Jahresbericht 2008 - Jugendring Düsseldorf
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Jahresbericht 2008 - Jugendring Düsseldorf
b 00 JAHRESBERICHT DES JUGENDRINGES DÜSSELDORF 2008 JAHRESBERICHT 2008 INHALT 2 Vorwort 3 Selbstdarstellung des Jugendringes Düsseldorf 3 Jugendverbandsarbeit 3 Jugendring Düsseldorf 4 Aufbau des Jugendringes Düsseldorf 4 Die Mitgliedsverbände des Jugendringes 4 Finanzierung der Arbeit 5 Projekte in Trägerschaft des Jugendringes Düsseldorf bzw. seines Trägervereines 6 Vollversammlungen des Jugendringes im Jahr 2008 6 Vorstand 7 Ehrenamtlichen-Danke-Party des Jugendringes Düsseldorf 7 Arbeitskreis Jugendpolitik [AK-Jupo], Arbeitsgemeinschaft nach §78 SGB VIII und Jugendhilfeausschuss der Landeshauptstadt 8 Weltkindertag 2008 9 Ferien- Datenbank www.duesselferien.info 9 Projekt „Stärkung der Jugendverbandsarbeit“ 15 Düsseldorfer Appell 2008 19 Fanprojekt Düsseldorf 23 Prävention gegen sexuelle Übergriffe und Angstmache unter Kindern, Handygewalt sowie sexuelle Ausbeutung im Internet und per Spielkonsole 27 Kleiner Stern 28 Haus der Jugend 28 Service & Verleih 29 Fazit 2 JUGENDRING DÜSSELDORF JAHRESBERICHT 2008 3 VoRWOrT JUGenDRINg DUEsSeLdoRF Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserin, lieber Leser, SEBSTDARSTELLUNG DES JUGENDRINGES DUESSELDORF wieder ist ein ereignisreiches Jahr vorbei und es ist Zeit, das Vergangene zu betrachten und zu bewerten. Der Jugendring Düsseldorf kann auf drei wirklich gute und wichtige Ereignisse zurückblicken. Als erstes, sozusagen als guten Start ins Jahr, haben wir zwei neue Mitgliedsverbände in unsere Arbeitsgemeinschaft aufgenommen. Wir freuen uns, dass die Jugendfeuerwehr und die Verkehrswacht sich entschlossen haben, uns beizutreten. Als weiteres Highlight ist unsere Ehrenamtskampagne zu nennen, die 8 Wochen in unserer Stadt zu sehen war und zum einen das Ziel verfolgte, den vielen engagierten Ehrenamtlichen in unserer Stadt zu danken und zum anderen das Interesse an Jugendarbeit zu wecken. Während dieser Zeit konnten wir einen deutlichen Anstieg der Besucherzahl auf unserer neugestalteten Homepage verzeichnen. Das dritte Highlight und für mich das Wichtigste, war die Erarbeitung der Mindeststandards für Gruppenleiterschulungen unserer Mitgliedsvereine. Durch die Unterzeichnung der Selbstverpflichtung der Verbände, diese Standards künftig bei Schulungen einzuhalten, wird die Qualität der ehrenamtlichen Arbeit weiterhin gefördert und gesichert. Der Düsseldorfer Jugendring ist die Arbeitsgemeinschaft der in Düsseldorf tätigen Kinder- und Jugendverbände. Wir werden an dieser begonnenen Qualitätsoffensive weiterarbeiten und weitere Module erarbeiten, die ehrenamtlichen Leiter und Mitarbeiter, zum Wohl der betreuten Kinder und Jugendlichen, zu fördern und zu unterstützen. Christian Banz Jugendringe sind freiwillige Zusammenschlüsse der Jugendverbände auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. Es sind Arbeitsgemeinschaften, die aber die Autonomie der Mitgliedsorganisationen nicht einschränken. Trotz unterschiedlicher Wertvorstellungen und Angeboten oder Arbeitsweisen vertreten sie gemeinsam im Jugendring ihre Belange, mischen sich in die Jugendpolitik der Stadt ein und gestalten diese aktiv mit. Der Düsseldorfer Jugendring ist die Schnittstelle für die vielfältige und breite Arbeit der Düsseldorfer Kinder- und Jugendverbände. Er dient der Kommunikation unter den Verbänden und sichert die kontinuierliche Zusammenarbeit. JUGENDVERBANDSARBEIT JUGENDRING DÜSSELDORF Offenheit, Dynamik und Experimentierfreude: So lässt sich zeitgemäße Jugendverbandsarbeit charakterisieren. Sie basiert auf Freiwilligkeit, Selbstorganisation und ehrenamtlichem Engagement. Gemeinsam führen die im Jugendring Düsseldorf zusammengeschlossenen Verbände Bildungs- und Kulturveranstaltungen durch. Dabei erproben sie auch neue Projekte, die mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für junge Menschen beinhalten. Kinder und Jugendliche schließen sich zusammen, um gemeinsam für sich und andere aktiv zu werden. Themen und Schwerpunkte der Arbeit sind, was Kinder und Jugendliche bewegt: • • • • • • • • Freizeitaktivitäten, die nicht von Kom- merz und Konsum bestimmt sind Erlebnis von Gemeinschaft, Solidarität und den eigenen Fähigkeiten Engagement gegen Gewalt, Fremden feindlichkeit und Rassismus Aktive Mitgestaltung (Partizipation) des eigenen Lebensraumes Internationale Verständigung und Be- gegnungen Initiativen für Ausbildungs- und Be- rufschancen Einsatz für Gleichberechtigung Kinder- und Jugendkultur u.a.m. Jugendverbandsarbeit und die Arbeit des Jugendringes orientieren sich an den Interessen und den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen. Diese Interessen und Bedürfnisse stehen sowohl im Mittelpunkt der Angebote als auch im Zentrum der Interessensvertretung für Kinder und Jugendliche durch Jugendverbände gegenüber Gesellschaft und Staat. Jugendarbeit ist deshalb immer auch politisch, da sie für die Belange von Kindern und Jugendlichen eintritt. Der Jugendring Düsseldorf, als Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände in unserer Stadt, setzt sich insbesondere mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Strukturen der Kinder- und Jugendarbeit auseinander. In diesem Kontext geht es darum, Raum und Zeit für Kinder und Jugendliche so abzusichern, dass sie sich selbstbestimmt und eigenverantwortlich mit ihrer Umwelt auseinandersetzen und diese nach ihren Interessen und Bedürfnissen mitgestalten können. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, bietet der Jugendring ein Forum, auf dem die Jugendverbände miteinander und mit anderen gesellschaftlichen Gruppen, mit Parteien, der Verwaltung und sonstigen Verbänden in einen Dialog eintreten können. JUGENDRING DÜSSELDORF 4 JAHRESBERICHT 2008 JUgENDRInG DUEsSeLdORF AUFBAU DES JUGENDRINGS DÜSSELDORF Im Berichtszeitraum gehörten der Arbeitsgemeinschaft neunzehn verschiedene Düsseldorfer Organisationen und Zusammenschlüsse an. Die Mitgliedschaft im Jugendring ist freiwillig. Eine Mitgliedschaft der Jugendorganisationen der Parteien ist nicht möglich. Der Jugendring Düsseldorf kooperiert aber mit dem RPJ [Ring der politischen Jugendorganisationen]. Die Vollversammlung ist das oberste Organ; bei ihr liegt die Gesamtplanung der Arbeit. Sie tagt mehrfach im Jahr und setzt sich aus den Delegierten der Mitgliedsorganisationen zusammen; der Delegiertenschlüssel orientiert sich an der Größe des Mitgliedverbandes. Auf der Grundlage der Beschlüsse der Vollversammlung arbeitet der Vorstand des Jugendringes. Er vertritt den Düsseldorfer Jugendring nach innen und außen. Unterstützt wird er dabei vom hauptberuflichen Personal der Geschäftsstelle. Die Geschäftsstelle sieht sich als Servicepunkt für die Jugendverbände und die Jugendarbeit in Düsseldorf. Die Geschäftsstelle des Jugendringes und seiner Projekte befindet sich im Haus der Jugend, Lacombletstraße 10. DIE MITGLIEDSVERBÄNDE DES JUGENDRINGS • • • • • • • • • • • • • • • • • • • BDKJ - Bund der Deutschen Katho- lischen Jugend BUND – Jugend Düsseldorf Deutsche Beamtenbund Jugend Deutscher Pfadfinderbund Deutsches Jugendrotkreuz DGB-Jugend DJO - Deutsche Jugend in Europa Evangelische Jugend Initiativkreis „Jugend in Benrath“ e.V. Jüdische Jugend Jugendfeuerwehr Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt Junge Presse Düsseldorf e.V. Jule Kuckucksei - Schwule Jungs Düssel- dorf Naturfreundejugend Ring deutscher Pfadfinder/innen Ver bände SJD - Die Falken, KV Düsseldorf Verkehrskadetten FINANZIERUNG DER ARBEIT Der Trägerverein des Jugendringes Düsseldorf e.V. ist der Rechts- und Vermögensträger der Arbeitsgemeinschaft der Düsseldorfer Jugendverbände. Über den Trägerverein werden alle Rechts- und Geldgeschäfte der Arbeitsgemeinschaft abgewickelt. Er ist Anstellungsträger für das hauptberufliche Personal des Jugendringes und seiner Projekte. Die Arbeit des Jugendringes bzw. des Trägervereines finanziert sich insbesondere aus laufenden öffentlichen Zuschüssen der Landeshauptstadt Düsseldorf, des Landes NRW, des Deutschen Fußballbundes (DFB) sowie in einem geringeren Umfang aus Eigenmitteln, Spenden, Mitglieds- und Teilnehmerbeiträgen und einmaligen Zuwendungen und Zuschüssen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die bisherige Unterstützung! Der eingetragene Verein ist als gemeinnützig anerkannt und berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen. Die Mitglieder des Vereines werden von der Vollversammlung des Jugendringes gewählt. PROJEKTE IN TRÄGERSCHAFT DES JUGENDRINGES BZW. SEINES TRÄGERVEREINS • • • • • Düsseldorfer Appell Fanprojekt Düsseldorf Haus der Jugend Bildungsprojekt „Verbände stärken“ Kleiner Stern (in Kooperation mit „Mütter für den Frieden“) 5 JUGENDRING DÜSSELDORF 6 JAHRESBERICHT 2008 7 JUgEnDRING DUEsSeLdORF aktivITAEten & projEkte VOLLVERSAMMLUNG DES JUGENDRINGS IM JAHR 2008 zum anderen wurde die Jahresplanung 2008 vorgestellt. EHRENAMTLICHEN-DANKE-PARTY DES JUGENDRINGES DÜEELDORF Die erste Vollversammlung des Jugendringes fand am 12.03.2008 im Haus der Jugend statt. Da es sich um die Jahreshauptversammlung handelte, fanden turnusgemäß Wahlen zum Vorstand statt. Christian Banz (BDKJ) wurde erneut zum ersten Vorsitzenden gewählt. Auch Anja Trepels (evangelische Jugend) wurde wieder gewählt. Als neues Mitglied des Vorstandes wurde zudem Katharina Geißler (IK “Jugend in Benrath“ e.V. / Haus Spilles) gewählt. Im Juni fand die zweite Vollversammlung im Jugendinformationszentrum ZETT statt. Die Vorstellung des ZETT war ein Thema der Sitzung. Weiterhin diskutierten die Delegierten den Entwurf zu den Mindeststandards für die Gruppenleitungsschulungen. Daneben gab es personelle Veränderungen der Vertretung der Verbände im Jugendhilfeausschuss, da Ronny Geißmar (DGBJugend) und Roman Rüdiger (Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt) ihre dortige Tätigkeit beendeten. Die Vertretung der Verbände erfolgt seitdem wie folgt: Die dritte Vollversammlung wurde am 28.08.2008 im Haus der Jugend durchgeführt. Im Rahmen der Sitzung wurde gemeinsam die Selbstverpflichtung zur Einhaltung der Mindeststandards für die Gruppenleiterschulungen durch Vertreter der Mitgliedsverbände unterzeichnet. Diese waren im vergangenen Jahr erarbeitet worden, um so eine Qualitätssicherung zu erreichen. Mitglied im JHA: Dina Kemper (SJD – Die Falken) Daniel Müller (BDKJ) Karl-Hermann Otto (ev. Jugend) Persönlicher Stellvertreter: You-Lee Hyun (DGB-Jugend) Esther Keuper (IK „Jugend in Benrath“ e.V.) Susanne Banz (BDKJ) Inhaltlich wurde zum einen durch den Jahresbericht 2007 die Arbeit des Jugendringes im vergangenen Jahr reflektiert, Daneben wurden die Verkehrskadetten Düsseldorf und die Jugendfeuerwehr Düsseldorf als neue Mitgliedsverbände in den Jugendring aufgenommen. Die letzte und vierte Vollversammlung fand am 03.12.2008 wiederum im Haus der Jugend statt. Schwerpunkt war bereits die Jahresplanung 2009. Die Delegierten beschlossen die Sitzung und damit auch die Arbeit des Jahres 2008 bei Weihnachtsgebäck und Wichteln im Cafe des Hauses. VORSTAND Im vergangenem Jahr bestand der Vorstand aus dem ersten Vorsitzenden Christian Banz vom Bund Deutscher Katholischen Jugend, dem zweiten Vorsitzenden Dirk Düsedau von der SJD - Die Falken, den weiteren Vorstandsmitgliedern Katharina Geißler vom Initiative Kreis Jugend in Benrath e.V. Haus Spilles, Anja Trepels von der Evangelischen Jugend, Dietrich Steinert von der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg und Esther Keupers vom Initiative Kreis Jugend in Benrath e.V. Haus Spilles als Vorstandsmitglied des Trägervereins, Achim Radau-Krüger Geschäftsführer Jugendring. Es existiert zur Zeit eine bunte Mischung an Interessensvertretern in unserem Vorstand, die oft eine facettenreiche Diskussion ermöglichte. Der Jugendring – Vorstand hat im Zeitraum der Berichterstattung acht Mal getagt und war auf einer Vorstandsklausur in Wuppertal. Natürlich war die inhaltliche Arbeit stark von den drei Highlights aus dem Vorwort geprägt. In 2008 hat der Vorstand mit den Planungen von Aktionen und Kampagnen für das „Superwahljahr 2009“ begonnen. Soviel sei gesagt, es wird einige Aktionen vom Jugendring in Kooperation mit dem Jugendrat und der Stadt Düsseldorf geben und einige von uns allein getragene Veranstaltungen. Darüber hinaus hat sich der Vorstand auch Gedanken über die inhaltliche Ausrichtung der Arbeit des Jugendringes in den kommenden Jahren gemacht. Das Klima im Vorstand ist, trotz oder wegen der bunten Mischung, sehr kollegial bis freundschaftlich. Erstmals im Sommer fand am 16. August die alljährliche Dankeschön-Party des Jugendringes Düsseldorf für in der Kinder- und Jugendarbeit tätige Ehrenamtliche statt. Eingeladen sind in jedem Jahr Ehrenamtliche ab 16 Jahren. Die Party ist ein symbolischer Dank für die vielfältige Arbeit, die die zahlreichen ehrenamtlichen jungen Menschen in den Jugendverbänden, Jugendorganisationen und in Vereinen oder anderen Institutionen leisten und wird großzügig von der Stadt Düsseldorf unterstützt. Im August hatten wir die Möglichkeit, auf dem Gelände des AKKI (Aktion & Kultur mit Kindern e.V.) auf der Siegburger Str. einen schönen Abend zu verbringen. Nach der offiziellen Begrüßung und einem Grußwort von Frau Karin Kortmann stärkten sich alle mit leckeren Nudeln. Anschließend gab es die Möglichkeit, bei einem kleinen Geländespiel sein Wissen zu zeigen und auch noch ein paar Preise zu gewinnen. Zum Abschluss konnten wir Open-Air und auf großer Leinwand den Film „Keinohrhasen“ zeigen. Dazu gab es – wie es sich fürs Kino gehört – Popcorn und Getränke. Da das Wetter mitspielte, war es ein sehr schöner SommerAbend, der allen viel Freude bereitete und hoffentlich für die weitere engagierte Arbeit motivierte. ARBEITSKREIS JUGENDPOLITIK (AK-JUPO), ARBEITSGEMEINSCHAFT NACH § 78 SGB VIII UND JUGENDHILFEAUSSCHUSS DER LANDESHAUPTSTADT Einen zentralen Stellenwert hatte im Berichtszeitraum die Düsseldorfer Kinder- und Jugendpolitik und deren konkrete Ausgestaltung. Ziel und Aufgabe des Jugendringes Düsseldorf ist es, trotz unterschiedlicher Interessen, Wertvorstellungen oder Arbeitsweisen seiner Mitgliedsverbände, gemeinsam die Belange der Jugendverbände zu vertreten, sich in die Kinder- und Jugendpolitik einzumischen und diese aktiv zum Wohle aller Kinder und Jugendlichen unserer Stadt mitzugestalten und Rahmenbedingungen zu schaffen, die dieses ermöglichen. Diesem Auftrag kam der Jugendring im vergangenen Jahr erneut in vielfältiger Weise nach: In Gesprächen mit Politik und Verwaltung, in der Koordination der Aktivitäten der Jugendverbände im Jugendhilfeausschuss der Landeshauptstadt Düsseldorf sowie in der aktiven Mitarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Jugendförderung und der Zentralen Arbeitsgemeinschaft nach § 78 SGB VIII, bei den Koordinationstreffen der freien Träger sowie bei der Mitwirkung von Arbeitsgruppen [z.B. Jugendparlament]. Im Arbeitskreis Jugendpolitik (AK-Jupo) trafen sich die Vertreter/innen der Jugendverbände im Jugendhilfeausschuss (JHA), verstärkt durch Christian Banz (Vorstand), Achim Radau-Krüger (Geschäftsführer des Jugendringes), Klaus Meier (Sprecher der AG 78 Jugendförderung]. Dieser Arbeitskreis bereitete bei seinen regelmäßigen Treffen die JHA-Sitzungen vor und entwickelte gemeinsame politische Initiativen. An den Sitzungen des AK Jupo nahmen die Vertreterinnen des Düsseldorfer Jugendrates und der Sprecher des Jugendrates teil. Dadurch entstand eine enge Vernetzung zwischen dem Düsseldorfer Jugendrat und dem Jugendring Dem Arbeitskreis Jugendpolitik gehörten im Berichtszeitraum an: Dina Kemper [SJD Die Falken]* Karl-Hermann Otto [Evangelische Jugend]* Daniel Müller (BDKJ Düsseldorf]* Susanne Banz [DPSG]* Esther Keuper [Haus Spilles] * You-Lee Hyun [DGB – Jugend] * Christian Banz [Vorstand Jugendring] Achim Radau-Krüger [Jugendring Düsseldorf / GF] Klaus Meier [Sprecher der AG 78 Jugendför- derung] Florian Falk [Sprecher des Jugendrates] Theresa Felder [Mitglied des Jugendrates im JHA] Anna-Katharina Richter [Mitglied des Jugendrates im JHA] *Stimmberechtigte Mitglieder des Jugendhilfeausschusses der Landeshauptstadt Düsseldorf bzw. deren persönliche Stellvertreter/innen Neben der Begleitung der weiteren Umsetzung des 1. Kinder- und Jugendförderplans lag ein Schwerpunkt der Arbeit innerhalb des Arbeitskreises in der Qualifizierung der neuen Mitglieder. Weiterhin wurde im AK Jupo eine gemeinsame Position der Jugendverbände zu den Haushaltsberatungen der Stadt Düsseldorf für das Jahr 2009 erarbeitet. Innerhalb des AK wurde die inhaltliche Ausgestaltung des Jugendinformationszentrums „zeTT“ beraten und die inhaltliche Ausgestaltung des 2. Kinder- und Jugendförderplans mit vorbereitet. JUGENDRING DÜSSELDORF 8 JAHRESBERICHT 2008 9 AktivITaetEn & projektE stAerkung DER jUgendvErbanDsARBeit WELTKINDERTAG 2008 ben wir uns im Jahr 2008 etwas Neues ausgedacht. FERIENDATENBANK WWW.DUESSELFERIEN.INFO PROJEKT „STÄRKUNG DER JUGENDVERBANDSARBEIT“ SOCIAL DAY DÜSSELDORF 2008 (22. - 24.01.2008) Um die Zusammengehörigkeit der Verbände zu betonen, haben wir eine Spielekarte erstellt. An jedem Stand der Mitgliedsverbände wurde ein Spiel angeboten, für welches das teilnehmende Kind einen Stempel erhielt. Nach dem Sammeln einiger Stempel bekam das Kind dann am Stand des Jugendrings eine Brotdose und Informationen rund um das gesunde Pausenbrot für seine Eltern. Auch dies war eine Aktion, die bei Kindern und Eltern großen Anklang fand. Bei der Ferien –Datenbank handelt es sich um ein Onlineangebot zu Ferienfreizeiten, Zeltlagern und weiteren Ferienmaßnahmen, kurz Düsselferien. Die Datenbank ist seit Februar 2008 im Netz. Hier finden sich gebündelt Informationen zu Ferienfreizeiten inner- und außerhalb des Stadtgebietes. Das Projekt „Stärkung der Jugendverbandsarbeit“ hat sich (seit April 2006) die Förderung der Jugendverbandsarbeit zur Aufgabe gemacht und soll nicht nur die Düsseldorfer Jugendverbandsarbeit stärken, sondern in diesem Zusammenhang auch die Bildungsarbeit für junge Menschen in den Verbänden qualifizieren, neue ehrenamtliche MitarbeiterInnen gewinnen, neue Zielgruppen für die Jugendverbandsarbeit ansprechen, den Bekanntheitsgrad der Jugendverbandsarbeit steigern und die Partizipation für Kinder und Jugendliche inner- und außerhalb der Jugendverbände fördern. Im Januar 2008 fand der erste Social Day Düsseldorf statt. An diesen Tagen tauschten Jugendliche ihre Gruppenstunde oder Schulbank gegen einen richtigen Job und sammelten dabei für ihre Gruppe oder Schule und für andere Jugendliche Geld. Mit einem neuen Konzept sind wir im Jahr 2008 die Präsentation des Jugendrings auf dem Weltkindertag angegangen. In den vergangenen Jahren wurden wir vermehrt als Versorgungsstand und Würstchenbrater wahrgenommen, was sicherlich ein beim Laufpublikum und den ehrenamtlichen Helfern nicht unbeliebtes Image ist, mit der inhaltlichen Arbeit, die wir das gesamte Jahr leisten, aber wenig zu tun hat. Wir beschlossen also, uns mit dem Schwerpunkt „Information über den Jugendring, die dort organisierten Verbände und ehrenamtliche Jugendarbeit“ ein neues Präsentationskonzept für den Weltkindertag 2008 zu erstellen. Im Rahmen des Leitthemas entschieden wir uns nicht nur über den Hunger weltweit zu informieren, sondern auf ein Thema einzugehen, das viel näher liegt: Den alltäglichen Hunger vieler Schulkinder, die ohne Frühstück das Haus verlassen müssen. Sei es aus Armut oder aus Unwissenheit der Eltern über die richtige Ernährung der Kinder. Neben diesem Jahresthema informierten wir mit Broschüren, Flyern und in persönlichen Gesprächen über die ehrenamtliche Jugendarbeit in Düsseldorf. Um den enormen Arbeitseinsatz ehrenamtlicher Helfer und die ansonsten entstehenden Kosten zu verdeutlichen, präsentierten wir eine Stundenuhr, auf der die Anzahl der für den Jugendring im Einsatz befindlichen Helfer, die geleistete Stundenzahl und der dadurch eingesparte Nettostundenlohn abzulesen waren. Die meisten Gesprächspartner waren überrascht, wie viel Geld der Einsatz ehrenamtlicher Helfer an nur einem Tag spart und wie viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit bei einer solchen Aktion nur bei der Durchführung zusammenkommen, ohne dabei Vor- und Nachbereitung zu berücksichtigen. Vielleicht haben wir so bei einigen Besuchern das Bewusstsein für die Leistung der Ehrenamtler wecken können. (BILD EA Uhr) Auch für die wichtigsten Besucher des Weltkindertages, nämlich die Kinder selbst, ha- Mit der diesjährigen Präsentation erreichten wir eine Präsentation des Jugendrings, die unseren Aufgaben weitaus gerechter wurde, als unsere Darstellung in den vergangenen Jahren. Den Besuchern entging dadurch zwar der Genuss von einigen hundert Bratwürsten und uns die Freude des tagelang anhaftenden Geruchs, aber nichtsdestotrotz werden wir den Informationsgehalt unserer Selbstdarstellung weiter steigern und ausbauen! Die Datenbank stellt dem Besucher eine umfangreiche, aber einfach zu bedienende Suchabfrage unter über 170 Ferienangeboten zur Verfügung. Außerdem kann der Besucher bei den Angeboten direkt erkennen, ob eine Freizeit schon ausgebucht ist oder noch über freie Plätze verfügt. Die die Ferien–Datenbank ergänzt damit sinnvoll die in geringer Auflage erscheinende Düsselferien Broschüre. Zu den 21 Veranstaltern zählen Jugendverbände nach § 14 KJHG, Freie Träger nach § 75 KJHG, Wohlfahrtverbände und das Jugendamt. Mit rund 5000 Besuchern im Jahr 2008 hat sich die Datenbank bereits in Düsseldorf etabliert. Insgesamt vier Jugendbildungsreferentinnen sind für die Erfüllung dieser allgemeinen Projektziele verantwortlich, die Gesamtkoordinierung des Projektes liegt beim Jugendring Düsseldorf, drei weitere Referentinnen sind mit einem Beschäftigungsumfang von 50 % bei der SJD - Die Falken, dem BDKJ Stadtverband und der Evangelischen Jugend Düsseldorf angestellt. Auch im Jahr 2008 gab es wieder eine Vielzahl von Veranstaltungen und Projekten. Die Hauptaufgabe des Jugendringes bestand in der Planung, Koordination und Organisation des Gesamtprojektes. Fast 11.500 € wurden von den Jugendlichen dabei „erjobbt“. 