Geschäftsbericht

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Geschäftsbericht
Geschäftsbericht
Überseering 18 · 22297 Hamburg · www.maxingvest.de
Geschäftsbericht
12
12
002
Die maxingvest ag
ist die Dachgesellschaft der operativ tätigen Unternehmen
Tchibo und Beiersdorf.
An der Tchibo GmbH hält die maxingvest ag 100 %, an
der Beiersdorf AG kontrolliert sie mehr als 50 % der
­Stimmrechte. Als Managementholding überwacht und
­unterstützt die maxingvest ag die selbstständig agierenden
Tochterunternehmen.
Die maxingvest ag ist darauf ausgerichtet,
geschaffene Werte zu bewahren
und weiterzuentwickeln. Dabei ist die langfristige Wert­
steigerung unser Ziel. Als Managementholding steuern wir
unsere Beteiligungen auf strategischer Ebene, haben die
finanziellen Werte im Blick und bilden das wirtschaftliche
Fundament. Damit erhalten wir den Unternehmen ihre
­Spielräume für das operative Geschäft.
003
Inhalt
Wesentliche Gesellschaften maxingvest Konzern
4
Daten und Fakten
5
Management und Aufsichtsrat
6
Brief des Vorstands
6
Organe der maxingvest ag
7
Bericht des Aufsichtsrats
8
Geschaffene Werte bewahren
10
Mitarbeiter
12
Corporate Responsibility
16
Konzernlagebericht
22
Konzernabschluss
53
Bestätigungen
141
Weitere Informationen
143
Corporate Governance bei der maxingvest ag
143
004
Wesentliche Gesellschaften
Maxingvest Konzern
Tchibo
Beiersdorf
Umsatzerlöse: 3.568 Mio. €
Umsatzerlöse: 6.040 Mio. €
Mitarbeiter: Mitarbeiter: 16.963 *
12.274 *
Tchibo GmbH
Beiersdorf AG
Hamburg, Deutschland
Hamburg, Deutschland
Tchibo Coffee Service GmbH
tesa SE
Hamburg, Deutschland
Hamburg, Deutschland
Tchibo Manufacturing
Beiersdorf Ges mbH
GmbH & Co. KG
Wien, Österreich
Hamburg, Deutschland
Beiersdorf s.a.s.
Tchibo Produktions GmbH
Paris, Frankreich
Hamburg, Deutschland
Beiersdorf SpA
Eduscho (Austria) GmbH
Wien, Österreich
* Jahresdurchschnitt
Mailand, Italien
005
Daten und Fakten
in Mio. €
2012
2011
9.608
9.173
davon Inlandsumsatz 3.937
4.038
davon Auslandsumsatz 1)
5.671
5.135
EBIT
919
540
Jahresüberschuss
612
285
13.458
12.959
Eigenkapital
8.018
8.098
nicht beherrschende Anteile
3.108
2.944
60
62
Investitionen 3)
270
172
EBIT-Umsatzrendite in %
9,6
5,9
29.280
30.294
Umsatzerlöse
1)
Bilanzsumme 2)
Eigenkapitalquote in %
Mitarbeiter (Anzahl, Jahresdurchschnitt)
Nach Sitz der Gesellschaft.
Der Vorjahreswert wurde angepasst. Siehe hierzu die Erläuterungen im Konzernanhang im Abschnitt „Änderungen der Bilanzierungsund Bewertungsmethoden“.
3)
Ohne Finanzanlagen.
1)
2)
006
Management und Aufsichtsrat
Brief des Vorstands
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Unternehmen des maxingvest Konzerns befinden sich auf einem guten Weg. Tchibo konnte den Umsatz
leicht und das Ergebnis des Vorjahres deutlich verbessern. Beiersdorf kam bei der Umsetzung der in der „Blue
Agenda“ definierten Ziele planmäßig voran und konnte Umsatz und EBIT steigern.
Tchibo verfolgte weiter seine Strategie „Zukunft braucht Herkunft“. Das Ziel ist es, bewusst in den Markenkern
zu investieren und für ein nachhaltiges Wachstum zu sorgen. Die Erfolgsfaktoren wurden in der definierten
Tchibo DNA festgehalten. Diese Faktoren haben das Geschäftsmodell erfolgreich gemacht und bilden die
Basis für die Initiativen zur Stärkung und Bewahrung der DNA. Auch die Wachstumsfelder für die nächsten
Jahre wurden daraus hergeleitet: das Online- und Osteuropageschäft, die Bereiche Espresso/Caffè Crema und
die Kaffee-­
Einzelportions-Systeme. Besonders positiv entwickelte sich im Jahr 2012 das Wachstumsfeld
­Espresso/Caffè Crema und die Kaffee-­Einzelportions-Systeme. Der Umsatz in der Tchibo Gruppe lag leicht über
dem Vorjahresniveau. Das Ergebnis konnte vor allem durch Effizienzverbesserungen und die Optimierung der
Vertriebsoberfläche gesteigert werden.
Beiersdorf hat die Strategie „Focus on Skin Care. Closer to Markets.“ im Jahr 2012 konsequent fortgeführt und
mit der Blue Agenda einen strategischen Kompass entwickelt. In der Blue Agenda werden die Ziele des Unternehmens und der Weg der Umsetzung eindeutig definiert. Beiersdorf bekräftigt den Anspruch, das Haut­
pflegeunternehmen Nummer 1 in den für das Unternehmen wichtigen Produktkategorien und Märkten zu
werden. Vier Themenfelder stehen im Mittelpunkt der strategischen Aktivitäten von Beiersdorf: die Stärkung
der Marken, allen voran NIVEA, die Erhöhung der Innovationskraft, der konsequente Ausbau der Schlagkraft
und Präsenz in den Wachstumsmärkten sowie die Steigerung der Effizienz und Schnelligkeit des Unter­
nehmens. Bei der Umsetzung der in der Blue Agenda definierten Ziele ist Beiersdorf im abgelaufenen
Geschäftsjahr planmäßig vorangekommen und konnte Umsatz und EBIT steigern.
Der maxingvest Konzern erzielte im Berichtsjahr erneut eine Eigenkapitalquote von rund 60 % und auch das
Nettofinanzvermögen liegt weiter auf einem hohen Niveau. Die maxingvest ag hat somit eine solide Basis, um
auf mögliche Unwägbarkeiten des kommenden Jahres reagieren zu können und die Marktpräsenz der beiden
Markenkonzerne weiter auszubauen. Mit seinen starken Marken, klaren Strategieprogrammen und vor allem
engagierten Mitarbeitern ist der maxingvest Konzern gut aufgestellt. Den Mitarbeitern gilt ein besonderer
Dank für ihren großen Einsatz. Das Vertrauen der Kunden und der Einsatz der Mitarbeiter sind Grundlage des
Unternehmenserfolges.
Michael Herz
Thomas Holzgreve
007
Organe der maxingvest ag
Aufsichtsrat
Dr. Wolfgang Peiner, Hamburg
Wirtschaftsprüfer
Prof. Dr. Reinhard Pöllath, München
Vorsitzender
Stefan Pfander, Berg
Rechtsanwalt
Unternehmensberater
Friedrich-Karl Wrede*, Hamburg
Prof. Manuela Rousseau*, Rellingen
Stellvertretender Vorsitzender
Leiterin Corporate Social Responsibility der
Gesamtbetriebsratsvorsitzender der
Beiersdorf AG
Tchibo GmbH
Regina Schillings*, Hamburg
Peter Franielczyk*, Ockholm
Sachbearbeiterin Inventory Accounting der
Gewerkschaftssekretär ver.di
Beiersdorf Shared Services GmbH
Wolfgang Herz, Hamburg
Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann, Berg-Leoni
Mitglied der Geschäftsführung der
Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der
Participia Holding GmbH
Deutschen Postbank AG
Dr. Arno Mahlert, Hamburg
Volker Schopnie*, Halstenbek
Vorsitzender des Aufsichtsrats der GfK SE,
Techniker, Stellvertretender Vorsitzender des
Non Executive Director
Betriebsrats der Beiersdorf AG
Helmut Müller*, Hütschenhausen
Ann-Christin Wagenmann, Hamburg
Gebietsleiter Filialtechniker der Tchibo GmbH
Ehemalige Geschäftsführerin der Beiersdorf
Consumer Products (PTY) LTD.
Tomas Nieber*, Stade
Hauptvorstand Abteilung Wirtschaftsund Industriepolitik der IG BCE
Vorstand
Ralf Neumann*, Hamburg
Michael Herz, Hamburg
Koordinator technische Administration der
Tchibo Manufacturing GmbH & Co. KG
Dr. Jens Odewald, Bergisch Gladbach
Chairman und Rechtsanwalt
* Arbeitnehmervertreter
Thomas Holzgreve, Bad Oldesloe
008
Management und Aufsichtsrat
BERICHT DES AUFSICHTSRATS
Im Berichtsjahr 2012 hat der Aufsichtsrat seine Aufgaben pflichtgemäß wahrgenommen. An den Sitzungen
nahmen jeweils 15 Mitglieder teil, in einem Fall 14 Mitglieder. Die Unternehmen Tchibo und Beiersdorf und
die Holding berichteten in allen Sitzungen ausführlich über ihre aktuelle Lage; insbesondere über die Umsatzund Ertragslage und das Marktumfeld der Regionen und Sparten. Weitere Themen waren der Erwerb eigener
Aktien, Investitionen und Desinvestitionen, die Unternehmensplanung sowie die Vorstandsvergütung. Der
Vorstand berichtete dem Aufsichtsratsvorsitzenden außerhalb von Sitzungen über alle wesentlichen aktuellen
Vorgänge. Mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats sowie dem Vorsitzenden des Finanz- und
Auditausschusses pflegte der Vorstand ebenfalls einen regen Austausch.
Der Aufsichtsrat hat vier Ausschüsse, die seine Beschlüsse vorbereiten oder – soweit vorgesehen – an seiner
Stelle entscheiden. In jeder Sitzung des Aufsichtsrats wurde aus allen Ausschüssen berichtet, die seit der letzten Sitzung des Plenums zusammengetreten waren. Der Finanz- und Auditausschuss traf sich fünfmal mit dem
Vorstand; eine Entscheidung traf er im schriftlichen Verfahren. Zentrale Themen waren die Vor- und Nachbereitung des Jahres- und des Konzernjahresabschlusses und die Aufgaben und Prüfungsergebnisse der internen
Revision sowie das konzernweite Risikomanagement. Der Vorstandsausschuss tagte einmal, das
­Aufsichtsratspräsidium zweimal.
Der Abschlussprüfer, die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, prüfte den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den mit dem Konzernlagebericht zusammengefassten Lagebericht zum
31. Dezember 2012 unter Einbeziehung der Buchführung, vor allem die Bewertung der wesentlichen Beteiligungen (insbesondere Geschäfts- und Firmenwerte sowie Markenrechte), der Finanzinstrumente, der Restanten und der Vorräte, den Ausweis von Erlösschmälerungen und wesentliche Rückstellungen. Der Abschlussprüfer erteilte uneingeschränkte Bestätigungsvermerke. Auch der Abhängigkeitsbericht (Bericht über die
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG) des Vorstands wurde vom Abschlussprüfer
geprüft und erhielt den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk: „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und
Beurteilung bestätigen wir, dass (1) die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, (2) bei den im Bericht
aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war und (3) bei den
im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch
den Vorstand sprechen.“
009
Der Aufsichtsrat prüfte den Jahresabschluss und den Konzernabschluss, den mit dem Konzernlagebericht
zusammengefassten Lagebericht, den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands, den Abhängigkeits­
bericht und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers. Der Finanz- und Auditausschuss erörterte am
20. März 2013 die Ergebnisse seiner eigenen Prüfung und berichtete dem Aufsichtsrat in der Sitzung vom
27. März 2013. An beiden Sitzungen nahm auch der Abschlussprüfer teil, stellte seine Prüfungsergebnisse vor
und beantwortete unsere Fragen. Den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns prüften
wir auch unter Abwägung der finanziellen Situation des Konzerns im Berichtsjahr sowie der Perspektiven für
die Zukunft einerseits und der Aktionärsinteressen andererseits und befanden ihn für ausgewogen; wir schließen uns ihm an. Unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses, des mit dem Konzern­
lagebericht zusammengefassten Lageberichts, des Gewinnverwendungsvorschlags, des Abhängigkeitsberichts
(einschließlich der Schlusserklärung des Vorstands) sowie der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers führte zu
keinen Einwendungen. Der Aufsichtsrat schließt sich den Ergebnissen der Abschlussprüfung an und billigt den
Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2012. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.
Beiersdorf setzte im vergangenen Geschäftsjahr seine Aufwärtsentwicklung fort. Der Unternehmensbereich
Consumer wuchs stark in den Emerging Markets. In Westeuropa ließen die Sortimentsbereinigung und das
Konsumklima den Umsatz leicht sinken. Die tesa SE entwickelte sich erfolgreich weiter; sie steht mitten in
großen Investitionen und entsprechenden Wachstumsanstrengungen. Tchibo hat in Osteuropa ein schwieriges Jahr hinter sich, konnte sich insgesamt aber auf dem Markt gut behaupten. Das niedrigere Preisniveau für
Rohkaffee wurde an die Verbraucher weitergegeben.
Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Gesellschaft und der Unternehmungen für
ihre erfolgreichen Anstrengungen und den Arbeitnehmervertretungen für die zielorientierte, vertrauensvolle
Zusammenarbeit zugunsten der Unternehmen. Der größte Dank gilt unseren Kunden und Verbrauchern für
das Vertrauen, das sie den Unternehmen und ihren Produkten auch 2012 entgegengebracht haben.
27. März 2013
Der Aufsichtsratsvorsitzende
Prof. Dr. Reinhard Pöllath
010
Maxingvest AG
Tchibo ist Röstkaffee-Marktführer in Deutschland, Ö
­ sterreich,
Polen und Tschechien. Seine Kaffeekompetenz verbindet das
­Unternehmen mit einem Angebot von innovativen, wöchentlich
­wechselnden Gebrauchsartikeln und Dienstleistungen wie Reisen,
Mobilfunkangebote und Grüne Energie. Tchibo nutzt für den
­Verkauf ein ausgefeiltes Multichannel Vertriebssystem mit eigenen
Filialen, flächen­deckender Präsenz im Handel und starkem I­nternetund ­Versandhandel.
Geschaffene Werte zu bewahren,
heißt bei Tchibo: die Erfahrungen zukunftsfähig weiterzu­entwickeln
und ökologische und soziale Verantwortung wahrzunehmen.
Aus dem langjährig erfolgreichen Geschäftsmodell trägt T­ chibo
das Bewährte in die Zukunft. Tchibo steht für Genuss und Qualität
in besonderer Weise. Um seinem hohen Qualitätsanspruch
zu entsprechen, setzt Tchibo verstärkt auf nachhaltige Produkte
und Prozesse.
011
Beiersdorf ist ein global agierendes Unternehmen mit zwei
Unternehmens­bereichen. Den Schwerpunkt bildet der Unterneh­
mensbereich C
­ onsumer mit seinen starken M
­ arken auf dem Gebiet
der Haut- und Körperpflege. Der Unter­nehmensbereich tesa ist mit
inno­vativen Angeboten einer der weltweit führenden Hersteller von
­selbstklebenden P
­ rodukten und Lösungen für Industrie, Gewerbe
und ­Konsumenten.
Geschaffene Werte zu bewahren,
heißt für Beiersdorf, sich auf die Kernkompetenz Hautpflege
zurück­zu­besinnen. Mit der S­ trategie „Focus on Skin Care. Closer
to Markets.“ und dem internen Programm „Blue Agenda“, kon­zen­
triert sich das Unternehmen klar auf Produkt­segmente, in denen
Beiersdorf unbestritten Experte ist. Damit baut Beiersdorf auf dem
großen inter­nationalen Markenwert von NIVEA und seinen anderen
Marken auf und nutzt mit einem stärkeren regionalen Fokus die
Verbrauchernähe für exzellente Wachstumschancen.
012
Mitarbeiter
Geschaffene Werte Bewahren
Das Bewahren von Werten ist ein kontinuierlicher Prozess.
Jeder Einzelne leistet seinen Beitrag dazu. Management
und Mitarbeiter unserer Tochterunternehmen engagieren
sich Tag für Tag dafür, das Bewährte mit Neuem zu verbinden
und erfolgreich in die Zukunft zu tragen.
013
MITARBEITER
TCHIBO
Als Familienunternehmen ist Tchibo der Ausgleich zwischen Unternehmensinteressen auf der einen und
­sozialer Verantwortung auf der anderen Seite besonders wichtig. Diesen Ausgleich kontinuierlich zu betreiben,
ist Bestandteil der Tchibo DNA. Nachdem Tchibo als erstes bundesweites Handelsunternehmen im Jahr 2010
als Gesamtunternehmen von der Auditierungsstelle berufundfamilie gGmbH als familienbewusstes Unter­
nehmen zertifiziert wurde, wurde der in 2010 vereinbarte Aktionsplan zur Verbesserung der Vereinbarkeit von
Beruf und Familie weiter umgesetzt.
Außerdem war das Gesundheitsmanagement ein Fokusthema: Die bereits bestehenden Angebote wurden
2012 um Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit erweitert. Die Angebote des Gesundheitsmanagements umfassen nunmehr die Themen „Gesundheitsfördernde Führung“, „Gesund am Arbeitsplatz“,
„Psychische Gesundheit“, „Medizinische Beratung“, „Ernährung“, „Bewegung“, „Arbeiten mit Behinderung“
und „Wiedereingliederung“.
Zudem hat Tchibo seine Personalentwicklungsangebote neu aufgestellt. Seit 2012 gibt es den „Tchibo
­Campus“, auf dem sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zahlreiche Aus- und
Weiterbildungsangebote finden. So werden für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Beispiel Fachtrainings,
Persönlichkeitsentwicklung oder Methodenkenntnis angeboten und darüber hinaus wird auch das Sammeln
von Praxiserfahrung durch einen Einsatz in einer der Filialen ermöglicht.
Tchibo Mitarbeiteranzahl 2012
(Jahresdurchschnitt)
Deutschland
8.398
68 %
Rest der Welt
3.876
32 %
12.274
100 %
Gesamt
014
Mitarbeiter
Beiersdorf
Consumer
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für ein Unternehmen. Sie führen
starke Marken, entwickeln Innovationen und begeistern Konsumenten. So entsteht nachhaltiger Erfolg. Der
Bereich Human Resources unterstützt die Unternehmensentwicklung und -strategie mit zukunftsorientierter
Personalarbeit. Er analysiert die Trends in den Arbeits- und Lebenswelten und schafft die Voraussetzungen,
Beiersdorf auch künftig als einen der attraktivsten Arbeitgeber der Konsumgüterindustrie zu positionieren.
Die globalen Arbeitsmärkte von morgen werden voraussichtlich folgenden Trends unterliegen, die zu erheblichen Veränderungen der Arbeitswelt führen werden:
In Deutschland wie auch in den meisten entwickelten Industriegesellschaften altert die Bevölkerung
aufgrund des demografischen Wandels. Das hat auch Folgen für die Altersstruktur der Belegschaften in den
Unternehmen, die sich hierauf frühzeitig einstellen müssen.
Die fortschreitende Globalisierung geht einher mit einer zunehmenden Mobilität, vor allem gut ausgebil-
deter Arbeitnehmer. Aus diesem Trend ergeben sich für international agierende Unternehmen gleichermaßen
Chancen und Herausforderungen. Beiersdorf braucht mehr denn je Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich
in verschiedenen Ländern, Kulturen und Sprachen bewegen können.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben gewinnt zunehmend an Bedeutung. Eine flexible Beschäfti-
gung hochqualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über alle Lebensphasen hinweg schafft Wett­
bewerbsvorteile für Unternehmen. Insbesondere durch Teilzeitarbeitsmodelle unterstützt Beiersdorf diese
­Flexibilität, um die individuellen Bedürfnisse und die Erfordernisse der Betriebsabläufe weitreichend miteinander in Einklang zu bringen.
Beiersdorf ist einer der attraktivsten Arbeitgeber in der Konsumgüterindustrie. Diese Position will das Unternehmen festigen und ausbauen. Dazu hat der Bereich Human Resources die Perspektive bis 2015 entwickelt.
Sie ist abgeleitet aus der Blue Agenda, dem strategischen Kompass für alle unternehmerischen Aktivitäten bei
Beiersdorf für die nächsten Jahre. Die Personalstrategie beruht auf drei weltweit gültigen Säulen:
Vielfältige, herausragende Talente auf allen Ebenen entwickeln.
Die richtigen Kernkompetenzen in der Organisation fördern.
Ein motivierendes Arbeitsumfeld für Höchstleistungen schaffen.
Beiersdorf strebt an, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemäß ihren Fähigkeiten und Potenzialen so einzusetzen, dass sie die Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes optimal erfüllen. Zudem werden Motivation und
Leistungsorientierung gezielt gefördert.
015
Im Geschäftsjahr 2012 gehörten die Einführung des neuen Performance Management Prozesses zusammen
mit dem neuen Entgeltsystem „Pay for Performance“ zu den wichtigsten Aufgaben des Personalbereichs.
Oberste Priorität galt der gründlichen und vorausschauenden Planung der Veränderungen ebenso wie der
raschen und zuverlässigen Umsetzung der Maßnahmen. Der neue Performance Management Prozess soll eine
erhöhte Leistungsorientierung im Unternehmen fördern. Dabei ist es unabdingbar, Leistung transparent zu
machen, sie fair zu bewerten und angemessen zu honorieren. Die dafür notwendigen Kriterien, die sogenannten Kernkompetenzen und Potenzialkriterien, wurden bereits 2011 festgelegt. Zudem setzt Beiersdorf ­verstärkt
auf eine gezielte Entwicklung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Berücksichtigung ihrer individuellen Fähigkeiten. Leitgedanken sind dabei eigenverantwortliches Handeln sowie ein hohes Maß an Motivation
und Eigeninitiative.
Ein weiteres wichtiges Instrument der strategischen Personalplanung ist ein optimiertes Nachfolgemanagement. Es hat die Potenziale der Beschäftigten im Blick, erkennt ergänzenden Rekrutierungsbedarf, identifiziert
frühzeitig kritische Positionen und sorgt für die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zur Aufgabenstellung des Bereichs Human Resources gehört darüber hinaus die Unterstützung der Führungskräfte bei
der Führung und Weiterentwicklung ihrer Teams. Auch hier sind ständige Weiterbildung und kontinuierlicher
Wissensausbau, die sich nahtlos in das Integrierte Talent Management einfügen, eine Selbstverständlichkeit.
tesa
tesa hat mit dem Neubau einer Unternehmenszentrale einschließlich Forschungs- und Entwicklungszentrum
begonnen. Der Umzug ist für das Jahr 2015 vorgesehen. Bereits im Berichtsjahr begannen die Vorbereitungen
der Organisation auf diese Veränderungen, die rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreffen werden.
Im Mittelpunkt standen Kapazitätsplanungen sowie Kommunikations-, Planungs- und Abstimmungsprozesse
mit den Gremien der betrieblichen Mitbestimmung und den Beschäftigten hinsichtlich der Gestaltung des
zukünftigen Arbeitsumfelds.
In Zusammenarbeit mit dem Northern Institute of Technology hat tesa ein weiteres internationales Management Development Programm entwickelt und gestartet. Es richtet sich an erfahrene Führungskräfte. Ziel ist es,
die praktische Umsetzung der neuen tesa Strategie zu unterstützen. Wichtige Themen sind dabei die Intensivierung der internationalen und funktionsübergreifenden Zusammenarbeit sowie der Ausbau des Wissens
über die aktuell und zukünftig für tesa bedeutsamen Märkte.
Beiersdorf Mitarbeiteranzahl 2012
(Jahresdurchschnitt)
Europa
10.065
59 %
Afrika, Asien,
Australien
4.769
28 %
Amerika
2.129
13 %
Gesamt
16.963
100 %
016
Corporate Responsibility
Corporate Responsibility
Die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung ist ein fester Bestandteil der Unternehmenspolitik des
maxingvest Konzerns. Tchibo und Beiersdorf haben Corporate Responsibility in ihre Managementsysteme
integriert. Sie folgen dabei dem Grundsatz, ihre diesbezüglichen Unternehmensleistungen von Jahr zu Jahr zu
verbessern.
Tchibo
Als eines der größten deutschen international tätigen Konsumgüter- und Einzelhandelsunternehmen übernimmt Tchibo Verantwortung für Mensch und Umwelt. Seit 2006 ist Nachhaltigkeit integraler Bestandteil der
Unternehmensstrategie. Nur so kann das Familienunternehmen Kunden auch in Zukunft das bieten, was die
Marke Tchibo ausmacht: höchste Röstkaffeekompetenz mit einer wöchentlich wechselnden GebrauchsartikelVielfalt.
Das Ziel ist eine 100 % nachhaltige Geschäftstätigkeit. Das Unternehmen übernimmt Verantwortung für sein
Handeln. Zum einen, weil Tchibo aufgrund seines Geschäftsmodells in mehreren Bereichen und Regionen
international etwas bewegen kann: beim Anbau und bei der Verarbeitung von Kaffee, Baumwolle oder Holz.
Zum anderen, weil der zukünftige geschäftliche Erfolg ganz wesentlich von dem Vertrauen der Kunden, quali­
tativ hochwertigen Produkten, langfristig orientierten und verantwortungsbewussten Geschäftspartnern und
engagierten Mitarbeitern bestimmt wird.
Auf dem Weg zu einer 100 % nachhaltigen Geschäftstätigkeit ist Tchibo auch 2012 weiter vorangekommen.
Für die bisherigen Initiativen um eine praktische Ausgestaltung von unternehmerischer Verantwortung hat das
Deutsche Netzwerk Wirtschaftsethik (DNWE) im November 2012 den Preis für Unternehmensethik an Tchibo
verliehen.
Kaffee
Tchibo setzt sich für den Schutz der Umwelt und für bessere Lebensbedingungen der Kaffeefarmer und ihrer
Familien ein. Ziel ist es, mittelfristig ausschließlich Kaffees aus nachhaltigem Anbau anzubieten. Denn nur
ökologisch und sozial verträgliche Anbaumethoden sichern langfristig die Verfügbarkeit hochwertiger Roh­
kaffees. Dies zeigt sich auch in den Sortimenten. Bereits seit 2009 werden in den Tchibo Kaffee Bars ausschließlich Kaffees aus zertifizierten Qualitäten angeboten. Darüber hinaus wurden 2012 die Ursprungssorten
des Privat Kaffees und die Kaffees für die Cafissimo Kapseln auf 100 % zertifizierte Kaffeequalitäten umgestellt. Auch daher konnte der Anteil der in das Tchibo Nachhaltigkeitskonzept einbezogenen Rohkaffees an
der gesamten Rohkaffeemenge für das Inlands- und Auslandsgeschäft von 13 % im Jahr 2011 auf über 25 %
im Jahr 2012 ausgeweitet werden. Tchibo arbeitet mit allen international anerkannten Standardorganisationen zusammen. Das sind derzeit Rainforest Alliance, Fairtrade, UTZ Certified und die Organisationen hinter
dem Bio Siegel nach EU-Rechtsvorschriften. Der Basisstandard 4C (Common Code for the Coffee Community)
wird genutzt, um die Kaffeefarmer zu organisieren und sie für nachhaltigen Kaffeeanbau zu sensibilisieren.
017
Die Region Baragwi am Mount Kenya ist eines der wichtigsten Kaffee-Anbaugebiete für den Kaffee „African
Blue“ von Tchibo. Bereits seit 2009 ist Tchibo in der Region am Mount Kenya aktiv. Gemeinsam mit der Rainforest Alliance unterstützt Tchibo Kaffeefarmer zum Beispiel bei der Zertifizierung und in Fragen des Klimaschutzes. Schwerpunkt im Mount Kenya Project ist die Förderung der Frauen, denn sie leisten überwiegend
die Arbeit auf den Farmen. Allerdings sind sie gegenüber den Männern, den wirtschaftlichen und sozialen
Oberhäuptern der Familie, benachteiligt. Im Rahmen des Mount Kenya Projects sind vier Teilprojekte auf
Wunsch der Frauen entstanden: Ihnen fehlen für eine verbesserte Lebenssituation in erster Linie Bildungs­
möglichkeiten, Baustoffe, Nutztiere sowie Wasserleitungen. Im Jahr 2012 wurde das Projekt erfolgreich
weiter­geführt. So wurde die Planung der Wasserversorgung für die rund 200 Familien abgeschlossen und eine
sechs Kilometer lange Wasserleitung vom nächsten Fluss zum Dorf befindet sich im Bau. Die Farmerfrauen
wurden außerdem in artgerechter Tierhaltung geschult und es sind sogenannte Promoter Farmen im Aufbau,
auf denen die ­Frauen mehr über Viehzucht, Gemüse- und Kaffeeanbau sowie die Errichtung von energie­
sparenden Kochöfen lernen. Es wurden bereits Ställe errichtet, in denen Kühe artgerecht gehalten werden
können. Die Farmerfrauen wurden darin geschult, wie sie eigenes Einkommen erwirtschaften können und
haben bereits kleine Geschäftsprojekte gestartet. Mit den Einnahmen machen sie den dauerhaften Schul­
besuch für Waisenkinder möglich.
Gebrauchsartikel
Tchibo hat sich zum Ziel gesetzt natürliche Ressourcen zu schonen, so auch die in Textilien verarbeitete Baumwolle. Deshalb setzt sich das Unternehmen für einen umwelt- und sozialverträglichen Baumwollanbau ein –
zum Beispiel durch die Fortsetzung des Angebots von Produkten aus zertifizierter Biobaumwolle nach
OE 100/OE Blended Standard (von Textile Exchange) und im Rahmen der Initiative „Cotton made in Africa“
(CmiA). Der Einsatz von kontrolliert biologisch angebauter Baumwolle wird nach dem OE 100 oder OE ­Blended
Standard von Textile Exchange durch unabhängige Institute zertifiziert. CmiA hat zum Ziel, die Lebensbedingungen afrikanischer Kleinbauern zu verbessern, einen für Mensch und Umwelt schonenden Baumwollanbau
zu fördern und die Erträge und Absatzchancen für afrikanische Baumwolle aus den Ländern Benin, Burkina
Faso, Elfenbeinküste, Malawi und Sambia zu verbessern. Im Berichtsjahr waren bei Tchibo über 12,7 Millionen
Verkaufseinheiten im Angebot.
Im Sortiment von Tchibo gibt es viele Produkte aus Holz. Damit die Wälder auch nachfolgenden ­Generationen
erhalten bleiben, wird darauf geachtet, dass der wertvolle Rohstoff aus verantwortlichen Q
­ uellen stammt.
Dies gilt auch für die eingesetzten Papiere. Tchibo Gartenmöbel aus Harthölzern entsprechen den Anforderungen des Forest Stewardship Council (FSC®). Als erstes deutsches Handelsunternehmen druckt ­Tchibo seit
2012 Magazine, Kataloge und Werbemittel in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Papier mit
FSC-Zertifikat. Das FSC®-Warenzeichen zeichnet Holz- und Papierprodukte aus, die aus verantwortungsvoll
bewirtschafteten Wäldern stammen, unabhängig zertifiziert nach den strengen Richtlinien des Forest
­Stewardship Council.
