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Tierarztpraxis in Düsseltal
TightRope® - eine minimalinvasive Technik zur Behandlung
des Kreuzbandrisses beim Hund
Was ist ein Kreuzbandriss?
Die beiden Kreuzbänder im Knie des Hundes stellen eine
feste Verbindung zwischen Oberschenkel und Unterschenkel her und sind somit elementar wichtig für die Stabilität
dieses Gelenks. Man unterscheidet zwischen dem vorderen
und dem hinteren Kreuzband.
Bei einem Kreuzbandriss (KBR) kommt es zu einer Zerstörung eines oder beider Bänder, was eine Instabilität des
Kniegelenks nach sich zieht. Auch ein Anriss des Kreuzbandes ist möglich. Die Ursache für einen KBR sind meist
Traumata beim Springen und Toben. Eine Überlastung der
betroffenen Gliedmaße oder erbliche Veranlagung spielen
bei der Entstehung eine Rolle.
Welche Symptome sind typisch für einen Kreuzbandriss?
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Plötzlich auftretende Lahmheit
Hochhalten der betroffenen Gliedmaße
Nach außen Stellen der Gliedmaße im Stehen oder Sitzen
Steifheit der Gliedmaße
Bewegungsunlust
Schmerzen bei Berührung des Knies
Schwellung des Gelenks
Wie kann eine sichere Diagnose gestellt werden?
Zu Beginn der Untersuchung stellt der Tierarzt wichtige Fragen nach den Symptomen und dem Zeitraum, wann diese
aufgetreten sind. Es folgt eine Gangbildanalyse, die dem Untersucher schon wertvolle Hinweise auf die Erkrankung
gibt. Das Wichtigste ist aber eine gründliche Untersuchung des Kniegelenks. Schmerzen und Schwellung des Knies
können zwar vorkommen, sind aber nicht beweisend für einen KBR. Der so genannte „Schubladentest“ und der
„Tibiakompressionstest“ zeigen eine pathologische Beweglichkeit des Unterschenkels gegen den Oberschenkel. Sind
diese Tests positiv, steht die Diagnose Kreuzbandriss fest. In manchen Fällen ist es notwendig den Hund dafür kurz
Tierarztpraxis Düsselpfoten, Eduard- Schloemann- Straße 35, 40237 Düsseldorf,
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zu sedieren, insbesondere bei sehr großen Hunden mit einer sehr hohen Muskelspannung.
Es folgen Röntgenaufnahmen des Kniegelenks, um bereits entstandene Knorpelschäden oder Arthrosen
auszuschließen.
Wie wird ein KBR behandelt?
Vorweg ist zu sagen, dass ein gerissenes Kreuzband von
selbst nicht mehr heilen kann. Die Stabilität des Kniegelenks muss auf andere Weise wieder hergestellt werden.
Konservative Heilung
Eine „Heilung“ ohne Operation sollte nur bei Patienten in
Betracht gezogen werden, die leichter als 15 kg sind und
bei denen Umstände wie hohes Alter oder erhöhtes Narkoserisiko gegeben sind. Dabei sollte über längere Zeit ein
Schmerzmittel gegeben werden und die Gliedmaße muss
durch einen Verband oder eine Bandage über 6-8 Wochen
ruhig gestellt werden. Das Bindegewebe und die Muskulatur
übernehmen dann die Stabilisierung des Gelenks, welche
aber nie ganz vollständig wieder hergestellt werden kann.
Durch eine vermehrte Beweglichkeit im Knie kommt es häufig zu Arthrosen und Folgeschäden an den Menisken.
Chirurgische Therapie des KBR
Es sind sehr viele verschiedene chirurgische Methoden des KBR des Hundes bekannt. Alle gemeinsam haben das
„Cleaning up“ des Kniegelenks. Dabei wird die Gelenkkapsel eröffnet und Reste des gerissenen Bands entfernt.
In manchen Fällen müssen auch Teile oder auch der gesamte Meniskus entfernt werden. Dieser erste Schritt ist sehr
wichtig, damit nichts mehr auf den glatten Gelenkflächen reiben kann.
Im nächsten Schritt muss eine Stabilität des Gelenks wieder hergestellt werden. Im Folgenden soll ein kurzer Überblick über die häufigsten Methoden gezeigt werden:
Bei Katzen oder sehr leichten Hunden ist meist eine einfache „Kapselraffung“ ausreichend, bei der mit einer speziellen Nahttechnik die Gelenkkapsel so vernäht wird, dass eine ausreichende Stabilität entsteht.
Diese Technik wird häufig noch kombiniert mit einem extrakapsulären Bandersatz durch einen sehr stabilen, nicht
resorbierbaren Faden.
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TPLO = Tibeal Plateau Leveling Osteotomy
Dabei wird der Unterschenkelknochen halbkreisförmig durchgesägt und so geschwenkt, dass sich der Winkel im Knie
ändert. Durch eine spezielle Knochenplatte werden die Knochenenden in dieser Position fixiert. Die veränderte Stellung des Gelenks führt zu einer verbesserten Stabilität bei Belastung der Gliedmaße.
TTA= Tibial Tuberosity Advancement
Bei dieser Methode wird der vordere obere Teil des Schienbeins abgetrennt und mit Hilfe eines Keils und einer Platte
in einem anderen Winkel so fixiert, dass der Oberschenkel nicht mehr nach vorne gleiten kann.
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Beide Techniken haben sehr gute Erfolge und die meisten Patienten können schon schnell nach der Operation wieder
laufen. Der Nachteil, den beide Methoden aber gemeinsam haben, sie sind sehr invasiv und sehr kostenaufwändig.
Eine relativ neue nichtinvasive Methode zur Behandlung des KBR ist die TightRope CCL der Firma Arthrex®.
Die TightRope CCL Technik wurde als minimal- invasives Verfahren zur extrakapsulären Stabilisierung des vorderen
Kreuzbandes entwickelt. Nach einem „Cleaning up“ des Kniegelenks wird eine Kapselraffung durchgeführt. Eine weitere Stabilisierung erfolgt durch den extrakapsulären Bandersatz. Das Implantat besteht aus einem Material, ähnlich
Kevlar, welches sehr stabil ist und gleichzeitig gut vom Körper vertragen wird.
Ein Verrutschen des Implantats ist nicht möglich, da dieses durch zwei Bohrungen durch den Ober- und Unterschenkelknochen fest an seiner definierten Position bleibt. Die Enden des Implantats sind durch zwei Titananker gesichert.
TightRope CCL verhindert ebenso wie die TPLO und die TTA einen Vorschub des Schienbeins, das Auslösen der
„Schublade“ und eine Innenrotation der Gliedmaße.
Gleichzeit erlaubt die Technik aber eine optimale Gelenkbeweglichkeit.
Die Technik der TightRope CCL wird auch erfolgreich in unserer Praxis durchgeführt.
Wenn Sie fragen zu dieser Methode oder allgemein zum Thema Kreuzbandriss haben, wenden Sie sich bitte an unsere Praxis unter 0211- 22 96 28 22 oder per Mail an [email protected]
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