadtsportbund, mit dem
runden Tisch „Nationales Konzept Sport und
Sicherheit“ für die LTU-Arena(5), mit dem
Sportactionbus, der Schulsozialarbeiterin
der Diakonie an der Schule für Lernbehinderte (Erich-Kästner), der Hulda- Pankok
Gesamtschule, der evangelischen Jugendberatung, mit den Jugendverbänden des
Düsseldorfer Jugendrings, mit dem Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und
Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, mit anderen Institutionen der Jugendhilfe wie z.B. der Jugendhilfeausschuss,
mit dem Landschaftsverband Rheinland,
mit dem Deutschen Fußballbund und dessen Fanbeauftragten, dem Fußballverband
Niederrhein, mit der Jungen Aktions- Bühne (JAB), dem Deutschen Gewerkschaftsbund, mit anderen Fanprojekten (BAG), mit
dem Bündnis aktiver Fußball Fans (BAFF),
mit der Koordinierungsstelle Fan-Projekte
(KOS), mit der Fachstelle für Antidemokratische Tendenzen, dem Innenministerium
NRW, der Landeszentrale für politische Bildung, mit den szenekundigen Beamten der
Polizei und mit diversen Pressevertretern.
FANTREFF-CAFE IM HAUS DER JUGEND
Das Fan-Café im „Haus der Jugend“ auf der
Lacombletstraße ist nach wie vor das wesentliche Standbein der Fanprojektarbeit.
Im Jahr 2008 war das Fan-Café an 70 Tagen
Treffpunkt für verschiedenste Fangruppierungen. Dies ist eine Steigerung zu 2007 um
6 Tage und zu 2006 um 12 Tage. Regelmäßige Aktivitäten im Café waren u.a. Freizeitgestaltung wie z.B. DSF-Montagsspiele im
TV (2.Liga) schauen oder Dart-, Playstation-,
Kicker-, WeyKick-, Tischtennis spielen, Fußball-Treff (40) auf dem DSC-Platz, Fan-Versammlungen, Diskussionsabende mit Fans,
dem Fortuna-Vorstand, Spielern, Trainer
und Vereinsfunktionären. Darüber hinaus
diente es zur Erstellung von Transparenten
und Fanfahnen. Das Café im „Haus der Jugend“ hat sich als Ort bewährt, in dem Fortunafans in direkten Kontakt zur Mannschaft
und Vereinsfunktionären treten konnten.
Der „Fantreff“ wurde 2008 regelmäßig von
fast 70 Jugendlichen aufgesucht. Als weiteren Höhepunkt hat sich der pädagogische
Fan- Brunch (5) mit insgesamt 400 Besuchern vor den Fortuna-Spielen erwiesen.
An drei Spieltagen öffnete das Fancafé
nach dem Heimspiel und zählte im Schnitt
90 Jugendliche. Insgesamt zählten wir 500
Teilnehmer des Fußballtreffs und 4.000 Besucher des Fancafés. Der Mädchenanteil
betrug etwa 8% der Gesamtbesucher.
Durch Veränderung im Jugendschutz legte
das Fanprojekt neue Schwerpunkte auf die
Drogenprävention. So wurde das Fancafé
zur „Nikotinfreien Zone“ und Jugendliche
wurden gezielt auf Alkohol-, Zigaretten- und
Drogenkonsum angesprochen. Es trafen
sich die verschiedensten Fan-Gruppen im
Fan-Café, die vom Fanprojekt unterschiedlich unterstützt wurden. Man kann nicht
allen verschiedenen Fangruppen gleich gerecht werden, dennoch ist es uns auch 2008
wieder gelungen, alle relevanten Fangruppen von Fortuna Düsseldorf mit dem Fantreff bzw. dem Fanprojekt anzusprechen. Sie
treffen sich jeden ersten Dienstag oder Donnerstag im Monat im „Haus der Jugend“.
Im „Arbeitskreis Fanarbeit“ sind über 550
Fortunafans von ca. 40 Fanclubs organisiert.
Das Fanprojekt unterstützt den Arbeitskreis
in seiner ehrenamtlichen Arbeit.
PLANUNG VON KAMPAGNEN UND
AKTIVITÄTEN GEGEN GEWALT,
FREMDENFEINDLICHKEIT UND
RASSISMUS
Eine weitere Säule ist der „Supporters Club
Düsseldorf“ (SCD). So veranstaltete der SCD
seine Jahreshauptversammlung und mehrere Feten im Fan-Café. Darüber hinaus
organisierte der SCD zahlreiche Busfahrten
zu Auswärtsspielen von Fortuna Düsseldorf,
an denen die Mitarbeiter des Fanprojektes
punktuell teilnahmen.