018
Corporate Responsibility
Tchibo engagiert sich für Sozialstandards in der Lieferkette sowie für die Lieferantenqualifizierung. Bei der
Produktion der Gebrauchsartikel verfolgt Tchibo das Ziel, die Arbeitsbedingungen auf Fabrikebene kontinuierlich und dauerhaft zu verbessern. Grundlage jeder Geschäftsbeziehung ist der Verhaltenskodex Social and
Environmental Code of Conduct (SCoC), der seit 2006 Bestandteil aller Einkaufsverträge ist. Seit 2007 setzt
das Unternehmen außerdem auf das Qualifizierungsprogramm WE (Worldwide Enhancement of Social
­Quality). WE verbessert nachhaltig Arbeitsbedingungen und Menschenrechte in der Produktion, indem es an
einem der wesentlichsten Einflussfaktoren ansetzt: den sozialen Beziehungen zwischen Beschäftigten und
Management. Gemeinsam erarbeiten Manager, Beschäftigte und deren Vertreter in den Produktionsstätten,
Nichtregierungsorganisationen und Einkäufer von Tchibo vor Ort Maßnahmen, die in konkrete Aktions­pläne
zur Verbesserung der Sozialstandards, der Produktionseffizienz und der Qualität münden. Im Berichtsjahr
haben 200 Produzenten an den Qualifizierungsmaßnahmen teilgenommen beziehungsweise haben das Programm abgeschlossen. Mittelfristig sollen alle strategischen Produktionsstätten in das Qualifizierungs­
programm WE einbezogen werden.
Umwelt
Tchibo ist es wichtig, dass die eigene Geschäftstätigkeit die Artenvielfalt nicht beeinträchtigt. Daher ist Tchibo
der Initiative „Biodiversity in Good Company“ beigetreten, mit dem Ziel, gemeinsam mit Vorreiterunter­nehmen
verschiedener Branchen Lösungen für den Schutz der weltweiten Biodiversität zu entwickeln.
Mit der erfolgreichen Umstellung des Fuhrparks der Tchibo GmbH auf verbrauchsärmere Fahrzeuge hat Tchibo
einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Klimas geleistet: Die Dienstwagen produzieren nur durchschnittlich
124 g/km des Treibhausgases CO₂ und liegen damit unter dem rechnerischen EU-Klimaschutzzielwert. Die
Deutsche Umwelthilfe e.V. zeichnete Tchibo für seine konsequente Fuhrparkpolitik mit dem Ziel geringerer
CO₂-Emission aus und verlieh dem Unternehmen die „Grüne Karte“.
Mitarbeiter
Als verantwortungsbewusstes Unternehmen arbeitet Tchibo kontinuierlich an der Vereinbarkeit von Beruf und
Familie und bietet vielfältige flexible Lösungen für seine Beschäftigten an. Darunter fallen individuelle Arbeitszeitmodelle an den Logistikstandorten und in den Filialen, Vertrauensarbeitszeit, Altersteilzeit, die Bereitstellung von Kinderbetreuung, Jobsharing oder Home-Office Arbeitsplätze. Tchibo zählt zu den familienfreundlichsten Unternehmen in Deutschland. Das ist das Ergebnis des Unternehmenswettbewerbs „Erfolgsfaktor
Familie 2012“, der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ausgeschrieben wurde.
Detaillierte Informationen können im Tchibo Nachhaltigkeitsbericht unter www.tchibo-nachhaltigkeit.de
abgerufen werden.
019
Beiersdorf
Verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln umfasst bei Beiersdorf seit jeher drei Dimensionen: lang­
fristigen wirtschaftlichen Erfolg, Umweltschutz und gesellschaftliches Engagement. Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil der Unternehmenskultur und des unternehmerischen Handelns und daher bei Beiersdorf in
allen Geschäftsprozessen verankert. Die wachsenden Anforderungen der Konsumenten an die Nachhaltigkeit
von Produkten, Produktionsprozessen und Lieferketten macht ressourcenschonendes und sozial verantwortungsbewusstes Handeln zu einem wichtigen Erfolgsfaktor. Zahlreiche Projekte und Aktivitäten im Jahr 2012
belegen die hohe Bedeutung, die Beiersdorf einem ganzheitlich ausgerichteten unternehmerischen Handeln
beimisst.
Consumer
Die von Beiersdorf 2011 entwickelte Nachhaltigkeitsstrategie „We care.“ konzentriert sich auf die drei B
­ ereiche
„Products“, „Planet“ und „People“. Für jedes Handlungsfeld hat Beiersdorf klare, langfristige Ziele definiert
und will bis zum Jahr 2020:
50 % seines Umsatzes mit Produkten erzielen, die eine deutlich reduzierte Umweltbelastung aufweisen
(Basisjahr 2011),
die CO₂-Emissionen pro verkauftem Produkt um 30 % verringern (Basisjahr 2005),
eine Million Familien erreichen und dazu beitragen, ihr Leben zu verbessern (Basisjahr 2013).
Im Jahr 2012 lag der Fokus auf der unternehmensweiten Einführung der Strategie und dem Start von Pilot­
projekten, die wegweisend für die Zielerreichung sind. Darüber hinaus finden sich viele positive Beispiele,
auch aus den Tochtergesellschaften, für das fortgesetzte Nachhaltigkeitsengagement von Beiersdorf.
Products
Um die Nachhaltigkeitseffekte von Produkten besser zu erfassen und die Erkenntnisse noch effektiver in den
Innovationsprozess zu integrieren, hat Beiersdorf ein konzernweites Projekt zur systematischen Ökobilanzierung seiner Produkte begonnen. Darüber hinaus wurde die Reduktion von Verpackungsmaterialien weiter
vorangetrieben: So wurde bei den neuen NIVEA Body Produkten der Materialeinsatz verringert, was eine
deutliche Reduktion von Verpackungsmaterialien zur Folge hat. Des Weiteren wurde die Verpackung dahin­
gehend optimiert, dass mehr Produkte pro Palette transportiert und dadurch die CO₂-Emissionen signifikant
reduziert werden.
Planet
Beiersdorf hat im Berichtsjahr mit der Konzeption eines unternehmensweiten Systems zur Steuerung seiner
Nachhaltigkeitsleistung begonnen, um die Planung und Durchführung von Nachhaltigkeitsaktivitäten in allen
Geschäftsprozessen sicherzustellen.
020
Corporate Responsibility
Zudem hat das Unternehmen seine Aktivitäten im Bereich Ressourceneffizienz ausgebaut. So wurden beispielsweise am Hamburger Standort Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen in Betrieb genommen und weitere
Energieeffizienzmaßnahmen im Forschungszentrum umgesetzt. Diese Maßnahmen haben zu einer Reduktion
der CO₂-Emissionen geführt.
Seit Anfang 2013 gilt bei der Beiersdorf AG die „Green Car Policy“, die feste Grenzwerte für den CO₂-Ausstoß
aller Firmenwagen, vom Außendienst bis zum Vorstand, vorschreibt. Die im Vergleich mit den Vorgaben
­anderer Firmen strengen Grenzwerte unterstreichen die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit für Beiersdorf.
People
Zum Erhalt der psychischen Gesundheit hat Beiersdorf ein umfassendes Maßnahmenpaket entwickelt. Es
enthält unter anderem eine Kooperationsvereinbarung mit einer verhaltenstherapeutischen Einrichtung,
­
­Führungskräfteseminare zur Burn-out-Prävention sowie den Aufbau eines betrieblichen Wiedereingliederungs­
managements.
Im Rahmen des weltweiten Corporate Social Responsibility-(CSR-)Engagements unterstützt Beiersdorf Projekte, die einen starken lokalen Nutzen stiften und langfristig angelegt sind. Im Rahmen von 15 Projekten hat
Beiersdorf mit der Kinderhilfsorganisation Plan International über 25.000 Kinder und ihre Familien erreicht. Da
gesellschaftliches Engagement von innen nach außen wirkt, bindet das Unternehmen seine Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter aktiv in die CSR-Initiativen ein. Zurzeit wird ein „Volunteering“-Konzept entwickelt, das es den
Mitarbeitern ermöglicht, persönlich einen aktiven Beitrag zum gesellschaftlichen Engagement von Beiersdorf
zu leisten. Dadurch wird die Motivation im Arbeitsalltag gestärkt, die Identifikation mit dem Unternehmen
gefördert und gleichzeitig ein gesellschaftlicher Beitrag geleistet.
Damit die Nachhaltigkeitsstrategie erfolgreich umgesetzt und die ehrgeizigen Ziele erreicht werden, zeigt
Beiersdorf seinen Mitarbeitern, was Nachhaltigkeit für sie privat und beruflich bedeutet, welchen Nutzen sie
davon haben und wie sie aktiv ihren Beitrag leisten können. Aus diesem Grund wurde 2012 eine konzern­
weite Mitarbeiterkampagne gestartet, die auf den drei Säulen „Informieren“, „Involvieren“ und „Inspirieren“
aufsetzt. Bei Beiersdorf ist man davon überzeugt, dass das Unternehmen seinen Weg zu mehr Nachhaltigkeit
nur gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehen kann.
Weitere Informationen unter www.Beiersdorf.de/Nachhaltigkeit.
021
tesa
Im Jahr 2012 hat tesa bei der Umsetzung seines auf fünf Jahre – 2007 bis 2012 – angelegten weltweiten
Umweltprogramms deutliche Fortschritte erzielt. Die selbstgesteckten, ambitionierten Umweltziele, wie VOCReduktion, Lösemittelreduktion, Energieeinsparung, Abfallreduktion und CO₂-Reduktion, wurden erreicht. So
konnte der weltweite Energieverbrauch des Unternehmensbereichs gesenkt werden.
Im Bereich Arbeitsschutz ist es gelungen, das im Branchenvergleich bereits sehr niedrige Niveau an Arbeits­
unfällen zu halten. Regelmäßige Inspektionen der Standorte, Harmonisierung von Sicherheitsstandards,
­Schulungen vor Ort sowie ein internationaler Erfahrungsaustausch zwischen Technikleitern und Sicherheitsfachkräften leisten hierzu einen wesentlichen Beitrag.
Nach dem großen Erfolg im Vorjahr ging der Wettbewerb „Kleben Sie ein Zeichen!“ 2012 in die zweite Runde.
Dabei werden von Bürgern initiierte Projekte in Deutschland und Österreich, deren Ziel die Verbesserung der
Umwelt auf lokaler und regionaler Ebene ist, mit insgesamt 50.000 € unterstützt. Durch zusätzliche Kommunikationsmaßnahmen gelang es, noch mehr Menschen als im Vorjahr zu erreichen und zur Teilnahme zu
ermuntern. 122 Vereine, Schulen, Kindergärten, Initiativen und Privatpersonen aus Deutschland und Österreich reichten ihre Bewerbungen für Projekte zum Natur- und Umweltschutz sowie zur Ressourcenschonung
ein.
tesa engagierte sich im Jahr 2012 darüber hinaus in zahlreichen Projekten, die im Einklang mit der „tesa
­Corporate Giving-Policy“ stehen. Das Unternehmen hat sich durch Spenden, Patenschaften und ehrenamtliche
Mitarbeit insbesondere für benachteiligte Kinder und Jugendliche eingesetzt. Im Interesse einer nachhaltigen
Wirkung wurden die Aktivitäten aus dem Vorjahr fortgeführt und ausgebaut. Auch im Jahr 2012 haben sich
Mitarbeiter an Projekten der Initiative „Das macht Schule e.V.“ beteiligt. Der Verein bringt Schulen und Unternehmen bei Projekten zur Renovierung und Gestaltung in Schulen zusammen, die dann von Schülern und
Lehrern gemeinsam mit Mitarbeitern der beteiligten Firmen umgesetzt werden.
Sämtliche Aktivitäten von tesa werden in einem jährlichen Bericht dokumentiert und können unter www.tesa.
de/Verantwortung abgerufen werden.
022
Konzernlagebericht
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Anhaltende Unsicherheiten, ausgelöst durch die Staatsschulden- und Bankenkrise im Euroraum und die
Finanzpolitik der USA, führten zu einer schwachen Entwicklung der Weltkonjunktur. Die fortgeschrittenen
Volkswirtschaften verzeichneten einen nur mäßigen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes. Die Wirtschaft der
Entwicklungs- und Schwellenländer expandierte unmittelbar nach der Finanzkrise stark, ließ im Jahr 2012 aber
deutlich nach.
Die negative Entwicklung im Euroraum setzte sich aufgrund der Schuldenkrise fort und äußerte sich in einer
anhaltenden Rezession. Der private Sektor bemühte sich, die Verschuldung zu reduzieren. In der Finanzpolitik
wurde der Konsolidierungskurs fortgesetzt. Die große Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Krise ließ
die Investitionstätigkeit der Unternehmen schrumpfen. Belastet wurde die Entwicklung des Bruttoinlands­
produktes des Euroraums zudem durch den Rückgang des Staatskonsums. Gestützt wurde die Wirtschaft
dagegen vom Außenhandel. Die Exporte stiegen im Laufe des Jahres deutlich stärker als die Importe.
Die deutsche Wirtschaft zeigte sich in diesem schwierigen Umfeld widerstandsfähig und wuchs auch im Jahr
2012. Allerdings lag das Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt nur um 0,7 % über dem des Vorjahres. Wichtigster Wachstumsmotor war der Außenbeitrag. Die Exporte stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 %, die
Importe lediglich um 2,3 %. Sowohl die privaten als auch die staatlichen Konsumausgaben entwickelten sich
positiv. Allerdings lieferten die Investitionen zum ersten Mal seit der Wirtschaftskrise 2009 keinen positiven
Beitrag zum Wachstum der Wirtschaft und gingen teilweise deutlich zurück.
Einzelhandel in Deutschland
Der deutsche Einzelhandelsumsatz ist 2012 laut Statistischem Bundesamt real um 0,3 % zurückgegangen.
Nominal setzte der Einzelhandel 1,9 % mehr um als im Vorjahreszeitraum. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) berichtet, dass sich der stabile Arbeitsmarkt positiv auf das Konsumverhalten der Deutschen
auswirkte. So sind 2012 die Umsätze des Lebensmittelhandels inklusive der Drogeriemärkte um 2,2 % gestiegen. Der Umsatzanstieg resultierte im Wesentlichen aus Preissteigerungen, während die Mengennachfrage
über fast alle Sortimentsbereiche und Vertriebsschienen leicht zurückging. Ursächlich für den Preisanstieg
waren zum einen höhere Rohstoffpreise für Nahrungsmittel. Zum anderen konnten höhere Preise erzielt werden, da die Verbraucher bereit waren, für höhere Qualität oder einen Zusatznutzen wie Bio oder Regionalität
mehr zu bezahlen. Damit konnten Mehrwert-Handelsmarken ihren Marktanteil gegenüber dem Vorjahr
­steigern.
Im Jahr 2012 kauften 74 % der deutschen Internetnutzer online ein und ließen so den Umsatz des OnlineHandels um 13 % auf 29,5 Milliarden € wachsen.
023
Deutscher Kaffeemarkt
Auf dem deutschen Haushaltsmarkt wurden im Berichtsjahr 660 Millionen Pfund Röstkaffee abgesetzt. Der
Absatz lag damit auf dem Niveau des Vorjahres von 659 Millionen Pfund. Der Espresso/Caffè Crema- und
Einzelportionsmarkt legte gegenüber dem Vorjahr deutlich zu. Der Anteil von Filterkaffee am Röstkaffeemarkt
war erneut rückläufig.
Im Berichtsjahr war auf dem Rohkaffeemarkt ein nachhaltiger Rückgang der Weltmarktpreise zu verzeichnen.
Bis Ende des Jahres erreichten die durchschnittlichen Börsennotierungen für Arabica ein ähnliches Preisniveau
wie vor der Phase stark steigender Kurse 2010. Ursächlich für den Preisabfall war die gestiegene Produktion
als Reaktion auf die hohen Preise des Vorjahres, welche zu einem großen Verkaufsdruck führte. Zudem s­ etzten
einige Hedgefonds auf fallende Notierungen und gingen demgemäß verstärkt Short-Positionen ein, die zu
dem Kursverfall beitrugen. In Vietnam, dem wichtigsten Erzeugerland für Robusta, konnte eine ­Rekord­ernte
erzielt werden, die in Kombination mit hohen Verschiffungszahlen ein ausreichendes Angebot gewährleistete.
Internationaler Körperpflegemarkt
Die Wachstumsrate im Kosmetikmarkt erreichte 2012 weltweit in etwa das Vorjahresniveau. Wachstums­
motoren waren nach wie vor die Regionen Asien, Osteuropa und Lateinamerika. Im Vergleich hierzu zeigten
sich die saturierten Märkte in Europa und Nordamerika stagnierend. Insbesondere in den großen west- und
südeuropäischen Märkten machten sich die schwächelnde Konjunktur und das damit einhergehende schlechtere Konsumklima bemerkbar.
Im Jahr 2012 waren die globalen Beschaffungsmärkte von der Euro- und Staatsschuldenkrise sowie der abgeschwächten Weltwirtschaft, insbesondere in den USA und China, beeinflusst. Der Ölpreis verhielt sich 2012
wenig volatil, lag aber mit 110 US-Dollar pro Barrel auf hohem Niveau, was auch auf die weiterhin instabile
politische Lage im Nahen Osten zurückzuführen ist. Die Preissteigerungen für Rohstoffe fielen 2012 moderater
aus als vorhergesehen, obwohl sich die Rohstoffmärkte gerade für spezielle Rohstoffe, die in eine Vielzahl der
Produkte von Beiersdorf einfließen, sehr volatil bezüglich der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung verhielten. Auch 2012 konnte die Versorgungssicherheit der Produktionsstätten mit Rohstoffen durch den Aufbau
weiterer alternativer Bezugsquellen sichergestellt werden.
024
Konzernlagebericht
Gesamtaussage zu den Rahmenbedingungen
Tchibo profitierte von dem niedrigeren Preisniveau insbesondere auf den Rohkaffeemärkten. Nach einer Preiserhöhung versprach Tchibo 2011 seinen Kunden, die Kaffeepreise zu senken, sobald der Preis für ArabicaQualitäten dies zulassen würde. Dieses Versprechen löste Tchibo 2012 ein.
Bei Beiersdorf konnte der Unternehmensbereich tesa durch die weiterhin starken industriellen Märkte außerhalb Europas seine Umsatzerlöse deutlich steigern.
Im Unternehmensbereich Consumer (NIVEA, Eucerin, La Prairie) wirkte sich bei Beiersdorf insbesondere die
starke Entwicklung der Wachstumsmärkte (Asien, Osteuropa und Lateinamerika) positiv auf die Gesamtentwicklung aus. In den gesättigten Kosmetikmärkten in Deutschland und Westeuropa lag die Umsatzentwicklung überwiegend auf Vorjahresniveau.
Konzernstruktur und Strategie
Konzernstruktur
Der maxingvest Konzern besteht aus der Holdinggesellschaft maxingvest ag und den beiden operativ tätigen
Segmenten Tchibo und Beiersdorf und hält daneben noch überwiegend vermögensverwaltende Tochtergesellschaften. Die Holding befindet sich in Familienbesitz und konzentriert sich auf die strategische Unternehmenssteuerung.
An der Obergesellschaft des Segments Tchibo, der Tchibo GmbH, ist die maxingvest ag zu 100 % beteiligt. Die
BBG Beteiligungsgesellschaft mbH, Gallin, eine Tochtergesellschaft der maxingvest ag, ist mit 50,46 % an der
­Beiersdorf AG beteiligt. Die maxingvest ag hielt darüber hinaus zum Bilanzstichtag weitere Aktien von weniger
100 %
82,5 %
BBG
50,46 %
025
als 0,1 % des Grundkapitals der B
­ eiersdorf AG. Damit kontrolliert die maxingvest ag mehr als 50 % der Stimmrechte an der Beiersdorf AG. Die Beiersdorf AG ist die Führungsgesellschaft des Segments Beiersdorf. Im
Segment Beiersdorf wird tesa als unabhängiger Teilkonzern geführt. Unter Berücksichtigung der von der
­Beiersdorf AG gehaltenen eigenen Aktien sind der m
­ axingvest ag gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 in Verbindung mit Satz 3 WpHG 60,46 % der Stimmrechte an der Gesellschaft zu­zurechnen.
Die maxingvest ag hat im Berichtsjahr 300.000 eigene Stückaktien (7,58 % des Grundkapitals der
maxingvest ag) erworben.
Wertorientierte Unternehmensführung zur
Sicherung langfristigen Wachstums
Die Zielgröße der strategischen Unternehmensführung im maxingvest Konzern ist die nachhaltige Steigerung
des Unternehmenswertes. Als nicht börsennotiertes Familienunternehmen verfolgt die maxingvest ag lang­
fristige Wachstumsstrategien.
Tchibo und Beiersdorf steuern intern nach der EBIT-Umsatzrendite (Relation von EBIT zu Umsatz). Entsprechend erfolgt die Steuerung auf Gesamtkonzernebene auf Basis des Ergebnisses vor Steuern und Zinsen (EBIT)
beziehungsweise der EBIT-Umsatzrendite. Ein aktives Kostenmanagement und effizientes Handeln tragen dazu
bei, dass die Unternehmen profitabel wirtschaften und wettbewerbsfähige Renditen erzielen.
Das Fundament des maxingvest Konzerns sind starke Marken. Die Marke Tchibo erfreut sich hoher Sympathiewerte und einer weitreichenden Markenbekanntheit in deutschsprachigen Ländern und in großen Teilen
­Osteuropas.
Zu Beiersdorf gehört ein international erfolgreiches Markenportfolio, das nicht nur auf die individuellen
­Wünsche und Bedürfnisse der Verbraucher abgestimmt ist, sondern auch auf regionale Besonderheiten. Die
drei Kernmarken sind NIVEA, Eucerin und La Prairie. Zu dem Markenportfolio gehören außerdem Marken wie
Labello, 8x4, Hansaplast, Florena, atrix oder SLEK. Die Tochterfirma tesa bedient den Markt der Klebebänder
und -folien.
026
Konzernlagebericht
Strategien der Unternehmen und Tendenzen in relevanten Märkten
Im Berichtsjahr verfolgte Tchibo weiter seine Strategie „Zukunft braucht Herkunft“. Ziel ist, bewusst in den
Markenkern zu investieren und für ein nachhaltiges Wachstum zu sorgen. Die Erfolgsfaktoren, die die Einzigartigkeit der Marke Tchibo ausmachen, wurden in der sogenannten Tchibo DNA festgehalten und lassen sich
durch die folgenden übergeordneten Bereiche zusammenfassen:
Kaffee-Expertise
Non Food-Konzept
Vertriebssystem
Vermarktung
Unternehmenskultur
Die DNA beschreibt verbindlich die Erfolgsfaktoren, die die Stärke von Tchibo ausmachen und bewahrt werden sollen. Auch die Wachstumsfelder für die nächsten Jahre wurden daraus hergeleitet: das Online- und
Osteuropageschäft, die Bereiche Espresso/Caffè Crema und die Kaffee-­Einzelportionssysteme.
Besonders positiv entwickelten sich das Wachstumsfeld Espresso/Caffè Crema und die Kaffee-Einzelportionssysteme. Die Tchibo Cafissimo CLASSIC wurde weiterentwickelt und kam in neuem Design auf den Markt. Die
Cafissimo Familie wurde 2012 zudem um eine dritte Kapselmaschine erweitert: die Cafissimo COMPACT. Der
Maschinen- wie auch Kapselabsatz konnte im Berichtsjahr gesteigert werden und sowohl auf dem Espresso/
Caffè Crema als auch dem Markt für Kaffee-Einzelportionssysteme gewann Tchibo Marktanteile hinzu.
Tchibo ist in Osteuropa für sein Kaffeegeschäft bekannt. Dies soll genutzt werden, um auch das Gebrauchsartikelgeschäft bekannter zu machen und das Geschäftsmodell mit dem wechselnden Sortiment zu erklären.
Dafür wurden zum Beispiel eigens TV-Kampagnen konzipiert. Tchibo konnte im Berichtsjahr sein Geschäft in
Ost­europa ausbauen.
Auch im Onlinegeschäft konnte Tchibo den Umsatz leicht steigern. Der Wettbewerb im Onlinegeschäft wird
intensiver; es herrscht zunehmend Verdrängungswettbewerb. Die vertriebskanalübergreifende Vermarktung
gewinnt an Bedeutung. Im Internet ist es besonders wichtig, einzigartige Produkte und Angebote anzubieten.
027
Beiersdorf hat die Strategie „Focus on Skin Care. Closer to Markets.“ im Jahr 2012 konsequent fortgeführt und
mit der sogenannten „Blue Agenda“ einen strategischen Kompass entwickelt. In der Blue Agenda werden die
Ziele des Unternehmens und der Weg der Umsetzung eindeutig definiert. Beiersdorf bekräftigt den Anspruch,
das Haut­pflegeunternehmen Nummer 1 in den für das Unternehmen wichtigen Produktkategorien und Märkten zu werden. Vier Themenfelder stehen im Mittelpunkt der strategischen Aktivitäten von Beiersdorf: die
Stärkung der Marken, allen voran NIVEA, die Erhöhung der Innovationskraft, der konsequente Ausbau der
Schlagkraft und Präsenz in den Wachstumsmärkten sowie die Steigerung der Effizienz und Schnelligkeit des
Unter­nehmens.
Für die vollständige Umsetzung der in der Blue Agenda definierten Ziele ist ein Zeitrahmen von drei bis fünf
Jahren vorgesehen. Klar definierte Kennziffern messen den Grad der Zielerreichung und geben eine Orientierung auf dem Weg dorthin.
Bis zum Jahr 2015 wird Hautpflege mit einem Anteil von 45 % am Zuwachs der wichtigste Wachstumstreiber
im globalen Kosmetikmarkt sein. Vor diesem Hintergrund standen in den vergangenen Monaten die Neubelebung des Markenkerns von NIVEA, ein einheitlicher Markenauftritt mit neuem Logo und neuem Design im
Mittelpunkt der Aktivitäten von Beiersdorf. So wurde der Wiedererkennungswert der Marke deutlich g
­ esteigert.
Ein weiterer Schwerpunkt bestand in der Reorganisation der Forschung und Entwicklung. Die bestehenden
Potenziale sollen optimal genutzt werden. Beiersdorf hat gezielte Maßnahmen ergriffen, um die Forschung
und Entwicklung noch stärker an den Erwartungen der Konsumenten auszurichten. Ab Januar 2013 richtet
sich die neue Forschungs- und Entwicklungsstruktur schwerpunktmäßig an den sechs Kernkategorien – Body,
Face, Sun, Men, Deo und Shower – aus. Ziel ist es, schnell und in effizienten Strukturen innovative Produkte
zu entwickeln, die ideal auf die individuellen und häufig auch regional unterschiedlichen Bedürfnisse der
Konsumenten zugeschnitten sind.
Beiersdorf wird seine Schlagkraft und Präsenz in den Wachstumsmärkten konsequent ausbauen. Durch regionale Forschungszentren wie beispielsweise in Silao, Mexiko, und Wuhan, China, rückt Beiersdorf noch näher
an die Märkte heran. In der Türkei stärkt die vollständige Übernahme des Joint Ventures mit der EczacıbaşıGruppe die Position von Beiersdorf auf diesem aussichtsreichen Markt.
Die Steigerung der Effizienz und Schnelligkeit dient dem übergeordneten Unternehmensziel, das Wachstum
und die Ertragskraft weiter zu erhöhen. Aufbauend auf einer Unternehmenskultur, die von Vertrauen geprägt
ist, werden durch die Blue Agenda die Werte Unternehmertum, Eigenverantwortung, Veränderung und
Schnelligkeit ergänzt. Dadurch will Beiersdorf das unternehmerische Denken und Handeln sowie die Entscheidungsfreude der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fordern und fördern.
028
Konzernlagebericht
Geschäftsentwicklung
Maxingvest Konzern
Konzernumsatz über Vorjahr
Im Geschäftsjahr 2012 stieg der Konzernumsatz um fast 5 % auf 9.608 Millionen € (Vorjahr: 9.173 Mil­
lionen €). Der Konzernjahresüberschuss lag mit 612 Millionen € über dem Wert des Vorjahres von
285 ­Millionen €.
Bei Tchibo lag der Umsatz bei 3.568 Millionen € (Vorjahr: 3.539 Millionen €) und damit 1 % über dem Vorjahr.
Beiersdorf erreichte im Berichtsjahr einen Umsatz von 6.040 Millionen € (Vorjahr: 5.633 Millionen €). Organisch erzielte das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 5 %. Zu aktuellen Wechselkursen lag der Umsatz
damit 7 % über dem Vorjahreswert. Das Geschäftsjahr 2012 stand für Beiersdorf insbesondere im Unternehmensbereich Consumer weiterhin im Zeichen der Neuausrichtung. Beide Unternehmensbereiche im Segment
Beiersdorf entwickelten sich dabei äußerst positiv. Sowohl der Unternehmensbereich Consumer als auch der
Unternehmensbereich tesa zeigten gute Wachstumsraten.
Umsatzerlöse maxingvest Konzern
in Mio. €
12
11
12
11
Tchibo
3.568
3.539
Beiersdorf
6.040
5.633
Holding
–
1
Gesamt
9.608
9.173
Aus Sicht des Vorstands der maxingvest ag sind die Unternehmen auf einem guten Weg. Tchibo konnte den
Umsatz leicht und das Ergebnis des Vorjahres deutlich verbessern. Bei Beiersdorf war das Jahr 2012 von großen Veränderungen geprägt. Bei der Umsetzung der in der Blue Agenda definierten Ziele ist Beiersdorf planmäßig vorangekommen und konnte Umsatz und EBIT steigern.
029
Tchibo
Tchibo steht für ein einzigartiges Geschäftsmodell: Es verbindet höchste Kaffeekompetenz, Kaffeegenuss in
den eigenen Kaffee Bars und eine innovative, wöchentlich wechselnde Gebrauchsartikelvielfalt mit Dienstleistungen wie Reisen, Mobilfunkangeboten und Grüner Energie. Die Herausforderung für die Zukunft ist es
weiterhin, den Leitsatz „Das gibt es nur bei Tchibo“ immer wieder mit Leben zu füllen und die Kunden mit
Produkten zu überraschen.
Im Berichtsjahr hat Tchibo die Entwicklungsangebote für seine Mitarbeiter neu aufgestellt. Seit 2012 gibt es
den „Tchibo Campus“, auf dem sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zahlreiche
Aus- und Weiterbildungsangebote finden.
Tchibo hat sein Engagement für Nachhaltigkeit weiter verstärkt und wurde im Berichtsjahr mit dem „Preis für
Unternehmensethik“ ausgezeichnet. Diese Ehrung wird vom Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik (DNWE)
seit dem Jahr 2000 an Initiativen für die praktische Ausgestaltung der Unternehmensethik vergeben.
