TEST Modifikationen und erster Sporteinsatz: Die Yamaha
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TEST Modifikationen und erster Sporteinsatz: Die Yamaha
TEST Yamaha WR450F Dauertest Teil 1 PURE POWER Modifikationen und erster Sporteinsatz: Die Yamaha überzeugt durch Funktion und Handling. BU1: Yamaha Dauertest tete Bilux-Lampe besitzt, wechseln wir auf das Modell Halo desselben Herstellers mit H4-Technologie. Die bereits von Yamaha montierte Akrapovic-Auspuffanlage sorgt für zusätzlichen Schub, was im nebenstehenden Diagramm eindrucksvoll nachzuvollziehen ist – Preis-LeistungsVerhältnis top. Wie im letzten Jahr haben wir uns von GiggaGrafics ein passendes Dekor anfertigen lassen. Hintergrund für den nochmaligen Einsatz dieses Produkts ist die neue Folie aus den USA, die noch widerstandsfähiger und flexibler beim Bekleben sein soll. Beeindruckt haben die Verarbeitungsqualität und die kurze Lieferzeit von gerade mal sieben Werktagen inklusive Besprechung und Realisieren des Designs. Es lohnt sich anscheinend doch noch, PS die Grafik-Erstellung und Produktion der Dekorkits in einem Haus durchzuführen – perfekt. Als Zugabe können einzelne Elemente des Kits nachbestellt und bis zu zweimal kostenfrei geändert werden. Das komplette Dekor wurde auf einem Polisport-Plastikkit montiert, den es vorsortiert passend für die WR450F zu kaufen gibt. Alle Teile sind bezüglich der Passform bis auf eine Ausführung top. Die Tankverkleidung weicht bei der mittleren Bohrung vom Original zu stark ab, um die dort üblicherweise verwendete Schraubverbindung montieren zu können. Da diese aber nicht zwingend notwendig ist, wird sie weggelassen, was dem Kunststoffteil etwas mehr Flexibilität verschafft. Für den Einsatz im Rahmen der Deutschen Enduromeisterschaft kommen T1: T2: Leistung* 55 T3: 50 45 40 30 ENDURO Dafür ist der Sitzbankspezialist Seat-Foam zuständig, der zudem einen härteren Sitzbankschaum verwendet. Dies hat den positiven Nebeneffekt, dass mehr Gefühl fürs arbeitende Hinterrad entsteht. Der relativ flache Lenker wird durch einen höheren Renthal-TwinWall-997 ersetzt. Die Seilzugkupplung muss einer Magura Hymec 167 weichen, deren Anbau bereits in ENDURO 4/13 umfangreich erläutert wurde. Wie bereits erwähnt ist der bekannt gut funktionierende Elektrostarter demontiert worden, was ein Downsizing der Batterie zur Folge hat. Mit der Super-B 2600 Lithium-Batterie wird die große und schwere Serienbatterie ersetzt und zugleich eine Gewichtsersparnis von 1,9 Kilogramm erreicht. Zur genauen Kontrolle der Betriebsstunden kommt das bewährte GET-Produkt C1 zum Einsatz. Der Standard-Kunstoffschutz wird durch eine AXP-Variante ersetzt, die widerstandsfähiger ist und einen größeren Gefahrenbereich abdeckt. Zum Schutz der Hände kommen offene FreeflowPolisport-Hebelschützer zum Einsatz, die durch ihre modulare Bauweise in nahezu jede erdenkliche Position gebracht werden können – universal passend. Die Standard-Lampenmaske wurde ja bereits durch ein Polisport-Produkt von Yamaha ersetzt. Da diese aber eine veral- Kilometerstand: 427 Betriebsstundenzähler: 6,8 Wartung und Verschleißteile •WR450F Schraubenkit, Ac-Motec 12,90 Euro •Luftfilter, Yamaha 33,70 Euro •Luftfilter, TwinAir 17 Euro •140/80-18 Enduro Competi- tion III, Michelin 88 Euro •90/90-21 Enduro Competi- tion IV, Michelin 69 Euro •M15 Mousse, Michelin 147 Euro •M199 Mousse, Michelin 147 Euro •Sintherm Silikonspray 400ml, Nils 14,10 Euro •Kettenspray Offroad 400ml, Nils 13,10 Euro 35 30 25 20 350045005500650075008500950010500 1/min Yamaha WR450F mit Akrapovic: 52,5 PS bei 9024/min Yamaha WR450F 2012: 49,22 PS bei 8513/min Nm Drehmoment* 50 45 40 35 30 25 350045005500650075008500950010500 1/min Yamaha WR450F mit Akrapovic: 47,8 Nm bei 6494/min Yamaha WR450F 2013: 44,7 Nm bei 7511/min *Gemessen auf einem Prüfstand Dynojet 250i, www.micronsystem.de D ie ersten Geländekilometer sind zurückgelegt und mit den damit gewonnenen Eindrücken geht es an die individuellen Anpassungen. Zunächst muss das Fahrwerk an Geschwindigkeit und Fahrergewicht angeglichen werden, das der belgische Fahrwerksspezialist Technical-Touch übernimmt. Er stellt nicht nur die Generalvertretung für Kayaba in Europa, sondern ist