50% des Geldes, das die Jugendlichen für Ihr ehrenamtliches Engagement erhalten haben, verwendeten die beteiligten Schulen für neue Unterrichtsmaterialien, die Erneuerung von Klassen- und Stufenräumen, der Einrichtung einer Cafeteria, dem Besuch von Museen und Theatern sowie für die Aktion „Lichtzeichen“ - ein Spendenprojekt des Max-Planck-Gymnasiums für Kinder in Afrika. Die anderen 50% erhielt 2008 das Jugendhaus der Düsseldorfer JVA. Um den dort inhaftierten Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, ihre sozialen Kompetenzen, aber auch ihr Wissen, ihre Kreativität und Geduld, die ihnen bei der Resozialisierung behilflich sein können, zu fördern, wurde der Erlös in sinnvolles und dringend benötigtes Freizeitmaterial investiert und den dort lebenden Jugendlichen zur Verfügung gestellt. JUGENDRING DÜSSELDORF 10 JAHRESBERICHT 2008 11 stAerkung DER jUgendvErbanDsARBeit Aus der Motivation heraus, den ehrenamtlichen Mitarbeitern in der Düsseldorfer Jugendverbandsarbeit Weiterbildungsmaßnahmen für ihre Jugendarbeit anzubieten und gleichzeitig durch eine Vielzahl an Bildungsangeboten einen Austausch zwischen den Jugendverbänden anzuregen, entstand 2007 die Bildungsreihe „Verbandszeug“. Das Angebot der Bildungsreihe soll vor allem vielfältig und orientiert an der Nachfrage sein. Wurden 2007 noch in einem Veranstaltungsheft 11 Fortbildungsveranstaltungen angeboten, konnten 2008 bereits 39 Weiterbildungsmaßnahmen besucht werden. Dieses Angebot wurde von über 750 Ehrenamtlichen aus der Düsseldorfer Jugendverbandsarbeit, aber auch von Mitgliedern des Jugendrates und den Honorarkräften der Düsselferien in Anspruch genommen. Auch einige nicht-verbandlich gebundene Ehrenamtliche besuchten die Schulungen, um sich für ihre Ehrenamtliche Tätigkeit mit Kindern und Jugendlichen zu qualifizieren Von Seiten des Jugendringes haben folgende Angebote stattgefunden: FINANCIAL POOL I - VERWENDUNGSNACHWEISE (05.03.2008) FINANCIAL POOL II - SOCIALSPONSORING (11.03.2008) SPIEL MIT I - GRUNDZÜGE DER SPIELEPÄDAGOGIK (17.04.2008) ERSTE-HILFE-SCHULUNG (19.04. & 20.04.2008) Mitarbeiter aus der Stadtverwaltung gaben in diesem Seminar eine Einführung in Verwendungsnachweise und die Produkt- und Leistungsbeschreibungen. Auch wenn in Düsseldorf die finanzielle Situation für die Jugendverbände sich durch den Kinder- und Jugendförderplan als positiv darstellt, sollten auch andere Finanzierungsmöglichkeiten für Projekte und Investitionen nicht aus dem Blick geraten. Daher wurden an diesem Abend die Möglichkeiten und Gefahren des Socialsponsorings dargestellt und eine erste Einführung in ein mögliches Sponsoringkonzept gegeben. Dabei wurden an Beispielen Grundlagen des Socialsponsorings aufgezeigt und praktisch erarbeitet. Mit Spielen lassen sich viele Ziele erreichen: Gruppen können lernen besser zusammenzuarbeiten, sich an Regeln zu halten, Spaß wird gefördert, Konflikte gemindert, Mitglieder einbezogen. Die meisten Unfälle geschehen im unmittelbaren Umfeld: Im Freundeskreis, in der Familie oder bei der Arbeit. Aber auch in der Gruppenstunde, auf einer Ferienfreizeit oder im Rahmen der Düsselferien müssen ehrenamtliche Mitarbeiter kleinere Verletzungen behandeln können und in Notfallsituationen adäquat reagieren. Die Finanzverantwortlichen in den Jugendverbänden und Jugendfreizeiteinrichtungen erhielten Hilfestellungen, was z.B. bei der Abrechnung einer Bildungsmaßnahme oder der Ferienfreizeit zu beachten ist, aber auch, was als Kosten für die Jugendverbandsarbeit überhaupt vom Jugendamt anerkannt wird. Spielpädagogik im Gruppenspiel bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, ihre sozialen Kompetenzen zu entwickeln und auszubauen, die Spielpädagogik ist daher ein wichtiger Bestandteil in der täglichen Arbeit mit Kindern aller Alterstufen. Dieser Workshop gab einen Einblick in die Theorie der Spielpädagogik, aber auch, wie Spiele in bestimmten Situationen gezielt eingesetzt werden können. Zudem wurden neue Spielimpulse und Ideen vermittelt. Die Teilnehmer aus verschiedenen Jugendfreizeitverbänden und Jugendfreizeiteinrichtungen Düsseldorfs lernten anhand von praktischen Beispielen aus der Jugendarbeit Situationen kennen, in denen Erste Hilfe erforderlich ist und konnten diesen Kurs zudem für den Erhalt der Juleica (Jugendleitercard) vorweisen. SPIEL MIT II - KENNENLERN- UND GROSSGRUPPENSPIELE (23.04.2008) Gruppenspiele sind das A und O jeder Gruppenstunde, jedes Zeltlagers und jeder Freizeit, sie gehören zur Jugendarbeit einfach dazu. Sie machen Spaß und fördern das Miteinander in der Gruppe. Doch immer nur dieselben Spiele zu spielen ist irgendwann langweilig – daher enthielt dieser Workshop viele neue Ideen und Anregungen für Kennenlern- und Großgruppenspiele. JUGENDRING DÜSSELDORF 12 JAHRESBERICHT 2008 13 stAerkung DER jUgendvErbanDsARBeit RECHTSCHULUNGEN (20.05.2008 & 27.08.2008) Im Umgang mit Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, neben Spiel und Spaß auch die rechtlichen Aspekte innerhalb der Betreuungssituation im Blick zu haben, um im Ernstfall richtig zu handeln. Bei den Rechtsschulungen 2008 wurden daher rechtliche Grundlagen für Jugendgruppenleiter auf Ferienfahrten, in festen Jugendgruppen, aber auch für Honorarkräfte der Düsselferien vermittelt. Die Teilnahme an einer Rechtsschulung ist ein Baustein für den Erhalt der Juleica. GEDENKSTÄTTENFAHRT IN DAS EHEMALIGE KZ NEUENGAMME / HAMBURG (17.-19.10.2008) Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme erinnert am historischen Ort an die über 100 000 Menschen, die während des Zweiten Weltkrieges Häftlinge des größten Konzentrationslagers in Nordwestdeutschland waren. Jugendliche im Alter von 15 – 21 Jahren besichtigten gemeinsam die Gedenkstätte des KZ Neuengamme und befassten sich vor Ort inhaltlich vor allem auch mit dem Leben der Kinder und Jugendlichen dort sowie am Bullenhuser Damm. Zudem erhielten alle Teilnehmer auf einem Vortreffen eine Einführung in das Thema „NS-Konzentrationslager“ unter Berücksichtigung der Besonderheiten einzelner Lager. In einem Nachtreffen wurde die Fahrt gemeinsam reflektiert. EHRENAMTSKAMPAGNE (08.09.-29.10.2008) WELTKINDERTAG (21.09.2008) Studentinnen und Studenten der Düsseldorfer Akademie für Marketing -Kommunikation e.V. (DAMK) wurden damit beauftragt, im Rahmen ihrer Abschlussarbeit eine Kampagne zur Stärkung des Ehrenamtes in der Düsseldorfer Jugend(verbands)arbeit zu entwickeln. Mit viel Spiel, Spaß, Sport, Aktionen, Informationen und einem bunten Programm wurde der Weltkindertag auch in diesem Jahr wieder am Rheinufer gefeiert. - Natürlich waren der Jugendring und die Jugendverbände wieder mit von der Partie! Mit dieser Kampagne sollte die Öffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht werden, dass sich Jugendliche ehrenamtlich engagieren, Jugendliche dafür gewinnen und den bereits Aktiven für ihren Einsatz danken In der Zeit vom 08.09. bis 29.10.2008 waren Düsseldorfweit in den Jugendverbänden, Schulen, Bahnen, Bussen, an Bauzäunen, in Bahnhöfen, in Restaurants und an vielen weiteren Orten Plakate zu sehen sein, die etwas provokativ zum „Ehrenamt im Jugendverband“ aufriefen: Wir haben dein Gewissen! Wenn du es wieder haben willst: Deine soziale Kompetenz ist bei uns: Informationen zum Lösegeld: Was ist dir dein ruhiger Schlaf wert? Kontaktaufnahme unter: Du willst das Gemeinschaftserlebnis zurück? Dann halt dich an unsere Anweisungen: …www.jugendring-duesseldorf.de Schlüsselbänder, Aufkleber, Roll-ups und T-Shirts tragen den Spruch „Ich habe mein Gewissen zurück“ – als Gegenstück zu einem der Plakate und sind an die bereits ehrenamtlich Aktiven verteilt worden. Mit einem Gewinnspiel wurden diese zudem zur Unterstützung aufgefordert: „Wir werben mit Plakaten für das Ehrenamt im Jugendverband – wie werbt Ihr dafür?