Umsatzanteil nach Regionen
Tchibo 2012
in Prozent
Deutschland
75
Rest der Welt
25
030
Konzernlagebericht
Mit der Verleihung wurde unter anderem das von Tchibo initiierte Programm Worldwide Enhancement of
Social Quality („WE“) gewürdigt. Das Programm ist ein neuer Ansatz zur Durchsetzung einer sozialverträg­
lichen Produktion in Entwicklungsländern. Schwerpunkt ist der Dialog im Produktionsland, bei dem alle
wesentlichen Stakeholder eingebunden sind.
Das Engagement für Nachhaltigkeit wurde auch in Bezug auf den Anteil des nachhaltig angebauten Kaffees
weiter ausgebaut: Die Ursprungssorten des Privat Kaffees und der Kaffees für die Tchibo Cafissimo Kapseln
wurden auf 100 % zertifizierte Kaffeequalitäten umgestellt.
Der Preis für hochwertigen Arabica Rohkaffee war in den Jahren 2010 und 2011 dramatisch gestiegen. Um
keine Kompromisse bei der Qualität einzugehen, sah Tchibo sich zuletzt im Februar 2011 zu einer Preiserhöhung gezwungen. Tchibo versprach seinen Kunden aber zu diesem Zeitpunkt, die Kaffeepreise wieder zu
senken, sobald der Preis für Tchibo Arabica-Qualitäten dies zulassen würde. Im ersten Quartal 2012 sank der
Rohkaffeepreis wieder auf das Niveau von Ende 2010. Im April löste das Unternehmen sein Versprechen ein
und senkte die Preise für alle Röstkaffees von Tchibo wie Privat Kaffee, Feine Milde, Sana, Beste Bohne, Herzhaft Mild, Espresso und Caffè Crema.
Die Marke Privat Kaffee von Tchibo steht in Deutschland seit 25 Jahren für das Premium-Segment bei Filterkaffees. Es werden nur 100 % Tchibo Arabica-Bohnen verwendet. Im Berichtsjahr präsentierte Tchibo einen
neuen Markenauftritt für seinen Privat Kaffee. Im Fokus stehen prägnante, sortenspezifische Motive, die einen
klaren Bezug zur Ursprungsregion herstellen. So haben es die Verbraucher noch leichter, ihre Lieblingssorte
der Privat Kaffees auf einen Blick wiederzuerkennen. Das neue Design begegnet dem Kunden nicht nur auf
der Verpackung, sondern auch auf den Verkaufsflächen, in TV-Spots, im Internet, auf Facebook und im Tchibo
Magazin.
Die Marken Tchibo, Eduscho, Davidoff Café sowie lokale Marken wie Jihlavanka in Tschechien stehen international erfolgreich im Wettbewerb. Auf dem Röstkaffeemarkt ist Tchibo sowohl in Deutschland als auch in
Österreich, Polen und Tschechien Marktführer und nimmt in Ungarn und der Slowakei Spitzenpositionen ein.
031
Mit dem Vermarktungsbeginn der neuen Kaffee-Verpackungen startete Tchibo auch eine neue Marken­
kampagne. Von den Wochenwelten bis hin zum Kaffee präsentiert Tchibo sich über alle Kommunikations- und
Vertriebskanäle hinweg in neuem Stil. Im Mittelpunkt stehen die Filialdamen, die täglich in den Filialen die
Kunden beraten. Mit ihrer Erfahrung und dem direkten Draht zu den Kunden sind die Filialdamen einzigartige
Markenbotschafterinnen. In der Kampagne, die zur Mitte des Berichtsjahres startete, treten sie in den Dialog
mit Tchibo Experten und erklären, was die Leistungen und Produkte von Tchibo so besonders macht.
Tchibo vertreibt seine Produkte über ein vernetztes, zentral gesteuertes Vertriebssystem. Kunden können die
Produkte über das Internet, in Filialen oder in Depots des Fach- und Lebensmittelhandels beziehen. Die verschiedenen Kanäle (Multichannel) werden zunehmend miteinander vernetzt. Gewerbliche Kunden, wie unter
anderem Büros und Gastronomie, werden von dem Spezialisten Tchibo Coffee Service erfolgreich beliefert.
Im Geschäftsjahr 2012 wurde die Optimierung der Vertriebsoberfläche weiter vorangetrieben und die Standorte wurden fortlaufend überprüft. In Deutschland lag die Anzahl der Filialen unter dem Stand des Vorjahres.
Im osteuropäischen Geschäft wurde die Vertriebsoberfläche um zusätzliche Filialen erweitert. Im Depot konnte die Umsetzung einer neuen Formatstrategie weitgehend fertiggestellt werden. In den Filialen wurde der
Roll-out eines überarbeiteten Ladenkonzepts weiter vorangetrieben.
Die Internetseite www.tchibo.de gehört zu den fünf am häufigsten besuchten Onlineshops in Deutschland.
Der Umsatz aus dem konzernweiten Versand- und Internetgeschäft konnte leicht verbessert werden.
Das Rückgrat der Tchibo Strategie bleibt der Kundenkontakt, insbesondere über die eigenen Filialen und das
­Internet.
032
Konzernlagebericht
Beiersdorf
Beiersdorf ist ein global agierendes Unternehmen mit mehr als 150 Tochtergesellschaften weltweit und rund
17.000 Beschäftigten.
Das Geschäft betreiben zwei getrennte Unternehmensbereiche in ihren jeweiligen Branchen: Den Schwerpunkt bildet der Unternehmensbereich Consumer, der sich mit seinen starken Marken auf die internationalen
Märkte der Haut- und Körperpflege konzentriert.
Der Unternehmensbereich tesa ist mit seinem innovativen Produktportfolio einer der weltweit führenden Hersteller von selbstklebenden Produkten und Lösungen für Industrie, Gewerbe und Konsumenten. Im Industriesegment bietet tesa vor allem Systemlösungen für die Industriebranchen Automobil, Bau, Druck, Elektronik
und Papier an. Das professionelle Handelsgeschäft versorgt tesa mit kontinuierlich an den Bedarf angepassten
Produktsortimenten für den Einsatz bei gewerblichen Kunden, unter anderem aus dem Bau-, Maler- und
Lackierbereich. Im Endverbrauchersegment vermarktet tesa Produktlösungen für den täglichen Gebrauch in
Büro, Haushalt und Garten.
Der Unternehmensbereich Consumer verbesserte im Berichtsjahr seinen Umsatz um 5 %. Zu aktuellen Wechsel­
kursen erhöhte sich der Umsatz um fast 8 %. Diese positive Umsatzentwicklung wurde durch unterschiedliche
Faktoren geprägt. In vielen Märkten zeigten sich deutliche Erfolge der neuen Unternehmensstrategie, die sich
in dem internen Programm Blue Agenda manifestiert. Sie soll Beiersdorf wettbewerbsfähiger und wirtschaftlich erfolgreicher machen. Besonders in den Wachstumsmärkten ist der angestrebte Erfolg anhand des starken
Umsatzanstiegs bereits gut sichtbar. Die drei Kernmarken NIVEA, Eucerin und La Prairie konnten dabei alle
sehr erfreuliche Wachstumsraten erzielen.
Umsatzanteil nach Regionen
Beiersdorf 2012
in Prozent
Europa
57
Afrika/Asien/Australien
24
Amerika
19
033
Das Wachstum von NIVEA wurde vor allem durch NIVEA Deo, NIVEA Body und NIVEA Shower getrieben. Zum
starken Wachstum von Eucerin trugen insbesondere die Launches Eucerin EVEN BRIGHTER und ­DermoCapillaire
bei. Im Bereich der selektiven Kosmetik verzeichnete die Marke La Prairie unter anderem durch neue Produkte
positive Wachstumsraten.
Auch die Pflastermarken erreichten einen Umsatz über dem Vorjahr. Gute Umsatzsteigerungen konnten insbesondere in den Regionen Deutschland und Lateinamerika erzielt werden, während in der Region West­
europa Umsatzrückgänge zu verzeichnen waren.
Verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln umfasst bei Beiersdorf seit jeher drei Dimensionen: lang­
fristigen wirtschaftlichen Erfolg, Umweltschutz und gesellschaftliches Engagement. Nachhaltigkeit ist ein
­inte­graler Bestandteil der Unternehmenskultur und des unternehmerischen Handelns und daher bei Beiersdorf
in allen Geschäftsprozessen verankert. Um die Nachhaltigkeitseffekte von Produkten besser zu erfassen und
die Erkenntnisse noch effektiver in den Innovationsprozess zu integrieren, hat Beiersdorf ein konzernweites
­Projekt zur systematischen Ökobilanzierung seiner Produkte begonnen. Darüber hinaus hat Beiersdorf die
Reduktion von Verpackungsmaterialien weiter vorangetrieben: So wurde bei den neuen NIVEA Body Produkten der Materialeinsatz verringert, was eine deutliche Reduktion von Verpackungsmaterialien zur Folge hat.
Des Weiteren wurde die Verpackung dahingehend optimiert, dass mehr Produkte pro Palette transportiert und
dadurch die CO₂-Emissionen signifikant reduziert werden.
Im Rahmen seines weltweiten Corporate Social Responsibility-(CSR-)Engagements unterstützt Beiersdorf Projekte, die einen starken lokalen Nutzen stiften und langfristig angelegt sind. Im Rahmen von 15 Projekten hat
Beiersdorf mit Plan International über 25.000 Kinder und ihre Familien erreicht. Da gesellschaftliches Engagement von innen nach außen wirkt, bindet das Unternehmen seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv in
die CSR-Initiativen ein. Zurzeit wird ein „Volunteering“-Konzept entwickelt, das es den Mitarbeitern ermöglicht, persönlich einen aktiven Beitrag zum gesellschaftlichen Engagement von Beiersdorf zu leisten. Dadurch
wird die Motivation im Arbeitsalltag gestärkt, die Identifikation mit dem Unternehmen gefördert und gleichzeitig ein gesellschaftlicher Beitrag geleistet.
Der Bereich tesa im Segment Beiersdorf entwickelte sich positiv. Der Umsatz erhöhte sich im Vergleich zum
Vorjahr nominal um 6 %.
034
Konzernlagebericht
Im Industriesegment erzielte tesa etwa drei Viertel seines Umsatzes. Sowohl das Direkt- als auch das Handelsgeschäft trugen in allen Regionen zu der positiven Entwicklung bei. Besonders dynamisch entwickelte sich das
Geschäft in Asien und in den USA. Wachstumstreiber waren dort erneut die Automobil- und die
­Elektronik­industrie. Das Geschäft mit Produkten für Konsumenten konzentriert sich auf Europa und Lateinamerika und verbesserte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr leicht. In den beiden strategischen Geschäftsfeldern – Lösungen für Heimwerker sowie Produkte für den Büro- und Schreibwarenbereich – konnte tesa in
vielen wichtigen Warengruppen erneut Marktanteile hinzugewinnen.
tesa hat mit dem Neubau einer Unternehmenszentrale einschließlich Forschungs- und Entwicklungszentrum
begonnen. Der Umzug ist für das Jahr 2015 vorgesehen. Bereits im Berichtsjahr begannen die Vorbereitungen
der Organisation auf diese Veränderungen, die rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreffen werden.
Im Mittelpunkt standen Kapazitätsplanungen sowie Kommunikations-, Planungs- und Abstimmungsprozesse
mit den Gremien der betrieblichen Mitbestimmung und den Beschäftigten hinsichtlich der Gestaltung des
zukünftigen Arbeitsumfelds.
Forschung und Entwicklung
Intensive Forschung trägt bei Beiersdorf seit über 130 Jahren beständig zum Unternehmenserfolg bei. Der
Unternehmensbereich Consumer entwickelt innovative Produkte, die auf die Wünsche und Bedürfnisse der
Verbraucher weltweit abgestimmt sind. Sie zeichnen sich durch Qualität, Wirksamkeit sowie hervorragende
Verträglichkeit aus. Durch die Entwicklung innovativer, qualitativ hochwertiger selbstklebender System- und
Produktlösungen nimmt tesa eine Spitzenposition auf dem Weltmarkt ein.
Im Unternehmensbereich Consumer liegt ein Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung auf dem strategischen Ausbau der weltweit führenden Hautpflegekompetenz. Der grundsätzliche Forschungsansatz von
­Beiersdorf lässt sich mit dem Motto „Von der Haut für die Haut lernen“ umschreiben. Dazu entschlüsseln die
Forscher von Beiersdorf die komplexen Prozesse in der Haut. Sie lernen die Stoffwechselabläufe von den einzelnen Hautzellen bis zur Haut als Gesamtorgan zu verstehen und entwickeln effiziente Formeln mit haut­
eigenen und natürlichen Inhaltsstoffen.
Die prämierte Open Innovation-Initiative „Pearlfinder“ ist zwei Jahre nach dem Start zu einer beständigen
Quelle für innovative Ideen bei Beiersdorf geworden. Über die Plattform wird ein offener und vertrauensvoller
Austausch mit externen Innovationspartnern ermöglicht. Ziel ist es, die Innovationskraft des Unternehmens
weiter zu steigern. Ein Erfolgskonzept, das Beiersdorf seit seiner Gründung im Jahr 1882 konsequent verfolgt.
Das Angebot für die an „Pearlfinder“ teilnehmenden Partner wird kontinuierlich ausgebaut. So soll künftig
ermöglicht werden, eigene Ideen und Lösungen unabhängig von Beiersdorf-spezifischen Fragestellungen
­einzubringen.
035
Im Geschäftsjahr 2012 hat der Unternehmensbereich Consumer 87 Innovationen zum Patent angemeldet
(Vorjahr: 81). Zu den im Berichtsjahr besonders hervorzuhebenden Neueinführungen gehörten beispielsweise
NIVEA Q10 plus und NIVEA Body Q10 Firming Lotion – lang bewährte Formeln, die Beiersdorf ständig ver­
bessert und an die Bedürfnisse der Verbraucher anpasst. Die Produktserie für das Gesicht aus feuchtigkeitsspendender Tagespflege, Serum, Nachtpflege und Augenprodukten mit Q10 und Kreatin bekämpft die Falten
von innen heraus. Zu den Neueinführungen gehörte auch Eucerin EVEN BRIGHTER, die erste umfassende
Pflege­serie von Eucerin gegen Hyperpigmentierung.
Den Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit des Unternehmensbereichs tesa bildete 2012 die stetige Weiter­
entwicklung von lösemittelfreien Technologien zur Herstellung von doppelseitigen Klebebändern für besonders belastbare und dauerhafte Verklebungen im Konstruktionsbereich. Zur Erzielung langfristig fester
­Ver­bindungen, auch unter extremen Temperaturen, wurden die Herstellprozesse und die Zusammensetzungen
der Hochleistungsklebebänder verändert.
Für die industrielle Anwendung hat tesa neue Klebefolien entwickelt, durch die Flüssigkleber ersetzt werden
können, deren Verarbeitung wesentlich aufwendiger ist. Der Vorteil dieser innovativen Produkte besteht
darin, dass sie bereits bei sehr geringen Verarbeitungstemperaturen aushärten.
Die Absicherung und Verbreiterung der Rohstoffbasis für das Kernsortiment ist vor dem Hintergrund anhaltend hoher Rohstoffpreise ein permanentes Ziel der Vor- und Zwischenproduktentwicklung bei tesa. Durch
modulare Materialkonzepte und gut steuerbare Herstellprozesse sowie die zunehmende Integration nachwachsender und wiederverwertbarer Rohstoffe lässt sich die Rohstoffversorgung globalisieren und diversifizieren. Dadurch stehen bei einem Lieferantenausfall sofort wettbewerbsfähige Alternativen zur Verfügung.
konzernBereich Holding
Der Konzernbereich Holding umfasst neben der Muttergesellschaft maxingvest ag die vermögens- und beteiligungsverwaltenden Gesellschaften Tchibo Anlagen-Verwaltungsgesellschaft mbH, BBG Beteiligungsgesellschaft mbH, Olymp Vermögensverwaltung GmbH, Tchibo Holding Finance B.V., maxingvest Beteiligungsverwaltung GmbH sowie die maxingvest Zweite Beteiligungsgesellschaft mbH (“BG”) und die operativ tätige
SCS Skin Care Studio GmbH.
Der Konzernbereich Holding überwacht und unterstützt die selbstständig agierenden Unternehmen. Auch
2012 lag der Schwerpunkt der Arbeit auf strategischen Fragen der Führungs- und Strukturorganisation.
036
Konzernlagebericht
Ertragslage Konzern
Konzernumsatz erhöht
Der Umsatz des maxingvest Konzerns betrug im Berichtsjahr 9.608 Millionen € (Vorjahr: 9.173 Millionen €).
Im Ausland wurden 59 % der Umsätze erwirtschaftet. Der wesentliche Teil der Auslandsumsätze fiel – wie in
den Vorjahren – bei Beiersdorf an.
Bei Tchibo stieg der Umsatz um 1 % von 3.539 Millionen € auf 3.568 Millionen €. Der Umsatz­anstieg resultierte auch aus dem Ausland. Der Anteil des Auslandsumsatzes betrug 25 % am Gesamtumsatz von Tchibo.
Beiersdorf verbesserte den Umsatz von 5.633 Millionen € auf 6.040 Millionen €. Der höhere Umsatz resultierte aus beiden Unternehmensbereichen. Der Unternehmensbereich Consumer erzielte nominal einen Umsatz
von 5.048 Millionen € (Vorjahr: 4.696 Millionen €) und lag damit über Vorjahresniveau. Der Unternehmensbereich tesa verbesserte seinen Umsatz nominal um 6 % von 937 Millionen € auf 992 Millionen €.
EBIT-Rendite Über Vorjahr
Das EBIT des Konzerns lag im Berichtsjahr bei 919 Millionen € (Vorjahr: 540 Millionen €). Zu dem Anstieg
trugen sowohl Tchibo als auch Beiersdorf bei. Der Konzern erzielte eine EBIT-Rendite von 9,6 % (­ Vorjahr: 5,9 %).
Die Kosten der umgesetzten Leistungen erhöhten sich um 3 %. Dies ist hauptsächlich auf Beiersdorf zurückzuführen. Die variablen Herstellungskosten erhöhten sich dort um 7 %. Dabei stiegen die Kosten der umgesetzten Leistungen unterproportional zum Umsatz. Bei Tchibo gingen die variablen Herstellungskosten leicht
zurück. Der Vorjahreswert wurde aufgrund einer Änderung des Ausweises der Kosten der umgesetzten Leistung bei Tchibo angepasst. Aufwendungen für Abschreibungen und die erstmalige Installation bei Kunden,
Wartungsdienstleistungen sowie die Überarbeitung von gestellten oder vermieteten Kaffeemaschinen im
Außerhausgeschäft von Tchibo wurden erstmals nicht mehr als Vertriebskosten erfasst, sondern aufgrund
ihres Anfalls im Zusammenhang mit der Generierung von Umsatzerlösen als Kosten der umgesetzten
­Leistungen ausgewiesen. Weitere Erläuterungen hierzu sind im Konzernanhang im Abschnitt „Änderungen der
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" zu finden.
Das Bruttoergebnis vom Umsatz stieg um 6 %. Die Marketing- und Vertriebskosten lagen im Berichtsjahr bei
3.889 Millionen € und damit 3 % über dem Vorjahreswert von 3.780 Millionen € (nach angepasstem Ausweis). Bei ­Beiersdorf erhöhten sich die Marketing- und Vertriebskosten um 85 Millionen € und bei Tchibo um
24 Millionen € im Vergleich zum Vorjahr.
037
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen um 146 Millionen € auf 390 Millionen € zurück (Vorjahr:
536 Millionen €). Die hohen sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Vorjahres ließen sich vor allem auf
Restrukturierungsaufwendungen zurückführen, die vollständig auf Beiersdorf entfielen. Auch im Berichtsjahr
lag der Großteil der sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Segment Beiersdorf.
Bei Tchibo hat sich das Ergebnis vor Steuern und Zinsen im Berichtsjahr von 202 Millionen € auf 221 Millionen € erhöht. Diese Entwicklung basiert im Wesentlichen auf verbesserten Einkaufskonditionen im Gebrauchsartikelgeschäft und Effizienzverbesserungen aus der Optimierung der Vertriebsoberfläche.
Bei Beiersdorf lag das EBIT bei 698 Millionen € (Vorjahr: 431 Millionen €). Das EBIT ohne Sondereffekte stieg
von 646 Millionen € im Vorjahr auf 735 Millionen €. Die um Sondereffekte bereinigte EBIT-Umsatzrendite lag
bei 12,2 % (Vorjahr: 11,5 %). Der Unternehmensbereich Consumer erzielte ein EBIT ohne Sondereffekte von
606 Millionen € (Vorjahr: 537 Millionen €), die Umsatzrendite erreichte 12,0 % (Vorjahr: 11,4 %). Der Unternehmensbereich tesa ­erzielte eine Steigerung des EBIT von 109 Millionen € im Vorjahr auf 129 Millionen € im
abgelaufenen Geschäftsjahr und eine Umsatzrendite von 13,0 % (Vorjahr: 11,6 %). Die Sondereffekte in Höhe
von – 37 Millionen € (Vorjahr: – 215 Millionen €) betrafen Einmalkosten im Rahmen der im November 2011
verabschiedeten Neuausrichtung der Unternehmensstrukturen und -prozesse für den Unternehmensbereich
Consumer in Höhe von 24 Millionen €. Aus dem Erwerb der bisher in Fremdbesitz befindlichen Anteile an der
EBC Eczacıbaşı-Beiersdorf Kozmetik Ürünler Sanayi ve Ticaret A.Ş., Türkei, resultierte ein Ertrag aus der Neubewertung der Altanteile in Höhe von 9 Millionen € sowie eine Wertminderung von immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 15 Millionen €.
Das EBIT des Konzernbereichs Holding betrug für das Berichtsjahr 0 Millionen € (Vorjahr: – 93 Millionen €).
Im Wesentlichen war das EBIT des Vorjahres von höheren Abschreibungen auf im Rahmen der Erstkonsolidierung aufgedeckten stillen Reserven aufgrund von Wertminderungen und Verlusten aus dem Abgang von
Vermögenswerten geprägt. So trennte sich die Beiersdorf AG 2011 beispielsweise von den regionalen Marken
JUVENA und Marlies Möller, für die im ­
­
Konzernbereich Holding im Rahmen der Erstkonsolidierung der
­Beiersdorf AG stille Reserven aufgedeckt worden waren. Zudem wurden im Konzernbereich Holding im
Berichtsjahr Rückstellungen aufgelöst, die im Zusammenhang mit früheren Beteiligungen standen.
Steuern
Der Steueraufwand des maxingvest Konzerns belief sich im Jahr 2012 auf 297 Millionen € (Vorjahr: 248 Millionen €). Im Berichtsjahr belief sich der latente Steuerertrag auf 22 Millionen € (Vorjahr: 32 Millionen €). Die
laufenden Ertragsteuern betrugen 319 Millionen € (Vorjahr: 280 Millionen €).
038
Konzernlagebericht
Konzernjahresüberschuss über vorjahr
Der Konzernjahresüberschuss betrug 612 Millionen € (Vorjahr: 285 Millionen €). Der Anstieg ist vor allem auf
das um 379 Millionen € höhere EBIT zurückzuführen.
Der Jahresüberschuss von Tchibo lag mit 182 Millionen € über dem Vorjahreswert von 151 Millionen €.
­Beiersdorf erreichte einen Jahresüberschuss von 451 Millionen €. Damit übertraf das Unternehmen den Vorjahreswert von 259 Millionen €. In beiden Unternehmen ist die Verbesserung des Jahresüberschusses vor
allem auf das gestiegene EBIT zurückzuführen. Auch im Konzernbereich Holding wirkte sich vor allem das
verbesserte EBIT auf den Jahresüberschuss aus.
Jahresüberschuss maxingvest Konzern
in Mio. €
12
12
11
Tchibo
182
151
Beiersdorf
451
259
Holding
– 21
– 125
Gesamt
612
285
11
Ergebnis je Aktie
Das Ergebnis je Aktie gemäß IFRS nach Fremdanteilen betrug 95,83 € (Vorjahr: 38,14 €). Der Anstieg ist im
Wesentlichen auf die Verbesserung des EBIT in allen Segmenten zurückzuführen. Der Berechnung lag im
Berichtsjahr die durchschnittliche Anzahl von 3.885.001 Stück (Vorjahr: 4.590.000 Stück) nennwertloser
Stückaktien zugrunde.
039
Finanz- und Vermögenslage Konzern
Bilanzstruktur und Eigenkapitalquote
Die Bilanzsumme des maxingvest Konzerns belief sich zum Bilanzstichtag auf 13.458 Millionen € (Vorjahr:
12.959 Millionen €).
Die langfristigen Vermögenswerte lagen mit 7.443 Millionen € über dem Vorjahreswert von 7.320 Millionen €. Der Vorjahreswert wurde angepasst, da die Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen erstmals nicht
mehr als langfristige finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen, sondern saldiert mit den zuvor als Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfassten Verpflichtungen aus Deferred Compensation als
sonstige langfristige Vermögenswerte erfasst werden. Weiterführende Erläuterungen sind im Konzernanhang
im Abschnitt „Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" zu finden. Die langfristigen Vermögenswerte bestehen zu 71 % aus immateriellen Vermögenswerten und beinhalten vor allem die Geschäftsoder Firmenwerte sowie die fortgeführten Buchwerte der Marken­rechte, die im Rahmen der Erstkonsolidierung der Beiersdorf AG angesetzt wurden und die beim Erwerb der Anteile an Beiersdorf Hair Care China
übernommenen chinesischen Haarpflegemarken.
Die kurzfristigen Vermögenswerte erhöhten sich um 7 % von 5.639 Millionen € auf 6.015 Millionen €. Der
Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte lässt sich vor allem auf eine Erhöhung der Wertpapiere gegenüber
dem Vorjahr zurückführen. Der höhere Bestand an Wertpapieren resultiert aus dem Segment Holding und
Beiersdorf.
Das Eigenkapital verringerte sich im Berichtsjahr um 1 % auf 8.018 Millionen €. Die Eigenkapitalquote lag zum
Bilanzstichtag bei 60 %.
Vermögens- und Kapitalstruktur maxingvest Konzern
in Prozent der Bilanzsumme
11
12
Langfristig gebundene
Vermögenswerte
56
55
Kurzfristig gebundene
Vermögenswerte
23
22
Wertpapiere, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
21
23
Aktiva
11
12
Passiva
12
11
12
11
Eigenkapital
60
62
Langfristige Schulden
21
18
Kurzfristige Schulden
19
20
040
Konzernlagebericht
Die langfristigen Schulden in Höhe von 2.854 Millionen € lagen um 536 Millionen € über dem Wert des
­Vorjahres (Vorjahr: 2.318 Millionen €). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Verbindlichkeiten gegenüber
­Kreditinstituten zurückzuführen, die sich um 563 Millionen € erhöhten.
Die kurzfristigen Schulden beliefen sich auf 2.586 Millionen € und lagen somit 2 % über dem Vorjahreswert
(2.543 Millionen €). Der Anstieg war im Wesentlichen auf höhere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
­Leistungen bei Beiersdorf zurückzuführen.
Finanzlage konzern
Der Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit betrug 836 Millionen € und lag damit 407 Millionen € über
dem Vorjahr.
Der Mittelabfluss für investive Tätigkeit belief sich im Berichtsjahr auf 766 Millionen € (Vorjahr: 272 Millionen €). Den Ausgaben für Investitionen von 328 Millionen € und Unternehmenserwerbe bei Beiersdorf von
25 Millionen € sowie Nettoauszahlungen für Wertpapiere von 536 Millionen €, standen 61 Millionen € Einnahmen aus dem Verkauf von Anlagevermögen sowie Zinsen und sonstige Finanzeinzahlungen von 62 Millionen € gegenüber.
Der Free Cashflow von 70 Millionen € lag unter dem Vorjahreswert von 157 Millionen €.
Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit lag bei 187 Millionen € (Vorjahr: 214 Millionen €). An die Gesellschaftergruppen wurden insgesamt 142 Millionen € (Vorjahr: 127 Millionen €) ausgeschüttet.
Der Finanzmittelfonds reduzierte sich um 117 Millionen € auf 1.108 Millionen €.
Das Nettofinanzvermögen des maxingvest Konzerns reduzierte sich im Berichtsjahr auf 2.461 Millionen €
(Vorjahr: 2.566 Millionen €).
Investitionen des maxingvest Konzerns
Der maxingvest Konzern investierte im Jahr 2012 insgesamt 270 Millionen € in immaterielle Vermögenswerte
und Sachanlagen (Vorjahr: 172 Millionen €).
Von den Investitionen entfielen 118 Millionen € (Vorjahr: 86 Millionen €) auf Tchibo, die überwiegend in das
Sachanlagevermögen investiert wurden. Ein Großteil dieser Investitionen stand im Zusammenhang mit der
Verbesserung der Kaffeeproduktion und dem Außerhaus-Kaffeegeschäft. Darüber hinaus wurde weiter in den
Ausbau des Vertriebs investiert. Auf Beiersdorf entfielen 151 Millionen € (Vorjahr: 86 Millionen €), von denen
144 Millionen € in Sach­anlagen investiert w
­ urden. Auf die Holding entfiel 1 Million € (Vorjahr: 0 Millionen €).
041
Maxingvest AG (HGB-Einzelabschluss)
Grundlagen der Rechnungslegung
Im Jahresabschluss des maxingvest Konzerns ist der Abschluss der maxingvest ag auf Basis der International
Financial Reporting Standards (IFRS) berücksichtigt. Nachfolgend wird der nach deutschen handelsrechtlichen
(HGB) und aktienrechtlichen (AktG) Vorschriften aufgestellte Jahresabschluss der maxingvest ag erläutert. Der
Lagebericht der maxingvest ag wird gemäß § 315 Abs. 3 HGB mit dem Lagebericht des maxingvest Konzerns
zusammengefasst, da die Risiken und Chancen der Muttergesellschaft und ihre voraussichtliche Entwicklung
untrennbar mit dem Konzern verbunden sind.
Jahresüberschuss UNTER Vorjahr
Die aus Gebrauchsartikelverkäufen resultierenden Umsätze der maxingvest ag beliefen sich wie im Vorjahr auf
1 Million €.
Die sonstigen betrieblichen Erträge verbesserten sich im Wesentlichen aufgrund von einmaligen positiven
Effekten aus der Auflösung von Rückstellungen im Zusammenhang mit früheren Beteiligungen um 31 Millionen € auf 48 Millionen €.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 13 Millionen € (Vorjahr: 12 Millionen €) leicht über dem
Niveau des Vorjahres.
Die Erträge aus Beteiligungen betrugen 303 Millionen € (Vorjahr: 127 Millionen €). Der Anstieg im Vergleich
zum Vorjahr beruhte im Wesentlichen auf einer vereinnahmten Ausschüttung von der BBG Beteiligungsgesellschaft mbH in Höhe von 74 Millionen € (Vorjahr: keine Ausschüttung) sowie auf einem höheren Ergebnisbeitrag der Tchibo GmbH. Die Erträge aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der Tchibo GmbH beliefen sich
auf 212 Millionen € (Vorjahr: 118 Millionen €).
