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Bernd Kuch
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20.02.2008
AZ.: 01_0402_03/2008
Ehrung für „besondere Menschen“: Schüler-Coach Gründer
Peter Held mit Landkreismedaille ausgezeichnet – Empfang
für alle Schüler-Coaches im Landkreis Fürth
Peter Held, der Vater und Motor des Schüler-Coaching Projekts
im Landkreis Fürth, ist heute von Landrätin Dr. Gabriele Pauli mit
der Landkreis-Medaille ausgezeichnet worden. „Vor mehr als drei
Jahren hat Herr Held mit einer kleinen Gruppe von Schülern das
Projekt in Cadolzburg begonnen. Es ging ihm darum, ein Zeichen
gegen die Orientierungslosigkeit von Jugendlichen zu setzen und
ganz einfach zu helfen. Mittlerweile ist der Begriff SchülerCoaching bayernweit ein Begriff und selbst an drei Hamburger
Schulen im Einsatz. Noch wichtiger aber als der
Bekanntheitsgrad: Über 100 Schüler-Coaches im Landkreis Fürth
haben es mittlerweile geschafft, dass vielen Jugendliche die
Hoffnungslosigkeit genommen werden konnte, dass sie mit
Optimismus in die Zukunft schauen können“, so Landrätin Dr.
Gabriele Pauli bei der Aushändigung der Medaille, die nur zu
ganz besonderen Anlässen vergeben wird.
Das Besondere an dem Projekt „Schülercoaching“ im Landkreis
Fürth: Bereits ab der 7. Klasse kümmert sich
jeweils ein Erwachsener um einen Schüler bis dieser seinen
Schulabschluss und die Suche nach einem Ausbildungsplatz
erfolgreich abgeschlossen hat. Der Schüler hat somit einen festen
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und dauerhaften Ansprechpartner. Im Mittelpunkt der Arbeit der
Coaches steht immer, den Schüler zu motivieren und Impulse zu
geben. Dabei steht nicht nur das Lernen auf dem Plan, sondern
beispielsweise auch gemeinsame Unternehmungen. Die SchülerCoaches müssen dabei ihren Platz zwischen Elternhaus und
Freundeskreis des Schülers finden. „Das ist am Anfang nicht
immer leicht, da sich diese Schüler ja auch gerade in der Pubertät
befinden“, erklärt Peter Held. „Aber wenn man konsequent dabei
bleibt, stellen sich die Erfolge nach einem halben Jahr ein und der
Coach wird zu einer wichtigen Vertrauensperson. Wenn das
gelungen ist, kann die Motivationsarbeit richtig beginnen. Es ist
dann eine sehr erfüllende Sache für Schüler und Coaches.“
Die Hauptschule in Cadolzburg schätzt, dass es bei 2/3 der
begleiteten Schüler eine signifikante positive
Persönlichkeitsänderung gegeben hat und 50% aller begleiteten
Schüler deutlich bessere Schulleistungen nachweisen konnten.
Inzwischen wird Schüler-Coaching an allen Hauptschulen im
Landkreis Fürth durchgeführt. „Keine Hauptschule im Landkreis
Fürth möchte mehr auf das Schülercoaching verzichten. Für den
unermüdlichen Einsatz, den Sie und die vielen Coaches in unsere
Jugendlichen investieren, möchte ich Ihnen heute die
Landkreismedaille 2007 verleihen“, erklärte die Landrätin in der
Feierstunde. Peter Held habe sich Zeit genommen, um zuzuhören
und habe dazu beigetragen, dass Jugendliche in unserem
Landkreis wieder Selbstvertrauen, Verantwortungsgefühl und
Orientierung gewännen.