“ lautete der Auftrag. Die besten Ideen wurden auf dem diesjährigen Weltkindertag am Rheinufer prämiert. Die Jugendverbände, Wohlfahrtsverbände und andere Träger der Jugendhilfe beteiligten sich zahlreich mit vielen Aktionen. Allen Kleinen, Großen und Junggebliebenen wurde die Möglichkeit geboten, in einer echten Kothe Stockbrot über Lagerfeuer zu rösten, zu klettern, zu singen, zu malen, basteln oder zu spielen. Das Besondere in diesem Jahr: Zum ersten Mal nahm ein Großteil der Verbände an einem Spieleparcours teil. Alle Kinder, die an den Aktionen der Verbände teilnahmen, freuten sich anschließend über eine Jugendring-Brotdose mit einer Broschüre zu dem Thema „Gesundes Frühstück“. Zudem wies eine digitale „Ehrenamtsuhr“ darauf hin, wie viele junge Menschen sich im Bereich der Jugendverbände an diesem Tag ehrenamtlich engagieren. Hätten sich die 175 Freiwilligen ihre Arbeit mit einem Stundenlohn von nur 7,- € bezahlen lassen, hätten sie an diesem Tag insgesamt 11.025,€ verdient. Ein großes Dankeschön hiermit an alle Helfer, die diesen Tag auch ohne Bezahlung möglich gemacht haben. Im Rahmen der Ehrenamtskampagne freuten sich die beiden besten Einsender des bereits oben erwähnten Gewinnspiels über einen gravierten („Ehrenamt im Jugendverband“) i-pod bzw. i-pod shuffle. Zudem trugen alle ehrenamtlichen Helfer den Aufkleber „Ich hab mein Gewissen zurück – Ehrenamt im Jugendverband“ im Stil der Kampagnenplakate. FACHTAGUNG FÜR EHRENAMTLICHE: §§ 8A, 72A - KINDESWOHL GEHT UNS ALLE AN! (22.11.2008) Am 1. Oktober 2005 trat das „Gesetz zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe“, kurz „KICK“ genannt, in Kraft und reformierte das SGB VIII. U.a. wurden zwei neue Paragraphen eingeführt, die das Ziel haben, den Schutz von Kindern und Jugendlichen bei Gefahren und Risiken zu verbessern und bestehende Hilfeleistungen so zu optimieren, dass Gefahrensituationen früher erkannt und erfasst werden. Ein effektiverer Schutz soll insbesondere durch die Konkretisierung des Schutzauftrags des Jugendamtes und der Träger von Einrichtungen und Diensten (neu eingefügter § 8a SGB VIII) sowie die verschärfte Prüfung von MitarbeiterInnen bzgl. bestimmter Vorstrafen (neu eingefügter § 72a SGB VIII) erreicht werden. Was es genau mit diesen Paragraphen auf sich hat und was dies für die Jugendverbandsarbeit und ihre Ehrenamtlichen bedeutet, wurde auf dieser Fachtagung erläutert und diskutiert. QUALIFIZIERUNG DER JUGENDLEITERSCHULUNGEN Die Arbeit der Mitgliedsverbände des Jugendrings Düsseldorf basiert auf selbstorganisierter, demokratischer und ehrenamtlicher Arbeit. Den Verbänden ist die Qualität ihrer Arbeit und damit die Qualifizierung der Durchführenden sehr wichtig. In einer Arbeitsgruppe mit Vertretern der verschiedenen Mitgliedsverbände des Jugendringes Düsseldorf wurden 2008 einheitliche Mindeststandards für Gruppenleiterschulungen zur Qualitätssteigerung in allen Verbänden innerhalb des Jugendringes entwickelt. Die Schaffung von Qualitätsstandards ist eine sichere Schulungsgrundlage, um die breite Vielfalt an Themen und das damit verbundene Fachwissen, welches von Jugendleitern für ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen beherrscht und auch angewandt werden muss, abzudecken. Die Mitgliedsverbände haben im Rahmen der Vollversammlung am 28.08.2008 gemeinsam unterschrieben, ihre Schulungen auf die neu-konzipierten Mindeststandards hin zu überprüfen und ggfs. zu überarbeiten, um einheitliche Grundlagen für die Gruppenleiterschulungen und den damit verbundenen Erhalt der Juleica zu schaffen. 14 JUGENDRING DÜSSELDORF JAHRESBERICHT 2008 15 stAerkung DER jUgendvErbanDsARBeit duEsSeLDoRfEr ApPelL MODUL JUGENDVERBANDSARBEIT IM zeTT - JUGENDINFORMATIONSZENTRUM 1. VERFASSTHEIT UND AUFGABEN Seit dem 02. April 2008 öffnet das zeTT – Jugendinformationszentrum 6x pro Woche seine Türen an der Willi-Becker-Allee 10. “zeTT“ steht für „zentrale Tipps und Themen“ und ist für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 21 Jahren, aber auch für Eltern und andere interessierte eine zentrale Anlaufstelle in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Im zeTT gibt es Informationen zu Jugendangeboten (Freizeit, Schule, Ausbildung,…), Kontakte für jemanden der sich politisch oder sozial engagieren will, aber auch Hilfestellung zum Beispiel bei Problemen in der Schule oder zu Hause. Der Jugendring Düsseldorf betreut im Rahmen des Projektes „Jugendverbände stärken“ einmal die Woche das Modul Jugendverbandsarbeit im zeTT. Jeden Dienstag in der Zeit von 16:00 -20:00 Uhr werden hier Fragen rund um die Jugendverbandsarbeit beantwortet. Egal ob es darum geht, sich über die einzelnen Jugendverbände zu informieren, jemand sich selbst in einem der Verbände engagieren möchte oder einfach die richtige Freizeit für die nächsten Ferien sucht – hier gibt es die gebündelten Informationen der Jugendverbandsarbeit! Der Düsseldorfer Appell versteht sich als ein dialogorientiertes überparteiliches und bürgerschaftliches Bündnis gegen Rassismus und rechte Gewalt. Er koordiniert mit den „Düsseldorfer Beiträgen zur interkulturellen Verständigung - Respekt und Mut“ ein institutionenübergreifendes, programmatisches Netzwerk und begleitet differenziert und nachhaltig die aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten zu den Themenfeldern Rechtsextremismus, Rassismus, Fundamentalismus, NS-Geschichte, Integration und interkulturelle Arbeit. Durch seine Aktionen und Aktivitäten, die der Begegnung, der Information und der Weiterbildung dienen, leistet der Düsseldorfer Appell einen Beitrag zu einer toleranten und weltoffenen Stadtgesellschaft. Wir möchten in einer Kultur des Dialogs Meinungen kennenlernen, Standpunkte austauschen und Gemeinsamkeiten finden im Streiten gegen braune Menschenverachtung und fundamentalistische Verblendung. Wir wollen dabei nicht nur auf rechtsextreme Heimsuchungen reagieren müssen, sondern wir agieren schon im Vorfeld präventiv, ob durch Schülergespräche, Gedenkstättenfahrten, interkulturelle Begegnungen oder Bildungsveranstaltungen. Die weiter unten dargestellten Aktivitäten, die nur einen Auszug unserer Bemühungen darstellen, werden von dem hauptamtlichen Referenten konzipiert und in der Koordinierungsgruppe entwickelt. Die Koordinierungsgruppe ist ein Kreis ehrenamtlich engagierter Menschen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bezügen, die sich i.d.R. alle vier bis sechs Wochen treffen, um Aktivitäten des Düsseldorfer Appells zu beraten und aktuelle Vorkommnisse zu besprechen. Über unser Notruftelefon, das unter der Nummer 9920000 Tag und Nacht besetzt ist, unterstützen wir zudem Menschen, die aufgrund ihrer ethnischen Herkunft diskri- miniert wurden und vermitteln sie im Bedarfsfall weiter. Wir arbeiten außerdem themenbezogen in regionalen und überregionalen Arbeitskreisen wie dem AK Ruhr und der JVA-Vernetzungsgruppe mit und geben regelmäßig die monatlichen Newsletter, die jährliche Appellrundumschau, das Respekt-und-MutProgrammheft sowie bei Bedarf Sonderveröffentlichungen heraus. 2. AKTIVITÄTEN UND ANGEBOTE 2.1. RECHTSEXTREMISMUS / NS-GESCHICHTE Ohne Kenntnis der Geschichte ist man blind für die Gefahren der Gegenwart, daher hat für uns die Erinnerungsarbeit einen ähnlichen Auseinandersetzungswert wie das Eintreten gegen den aktuellen Rechtsextremismus. Am 21.01. stellte der Berliner Historiker Dr. Bernward Dörner im Haus der Jugend sein gerade erschienenes Buch „Die Deutschen und der Holocaust“ vor, dessen Kernthese „Die Deutschen wussten genug, um nicht mehr wissen zu wollen“ nach den Erörterungen mehr als bestätigt wurde. Düsseldorfer Appell ein waches Auge Die Vorstellung der neuesten Untersuchung der Universität Marburg „Politische Strategien gegen die extreme Rechte in den Parlamenten“ am 5.3.2008 wurde leider durch eine herbeitelefonierte Abordnung der REP gestört. Da eine gewisse faire Langmut anscheinend missbraucht wird, werden wir bei zukünftigen Veranstaltungen dieser Art solchen Grupperungen den Zutritt nicht mehr gewähren. Wesentlich angenehmeres Publikum hatten wir am 5. Mai bei einer Lesung von Noah Sow zu „Deutschland schwarz-weiss“ und die Aufklärungsveranstaltung „Symbole, Codes und Lifestyle“ im zeTT stieß auf das große Interesse der anwesenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen, zum Teil sogar aus den Jugendverbänden. Es ist fast müßig, hier zu vermerken, dass am 13./14.11. die so überaus sympathische Alexandra Senfft bei ihren erinnernden Lesungen zu ihrem Familienbuch „Schweigen tut weh“ die älteren und jüngeren Zuhörer im Polizeipräsidium und im Humboldtgymnasium zu fesseln verstand. Nach einer Kundgebung der obskuren „Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland“, die im Mai 2008 am Reeser Platz dem Früh- JUGENDRING DÜSSELDORF 16 JAHRESBERICHT 2008 17 duEsSeLDoRfEr ApPelL Nazi Albert Leo Schlageter gedachte, fand sich am 23. August vor dem Landtag mit der „Schutzgemeinschaft Deutsche Heimat der Deutschen aus Russland“ eine ebenfalls äußerst rechte Gruppierung ein, die sich furchtbar über eine Schulbuchpassage bzgl. der Russlanddeutschen aufregte. Der Düsseldorfer Appell hat daher zusammen mit der grünen Jugend am 23.8. einen Infostand angeboten und im Anschluss daran mit einem Scheiben an die Bezirksvertretungen über die Manipulationsversuche von NPD und „Schutzgemeinschaft“ bzgl. der in Düsseldorf lebenden Russlanddeutschen informiert. Bereits im November 2007 informierte der Düsseldorfer Appell im Haus der Kirche über die Umtriebe der äußerst rechten sog. Bürgerbewegung „Pro Köln“ bzw. Pro NRW“. Am 20.9. riefen „Pro KölnW und Konsorte dann zu einem „Antiislamisierungskongress“ aller europäischen Rechtspopulisten in Köln auf. Dieses groß angelegte Unternehmen scheiterte aber kläglich, zum einen mangels Zuspruch, zum anderen weil sich tausende von Menschen gegen diese gnadenlosen Hetzer wandten. Es ist dem DGB Köln, seinen Kooperationspartnern sowie dem erfrischend engagierten Köln OB zu verdanken, dass die Kundgebung und die Demonstration so überwiegend friedlich verliefen. Der Düsseldorfer Appell freut sich, dass seinem auch öffentlich beachteten Aufruf in Düsseldorf (die RP und der WDR berichteten) einige Freundinnen und Freunde gefolgt sind und wir so den Anteil von Landeshauptstädtern in der Dommetropole ein klein wenig erhöhen durften. 2.2 INTEGRATION / INTERKULTURELLES Eng verzahnt mit unserer gewaltpräventiven Arbeit gegen antidemokratische Umtriebe sind unsere Aktivitäten im Bereich der interkulturellen Verständigung/Integration. Einen Beitrag zur präventiven Arbeit im Stadtteil leisteten wir zusammen mit der Polizei am 23.2. im Rahmen eines „Interkulturellen Stadtteilrundgangs durch Düsseldorf-Rath“. Ortsansässige Institutionen wie das Rather Familienzentrum, das Junge Schauspielhaus und der Marokkanische Eltern- und Jugendverein öffnete den interessierten Teilnehmern des Rundgangs ihre Türen. Auch wenn einige Bedenken der Bürger hinsichtlich der Umwidmung des Rather Bahnhofs in eine kleine Moschee blieben, so mancher Argwohn konnte durch das direkte Gespräch zerstreut werden. Wir glauben, dass es die Hetzer von REP und NPD nun schwerer haben werden, ihr zersetzendes Gift im Stadtteil zu verbreiten. Bemerkenswert ist, dass dieser Rundgang (neben „Respekt und Mut“) als ein Beispiel nachahmenswerter präventiver Projekte gegen den Rechtsextremismus Eingang in einen Informations- und Datenpool des Landesinnenministeriums NRW finden soll, den die Kommunen abrufen können. Neue Erkenntnisse über das nicht unbeträchtliche Potential fundamental religiöser Muslime lieferte die recht differenzierte Studie des Bundesinnenministeriums „Muslime in Deutschland“, die wir zusammen mit dem Islamwissenschaftler Michael Kiefer am 29. April im Stadtteilladen Flingern vorstellten. Den Werdegang und das politische Engagement von „10 für Deutschland“ tätige Politiker türkischer Herkunft vom Stadtrat bis zum Bundestagsabgeordneten erläuterte die Journalistin Mely Kiyak am 14.10. im katholischen Stadthaus dagegen als ein Beispiel gelungener gegenseitiger Integration . 