Die von der Tochtergesellschaft BBG Beteiligungsgesellschaft mbH vereinnahmte Dividende von der
­Beiersdorf AG in Höhe von 89 Millionen € (Vorjahr: 89 Millionen €) ist in deren Ergebnis enthalten.
Das Zinsergebnis belief sich im Berichtsjahr auf – 31 Millionen € (Vorjahr: – 29 Millionen €). Die Verschlechterung ist auf gestiegene Zinsaufwendungen in Höhe von 50 Millionen € (Vorjahr: 46 Millionen €) im Zusammenhang mit der Betriebsprüfung der Geschäftsjahre 2003 bis 2010 der maxingvest ag zurückzuführen. Die
Zinserträge erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 2 Millionen € auf 19 Millionen €.
042
Konzernlagebericht
Der Jahresüberschuss der maxingvest ag betrug 259 Millionen € (Vorjahr: 1.053 Millionen €). Das Vorjahresergebnis resultierte fast ausschließlich aus den einmaligen außerordentlichen Erträgen im Zusammenhang mit
der Abspaltung von Vermögen der BBG Beteiligungsgesellschaft mbH auf die maxingvest Zweite Beteiligungsgesellschaft mbH (“BG”) sowie aus dem Erwerb von 17,5 % eigener Aktien der maxingvest ag aufgrund eines
Tauschvertrages gegen Hingabe von Geschäftsanteilen an der BBG Beteiligungsgesellschaft mbH.
Ein wesentlicher Teil der im Berichtsjahr erwirtschafteten liquiden Mittel wurde zur Stärkung des Finanzmittelvermögens verwendet. Der Finanzmittelbestand (Wertpapiere und Guthaben bei Kreditinstituten) stieg zum
Bilanzstichtag um 134 Millionen € auf 741 Millionen € (Vorjahr: 607 Millionen €).
Die Gesellschaft hat im Berichtsjahr 300.000 eigene Stückaktien aufgrund eines Beschlusses der Hauptversammlung vom 13. Dezember 2012 zum Zwecke der Einziehung oder der Wiederveräußerung gemäß § 71
Abs. 1 Nr. 8 AktG erworben. Das gezeichnete Kapital betrug unverändert 125 Millionen €. Auf die erworbenen 300.000 eigenen Stückaktien entfiel ein rechnerischer Betrag von 9 Millionen € (7,58 % des gezeichneten
Kapitals der Gesellschaft). Der Unterschiedsbetrag zwischen dem rechnerischen Wert und den Anschaffungskosten für die eigenen Anteile wurde mit den Gewinnrücklagen verrechnet.
In die Gewinnrücklagen wurden 484 Millionen € aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres und 129 Millionen €
aus dem Jahresüberschuss des Berichtsjahres eingestellt. Das Eigenkapital der maxingvest ag belief sich auf
2.020 Millionen € (Vorjahr: 2.408 Millionen €). Die Eigenkapitalquote betrug zum Bilanzstichtag 47 % (Vorjahr: 57 %).
Die Verbindlichkeiten stiegen im Berichtsjahr von 1.660 Millionen € auf 2.125 Millionen €. Diese Erhöhung
resultierte im Wesentlichen aus einem Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Der Anteil
der langfristigen Verbindlichkeiten betrug 1.508 Millionen € (Vorjahr: 933 Millionen €) und um­fasste neben
der Anleihe der maxingvest ag in Höhe von 700 Millionen € (Laufzeit bis Oktober 2014) auch Verbindlich­
keiten gegenüber verbundenen Unternehmen von 248 Millionen € (Vorjahr: 233 Millionen €) und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 560 Millionen € (Vorjahr: 0 Millionen €).
Bericht des Vorstands über Beziehungen
zu verbundenen Unternehmen
Der Vorstand hat gemäß § 312 Aktiengesetz einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt, der folgende Schlusserklärung enthält:
„Unsere Gesellschaft erhielt bei jedem im ,Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen‘ aufgeführten Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung und wurde durch die in dem Bericht angegebenen
getroffenen oder unterlassenen Maßnahmen nicht benachteiligt. Dieser Beurteilung liegen alle relevanten
Umstände zugrunde, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen
oder die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde.“
043
Risikobericht
Der maxingvest Konzern ist in verschiedenen Geschäftsfeldern im nationalen sowie internationalen Umfeld
tätig. Damit unterliegt der Konzern vielfältigen Geschäftsrisiken, die durch entsprechende Systeme und
­Prozesse überwacht und gesteuert werden. Die Risikopolitik des Konzerns ist darauf ausgerichtet, mögliche
Chancen zu nutzen, die damit verbundenen Risiken jedoch nur einzugehen, wenn die erwartete Wertstei­
gerung die Risiken deutlich überkompensiert.
Das Risikomanagementsystem des maxingvest Konzerns wurde im Geschäftsjahr neu geordnet und weiter
verbessert. Ein wesentlicher Eckpunkt dieser Weiterentwicklung ist eine differenzierte Betrachtung der Risiken
nach Risikoclustern für kurzfristig-operative Risiken, Einmalrisiken und strategische Risiken. Für diese Risikocluster wurden unterschiedliche, dem jeweiligen Risikocluster adäquate, Prognosezeiträume festgelegt. Der
Prognosezeitraum für kurzfristig-operative Risiken und Einmalrisiken beträgt ein Jahr, der für strategische
­Risiken bis zu fünf Jahre.
Nach unserer heutigen Einschätzung bestehen keine bestandsgefährdenden Risiken für den maxingvest
­Konzern.
Tchibo betreibt ein umfassendes Risikomanagementsystem
Zur Überwachung der Risikosituation nutzt Tchibo ein Risikomanagementsystem, in dem die wesentlichen
Geschäftsrisiken identifiziert und durch gegensteuernde Maßnahmen begrenzt werden. Einheitliche Standards
und zentrale Koordinationsmechanismen sorgen für eine wirkungsvolle Funktion des Risikomanagements. Im
Rahmen von Risikoinventuren wird periodisch eine umfassende Bestandsaufnahme aller wesentlichen Risiken
durchgeführt. Zur strukturierten Erfassung der Risiken wurden diese in folgende Risikocluster eingeteilt: kurzfristig-operative Risiken, Einmalrisiken und strategische Risiken. Innerhalb dieser Risikocluster wurde eine weitere Differenzierung nach sinnvollen Kategorien vorgenommen. Akut bedrohliche Risiken werden darüber
hinaus sofort zum Zeitpunkt ihres Auftretens der Unternehmensführung gemeldet. Hierdurch können potenziell gefährdende Risiken zeitnah verfolgt und unter Kontrolle gebracht werden. Aktuelle Informationen zur
Risikoentwicklung fließen unterjährig in die Steuerungs- und Planungssysteme von Tchibo ein und sind Gegenstand der Entscheidungs- und Kontrollprozesse im Unternehmen. Die Wirksamkeit des Risikomanagement­
systems wird durch die Interne Revision geprüft. Sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat werden durch regelmäßige Risikoberichte über die Risikolage informiert.
Grundsätzlich unterliegt Tchibo als Einzelhändler dem Risiko der Sättigung bzw. eines Schrumpfens seiner
Kernmärkte, was zu stagnierenden oder zurückgehenden Absätzen führen kann. Diesem Risiko wird sowohl
durch eine innovative Produktpolitik begegnet, die Trends und Stimmungen in den relevanten Absatzmärkten
genau beobachtet und entsprechend reagiert, als auch durch die Fokussierung auf internationales Wachstum.
Die fortwährende Veränderung der Handelslandschaft, welche aktuell durch eine zunehmende Handels­
konzentration, einen erhöhten Wettbewerbsdruck im stationären Handel und den ungebrochenen Trend zum
044
Konzernlagebericht
E-Commerce geprägt ist, stellt Tchibo vor Herausforderungen. Tchibo begegnet diesen Risiken mit der Modernisierung beziehungsweise Weiterentwicklung des Stationärvertriebs, der Stärkung des E-Commerce sowie
einer noch stärkeren Fokussierung auf Cross-Channel-Aktivitäten.
Der Name Tchibo ist seit Gründung des Unternehmens zu einer Marke geworden, mit der die Kunden Sympathie, Expertenwissen und Qualität verbinden. Sämtliche Sachverhalte, die den Markennamen schädigen könnten, stellen für Tchibo ein Risiko dar. Durch eine ausgewogene Kommunikationspolitik, sorgfältige Qualitätskontrollen sowie Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards wird dieses Risiko wirkungsvoll begrenzt. Das
nachhaltige Image der Marke Tchibo wird getragen durch den kontinuierlichen Mut zur Innovation, verbunden mit der Fähigkeit, Markttrends zu erkennen und die Risiken und Chancen bei Einführung von neuen
Produkten unter Berücksichtigung der Zielgruppen abzuwägen. Im Falle eines Ausbleibens dieser kreativen
Wettbewerbsfähigkeit besteht das Risiko, dass Tchibo als Marke an Relevanz verliert. Um dies zu verhindern,
baut Tchibo ein erstklassiges Lieferantenportfolio aus, welches Qualität, Innovation und das Einhalten seiner
Corporate Social Responsibility-Vorgaben sichert. Zudem fördert Tchibo kontinuierlich seine Mitarbeiter und
baut vitale und dynamische Prozesse bei der Produktentwicklung auf.
Für das Systemgeschäft von Tchibo sind spezifische Produktions- und Lagerstandorte inklusive seiner IT-Infrastruktur ein integraler Bestandteil. Betriebsausfälle können zu einer signifikanten Beeinträchtigung der zeit­
kritischen Lieferketten führen. Zur Begrenzung dieses Risikos werden Notfallpläne, Anpassungsmaßnahmen
sowie gezielte Versicherungslösungen eingesetzt.
Risikomanagement ist bei Beiersdorf
integraler Bestandteil der Unternehmensführung
Auch bei Beiersdorf ist das Risikomanagement ein integraler Bestandteil der zentralen sowie dezentralen Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse und folgt konzerneinheitlichen Standards. Eine offene Kommunikation, die periodisch vorgenommene Risikoinventur wie auch das Planungs- und Steuerungssystem schaffen
Transparenz über die Risikosituation. Das Risikomanagement wird in der Konzernzentrale koordiniert.
Die Interne Revision überwacht durch systematische Prüfungen das Risikomanagement und die Einhaltung des
internen Kontrollsystems. Als prozessunabhängige Instanz gewährleistet sie die Integrität der ­Geschäftsabläufe
sowie die Wirksamkeit der installierten Systeme und Kontrollen. Des Weiteren prüft der Abschlussprüfer das
Risikofrüherkennungs- und Überwachungssystem. Er berichtet das Prüfungsergebnis an den Vorstand, den
Aufsichtsrat und insbesondere an dessen Prüfungsausschuss, der sich regelmäßig mit diesen Themen befasst.
Das Risikomanagement ist darüber hinaus auf den Schutz der Markenwerte und die Nutzung der damit einhergehenden Chancen ausgerichtet. Die Einhaltung hoher Sicherheits- und Qualitätsstandards über die
gesamte Wertschöpfungskette hinweg ist Voraussetzung für das nachhaltige Vertrauen der Kunden in die
Marken. Innovationen und eine sorgfältige Markenführung stellen die Akzeptanz und Attraktivität der
­Produkte beim Verbraucher sicher. Bei der Neuentwicklung von Produkten führt Beiersdorf eine intensive
045
Sicherheitsbewertung durch, die Verbraucherrückmeldungen zu früheren Produkten berücksichtigt. Alle Produkte unterliegen durchgängig den hohen Anforderungen des Qualitätsmanagementsystems. Durch Eintragung und das Management von Schutzrechten werden die geschaffenen Markenpotenziale abgesichert und
weiter ausgebaut. Starke Marken mit ihrer Balance von Innovation und Kontinuität sind die Antwort auf den
weltweit intensiven Preis-, Qualitäts- und Innovationswettbewerb. Mit der Entwicklung und Implementierung
des „Consumer Insights“-Prozesses hat Beiersdorf die Voraussetzungen geschaffen, Verbraucherwünsche
noch schneller aufzunehmen und in seine Produktentwicklungen einfließen zu lassen. Dies wirkt zugleich einer
zunehmenden Konzentration im Handel sowie dem regionalen Aufkommen von Handelsmarken entgegen.
Beiersdorf unterliegt Beschaffungsrisiken hinsichtlich der Liefertreue, der Rohstoffkosten und der Bereitstellung von Vorleistungen. Diesen Risiken wird mit einem kontinuierlichen Monitoring der Märkte, einer aktiven
Steuerung des Lieferantenportfolios sowie durch ein entsprechendes Vertragsmanagement begegnet. Arbeitssicherheits-, Umwelt- und Unterbrechungsrisiken können bei den Produktions- und Logistikaktivitäten auf­
treten. Beiersdorf begrenzt diese durch prozessbegleitende Kontrollen und standortbezogene Audits. Zudem
werden ausgewählte Risiken auf Versicherungsunternehmen übertragen.
Durch klare Führungsstrukturen und effiziente organisatorische Maßnahmen wird Compliance-Risiken begegnet. Übergreifende internationale Risiken des Unternehmens im Zusammenhang mit der Verfügbarkeit,
­Zuverlässigkeit und Effizienz der IT-Systeme werden durch laufende Überwachung, Anpassungsmaßnahmen
sowie durch ein integriertes Community-Management begrenzt. Sicherheitsstandards wie auch Risiken im
Zusammenhang mit der Finanzierung, Währungsschwankungen und der Anlage von Liquidität werden zentral
­überwacht und gesteuert. Insbesondere im Zusammenhang mit der Anlage von Liquidität sind wirkungsvolle
Maßnahmen zur Reduktion des Kontrahentenrisikos implementiert.
Neben anderen Unternehmen sind Gesellschaften von Beiersdorf in Belgien und Frankreich in Kartellverfahren
im Bereich Kosmetikartikel auf nationaler Ebene involviert. In Belgien liegen nun die Beschuldigtenschreiben
vor. Sofern der Abfluss von wirtschaftlichen Ressourcen zur Erfüllung dieser Verpflichtungen wahrscheinlich
ist, sind Rückstellungen für die anhängenden Kartellverfahren in Höhe der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrags gebildet worden. Eine abschließende Einschätzung des Risikos aus Konzernsicht ist zurzeit jedoch
noch nicht möglich. Das Verfahren in Deutschland wurde in der Zwischenzeit beigelegt.
Risikomanagement der Holding sichert finanzielle Risiken ab
Die maxingvest ag steuert die Risikokategorie der finanziellen Risiken. Im Rahmen der umfangreichen Finanzaktivitäten werden auftretende Risiken durch speziell implementierte Regelprozesse frühzeitig erkannt und
minimiert. Zu den Regelprozessen gehört ein vierteljährlicher Finanzrisikobericht an den Vorstand über die
aktuelle Situation hinsichtlich der finanziellen Risiken (Währungs-, Zins- und Liquiditätsrisiken sowie Kontrahentenrisiken). Die genannten Risikokategorien unterliegen einem aktiven Treasury-Management und werden
überwiegend zentral nach etablierten Richtlinien abgesichert. Die maxingvest ag schließt zur Steuerung ihres
Zinsänderungsrisikos unterschiedliche derivative Finanzinstrumente ab. Diese Derivate dienen ausschließlich
046
Konzernlagebericht
der Absicherung von zinsgebundenen Kapitalmarktmaßnahmen. Finanzinstrumente werden ausschließlich zur
Sicherung operativer Grundgeschäfte und betriebsnotwendiger Finanztransaktionen eingesetzt. Zur wirkungsvollen Verminderung des Kontrahentenrisikos wurden zahlreiche quantitative und qualitative Maßnahmen
durch das Konzern-Treasury-Management durchgeführt.
Beschreibung der wesentlichen Merkmale des internen
Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den
KonzernrechnungsLegungsprozess
Das interne Kontrollsystem im maxingvest Konzern umfasst alle Grundsätze, Maßnahmen und Verfahren zur
Sicherung der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie zur
Sicherung der Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften. Gesetze, Rechnungslegungsstandards
und Verlautbarungen werden hinsichtlich Relevanz und Auswirkungen analysiert und entsprechend berücksichtigt.
Im maxingvest Konzern besteht das interne Kontrollsystem aus dem internen Steuerungs- und Überwachungssystem. Der Vorstand der maxingvest ag hat hierfür vor allem die in der maxingvest ag geführten Bereiche
Konzern-Controlling und -Berichtswesen sowie Konzern-Finanzen als Verantwortliche des internen Steuerungssystems beauftragt.
Prozessintegrierte und prozessunabhängige Überwachungsmaßnahmen bilden die Elemente des internen
Überwachungssystems in der maxingvest ag. Neben manuellen Prozesskontrollen, wie beispielsweise das VierAugen-Prinzip und die Funktionstrennung, sind auch die maschinellen IT-Prozesskontrollen ein wesentlicher
Teil der prozessintegrierten Maßnahmen.
Der Aufsichtsrat, insbesondere der Finanz- und Auditausschuss, und die Interne Revision, die für die­
maxingvest ag und Tchibo verantwortlich ist, sowie die dezentrale Revision der Beiersdorf AG sind mit prozess­
unabhängigen Prüfungstätigkeiten in das interne Überwachungssystem des maxingvest K
­onzerns ein­
gebunden.
Im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse ist der Abschlussprüfer mit prozessunabhängigen Prüfungs­
tätigkeiten in das Kontrollumfeld der maxingvest ag einbezogen. In diesem Zusammenhang werden die aufgestellten Abschlüsse von Tchibo und Beiersdorf sowie wesentliche Konsolidierungsvorgänge einer Prüfung
durch den Abschlussprüfer unterzogen und bilden in dem Bereich der Rechnungslegung die p
­ rozess­unabhängige
Überwachungsmaßnahme.
Ein Bestandteil des internen Kontrollsystems ist das Risikomanagementsystem, das im Bereich der Konzernrechnungslegung auf die Risiken von fehlerhaften Ausweisen in der Konzernbuchführung sowie in der externen Berichterstattung ausgerichtet ist. Zur Sicherstellung der konzernweiten systematischen Risikofrüherkennung ist im maxingvest Konzern ein „Überwachungssystem zur Früherkennung existenzgefährdender Risiken“
gemäß § 91 Abs. 2 AktG eingerichtet, um neben existenzgefährdenden auch sonstige Risiken im Konzern
047
rechtzeitig zu erkennen, zu steuern und zu überwachen. Der Konzernabschlussprüfer beurteilt gemäß
§ 317 Abs. 4 HGB die Funktionsfähigkeit des Risikofrüherkennungssystems, das durch den maxingvest K
­ onzern
zeitnah im Falle einer Veränderung des Umfelds angepasst wird. Die Interne Revision prüft zudem durch regelmäßige Systemprüfungen im Rahmen ihrer Überwachungstätigkeit die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit
des Systems. Weitere Erläuterungen zum Risikomanagementsystem sind im vorderen Teil des Risikoberichts
enthalten.
Einsatz von IT-Systemen
Die Erfassung buchhalterischer Vorgänge der maxingvest ag und eines Großteils der Tochtergesellschaften
erfolgt durch Servicegesellschaften. Die rechnungslegungsbezogene Berichterstattung der in den Konzern­
abschluss einbezogenen Tochtergesellschaften sowie die Konsolidierung erfolgt EDV-gestützt mit Hilfe­
interner IT-Systeme. Verfahrensanweisungen und standardisierte Meldeformulare unterstützen die Konzernrechnungslegung und die rechnungslegungsbezogene Berichterstattung der in den Konzernabschluss ein­
bezogenen Tochtergesellschaften.
Zur Aufstellung des Konzernabschlusses auf Ebene der maxingvest ag wird ein standardisiertes Konsolidierungssystem genutzt. Die jeweiligen Abschlüsse und Einzelabschlüsse der Tochterunternehmen ­werden für die
Aufstellung des Konzernabschlusses in dieses Konsolidierungswerkzeug übernommen und darin verarbeitet.
Spezifische konzernrechnungslegungsbezogene Risiken
Spezifische rechnungslegungsbezogene Risiken können zum Beispiel aus dem Abschluss ungewöhnlicher oder
komplexer Geschäfte, insbesondere zeitkritisch zum Ende des Geschäftsjahres, auftreten. Weiterhin sind
Geschäftsvorfälle, die nicht routinemäßig verarbeitet werden, mit einem latenten Risiko behaftet. Aus der
Entscheidung über Ansatz und Bewertung von Vermögenswerten und Schulden resultieren weitere rechnungslegungsbezogene Risiken aufgrund von Ermessensspielräumen, die den Mitarbeitern notwendigerweise
einzuräumen sind. Auch aus der Auslagerung und Übertragung von rechnungslegungsspezifischen Aufgaben
auf Servicegesellschaften können sich spezifische Risiken ergeben.
Wesentliche Aktivitäten zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit
der Rechnungslegung
Maßnahmen des internen Kontrollsystems, die auf die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Rechnungslegung ausgerichtet sind, stellen sicher, dass Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den satzungsmäßigen
und gesetzlichen Vorschriften vollständig und zeitnah erfasst werden.
Die Kontrollaktivitäten zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Rechnungslegung
umfassen beispielhaft die analytische Prüfung von Sachverhalten und Entwicklungen anhand spezifischer
Kennzahlen. Die Funktionstrennung von Rollen und Verantwortlichkeiten reduziert die Möglichkeit von
­dolosen Handlungen. Im Bereich der generellen IT-Kontrollen werden die wesentlichen allgemeinen Kontrollen identifiziert und dokumentiert. Diese betreffen sowohl die Bereiche Programmentwicklung, die Programmund Datenbankanpassungen und auch die Zugriffsberechtigungen auf Programme und Daten. Dadurch wird
sichergestellt, dass die automatisierten Kontrollen ordnungsgemäß funktionieren.
048
Konzernlagebericht
Die von allen Gesellschaften des maxingvest Konzerns anzuwendenden Bilanzierungsgrundsätze zum Zwecke
der Erstellung des Konzernabschlusses der maxingvest ag wurden in einer „Arbeitsanweisung Rechnungs­
legung und Bilanzierung nach IFRS“ definiert, um eine einheitliche Bewertung und Darstellung der ein­
zubeziehenden Abschlüsse aller Konzerngesellschaften zu gewährleisten. Die Einhaltung allgemeiner Bilanzierungsgrundsätze und -methoden wird fortlaufend überprüft. Darüber hinaus umfassen die Kontrollaktivitäten
zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Konzernrechnungslegung unter anderem die
Abstimmungen und Plausibilitätskontrollen der erstellten Abschlüsse und Einzelabschlüsse vor Durchführung
der Konsolidierungsvorgänge.
Die Ergebnisse der operativen Geschäftstätigkeit der Geschäftsbereiche beziehungsweise der Konzerngesellschaften wie auch die Funktionalität der Kontrollen auf Prozessebene werden durch die Geschäftsführung und
den Aufsichtsrat sowie die Interne Revision überwacht.
Einschränkende Hinweise
Es ist darauf hinzuweisen, dass auch angemessen und funktionsfähig eingerichtete Systeme keine absolute
Sicherheit zur Identifikation und Steuerung von Risiken gewährleisten können. Insbesondere persönliche
Ermessensentscheidungen, fehlerbehaftete Kontrollen, kriminelle Handlungen oder sonstige Umstände können nicht ausgeschlossen werden. Im Falle ihres Auftretens können sie zur eingeschränkten Wirksamkeit und
Verlässlichkeit des eingesetzten internen Kontroll- und Risikomanagementsystems führen. Daher kann auch
die konzernweite Anwendung der eingesetzten Systeme keine absolute Sicherheit hinsichtlich der richtigen,
vollständigen und zeitnahen Erfassung von Sachverhalten in der Rechnungslegung gewährleisten.
Nachtragsbericht
Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach dem Schluss des Berichtsjahres nicht eingetreten.
049
Prognosebericht
Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
Die Prognosen für das Jahr 2013 stehen weiterhin unter dem Einfluss der Krise im Euroraum und der Finanzpolitik der USA. Die Lage im Euroraum wird voraussichtlich angespannt bleiben. Für die US-Wirtschaft wird für
2013 wieder von einem moderaten Wachstum ausgegangen. Es wird erwartet, dass die Entwicklung der
Schwellenländer zügiger voranschreitet. Die Weltproduktion wird, nach Angaben des Instituts für Weltwirtschaft, im kommenden Jahr nur mäßig zunehmen. 2014 wird mit einer stärkeren Zunahme des globalen
Bruttoinlandsproduktes gerechnet.
Die fortgeschrittenen Volkswirtschaften werden 2013 vermutlich nur geringfügig zulegen, angenommen wird
ein geringeres Wachstum als im Vorjahr. Die Konjunktur in den Vereinigten Staaten dürfte sich aufgrund der
finanzpolitischen Situation nur spärlich entwickeln. Für den Euroraum wird von einem schrumpfenden Bruttoinlandsprodukt ausgegangen. Die Konjunktur dürfte sich aber langsam wieder beleben, sofern sich die Staatsschuldenkrise nicht erneut verschärft.
Für das Jahr 2013 erwartet das Institut für Weltwirtschaft für Deutschland einen Anstieg von 0,3 %. Der
Anstieg liegt damit unter der Entwicklung des Jahres 2012. Für 2014 rechnet das Institut wieder mit einem
größeren Wachstum.
Branchenentwicklung
Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet für das Jahr 2013 mit einem leichten Umsatzwachstum im
Einzelhandel. Für den Online-Handel wird auch im kommenden Jahr mit einem guten Wachstum von 12 %
gerechnet.
Die Kaffeepreise gingen im Verlauf des Jahres 2012 aufgrund höherer Ernten in den Hauptanbauländern
­Brasilien und Vietnam zurück. Für das kommende Geschäftsjahr werden die Rohstoffpreise voraussichtlich
stabil bleiben. Zwar wird in Brasilien eine kleinere Ernte erwartet, doch die guten Erlöse aus den hohen Preisen
der letzten Jahre führten bei den Kaffeeproduzenten zu Investitionen in die Plantagen, die weltweit voraussichtlich höhere Ernten bringen werden und dadurch den Rückgang in Brasilien im Jahr 2013 ausgleichen.
Die Wachstumsrate des weltweiten Kosmetikmarkts wird sich aufgrund der anhaltenden Euro- und Staatsschuldenkrise und der eingetrübten Konjunkturaussichten für die Weltwirtschaft auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. In den großen Märkten Westeuropas und in Nordamerika wird weiterhin mit einem geringen
Marktwachstum gerechnet. Asien, Osteuropa und Lateinamerika werden mit guten Zuwachsraten positiv zur
Gesamtentwicklung beitragen.
050
Konzernlagebericht
Chancen und Risiken der künftigen Geschäftsentwicklung
Im maxingvest Konzern bestehen wesentliche Risiken für die künftige Geschäftsentwicklung in der Abhängigkeit vom US-Dollar beim Einkauf von Rohstoffen, Waren, Gebrauchsartikeln und Rohkaffee. Darüber hinaus
sind Zins-, Liquiditäts- und Kontrahentenrisiken sowie Risiken, die dem Markennamen Schaden zufügen könnten, zu beachten. Tchibo unterliegt auch dem Risiko einer Sättigung in Einzelmärkten und der Entwicklung des
Einzelhandels. Für Tchibo ist es wichtig, im Non Food Geschäft und Vertrieb die positive Entwicklung weiter
fortzusetzen. Beiersdorf ist auf dem Weg, sich mit seiner Strategie und Organisation an eine verschärfte Wettbewerbssituation und unterschiedliche Entwicklung der Märkte anzupassen. Die verstärkt regional ausgerichtete Geschäftssteuerung, die Bündelung der Ressourcen in den Wachstumsmärkten und die Konzentration auf
Kernkategorien bieten Chancen.
Für den maxingvest Konzern sind die starken Marken und das Tchibo Modell Basis für zukünftige C
­ hancen.
Die sorgfältige und nachhaltige Entwicklung der Marken in den Unternehmen schafft Ver­trauen beim Ver­
braucher. Dieses Vertrauen immer wieder durch Leistungen zu stärken, ist die Hauptaufgabe für die nächsten
Jahre. Gezielte Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten unterstützt von konsequenten Marketingmaß­nahmen
sind eine solide Basis für das Vertrauen der Kunden. Die Tchibo Strategie „Zukunft braucht Herkunft“ und
auch das strategische Zukunftsprogramm „Blue Agenda“ bei Beiersdorf sind eine solide Basis für gesundes
­Wachstum.
Tchibo
Tchibo erwartet für das Jahr 2013 eine leichte Verbesserung des Umsatzes gegenüber dem des Jahres 2012.
Das Ergebnis wird auf dem Niveau des Berichtsjahres liegen.
Bei Kaffee wird Tchibo im Prognosezeitraum weiter die Wachstumsbereiche Einzelportionssystem und
­Espresso/Caffè Crema fördern. Auch der Ausbau des Online- und Osteuropageschäfts wird im Mittelpunkt der
Tätigkeiten stehen.
Fortlaufend stellt Tchibo seine Vertriebsoberfläche auf den Prüfstand und wird dies auch im Jahr 2013 fort­
setzen. Investitionen werden in strategiekonforme Standorte, die Logistik und das Onlinegeschäft erfolgen.
Die Investitionen werden aus dem Cashflow des laufenden Geschäfts getätigt. Aufgrund weniger geplanter
­Investitionen wird ein höherer frei verfügbarer Cashflow erwartet.
Für das Jahr 2014 liegen keine abweichenden Erkenntnisse vor. Das Unternehmen erwartet, dass sich die
Geschäftsentwicklung auf Basis der genannten Annahmen weiterentwickeln wird.
051
Beiersdorf
Auf Basis der bestehenden strategischen Ausrichtung will Beiersdorf in den kommenden Jahren stärker als der
Markt wachsen. Die operative EBIT-Umsatzrendite soll 2013 über dem Wert des Berichtsjahres liegen. Diese
Entwicklung soll sich auch 2014 fortsetzen.
Im Unternehmensbereich Consumer will Beiersdorf 2013 stärker als der Markt wachsen und in den folgenden
Jahren ebenfalls ein Wachstum über dem Markt erreichen. Die operative EBIT-Umsatzrendite soll 2013 über
dem Vorjahreswert liegen und auch im Jahr 2014 weiter steigen.
Der Unternehmensbereich tesa geht für die kommenden Jahre von einer leicht über dem Marktwachstum
liegenden Umsatzentwicklung aus. Die Fortsetzung der Investitionen in innovative Produkte in den Bereichen
Forschung und Entwicklung sowie in der Produktion stellt die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung sicher und
stärkt die Marktposition von tesa weiter. Die Ergebnisentwicklung wird davon profitieren und sich leicht
­verbessern.
Die Investitionen bei Beiersdorf werden aus dem Cashflow des laufenden Geschäfts getätigt.
Im Prognosezeitraum werden auch weiterhin große Herausforderungen auf der Beschaffungsseite und in der
Rohstoffverfügbarkeit liegen. Um die Versorgungssicherheit der Produktionsstätten mit Rohstoffen weiterhin
zu verbessern, wird Beiersdorf gemeinsam mit den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Qualitäts­
management alternative Bezugsquellen identifizieren. Damit sollen auch die Abhängigkeiten von einzelnen
Lieferanten und spezifischen Rohstoffen weiter verringert werden.