Nach wie vor unterstützen wir die bundesweit tätige Organisation von BAFF. Das
„Bündnis Aktiver Fußball Fans“ richtet
jährlich Fankongresse aus. Dort wurde unter anderem über Rassismus, Gewalt und
Kommerzialisierung im Fußball beraten
und versucht „faninterne“ Gegenstrategien
zu entwickeln. Schwerpunkt bildete für das
Fanprojekt die „FARE Woche“ im Herbst
2008, vom 16. bis 28. Oktober, mit zwei Veranstaltungen im Fantreff. Am 20.10. berichtete Georg Lipphardt über Nationalismus,
Rassismus, Antisemitismus und Gewalt
im osteuropäischen Fußball am Beispiel
der Ukraine. Eine Zeitzeugenveranstaltung
„Gesichter des Widerstandes“ mit Henny
Dreyfuß fand am 27.10. statt. Die 84Jährige
erzählte ihre Geschichte als Widerstandskämpferin in der französischen Resistance.
Beide Abende wurden sehr gut besucht und
es entstanden viele konstruktive Diskussionen.
Planung und Durchführung von freizeit-,
kultur- und sportpädagogischen Angeboten
An jedem Montag wurde die Fußballgruppe
des Fanprojektes aktiv. An der Fußballgruppe nehmen regelmäßig bis zu 20 Personen
teil. Die Gruppe zählt zu den Stammbesuchern des Fan-Projektes. Höhepunkt der
Gruppe waren die Teilnahmen an diversen
Fußballturnieren. Dort konnte die Gruppe
erfolgreiche Plätze belegen.
Im Frühjahr und Sommer nahm die Fanprojekt-Mannschaft auch am Olympic Adventure Camp-Streetsoccer–Turnier, sowie
dem AK-Hallenturnier erfolgreich teil.
Gegen Ende des Jahres veranstaltete das
Fanprojekt im „Fan-Café“ eine große Feier
mit Rockkonzert (125 Gäste), an der auch
Gäste aus Saarbrücken teilnahmen.
Bei den Bundestagungen der Bundesarbeitsgemeinschaft- Fanprojekte in Mainz
und Hamburg standen Diskussionen zur
Jugendgewalt im Mittelpunkt. Es wurden die
Fanszenen bzw. Standorte der Fanprojekte
analysiert und neue Strategien entwickelt. In
Zusammenarbeit mit der Kordinierungsstelle KOS (Frankfurt/M.) haben wir die Planung
eines Workshops übernommen. Vor dem
Hintergrund, dass sich in den Jugend(sub)
kulturen ein rechter Lifestyle breit macht,
wurden die Inhalte des Workshops entwickelt. Bei der anvisierten Zielgruppe handelt
es sich ausnahmslos um Fan-Projektler,
also qualifizierte Pädagogen, die in ihrer
täglichen Arbeit mit der oben genannten
Thematik in Berührung kommen.
Ziel des Workshops ist es, die Teilnehmer/
innen als Multiplikatoren zu schulen. Sie
sollen sich aber auch an der Entwicklung
von Konzepten und Gegenstrategien beteiligen und diese in ihre Arbeit mit einfließen
lassen. Der Workshop wird im Frühjahr 2009
in Düsseldorf (Haus der Jugend) stattfinden.
JUGENDRING DÜSSELDORF
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JAHRESBERICHT 2008
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fanprOjekt duesSElDorf
GEWALtPRaeVEnTION
DURCHFÜHRUNG UND PLANUNG VON
PARTNERSCHAFTEN MIT DÜSSELDORFER
SCHULEN UND DER FACHHOCHSCHULE
PRÄVENTION GEGEN SEXUELLE ÜBERGRIFFE UND ANGSTMACHE UNTER KINDERN, HANDYGEWALT SOWIE SEXUELLE
AUSBEUTUNG IM INTERNET UND PER
SPIELKONSOLE
Ein Arbeitsschwerpunkt des Fanprojektes
war die Planung und Durchführung eines
Coolness- und Antigewalttrainings an der
Hulda-Pankok- Gesamtschule in Düsseldorf
Bilk. In Kooperation mit der evangelischen
Jugendberatung wurden 12 Module (Unterrichtseinheiten) geplant und mit einer
Gruppe von Schülerinnen und Schülern der
Klasse 6 umgesetzt. Immer mittwochs in
der Zeit von 14.45 bis 16.15 Uhr wurden u.a.
