Wie das Pinguin-Update zehn große SEO-Irrtümer entlarvt
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Wie das Pinguin-Update zehn große SEO-Irrtümer entlarvt
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Weiterleiten Artikel merken Was haben Pandas und Pinguine eigentlich gemeinsam? Abgesehen davon, dass es die Namen von Google-Updates sind, bei deren Rollout es SEOs kalt den Rücken hinunterlief - den einen deutlich mehr als den anderen? Es gibt darüber hinaus noch einige verbindende Elemente: • Bild: Josh Landis / U.S. Antarctic Program Photo Library • Halten Ausschau nach einem Spam• Suchergebnis zum Futtern: Kaiserpinguine in der Antarktis Die Farben beider Tiere sind schwarz-weiß (was unter SEOs als Anspielung auf Googles Unterscheidung zwischen Black-Hat- und White-Hat-SEOs gelesen wurde - was ziemlicher Unfug ist) Beide Updates reduzierten in den Suchergebnisseiten den Anteil von qualitativ minderwertigen Seiten - oder zumindest dessen, was Google dazu zählt. Beide Updates drehen sich im Kern um Nutzwert und den Faktor Mensch: So wie der Panda den Mehrwert von Seiten anhand Absprungraten und Verweildauern in den Fokus stellte, so stürzt sich der Pinguin gnadenlos auf alles, was bei den Links artifiziell aussieht: Künstlich herangezüchtete Verlinkungskonstrukte, die meist auf mit Money-Keywords vollgestopfte Seiten führen - davon ernährt sich der Pinguin. Jammern 2.0: Das böse Google und die armen SEOs Einer der interessantesten Nebeneffekte des Pinguins ist jedoch jenseits der Google-Suche zu beobachten: Denn er hat vor allem enthüllt, wie doch weite Kreise der SEO-Branche nach wie vor ihren Job als eine rein technische Optimierungsleistung begreifen - und in Google den unberechenbaren Bösewicht sehen, der ihnen die Geschäftsmodelle zerschießt. In den Diskussionsforen der SEO-Portale, auf Facebook und anderen sozialen Netzen, meldete sich eine SEO-Fraktion zu Wort, die den Schuldigen dafür gefunden hat, dass ihre Seiten aus dem Index geflogen sind: Es ist Google selbst. Denn niemand anderes als die Suchmaschine hat ja jahrelang all jene Black-Hat-Strategien schweigend geduldet und damit gut geheißen. Und jetzt auf einmal will die böse Suchmaschine nichts mehr wissen von Artikelverzeichnissen, Linkfarmen und all den anderen BlackHat-Instrumenten. Das empfinden diese Pinguin-Opfer als zutiefst ungerecht. Sie sehen nicht den normalen Nutzer, der einfach nur eine Information googeln will. Und der dann mit künstlich hochgezüchteten Spam-Konstrukten in den SERPs belästigt wird, die dort genauso viel zu suchen haben wie "billige Viagra-Importe" oder "sensationelles Angebot zur Penis-Verkürzung" im EMail-Postfach. Nämlich nichts. SEO wird nicht seine Bedeutung verlieren - nur die SEOs, die nicht in strategischen Kategorien denken (chart: Barketing) Wie anders das jedoch viele Optimierer sehen, zeigt unter anderem die Diskussion rund um einen Post auf Facebook. Der Online- Marketeer und SEO Karl Kratz postete dort mit einem gerüttelt Maß an Spott für die jammernde Fraktion unter den SEOs: "Google zerstört keine Existenzen. Selbst wenn die Suchmaschinenfirma alle meine Onlineprojekte aus dem Index wirft, kann ich doch nicht ernsthaft Google für meine (dann wohl fahrlässig konzipierte) Onlinemarketing-Strategie verantwortlich machen?" Doch, man kann. Ganz einfach, indem man mal eben komplett wegdiskutiert, was Google ist und will und sich selbst ins Zentrum stellt: Da erinnerte