3. ARBEIT MIT SCHÜLERN UND JUGENDLICHEN In diesem Jahr war unsere Jugendbildungsarbeit recht reichhaltig und vielfältig. Es ist uns mit der Zeit gelungen, mit einigen Schulen sehr vertrauensvoll zusammenzuarbeiten, was man als Beleg dafür betrachten kann, dass unsere Arbeit anscheinend als thematisch fundiert aufgenommen wird. Es versteht sich von selbst, dass wir sehr daran interessiert sind, diese Zusammenarbeit auf andere Schulen, gleich welche Schulform, auszuweiten. Vom 9. - 14. März fuhren wir mit Berufskollegschülern im Rahmen einer Gedenkstättenfahrt nach Prag und Theresienstadt und boten zu den schon vorgestellten Lesungen von Bernward Dörner und Alexandra Senfft auch eigene Schulveranstaltungen im Franz-Jürgens-Berufskolleg und am Humboldtgymnasium mit den beiden Autoren an. Des Weiteren führten wir am 29.8. zusammen mit Mosaik und IMAZ e.V. vor einigen Jugendlichen den „Ehrenmord“-Film „Das Medaillon“ in der Jugendfreizeiteinrichtung „Treff“ vor. Im Rahmen des von vielen katholischen Jugendeinrichtungen organisierten und gut besuchten Musictruckprojekts „Masala: More than music“, an dem sich auch der Düsseldorfer Appell beteiligte, hielt Dr. Thomas Pfeiffer vom NRW-Innenministerium am 17.9. seinen bewährten, didaktisch gut aufbereiteten Vortrag über die „Erlebniswelt Rechtsextremismus“ in der JosephBeuys-Gesamtschule. Es ist uns immer wieder eine Freude, wenn sich Schulen an uns wenden, um außerhalb des Unterrichts Projekttage oder Exkursionen thematisch aufzubereiten und durchzuführen. So kam eine Mädchengruppe der Dumont-Lindemann-Hauptschule im Rahmen ihrer „Respekt-Projektwoche“ ins Haus der Jugend, um etwas über die Vielschichtigkeit dieses Begriffs zu erfahren und evtl. für ihr Leben nutzen zu können. Nutzbringend war sicherlich auch die Fahrt nach Köln, auf die sich eine 10. Klasse der Realschule Luisenstraße machte. Im Stadtteil Ehrenfeld begaben sie sich auf die Spuren der Edelweißpiraten, die zwischen jugendlichen Rebellentum und politischen Widerstand in der NS-Zeit schwankten. Nicht alles ist immer so eindeutig und einortbar. Doch damit umzugehen und neugierig zu bleiben wäre nicht das schlechteste Ergebnis dieser Fahrt in die Domstadt gewesen. 4. KOORDINATION RESPEKT UND MUT Seit 2001 koordiniert der Düsseldorfer Appell die „Düsseldorfer Beiträge zur interkulturellen Verständigung - Respekt und Mut“ mit einem Veranstalterteam vom Ausländerbeirat bis zur Rheinbahn und mittlerweile über 30 Kooperationspartnern aus Wohlfahrtsorganisationen, kirchlichen Einrichtungen, Kulturinstitutionen und Zuwanderervereinen. „Respekt und Mut“ ist somit das in NRW größte interkulturelle Netzwerk. Dank des Engagements der Rheinbahn fährt ab diesem Jahr auch ein Straßenbahnzug mit unserem Schriftzug durch Düsseldorf und hilft die gute Sache weiter zu verbreiten. Nie war das grüne Programm so kompakt wie 2008. Aus über 50 Veranstaltungen von Information zum aktuellen Rechtsextremismus über türkische Kabarettnächte und interkulturelle Film- und Theateraufführungen bis hin zu Konzerten und Exkursionen konnten alle, die für eine „Kultur der Anerkennung“ offen sind, etwas Interessantes auswählen und kennenlernen. „Respekt und Mut“ möchte aber nicht nur ein vielfältiges Programmangebot sein, „RuM“ klärt auf, es warnt vor den Gefahren des Extremismus und legt die Finger in die Wunde des alltäglichen Rassismus. Respekt und Mut ist freiwillig, hierarchiefrei und parteipolitisch unabhängig, es will Menschen zusammenführen und ein Düsseldorfer Beitrag für eine gelebte interkulturelle Stadtgesellschaft sein. Zum Schluss des Jahres hat es uns ein wenig mit Stolz erfüllt, dass uns zusammen mit dem Frauenbüro und den Fachstellen für Gewaltprävention und Integration der Ehrenpreis des Bündnis für Demokratie und Toleranz für das Projekt „Ehrensache“ im Kölner Rathaus verliehen wurde. Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass dies alles ohne die schon viele Jahre währende finanzielle Unterstützung durch die Stadt Düsseldorf nicht möglich wäre, wofür wir uns herzlich bedanken möchten. So versuchen wir denn auch wei- terhin mit Herz, Hirn und Humor so einiges mit erwähnter Hilfe möglich zu machen und an einem toleranten, weltoffenen Düsseldorf mitzuwirken. 18 JUGENDRING DÜSSELDORF JAHRESBERICHT 2008 19 duEsSeLDoRfEr ApPelL fanprOjekt duesSElDorf AKTIVITÄTEN DÜSSELDORFER APPELL 2008 (AUSZUG) FANPROJEKT DÜSSELDORF UNTERSTÜTZUNG UND VERMITTLUNG 21.01.08 „Die Deutschen und der Holocaust“: Buchvorstellung mit Dr. Bernward Dörner im Franz-Jürgens-Berufskolleg und im Haus der Jugend. 23.02.08 Interkultureller Stadtteilrundgang in Düsseldorf Rath mit Besuchen im Jungen Schauspielhaus, Rather Familienzentrum und im Marokkanischen Eltern- und Jugendverein, Kooperation mit der Polizei Düsseldorf 09.-14.03 Gedenkstättenfahrt nach Prag/Theresienstadt mit Berufsschülern des Franz-Jürgens Berufskollegs. 29.04.08 Vorstellung der Studie des Bundesinnenministeriums „Muslime in Deutschland“, Kooperation mit dem Stadtteilladen Flingern 05.05.08 Lesung mit Noah Sow „Deutschland schwarz–weiss“, zusammen mit Zakk 29.06.08 „Bulletten und Freakadellen“: 1. Präventiver Hackfleischsonntag“ im Rahmen des Sonntagskochen im Restaurant Grenzenlos 15.08.08 Eröffnung von Respekt und Mut 2008: „Aus der Rolle fallen“ im Jungen Schauspielhaus, Kooperation mit dem JSH 17.08.08 Gemeinsamer Infostand von Ausländerbeirat und RuM beim „Tag der Kulturen“ in Oberbilk 23.08.08 Infostand aus Anlass der Kundgebung der „Schutzgemeinschaft Deutsche Heimat der Deutschen aus Russland e.V.“, Koop. mit der grünen Jugend 06.09.08 Exkursion ins Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven, Kooperation mit der evangelischen Stadtakademie 15.-21.09.Musictruck „Masala: More than music“ - eine Erlebnisausstellung zur Weltmusik. Ein Projekt vieler Jugendeinrichtungen der katholischen Kirche mit Beteilung des Düsseldorfer Appells. Darunter: Multimedialer Vortrag von Dr. Pfeiffer (Innenministerium NRW) in der Joseph-Beuys-Gesamtschule zu „Erlebniswelt Rechtsextremismus“ und eine fortbildende „Klangwerkstatt“ 12.09.08 Aufruf: „Jede Jeck is angers doll – Mit Respekt und Mut für rheinische Vielfalt“ aus Anlass der großen Kölner Kundgebung „Wir stellen uns quer“ gegen „Pro Köln“ und Beteiligung an der Kölner Kundgebung „Wir stellen uns quer“ am 20.09.2008. 14.10.08 Mely Kiyak liest aus ihrem Buch „10 für Deutschland“ – Gespräche mit türkeistämmigen Abgeordneten“, Kooperation mit dem Maxhaus 15.10.08 Schülergespräch zum Thema „Respekt“ mit Schülerinnen der Dumont-Lindemann-Hauptschule im Rahmen einer gleichnamigen Projektwoche 03.11.08 Aufklärungsveranstaltung zu „Symbole, Codes und Lifestyle der Neonazis“ im Jugendinformationszentrum zeTT 13./1411. Erinnernde Lesung mit Alexandra Senfft aus ihrem Buch „Schweigen tut weh“ in Kooperation mit der Polizei Düsseldorf sowie Besuch der Ausstellung „Transparenz und Schatten“ zur Düsseldorfer Polizeigeschichte Die Autorin liest am 14.11. aus ihrem Buch für SchülerInnen im Humboldt-Gymnasium und diskutiert mit ihnen über die individu- elle Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit 20.11. 08 Auf den Spuren der Edelweißpiraten in Köln zusammen mit der 10 a der Realschule Luisenstraße Das Fanprojekt Düsseldorf ist eine anerkannte Größe in der Fanszene von Fortuna Düsseldorf. Ein wichtiger Bereich war die „aufsuchende Arbeit“. Fan-Begleitung bei Heim- (22x) und Auswärtsspielen (12x) war regelmäßiger Standard der Präventionsarbeit des Fanprojekts. Hierbei wurden auch Spiele der II. Mannschaft von Fortuna, die in der NRW-Liga spielt, besucht und betreut. Hinzu kamen diverse Fanfeten, -versammlungen und -turniere (24). Bei verschiedenen Veranstaltungen und Konzerten wurden jeweils zwischen 50 bis 350 jugendliche Fans aufgesucht bzw. vom Fanprojekt angesprochen. Wie in den letzten Jahren beteiligte sich das Fanprojekt 2008 bei diversen Fußball- Fanclub-Turnieren des Arbeitskreises Fanarbeit und einzelner Fanklubs. Auch 2008 konnte der konstruktive Dialog zwischen Fortuna-Mitarbeitern, ArenaBetreibern und Mitgliedern der Fan-Szene fortgesetzt werden. Dadurch konnte eine positive Veränderung des Fanverhaltens in der Arena bewirkt werden. Jugendliches Fehlverhalten wie das Abbrennen von Rauch oder Bengalen konnte so 2008 in der LTUArena weitgehend verhindert werden. Leider gab es beim Heimspiel gegen Wuppertal mehrere problematische Situationen nach dem Spiel. Mit Unterstützung des Fanbeauftragten von Fortuna organisierte das Fanprojekt eine Diskussion im Fancafé. Den Teilnehmern wurden verschiedene Fehlverhalten (Ordnungswidrigkeiten, aber auch Straftaten) und deren Konsequenzen aufgezeigt. Das Fanprojekt fungierte als Vermittler und brachte die verschiedenen Gruppen an einen Tisch. So traf man sich mehrfach um Themen wie Stadionordnung, Rechtsradikalismus, allgemeines Fanverhalten und die Schaffung von Räumlichkeiten für Fans zu erläutern. Bei mehreren Fantalks im „Haus der Jugend“ (8x) bekamen jugendliche Fans die Möglichkeit, mit Spielern und Funktionären zu kommunizieren. Wir geben zehn Mal im Jahr einen Newsletter heraus, koordinieren die „Düsseldorfer Beiträge zur interkulturellen Verständigung – Respekt und Mut“, treffen uns mit Ehrenamtlichen regelmäßig in unserer Koordinierungsgruppe, beteiligen uns an Projekten verschiedener Institutionen und sind immer wieder Gastgeber für interessierte Gruppen und Organisationen (Begegnungswoche, Schulen, OSD). Außerdem arbeiten wir in lokalen und überregionalen Gremien und Arbeitskreisen wie z.B. dem Ausländerbeirat, der JVA-Vernetzungsgruppe und dem AK Ruhr mit. Durch Fanbegleitung des Fanprojekts bei Auswärtsfahrten z.B. nach Hamburg, Erfurt oder Busfahrten nach Berlin, Emden der Paderborn konnten Kontakte zu jugendlichen Fans aufgebaut werden und intensive Gruppenerlebnisse für unterschiedliche Fangruppen geschaffen werden. Das Projekt arbeitet daran insbesondere, Jugendliche positiv an die Fanarbeit heranzuführen und sie zu unterstützen. Diese „dritte Generation“ ist im Alter zwischen 16 und 20 Jahren. Mittlerweile bildet sich ein Kern von unter 16-jährigen im Fancafé, sodass ab Frühjahr 