Themen bearbeitet wie Aufmerksamkeit,
Respekt, Mobbing und Gewalt. Durch soziale
Gruppenspiele und Elemente aus der Abenteuer- und Erlebnispädagogik wurde so ein
erfolgreiches Coolness Training durchgeführt. Die Mitarbeiter arbeiteten nach der
Konfrontativen Pädagogik und entwickelten
gemeinsam mit der Gruppe Lösungsstrategien. Höhepunkt der Gruppe war der abschließende Besuch in einem Hochseilgarten. Die erfolgreiche Zusammenarbeit soll
2009 fortgesetzt werden.
An der Schule für Lernbehinderte, der ErichKästner-Förderschule in Flingern, baute
das Fanprojekt im Rahmen des alljährlichen Sommerfestes einen StreetsoccerCourt auf. Von den ca. 150 Schülern nahmen
über 50 Kinder in der Altersspanne von 8 bis
17 Jahren aktiv am Streetsoccer-Kick teil.
Bis zum Sommer 2008 wurde regelmäßig an
einem Nachmittag in der Woche ein Sportprogramm im Rahmen der Offenen Ganztags Schule (OGS) angeboten.
Diverse Schüler und Schülerinnen wurden
vom Fanprojekt und Fortuna Düsseldorf zu
einem Fortunaspiel in die LTU-Arena eingeladen.
In Kooperation mit der Fachhochschule
Düsseldorf besuchte das Fanprojekt zweimal Studentinnen und Studenten, um ihnen
die Arbeit des Fanprojektes vorzustellen.
Junge Erwachsene aus der Ultra- Szene gaben einen Einblick in ihre Subkultur.
FERIENPROGRAMM IN KOOPERATION
MIT DEM JUGEND- UND SPORTAMT
UND DEM STADTSPORTBUND (OLYMPICADVENTURE-CAMP) UND WELTKINDERTAG
Bereits zum fünften Mal veranstaltete die
Sportstadt Düsseldorf, immer in der letzten Ferienwoche täglich von 13.00 bis 19.00
Uhr, vom 02.08.08 bis 09.08.08, ein großes
Sportcamp (Olympic- Adventure- Camp) für
Kinder und Jugendliche auf dem Apolloplatz
und unter der Rheinkniebrücke. Insgesamt
wurden mehr als 40 Sport-Trend und Bewegungs-Sportarten angeboten. An den Aktionstagen organisierte es Streetsoccer-Turniere und freien Fußballkick für Kinder und
Jugendliche aus Düsseldorf und der Umgebung. Höhepunkt war der 6. August mit dem
NRW-Streetsoccer-Cup („Let´s Kick Racism
Out“) und dem Besuch des Fortunaspielers
Walbaum und den Fortunaoffiziellen Tom
Koster und Thomas Allofs. Insgesamt wurden in dieser Woche über 50.000 Kinder und
Jugendliche durch das Programm angesprochen. Am 23.09.08 beteiligte sich das
Fanprojekt erneut am Weltkindertag in Düsseldorf und organisierte ein StreetsoccerTurnier und freies Fußballspiel für Kinder
und Jugendliche aus dem ganzen Düsseldorfer Stadtgebiet.
EM-FANPROJEKT UND NRWSTREETSOCCER-TOUR 2008
Um die Fan-Begeisterung der Fußball-Europameisterschaft 2008 (Schweiz und Österreich) in Deutschland aufrecht zu halten
und jugendliche Fußballfans aktiv mit einzubeziehen, haben die Fan-Projekte in NRW
im Jahr 2005 ein „Straßenfußballkonzept“
entwickelt, das unter dem Titel „Let´s Kick
racism out“, (NRW- Streetsoccer-Tour ) in
neun Städten mit Fan-Projekten umgesetzt
wurde. Um den integrativen und antirassistischen Grundgedanken des Fußballs ausdrücklich zu betonen, bestanden die Teams
(ca. 5 bis 6 Spieler) aus mindestens drei
unterschiedlichen Nationalitäten. Die FanProjekte verfolgten mit dieser NRW-Tour
folgende Ziele: Durch die kulturelle Vermischung der Teams wurde ein deutliches
Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Mädchen
spielten bei den Turnieren eine wichtige
Rolle. Fußballbegeisterung ist geschlechterübergreifend. In Düsseldorf nahmen am
6. August an die 150 Kinder und Jugendliche
im Rahmen des Olympic-Adventure-Camps
teil. Weitere Streetsoccer Termine im Jahr
2008 waren der 1. Mai im Hofgarten für ca.