ein SEO an die Verantwortung von Google als Monopolisten - so als handele es sich bei der Relation Google zu SEO um ein Angestelltenverhältnis. Gar besser als Google selbst wusste ein anderer SEO, was die Suchmaschine wirklich will: "Google verlangt technische Optimierung" - eine gewagte, wenn auch weit verbreitete These - besonders wenige Tage nach dem Pinguin-Rollout, das die reine Technikschrauberei soeben zugunsten organisch gewachsener Links abgewatscht hatte. Aber dann ist es doch dumm, wenn viele, viele andere SEOs einem sagen, dass dieses Update und seine Konsequenzen abzusehen waren. Dann gibt es doch eigentlich keinen validen Grund mehr, die Schuld jemand anderem zuzuschieben. Doch. Das geht ganz einfach: Man blendet aus, dass durchaus einige Experten, darunter sogar SEOs, schon lange daraufhin gewiesen haben, dass Black-Hat-Strategien in die Sackgasse führen: Es sei doch ganz einfach im Nachhinein auf die Webmaster-Richtlinien von Google zu verweisen, wenn jahrelang alles gut gegangen sei, ist da wieder und wieder zu lesen. SEO Hanns Kronenberg vom SEO-Tool-Anbieter Sistrix kann es nicht wirklich nachvollziehen, wenn nun viele SEOs den Überraschten geben: "Die guten SEOs predigen schon ewig, dass das Backlink-Profil natürlich aussehen muss", sagt Kronenberg. Die Frage ist natürlich ob man das zwingend will - aber selbstverständlich muss der einsichtige Black-Hat-SEO dann zumindest einsehen, wohin ihn seine Strategie führt: "Man kann verschiedene Geschäftsmodelle verfolgen: Etwa drei Monate oben zu bleiben und in dieser Zeit so viel Geld zu verdienen wie möglich. Das hat in der Vergangenheit sicher viel zu gut funktioniert. In diesem Sinne sehe ich im Pinguin-Update auch keine Offensive gegen SEO als vielmehr gegen Spam, gegen absolut künstliche Links." Bild: Kronenberg Internet Marketing Hanns Kronenberg Als einen Schlag gegen SEO war bereits die Ankündigung Matt Cutts vor dem Pinguin-Start gewertet worden. Der Google-Ingenieur und oberste Spam-Bekämpfer der Suchmaschine hatte bereits Mitte April angekündigt, Google werde Über-SEO ins Visier nehmen . Kein Schlag gegen SEO und erst recht keine Überraschung, konstatiert Daniel Wette , Geschäftsführer von Suchmaschinenoptimierer Fairrank :"Google hat seine Spielregeln nicht verändert, das Penguin-Update bringt keine bahnbrechenden Neuerungen mit sich. In Folge des Updates kann Google jetzt allerdings besser als zuvor erkennen, wer sich an seine Regeln hält und wer nicht." Für die Zukunft bedeutet das laut Daniel Wette nicht das Ende von SEO, sondern eine Neuorientierung der Optimierer: "Auch in Zukunft wird SEO als Kanal wichtig sein - nur sollten dabei die Inhalte und der Nutzen für den User im Vordergrund stehen." Nach den Merkmalen befragt, die Google mit dem Pinguin besonders hart bestraft hat, öffnet Wette aber doch noch ein kleines Fensterchen für die Zukunft des eher Bild: Fairrank GmbH technisch operierenden SEOs: "Das Pinguin-Update heißt aber nicht, dass man grundsätzlich keinen Linkkauf mehr betreiben sollte oder dass Google jetzt alles erkennt Daniel Wette und bestraft. Man muss das Thema nur intelligenter angehen." Also: Sich nicht erwischen lassen? Das ist für den Moment sicherlich nicht verkehrt. Aber es beißt sich schon ein wenig mit dem Ziel Nutzer- und Inhaltsoptimierung. Denn selbst clevere SEOs, die auf dem Schirm haben, dass Google Natürlichkeit bevorzugt, haben daraus selten die Konsequenz gezogen, dass eine