2009 ein U16-Klub für unter sechszehnjährige immer donnerstags im Haus der Jugend angeboten wird. Interventionen der Fanprojekt-Mitarbeiter führten zur Deeskalation von problematischen Situationen zwischen Ordnungskräften und Fans bei Heim- und Auswärtsspielen. Zu mehreren Länderspielen der Deutschen Fußball Nationalmannschaft, u.a. bei der Fußball Europameisterschaft in der Schweiz und Österreich, wurde vom Fanprojekt ein Betreuungsprogramm umgesetzt. Im Fan-Café fanden Beratung und Vermittlung in schwierigen Lebenssituationen (Schul- und Lehrstellenprobleme, Schulden, Familienprobleme usw.) statt. Schwerpunkt bildeten Beratungsgespräche zu verschiedenen Ordnungswidrigkeiten. SOZIALE GRUPPENARBEIT UND STABILISIERUNG VON GLEICHALTRIGEN GRUPPEN Die Ultra-Fangruppen nutzten das „Haus der Jugend“ für die Planung von Aktionen, um den Verein Fortuna Düsseldorf zu unterstützen. Ziel dieser Gruppen ist es, durch möglichst originelle Aktionen, die Unterstützung der Mannschaft und die Stimmung im Stadion zu erhöhen. Ziel der Fanprojektarbeit mit den Ultra-Fangruppen ist es, die positiven Elemente dieser Fankultur herauszustellen und zu fördern. Der Gruppe „Ultras Düsseldorf“ gehören ca. 100 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 27 Jahren an. Sie treffen sich regelmäßig im Fan-Café. An ihren Versammlungen nahmen regelmäßig bis zu 80 Personen teil. Gerade die jüngeren (bis 18jährigen) nutzen die Angebote des Fanprojektes vermehrt. Vom 09. bis 13. Juli 2008 fand in der Nähe von Bologna/ Italien die „Mondiali Antirazzisti“ statt. Dieses internationale Turnier von Fanmannschaften wurde von 20 Düsseldorfer/innen besucht, die mit zwei Fußballmannschaften antraten. Die Düsseldorfer Gruppe bestand aus 5 Frauen und 15 Männern im Alter von 17 bis 42 Jahren. Zur Betreuung von Fans im Rahmen der aufsuchenden Sozialarbeit ist ein „mobiler Fantreff“ sehr wichtig. In der Arena steht der gesamten Fanszene ein Lagerraum zur Verfügung. An Spieltagen wird ein Infostand vor der „selbstverwalteten Kurve“ in der Arena aufgebaut, betreut wird der Infostand durch Vertreter der Fanszene (Supporters Club) . Hier erhält man Informationen rund um das „Fan-Dasein“ bei der Fortuna, wie z. B. Infos zur nächsten Auswärtsfahrt oder zu anderen Aktivitäten in und aus der Fanszene. Der Treffpunkt wird regelmäßig von über 1.000 Fans aufgesucht. Die Mitarbeiterinnen des Fanprojektes standen dem Infostand-Team an 22 Spieltagen mit Rat und Tat zur Seite. Die selbstverwaltete Kurve entstand als neues Projekt der aktiven Fanszene im Sommer 2008. Unter Mitarbeit des Supporters JUGENDRING DÜSSELDORF 20 JAHRESBERICHT 2008 21 fanprOjekt duesSElDorf Club, der Ultras Düsseldorf und des Fanprojektes wurde mit Fortuna ein Regelwerk für die Selbstverwaltung der Kurve (bestehen aus den Blöcken 41 und 42) erarbeitet. Mit Beginn der Saison 2008/ 2009 konnte die Selbstverwaltung dann starten. Sie hat sich in der Hinrunde bewährt und wird von der Fanszene gut angenommen. KOORDINATIONSAUFGABEN UND VERNETZUNG Im Jahr 2008 fand mit folgenden Institutionen eine Zusammenarbeit statt: Mit den organisierten Fanclubs (8), den Fanbeauftragten von Fortuna Düsseldorf, Ultras Düsseldorf, Supporters Club, mit dem Verein Fortuna Düsseldorf, mit dem Sport- und Jugendamt, dem Stadtsportbund, mit dem runden Tisch „Nationales Konzept Sport und Sicherheit“ für die LTU-Arena(5), mit dem Sportactionbus, der Schulsozialarbeiterin der Diakonie an der Schule für Lernbehinderte (Erich-Kästner), der Hulda- Pankok Gesamtschule, der evangelischen Jugendberatung, mit den Jugendverbänden des Düsseldorfer Jugendrings, mit dem Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, mit anderen Institutionen der Jugendhilfe wie z.B. der Jugendhilfeausschuss, mit dem Landschaftsverband Rheinland, mit dem Deutschen Fußballbund und dessen Fanbeauftragten, dem Fußballverband Niederrhein, mit der Jungen Aktions- Bühne (JAB), dem Deutschen Gewerkschaftsbund, mit anderen Fanprojekten (BAG), mit dem Bündnis aktiver Fußball Fans (BAFF), mit der Koordinierungsstelle Fan-Projekte (KOS), mit der Fachstelle für Antidemokratische Tendenzen, dem Innenministerium NRW, der Landeszentrale für politische Bildung, mit den szenekundigen Beamten der Polizei und mit diversen Pressevertretern. FANTREFF-CAFE IM HAUS DER JUGEND Das Fan-Café im „Haus der Jugend“ auf der Lacombletstraße ist nach wie vor das wesentliche Standbein der Fanprojektarbeit. Im Jahr 2008 war das Fan-Café an 70 Tagen Treffpunkt für verschiedenste Fangruppierungen. Dies ist eine Steigerung zu 2007 um 6 Tage und zu 2006 um 12 Tage. Regelmäßige Aktivitäten im Café waren u.a. Freizeitgestaltung wie z.B. DSF-Montagsspiele im TV (2.Liga) schauen oder Dart-, Playstation-, Kicker-, WeyKick-, Tischtennis spielen, Fußball-Treff (40) auf dem DSC-Platz, Fan-Versammlungen, Diskussionsabende mit Fans, dem Fortuna-Vorstand, Spielern, Trainer und Vereinsfunktionären. Darüber hinaus diente es zur Erstellung von Transparenten und Fanfahnen. Das Café im „Haus der Jugend“ hat sich als Ort bewährt, in dem Fortunafans in direkten Kontakt zur Mannschaft und Vereinsfunktionären treten konnten. Der „Fantreff“ wurde 2008 regelmäßig von fast 70 Jugendlichen aufgesucht. Als weiteren Höhepunkt hat sich der pädagogische Fan- Brunch (5) mit insgesamt 400 Besuchern vor den Fortuna-Spielen erwiesen. An drei Spieltagen öffnete das Fancafé nach dem Heimspiel und zählte im Schnitt 90 Jugendliche. Insgesamt zählten wir 500 Teilnehmer des Fußballtreffs und 4.000 Besucher des Fancafés. Der Mädchenanteil betrug etwa 8% der Gesamtbesucher. Durch Veränderung im Jugendschutz legte das Fanprojekt neue Schwerpunkte auf die Drogenprävention. So wurde das Fancafé zur „Nikotinfreien Zone“ und Jugendliche wurden gezielt auf Alkohol-, Zigaretten- und Drogenkonsum angesprochen. Es trafen sich die verschiedensten Fan-Gruppen im Fan-Café, die vom Fanprojekt unterschiedlich unterstützt wurden. Man kann nicht allen verschiedenen Fangruppen gleich gerecht werden, dennoch ist es uns auch 2008 wieder gelungen, alle relevanten Fangruppen von Fortuna Düsseldorf mit dem Fantreff bzw. dem Fanprojekt anzusprechen. Sie treffen sich jeden ersten Dienstag oder Donnerstag im Monat im „Haus der Jugend“. Im „Arbeitskreis Fanarbeit“ sind über 550 Fortunafans von ca. 40 Fanclubs organisiert. Das Fanprojekt unterstützt den Arbeitskreis in seiner ehrenamtlichen Arbeit. PLANUNG VON KAMPAGNEN UND AKTIVITÄTEN GEGEN GEWALT, FREMDENFEINDLICHKEIT UND RASSISMUS Eine weitere Säule ist der „Supporters Club Düsseldorf“ (SCD). So veranstaltete der SCD seine Jahreshauptversammlung und mehrere Feten im Fan-Café. Darüber hinaus organisierte der SCD zahlreiche Busfahrten zu Auswärtsspielen von Fortuna Düsseldorf, an denen die Mitarbeiter des Fanprojektes punktuell teilnahmen. Nach wie vor unterstützen wir die bundesweit tätige Organisation von BAFF. Das „Bündnis Aktiver Fußball Fans“ richtet jährlich Fankongresse aus. Dort wurde unter anderem über Rassismus, Gewalt und Kommerzialisierung im Fußball beraten und versucht „faninterne“ Gegenstrategien zu entwickeln. Schwerpunkt bildete für das Fanprojekt die „FARE Woche“ im Herbst 2008, vom 16. bis 28. Oktober, mit zwei Veranstaltungen im Fantreff. Am 20.10. berichtete Georg Lipphardt über Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus und Gewalt im osteuropäischen Fußball am Beispiel der Ukraine. Eine Zeitzeugenveranstaltung „Gesichter des Widerstandes“ mit Henny Dreyfuß fand am 27.10. statt. Die 84Jährige erzählte ihre Geschichte als Widerstandskämpferin in der französischen Resistance. Beide Abende wurden sehr gut besucht und es entstanden viele konstruktive Diskussionen. Planung und Durchführung von freizeit-, kultur- und sportpädagogischen Angeboten An jedem Montag wurde die Fußballgruppe des Fanprojektes aktiv. An der Fußballgruppe nehmen regelmäßig bis zu 20 Personen teil. Die Gruppe zählt zu den Stammbesuchern des Fan-Projektes. Höhepunkt der Gruppe waren die Teilnahmen an diversen Fußballturnieren. Dort konnte die Gruppe erfolgreiche Plätze belegen. Im Frühjahr und Sommer nahm die Fanprojekt-Mannschaft auch am Olympic Adventure Camp-Streetsoccer–Turnier, sowie dem AK-Hallenturnier erfolgreich teil. Gegen Ende des Jahres veranstaltete das Fanprojekt im „Fan-Café“ eine große Feier mit Rockkonzert (125 Gäste), an der auch Gäste aus Saarbrücken teilnahmen. Bei den Bundestagungen der Bundesarbeitsgemeinschaft- Fanprojekte in Mainz und Hamburg standen Diskussionen zur Jugendgewalt im Mittelpunkt. Es wurden die Fanszenen bzw. Standorte der Fanprojekte analysiert und neue Strategien entwickelt. In Zusammenarbeit mit der Kordinierungsstelle KOS (Frankfurt/M.) haben wir die Planung eines Workshops übernommen. Vor dem Hintergrund, dass sich in den Jugend(sub) kulturen ein rechter Lifestyle breit macht, wurden die Inhalte des Workshops entwickelt. Bei der anvisierten Zielgruppe handelt es sich ausnahmslos um Fan-Projektler, also qualifizierte Pädagogen, die in ihrer täglichen Arbeit mit der oben genannten Thematik in Berührung kommen. Ziel des Workshops ist es, die Teilnehmer/ innen als Multiplikatoren zu schulen. Sie sollen sich aber auch an der Entwicklung von Konzepten und Gegenstrategien beteiligen und diese in ihre Arbeit mit einfließen lassen. Der Workshop wird im Frühjahr 2009 in Düsseldorf (Haus der Jugend) stattfinden. JUGENDRING DÜSSELDORF 22 JAHRESBERICHT 2008 23 fanprOjekt duesSElDorf GEWALtPRaeVEnTION DURCHFÜHRUNG UND PLANUNG VON PARTNERSCHAFTEN MIT DÜSSELDORFER SCHULEN UND DER FACHHOCHSCHULE PRÄVENTION GEGEN SEXUELLE ÜBERGRIFFE UND ANGSTMACHE UNTER KINDERN, HANDYGEWALT SOWIE SEXUELLE AUSBEUTUNG IM INTERNET UND PER SPIELKONSOLE Ein Arbeitsschwerpunkt des Fanprojektes war die Planung und Durchführung eines Coolness- und Antigewalttrainings an der Hulda-Pankok- Gesamtschule in Düsseldorf Bilk. In Kooperation mit der evangelischen Jugendberatung wurden 12 Module (Unterrichtseinheiten) geplant und mit einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Klasse 6 umgesetzt. Immer mittwochs in der Zeit von 14.45 bis 16.15 Uhr wurden u.a. Themen bearbeitet wie Aufmerksamkeit, Respekt, Mobbing und Gewalt. Durch soziale Gruppenspiele und Elemente aus der Abenteuer- und Erlebnispädagogik wurde so ein erfolgreiches Coolness Training durchgeführt. Die Mitarbeiter arbeiteten nach der Konfrontativen Pädagogik und entwickelten gemeinsam mit der Gruppe Lösungsstrategien. Höhepunkt der