200 Kinder und Jugendliche. Insgesamt
wurde das Familienfest von 7.000 Teilnehmern besucht. Den Abschluss bildete der
„Streetkick“ am Weltkindertag in Kooperation mit Jugendamt, Jugendverbänden und
UNICEF.
Wie bereits schon erwähnt begleiteten und
betreuten zwei Mitarbeiter des Fanprojektes
Düsseldorf Fans zur Europameisterschaft
nach Österreich und in die Schweiz. Mit Hilfe des Deutschen Fußball Bundes konnten
Tickets nur über das Fanprojekt bestellt
werden.
Darüber hinaus wurden an den Tagen, an
dem die Deutsche Nationalmannschaft
spielte im Fancafé ein EM-Programm angeboten.
In Kooperation mit der Fachstelle für Gewaltprävention hat der Jugendring Düsseldorf das Präventionstheaterstück „Ganz
schön blöd“ von Zartbitter Köln e.V. flächendeckend Düsseldorfer Grundschulen
kostenfrei angeboten und somit die Präventionsarbeit im Grundschulbereich zum
Thema sexuelle Übergriffe und Angstmache
unter Kindern, Handygewalt sowie sexuelle
Ausbeutung im Internet und per Spielkonsole vorangetrieben.
1. PROBLEMLAGE
2. PROJEKTDARSTELLUNG
Mobbing hat viele Facetten. Seit einiger Zeit
bezieht Mobbing sich nicht mehr nur auf den
realen Alttag von Kindern und Jugendlichen;
die Neuen Medien werden ebenfalls genutzt,
um sexuelle und körperliche Gewalt Schwächeren zuzufügen. Denn sie werden bei Repressalien fotografiert und gefilmt, daraufhin werden die Szenen der Gewalt mit dem
Handy verbreitet. Diese Bilder und Filme
werden nicht nur auf private Websites allen
Internetusern zugänglich gemacht, sondern
auch auf Social Network Seiten wie „Schüler.vz“ „MySpace“, „youtube“. Formen von
Handygewalt und (sexueller) Gewalt im Internet reichen von verbalen Belästigungen,
Beschimpfungen, Demütigungen bis hin zu
Verleumdung, Mobbing, Erpressung und
auch Mutproben in Form von Konfrontation
mit pornografischen Material, etc.. Das Erschreckende ist, dass bereits Grundschülerinnen und -schüler über Handys verfügen
und somit bereits auf dem Schulhof mit diesem Problem konfrontiert werden.
Der Jungendring Düsseldorf und die Fachstelle für Gewaltprävention führte die Maßnahme wie folgt durch:
Das
Präventionstheaterstück
„Ganz
schön blöd“ von Zartbitter Köln e.V. hatte am 14.10.2007 Premiere in Köln und am
26.10.2007 die Düsseldorfer Premiere bei
der Fachtagung (Bild Fachtagung3) „Sexualisierte Gewalt - Hilfen im pädagogischen
Alltag“ deren Veranstalter der Jugendring
Düsseldorf, die Fachstelle für Gewaltprävention sowie weitere Kooperationspartner
waren. Im Anschluss an die Aufführung
wurde großes Interesse gezeigt, dass Theaterstück auch mit den eigenen Schülerinnen
und Schülern besuchen zu können, da das
Thema hoch aktuell ist und es keine Konzepte, Präventionsmaterialien o.ä. für den
Primarbereich gibt.
Acht Aufführungen des Theaterstücks an
vier Standorten zentral in Düsseldorf mit
anschließendem Nachgespräch mit den
Theaterpädagoginnen und -pädagogen von
Zartbitter Köln e.V..
Anschließendes Nachgespräch der Lehrerinnen und Lehrer mit ihren Schülerinnen
und Schülern über ihr Erfahrungswissen,
ihre Gefühle, Eindrücke und Sorgen.
Die Schule hatte die Auflage, die Maßnahme
in die Unterrichtsreihe einzubeziehen.
JUGENDRING DÜSSELDORF
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JAHRESBERICHT 2008
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GEWALtPRaeVEnTION
2.1 PRÄVENTIONSTHEATERSTÜCK
„GANZ SCHÖN BLÖD“
Das Theaterstück „Ganz schön blöd“ richtet
sich gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und
Jungen im Grundschulalter. Es fördert das
Vertrauen der Kinder in die eigene Wahrnehmung, unterscheidet zwischen schönen
und blöden Gefühlen, fördert ein gesundes
Misstrauen gegenüber Grenzverletzungen
und somit das Vertrauen in sich selbst.
Unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Präventionskonzepte vermittelt das
Theaterstück Mädchen und Jungen, dass
es mutig ist, zu den eigenen Ängsten zu stehen und sich in komischen und belastenden
Situationen Hilfe zu holen – denn „Hilfe holen ist kein Petzen und kein Verrat!“. „Ganz
schön blöd!“ vermittelt Handlungskompetenzen gegen sexuellen Missbrauch durch
Erwachsene. Es stärkt Mädchen und Jungen
gegen Angstmache und sexuelle Übergriffe
durch Jugendliche und Gleichaltrige und
setzt auf eine altersgerechte Art und Weise
einen deutlichen Schwerpunkt in der Vorbeugung von Gewalt im Internet, per Handy
und Spielkonsole.
2.2 BESUCH DER VERANSTALTUNG
2.3 STANDORTE DER DURCHFÜHRUNG
3. FAZIT
In 2008 hat der Jugendring Düsseldorf und
die Fachstelle für Gewaltprävention an vier
Standorten mit acht Theateraufführungen
des Theaterstücks „Ganz schön blöd“ ca.
1066 Schülerinnen & Schüler sowie ca. 68
Pädagoginnen und Pädagogen erreicht.
Die Aufführungsorte wurden bewusst in verschiedenen Stadtteilen ausgewählt, um den
Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen,
das Theaterstück in ihrer Nähe zu besuchen.
Der Erfolg der Kampagne spiegelt sich in
den positiven Rückmeldungen im Anschluss
an die einzelnen Veranstaltungen als auch
in der Auswertung wieder. Die Auswertung
zeigt jedoch auch, dass Impulse in Form
eines Theaterstückes nur sinnvoll sind,
wenn sie in eine Maßnahme eingebettet
sind, die die Pädagoginnen und Pädagogen
schult und zusätzlich mit der Zielgruppe
längerfristig gearbeitet wird.
Haus der Jugend
(Zwei Theateraufführungen)
Gemeinschaftsgrundschule Richardstraße
(Zwei Theateraufführungen)
Kooperation: Henri Dunant Schule & Städt.
Marienschule
(Zwei Theateraufführungen)
Kooperation: Martin Luther Schule & Förderschule
(Zwei Theateraufführungen)
Die einzelnen Maßnahmen wurden per Fragebogen ausgewertet und reflektiert
Jede Schule leistete mit der Teilnahme
an dem Theater-Präventionsprojekt einen
wichtigen Beitrag zur Stärkung von Selbstwahrnehmung und Selbstbehauptung ihrer
Schülerinnen und Schüler. Mobbing, Happyslapping und andere Gewalt sowie Hilfeholen und Nein-sagen wurden thematisiert.
Die Kinder wurden sensibilisiert, grenzverletzendes Verhalten wahrzunehmen, zu
erkennen und einzuordnen und sich einer
Vertrauensperson mitzuteilen. Es wurde
eine Möglichkeit geschaffen, gemeinsam ins
Gespräch zu kommen und sich jemanden
anzuvertrauen.
der Schule abhängt. Bei vielen Lehrern und
Lehrerinnen war das Thema bei den ersten
und den zweiten Klassen noch keines oder
wurde nicht als solches wahrgenommen.
Schließlich zeigt die Frage „Wünschen Sie
Hilfe für die Umsetzung?“ eindeutig keinen
Bedarf nach einer Fortbildung, Material, o.ä.
zu diesem Thema. Entweder wird dieses
Thema nicht wahrgenommen oder nicht als
wichtig erachtet, oder die Lehrkräfte sind
bereits gut ausgebildet, was die Auswertung
der Frage nach dem Wunsch nach Vertiefung revidiert (siehe Graphik unten).
Wünschen Sie sich Hilfe für die Umsetzung?
15%
ja
nein
85%
Wünschen Sie sich Vertiefung in das Thema?
Dabei benennt das Theaterstück nicht nur
die Problematik, sondern fördert die Widerstandskraft und Solidarität der Kinder
untereinander, die Übergriffe per Handy und
Internet keineswegs cool, sondern gemein
finden.