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Zum Ende des letzten Jahres wurden im Landkreis 242
arbeitslose Jugendliche von der Bundesagentur für Arbeit
registriert, also eine Quote von 2%. Von ihnen hat ca. 20% keinen
Schulabschluss und über 75% den Hauptschulabschluss oder die
Mittlere Reife. Von 645 Schülern, die im letzten Jahr ihre
Vollzeitschulpflicht erfüllt haben, hatten Ende Juli 2007 nur 214,
also 33%, einen Ausbildungsplatz sicher. Die restlichen 66%
dieser Jugendlichen mussten sich für ein Berufsvorbereitungsjahr,
den Besuch einer weiterführenden Schule oder ähnlichem
entscheiden, wenn sie in der Arbeitslosenstatistik nicht
vorkommen wollten. Oft kommt es vor, dass sich gerade diese
Jugendlichen aufgrund schlechter Zukunftsperspektiven selbst
aufgeben. Das Risiko steigt, dass sie delinquent werden oder
versuchen ihren Frust in Alkohol und Drogen zu ersticken. Um
dem vorzubeugen, hat der Verein 1-2-3 bei den Kirchweihen im
Landkreis "alkoholfrei"-Aktionen durchgeführt, Testkäufe an
Tankstellen und Supermärkten initiiert und Jugendliche mit der
„Rauschbrille“ konfrontiert , um ihnen die Wirkung von Drogen
bewusst zu machen. Andere Projekte, wie beispielsweise die
„Jobchecker“-Aktion oder das „Schülercoaching“ sollen dazu
beitragen, dass eben diese Jugendliche im Landkreis eine
Zukunftsperspektive für sich entwickeln, ihre Stärken entdecken
und die Erfahrung machen, dass auch sie etwas zustande
bringen.
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Zugleich bedankte sich die Landrätin bei allen ehrenamtlich
tätigen Coaches, „die sich in den letzten drei Jahren für diese so
überaus wichtige Aufgabe engagiert haben.“ Für diese
„besonderen Menschen“ gab es denn auch ein besonderes
Geschenk: Das Landkreis-Buch „BesonderLand“.
Allerdings: Es werden dringend noch weitere solche besonderen
Menschen gesucht: „Um die Jugendlichen an allen Hauptschulen
im Landkreis in ihrer Persönlichkeitsbildung, dem Schulabschluss
und der Berufsfindung adäquat zu unterstützen, brauchen wir
noch mehr Freiwillige, die sich dieser verantwortungsvollen und
lohnenswerten Aufgabe annehmen. Es ist mir ein Anliegen, dass
Jugendliche in unserem Landkreis eine Zukunftsperspektive
haben und Wertschätzung erfahren“, sagte Dr. Gabriele Pauli.
Nach der Verleihung der Medaille hatten Interessierte bereits die
Möglichkeit, sich über die Arbeit als Schüler-Coach zu
informieren. Am Mittwoch, 9. April 2008, um 19 Uhr findet
außerdem eine große Informationsveranstaltung für Interessierte
in der Hauptschule in Zirndorf statt.
Ohne Spenden, finanzielle Zuschüsse und ideelle Förderung
würde das Projekt „Schülercoaching“ heute nicht in der Form
durchgeführt werden können. So dankte die Landrätin zahlreichen
Spendern. Darunter die Konrad-Methfessel-Stiftung und die CitoSystem GmbH. Durch diese beiden Spender konnte der Druck
von Infoflyern sowie von zwei Leitfäden für die Coaches
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gesponsert werden. Zudem spenden sie monatlich 400 Euro für
das Projekt.
Die Firma soflinx GmbH Cadolzburg, EDV-Dienstleister für
mittelständische Unternehmen, spendete weitere 500 Euro, die
durch Geschäftsführer Detlef Wewerk überreicht wurden.
Die Sparkasse Fürth, vertreten durch den Sparkassendirektor
Herr Niederreiter, stellte aus dem Landkreis-Spendentopf
ebenfalls 500 Euro für das Projekt zur Verfügung.
Kreisrätin Christa Bayer rief anlässlich ihres 70. Geburtstages im
vergangenen Jahr anstelle von Geschenken zu einer Spende an
die Landkreisstiftung auf. Daraus konnte Frau Landrätin nun einen
Betrag von 480 Euro an das Projekt „Schüler-Coaching“
übergeben.
Frau Kainz und Frau Edel aus Cadolzburg spendeten jeweils 250
Euro. Die Rhön Forum GmbH unterstützt das Projekt durch
Werbung auf der Firmen-Homepage.
Die bislang größte Spende kam von der Landrätin selbst:
2.800 Euro reichte sie im vergangenen Jahr zur Unterstützung
des Schüler-Coachings weiter.
Da das Projekt inzwischen fast „aus allen Nähten platzt“, braucht
es allerdings noch weitere Gelder, damit beispielsweise eine
Bürokraft finanziert werden kann, die bei der Bearbeitung der
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vielen Anfragen unterstützt und vermittelt. „Ich möchte an dieser
Stelle besonders das Schulamt, die Regierung von Mittelfranken,
aber auch das Sozialministerium, das Kultusministerium und die
Arbeitsverwaltung dazu auffordern, dass Projekt nicht nur durch
Lob und Anerkennung, sondern auch durch Zuschüsse zu
fördern“, appellierte Dr. Gabriele Pauli.
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