Gruppe war der abschließende Besuch in einem Hochseilgarten. Die erfolgreiche Zusammenarbeit soll 2009 fortgesetzt werden. An der Schule für Lernbehinderte, der ErichKästner-Förderschule in Flingern, baute das Fanprojekt im Rahmen des alljährlichen Sommerfestes einen StreetsoccerCourt auf. Von den ca. 150 Schülern nahmen über 50 Kinder in der Altersspanne von 8 bis 17 Jahren aktiv am Streetsoccer-Kick teil. Bis zum Sommer 2008 wurde regelmäßig an einem Nachmittag in der Woche ein Sportprogramm im Rahmen der Offenen Ganztags Schule (OGS) angeboten. Diverse Schüler und Schülerinnen wurden vom Fanprojekt und Fortuna Düsseldorf zu einem Fortunaspiel in die LTU-Arena eingeladen. In Kooperation mit der Fachhochschule Düsseldorf besuchte das Fanprojekt zweimal Studentinnen und Studenten, um ihnen die Arbeit des Fanprojektes vorzustellen. Junge Erwachsene aus der Ultra- Szene gaben einen Einblick in ihre Subkultur. FERIENPROGRAMM IN KOOPERATION MIT DEM JUGEND- UND SPORTAMT UND DEM STADTSPORTBUND (OLYMPICADVENTURE-CAMP) UND WELTKINDERTAG Bereits zum fünften Mal veranstaltete die Sportstadt Düsseldorf, immer in der letzten Ferienwoche täglich von 13.00 bis 19.00 Uhr, vom 02.08.08 bis 09.08.08, ein großes Sportcamp (Olympic- Adventure- Camp) für Kinder und Jugendliche auf dem Apolloplatz und unter der Rheinkniebrücke. Insgesamt wurden mehr als 40 Sport-Trend und Bewegungs-Sportarten angeboten. An den Aktionstagen organisierte es Streetsoccer-Turniere und freien Fußballkick für Kinder und Jugendliche aus Düsseldorf und der Umgebung. Höhepunkt war der 6. August mit dem NRW-Streetsoccer-Cup („Let´s Kick Racism Out“) und dem Besuch des Fortunaspielers Walbaum und den Fortunaoffiziellen Tom Koster und Thomas Allofs. Insgesamt wurden in dieser Woche über 50.000 Kinder und Jugendliche durch das Programm angesprochen. Am 23.09.08 beteiligte sich das Fanprojekt erneut am Weltkindertag in Düsseldorf und organisierte ein StreetsoccerTurnier und freies Fußballspiel für Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Düsseldorfer Stadtgebiet. EM-FANPROJEKT UND NRWSTREETSOCCER-TOUR 2008 Um die Fan-Begeisterung der Fußball-Europameisterschaft 2008 (Schweiz und Österreich) in Deutschland aufrecht zu halten und jugendliche Fußballfans aktiv mit einzubeziehen, haben die Fan-Projekte in NRW im Jahr 2005 ein „Straßenfußballkonzept“ entwickelt, das unter dem Titel „Let´s Kick racism out“, (NRW- Streetsoccer-Tour ) in neun Städten mit Fan-Projekten umgesetzt wurde. Um den integrativen und antirassistischen Grundgedanken des Fußballs ausdrücklich zu betonen, bestanden die Teams (ca. 5 bis 6 Spieler) aus mindestens drei unterschiedlichen Nationalitäten. Die FanProjekte verfolgten mit dieser NRW-Tour folgende Ziele: Durch die kulturelle Vermischung der Teams wurde ein deutliches Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Mädchen spielten bei den Turnieren eine wichtige Rolle. Fußballbegeisterung ist geschlechterübergreifend. In Düsseldorf nahmen am 6. August an die 150 Kinder und Jugendliche im Rahmen des Olympic-Adventure-Camps teil. Weitere Streetsoccer Termine im Jahr 2008 waren der 1. Mai im Hofgarten für ca. 200 Kinder und Jugendliche. Insgesamt wurde das Familienfest von 7.000 Teilnehmern besucht. Den Abschluss bildete der „Streetkick“ am Weltkindertag in Kooperation mit Jugendamt, Jugendverbänden und UNICEF. Wie bereits schon erwähnt begleiteten und betreuten zwei Mitarbeiter des Fanprojektes Düsseldorf Fans zur Europameisterschaft nach Österreich und in die Schweiz. Mit Hilfe des Deutschen Fußball Bundes konnten Tickets nur über das Fanprojekt bestellt werden. Darüber hinaus wurden an den Tagen, an dem die Deutsche Nationalmannschaft spielte im Fancafé ein EM-Programm angeboten. In Kooperation mit der Fachstelle für Gewaltprävention hat der Jugendring Düsseldorf das Präventionstheaterstück „Ganz schön blöd“ von Zartbitter Köln e.V. flächendeckend Düsseldorfer Grundschulen kostenfrei angeboten und somit die Präventionsarbeit im Grundschulbereich zum Thema sexuelle Übergriffe und Angstmache unter Kindern, Handygewalt sowie sexuelle Ausbeutung im Internet und per Spielkonsole vorangetrieben. 1. PROBLEMLAGE 2. PROJEKTDARSTELLUNG Mobbing hat viele Facetten. Seit einiger Zeit bezieht Mobbing sich nicht mehr nur auf den realen Alttag von Kindern und Jugendlichen; die Neuen Medien werden ebenfalls genutzt, um sexuelle und körperliche Gewalt Schwächeren zuzufügen. Denn sie werden bei Repressalien fotografiert und gefilmt, daraufhin werden die Szenen der Gewalt mit dem Handy verbreitet. Diese Bilder und Filme werden nicht nur auf private Websites allen Internetusern zugänglich gemacht, sondern auch auf Social Network Seiten wie „Schüler.vz“ „MySpace“, „youtube“. Formen von Handygewalt und (sexueller) Gewalt im Internet reichen von verbalen Belästigungen, Beschimpfungen, Demütigungen bis hin zu Verleumdung, Mobbing, Erpressung und auch Mutproben in Form von Konfrontation mit pornografischen Material, etc.. Das Erschreckende ist, dass bereits Grundschülerinnen und -schüler über Handys verfügen und somit bereits auf dem Schulhof mit diesem Problem konfrontiert werden. Der Jungendring Düsseldorf und die Fachstelle für Gewaltprävention führte die Maßnahme wie folgt durch: Das Präventionstheaterstück „Ganz schön blöd“ von Zartbitter Köln e.V. hatte am 14.10.2007 Premiere in Köln und am 26.10.2007 die Düsseldorfer Premiere bei der Fachtagung (Bild Fachtagung3) „Sexualisierte Gewalt - Hilfen im pädagogischen Alltag“ deren Veranstalter der Jugendring Düsseldorf, die Fachstelle für Gewaltprävention sowie weitere Kooperationspartner waren. Im Anschluss an die Aufführung wurde großes Interesse gezeigt, dass Theaterstück auch mit den eigenen Schülerinnen und Schülern besuchen zu können, da das Thema hoch aktuell ist und es keine Konzepte, Präventionsmaterialien o.ä. für den Primarbereich gibt. Acht Aufführungen des Theaterstücks an vier Standorten zentral in Düsseldorf mit anschließendem Nachgespräch mit den Theaterpädagoginnen und -pädagogen von Zartbitter Köln e.V.. Anschließendes Nachgespräch der Lehrerinnen und Lehrer mit ihren Schülerinnen und Schülern über ihr Erfahrungswissen, ihre Gefühle, Eindrücke und Sorgen. Die Schule hatte die Auflage, die Maßnahme in die Unterrichtsreihe einzubeziehen. JUGENDRING DÜSSELDORF 24 JAHRESBERICHT 2008 25 GEWALtPRaeVEnTION 2.1 PRÄVENTIONSTHEATERSTÜCK „GANZ SCHÖN BLÖD“ Das Theaterstück „Ganz schön blöd“ richtet sich gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Jungen im Grundschulalter. Es fördert das Vertrauen der Kinder in die eigene Wahrnehmung, unterscheidet zwischen schönen und blöden Gefühlen, fördert ein gesundes Misstrauen gegenüber Grenzverletzungen und somit das Vertrauen in sich selbst. Unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Präventionskonzepte vermittelt das Theaterstück Mädchen und Jungen, dass es mutig ist, zu den eigenen Ängsten zu stehen und sich in komischen und belastenden Situationen Hilfe zu holen – denn „Hilfe holen ist kein Petzen und kein Verrat!“. „Ganz schön blöd!“ vermittelt Handlungskompetenzen gegen sexuellen Missbrauch durch Erwachsene. Es stärkt Mädchen und Jungen gegen Angstmache und sexuelle Übergriffe durch Jugendliche und Gleichaltrige und setzt auf eine altersgerechte Art und Weise einen deutlichen Schwerpunkt in der Vorbeugung von Gewalt im Internet, per Handy und Spielkonsole. 2.2 BESUCH DER VERANSTALTUNG 2.3 STANDORTE DER DURCHFÜHRUNG 3. FAZIT In 2008 hat der Jugendring Düsseldorf und die Fachstelle für Gewaltprävention an vier Standorten mit acht Theateraufführungen des Theaterstücks „Ganz schön blöd“ ca. 1066 Schülerinnen & Schüler sowie ca. 68 Pädagoginnen und Pädagogen erreicht. Die Aufführungsorte wurden bewusst in verschiedenen Stadtteilen ausgewählt, um den Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen, das Theaterstück in ihrer Nähe zu besuchen. Der Erfolg der Kampagne spiegelt sich in den positiven Rückmeldungen im Anschluss an die einzelnen Veranstaltungen als auch in der Auswertung wieder. Die Auswertung zeigt jedoch auch, dass Impulse in Form eines Theaterstückes nur sinnvoll sind, wenn sie in eine Maßnahme eingebettet sind, die die Pädagoginnen und Pädagogen schult und zusätzlich mit der Zielgruppe längerfristig gearbeitet wird. Haus der Jugend (Zwei Theateraufführungen) Gemeinschaftsgrundschule Richardstraße (Zwei Theateraufführungen) Kooperation: Henri Dunant Schule & Städt. Marienschule (Zwei Theateraufführungen) Kooperation: Martin Luther Schule & Förderschule (Zwei Theateraufführungen) Die einzelnen Maßnahmen wurden per Fragebogen ausgewertet und reflektiert Jede Schule leistete mit der Teilnahme an dem Theater-Präventionsprojekt einen wichtigen Beitrag zur Stärkung von Selbstwahrnehmung und Selbstbehauptung ihrer Schülerinnen und Schüler. Mobbing, Happyslapping und andere Gewalt sowie Hilfeholen und Nein-sagen wurden thematisiert. Die Kinder wurden sensibilisiert, grenzverletzendes Verhalten wahrzunehmen, zu erkennen und einzuordnen und sich einer Vertrauensperson mitzuteilen. Es wurde eine Möglichkeit geschaffen, gemeinsam ins Gespräch zu kommen und sich jemanden anzuvertrauen. der Schule abhängt. Bei vielen Lehrern und Lehrerinnen war das Thema bei den ersten und den zweiten Klassen noch keines oder wurde nicht als solches wahrgenommen. Schließlich zeigt die Frage „Wünschen Sie Hilfe für die Umsetzung?“ eindeutig keinen Bedarf nach einer Fortbildung, Material, o.ä. zu diesem Thema. Entweder wird dieses Thema nicht wahrgenommen oder nicht als wichtig erachtet, oder die Lehrkräfte sind bereits gut ausgebildet, was die Auswertung der Frage nach dem Wunsch nach Vertiefung revidiert (siehe Graphik unten). Wünschen Sie sich Hilfe für die Umsetzung? 