Bewertung
der Kampagne
0%
17%3%
24%
sehr gut
gut
befriedigend
ausreichend
56%
ungenügned
ja
48%
52%
Die Ergebnisse der Auswertungsbögen belegen, dass das Präventionskonzept mit dem
Theaterstück „Ganz schön blöd“ sowohl bei
der Schülerinnen und Schülern als auch bei
den Pädagoginnen und Pädagogen gut angekommen ist. Unten aufgeführt ist die Bewertung der Pädagoginnen und Pädagogen.
Jedoch ist deutlich aus den Reflexionsbögen zu ersehen, dass der Bedarf, dieses
Thema im Primarbereich in den Unterricht
einzubinden, stark von dem Lehrer bzw. der
Lehrerin und vom sozialen Einzugsgebiet
nein
Mit dem Theater-Präventionsprojekt sollte
jedoch auch ein Netzwerk zum Schutz der
Kinder vor sexueller Gewalt aufgebaut werden, indem die Lehrkräfte und die Schulleitung aktiv in das Projekt eingebunden wurden. Es zeigte sich, dass diesem Anspruch
nur ansatzweise gerecht werden konnte. Die
Lehrkräfte hätten eine separate Fortbildung
evtl. eine Konzeptentwicklung nutzen müssen, um gemeinsam dieses Thema in den
Schulalltag einfließen lassen zu können.
Der Jugendring Düsseldorf plant in 2009 die
Präventionskampagne „@lles nett im net?“
wieder durchzuführen. Die Elemente der
Kampagne aus 2007 sollen in überarbeiteter
Form durchgeführt werden, da sich dieses
Konzept bewährt hat. Es werden zwei Theateraufführungen des Stückes „click it“ von
Zartbitter Köln e.V. an jeweils zwei Standorten in Düsseldorf aufgeführt werden. Zwei
Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte
aus Jugendhilfe und Schule sind geplant
sowie zwei geschlechtsspezifische Internetworkshops, die die Medienkompetenz
der Jugendlichen schulen sollen. Da mindestens nach einem halben Jahr einzelne
Dialoge des Präventionstheaterstücks „click
it“ von Zartbitter Köln e.V., welches den Aufhänger der Kampagne bildet, wieder neu
geschrieben werden, freuen wir uns auf ein
hoch aktuelles Präventionstheaterstück und
begeisterte Jugendliche wie auch Pädagogen und Pädagoginnen.
JUGENDRING DÜSSELDORF
26
Der „Kleine Stern“ ist ein Hilfsprojekt für
Kinder und Jugendliche in Tschetschenien.
Im Jahr 1997 wurde der „Kleine Stern“ (Rehabilitationszentrum für traumatisierte Kinder) von Barbara Gladysch (Mütter für den
Frieden), Chris Hunter (Centre for Peacemaking und Community Development CPCD)
und tschetschenischen Freunden in Grosny
gegründet. Seitdem gibt es die therapeutischen Einrichtungen (Little Star Points) in
Tschetschenien.
Der Trägerverein des Jugendringes e.V. kooperiert mit den Organisationen und verwaltet das gemeinsame Spendenkonto. In der
Geschäftsstelle werden die Gelder gebucht,
Ausgaben abgerechnet und Spendenbescheinigungen ausgestellt. Ferner sind die
Mitarbeiter/innen bei der Realisierung von
Veranstaltungen des Kleinen Sterns und
der Erstellung von Arbeitsmaterial sowie
bei der Öffentlichkeitsarbeit des Projektes
behilflich.
Im Jahr 2005 erhielt Barbara Gladysch für
ihr Engagement den Friedenspreis der Düsseldorfer Friedensbewegung.
Im vergangenen Jahr 2008 konnten gemeinsam Spenden in Höhe von 16871,42 Euro
gesammelt werden, die ohne Verwaltungskosten dem Hilfsprojekt zugeführt wurden.
platzes in Grosny ist ein Projekt vom „Kleinen Stern“. Unter großem Beifall von vielen
Kindern und Eltern wurde er im Mai 2008
eingeweiht.
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HAUS DeR JuGEND & VErLeih
klEiNeR stErn
KLEINER STERN
JAHRESBERICHT 2008
THERAPIEKONZEPT
HAUS DER JUGEND
drat hielt sechs seiner Sitzungen im Haus
Das Therapiekonzept im „Kleinen Stern“
während der Kriegsjahre hat sich als notwendig und richtig erwiesen. Die Wirklichkeit im Jahr 2008 erfordert andere
Schwerpunkte in der pädagogischen und
psychologischen Arbeit.