Voraussichtliche Finanzierungsstruktur
Der maxingvest Konzern verfügt über eine starke Finanzbasis. Das Nettofinanzvermögen betrug im Berichtsjahr 2.461 Millionen €. Die Fremdkapitalquote lag bei 40 % und die operativen Segmente Tchibo und
­Beiersdorf erzielten hohe operative wie auch freie Cashflows. Dadurch kann der maxingvest Konzern seine
geplanten Investitionsvorhaben aus den frei verfügbaren Finanzreserven finanzieren. In Anbetracht der erwarteten Ergebnisbeiträge von Tchibo und Beiersdorf und ohne Berücksichtigung möglicher Akquisitionen im
Prognosezeitraum sollte sich das Niveau des Nettofinanzvermögens in den kommenden beiden Jahren weiter
erhöhen. Unter diesen Voraussetzungen wird voraussichtlich auch in den Jahren 2013 und 2014 eine Eigenkapitalquote von ungefähr 60 % erzielt werden. Für das Jahr 2013 rechnen wir mit einer positiven Liquiditätsentwicklung. Die prognostizierten Ergebnisse sollten sich auch beim Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit positiv auswirken. Dieser dürfte die Auszahlungen für Investitionen in langfristige Vermögenswerte
­spürbar übersteigen, sodass mit einem weiteren Aufbau der liquiden Mittel beziehungsweise Wertpapiere
gerechnet wird.
052
Konzernlagebericht
Gesamtaussage des Vorstands zur maxingvest AG
(HGB-Einzelabschluss) und zum Konzern
Für den Prognosezeitraum wird für die maxingvest ag ein Jahresüberschuss unter dem des Jahres 2012 erwartet. Grund ist die Auflösung von Rückstellungen im Zusammenhang mit früheren Beteiligungen, die im
Berichtsjahr den Jahresüberschuss erhöhten. Das Beteiligungsergebnis der maxingvest ag wird sich voraussichtlich erhöhen.
Unter Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen Lage und der geplanten Entwicklung der Tochterunternehmen erwartet der Vorstand für den maxingvest Konzern weiterhin eine Verbesserung des Umsatzes und auch
des Ergebnisses vor Steuern und Zinsen. Die Liquiditätsentwicklung wird über dem Wert des Berichtsjahres
liegen. Aufgrund der geplanten Ergebnisentwicklung in den operativen Segmenten Tchibo und Beiersdorf
wird ein Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit auf Niveau des Vorjahres erwartet. Die sehr gute Eigen­
kapitalquote der letzten Jahre wird gehalten.
Für die Einzelgesellschaft und den maxingvest Konzern liegen keine abweichenden Erkenntnisse zur Ent­
wicklung im Jahr 2014 vor, sodass sich die Geschäftsentwicklung voraussichtlich auf Basis der genannten
Annahmen weiterentwickeln wird.
Der Vorstand ist davon überzeugt, dass der maxingvest Konzern mit seinen starken Marken, bewährten und
neuen Produkten, den Prozessoptimierungen und den hohen Investitionen auch weiterhin für die kommenden
­Herausforderungen gut aufgestellt ist.
053
KONZERNABSCHLUSS
Konzernbilanz
54
Konzerngewinn- und -verlustrechnung
56
Gesamtergebnisrechnung
57
Entwicklung des Eigenkapitals
58
Konzern-Kapitalflussrechnung
60
Konzernanhang
61
Allgemeine Angaben
61
Konsolidierung
66
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
78
Erläuterungen zur Konzernbilanz
94
Erläuterungen zur Konzerngewinn- und -verlustrechnung
123
Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung
131
Segmentberichterstattung
132
136
Sonstige Angaben
054
Konzernabschluss
Konzernbilanz
AKTIVA in Mio. €
Anhang
31.12.2012
31.12.2011
Immaterielle Vermögenswerte
(1)
5.308
5.256
Sachanlagen
(2)
1.096
1.044
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 1)
(3)
883
877
28
31
6
5
122
107
7.443
7.320
Langfristige Vermögenswerte
Ertragsteuerforderungen
Sonstige langfristige Vermögenswerte 1)
Latente Steueransprüche
(36)
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
(4)
1.261
1.308
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(5)
1.278
1.228
(6)
153
176
143
134
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 1)
Ertragsteuerforderungen
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
(7)
153
128
Wertpapiere (8)
1.893
1.332
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(9)
1.134
1.313
(10)
–
20
6.015
5.639
13.458
12.959
1)
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und
Veräußerungsgruppen
1)
Die Vorjahreswerte wurden angepasst. Siehe hierzu die Erläuterungen im Abschnitt „Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.
055
Passiva in Mio. €
Eigenkapital
Anhang
31.12.2012
31.12.2011
125
125
(11)
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
Sonstiges Eigenkapital
173
173
4.557
4.808
55
48
Anteile der Anteilseigner der maxingvest ag
4.910
5.154
Nicht beherrschende Anteile
3.108
2.944
8.018
8.098
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen1)
(13)
164
165
Sonstige langfristige Rückstellungen
(15)
113
146
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(14)
1.244
676
4
4
1.329
1.327
2.854
2.318
806
830
187
141
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
Latente Steuerverbindlichkeiten (36)
Kurzfristige Schulden
Kurzfristige Rückstellungen
(15)
Ertragsteuerverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(16)
1.297
1.210
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
(17)
110
191
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
(18)
186
171
2.586
2.543
13.458
12.959
1)
Die Vorjahreswerte wurden angepasst. Siehe hierzu die Erläuterungen im Abschnitt „Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.
056
Konzernabschluss
Konzerngewinn- und -verlustrechnung
in Mio. €
Umsatzerlöse
Kosten der umgesetzten Leistungen
1)
Anhang
2012
2011
(25)
9.608
9.173
(26)
– 4.179
– 4.061
5.429
5.112
Bruttoergebnis vom Umsatz
Marketing- und Vertriebskosten 1)
(27)
– 3.889
– 3.780
Forschungs- und Entwicklungskosten
(28)
– 159
– 163
Allgemeine Verwaltungskosten
(29)
– 410
– 387
Sonstige betriebliche Erträge
(30)
338
294
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(31)
– 390
– 536
919
540
Betriebliches Ergebnis (EBIT)
Finanzerträge
(32)
159
150
Finanzierungsaufwendungen
(33)
– 169
– 157
Finanzergebnis
– 10
– 7
Ergebnis vor Steuern
909
533
– 297
– 248
Jahresüberschuss
612
285
davon entfallen auf Anteilseigner der maxingvest ag
372
175
Ertragsteuern
(36)
davon entfallen auf nicht beherrschende Anteile
(37)
240
110
Unverwässertes/verwässertes Ergebnis je Aktie (in €)
(38)
95,83
38,14
1)
Die Vorjahreswerte wurden angepasst. Siehe hierzu die Erläuterungen im Abschnitt „Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.
057
GESAMTERGEBNISrechnung
2012
in Mio. €
Jahresüberschuss
Gesamt
2011
Anteilseigner
Nicht
der ­beherr­schende
maxingvest ag
Anteile
Gesamt
Anteilseigner
Nicht
der ­beherrschende
maxingvest ag
Anteile
612
372
240
285
175
110
Veränderung der Absicherung von
Zahlungsströmen
16
7
9
– 5
– 2
– 3
Latente Steuern auf die Veränderung der
Absicherung von Zahlungsströmen
– 5
– 2
– 3
2
1
1
Veränderung des im Eigenkapital
­erfassten Betrags aus der Absicherung
von Zahlungsströmen 11
5
6
– 3
– 1
– 2
Veränderung der Marktbewertung von
zur Veräußerung ­verfügbaren finanziellen
Vermögenswerten
4
4
–
– 5
– 1
– 4
Latente Steuern auf die Veränderung der
Marktbewertung von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten
–
–
–
2
1
1
Veränderung des im Eigenkapital
­erfassten Betrags aus der Markt­be­wer­
tung von zur Veräußerung verfügbaren
finanziellen Vermögenswerten
4
4
–
– 3
–
– 3
– 15
– 2
– 13
3
– 5
8
–
7
– 7
– 3
– 6
3
612
379
233
282
169
113
Unterschiede aus der
Währungsumrechnung
Sonstiges Ergebnis nach Steuern
Gesamtergebnis
058
Konzernabschluss
Entwicklung des Eigenkapitals
in Mio. €
01.01.2011
Gesamtergebnis der Periode
Gezeichnetes
Kapital
Kapital­rücklage
Gewinn­rücklagen
125
173
5.098
–
–
175
Einzug von eigenen Anteilen sowie der Erwerb beziehungsweise die Veräußerung von nicht beherrschenden Anteilen
–
–
– 417
Dividende maxingvest ag für das Vorjahr
–
–
– 48
Dividende an nicht beherrschende Anteilseigner für das Vorjahr
–
–
–
125
173
4.808
–
–
372
31.12.2011 = 01.01.2012
Gesamtergebnis der Periode
Erwerb von eigenen Anteilen
–
–
– 600
Veräußerung von nicht beherrschenden Anteilen
–
–
25
Dividende maxingvest ag für das Vorjahr
–
–
– 48
Ausschüttungen an nicht beherrschende Anteilseigner
für das Vorjahr
–
–
–
125
173
4.557
31.12.2012
059
Sonstiges Eigenkapital
Unterschied aus
Währungs­
umrechnungen
Sicherungsinstrumente
aus der
Absicherung von
Zahlungsströmen
Zur Veräußerung
verfügbare
­f inanzielle
Vermögenswerte
Anteilseigner der
maxingvest ag
Nicht beherrschende Anteile
Gesamt
52
– 3
5
5.450
2.409
7.859
– 5
– 1
–
169
113
282
–
–
–
– 417
501
84
–
–
–
– 48
–
– 48
–
–
–
–
– 79
– 79
47
– 4
5
5.154
2.944
8.098
– 2
5
4
379
233
612
–
–
–
– 600
–
– 600
–
–
–
25
25
50
–
–
–
– 48
–
– 48
–
–
–
–
– 94
– 94
45
1
9
4.910
3.108
8.018
060
Konzernabschluss
Konzern-Kapitalflussrechnung
in Mio. €
2012
2011
Betriebliches Ergebnis (EBIT)
919
540
Auszahlungen für Ertragsteuern
– 284
– 346
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen
226
395
Veränderung der langfristigen Rückstellungen (ohne Zinsanteil)
– 53
– 32
Ergebnis aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
– 8
13
Ertrag aus sukzessivem Unternehmenserwerb 1)
– 9
–
Veränderung der Vorräte
47
– 205
– 78
– 94
Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte
Veränderung der Verbindlichkeiten und kurzfristigen Rückstellungen
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in langfristige Vermögenswerte
Auszahlungen für Unternehmenserwerbe (abzüglich übernommener Zahlungsmittel)
76
158
836
429
– 328
– 183
– 25
–
61
19
– 2.119
– 1.085
1.583
912
Zinseinzahlungen
52
42
Dividenden- und sonstige Finanzeinzahlungen
10
23
– 766
– 272
70
157
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten
563
–
Auszahlungen für die Tilgung von Krediten
– 16
–
50
29
– 600
– 68
Zinsauszahlungen
– 30
– 40
Sonstige Finanzauszahlungen
– 12
– 8
Auszahlung für Dividende der maxingvest ag
– 48
– 48
Auszahlungen für Dividenden an nicht beherrschende Anteilseigner
– 94
– 79
– 187
– 214
Einzahlungen aus Desinvestitionen und dem Verkauf von Anlagevermögen
Auszahlungen für den Erwerb von Wertpapieren
Einzahlungen aus dem Verkauf von Wertpapieren
Cashflow aus investiver Tätigkeit
Free Cashflow
Einzahlungen aus dem Verkauf von Eigenkapitalinstrumenten
Auszahlungen für den Erwerb von Eigenkapitalinstrumenten
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands
–
2
Veränderung des Finanzmittelfonds
– 117
– 55
Finanzmittelfonds am 1. Januar
1.225
1.280
Finanzmittelfonds am 31. Dezember
1.108
1.225
Für die Zusammensetzung des Finanzmittelfonds wird auf die Anhangangabe zu Textziffer 9 „Zahlungsmittel
und Zahlungsmitteläquivalente“ verwiesen.
1)
Siehe hierzu die Erläuterungen im Abschnitt „Wesentliche Akquisitionen 2012“.
061
Konzernanhang
ALLGEMEINE ANGABEN
Informationen zur Gesellschaft und zum Konzern
Die maxingvest ag (im Folgenden auch „Gesellschaft“) hat ihren Firmensitz am Überseering 18, Hamburg,
Deutschland, und ist im Handelsregister beim Amts­gericht Hamburg unter der Nr. HR B 21337 eingetragen.
Der Unternehmensgegenstand der maxingvest ag und ihrer Tochtergesellschaften („maxingvest Konzern“)
umfasst im Segment Tchibo die Produktion und den Vertrieb von Kaffee, Gebrauchsartikeln, Energie sowie
Dienstleistungen wie Mobilfunkangebote und Reisen und im Segment Beiersdorf die Herstellung und den
Vertrieb von Marken­artikelprodukten (insbesondere der Marke NIVEA) in den Bereichen Haut- und K
­ örperpflege
sowie die Herstellung und den Vertrieb von technischen Klebebändern. Im Segment Holding werden im
Wesentlichen die vermögens- und beteiligungsverwaltenden Aktivitäten des maxingvest Konzerns gebündelt.
Der Konzernabschluss der maxingvest ag für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2012
wurde am 20. März 2013 durch den Vorstand aufgestellt und anschließend zur Prüfung und Billigung an den
Aufsichtsrat weitergeleitet.
Grundlagen der Rechnungslegung
Der Konzernabschluss der maxingvest ag wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting
Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) einschließlich der Interpretationen des
International Financial Reporting Interpretations Committee zu den IFRS (IFRIC) und den ergänzend nach
§ 315a Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Es wurden alle IFRS und IFRIC
beachtet, die zum 31. Dezember 2012 von der EU-Kommission übernommen wurden und verpflichtend anzuwenden sind.
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungs­kostenprinzips.
Hiervon ausgenommen sind Finanzinstrumente der Kategorien „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“, „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete V
­ ermögenswerte“, „Erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ sowie derivative Finanzinstrumente, die
jeweils zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sofern dieser verlässlich bestimmbar ist. Die Buchwerte
der in der Bilanz erfassten Vermögenswerte und Schulden, die Grundgeschäfte im Rahmen von Absicherungen des beizulegenden Zeitwertes darstellen, werden aufgrund von Änderungen der beizulegenden Zeit­
werte, die auf die abgesicherten Risiken zurück­geführt werden können, angepasst.
Der Konzernabschluss wird in Euro (€) aufgestellt. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche
Werte auf Millionen Euro (Mio. €) gerundet.
Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.
062
Konzernabschluss
Beim Bilanzausweis wird zwischen lang- und kurzfristigen Vermögenswerten und Schulden unterschieden, die
im Konzernanhang teilweise detailliert nach Fristigkeit ausgewiesen werden. Vermögenswerte und Schulden
werden als kurzfristig klassifiziert, wenn sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag fällig
­werden.
Die Konzerngewinn- und -verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt. Dabei werden
den Umsatzerlösen die zu ihrer Erzielung angefallenen Aufwendungen gegenübergestellt, die den Funktionsbereichen Herstellung, Marketing und Vertrieb, Forschung und Entwicklung sowie Allgemeine Verwaltung
zugeordnet werden. Um die Klarheit der Darstellung in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung sowie in
der Konzernbilanz zu verbessern, ­
werden einzelne Posten zusammengefasst. Diese Posten werden im
­Konzernanhang gesondert ausgewiesen und erläutert.
Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die Gesellschaft weist abweichend zum Vorjahresabschluss Stückzinsen als sonstige kurzfristige finanzielle
Vermögenswerte aus. Im Vorjahr erfolgte der Ausweis unter der Bilanzposition Wertpapiere. Es wurde rückwirkend eine Korrektur der Finanzinformationen des Vorjahrs gemäß IAS 8.42 vorgenommen. Die sonstigen
kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte erhöhten sich um 22 Mio. €, die Wertpapiere verringerten sich
entsprechend um diesen Betrag.
Darüber hinaus werden die Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen in Höhe von 4 Mio. € (Vorjahr:
3 Mio. €) erstmals nicht mehr als langfristige finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen, sondern saldiert mit
den zuvor als Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfassten Verpflichtungen aus
Deferred Compensation in Höhe von 3 Mio. € (Vorjahr: 3 Mio. €) als sonstige langfristige Vermögenswerte
erfasst.
Aufwendungen für Abschreibungen, die erstmalige Installation bei Kunden, Wartungsdienstleistungen sowie
die Überarbeitung von gestellten oder vermieteten Kaffeemaschinen im Segment Tchibo in Höhe von
21 Mio. € (Vorjahr: 20 Mio. €) werden erstmals nicht mehr als Vertriebskosten erfasst, sondern aufgrund ihres
Anfalls im Zusammenhang mit der Generierung von Umsatzerlösen als Kosten der umgesetzten Leistungen
ausge­wiesen.
Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
Die übrigen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten
Methoden.
In den Anhangangaben zu Textziffer 23 „Leasing“ wurden Vorjahreswerte gemäß IAS 8.42 korrigiert. Folgende Anpassungen wurden vorgenommen:
063
2011 vor
Anpassung
Anpassung
2011 nach
Anpassung
während des 1. Jahres
144
– 16
128
2. bis 5. Jahr
274
– 7
267
nach 5 Jahren
77
1
78
495
– 22
473
in Mio. €
Alle in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten, vom IASB herausgegebenen Verlautbarungen beziehungsweise Änderungen von Verlautbarungen, die im Geschäftsjahr 2012 erstmalig verpflichtend anzuwenden waren,
hatten keine oder keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage beziehungsweise der Cashflows des Konzernabschlusses der maxingvest ag.
Verlautbarung
Datum der Veröffentlichung
durch das IASB
IAS 12
20. Dezember 2010
Ertragsteuern: Rückgewinnung der zugrunde
liegenden Vermögenswerte
IFRS 7
7. Oktober 2010
Finanzinstrumente: Angaben
Titel
Veröffentlichte, aber noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards, Interpretationen
und Änderungen
Folgende für die Geschäftstätigkeit des maxingvest Konzerns relevante Standards und Interpretationen sind
zum 31. Dezember 2012 veröffentlicht, aber zu diesem Stichtag noch nicht verpflichtend anzuwenden:
IFRS 7 – „Finanzinstrumente: Angaben“ (ab / nach 01.01.2013)
In dem überarbeiteten Standard wurden neue Angabepflichten im Zusammenhang mit der Aufrechnung von
finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten aufgenommen.
IFRS 9 – „Finanzinstrumente: Klassifizierung und Bewertung“ (ab / nach 01.01.2015)
Der Standard beinhaltet im Wesentlichen Regelungen zur Klassifizierung und Bewertung von finanziellen
­Vermögenswerten sowie von finanziellen Verbindlichkeiten.
IFRS 10 – „Konzernabschlüsse“ (ab / nach 01.01.2014)
Der Standard enthält eine neue Definition der „Beherrschung“, die für die Bestimmung, welche Unternehmen
zu konsolidieren sind, heranzuziehen ist. Insgesamt wird damit nur noch ein einziges Konsolidierungsmodell
für alle beherrschten Unternehmen bestehen. Er ersetzt die Konsolidierungsleitlinien in IAS 27 und die Regelungen der Interpretation SIC 12 „Konsolidierung – Zweckgesellschaften“.
064
Konzernabschluss
IFRS 11 – „Gemeinsame Vereinbarungen“ (ab / nach 01.01.2014)
IFRS 11 regelt die Bilanzierung gemeinschaftlicher Vereinbarungen unter gemeinschaftlicher Führung. Des
Weiteren ist die Methode der Quotenkonsolidierung für Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) nach der
neuen Definition nicht mehr gestattet.
IFRS 12 – „Angaben über das Engagement bei anderen Unternehmen“ (ab / nach 01.01.2014)
Der neue Standard enthält alle Angabevorschriften für Tochterunternehmen, gemeinschaftliche Vereinbarungen, assoziierte Unternehmen und strukturierte Unternehmen.
IFRS 13 – „Bemessung des beizulegenden Zeitwerts“ (ab / nach 01.01.2013)
Durch IFRS 13 werden sämtliche Regelungen zur Fair-Value-Bewertung an zentraler Stelle zusammengeführt.
Dabei wird der beizulegende Zeitwert definiert, Leitlinien zu dessen Bemessung zur Verfügung gestellt und
festgelegt, welche Anhangangaben notwendig sind.
IAS 1 (2011) – „Darstellung des Abschlusses“ (ab / nach 01.07.2012)
Die Vorschriften zur Darstellung des sonstigen Gesamtergebnisses wurden dahingehend geändert, dass Komponenten, die im Zeitablauf erfolgswirksam – also recycelt – werden, getrennt von jenen, die dauerhaft
erfolgsneutral bleiben, auszuweisen sind.
IAS 19 (2011) – „Leistungen an Arbeitnehmer“ (ab / nach 01.01.2013)
Der überarbeitete Standard bringt als wesentliche Neuerung die Streichung des Wahlrechts der Anwendung
der Korridormethode mit sich. Darüber hinaus wird das Konzept der erwarteten Erträge aus Planvermögen
abgeschafft. Künftig werden die erfolgswirksam zu erfassenden Erträge aus dem Planvermögen auf Basis des
bei der Ermittlung der Pensionsverpflichtungen verwendeten Zinssatzes erfasst. Des Weiteren bringt die Überarbeitung unter anderem umfassendere Anhang­angaben hinsichtlich leistungsorientierter Beitragspläne mit
sich.
IAS 27 (2011) – „Separate Einzelabschlüsse“ (ab / nach 01.01.2014)
Der geänderte IAS 27 enthält Folgeänderungen, die sich aus der Veröffentlichung von IFRS 10 ergeben. Die
Vorschriften für separate Abschlüsse bleiben Bestandteil von IAS 27 und werden im Gegensatz zu den anderen
Teilen von IAS 27, die durch den neuen IFRS 10 ersetzt werden, nicht verändert.
IAS 28 (2011) – „Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures“ (ab / nach 01.01.2014)
Der geänderte IAS 28 enthält Folgeänderungen, die sich aus der Veröffentlichung von IFRS 11 und IFRS 12
ergeben.
065
IAS 32 (2011) – „Finanzinstrumente: Darstellung“ (ab / nach 01.01.2014)
Die Änderungen beinhalten eine Klarstellung in den Aufrechnungsregeln. Darüber hinaus wurden zusätzliche
Anwendungsleitlinien zur Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
in den Standard mit aufgenommen.
„Investmentgesellschaften“ Änderungen an IFRS 10, IFRS 12 und IAS 27 (ab / nach 01.01.2014)
Die Änderungen beinhalten die Definition einer Investmentgesellschaft und nehmen diese aus der Verpflichtung zur Konsolidierung gemäß IFRS 10 aus. Erweiterte Anhangangaben für Investmentgesellschaften sind in
IFRS 12 und IAS 27 geregelt.
„Jährliche Verbesserungen von IFRS Zyklus 2009 bis 2011“ (ab / nach 01.01.2013)
Hierdurch erfolgte die Änderung von fünf IFRS. Gegenstand des jährlichen Verbesserungskonzepts sind notwendige, aber nicht dringende Änderungen an bestehenden IFRS, die nicht im Rahmen anderer großer
­Projekte durchgeführt werden.
Der angegebene Zeitpunkt der Erstanwendung bezieht sich auf die Veröffentlichungen des IASB. Sofern die
Änderungen beziehungsweise Neuerungen bereits von der EU verabschiedet worden sind, bezieht sich das
angegebene Datum auf die erstmals verpflichtende Anwendung in der EU. Die Umsetzung erfolgt spätestens
im Jahr der erstmalig verpflichtenden Anwendung für EU-Unternehmen.
Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung des überarbeiteten IAS 19 ab dem Geschäftsjahr 2013 werden unter der Textziffer 13 „Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen“ dargestellt.
Die Auswirkungen des IFRS 9 werden derzeit noch analysiert.
Für die übrigen neuen Standards erwartet der maxingvest Konzern mit der Ausnahme zusätzlicher beziehungsweise modifizierter Anhangangaben bei der erstmaligen Anwendung keine wesentlichen Auswirkungen auf
den Konzernabschluss.
066
Konzernabschluss
KONSOLIDIERUNG
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss werden neben der maxingvest ag 33 (Vorjahr: 35) deutsche und 174 (Vorjahr: 170)
internationale Gesellschaften einbezogen, bei denen die maxingvest ag mittelbar oder unmittelbar die Möglichkeit hat, die Finanz- und Geschäftspolitik zu bestimmen und wirtschaftlichen Nutzen aus deren Tätigkeit
zu ziehen.
Im Geschäftsjahr wurden fünf Gesellschaften auf eine andere Konzerngesellschaft verschmolzen, eine Gesellschaft aufgelöst und eine Gesellschaft veräußert. Darüber hinaus wurden neun Gesellschaften, die in den
Konzernabschluss der maxingvest ag einbezogen werden, neu gegründet beziehungsweise erstmalig ein­
bezogen.
Die nachfolgende Tabelle umfasst den vollständigen Anteilsbesitz der maxingvest ag.