Seite auf natürlichem Wege optimiert werden sollte. Sie überbieten sich stattdessen mit ausgefuchsten Beschreibungen, wie man ihrem künstlich erzeugten Linkprofil eine natürliche Anmutung gibt. Doch spätestens jetzt, im Zeitalter nach dem Pinguin, ist es an der Zeit, sich über gefährliche SEO-Selbsttäuschungen klar zu werden. Und stattdessen zehn Wahrheiten über die Zukunft von SEO zu akzeptieren. http://www.ibusiness.de/members/aktuell/db/785351sh.html Ratlose SEOs: Wie das Pinguin-Update zehn große SEO-Irrtümer entlarvt Die zehn großen SEO-Selbsttäuschungen Wenn Google etwas fordert, so sehen es viele SEOs nicht als Richtlinie - sondern als Hinweis darauf, wie man künftig vorgehen muss, um der Suchmaschine die Erfüllung der Richtlinie vorzutäuschen. 1. Natürlichkeit ist ungleich "Natürlichkeit": Es reicht, dass Links natürlich aussehen, sie müssen nicht natürlich sein. 2. Technik-Fetischismus: Google wünscht sich ausdrücklich technische Optimierung. 3. Google ist ein Schaumschläger: Alle Ankündigungen, den Nutzer und gute Inhalte ins Zentrum zu stellen, sind lediglich PR und haben nichts mit den tatsächlichen Bestrebungen der Suchmaschine zu tun. 4. Geld: Google will vor allem Geld verdienen. Deswegen ist die unsäglichste und inhaltsbefreiteste Personensuchmaschine, das schlimmste, als Preisvergleich getarnte Affiliate-Nest noch immer okay, solange man genug Adwords-Anzeigen dort schaltet. 5. Das Content-Ding: Content ist genau so wie Keywords, Backlinks oder Anchortexte ein technisches Gadget, das optimiert, und eingebaut werden will. 6. Duldung: Die stillschweigende Duldung von Black-Hat-Strategien ist ein Indikator dafür, dass Google dergleichen Praktiken billigt oder sogar fördert. Dass erst nach und nach entsprechend erzeugte Seiten aus dem Index fliegen, ist ein Beleg dafür. Dass der technische Fortschritt Googles erst heute entsprechende Spam-Filtrierungen erlaubt oder dass Google aus Sicherheitsgründen zum Teil lange wartet, bevor es seine Suchmodalitäten ändert, wird als Gegenbeweis nicht akzeptiert. 7. Verantwortung: Google hat eine Verantwortung für SEOs und Webmaster, die seit Jahren hart daran arbeiten, alle Bemühungen der Suchmaschine zu unterwandern. 8. Mangel an Alternativen: Mit White-Hat-SEO bekommt man manche Seiten einfach nicht in die Top Ten der Ergebnisse (also Seiten wie: "www.sofort-kredit-in-bar-ohne-schufaauskunft.ru"). Ergo ist es die einzige Chance des SEO sich den schwarzen Hut aufzusetzen. Es wäre vollkommener Unsinn, stattdessen über nachhaltige Geschäftsmodelle nachzudenken. 9. Das Wiki- und Social-Ding: Es ist ein Ärgernis oder Irrtum von Google, dass Social Media und Wikipedia so verteufelt gut ranken. Es dürfte nichts damit zu tun haben, dass hier Menschen an beziehungsweise für Menschen schreiben und relevanten Content liefern. Matt Cuts hat's gesagt: Social-Media-Signale sind Rankingfaktor 10. Es ändert sich nichts: Updates sind gelegentliche Eruptionen auf der Oberfläche des Planeten Google, aber keine Indikatoren dafür, dass sich grundsätzlich etwas ändert. Google will damit die SEOs etwas ärgern, aber nicht etwa einen grundsätzlichen Trend Richtung Relevanz und Nutzeroptimierung starten. Zum Ausschneiden: Prognosen für die SEO-Zukunft (Damit in ein paar Jahren keiner sagt: "Das hat mir damals keiner gesagt!") Panda und Pinguin sind nur erste Feinjustierungen. Sich als SEO Gedanken darüber zu machen, wie man diese kleinen Änderungen am besten