Die Aufmerksamkeit richtet sich nicht nur
weiterhin auf die Kinder, sondern im besonderen Maße auch auf deren Familien,
vor allen Dingen auf die Mütter. Die Frauen
brauchen dringend psychologische Unterstützung bei der Bewältigung ihrer psychischen Probleme, die ihnen erst nach Beendigung der Kriegszeiten bewusst wurden
und erst jetzt zutage treten.
Auffallend ist, dass es den Kindern in den
letzten beiden Jahren besser geht, sie aber
über das ihnen befremdliche Verhalten ihrer
Mütter irritiert sind und im „Kleinen Stern“
für sie um Hilfe anfragen.
So beginnt nun im „Kleinen Stern“ die familientherapeutische Arbeit und die Mitarbeiter haben die Hoffnung, dafür eines Tages
ein größeres Zentrum in Grosny anzubieten.
Das Haus der Jugend beherbergt seit Oktober 1995 die Geschäftsstelle des Jugendringes und seine Projekte.
Das städtische Gebäude, welches per Nutzungsvertrag mit der Stadt Düsseldorf dem
Trägerverein des Jugendringes übertragen
wurde, findet immer größeren Zuspruch und
ist zum Kristallisationspunkt der Düsseldorfer Jugendverbandsarbeit geworden.
Das Haus der Jugend wurde im Jahr 2008
von 13 regelmäßigen Gruppen frequentiert.
Hinzu kommen zahlreiche Einzelveranstaltungen des Jugendringes, seiner Projekte,
der Mitgliedsverbände des Jugendringes,
des Jugendrates und der städtischen Jungen Aktionsbühne. Die Angebotspalette
reicht von Tagungen und Seminaren, Weiterbildungs- und Therapieangeboten, bis zu
Konzerten und Theaterveranstaltungen.
Insgesamt wurden im Haus der Jugend im
vergangenen Jahr mehr als 200 Einzelveranstaltungen durchgeführt.
Das Haus wird während der gesamten Woche, also auch an den Wochenenden, genutzt. Die Mitarbeiter/innen des Hauses
standen bei der Realisierung der Veranstaltungen mit Rat und Tat bereit und stellten
bei Bedarf die entsprechende Veranstaltungstechnik zur Verfügung.
Im Sommer sowie in den Herbstferien finden im Haus der Jugend Angebote im Rahmen der „Düsselferien“ statt (Träger: Stadt
Düsseldorf).
staltungsanzahl im Haus der Jugend ha-
Das Verleihprojekt des Jugendringes möchte
ben wir uns dafür entschieden, die Räume
seine Mitgliedsverbände und andere Organi-
des Haus der Jugend nicht mehr für private
sationen bei der Durchführung der verschie-
Vermietungen (Feiern, Hochzeiten etc.) zur
densten Veranstaltungen unterstützen.
Verfügung zu stellen. Dadurch wurde eine
erhebliche Lärmreduzierung für die Anwohner erreicht. An jedem Montag und an jedem
ersten Dienstag oder Donnerstag findet das
Fancafé statt. Außerdem veranstaltet das
Das räumliche Angebot richtet sich in erster Linie an die Mitgliedsverbände des Jugendringes, die davon kostenfrei Gebrauch
machen können. Neben dieser Zielgruppe
können aber auch weitere Gruppen, Verbände, Initiativen und auch Einzelpersonen
die Räume im Haus nutzen, sofern freie
Kapazitäten bestehen. Für die Überlassung
wird ein geringes Nutzungsentgelt erhoben,
welches wieder in das Haus investiert wird.
In den vergangenen Jahren wurde das Haus
der Jugend für zahlreiche Fortbildungen
und Seminare des Jugendamtes, des Jugendringes, des Fan-Projektes und des
Düsseldorfer Appells genutzt. Der Jugen-
Gegen eine geringe Gebühr, die für die Ersatzbeschaffung, Reparatur und Ergänzung
Verwendung findet, können die folgenden
Materialien entliehen werden:
Fan-Projekt an jedem ersten oder vierten
Samstag den Fan-Brunch im Café. Die traditionelle Kindersachenbörse steht Besuchern an jedem zweiten Samstag, die Kombibörse an jedem dritten Samstag im Monat
offen. In unregelmäßigen Abständen werden
in der Halle gut besuchte Lesungen, Theateraufführungen und Konzerte veranstaltet.