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am
Kapital in %
Konzernbereich Holding
Tochterunternehmen im Inland
BBG Beteiligungsgesellschaft mbH, Gallin
82,50
Olymp Vermögensverwaltung GmbH, Gallin
100,00
maxingvest Beteiligungsverwaltung GmbH, Hamburg
100,00
maxingvest Zweite Beteiligungsgesellschaft mbH (“BG”), Gallin
100,00
Pack & Trink Getränkeservice GmbH, Hamburg
100,00
Tchibo Anlagen-Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg
100,00
SCS Skin Care Studio GmbH, Norderstedt
100,00
Tochterunternehmen im Ausland
Société Européenne de Recherche de Participation et d‘Innovation économique S.A.S.,
Creteil-Cedex, Frankreich
100,00
HMO Luxembourg S.a.r.l., Luxemburg, Luxemburg
100,00
Tchibo Holding Finance B.V., Amsterdam, Niederlande
100,00
067
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am
Kapital in %
Konzernbereich Tchibo
Tochterunternehmen im Inland
Olymp Vermögensverwaltung GmbH & Co. Dienstleistungs-KG, Gallin
100,00
Tchibo Markenverwaltungs GmbH & Co. KG, Gallin
100,00
G.C. Breiger & Company GmbH, Hamburg
100,00
International Coffee Partners GmbH, Hamburg
20,00
Meister-Kaffee GmbH, Hamburg
75,00
Meister-Kaffee GmbH & Co. Vertriebs KG, Hamburg
75,00
Tchibo Coffee Service GmbH, Hamburg
100,00
Tchibo Energie GmbH, Hamburg
100,00
Tchibo GmbH, Hamburg
100,00
Tchibo Manufacturing GmbH & Co. KG, Hamburg
100,00
Tchibo Mobilfunk Beteiligungs GmbH, Hamburg
50,00
Tchibo Mobilfunk GmbH & Co. KG, Hamburg
50,00
Tchibo Produktions GmbH, Hamburg
100,00
Tochterunternehmen im Ausland
Tchibo Bulgaria EOOD, Sofia, Bulgarien
100,00
Cetco Burundi Surl, Bujumbura, Burundi
100,00
Tchibo Merchandising Hongkong LP, Hongkong, China
100,00
Tchibo Merchandising Hongkong Ltd., Hongkong, China
100,00
Tchibo Coffee International Ltd., Epsom, Großbritannien
100,00
Tchibo Great Britain Ltd., Epsom, Großbritannien
100,00
Tchibo Israel Ltd., Tel Aviv, Israel
100,00
Tchibo Int. Ltd., Mississauga, Kanada
100,00
Cetco Ltd., Nairobi, Kenia
100,00
Tchibo Coffee Nederland B.V., Eemnes, Niederlande
100,00
EDUSCHO (Austria) GmbH, Wien, Österreich
100,00
068
Konzernabschluss
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am
Kapital in %
Tchibo (Austria) Group Finance GmbH, Wien, Österreich
100,00
Tchibo (Austria) Holding GmbH, Wien, Österreich
100,00
Tchibo Coffee Service (Austria) GmbH, Wien, Österreich
100,00
Tchibo Manufacturing (Austria) GmbH, Wien, Österreich
100,00
Tchibo Coffee Service Polska Sp.z o.o., Warschau, Polen
100,00
Tchibo Manufacturing Poland Sp.z o.o., Marki, Polen
100,00
Tchibo Warszawa Sp.z o.o., Warschau, Polen
100,00
Tchibo Brands S.r.l., Bukarest, Rumänien
100,00
MTS ZAO, Moskau, Russland
100,00
Tchibo C.I.S. LLC, Moskau, Russland
100,00
MM Meyer Markenverwaltung & Co., Bremgarten, Schweiz
100,00
Luna Technology Systems LTS GmbH, Wallisellen, Schweiz
100,00
Tchibo (Schweiz) AG, Wallisellen, Schweiz
100,00
Tchibo Slovensko spol. s.r.o., Bratislava, Slowakei
100,00
Tchibo Coffee Service Czech Republic spol. s.r.o., Prag, Tschechische Republik
100,00
Tchibo Praha spol. s.r.o., Prag, Tschechische Republik
100,00
Tchibo Kahve Mamülleri Dagitim ve Pazarlama Ticaret Limited, Istanbul, Türkei
100,00
Cetco (Uganda) Ltd., Kampala, Uganda
100,00
TOV Tchibo Ukraine, Kiew, Ukraine
100,00
Tchibo Budapest Kft., Budapest, Ungarn
100,00
Konzernbereich Beiersdorf
Beiersdorf AG, Hamburg
41,64
069
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am
Kapital in %
Anteilsbesitz der beiersdorf ag
Tochterunternehmen im Inland
Allgemeine Immobilien- und Verwaltungsgesellschaft m.b.H., Baden-Baden
100,00
La Prairie Group Deutschland GmbH, Baden-Baden
100,00
Produits de Beauté Logistik GmbH, Baden-Baden
100,00
Produits de Beauté Produktions GmbH, Baden-Baden
100,00
Beiersdorf Manufacturing Berlin GmbH, Berlin
100,00
Beiersdorf Beteiligungs GmbH, Gallin
100,00
GUHL IKEBANA GmbH, Griesheim
10,00
BDF Immo GmbH, Hamburg
100,00
Beiersdorf Customer Supply GmbH, Hamburg
100,00
Beiersdorf Hautpflege GmbH, Hamburg
100,00
Beiersdorf Manufacturing Hamburg GmbH, Hamburg
100,00
Beiersdorf Shared Services GmbH, Hamburg
100,00
IKEBANA-Kosmetik GmbH, Hamburg
100,00
NOIMMO Erste Projekt GmbH & Co. KG, Hamburg
100,00
Phanex Handelsgesellschaft mbH, Hamburg
100,00
Tape International GmbH, Hamburg
100,00
tesa Converting Center GmbH, Hamburg
100,00
tesa Grundstücksverwaltungsges. mbH & Co. KG Hamburg, Hamburg
100,00
tesa SE, Hamburg
100,00
tesa Werk Hamburg GmbH, Hamburg
100,00
TRADICA Pharmazeutische GmbH, Hamburg
100,00
Ultra Kosmetik GmbH, Hamburg
100,00
tesa scribos GmbH, Heidelberg
100,00
Labtec Gesellschaft für technologische Forschung und Entwicklung mbH, Langenfeld
100,00
One tesa Bau GmbH, Norderstedt
100,00
tesa Werk Offenburg GmbH, Offenburg
100,00
Beiersdorf Manufacturing Waldheim GmbH, Waldheim
100,00
070
Konzernabschluss
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am
Kapital in %
Tochterunternehmen in Europa
BEIERSDORF FINANCE SCS, Brüssel, Belgien
100,00
SA Beiersdorf NV, Brüssel, Belgien
100,00
SA tesa, Brüssel, Belgien
100,00
Beiersdorf Bulgaria EOOD, Sofia, Bulgarien
100,00
tesa A/S, Birkerød, Dänemark
100,00
Beiersdorf A/S, Kopenhagen, Dänemark
100,00
Beiersdorf OÜ, Tallinn, Estland
100,00
Beiersdorf Oy, Turku, Finnland
100,00
tesa Oy, Turku, Finnland
100,00
La Prairie Group France S.A.S., Boulogne-Billancourt, Frankreich
100,00
Beiersdorf Holding France Sarl, Paris, Frankreich
100,00
Beiersdorf s.a.s., Paris, Frankreich
99,89
tesa s.a.s., Savigny-le-Temple, Frankreich
100,00
Beiersdorf Hellas AE, Gerakas, Griechenland
100,00
tesa tape A.E., Gerakas, Griechenland
100,00
BDF Medical Ltd., Birmingham, Großbritannien
100,00
Beiersdorf UK Ltd., Birmingham, Großbritannien
100,00
La Prairie (UK) Limited, London, Großbritannien
100,00
tesa UK Ltd., Milton Keynes, Großbritannien
100,00
Beiersdorf Ireland Ltd., Dublin, Irland
100,00
Beiersdorf ehf, Reykjavik, Island
100,00
Comet SpA, Concagno Solbiate, Italien
100,00
Beiersdorf SpA, Mailand, Italien
100,00
La Prairie S.p.A., Mailand, Italien
100,00
tesa SpA, Vimodrone, Italien
100,00
Beiersdorf d.o.o., Zagreb, Kroatien
100,00
SIA Beiersdorf, Riga, Lettland
100,00
Beiersdorf UAB, Wilna, Litauen
100,00
Beiersdorf Macedonia DOOEL, Skopje, Mazedonien
100,00
Guhl Ikebana Cosmetics B.V., Almere, Niederlande
10,00
tesa Western Europe B.V., Amsterdam, Niederlande
100,00
Beiersdorf Holding B.V., Baarn, Niederlande
100,00
Beiersdorf NV, Baarn, Niederlande
100,00
tesa BV, Hilversum, Niederlande
100,00
Beiersdorf AS, Oslo, Norwegen
100,00
tesa AS, Oslo, Norwegen
100,00
071
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am
Kapital in %
Beiersdorf CEE Holding GmbH, St. Pölten, Österreich
100,00
Beiersdorf Ges mbH, Wien, Österreich
100,00
La Prairie Group Austria GmbH, Wien, Österreich
100,00
tesa GmbH, Wien, Österreich
100,00
Beiersdorf Manufacturing Poznán Sp.z o.o., Posen, Polen
100,00
NIVEA Polska sp. z o.o., Posen, Polen
100,00
tesa tape Sp.z o.o., Posen, Polen
100,00
Beiersdorf Portuguesa, Limitada, Queluz, Portugal
100,00
tesa Portugal - Produtos Adhesivos, Lda., Queluz, Portugal
100,00
Beiersdorf Romania SRL, Bukarest, Rumänien
100,00
tesa tape s.r.l., Cluj-Napoca, Rumänien
100,00
Beiersdorf LLC, Moskau, Russland
100,00
La Prairie Group (RUS) LLC, Moskau, Russland
100,00
tesa tape OOO, Moskau, Russland
100,00
Beiersdorf Aktiebolag, Göteborg, Schweden
100,00
Beiersdorf Nordic Holding AB, Göteborg, Schweden
100,00
tesa AB, Kungsbacka, Schweden
100,00
tesa tape Schweiz AG, Bergdietikon, Schweiz
100,00
Beiersdorf AG, Reinach, Schweiz
100,00
Laboratoires La Prairie SA, Volketswil, Schweiz
100,00
La Prairie Group AG, Volketswil, Schweiz
100,00
Beiersdorf d.o.o. Beograd, Belgrad, Serbien
100,00
Beiersdorf Slovakia, s.r.o., Bratislava, Slowakei
100,00
Beiersdorf d.o.o., Ljubljana, Slowenien
100,00
tesa tape posrednisto in trgovina d.o.o., Ljubljana, Slowenien
100,00
Beiersdorf Manufacturing Argentona, S.L., Argentona, Spanien
100,00
tesa tape, S.A., Argentona, Spanien
100,00
La Prairie Group Iberia S.A.U., Madrid, Spanien
100,00
Beiersdorf Holding SL, Tres Cantos, Spanien
100,00
Beiersdorf Manufacturing Tres Cantos SL, Tres Cantos, Spanien
100,00
Beiersdorf SA, Tres Cantos, Spanien
100,00
Beiersdorf spol. s r.o., Prag, Tschechische Republik
100,00
tesa tape s.r.o., Prag, Tschechische Republik
100,00
EBC Eczacıbaşı-Beiersdorf Kozmetik Ürünler Sanayi ve Ticaret A.S., Istanbul, Türkei
100,00
tesa Bant Sanayi ve Ticaret A.S., Istanbul, Türkei
100,00
Beiersdorf Ukraine LLC, Kiew, Ukraine
100,00
Beiersdorf Kft., Budapest, Ungarn
100,00
Tartsay Beruházó Kft., Budapest, Ungarn
tesa tape Ragasztószalag Termelö ès Kereskedelmi Kft., Budapest, Ungarn
99,66
100,00
072
Konzernabschluss
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am
Kapital in %
Tochterunternehmen in Amerika
Beiersdorf S.A., Buenos Aires, Argentinien
tesa tape Argentina S.R.L., Buenos Aires, Argentinien
100,00
99,75
Beiersdorf S.R.L., Santa Cruz de la Sierra, Bolivien
100,00
tesa Brasil Limitada, Curitiba, Brasilien
100,00
Beiersdorf Industria e Comercio Ltda., Itatiba, Brasilien
100,00
BDF NIVEA LTDA., São Paulo, Brasilien
100,00
Beiersdorf S.A., Santiago de Chile, Chile
100,00
tesa tape Chile S.A., Santiago de Chile, Chile
100,00
BDF Costa Rica, S.A., San José, Costa Rica
100,00
Beiersdorf, SRL., Santo Domingo, Dominikanische Republik
100,00
Beiersdorf S.A., Quito, Ecuador
100,00
BDF El Salvador, S.A. de C.V., San Salvador, El Salvador
100,00
BDF Centroamérica, S.A., Guatemala Stadt, Guatemala
100,00
tesa tape Centro America S.A., Guatemala Stadt, Guatemala
100,00
Beiersdorf Canada Inc., St. Laurent, Kanada
100,00
Beiersdorf S.A., Bogotá, Kolumbien
100,00
tesa Tape Colombia Ltda., Santiago de Cali, Kolumbien
100,00
BDF Corporativo, S.A. de C.V., Mexiko Stadt, Mexiko
100,00
BDF México, S.A. de C.V., Mexiko Stadt, Mexiko
100,00
Technical Tape Mexico SA de CV, Mexiko Stadt, Mexiko
100,00
tesa tape Mexico SRL de CV, Mexiko Stadt, Mexiko
100,00
Beiersdorf Manufacturing Mèxico, S.A. de C.V., Silao, Mexiko
100,00
Beiersdorf Manufacturing Mèxico Servicios, S.A. de C.V., Silao, Mexiko
100,00
BDF Panamá S.A., Panamá Stadt, Panamá
100,00
HUB LIMITED S.A., Panamá Stadt, Panamá
100,00
Beiersdorf S.A., Asunción, Paraguay
100,00
Beiersdorf S.A.C., Lima, Peru
99,81
Beiersdorf S.A., Montevideo, Uruguay
100,00
tesa tape inc., Charlotte, NC., USA
100,00
LaPrairie.com LLC, Edison, NJ., USA
100,00
La Prairie, Inc., New York, NY., USA
100,00
Beiersdorf, Inc., Wilton, CT., USA
100,00
Beiersdorf North America Inc., Wilton, CT., USA
100,00
Beiersdorf S.A., Caracas, Venezuela
100,00
073
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am
Kapital in %
Tochterunternehmen in Afrika, Asien, Australien
Beiersdorf Australia Ltd, North Ryde, NSW, Australien
100,00
La Prairie Group Australia Pty. Ltd., North Ryde, NSW, Australien
100,00
tesa tape Australia Pty. Ltd., Sydney, NSW, Australien
100,00
Beiersdorf Daily Chemical (Guangzhou) Co. Ltd., Guangzhou, China
100,00
tesa tape (Hong Kong) Ltd., Hongkong, China
100,00
La Prairie (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, China
100,00
NIVEA (Shanghai) Company Limited, Shanghai, China
100,00
tesa (Shanghai) Trd. Co. Ltd., Shanghai, China
100,00
tesa tape (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China
100,00
tesa plant (Suzhou) Co., Ltd., Suzhou, China
100,00
Beiersdorf Daily Chemical (Wuhan) Co., Ltd., Wuhan, China
100,00
Beiersdorf Daily Chemical (Hubei) Co., Ltd., Xiantao, China
100,00
Beiersdorf Ghana Limited, Accra, Ghana
100,00
Beiersdorf India Pvt. Limited, Mumbai, Indien
51,00
Nivea India Pvt. Ltd., Mumbai, Indien
100,00
tesa Tapes (India) Pte. Limited, Navi Mumbai, Indien
100,00
PT. Beiersdorf Indonesia, Jakarta, Indonesien
80,00
Beiersdorf Holding Japan Yugen Kaisha, Tokyo, Japan
100,00
La Prairie Japan K.K., Tokyo, Japan
100,00
Nivea-Kao Co., Ltd., Tokyo, Japan
60,00
tesa tape K.K., Tokyo, Japan
100,00
Beiersdorf East Africa Limited, Nairobi, Kenia
100,00
La Prairie Korea Ltd, Seoul, Korea
100,00
NIVEA Seoul Ltd., Seoul, Korea
100,00
tesa tape Korea Ltd., Seoul, Korea
100,00
tesa tape (Malaysia) Sdn. Bhd., Kajang, Malaysia
100,00
tesa tape Industries (Malaysia) Sdn. Bhd., Kajang, Malaysia
99,99
Beiersdorf (Malaysia) SDN. BHD., Petaling Jaya, Malaysia
100,00
Medical-Latex (DUA) SDN. BHD., Senai, Malaysia
100,00
Beiersdorf S.A., Casablanca, Marokko
100,00
Beiersdorf Singapore Pte. Limited, Singapur, Singapur
100,00
Singapore Plastic Products Pte. Ltd., Singapur, Singapur
100,00
tesa Plant (Singapore) Pte. Ltd., Singapur, Singapur
100,00
tesa tape Asia Pacific Pte. Ltd., Singapur, Singapur
100,00
Beiersdorf Consumer Products (Pty.) Ltd., Westville, Südafrika
100,00
074
Konzernabschluss
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am
Kapital in %
NIVEA (Taiwan) Ltd., Taipeh, Taiwan
100,00
Beiersdorf (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand
100,00
tesa tape (Thailand) Ltd., Bangkok, Thailand
90,10
Beiersdorf Middle East FZCO, Dubai, Vereinigte Arab. Emirate
100,00
Beiersdorf near East FZ-LLC, Dubai, Vereinigte Arab. Emirate
100,00
Beiersdorf Vietnam LLC, Ho Chi Minh City, Vietnam
100,00
Wesentliche Akquisitionen 2012
Am 27. Dezember 2012 hat Beiersdorf die bis dahin noch in Fremdbesitz befindlichen 50 % der Anteile und
Stimmrechte an der EBC Eczacıbaşı-Beiersdorf Kozmetik Ürünler Sanayi ve Ticaret A.S., Türkei (nachfolgend:
EBC), für einen Kaufpreis in Höhe von 29 Mio. € erworben. Die Gesellschaft, die bis zur Akquisition der bisher
in Fremdbesitz gehaltenen Anteile quotal konsolidiert wurde, wird seit dem Akquisitionszeitpunkt zu 100 % in
den Konzernabschluss der maxingvest ag einbezogen und ist dem Segment Beiersdorf zugeordnet.
Der Kaufpreis von 29 Mio. € setzt sich aus einer fixen Komponente von 25 Mio. €, die in Zahlungsmitteln zum
Kaufzeitpunkt beglichen wurde, und einer bedingten Kaufpreiskomponente zusammen, die zum Beginn des
Geschäftsjahres 2014 bei Erreichung von definierten Key-Performance-Indikatoren im Geschäftsjahr 2013
­fällig wird. Die vier Indikatoren beziehen sich im Wesentlichen auf die Erreichung der geschäftlichen Ziele in
Bezug auf die Marktposition der Gesellschaft. Die erwartete Zahlung entspricht dem zum Erwerbszeitpunkt
erfassten Betrag von 4 Mio. €. Die Bandbreite der potenziell zu leistenden Zahlung liegt zwischen 0 Mio. €
und 4 Mio. €.
In den Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs wurde entsprechend IFRS 3 der Zeitwert der bisher
gehaltenen Anteile in Höhe von 13 Mio. € berücksichtigt. Aus der Neubewertung der bereits gehaltenen
Anteile ergab sich ein Gewinn von 9 Mio. €, der als sonstiger betrieblicher Ertrag erfasst wurde.
Aufgrund der stichtagsnahen Akquisition erfolgte zum 31. Dezember 2012 nur eine vorläufige Kaufpreisallokation. Auf Grundlage der vorläufigen Kaufpreisallokation ergeben sich die folgenden Auswirkungen auf den
Konzernabschluss:
075
in Mio. €
Vorläufiger beizulegender
Zeitwert zum Akquisitionszeitpunkt
Immaterielle Vermögenswerte
6
Vorräte
3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
und sonstige Vermögenswerte
12
Vermögenswerte
21
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
3
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
3
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen
2
Latente Steuern
1
Schulden
9
Nettoreinvermögen nach IFRS
12
Geschäfts- oder Firmenwert
30
Anschaffungskosten
42
abzüglich bedingter Gegenleistung
– 4
abzüglich Zeitwert der bereits im Besitz befindlichen
Anteile an dem Unternehmen
abzüglich erworbener Zahlungsmittel
Nettozahlungsmittelabfluss
– 13
–
25
Im Rahmen der Kaufpreisallokation nach IFRS 3 wurde ein zurückerworbenes Exklusivvertriebsrecht in Höhe
von 6 Mio. € aktiviert, für das eine Nutzungsdauer von zwei Jahren angesetzt wurde. Des Weiteren wurde ein
steuerlich nicht abzugsfähiger Geschäfts- oder Firmenwert von 30 Mio. € aktiviert. Hinsichtlich der weiteren
Komponenten des Geschäfts- oder Firmenwerts verweisen wir auf die Ausführungen unter Textziffer 1 „Immaterielle Vermögenswerte“.
Der Anteilserwerb der EBC hat aufgrund der Nähe zum Bilanzstichtag keinen Einfluss auf die Umsatzerlöse
und auf das operative Ergebnis des Konzerns gehabt. Wäre die EBC schon zum 1. Januar 2012 konsolidiert
worden, wären im maxingvest Konzern Umsatzerlöse von 9.626 Mio. € und ein Jahresüberschuss von
613 Mio. € ausgewiesen worden.
076
Konzernabschluss
Wesentliche Divestments 2012
Am 2. August 2012 wurden sämtliche Anteile an der tesa Bandfix AG, Schweiz, veräußert. Mit dem Verkauf
wurden Zahlungsmittel in Höhe von 3 Mio. € und sonstige lang- und kurzfristige Vermögenswerte von
8 Mio. € beziehungsweise 11 Mio. € sowie lang- und kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten von
1 Mio. € bzw. 8 Mio. € an den Käufer übertragen. Der Veräußerungserlös für die Gesellschaft betrug
0,2 Mio. €. Unter Berücksichtigung der erfolgswirksamen Vereinnahmung von kumulierten Währungsgewinnen in Höhe von 3 Mio. € ergab sich somit ein Veräußerungsverlust von 10 Mio. €. Die tesa Bandfix AG
erzielte 2011 einen Drittumsatz von etwa 21 Mio. €.
Konsolidierungsgrundsätze
Die in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse der Gesellschaften werden einheitlich nach den für
den maxingvest Konzern geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum 31. Dezember aufgestellt.
Tochtergesellschaften werden ab dem Erwerbszeitpunkt, das heißt ab dem Zeitpunkt, an dem der Konzern die
Beherrschung erlangt, voll konsolidiert. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Hierbei werden die Anschaffungskosten des
Unternehmenszusammenschlusses auf die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und
Eventualschulden entsprechend ihrer beizulegenden Zeitwerte zum Erwerbszeitpunkt verteilt. Ein nach dieser
Verteilung verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert.
Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt und gegebenenfalls der Anteile ohne
beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss werden
die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens
bewertet. Die im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallenen Transaktionskosten werden als
Aufwand erfasst.
077
Anteile ohne beherrschenden Einfluss am Ergebnis und Eigenkapital von Konzernunternehmen werden gesondert in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung und innerhalb des Eigenkapitals in der Konzernbilanz ausgewiesen. Beim Erwerb weiterer Anteile von Tochterunternehmen wird der Unterschiedsbetrag zwischen den
Anschaffungskosten dieser Anteile und dem zuvor im Konzern für diese Anteile ausgewiesenen Anteil ohne
beherrschenden Einfluss erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Bei sukzessiven Unternehmenserwerben erfolgt
eine erfolgswirksame Neubewertung von zum Zeitpunkt des Beherrschungsübergangs bereits gehaltener
Anteile. Nachträgliche Anpassungen bedingter Kaufpreisbestandteile werden erfolgswirksam erfasst.
Erträge und Aufwendungen, Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Ergebnisse zwischen den in den
­Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden eliminiert. Für Konsolidierungsmaßnahmen mit ertragsteuerlichen Auswir­kungen werden latente Steuern angesetzt.
Verluste eines Tochterunternehmens werden den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss auch dann zugeordnet, wenn dies zu einem negativen Saldo führt. Eine Veränderung der Beteiligungsquote an einem Tochter­
unternehmen ohne Verlust der Beherrschung wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.
Währungsumrechnung
Der Euro entspricht der funktionalen Währung und der Darstellungswährung der maxingvest ag.
Jedes Unternehmen innerhalb des Konzerns legt seine eigene funktionale Währung fest. Die im Abschluss des
jeweiligen Unternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung
bewertet. Fremdwährungstransaktionen werden zunächst zu dem am Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kurs
zwischen der funktionalen Währung und der Fremdwährung umgerechnet. Nicht monetäre Posten, die zu
historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit
dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer
Fremdwährung werden zum Stichtagskurs in die funktionale Währung umgerechnet. Alle Währungsdifferenzen werden im Periodenergebnis erfasst.
Da die ausländischen Tochtergesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und orga­nisatorischer
Hinsicht selbstständig betreiben, entspricht die funktionale Währung jeweils der ­Landeswährung.
Zum Bilanzstichtag werden bei ausländischen Tochterunternehmen mit nicht auf den Euro lautender funktionaler Währung die Vermögenswerte und Schulden zum Stichtagskurs in Euro umgerechnet. Erträge und
­Aufwendungen werden zum Durchschnittskurs des Geschäftsjahres umgerechnet. Unterschiedsbeträge aus
dieser Währungsumrechnung werden ergebnisneutral als Ausgleichsposten aus Währungsumrechnung im
Eigen­kapital erfasst.
078
Konzernabschluss
Die Entwicklungen der Wechselkurse der für den Konzernabschluss wesentlichen Währungen sind in der
nachfolgenden Tabelle aufgeführt:
1 € =
ISOCode
2012
2011
Durchschnittskurs Stichtagskurs
Durchschnittskurs Stichtagskurs
US-Dollar
USD
1,2932
1,3194
1,4000
1,2939
Britisches Pfund
GBP
0,8119
0,8161
0,8713
0,8353
Chinesischer Yuan
CNY
8,1451
8,2207
9,0301
8,1588
Hongkong Dollar
HKD
10,0296
10,2260
10,8960
10,0510
Schweizer Franken
CHF
1,2044
1,2072
1,2320
1,2156
Japanischer Yen
JPY
103,4892
113,6100
111,3208
100,2000
Polnische Zloty
PLN
4,1677
4,0740
4,1380
4,4580
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
Immaterielle Vermögenswerte
Patente, Marken, Lizenzen und Ähnliches
Entgeltlich erworbene Patente, Marken, Lizenzen und Ähnliches werden bei Zugang mit ihren Anschaffungskosten bewertet und, sofern sie eine bestimmbare Nutzungsdauer haben, linear über diese abgeschrieben (in
der Regel über fünf bis zehn Jahre). Die Anschaffungskosten von immateriellen Vermögenswerten, die bei
einem Unternehmenszusammenschluss erworben wurden, entsprechen ihrem beizulegenden Zeitwert zum
Erwerbszeitpunkt.
Für immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer (zum Beispiel Markenrechte) ­entfällt
eine planmäßige Abschreibung.
Geschäfts- oder Firmenwerte
Übersteigen die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbes im Erwerbszeitpunkt die Zeitwerte der
identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden, wird der Unterschiedsbetrag als Geschäftsoder Firmenwert aktiviert. Geschäfts- oder ­Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben.
079
Forschungs- und Entwicklungskosten
Forschungs- und Entwicklungskosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen. Davon
ausgenommen sind Entwicklungskosten, die alle Kriterien des IAS 38 – „Immaterielle Vermögenswerte“ zur
Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerten vollständig erfüllen. Dies betrifft im
maxingvest Konzern selbst erstellte Software, die mit den direkt zurechenbaren Entwicklungskosten angesetzt
wird.
Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden auf der Grundlage linearer Abschreibungen über
ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Im Regelfall beträgt die Abschreibungs­dauer nicht mehr
als fünf Jahre. Davon abweichend werden Patente über den Zeitraum der rechtlich eingeräumten Laufzeit
abgeschrieben.
Die Nutzungsdauern, Restwerte und Abschreibungsmethoden der immateriellen Vermögenswerte mit einer
bestimmbaren Nutzungsdauer werden jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Die Geschäfts- oder
Firmenwerte, die immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer sowie noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte werden mindestens jährlich auf mögliche Wertminderungen
geprüft.
Immaterielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn sie abgehen oder wenn kein weiterer wirtschaft­
licher Nutzen von ihrer Nutzung oder ihrem Abgang zu erwarten ist.
Sachanlagen
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert und planmäßig über die
voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Im Zugangsjahr werden Vermögens­
werte des Sachanlagevermögens zeitanteilig abgeschrieben.
Die Herstellungskosten selbst erstellter Sachanlagen werden anhand direkt zurechenbarer Einzel­kosten sowie
der herstellungsbezogenen Gemeinkosten ermittelt. Zinsen für Fremdkapital werden als laufender Aufwand
erfasst, soweit es sich nicht um Zinsen im Zusammenhang mit der Herstellung qualifizierter Vermögenswerte
handelt. Zuwendungen Dritter mindern die Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten. Zu den
Anschaffungs- und Herstellungskosten zählen auch die geschätzten Kosten für den Abbruch des Gegenstandes oder die Wiederherstellung des Standortes, an dem er sich befindet. Besteht ein Vermögenswert des
Sachanlagevermögens aus mehreren Bestandteilen mit unterschiedlichen Nutzungsdauern, werden die einzelnen wesentlichen Bestand­teile über ihre individuellen Nutzungsdauern abgeschrieben. Instandhaltungs- und
Reparaturkosten werden im Entstehungszeitpunkt als Aufwand erfasst. Umfangreiche Erneuerungen oder Verbesserungen, die die Produktionskapazität wesentlich erhöhen oder die Lebensdauer eines Vermögenswertes
deutlich verlängern, werden aktiviert. Zuvor hierfür aktivierte Komponenten werden ­ent­sprechend als Abgänge berücksichtigt.
080
Konzernabschluss
Bei Abgang eines Gegenstands des Sachanlagevermögens oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen
aus seiner Nutzung oder seinem Abgang zu erwarten ist, wird der Buchwert des Gegenstands ausgebucht.
Der Gewinn oder Verlust aus dem Abgang einer Sachanlage ist die Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Gegenstands und wird im Zeitpunkt der Ausbuchung in den sonstigen
betrieblichen Erträgen oder sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.
Den planmäßigen Abschreibungen liegen im Wesentlichen folgende Nutzungsdauern zugrunde:
Gebäude
10 – 33 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen
5 – 15 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
3 – 15 Jahre
Die Nutzungsdauern, Restwerte und Abschreibungsmethoden der Sachanlagen werden am Ende eines jeden
Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Wertminderungen von nicht finanziellen Vermögenswerten
Eine Überprüfung, ob eine Wertminderung vorliegt, erfolgt bei Geschäfts- oder Firmenwerten, immateriellen
Vermögenswerten mit unbestimmbarer Nutzungsdauer sowie noch nicht nutzungsbereiten immateriellen Vermögenswerten bei Vorliegen konkreter Anhaltspunkte, jedoch mindestens einmal jährlich und bei sonstigen
immateriellen Vermögenswerten mit bestimmbarer Nutzungsdauer sowie bei Sachanlagen und sonstigen
langfristigen nicht finanziellen Vermögenswerten nur bei Vorliegen konkreter Anhaltspunkte. Zu diesem
Zweck werden die Geschäfts- oder Firmenwerte ab dem jeweiligen Erwerbsstichtag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit des Konzerns zugeordnet, die aus den Synergien des Zusammenschlusses Nutzen ziehen soll.
Anhaltspunkte, die auf eine Wertminderung hindeuten, können zum Beispiel Änderungen der Wettbewerbsbedingungen, Marktwachstumserwartungen, technologischer Fortschritt oder aktuelle Wiederbeschaffungskosten sein.
Eine Wertminderung wird ergebniswirksam erfasst, soweit der erzielbare Betrag des Vermögenswertes den
Buchwert unterschreitet. Der erzielbare Betrag wird für jeden Vermögenswert grundsätzlich einzeln ermittelt.
Sofern dies nicht möglich ist, erfolgt die Ermittlung auf Basis einer Gruppe von Vermögenswerten oder auf
Basis einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Bei Geschäfts- oder Firmenwerten wird der Wertminderungsbedarf grundsätzlich durch die Ermittlung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit,
auf die sich der jeweilige Geschäfts- oder Firmenwert bezieht, bestimmt. Der erzielbare Betrag ist der höhere
Betrag von Nettoveräußerungswert und Nutzungswert. Der Nettoveräußerungswert entspricht dem Betrag,
der aus einem Verkauf eines Vermögenswertes zu marktüblichen Bedingungen erzielbar ist, abzüglich seiner
Veräußerungskosten. Der Nutzungswert wird grundsätzlich auf Basis der geschätzten künftigen Cashflows aus
der Nutzung und dem Abgang eines Vermögenswertes mit Hilfe des Discounted-Cashflow-Verfahrens­
081
ermittelt. Die Cashflows werden aus der Unternehmensplanung abgeleitet, aktuelle Entwicklungen werden
berücksichtigt. Sie werden unter Anwendung risikoäquivalenter Kapitalisierungszinssätze auf den Zeitpunkt
der Überprüfung der möglichen Wertminderung abgezinst.
Bei Markenrechten mit unbestimmbarer Nutzungsdauer wird der erzielbare Betrag unter Zuhilfenahme der
Methode der Lizenzpreisanalogie (Relief-from-royalty-method) ermittelt. Im Rahmen dieses Verfahrens werden
Kosteneinsparungen geschätzt, die daraus resultieren, dass der Konzern die Marken selbst hält und keine
Gebühr an einen Lizenzgeber zahlen muss. Der erzielbare Betrag der Markenr­echte wird durch die Abzinsung
dieser Kosteneinsparungen mit einem risikoäquivalenten Kapitalisierungszinssatz auf den Zeitpunkt der Überprüfung der möglichen Wertminderung ermittelt.
Bei Entfall des Grundes für eine in Vorjahren erfasste Wertminderung erfolgt, mit Ausnahme des Geschäftsoder Firmenwertes, eine Wertaufholung bis höchstens auf die fortgeführten Anschaffungskosten.
Weitere Einzelheiten zu den Wertminderungstests bei den Geschäfts- oder Firmenwerten und den Markenrechten mit unbestimmbarer Nutzungsdauer sind in der Anhangangabe zu Textziffer 1 „Immaterielle Vermögenswerte“ zu finden.
Leasingverhältnisse
Vereinbarungen, die das Recht zur Nutzung eines Vermögenswertes für einen vereinbarten Zeitraum gegen
Zahlung gewähren, gelten als Leasing-Verträge. Dies gilt auch für Vereinbarungen, in denen eine Übertragung
eines solchen Rechts nicht ausdrücklich beschrieben ist. Der maxingvest Konzern nutzt als Leasingnehmer
bewegliche und nicht bewegliche Sachanlagen und vermietet als Leasing­geber bewegliche Sachanlagen im
Coffee Service Geschäft. Anhand der Chancen und Risiken eines Leasingobjekts wird beurteilt, ob das wirtschaftliche Eigentum dem Leasingnehmer (Finan­zierungsleasing) oder dem Leasinggeber (Operating-­Leasing)
zuzurechnen ist. Der Konzern als ­Leasingnehmer aktiviert im Falle eines Finanzierungsleasings das Leasing­
objekt und passiviert korrespondierend eine Finanzverbindlichkeit. Die Bewertung erfolgt zum niedrigeren
Wert des Barwertes der Mindestleasingzahlungen oder des beizulegenden Zeitwertes des Leasing­objektes.
Im Falle eines Operating-Leasingverhältnisses erfasst der maxingvest Konzern die Leasingraten linear über
die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand. Tritt der maxingvest Konzern als Leasinggeber auf,
werden vermietete Gegenstände, die als ­Operating-­Leasingverhältnis qualifiziert werden, zu Anschaffungsbeziehungsweise Herstellungs­
kosten aktiviert und über die Nutzungsdauer linear auf die Restwerte
ab­geschrieben.