austrickst, lohnt sich allenfalls kurzfristig. Richtig wäre die Frage: Was für Tendenzen zeigen diese Updates an? Was ist das übergeordnete Ziel, das Googles Updates verfolgen? Die technischen Feinjustierungen finden nur aus einem Grund statt: Noch gibt es das große Wunder-Update nicht, das - einmal gestartet - jedem Nutzer nur das eine optimale Ergebnis anzeigt, am besten noch bevor dieser überhaupt danach suchen muss. Die Abschaffung der Suche ist das Ziel, in dessen Dienst Google auch die Söhne des Pandas und des Pinguins stellen wird. 1. Anhaltender Aggregatoren-Abstieg: Die nächsten Updates werden wieder und wieder Aggregatoren-Seiten abstrafen - wie Gutscheinportale, Preisvergleicher, aber auch Wetterdienste, Adressverzeichnisse und alle Seiten, die Content nur zusammenstellen, statt zu produzieren. 2. Suchmaschinen-/Social-Media-Konvergenz: Bings Facebook-Schnittstelle in den Ergebnisseiten macht es möglich, Suchergebnisse direkt aus den Trefferseiten heraus zu liken oder in den Stream eines Freundes zu speisen. Doch nicht nur Bing , auch Konkurrent Google hat mit Direct Connect ein ähnliches Produkt im Angebot, bei dem sich gegoogelten Nutzern direkt aus den Ergebnisseiten heraus folgen lässt. Die Pinnwand des sozialen Netzes und die Suchmaschine werden sich einander immer weiter annähern. SEO wird sozialer - und unkalkulierbarer, weil weniger technisch. Suche findet öfter in sozialen Netzen statt und Suchmaschinen werden sozialer. 3. SEO via Crowdsourcing: Die Nutzer werden die SEOs sein: Sie werden nicht nur Content generieren. Ihre sozialen Signale, wie etwa Likes, gewinnen auf Kosten der Links und Keywords an Gewicht. 4. Keyword-Entwertung: Inhalte sind in der Zukunft immer weniger von Keywords abhängig. Denn semantisch operierende Algorithmen können auch dann das Thema eines Textes identifizieren, wenn dieses gar nicht explizit als Schlüsselwort darin vorkommt. 5. Bedeutungsgewinn von SEM gegenüber SEO: Es lässt sich künftig immer schwerer am Interesse der Nutzer vorbei optimieren - der Platz in den Toptreffern bei Google gehört Seiten, die bei den Nutzern aufgrund ihrer Inhalte ankommen. Wer sein Produkt sichtbar machen will, aber Probleme mit der Generierung relevanten Contents hat, wird auch SEA ausweichen. Dafür spricht auch, dass Google daran arbeitet, die Verweildauer auf der Suchergebnisseite zu erhöhen (indem es relevante Informationen direkt liefert, statt darauf zu verlinken). 6. Rankingfaktor Usability: Seiten mit einem ansprechenden, intuitiv zu bedienenden Design werden von Google belohnt. Je besser und übersichtlicher eine Seite ist, je schneller sie zur gewünschten Info führt, desto besser. Nutzererfahrung wird Rankingfaktor. 7. Der SEO als PR-Manager: SEOs müssen schon heute verstehen, wie man Content für die Suche optimiert - aber sie müssen künftig tiefer in den Content eintauchen: ihn selbst organisieren oder sogar erschaffen. Dass Suchmaschinenoptimierung näher an den Nutzer rücken soll, darf nicht nur Phrase sein. Statt Relevanz technisch vorzutäuschen müssen SEOs selbst relevante Inhalte beschaffen und liefern - SEO rückt deutlich mehr in Richtung PR. 8. Strategie ersetzt Operative: Kurzfristig hochgezüchtete Seiten mit künstlichen Links und nutzlosem Content werden erkannt, bevor sie erst ranken. Das Geschäftsmodell, als SEO mittels rotierender Spam-Seiten oben in den SERPs Geld zu verdienen, verschwindet. SEO dauert künftig länger, weil Nutzervertrauen und -interaktion für das Ranking essenziell wird. 9. White Hat = Black Hat: Bei künftigen Updates wird die Zahl der Kollateralschäden zunehmen (also Seiten, von denen die SEO-Gemeinde annimmt, dass sie bei einem Update versehentlich mit in den Fokus gerieten). Erst bei näherer Betrachtung und nach etwas Zeit wird sich herausstellen, dass Google auch die vermeintlichen Kollateralschäden mit voller Absicht ins Visier genommen hat: Viele Taktiken, die heute noch White Hat sind, werden aus den Richtlinien verschwinden. 