seit Jahren die erste Adresse, wenn es um fachgerechte und professionelle Abstimmungsarbeiten am Fahrwerk geht. Auf Grund meiner Körpergröße von 1,86 Meter muss die Original-Sitzbankhöhe um knapp zwei Zentimeter erhöht werden. T4: T5: ENDURO 31 BU2: Adressen www.acerbis.it www.ac-motec.de www.blackbirdracing.com www.buese.com www.gigga-grafics.de www.ofasto.com www.magura.de www.michelin.de www.micronsystems.de www.mscniedergrafschaft.de www.mx-print.de www.nils.eu www.polisport.com www.scott-sports.com www.seat-foam.de www.super-b.com www.technical-touch.com www.twinair.com www.yamaha-deutschland.de www.zupin.de eine universelle Ballhupe, ein Blinkerset vorn und das übliche Sportkennzeichen, bereitgestellt durch Ofasto, zur Verwendung. Die Sekundärübersetzung ist durch ein 49er Renthal-Kettenrad geändert, so dass die Abstimmung etwas kürzer ausfällt. Der bereits bei Anlieferung 32 ENDURO montierte Kühlerschutz von Ac-Motec erweist sich als hervorragender Schutz gegen teure Ersatzkühler. Der Schmierölhersteller Nils wird das DauertestProjekt mit seinen Produkten begleiten. So konnte bereits das Syntherm-Silikonspray eingesetzt werden, das durch seine Intensität und Geruchsneutralität überzeugt. Zum Haft- und Schmierverhalten des Kettensprays lässt sich bei den bisherigen Witterungsbedingungen noch keine konkrete Aussage machen. Für den Einsatz im Rahmen der Deutschen Enduromeisterschaft in Uelsen werden der Yamaha jeweils ein paar Michelin Mousse und die passende Michelin-Enduro-Bereifung spendiert. Vor Ort regnet es bereits stark, so dass der Boden in den Sonderprüfungen extrem tief sein wird. Ob unsere einmalige Testfahrt für eine passende Fahrwerk-Abstimmung gereicht hat, dürfte wohl bezweifelt werden. Fotos: Christof TEST Angebautes Zubehör •Renthal-Twinwall-Lenker 997, Zupin 150 Euro •Renthal-Griffe Kevlar-Dual-Compound, Zupin 17,50 Euro •GET-Betriebsstundenzähler C1, Zupin 59 Euro •Kühlerschützer, Ac-Motec 113 Euro •Hymec-Kupplungskit 167, Magura 303 Euro •Lithium-Batterie 2600A-PC, Super-B 200 Euro •Blaues 49er Renthal-Kettenrad, Zupin 47 Euro •AXP-Kunststoff-Motorschutzwanne, Zupin 129 Euro •Rote Freeflow-Hebelschützer, Polisport 39,50 Euro •Zubehör-Blinkerset, Ac-Motec 25 Euro •Halo-Lampenmaske, Polisport 66 Euro •Kompletter Plastikkit, Polisport 176 Euro •Akrapovic-Auspuffanlage, Yamaha 857 Euro •Universal-Ballhupe, 3,50 Euro •Klappspiegel, Acerbis 17 Euro •Individueller Dekorkit, Gigga-Grafics 161 Euro •Sportkennzeichen, Ofasto 17 Euro •Fahrwerkanpassung, Technical-Touch 260 Euro •Sitzbankerhöhung, Seat-Foam 48 Euro •Sitzbankbezug, Seat-Foam 35 Euro Am Fahrtag selbst kommt alles anders: Schneebedeckter Boden bei null Grad Lufttemperatur und bissigem Wind. Auf der Startrampe springt die Yamaha per Kickstart sofort an – perfekt. Über eine Gesamtdistanz von knapp 180 Kilometern schlägt sich die 450er erstaunlich gut. Allerdings ist das Fahrwerk-Setup spürbar zu weich, so dass während des Boxenstopps nachgestellt werden muss. Gerade auf den Verbindungsetappen zeigt sich Besserung, obwohl die tiefen Äcker mit Spurrillen, die bis zu den Achsen reichen, alles andere als einfach sind. Mit Vollgas knapp unter dem Drehzahlbegrenzer im fünften Gang schiebt die Yamaha mit knapp 90 km/h über die Felder. Mit der montierten Sekundärübersetzung wäre eine Endgeschwindigkeit auf griffigem Boden von knapp 150 km/h möglich – also härteste Bedingungen fürs Material. In der langen sandigen Sonderprüfung zeigt sich die deutlich zu weiche Fahrwerksabstimmung als Schwäche, die es auszumerzen gilt – eine Folge der fehlenden Testkilometer. Diese harten Bedingungen führten für viele Teilnehmer zum vorzeitigen Aus. Gerade die ZweitaktFraktion musste größtenteils mit Kolbenklemmern auf Grund inkorrekter Bedüsung oder fehlender Choke-Einsätze bei derartigen Vollgasetappen den Dienst quittieren. Die WR450F machte ihre Sache gut und konnte mit der vergleichsweise geringen Tankkapazität trotz der Vollgasetappen eine Runde ohne Zwischenstopp bestreiten. Dabei war es möglich, im Schnitt ein Zeitfenster von knapp zehn Minuten für den Boxenstopp herauszufahren. Weiter geht es beim nächsten Lauf in Dahlen. Dazu mehr in den folgenden Ausgaben. Sascha Christof