15% ja nein 85% Wünschen Sie sich Vertiefung in das Thema? Dabei benennt das Theaterstück nicht nur die Problematik, sondern fördert die Widerstandskraft und Solidarität der Kinder untereinander, die Übergriffe per Handy und Internet keineswegs cool, sondern gemein finden. Bewertung der Kampagne 0% 17%3% 24% sehr gut gut befriedigend ausreichend 56% ungenügned ja 48% 52% Die Ergebnisse der Auswertungsbögen belegen, dass das Präventionskonzept mit dem Theaterstück „Ganz schön blöd“ sowohl bei der Schülerinnen und Schülern als auch bei den Pädagoginnen und Pädagogen gut angekommen ist. Unten aufgeführt ist die Bewertung der Pädagoginnen und Pädagogen. Jedoch ist deutlich aus den Reflexionsbögen zu ersehen, dass der Bedarf, dieses Thema im Primarbereich in den Unterricht einzubinden, stark von dem Lehrer bzw. der Lehrerin und vom sozialen Einzugsgebiet nein Mit dem Theater-Präventionsprojekt sollte jedoch auch ein Netzwerk zum Schutz der Kinder vor sexueller Gewalt aufgebaut werden, indem die Lehrkräfte und die Schulleitung aktiv in das Projekt eingebunden wurden. Es zeigte sich, dass diesem Anspruch nur ansatzweise gerecht werden konnte. Die Lehrkräfte hätten eine separate Fortbildung evtl. eine Konzeptentwicklung nutzen müssen, um gemeinsam dieses Thema in den Schulalltag einfließen lassen zu können. Der Jugendring Düsseldorf plant in 2009 die Präventionskampagne „@lles nett im net?“ wieder durchzuführen. Die Elemente der Kampagne aus 2007 sollen in überarbeiteter Form durchgeführt werden, da sich dieses Konzept bewährt hat. Es werden zwei Theateraufführungen des Stückes „click it“ von Zartbitter Köln e.V. an jeweils zwei Standorten in Düsseldorf aufgeführt werden. Zwei Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte aus Jugendhilfe und Schule sind geplant sowie zwei geschlechtsspezifische Internetworkshops, die die Medienkompetenz der Jugendlichen schulen sollen. Da mindestens nach einem halben Jahr einzelne Dialoge des Präventionstheaterstücks „click it“ von Zartbitter Köln e.V., welches den Aufhänger der Kampagne bildet, wieder neu geschrieben werden, freuen wir uns auf ein hoch aktuelles Präventionstheaterstück und begeisterte Jugendliche wie auch Pädagogen und Pädagoginnen. JUGENDRING DÜSSELDORF 26 Der „Kleine Stern“ ist ein Hilfsprojekt für Kinder und Jugendliche in Tschetschenien. Im Jahr 1997 wurde der „Kleine Stern“ (Rehabilitationszentrum für traumatisierte Kinder) von Barbara Gladysch (Mütter für den Frieden), Chris Hunter (Centre for Peacemaking und Community Development CPCD) und tschetschenischen Freunden in Grosny gegründet. Seitdem gibt es die therapeutischen Einrichtungen (Little Star Points) in Tschetschenien. Der Trägerverein des Jugendringes e.V. kooperiert mit den Organisationen und verwaltet das gemeinsame Spendenkonto. In der Geschäftsstelle werden die Gelder gebucht, Ausgaben abgerechnet und Spendenbescheinigungen ausgestellt. Ferner sind die Mitarbeiter/innen bei der Realisierung von Veranstaltungen des Kleinen Sterns und der Erstellung von Arbeitsmaterial sowie bei der Öffentlichkeitsarbeit des Projektes behilflich. Im Jahr 2005 erhielt Barbara Gladysch für ihr Engagement den Friedenspreis der Düsseldorfer Friedensbewegung. Im vergangenen Jahr 2008 konnten gemeinsam Spenden in Höhe von 16871,42 Euro gesammelt werden, die ohne Verwaltungskosten dem Hilfsprojekt zugeführt wurden. platzes in Grosny ist ein Projekt vom „Kleinen Stern“. Unter großem Beifall von vielen Kindern und Eltern wurde er im Mai 2008 eingeweiht. 27 HAUS DeR JuGEND & VErLeih klEiNeR stErn KLEINER STERN JAHRESBERICHT 2008 THERAPIEKONZEPT HAUS DER JUGEND drat hielt sechs seiner Sitzungen im Haus Das Therapiekonzept im „Kleinen Stern“ während der Kriegsjahre hat sich als notwendig und richtig erwiesen. Die Wirklichkeit im Jahr 2008 erfordert andere Schwerpunkte in der pädagogischen und psychologischen Arbeit. Die Aufmerksamkeit richtet sich nicht nur weiterhin auf die Kinder, sondern im besonderen Maße auch auf deren Familien, vor allen Dingen auf die Mütter. Die Frauen brauchen dringend psychologische Unterstützung bei der Bewältigung ihrer psychischen Probleme, die ihnen erst nach Beendigung der Kriegszeiten bewusst wurden und erst jetzt zutage treten. Auffallend ist, dass es den Kindern in den letzten beiden Jahren besser geht, sie aber über das ihnen befremdliche Verhalten ihrer Mütter irritiert sind und im „Kleinen Stern“ für sie um Hilfe anfragen. So beginnt nun im „Kleinen Stern“ die familientherapeutische Arbeit und die Mitarbeiter haben die Hoffnung, dafür eines Tages ein größeres Zentrum in Grosny anzubieten. Das Haus der Jugend beherbergt seit Oktober 1995 die Geschäftsstelle des Jugendringes und seine Projekte. Das städtische Gebäude, welches per Nutzungsvertrag mit der Stadt Düsseldorf dem Trägerverein des Jugendringes übertragen wurde, findet immer größeren Zuspruch und ist zum Kristallisationspunkt der Düsseldorfer Jugendverbandsarbeit geworden. Das Haus der Jugend wurde im Jahr 2008 von 13 regelmäßigen Gruppen frequentiert. Hinzu kommen zahlreiche Einzelveranstaltungen des Jugendringes, seiner Projekte, der Mitgliedsverbände des Jugendringes, des Jugendrates und der städtischen Jungen Aktionsbühne. Die Angebotspalette reicht von Tagungen und Seminaren, Weiterbildungs- und Therapieangeboten, bis zu Konzerten und Theaterveranstaltungen. Insgesamt wurden im Haus der Jugend im vergangenen Jahr mehr als 200 Einzelveranstaltungen durchgeführt. Das Haus wird während der gesamten Woche, also auch an den Wochenenden, genutzt. Die Mitarbeiter/innen des Hauses standen bei der Realisierung der Veranstaltungen mit Rat und Tat bereit und stellten bei Bedarf die entsprechende Veranstaltungstechnik zur Verfügung. Im Sommer sowie in den Herbstferien finden im Haus der Jugend Angebote im Rahmen der „Düsselferien“ statt (Träger: Stadt Düsseldorf). staltungsanzahl im Haus der Jugend ha- Das Verleihprojekt des Jugendringes möchte ben wir uns dafür entschieden, die Räume seine Mitgliedsverbände und andere Organi- des Haus der Jugend nicht mehr für private sationen bei der Durchführung der verschie- Vermietungen (Feiern, Hochzeiten etc.) zur densten Veranstaltungen unterstützen. Verfügung zu stellen. Dadurch wurde eine erhebliche Lärmreduzierung für die Anwohner erreicht. An jedem Montag und an jedem ersten Dienstag oder Donnerstag findet das Fancafé statt. Außerdem veranstaltet das Das räumliche Angebot richtet sich in erster Linie an die Mitgliedsverbände des Jugendringes, die davon kostenfrei Gebrauch machen können. Neben dieser Zielgruppe können aber auch weitere Gruppen, Verbände, Initiativen und auch Einzelpersonen die Räume im Haus nutzen, sofern freie Kapazitäten bestehen. Für die Überlassung wird ein geringes Nutzungsentgelt erhoben, welches wieder in das Haus investiert wird. In den vergangenen Jahren wurde das Haus der Jugend für zahlreiche Fortbildungen und Seminare des Jugendamtes, des Jugendringes, des Fan-Projektes und des Düsseldorfer Appells genutzt. Der Jugen- Gegen eine geringe Gebühr, die für die Ersatzbeschaffung, Reparatur und Ergänzung Verwendung findet, können die folgenden Materialien entliehen werden: Fan-Projekt an jedem ersten oder vierten Samstag den Fan-Brunch im Café. Die traditionelle Kindersachenbörse steht Besuchern an jedem zweiten Samstag, die Kombibörse an jedem dritten Samstag im Monat offen. In unregelmäßigen Abständen werden in der Halle gut besuchte Lesungen, Theateraufführungen und Konzerte veranstaltet. Die folgenden Räume können im Haus der Jugend genutzt werden: Café (mit Küchenzeile, Elektrogeräten, Geschirr, Musik- und Lichtanlage), Konferenz- und diverse Gruppen- oder Seminarräume, Veranstaltungshalle, Garten und Außengelände. Zu den regelmäßigen Nutzer/innen des Hauses im Jahr 2008 gehörten: Fortuna Fancafé, Jugendrat Düsseldorf, BdP – Pfadfindergruppen, Dancing Rebels, Square Dance Company, TSC contact Düsseldorf e.V., AVP - Russische Jugendgruppe, Die Stadtisten – Theatergruppe, JAB – Börsen. Einzelveranstalter sind: Düsseldorfer Ap- • CD-DVD-Player DVP-NS 300 • Funkanlage Sennheiser • LCD-Datenbeamer • Leinwand 180 x 240 • Lichtanlage (Steuergerät + 2 Traversen PAR 56 je 4 Stück) • Lichttraverse PAR 56 • MD Rekorder Sharp MD MT190 • MD Deck Sony MDS-JE 530 • Mikrofonkoffer Sennheiser 7 Stück • Mikrofonkoffer SM 58 6 Stück • Mobile Beschallung Anchor • Mobile Beschallung Zeck • Aktivbox DS 15A • Stehtische • Veranstaltungsbecher 420 Stück/Kiste • Biertischgarnituren 1 Tisch 2 Bänke • Paellapfanne • Würstchenbräter • Kaffeebecher Porzellan • Geschirr und Besteck pell, Fanprojekt, JAB, Jugendamt und andere Träger, Stadt Düsseldorf (Düsselferien), Jugendrat, Vereine, Verbände und Initiati- Der „Kleine Stern“ gibt Kindern und Jugendlichen Schutz, Hilfe, Lebensmut und Orientierung. Dafür stehen Therapeutinnen und Pädagogen mit Zeit, Aufmerksamkeit, Zuwendung und kompetentem Wissen und Können zur Verfügung. Seit 1996 fährt Barbara Gladysch zweimal im Jahr zu „ihren“ Kindern nach Tschetschenien, unterstützt dort mit Rat und Tat die therapeutische Arbeit und bringt regelmäßig Geldspenden vom Düsseldorfer Konto nach Grosny. Davon wird Dringendes und Notwendiges für die Kindergruppen angeschafft und/oder individuelle (z.B. medizinische) Hilfen bezahlt. Auch der Bau des ersten öffentlichen Spiel- SERVICE & VERLEIH der Jugend ab. Aufgrund der hohen Veran- ven. Das Angebot wird weiter ausgebaut. Die genauen Verleihbedingungen sowie die aktuellen Verleihgebühren sind in der Geschäftsstelle des Jugendringes per email unter [email protected] oder unter der Telefonnummer 0211/ 892 20 20 zu erfragen. 28 FAZIT Geschafft, das war das Jahr 2008 im Jugendring Düsseldorf. Vielen Dank! Wenn Du diesen Text nun liest, hast Du mit größter Wahrscheinlichkeit auch den Rest des Berichtes gelesen und einen Einblick in die umfangreiche Arbeit des Jugendringes erhalten. Solltest Du nur partielle Abschnitte von diesem Bericht gelesen haben mit dem Ziel, Dich über bestimmte Projekte zu informieren, ist dies auch gut, vorausgesetzt, Du hast die Informationen erhalten, die Du Dir erhofft hast. Wenn nicht fühle Dich willkommen, unsere Homepage www.jugendring-duesseldorf zu besuchen oder mit einem unserer Mitarbeiter in der Geschäftstelle Kontakt aufzunehmen. Gern werden wir Dir helfen, Antworten auf Deine offenen Fragen zu finden. Wenn ich den Jugendring-Kalender für das Jahr 2009 betrachte, sehe ich schon einige Events, die sehr vielversprechend sind und es sicherlich verdient haben, besucht zu werden. Du bist herzlichst eingeladen, uns und unsere Aktivitäten im kommendem Jahr zu nutzen und zu begleiten. Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich das Fazit in der Du- oder in der Sie-Form schreibe. Letztlich habe ich mich für die Du-Form entschieden, nicht weil ich irgendjemandem vor dem Kopf stoßen möchte, sondern weil dies der Bericht des Jugendrings ist und wir uns mit Du anreden. Ich hoffe auf Ihr Verständnis. Ich würde mich freuen, Dich auf einer der zahlreichen Veranstaltungen begrüßen zu können, bis dahin Christian Banz JUGENDRING DÜSSELDORF Satz & Layout www.annablombach.de