10. Abschaffen der Suche: , das dem Nutzer während des Surfens verwandte Themen vorschlagen sollte, war kein Erfolg. Dennoch wird das ideale Ziel Googles weiterhin sein: die Suche Googles Tool Related abzuschaffen, dem Nutzer vorzuschlagen, was ihn interessiert, ohne dass dieser eine Eingabe tätigen muss. Awareness und Sichtbarkeit werden dann auf anderen Kanälen erzeugt, (klassisches, techniklastiges) SEO allein eignet sich immer weniger als Marketing-Tool. http://www.ibusiness.de/members/aktuell/db/785351sh.html Ratlose SEOs: Wie das Pinguin-Update zehn große SEO-Irrtümer entlarvt Direct Connect macht Nutzer aus der Suche heraus zu Followern: Social und Suche werden eins (Video: Google/Youtube) Vier Szenarien für die Post-Panda-Ära Was wird der Panda ändern außer den Rankings einiger überoptimierter Spam-Seiten und der Abstrafung künstlich gezüchteter Links? Wird Google sich damit zufrieden geben und vorerst keine weiteren Anti-Spam-Updates an den Start bringen? Wird technische Optimierung in den Augen der Suchmaschinen-Ingenieure künftig so hoch rangieren wie Nutzerrelevanz? Und was ist mit den SEOs - wird der Pinguin endlich einen Wandel in der Branche einläuten, die Black-Hat-SEOs massenhaft ins andere Lager umziehen lassen? Und wird sich die Erkenntnis durchsetzen, dass Googles Worten tatsächlich Taten folgen - dass die jüngsten Ankündigungen, wie etwa die semantische Suche, auch eines Tages Realität werden dürften? Wünschenswert wäre das, wahrscheinlich ist es nicht, zeigt ein Szenarienvergleich. Szenario 1: Black Hat wird salonfähig Google lässt die Black-Hat-SEOs und ihre überoptimierten Seiten künftig in Ruhe, weil die Entrüstung in der Branche Wirkung zeigt: Der Suchmaschinen-Gigant sieht ein, dass es ganz schön gemein war, all den hart arbeitenden Linkfarmern und Keyword-Stopfern so einfach das Geschäftsmodell zu zerschießen. Die Black Hats brauchen also nichts anderes tun, als zu lernen, den Pinguin effektiv auszutricksen: Es kommt darauf an, künstliche Links natürlich aussehen zu lassen, immer am obersten Rand der gerade noch zulässigen Keyworddichte zu operieren und so fort: Der Katalog der SEO-Tricks wurde mit dem Pinguin zwar ein wenig umgeschrieben, aber bleibt von da an im Wesentlichen gültig. Denn auch Google sieht ein: Technische Optimierung ist nicht nur ein Mittel zum Zweck, sondern auch ein Wert an sich, um dem Nutzer relevante Seiten zu liefern. Die Wahrscheinlichkeit, dass SEOs von so etwas nachts träumen, ist sicherlich hoch, doch mit der Realität hat dieses Szenario nichts zu tun: Alle Ambitionen Googles, den Nutzern relevanten Content zu liefern, sprechen dagegen: Eine lange und stetig länger werdende Liste von Algorithmus-Änderungen und Updates. Die Semantik-Ambitionen des Unternehmens. Das soziale Netzwerk Plus , das Google nutzt, um mehr über die Wünsche seiner Nutzer zu erfahren. Nein - der Panda und der Pinguin werden noch viele Nachfahren haben, die