082
Konzernabschluss
Vorräte
Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten oder zum niedrigeren Nettoveräußerungswert. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang
erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten der Vor­räte werden nach der Durchschnittsmethode bewertet. Die Herstellungskosten enthalten neben den direkt zuordenbaren Einzelkosten anteilige
Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen. Darüber hinaus werden
die anteiligen Kosten für die betriebliche Altersversorgung einschließlich freiwilliger sozialer Leistungen sowie
produktionsbezogene Verwaltungskosten einbezogen. Zinsen für Fremdkapital für den Erwerb oder die
­Produktion von Vorräten werden nicht aktiviert, da diese bei Erwerb bereits in ihrem beabsichtigten verkaufsfähigen Zustand sind beziehungsweise keinen länger dauernden Fertigungsprozessen unterliegen.
Finanzinstrumente
Finanzinstrumente sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und
bei einem anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führen. Finanz­
instrumente werden erfasst, sobald der Konzern Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Sofern jedoch bei
finanziellen Vermögenswerten Handels- und Erfüllungstag zeitlich auseinanderfallen, ist für die erstmalige
Bilanzierung der Erfüllungstag maßgeblich.
Finanzielle Vermögenswerte im Sinne von IAS 39 – „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ werden im
maxingvest Konzern in folgende Kategorien unterteilt:
Die Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte“
umfasst die unter den kurz- und langfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen derivativen
­f inanziellen Vermögenswerte ohne Sicherungsbeziehung.
Die Kategorie „Kredite und Forderungen“ umfasst im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen, Wertpapiere, ausgereichte Darlehen und Kredite, die unter den kurz- und langfristigen finan­
ziellen Vermögenswerten ausgewiesen werden, sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die
Zahlungsmittel enthalten Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände und Schecks.
Die Kategorie „Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen“ umfasst im Wesentlichen Anlagen in
festverzinsliche Wertpapiere sowie Anlagen in Staats- und Industrieanleihen.
Die Kategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ umfasst Finanzinstrumente, die
keiner der zuvor aufgeführten Kategorien zugeordnet sind. Diese sind unter den kurz- und langfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. Im maxingvest Konzern gehören zu dieser Kategorie insbesondere
Anlagen in festverzinsliche Wertpapiere, Beteiligungen und Anlagen in Private Equity-Fonds.
083
Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln oder einem
anderen finanziellen Vermögenswert. Finanzielle Verbindlichkeiten umfassen im Konzern insbesondere die von
der maxingvest ag begebene Euro Debut Anleihe, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie derivative Verbindlich­keiten.
Finanzielle Verbindlichkeiten im Sinne von IAS 39 werden im maxingvest Konzern den folgenden Kategorien
zugeordnet:
Die Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“
umfasst im Wesentlichen die von der maxingvest ag begebene Euro Debut Anleihe, die unter den lang­
fristigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen wird.
Die Kategorie „Andere finanzielle Verbindlichkeiten“ umfasst im Wesentlichen die Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurz- oder langfristige finanzielle Verbindlichkeiten.
Der Konzern legt die Klassifizierung seiner finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mit dem erstmaligen Ansatz fest und überprüft diese Zuordnung am Ende eines jeden Geschäftsjahres, soweit dies zulässig
und angemessen ist.
Beim erstmaligen Ansatz von Finanzinstrumenten werden diese zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Im
Falle von Finanzinstrumenten, für die keine erfolgswirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt,
werden darüber hinaus Transaktionskosten einbezogen, die direkt dem Erwerb des Finanzinstruments zuzurechnen sind.
Nach dem erstmaligen Ansatz werden zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei Gewinne oder Verluste nach Berücksichtigung latenter ­Steuern in einer
separaten Position des Eigenkapitals erfasst werden. Zu dem Zeitpunkt, an dem die Finanzinvestition ausgebucht wird, wird der zuvor im Eigenkapital erfasste kumulierte Gewinn oder Verlust erfolgswirksam in der
Konzerngewinn- und -verlustrechnung erfasst. Finanzinstrumente der Kategorien „Kredite und Forderungen“
und „Andere finanzielle Verbindlichkeiten“ werden nach dem erstmaligen Ansatz mit den fortgeführten
Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzins­
methode (inklusive Transaktionskosten) bewertet.
Finanzinstrumente der Kategorien „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Ver­
mögenswerte“ und „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“
werden nach dem erstmaligen Ansatz mit den beizulegenden Zeit­werten bewertet.
084
Konzernabschluss
Der beizulegende Zeitwert von finanziellen Vermögenswerten, die auf organisierten Märkten gehandelt
­werden, wird durch Bezugnahme auf den an der Börse ermittelten Marktpreis am Bilanzstichtag ermittelt. Der
beizulegende Zeitwert von Finanzinvestitionen, für die kein aktiver Markt besteht, wird unter Anwendung von
geeigneten Bewertungsmethoden ermittelt, soweit dies verlässlich möglich ist. Bei mit zu fortgeführten
Anschaffungskosten bilanzierten Forderungen, sonstigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten erfolgt die
Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte auf Grundlage der erwarteten Zahlungsströme unter Anwendung
der zum Bilanzstichtag herrschenden risiko- und laufzeitkongruenten Referenzzinssätze.
Der maxingvest Konzern hat von der Anwendung des Wahlrechts, finan­zielle Verbindlichkeiten bei der erstmaligen bilanziellen Erfassung als erfolgswirksam zum beizulegenden Z­eitwert zu bilanzieren, Gebrauch
gemacht. Bei der Bewertung der im Oktober 2004 emittierten Euro Debut Anleihe wurde das Wahlrecht
ausgeübt, um damit Inkongruenzen bei der Bewertung der Anleihe und zugeordneten Sicherungsinstrumenten zu vermeiden. Der beizulegende Zeitwert der Euro Debut Anleihe wird unter B
­ ezugnahme auf den an der
Frankfurter Wertpapierbörse veröffentlichten amtlichen Kurs zum Bilanzstichtag ermittelt.
Derivative Finanzinstrumente
Derivative Finanzinstrumente werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Falle von an aktiven
Märkten gehandelten derivativen Finanzinstrumenten entspricht der beizulegende Zeitwert dem Marktwert
am Abschlussstichtag. Im Falle nicht gehandelter derivativer Finanzinstrumente werden die Zeitwerte mittels
anerkannter finanzmathematischer Modelle ermittelt.
Bei Eingehen von Sicherungsbeziehungen werden bestimmte Derivate bestimmten Grundgeschäften zur
­Absicherung des Risikos einer Änderung des beizulegenden Zeitwertes eines erfassten Vermögenswertes
oder zur Absicherung von Zahlungsströmen einer Schuld zugeordnet.
Es gelten folgende Kriterien, anhand derer der Konzern ein derivatives Finanzinstrument als Sicherungs­
geschäft klassifiziert: (a) die Absicherung der dem abgesicherten Risiko zuzurechnenden Änderungen des
beizulegenden Zeitwertes oder der Cashflows wird erwartungsgemäß als hoch wirksam eingestuft; (b) die
Wirksamkeit des Sicherungsgeschäfts ist verlässlich bestimmbar; (c) zu Beginn des Sicherungsgeschäfts ist die
Sicherungsbeziehung formal dokumentiert; (d) bei Absicherung der Cashflows muss eine dem Sicherungs­
geschäft zugrunde liegende vorhergesehene Transaktion eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit haben.
Derivative Finanzinstrumente, die als Sicherungsgeschäft für den beizulegenden Zeitwert klassifiziert werden
(Fair Value Hedges), werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die entsprechende Änderung des beizulegenden Zeitwertes wird in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Der Buchwert des gesicherten
Vermögenswertes oder der Schuld wird um die dem abgesicherten Risiko zuzurechnenden Änderungen des
beizulegenden Zeitwertes berichtigt. Die aus den Änderungen resultierenden Gewinne oder Verluste werden
im Periodenergebnis erfasst. Wird ein noch nicht bilanzwirksames schwebendes Geschäft (Firm Commitment)
085
als gesichertes Grundgeschäft designiert, so werden die nachfolgenden kumulativen Änderungen des bei­
zulegenden Zeitwertes des schwebenden Geschäfts als Vermögenswert oder Verbindlichkeit unter den­
kurz- oder langfristigen Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten in der Bilanz erfasst. Die dem abgesicherten
Risiko zurechenbaren Änderungen des beizulegenden Zeitwertes werden ebenfalls erfolgswirksam in der
Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.
Sicherungsgeschäfte des Cashflows (Cashflow Hedges) dienen zur Absicherung der Schwankungen von
­Zahlungsströmen aus bilanziell angesetzten Vermögenswerten, festen Verpflichtungen oder aus mit hoher
Wahrscheinlichkeit eintretenden Transaktionen. Änderungen des beizulegenden Zeitwertes eines Sicherungsinstruments, das ein hoch wirksames Sicherungsgeschäft für den Cashflow darstellt, werden nach Abzug
hierauf entfallender latenter Steuern direkt im sonstigen Eigenkapital ausgewiesen. Der ineffektive Teil wird
im Periodenergebnis erfasst. Resultiert der abgesicherte Cashflow aus dem Ansatz eines Vermögenswertes
oder einer Schuld, dann werden die zuvor direkt im Eigenkapital erfassten Gewinne oder Verluste aus dem
Eigenkapital entfernt und bei der Erstbewertung der Anschaffungskosten oder des Buchwertes des Ver­
mögenswertes oder der Schuld berücksichtigt.
Wird mit dem Eintritt der vorgesehenen Transaktion oder der festen Verpflichtung nicht länger gerechnet,
werden die zuvor im Eigenkapital erfassten Beträge in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Wenn
das Sicherungsinstrument ausläuft oder veräußert, beendet oder ausgeübt wird, ohne dass ein Ersatz oder ein
Überrollen des Sicherungsinstruments in ein anderes Sicherungsinstrument erfolgt, verbleibt der kumulative
Gewinn oder Verlust aus dem Sicherungsinstrument, der ursprünglich direkt im Eigenkapital erfasst wurde, im
Eigenkapital, bis die feste Verpflichtung oder die vorgesehene Transaktion eingetreten ist.
Derivative Finanzinstrumente, die nicht als Sicherungsinstrumente designiert werden, werden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte eingestuft und mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Änderungen des beizulegenden Zeitwertes werden in das Periodenergebnis ­einbezogen.
Der beizulegende Zeitwert von Devisenterminkontrakten wird anhand der zum Bilanzstichtag herrschenden
Kurse auf dem Devisenterminmarkt bestimmt. Der beizulegende Zeitwert von Waren­terminkontrakten wird
auf Basis der aktuellen Warenterminkurse zum Stichtag für vergleichbare Geschäfte an der Warenterminbörse
ermittelt.
Die positiven (negativen) beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente werden in Abhängigkeit
von ihrer Laufzeit unter den kurz- oder langfristigen finanziellen Vermögenswerten (kurz- oder langfristigen
finanziellen Verbindlichkeiten) ausgewiesen.
086
Konzernabschluss
Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten
Bei finanziellen Vermögenswerten oder einer Gruppe von finanziellen Vermögenswerten wird bei Vorliegen
konkreter Anhaltspunkte ermittelt, ob eine Wertminderung vorliegt. Ein Wertminderungsaufwand sowie mögliche Wertaufholungen in nachfolgenden Perioden werden grundsätzlich erfolgswirksam erfasst. Bei zur Veräußerung verfügbaren Eigenkapitalinstrumenten wird bei signifikantem oder dauerhaftem Rückgang des
­beizulegenden Zeitwertes unter die Anschaffungskosten eine Wertminderung ergebniswirksam erfasst. Für zur
Veräußerung verfügbare finanzielle V
­ ermögenswerte wird ein bisher im Eigenkapital erfasster Verlust dann
ebenfalls ergebniswirksam. Eine Wertaufholung zu einem späteren Zeitpunkt wird bei zur Veräußerung verfügbaren Eigenkapitalinstrumenten nicht ergebniswirksam erfasst. Eine Wertaufholung zu einem späteren
Zeitpunkt wird für Schuldinstrumente durch eine ergebniswirksame Zuschreibung berücksichtigt, wenn der
Anstieg des beizulegenden Zeitwertes ein­deutig auf ein Ereignis zurückgeführt werden kann, das nach der
ergebniswirksamen Berücksichtigung der Wertminderung eingetreten ist.
Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden erkennbare Risiken durch angemes­
sene
Wertberichtigungen berücksichtigt, die den erwarteten Ausfallrisiken hinreichend Rechnung t­ragen. Die
­
Schätzung der Wertberichtigung bei Forderungen basiert hauptsächlich auf den Erkenntnissen des bisherigen
Zahlungsverhaltens, der Berücksichtigung der Altersstruktur, einer substanziellen Verschlechterung der Kreditwürdigkeit oder einer hohen Wahrscheinlichkeit für die Insolvenz eines Schuldners und der Veränderungen
politischer und makroökonomischer Rahmenbedingungen. Weitere Einzelheiten zu den Wertberichtigungen
auf zweifelhafte Forderungen sind in der Anhangangabe zu Textziffer 5 „Forderungen aus Lieferungen und
­Leistungen“ zu finden.
Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten
Ein finanzieller Vermögenswert wird ausgebucht, wenn das Unternehmen die Verfügungsmacht über die
vertraglichen Rechte verliert, aus denen der finanzielle Vermögenswert besteht. Eine finanzielle Verbindlichkeit
wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder
erloschen ist.
Pensionsrückstellungen und Leistungen an Arbeitnehmer
Beitrags- und leistungsorientierte Pläne
Der maxingvest Konzern trifft Vorsorge für die Zeit nach der Pensionierung von anspruchsberechtigten Mit­
arbeitern entweder direkt oder durch rechtlich selbstständige Pensions- und Unterstützungseinrichtungen. Die
betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl beitrags- als auch l­eistungsorientiert. Die Leistungen
variieren dabei je nach den rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen
­Landes und basieren in der Regel auf Beschäftigungsdauer, Entgelt und der eingenommenen Position im
Unternehmen. Die unmittelbaren und mittelbaren V
­ erpflichtungen umfassen solche aus bereits laufenden
Pensionen und Anwartschaften für zukünftig zu zahlende Pensionen und Altersruhegelder.
087
Die Pensionsverpflichtungen für die leistungsorientierten Altersversorgungspläne werden gemäß IAS 19 –
„Leistungen an Arbeitnehmer“ nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren berechnet. Der maxingvest Konzern
als Arbeitgeber verpflichtet sich, die zugesagten Pensionszahlungen zu erbringen und diese über die Bildung
von Pensionsrückstellungen beziehungsweise für Pensionszwecke ausgegliederte Vermögenswerte (Plan
Assets) zu finanzieren. Die Verpflichtungen aus den zu erwartenden ­Versorgungsleistungen werden über die
gesamte Beschäftigungszeit der Mitarbeiter verteilt. Für die Altersversorgungspläne werden jährlich versicherungsmathematische Werte ermittelt. Die Berechnung der Pensionsverpflichtungen berücksichtigt Marktzinssätze, Lohn-/Gehalts-, Renten- und Fluktuations­trends sowie Sterbe- und Invaliditätswahrscheinlichkeiten. Die
Bewertung richtet sich nach den landesspezifischen Bedingungen.
Bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen und der Ermittlung der Pensionsaufwendungen wird die
­Korridor-Methode angewendet. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden als Ertrag beziehungsweise Aufwand erfasst, wenn der Saldo der kumulierten, nicht erfassten versicherungsmathematischen
Gewinne und Verluste für jeden einzelnen Plan zum Ende der vorherigen Berichtsperiode den höheren Wert
der beiden Beträge aus 10 % der leistungsorientierten Verpflichtung oder 10 % des beizulegenden Zeitwertes
des zur unmittelbaren Erfüllung von Verpflichtungen vorhandenen Planvermögens übersteigt.
Der übersteigende Betrag wird über die erwartete durchschnittliche Restdienstzeit der vom Plan erfassten
Arbeitnehmer realisiert. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird linear über den durchschnittlichen Zeitraum bis zum Eintritt der Unverfallbarkeit der Anwartschaften verteilt.
Der als Schuld aus einem leistungsorientierten Plan zu erfassende Betrag ist die Summe aus dem Barwert der
leistungsorientierten Verpflichtung und der nicht ergebniswirksam erfassten versicherungsmathematischen
Gewinne und Verluste abzüglich des noch nicht erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands und des
beizulegenden Zeitwertes des zur unmittelbaren Erfüllung von Verpflichtungen vorhandenen Planvermögens.
Einige Mitarbeiter des maxingvest Konzerns erhalten zudem eine sogenannte Deferred Compen­sation. Die
Deferred Compensation stellt eine Direktzusage dar, bei der der Arbeitgeber vertraglich zusagt, dem Arbeitnehmer beziehungsweise seinen Hinterbliebenen unter bestimmten Voraussetzungen, zum Beispiel bei
Erwerbsunfähigkeit oder Erreichen einer Altersgrenze, eine Versorgungsleistung zu gewähren. Der Arbeit­
nehmer verzichtet während seiner Erwerbstätigkeit auf die Zahlung eines Teils seines Lohns und erhält zum
Ausgleich eine Direktzusage, die einen Pensionsanspruch gegen den Arbeitgeber begründet. Der maxingvest
Konzern schließt zur Finanzierung der Leistungen aus der Direkt­zusage eine Rückdeckungsversicherung ab,
deren ­Beiträge vollständig aus den umgewandelten ­Vergütungsbestandteilen finanziert werden. Die Rück­
deckungsversicherung wird an den Arbeitnehmer verpfändet, sodass sie formalrechtlich im Eigentum des
Konzerns bleibt, aber dessen freier Verfügung und dessen Gläubigern auch im Insolvenzfall entzogen ist.
088
Konzernabschluss
Die beitragsorientierten Versorgungspläne betreffen im Wesentlichen staatliche beziehungsweise gesetzliche
Rentenversicherungen im In- und Ausland, an die der maxingvest Konzern Beiträge leistet. Die Arbeitgeberbeiträge zu diesen Rentenversicherungen werden bei Anfall aufwandswirksam erfasst. Über die Zahlung dieser Beiträge hinaus hat der maxingvest Konzern keine weiteren Verpflichtungen aus diesen beitragsorientierten Plänen.
Die Aufwendungen der leistungs- und beitragsorientierten Pläne sind in den Kosten der Funktions­bereiche
enthalten. Die Aufzinsung der in den Vorjahren erworbenen Versorgungsansprüche, die Erträge aus Plan­
vermögen sowie die Amortisation nicht realisierter versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste
­werden im Zinsaufwand ausgewiesen.
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Im maxingvest Konzern werden Abfindungen bei Beendigungen von Beschäftigungsverhältnissen insbesondere im Rahmen von Restrukturierungen gezahlt. In bestimmten Ländern ist der maxingvest Konzern überdies
gesetzlich zur Zahlung von Abfindungen im Falle einer Verringerung der Belegschaft verpflichtet. Abfindungsbezogene Aufwendungen im Rahmen von Restrukturierungen fallen nur dann an, wenn die Unternehmensleitung einen Plan beschließt, der zu zukünftigen Abfindungszahlungen führt und entweder mit der Umsetzung des Restrukturierungsplanes begonnen hat oder bei den Betroffenen eine gerechtfertigte Erwartung
entsteht, dass eine Restrukturierung durchgeführt wird. Die Leistungen aus Anlass der Beendigung des
Arbeitsverhältnisses stellen ungewisse Verpflichtungen dar, die mit dem nach bestmöglicher Schätzung ermittelten Betrag angesetzt werden.
Darüber hinaus gewähren die in den Konzernabschluss einbezogenen inländischen Unternehmen Mitarbeitern
die Möglichkeit, Altersteilzeitvereinbarungen abzuschließen, mit denen das vorzeitige Ausscheiden aus dem
jeweiligen Unternehmen geregelt wird. Im Konzernabschluss werden die Altersteilzeitvereinbarungen als Verpflichtungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses behandelt und es werden Rückstellungen
und Personalaufwendungen in Höhe des Barwertes der erwarteten zukünftigen zusätzlichen Zahlungen angesetzt. Bei der Bemessung der Rückstellungen werden die bereits mit den Arbeitnehmern abgeschlossenen
sowie auf Grundlage der bestehenden vertraglichen Regelungen erwarteten Altersteilzeitverhältnisse berücksichtigt. Die Abfindungs­komponente aus den Altersteilzeitvereinbarungen wird bereits zum Zeitpunkt der
­erstmaligen ­Bilanzierung der Altersteilzeitverpflichtungen in voller Höhe berücksichtigt.
Sonstige langfristige Leistungen an Arbeitnehmer
Einer Vielzahl der Mitarbeiter des maxingvest Konzerns werden bei Erreichen von festgelegten Zugehörigkeitszeiten zum Konzern Jubiläumsgelder gewährt. Die Bewertung der entsprechenden Verpflichtungen erfolgt
ebenfalls unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens.
089
Sonstige Rückstellungen
Eine Rückstellung wird dann ausgewiesen, wenn eine gegenwärtige (gesetzliche oder faktische) V
­ erpflichtung
aufgrund eines vergangenen Ereignisses gegenüber einem Dritten oder einem Arbeitnehmer besteht, die
Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme über 50 % liegt und die Höhe der Verpflichtung hinreichend sicher
geschätzt werden kann. Sofern der Konzern für eine Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung
erwartet, wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, wenn der Zufluss der Erstattung so gut
wie sicher ist. Der Aufwand zur Bildung der Rückstellung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abzüglich
der Erstattung ausgewiesen. Bei langfristigen Rückstellungen erfolgt eine Abzinsung, wenn der entsprechende
Zinseffekt wesentlich ist.
Für Restrukturierungsmaßnahmen werden Rückstellungen nur dann gebildet, wenn ein detaillierter, formaler
Restrukturierungsplan besteht und bei den Betroffenen eine gerechtfertigte Erwartung geweckt wurde, dass
die Restrukturierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Bei der Bewertung der Restrukturierungsrückstellungen werden nur die Ausgaben berücksichtigt, die unmittelbar im R
­ ahmen der Restrukturierung entstehen und
nicht mit den laufenden Aktivitäten des Unternehmens im Zusammenhang stehen.
Eventualschulden
Eventualschulden stellen zum einen mögliche Verpflichtungen dar, deren tatsächliche Existenz aber erst noch
durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse, die nicht vollständig durch den
maxingvest Konzern beeinflusst werden können, bestätigt werden muss. Zum anderen sind darunter bestehende Verpflichtungen zu verstehen, die aber wahrscheinlich zu keinem Vermögensabfluss führen oder deren
Vermögensabfluss sich nicht zuverlässig quantifizieren lässt. Die Eventualschulden sind gemäß IAS 37 – „Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen“ nicht in der Bilanz zu erfassen. Sofern ein Abfluss von
wirtschaftlichem Nutzen nicht unwahrscheinlich ist, werden im Konzernanhang Angaben zu Eventualschulden
gemacht.
Erträge und Aufwendungen
Die Umsatzerlöse enthalten alle Erlöse, die aus der typischen Geschäftstätigkeit der Gesellschaften des
­maxingvest Konzerns resultieren und werden ohne Umsatzsteuer ausgewiesen. Die Umsatzerlöse werden
dann realisiert, wenn die Waren und Erzeugnisse geliefert beziehungsweise die Leistungen erbracht wurden
und die mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken auf den Käufer übergegangen sind. Skonti,
Kundenboni, Rabatte und die Stromsteuer werden von den Umsatzerlösen abgesetzt, ebenso Leistungen an
den Handelspartner soweit ihnen nicht eindeutig identifizierbare Gegenleistungen gegenüberstehen, deren
beizulegender Zeitwert sich verlässlich schätzen lässt. Die Existenz von Rücklieferrechten wird bei der Realisierung und Bemessung der Umsatzerlöse berücksichtigt.
Prämienanrechte, die in Form von sogenannten TreueBohnen im Rahmen des Kundenbindungsprogramms
PrivatCard im Segment Tchibo entstehen, werden gemäß IAS 18.13 als abgrenzbarer Bestandteil der Verkaufstransaktion erfasst, für die sie gewährt werden (sogenannte Mehrkomponentenverträge). Der beizulegende Zeitwert der beim Verkauf erhaltenen Gegenleistung wird zwischen dem Prämienanrecht und den
090
Konzernabschluss
anderen Bestandteilen der Verkaufstransaktion aufgeteilt. Der Betrag, der dem Prämienanrecht zugeordnet
wird, wird bestimmt, indem auf dessen beizulegenden Zeitwert zurückgegriffen wird. Dieser Betrag wird von
den Umsatzerlösen abgesetzt und solange abgegrenzt, bis das Prämienanrecht in Anspruch genommen wird.
Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung beziehungsweise zum Zeitpunkt ihrer
Verursachung ergebniswirksam erfasst.
Zinserträge werden zeitanteilig unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung eines finanziellen Vermögenswertes erfasst und innerhalb der Finanzerträge ausgewiesen.
Dividenden werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs des Konzerns auf Zahlung erfasst.
Ertragsteuern
Die Ertragsteuern beinhalten die laufenden Steuern sowie Veränderungen von Steuerabgrenzungen (latente
Steuern).
Die laufenden Ertragsteuern werden auf Basis der jeweiligen nationalen steuerlichen Ergebnisse sowie der
natio­nalen Steuervorschriften berechnet. Darüber hinaus enthalten die laufenden Steuern des Jahres auch
Anpassungsbeträge für eventuell anfallende Steuerzahlungen beziehungsweise Steuererstattungen für vergangene Jahre.
Die latenten Steuern werden nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode ermittelt, das heißt Unterschiede zwischen dem Buchwert eines Vermögenswertes oder einer Schuld in der Konzernbilanz und dem
jeweiligen steuerlichen Wertansatz, die sich im Zeitablauf ausgleichen (temporäre Differenzen), unterliegen
einer Steuerabgrenzung. Latente Steuern auf im Rahmen von Unternehmenserwerben entstandene Geschäftsoder Firmen­werte werden nicht angesetzt.
Ansatz und Bewertung aktiver latenter Steuern unterliegen der Beurteilung durch das Management. Latente
Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede, noch nicht genutzte steuerliche
Verlustvorträge und nicht genutzte Steuergutschriften in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass
bei der jeweiligen Steuerverwaltung und der jeweiligen Steuerart in künftigen Perioden ausreichendes zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die
noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergut­schriften verwendet werden können.
Als Steuersatz ist der jeweilige individuelle Satz anzuwenden, der zum Zeitpunkt der Umkehr der Differenz
beziehungsweise Verlustnutzung erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze (und Steuervorschriften)
zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gültig oder beschlossen sind.
091
Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden sind nicht abzuzinsen und werden in der Bilanz als langfristige Vermögenswerte oder Schulden ausgewiesen. Eine Saldierung wird vorgenommen, wenn der Konzern
einen einklagbaren Anspruch auf eine entsprechende Aufrechnung hat und die Steuer­ansprüche und Steuerschulden sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen, die von ­derselben Steuerbehörde erhoben werden.
Der Buchwert der aktivierten latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem
Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis
zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teil­weise verwendet werden
kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem
Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis die
Realisierung des latenten Steueranspruchs ermöglicht.
Latente Steuern auf Posten, die ergebnisneutral in das Eigenkapital einbezogen wurden, werden ebenfalls
ergebnisneutral im Eigenkapital verrechnet.
Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen
Bei der Erstellung des Konzernabschlusses werden vom Management Ermessensentscheidungen, Schätzungen
und Annahmen getroffen, die sich auf die Höhe der zum Ende der Berichtsperiode ausgewiesenen Erträge,
Aufwendungen, Vermögenswerte und Schulden sowie die Angabe von Eventualschulden auswirken. Bei der
Ausübung der Ermessensentscheidungen und den getroffenen Annahmen und Schätzungen werden vom
Management jeweils sämtliche aktuell verfügbaren Erkenntnisse berücksichtigt. Durch die mit den Annahmen
und Schätzungen verbundene Unsicherheit könnten jedoch Ergebnisse entstehen, die in zukünftigen Perioden
zu erheblichen Anpassungen des Buchwertes der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden führen.
­Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt.
Die wichtigsten vom Management getroffenen Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen
­werden nachstehend erläutert.
Die Identifizierung von Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hindeuten, die Schätzung künftiger
Cashflows sowie die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Vermögenswerte sind wesentlich durch
Schätzungen des Managements in Bezug auf die Identifizierung und Überprüfung von Anzeichen für eine
Wertminderung, die erwarteten Cashflows, die Abzinsungssätze, die jeweiligen Nutzungsdauern und die
Restwerte beeinflusst.
Die Ermittlung des erzielbaren Betrags einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit erfolgt mittels des
Discounted-Cashflow-Verfahrens. Die in diesem Zusammenhang notwendige Prognose der erwarteten
­
­Cashflows ist von Einschätzungen des Managements unter anderem hinsichtlich Marktanteilsentwicklungen,
Standort­prognosen und Investitionen abhängig. Für weitere Informationen wird auf Textziffer 1 „Immaterielle
Vermögenswerte“ verwiesen.
092
Konzernabschluss
Die Pensionsverpflichtungen für die leistungsorientierten Altersversorgungspläne werden in Übereinstimmung
mit versicherungsmathematischen Verfahren ermittelt, die auf Annahmen hinsichtlich der Abzinsungssätze,
der Gehaltstrends, der Lebenserwartung sowie der erwarteten Erträge aus Planvermögen beruhen. Aufgrund
der Komplexität der Bewertung, der zugrunde liegenden Annahmen und ihrer Langfristigkeit reagieren
leistungsorientierte Verpflichtungen höchst sensibel auf Änderungen dieser Annahmen. Alle Annahmen
­
werden zu jedem Abschlussstichtag überprüft. Weitere Einzelheiten zu den bei der Bewertung von
­
leistungsorien­tierten Altersversorgungsplänen verwendeten Parametern sind in der Anhang­angabe zu Text­
ziffer 13 „Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen“ zu finden. Zum 31. Dezember 2012
werden Pensionsrückstellungen von 164 Mio. € (Vorjahr: 165 Mio. €) ausgewiesen.
Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten unterliegen hinsichtlich ihres Ansatzes und ihrer ­Bewertung in
wesentlichem Umfang den Einschätzungen des Managements, da die Bemessung einer möglichen Zahlungsverpflichtung und die Beurteilung der Möglichkeit der Entstehung einer Verbindlichkeit auf einer Einschätzung
der jeweiligen Situation durch das Management beruht. Rückstellungen stellen ungewisse Verpflichtungen
dar, die mit dem nach bestmöglicher Schätzung ermittelten Betrag angesetzt werden. Da diese Schätzungen
mit Prognoseunsicherheiten verbunden sind, können die tatsächlichen Werte von der Schätzung und damit
von dem Rückstellungsbetrag abweichen. Für weitere Informationen wird auf Textziffer 15 „Kurzfristige und
sonstige langfristige Rückstellungen“ verwiesen. Zum 31. Dezember 2012 werden sonstige langfristige Rückstellungen von 113 Mio. € (Vorjahr: 146 Mio. €), sonstige kurzfristige Rückstellungen von 806 Mio. € (Vorjahr:
830 Mio. €) sowie Eventualschulden von 2 Mio. € (Vorjahr: 19 Mio. €) ausgewiesen.
Die Bemessung von Steuerrückstellungen sowie Rückstellungen für Kartell- und Prozessrisiken unterliegen
ebenfalls in erheblichem Maße Schätzungen. Bei der Beurteilung des Risikos nutzt der Konzern das Fachwissen
interner Fachabteilungen sowie die Dienste externer Berater wie beispielsweise Steuer- oder Rechtsberater.