Die folgenden Räume können im Haus der
Jugend genutzt werden: Café (mit Küchenzeile, Elektrogeräten, Geschirr, Musik- und
Lichtanlage), Konferenz- und diverse Gruppen- oder Seminarräume, Veranstaltungshalle, Garten und Außengelände. Zu den
regelmäßigen Nutzer/innen des Hauses
im Jahr 2008 gehörten: Fortuna Fancafé,
Jugendrat Düsseldorf, BdP – Pfadfindergruppen, Dancing Rebels, Square Dance
Company, TSC contact Düsseldorf e.V., AVP
- Russische Jugendgruppe, Die Stadtisten –
Theatergruppe, JAB – Börsen.
Einzelveranstalter sind: Düsseldorfer Ap-
• CD-DVD-Player DVP-NS 300
• Funkanlage Sennheiser
• LCD-Datenbeamer
• Leinwand 180 x 240
• Lichtanlage (Steuergerät + 2 Traversen PAR 56 je 4 Stück)
• Lichttraverse PAR 56
• MD Rekorder Sharp MD MT190
• MD Deck Sony MDS-JE 530
• Mikrofonkoffer Sennheiser 7 Stück
• Mikrofonkoffer SM 58 6 Stück
• Mobile Beschallung Anchor
• Mobile Beschallung Zeck
• Aktivbox DS 15A
• Stehtische
• Veranstaltungsbecher 420 Stück/Kiste
• Biertischgarnituren 1 Tisch 2 Bänke
• Paellapfanne
• Würstchenbräter
• Kaffeebecher Porzellan
• Geschirr und Besteck
pell, Fanprojekt, JAB, Jugendamt und andere Träger, Stadt Düsseldorf (Düsselferien),
Jugendrat, Vereine, Verbände und Initiati-
Der „Kleine Stern“ gibt Kindern und Jugendlichen Schutz, Hilfe, Lebensmut und
Orientierung. Dafür stehen Therapeutinnen
und Pädagogen mit Zeit, Aufmerksamkeit,
Zuwendung und kompetentem Wissen und
Können zur Verfügung. Seit 1996 fährt Barbara Gladysch zweimal im Jahr zu „ihren“
Kindern nach Tschetschenien, unterstützt
dort mit Rat und Tat die therapeutische Arbeit und bringt regelmäßig Geldspenden
vom Düsseldorfer Konto nach Grosny. Davon
wird Dringendes und Notwendiges für die
Kindergruppen angeschafft und/oder individuelle (z.B. medizinische) Hilfen bezahlt.
Auch der Bau des ersten öffentlichen Spiel-
SERVICE & VERLEIH
der Jugend ab. Aufgrund der hohen Veran-
ven.
Das Angebot wird weiter ausgebaut. Die
genauen Verleihbedingungen sowie die
aktuellen Verleihgebühren sind in der Geschäftsstelle des Jugendringes per email
unter [email protected] oder
unter der Telefonnummer 0211/ 892 20 20
zu erfragen.
28
FAZIT
Geschafft, das war das Jahr 2008 im Jugendring Düsseldorf.
Vielen Dank! Wenn Du diesen Text nun liest, hast Du mit größter Wahrscheinlichkeit auch den
Rest des Berichtes gelesen und einen Einblick in die umfangreiche Arbeit des Jugendringes
erhalten. Solltest Du nur partielle Abschnitte von diesem Bericht gelesen haben mit dem Ziel,
Dich über bestimmte Projekte zu informieren, ist dies auch gut, vorausgesetzt, Du hast die
Informationen erhalten, die Du Dir erhofft hast. Wenn nicht fühle Dich willkommen, unsere
Homepage www.jugendring-duesseldorf zu besuchen oder mit einem unserer Mitarbeiter in
der Geschäftstelle Kontakt aufzunehmen. Gern werden wir Dir helfen, Antworten auf Deine
offenen Fragen zu finden. Wenn ich den Jugendring-Kalender für das Jahr 2009 betrachte,
sehe ich schon einige Events, die sehr vielversprechend sind und es sicherlich verdient haben, besucht zu werden. Du bist herzlichst eingeladen, uns und unsere Aktivitäten im kommendem Jahr zu nutzen und zu begleiten.
Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich das Fazit in der Du- oder in der Sie-Form schreibe.
Letztlich habe ich mich für die Du-Form entschieden, nicht weil ich irgendjemandem vor dem
Kopf stoßen möchte, sondern weil dies der Bericht des Jugendrings ist und wir uns mit Du
anreden. Ich hoffe auf Ihr Verständnis.
Ich würde mich freuen, Dich auf einer der zahlreichen Veranstaltungen begrüßen zu können,
bis dahin
Christian Banz
JUGENDRING DÜSSELDORF
Satz & Layout www.annablombach.de

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