Black-Hat-SEOs nach und nach die Geschäftsgrundlage wegknabbern werden. Wahrscheinlichkeit: 1 Prozent Szenario 2: Das Fortbestehen der schweigenden Duldung Der Pinguin hat für Heulen und Zähneklappern gesorgt - aber danach ist erst mal Ruhe: Google hat die Muskeln spielen lassen. Vielleicht, um seine Adwords-Umsätze anzukurbeln, indem es beweist, wie wenig kalkulierbar unbezahlte Suche als Marketing-Tool ist. Doch das Pinguin-Update ist nicht Teil einer größer angelegten Relevanz-Strategie, die langfristig nutzeroptimierte statt maschinenoptimierte Seiten verlangt. Vielmehr wird es bis zum nächsten vergleichbaren folgenreichen Update sogar einige Jahre dauern: Zeit, in der die SEOs lernen können, den Pinguin effektiv zu übertölpeln und neue Black-Hat-Strategien zu entwickeln. Zwar wird Google in seinen Webmaster-Richtlinien nach wie vor etwas anderes predigen. Aber unter dem Strich bricht eine neue Epoche der schweigenden Duldung an, in der sich neue Wege etablieren, künstliche Links organisch aussehen zu lassen, Alternativen zum Keyword-Stuffing zu entwickeln. Die Black-Hat-SEOs haben mittelfristig erst mal Schonzeit. Dann kommt das nächste Update, das ihnen den Plan durcheinanderwirbelt, auf welches hin sie sich wieder berappeln und ihre Black-Hat-Strategien verfeinern. Und so geht es fort wie der Wechsel der Jahreszeiten. Vielleicht wird es erst einmal so aussehen, als ob genau dieser Fall eintritt. Aber das wird einzig darin liegen, dass Google bestimmte Intervalle benötigt, um Änderungen an seinem Algorithmus vorzunehmen, welche Relevanz belohnen. So etwas pustet der Suchmaschinen-Betreiber nicht leichtfertig hinaus in die Welt. Doch diese Intervalle werden kürzer und kürzer werden, der Einfluss von Social-SEO und Semantik wird steigen. Allenfalls ein kurzfristiges Scheinszenario, das sich als Illusion herausstellen wird. Wahrscheinlichkeit: 4 Prozent Szenario 3: Abschied vom Black Hat Das war jetzt wirklich ein Schock, dieses Pinguin-Update - aber immerhin hat es etwas Gutes gebracht: Die Black Hats satteln um auf andere Strategien. Nun kann man sich darüber streiten, ob White-Hat-SEO so viel anders funktioniert als Black-Hat-SEO. Doch die kurzfristig orientierten Geschäftsmodelle werden zum Auslaufmodell: Es gibt kaum noch SEOs, die Seiten mit SEO-Steroiden wie Keywords und erkauften Links hochpushen um den schnellen Gewinn zu suchen, bevor Google sie abstraft. Stattdessen satteln auch die Technik-Fetischisten der Zunft auf Menschenoptimierung um: Inhalte, soziale Signale, semantische Optimierung - die Black Hats finden Gefallen daran, mit langfristiger Planung ihre Geschäfte auf eine solide Basis zu stellen, die nicht über Nacht durch ein Update über den Haufen geschossen wird. Die Diskussionen in Foren und Blogs zeigen zwar, dass es manche SEOs schon schwer beeindruckt hat, was der Pinguin angerichtet hat - doch dominiert bei den Getroffenen eher der verhaltene Zorn über die ungerechte Suchmaschine: "Man kann doch nicht jahrelang schweigend Black Hat dulden und dann auf einmal das verlangen, was schon immer in den Richtlinien steht!" lautet der Tenor. Doch, kann man. Und besonders Google kann das. Wenn der Verkehrspolizist hundertmal wegschaut, wie ich bei Rot über die Kreuzung spaziere, darf er mir trotzdem einen Strafzettel geben. Schwer zu glauben, dass diese SEO-Attitüde in konstruktive Energien umgewandelt wird. Wahrscheinlicher eher, dass nur noch mehr an den Black-Hat-Methoden geschraubt wird, um noch effektiver zu betrügen. Wahrscheinlichkeit: 10 Prozent http://www.ibusiness.de/members/aktuell/db/785351sh.html Ratlose SEOs: Wie das Pinguin-Update zehn große SEO-Irrtümer entlarvt Szenario 4: Zurück zum Schwarz/Weiß-SEO Google treibt seine Relevanz-Strategie konsequent fort: Das Ideal ist die Suchmaschinenseite, die Antworten statt Links liefert, semantisch und sozial getrieben ist. Pinguin und Panda waren nur die Vorboten dieser fundamentalen Umstellung. Doch es wird kein einheitliches Umschwenken der SEOs auf diese Linie geben: Manche werden die Zeichen der Zeit erkennen und dementsprechend handeln, manche werden etwas später dran sein - und manche werden noch in Foren die Fahne des Linkbuildings schwenken, wenn Links als Währung schon weitgehend entwertet worden sind. Bedeutet: Die Zunft der Suchmaschinenoptimierer bleibt weiterhin aufgeteilt in die Fraktionen der White- und Black Hats. Während die Schwarzköpfe Suchmaschinenoptimierung weiterhin als den Kampf gegen die große, rätselhafte Maschine Google und seine gemeinen Updates begreifen, versuchen die White Hats der Maschine entgegenzukommen. Dabei gibt es diejenigen White-Hat-SEOs, die technisch brav und operativ das umsetzen, was Google von ihnen will. Und es kristallisiert sich eine Avantgarde heraus, die als erste neue Strategien verfolgt, die über das rein Technische hinausgehen: Semantische Optimierung, Social-SEO, das Facebook und Co. nicht nur als Traffic-Lieferanten begreift. Wahrscheinlichkeit: 85 Prozent (sh) 1 | 2 weiter 1. Teil: Ratlose SEOs: Wie das Pinguin-Update zehn große SEO-Irrtümer entlarvt 2. Teil: Sebastian Halm: Google denkt nicht schwarz-weiß Gefällt mir Registrieren, um sehen zu können, was deinen Freunden gefällt. 0 LIKE 0 Marktzahlen zu diesem Artikel SEO-Monitor 2012 - Bedeutung von SEO aktuell und zukünftig (12.04.12) SEO-Monitor 2012 - Kriterien für Kunden bei der Auswahl einer SEO-Agentur (12.04.12) Das Duell von Social-Media-Marketing gegen SEO (21.03.12) Weitere Artikel zu diesem Themenbereich: Googles Semantik-Projekt: Vier Szenarien für die Zukunft von SEO, Commerce und Marketing (02.04.12) Die SEOs machen das Internet kaputt (19.03.12) Social SEO: Bing-Produkt verknüpft Suchergebnisse direkt mit Facebook (23.02.12) Was Google wirklich vorhat: Acht Trends zur neuen sozialen Suche (23.01.12) Social SEO: Acht Trends wie Google-Plus-Seiten Marken sichtbar machen (23.11.11) So tickt der Panda: SEO-Trends und die Abschaffung der Suche (25.08.11) Elf Social-SEO-Trends: Wie Google Plus SEO umkrempeln wird (26.07.11) Suchmaschine goes Social Media: Bing integriert Facebook-Likes (17.05.11) Desaster-Monopoly: Apples Werk und Googles Beitrag (07.04.11) Die Google-Strategie: Was Google (statt Weltherrscher) werden will (19.01.10) mehr Themenrelevante Dienstleister im iBusiness Dienstleisterverzeichnis komdat.com GmbH ( SEO ) argutus gmbh ( Update ) VISIO.7 |new media solutions ( SEO ) KIM Krick Interactive Media GmbH ( SEO ) cyberpromote GmbH ( SEO ) In diesem Beitrag genannt: Personen: Karl Kratz Matt Cutts Firmen und Sites: bing.de Tags: SEO Update bit.ly Social SEO Daniel Wette facebook.de Link Like fairrank.de SEA SEM google.de Suche seroundtable.com Suchmaschine sistrix.de SERP Optimierung Tag vorschlagen Trackbacks / Kommentare Ihr Kommentar: Schreiben Sie Ihre Meinung, Erfahrungen, Anregungen mit oder zu diesem Thema. 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