Latente Steueransprüche werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße angesetzt,
in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, so dass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung der Höhe der latenten Steueransprüche,
die aktiviert werden können, ist eine wesentliche Ermessensausübung des Managements bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen
­Steuerplanungsstrategien erforderlich.
Der Konzern verfügt über steuerliche Verlustvorträge und noch nicht genutzte Steuergutschriften in Höhe von
286 Mio. € (Vorjahr: 253 Mio. €), auf die keine aktiven latenten Steuern gebildet wurden. Diese bestehen bei
Tochterunternehmen mit einer Historie von Verlusten. Das jeweilige Tochterunternehmen verfügt weder über
zu versteuernde temporäre Differenzen noch über Steuergestaltungsmöglichkeiten, die teilweise zu einem
Ansatz latenter Steueransprüche führen könnten. Weitere Einzelheiten sind der Textziffer 36 „Ertragsteuern“
zu entnehmen.
093
Zusammenfassung ausgewählter Bewertungsmethoden
Bilanzposten
Bewertungsmethode
Aktiva
Geschäfts- oder Firmenwerte
niedrigerer Wert aus Anschaffungskosten und
erzielbarem Betrag
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
mit unbestimmbarer Nutzungsdauer
niedrigerer Wert aus Anschaffungskosten und
erzielbarem Betrag
mit bestimmbarer Nutzungsdauer
(fortgeführte) Anschaffungskosten
Sachanlagen
(fortgeführte) Anschaffungskosten
Finanzielle Vermögenswerte
Kredite und Forderungen
(fortgeführte) Anschaffungskosten
bis zur Endfälligkeit gehalten
(fortgeführte) Anschaffungskosten
zur Veräußerung verfügbar
erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Vorräte
niedrigerer Wert aus Anschaffungskosten und
Nettoveräußerungswert
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(fortgeführte) Anschaffungskosten
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Nennwert
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte
und Veräußerungsgruppen
niedrigerer Wert aus (fortgeführten) Anschaffungskosten
und Nettoveräußerungswert
Passiva
Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen
Anwartschaftsbarwertmethode
Sonstige Rückstellungen
Erfüllungsbetrag (mit höchster Eintrittswahrscheinlichkeit)
Finanzielle Verbindlichkeiten
Anleihe
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
(fortgeführte) Anschaffungskosten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(fortgeführte) Anschaffungskosten
Sonstige Verbindlichkeiten
Erfüllungsbetrag
Konzernabschluss
094
ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
(1)Immaterielle Vermögenswerte
in Mio. €
Anschaffungskosten
Stand 01.01.2011
Währungsänderungen
Marken­rechte mit
­unbestimmbarer
Nutzungs­dauer
Geschäfts- oder
Firmen­werte
Geleistete
Anzah­lungen
Gesamt
447
3.651
1.941
1
6.040
–
–
15
–
15
Zugänge
15
–
–
2
17
Abgänge
– 14
– 35
–
–
– 49
13
–
– 13
–
–
461
3.616
1.943
3
6.023
1
–
– 1
–
–
Umbuchungen
Stand 31.12.2011
Währungsänderungen
Veränderung im Konsolidierungskreis/
Akquisition
7
–
30
–
37
Zugänge
38
–
–
12
50
Abgänge
– 7
–
–
–
– 7
Umbuchungen
– 10
–
12
– 1
1
Stand 31.12.2012
490
3.616
1.984
14
6.104
Abschreibungen
Stand 01.01.2011
382
149
62
–
593
Währungsänderungen
–
–
6
–
6
Zuschreibungen
–
– 1
–
–
– 1
Abschreibungen
23
–
–
–
23
–
83
101
–
184
– 13
– 25
–
–
– 38
Wertminderungen
Abgänge
Umbuchungen
Stand 31.12.2011
13
–
– 13
–
–
405
206
156
–
767
Währungsänderungen
1
–
– 1
–
–
Zuschreibungen
–
– 5
–
–
– 5
Abschreibungen
19
–
–
–
19
–
6
15
–
21
– 6
–
–
–
– 6
Wertminderungen
Abgänge
Patente, Marken,
Lizenzen und
Ähnliches
Umbuchungen
– 12
–
12
–
–
Stand 31.12.2012
407
207
182
–
796
Buchwert 31.12.2012
83
3.409
1.802
14
5.308
Buchwert 31.12.2011
56
3.410
1.787
3
5.256
095
Die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 52 Mio. € auf
5.308 Mio. € (Vorjahr: 5.256 Mio. €) erhöht. Der Anstieg ist unter anderem auf die neu angesetzten immateriellen Vermögenswerte im Zusammenhang mit der erstmaligen Vollkonsolidierung der EBC, Türkei, im Segment Beiersdorf zurückzuführen.
Im Buchwert der Markenrechte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer sind Markenrechte enthalten, die im
Rahmen der Erstkonsolidierung der Beiersdorf AG, Hamburg, identifiziert wurden, sowie die beim Erwerb der
Anteile an Beiersdorf Hair Care China übernommenen chinesischen Haarpflegemarken.
Die im Segment Holding im Rahmen der Erstkonsolidierung der Beiersdorf AG, Hamburg, identifizierten
Marken­rechte wurden mit den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt in Höhe von 3.500 Mio. €
angesetzt. Da ein Ende der wirtschaftlichen Nutzung für die aktivierten Markenrechte der Beiersdorf AG,
Hamburg, nicht absehbar ist, werden diese unverändert als immaterielle Vermögenswerte mit unbestimm­
barer Nutzungsdauer eingestuft. Der Buchwert dieser Markenrechte beträgt zum Bilanzstichtag 3.361 Mio. €
(Vorjahr: 3.363 Mio. €).
Bei der Überprüfung von möglichen Wertminderungen und Wertaufholungen dieser Beiersdorf Marken mit
unbestimmbarer Nutzungsdauer wurde, wie im Vorjahr, die Methode der Lizenzpreisanalogie (Relief-fromroyalty-method) verwendet. Zum 31. Dezember 2012 wurden hierbei auf Grundlage der aus der Unternehmensplanung abgeleiteten Umsätze je Marke folgende wesentliche Bewertungsparameter zur Ermittlung
eines Nettoveräußerungswertes angewendet:
Als Kosteneinsparungen wurden für die verschiedenen Marken Lizenzgebühren von 3,5 % bis 6,8 % (Vorjahr:
3,5 % bis 6,8 %) vom Umsatz angenommen, die aus marktüblichen Lizenzraten für vergleichbare Vermögenswerte abgeleitet wurden.
Der Diskontierungszinssatz wurde nach der WACC-Methode (Weighted Average Cost of Capital) als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten ermittelt. Der für die Abzinsung der Cashflows verwendete Zinssatz nach Steuern betrug 6,4 % (Vorjahr: 6,4 %). Die Wachstumsrate jenseits des Planungshorizonts
liegt zwischen 0 % und 1,8 % (Vorjahr: 0 % bis 1,8 %).
Aus der Überprüfung zum 31. Dezember 2012 ergaben sich Wertminderungen von insgesamt 6 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €) sowie Wertaufholungen für in Vorjahren vorgenommene Wertminderungen in Höhe von
4 Mio. € (Vorjahr: 1 Mio. €), die auf die Beiersdorf Markenrechte entfallen. Die Wertminderungsaufwendungen wurden innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die Wertaufholungen in den sonstigen
betrieblichen Erträgen erfasst. Die Wertminderungen und die Wertaufholungen sind dem ­Segment Holding
sowie der Region Deutschland zugeordnet.
Ursächlich für die Wertaufholungen der Beiersdorf Markenrechte sind im Wesentlichen die gegenüber dem
Vorjahr erhöhten Umsatzprognosen.
096
Konzernabschluss
Im Segment Beiersdorf sind in den immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer die
beim Erwerb der Anteile an der Beiersdorf Hair Care China Gruppe mit übernommenen chinesischen Haar­
pflegemarken enthalten. Aufgrund der geplanten dauerhaften Fortführung der Markenrechte sind diese ­mit
einer unbestimmten Nutzungsdauer angesetzt.
Die jährliche Werthaltigkeitsüberprüfung ergab Wertaufholungen in Höhe von 1 Mio. € (Vorjahr: Wertminderungen von 81 Mio. €) und führte zu einer Anpassung des Buchwertes auf 48 Mio. € (Vorjahr: 47 Mio. €). Die
Berechnung der Werthaltigkeit der Beiersdorf Hair Care Marken erfolgt nach der Lizenzpreisanalogiemethode
auf Basis eines Nettoveräußerungswertes. Der Kalkulation liegt ein Abzinsungssatz nach Steuern von 9,7 %
(Vorjahr: 8,8 %) und eine Wachstumsrate jenseits des Planungshorizonts von 2,0 % (Vorjahr: 2,0 %) sowie
Lizenzraten von 2,5 % (Vorjahr: zwischen 2,0 % und 2,5 %) zugrunde. Der Planungshorizont wurde mit neun
Jahren festgelegt, da es sich hier um einen Wachstumsmarkt handelt.
Sollte die tatsächliche Entwicklung des chinesischen Haarpflege-Geschäfts unter- oder oberhalb der oben
beschriebenen liegen, können in Zukunft Wertminderungen oder Wertaufholungen der Beiersdorf Hair Care
China Markenrechte notwendig werden.
Die Geschäfts- oder Firmenwerte im Segment Holding beinhalten im Wesentlichen den sich aus der Erstkonsolidierung der Beiersdorf AG ergebenden Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 1.735 Mio. €. Für die
Überprüfung einer möglichen Wertminderung wurde der Beiersdorf Konzern als zahlungsmittelgenerierende
Einheit definiert, auf deren Basis der Wertminderungstest durchzuführen ist, da der Geschäfts- oder Firmenwert im Rahmen des Anteilserwerbs dem Beiersdorf Konzern zugeordnet wurde und auf dieser Ebene von der
maxingvest ag überwacht wird.
Zum 31. Dezember 2012 lagen der Nutzungswertberechnung für den Wertminderungstest des Geschäftsoder Firmenwertes des Beiersdorf Konzerns folgende wesentliche Parameter und Annahmen zugrunde:
Die Nutzungswertberechnung wird unter Verwendung von Cashflow-Prognosen durchgeführt, die auf den
von der Unternehmensleitung genehmigten Finanzplänen der Geschäftsjahre 2013 bis 2015 basieren.
­Zahlungsströme, die nach dem Detailplanungszeitraum von drei Jahren anfallen, werden mit einer Wachstumsrate von 1,8 % (Vorjahr: 1,8 %) pro Jahr fortgeschrieben.
Der für die Abzinsung der Cashflows verwendete Zinssatz liegt bei 8,5 % vor Steuern (Vorjahr: 8,5 %) und
wurde nach der WACC-Methode als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten ermittelt.
Die Durchführung des Wertminderungstests hat im Geschäftsjahr 2012, wie im Vorjahr, hinsichtlich des Ge­schäftsoder Firmenwertes aus dem Erwerb der Anteile der Beiersdorf AG zu keinen Wertminderungen geführt.
Der Anstieg der Geschäfts- oder Firmenwerte im Segment Beiersdorf von 51 Mio. € auf 66 Mio. € resultiert
in Höhe von 15 Mio. € aus der Akquisition der EBC, Türkei, im Jahr 2012. Die Geschäfts- oder Firmenwerte
enthalten des Weiteren den auf die Beiersdorf AG, Schweiz, entfallenden Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe
von 48 Mio. € (Vorjahr: 48 Mio. €).
097
Zum Zweck des Wertminderungstests wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des
Konzerns zugeordnet, die von den Synergieeffekten aus dem Unternehmenszusammenschluss profitieren
­sollen. Die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten entsprechen für die vorgenannten Geschäfts- oder Firmenwerte den jeweiligen rechtlichen Einheiten.
Die erzielbaren Beträge der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurden auf Basis der Berechnung eines
Nutzungswerts für die Beiersdorf AG, Schweiz, sowie des beizulegenden Zeitwerts abzüglich erwarteter Veräußerungskosten für die EBC, Türkei, unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt. Die erwarteten
Veräußerungskosten wurden mit 1 % (Vorjahr: 1 %) des beizulegenden Zeitwerts angesetzt. Der Nettoveräußerungswert war für EBC, Türkei, höher als der entsprechende Nutzungswert. Die den Werthaltigkeitstests
zugrunde liegenden geschätzten zukünftigen Cashflows basieren auf der Finanzplanung mit einem Planungshorizont von drei Jahren (Beiersdorf AG, Schweiz) beziehungsweise zehn Jahren (EBC, Türkei). Cashflows jenseits der Planungsperiode werden unter Anwendung individueller Wachstumsraten unter Berücksichtigung
relevanter Marktinformationen extrapoliert. Für die Beiersdorf AG, Schweiz, liegt der Wachstumsrate jenseits
des Planungshorizonts (Wachstumsabschlag) ein Prozentsatz von 1,0 % (Vorjahr: 1,0 %) zugrunde. Der zur
Diskontierung der geschätzten Cashflows herangezogene gewichtete Vorsteuer-Diskontierungssatz betrug
4,9 % (Vorjahr: 5,7 %). Für die EBC, Türkei, wurden eine Wachstumsrate von 2,0 % und ein Nachsteuer-­
Diskontierungssatz von 13,4 % herangezogen.
Die Planungen für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten basieren auf Annahmen für die wesentlichen
Schätzparameter. Schätzparameter waren unter anderem Bruttogewinnmargen, Abzinsungssätze, Preis­
entwicklungen bei Rohstoffen, Marktanteile sowie Wachstumsraten.
Aus der Überprüfung der Werthaltigkeit ergab sich keine Wertminderung für den der Beiersdorf AG, Schweiz,
zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwert. Für die Beiersdorf AG, Schweiz, wird davon ausgegangen, dass
auch bei nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich möglichen Änderungen dieser Parameter der erzielbare
Betrag den Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts übertrifft. Für die EBC, Türkei, ergab sich im Rahmen
des Werthaltigkeitstests eine Wertminderung von 15 Mio. €. Die Wertminderung wurde in den sonstigen
betrieblichen Aufwendungen erfasst.
Unverändert zum Vorjahr wurden im Geschäftsjahr keine selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerte
aktiviert, da bei den Entwicklungsprojekten die Voraussetzungen für eine Aktivierung gemäß IAS 38 – „Immaterielle Vermögenswerte“ nicht erfüllt waren.
Die Abschreibungen auf die immateriellen Vermögenswerte sind – entsprechend der Nutzung der Vermögenswerte – in der Gewinn- und Verlustrechnung in den Kosten der umgesetzten Leistungen, Marketing- und
Vertriebskosten, Forschungs- und Entwicklungskosten, allgemeinen Verwaltungskosten und in den sonstigen
betrieblichen Aufwendungen enthalten.
098
Konzernabschluss
(2)Sachanlagen
Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete
Anzahlungen u.
Anlagen im Bau
Gesamt
Anschaffungskosten
Stand 01.01.2011
985
952
967
25
2.929
Währungsänderungen 1)
– 20
– 24
– 12
–
– 56
in Mio. €
Zugänge
Abgänge 1)
Umbuchungen
Stand 31.12.2011
Währungsänderungen Zugänge
Abgänge Umbuchungen
4
18
92
41
155
– 33
– 23
– 95
– 3
– 154
2
8
8
– 18
–
938
931
960
45
2.874
3
1
4
–
8
55
39
95
73
262
– 14
– 54
– 91
– 1
– 160
– 6
21
11
– 39
– 13
Stand 31.12.2012
976
938
979
78
2.971
Abschreibungen
Stand 01.01.2011
425
651
730
–
1.806
Währungsänderungen 2)
– 12
– 17
– 10
–
– 39
Abschreibungen
34
63
81
–
178
Wertminderungen
10
1
–
–
11
– 18
– 18
– 90
–
– 126
–
– 3
3
–
–
439
677
714
–
1.830
2
– 1
2
–
3
26
67
85
3
181
Abgänge 2)
Umbuchungen
Stand 31.12.2011
Währungsänderungen Abschreibungen
Wertminderungen
Abgänge 10
–
–
–
10
– 10
– 44
– 83
–
– 137
Umbuchungen
– 10
– 2
–
–
– 12
Stand 31.12.2012
457
697
718
3
1.875
Buchwert 31.12.2012
519
241
261
75
1.096
Buchwert 31.12.2011
499
254
246
45
1.044
1)
avon aus Umgliederung in
D
„zur ­Ver­äußerung gehaltene ­
langfristige Vermögens­werte und
Veräußerungsgruppen“.
– 45
– 22
– 13
–
– 80
2)
avon aus Umgliederung in
D
„zur ­Ver­äußerung gehaltene
langfristige Vermögens­werte und
Veräußerungsgruppen“.
– 25
– 18
– 12
–
– 55
099
Das Sachanlagevermögen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 52 Mio. € auf 1.096 Mio. € (Vorjahr:
1.044 Mio. €) erhöht. Die Zugänge in das Sachanlagevermögen betrugen 262 Mio. € (Vorjahr: 155 Mio. €).
Davon entfielen 220 Mio. € auf Investitionen und 42 Mio. € auf den Erwerb von bisher als Bürogebäude
gemieteten Immobilien von der Beiersdorf-Pensionskasse (Troma Alters- und Hinterbliebenenstiftung,
­Hamburg) durch die Beiersdorf AG. Die Abschreibungen belaufen sich im Geschäftsjahr 2012 auf 181 Mio. €
(Vorjahr: 178 Mio. €), Wertminderungen waren in Höhe von 10 Mio. € zu verzeichnen (Vorjahr: 11 Mio. €).
Im Berichtsjahr erfolgten keine Wertaufholungen.
Die Wertminderungen sind auf die folgenden Sachverhalte zurückzuführen:
Im Rahmen der Erstkonsolidierung der Beiersdorf AG, Hamburg, wurde das Sachanlagevermögen aus dem
Segment Beiersdorf mit dem Fair Value bewertet. Im Zusammenhang mit dem Teilverkauf eines bebauten
Grundstücks wurde bei den darauf entfallenden stillen Reserven aus der Erstkonsolidierung ein Wertminderungsbedarf von 10 Mio. € identifiziert, der im Segment Holding berücksichtigt wurde.
(3) Langfristige finanzielle Vermögenswerte
in Mio. €
2012
2011
Kredite und Forderungen 1)
141
138
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen (Wertpapiere)
680
675
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
28
16
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte
34
48
883
877
Die zur Veräußerung verfügbaren Finanzinvestitionen betreffen nicht börsennotierte Eigenkapital­instrumente
und Investitionen in Fonds. Für die nicht börsennotierten Eigenkapitalinstrumente lagen weder notierte Preise
auf einem aktiven Markt vor, noch waren deren beizulegende Zeitwerte zuverlässig bestimmbar. Bei diesen
Vermögenswerten handelt es sich um nicht fungible Beteiligungen an Dienstleistungs- oder Industrieunternehmen. Diese Vermögenswerte werden daher zu Anschaffungskosten in Höhe von 14 Mio. € (Vorjahr:
5 Mio. €) unter Berücksichtigung von Wert­minderungen in Höhe von 4 Mio. € (Vorjahr: 1 Mio. €) bilanziert.
Die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Vermögenswerte enthalten Derivate ohne Sicherungsbeziehungen. Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten zum Bilanzstichtag keine über­
fälligen, nicht wertberichtigten Finanzinstrumente.
1)
Der Vorjahreswert wurde angepasst. Siehe hierzu die Erläuterungen im Abschnitt „Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.
100
Konzernabschluss
(4)Vorräte
in Mio. €
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Unfertige Erzeugnisse
Fertige Erzeugnisse, Handelswaren
Anzahlungen
2012
2011
237
258
45
45
965
998
14
7
1.261
1.308
Von den am 31. Dezember 2012 ausgewiesenen Vorräten sind 333 Mio. € (Vorjahr: 394 Mio. €) mit im
­Vergleich zu ihren Anschaffungs- und Herstellungskosten niedrigeren erwarteten Nettoveräußerungswerten
bilanziert. Die Wertberichtigungen auf Vorräte betrugen zum Bilanzstichtag 126 Mio. € (Vorjahr: 116 Mio. €).
(5)Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
in Mio. €
2012
2011
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (vor Einzelwertberichtigungen)
1.298
1.252
Einzelwertberichtigungen
– 20
– 24
1.278
1.228
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellen in voller Höhe Finanzinstrumente der Bewertungs­
kategorie „Kredite und Forderungen“ dar.
Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos stellt sich wie folgt dar:
in Mio. €
Stand zum 1. Januar
2012
2011
24
23
Zuführungen
9
12
Auflösungen
– 10
– 9
Inanspruchnahmen
– 3
– 2
Stand zum 31. Dezember
20
24
101
Die Altersstruktur der überfälligen, nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt
sich wie folgt dar:
in Mio. €
Buchwert
davon nicht
wertgemindavon wert- dert und nicht
gemindert
überfällig
davon nicht wertgemindert und überfällig
< 30 Tage
> 30 und
> 90 und > 180 und
< 90 Tage < 180 Tage < 360 Tage > 360 Tage
31.12.2012
Forderungen aus
Lieferungen
und Leistungen
1.278
85
1.029
151
12
1
–
–
1.228
44
1.052
127
4
–
1
–
31.12.2011
Forderungen aus
Lieferungen
und Leistungen
Hinsichtlich der weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Forderungen deuten zum
Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Die weiteren Außenstände werden fortlaufend überwacht. Ausfallrisiken wird mittels Einzel- und
pauschalierten Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Das maximale Ausfallrisiko wird durch den
Buchwert der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte w
­ iedergegeben. Zum Abschlussstichtag
liegen zum Teil das Ausfallrisiko mindernde Versicherungen vor.
(6) Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
in Mio. €
Kredite und Forderungen1)
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente mit Sicherungsbeziehungen
2012
2011
141
140
1
13
11
23
153
176
Die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Vermögenswerte betreffen Derivate ohne Sicherungsbeziehungen. Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten zum Bilanzstichtag
keine überfälligen, nicht wertberichtigten Finanzinstrumente.
Die Kredite und Forderungen enthalten Forderungen in Höhe von 49 Mio. € (Vorjahr: 49 Mio. €), die in voller
Höhe wertberichtigt sind.
1)
Der Vorjahreswert wurde angepasst. Siehe hierzu die Erläuterungen im Abschnitt „Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.
102
Konzernabschluss
(7) Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
in Mio. €
2012
2011
Sonstige Steuerforderungen
85
75
Geleistete Vorauszahlungen
61
50
Übrige Vermögenswerte
7
3
153
128
2012
2011
1.035
928
842
370
(8) Wertpapiere
in Mio. €
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen
1)
Kredite und Forderungen
16
34
1.893
1.332
Der maxingvest Konzern hält insgesamt 1.893 Mio. € an Staats- und Industrieanleihen, öffentlichen Pfandbriefen, geldmarktnahen Publikumsfonds sowie Commercial Papers. Die Staats- und Industrieanleihen sowie die
Commercial Papers sind den Kategorien „Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen“, „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ und der Kategorie „Kredite und Forderungen“ zugeordnet. Die
geldmarktnahen Publikumsfonds sind in der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ ausgewiesen.
(9) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
in Mio. €
Zahlungsmittel
Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel/-äquivalente laut Bilanz
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Tagesgeldaufnahmen/-anlagen mit Beteiligungsunternehmen
Finanzmittelfonds laut Kapitalflussrechnung
1)
2012
2011
891
1.001
243
312
1.134
1.313
– 20
– 82
– 6
– 6
1.108
1.225
Der Vorjahreswert wurde angepasst. Siehe hierzu die Erläuterungen im Abschnitt „Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.
103
Die Zahlungsmittel umfassen Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände und Schecks und sind der Bewertungskategorie „Kredite und Forderungen“ zugeordnet. Bei den Zahlungsmitteläquivalenten handelt es sich
um kurzfristige, liquide Anlagen wie Tagesgelder oder kurzfristige Anlagen in Geldmarktfonds, die jederzeit in
bestimmte Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungsrisiken unterliegen. Sie sind ebenfalls der Bewertungskategorie „Kredite und Forderungen“ zugeordnet.
(10) Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
Im Vorjahr waren im Segment Beiersdorf die Produktionsstätte in Norwalk, USA, und der Standort Münchenstein, Schweiz, in Höhe von 20 Mio. € als „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und
Veräußerungsgruppen“ klassifiziert worden. Die Verkäufe wurden im Geschäftsjahr 2012 abgeschlossen. Die
zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte waren dem Segment Beiersdorf zugeordnet und
stellten keinen aufzugebenden Geschäftsbereich innerhalb des maxingvest Konzerns dar. Zum 31. Dezember
2011 gab es kein Fremdkapital, das im direkten Zusammenhang mit den zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen stand.
(11)Eigenkapital
Das Eigenkapital setzt sich zusammen aus dem eingezahlten Kapital (gezeichnetes Kapital und Kapitalrück­
lage), den Gewinnrücklagen, dem sonstigen Eigenkapital sowie den nicht beherrschenden Anteilen.
Das gezeichnete Kapital ist in 3.960.001 (Vorjahr: 3.960.001) nennwertlose Stückaktien ein­geteilt. Die Gesellschaft hat 300.000 eigene Stückaktien aufgrund eines Beschlusses der Hauptversammlung vom 13. Dezember
2012 zum Zweck der Einziehung oder Wiederveräußerung gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG erworben. Die
Gewinnrücklagen beinhalten eine Kürzung um die Anschaffungskosten für die eigenen Anteile in Höhe von
600 Mio. €. Die von der Gesellschaft gehaltenen eigenen Stückaktien entsprechen 7,58 % des gezeichneten
Kapitals.
Des Weiteren enthalten die Gewinnrücklagen das Netto-Ergebnis des Geschäftsjahres, die Neubewertungsrücklage sowie die in der Vergangenheit ­erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen
Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Die im Umstellungszeitpunkt der Konzernrechnungs­
legung auf IFRS gemäß IFRS 1 erfassten Wertunterschiede zwischen lokalem Recht und IFRS werden in den
Gewinnrücklagen ausgewiesen.
Für die Zusammensetzung und Entwicklung des Eigenkapitals im Berichts- und Vorjahr wird auf die Entwicklung des Eigenkapitals verwiesen.
Das sonstige Eigenkapital enthält den Ausgleichsposten für Fremdwährungsumrechnung und die Eigenkapital­
posten für die Marktbewertung von Finanzinstrumenten. Der Ausgleichsposten für Fremdwährung­
s­­
umrechnung resultiert aus der Umrechnung von Fremdwährungs­abschlüssen von einbezogenen Tochter­
unternehmen.
104
Konzernabschluss
Die Eigenkapitalposten für die Marktbewertung von Finanzinstrumenten beinhalten die nach Abzug latenter
Steuern direkt im Eigenkapital erfassten Änderungen der beizulegenden Zeitwerte von zur Veräußerung
verfügbaren Finanzinstrumenten und von als Sicherungsinstrument desig­
­
nierten derivativen Finanz­
instrumenten.
Die nicht beherrschenden Anteile enthalten das jeweilige anteilige Eigenkapital von Tochterunter­nehmen, an
denen Dritte beteiligt sind.
(12) Angaben zum Kapitalmanagement
Die Ziele des Kapitalmanagements im maxingvest Konzern leiten sich aus der Finanzstrategie ab. Hierzu gehören die Sicherstellung der Liquidität und die Dividendenfähigkeit der maxingvest ag. Es wird grundsätzlich das
Ziel verfolgt, die Eigenkapitalbasis nachhaltig zu sichern und eine angemessene Rendite auf das eingesetzte
Kapital zu erwirtschaften. Zum 31. Dezember 2012 liegt die Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag bei 60 %
(Vorjahr: 62 %) und die Eigenkapitalrendite bei 8 % (Vorjahr: 4 %). Darüber hinaus erfolgt auf Gesamtkonzernebene die operative Steuerung anhand des betrieblichen Ergebnisses (EBIT) b
­ eziehungsweise der EBIT-Rendite
auf das betrieblich gebundene Nettovermögen. Die EBIT-Rendite auf das d
­ urchschnittlich gebundene Nettovermögen im maxingvest Konzern liegt im Berichtsjahr bei 13,3 % ­(Vorjahr: 7,9 %).
Die ausgeschüttete Dividende der maxingvest ag im Geschäftsjahr 2012 betrug 48 Mio. € (Vorjahr: 48 Mio. €).
Darüber hinaus wurden im maxingvest Konzern 94 Mio. € (Vorjahr: 79 Mio. €) an nicht beherrschende Anteilseigner ausgeschüttet. Der nicht für Dividendenzahlungen verwendete Free Cashflow wurde im Wesentlichen
zum weiteren Aufbau der Wertpapiere verwendet.
(13) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:
in Mio. €
2012
2011
159
161
5
4
164
165
Altersversorgungsverpflichtungen
Abfertigungen
Im Berichtsjahr wurden die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen des Vorjahres in der
Konzernbilanz um 3 Mio. € niedriger ausgewiesen. Zu weiteren Erläuterungen zu dieser Anpassung wird auf
den Abschnitt „Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ verwiesen.
105
In Deutschland liegen der Kalkulation die Heubeck´schen Richttafeln von 2005 zugrunde, international die
jeweils lokal anerkannten Richttafeln. Der Abzinsungssatz für Deutschland wurde am Jahresende aufgrund der
zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Informationen auf 3,50 % (Vorjahr: 5,25 %) festgelegt. Bei V
­ erwendung
eines um 0,50 Prozentpunkte niedrigeren (höheren) Abzinsungssatzes würden sich aufgrund der Anwendung
der Korridormethode keine Auswirkungen auf die Konzernbilanz zum Bilanzstichtag ergeben. Der Barwert der
leistungsorientierten Verpflichtung wäre jedoch um ungefähr 7 % bis 8 % höher (niedriger). Aufwendungen
und Erträge infolge der Beendigung von Versorgungsplänen oder wegen der Kürzung und Über­tragung der
Versorgungsleistungen haben sich im Berichtsjahr nicht ergeben.
Der Bewertung liegen folgende versicherungsmathematische Annahmen zugrunde:
2012
Deutschland
Abzinsungssätze
2011
Andere Länder
Deutschland
Andere Länder
3,50 % 0,75 –6,00 %
5,25 % 2,00 – 7,50 %
Erwartete Renditen auf Planvermögen
3,50 – 5,00 % 0,75 –8,00 %
5,00 – 5,20 % 1,50 – 8,00 %
Erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen
2,50 – 3,50 % 1,50 –8,00 %
2,50 – 3,50 % 1,50 – 8,00 %
Erwartete Rentensteigerungen
1,50 – 2,00 % 0,10 –3,50 %
1,50 – 2,00 % 0,10 – 3,10 %
Erwartete Fluktuation
2,00 –10,00 % 0,00 – 13,30 %
2,00 – 5,00 % 0,00 – 13,30 %
Diese Parameter gelten, bis auf die erwartete Rendite für das Planvermögen, auch im Folgejahr für die Berechnung der Kosten für die im Berichtsjahr erworbenen Versorgungsansprüche und für die Aufzinsung der in den
Vorjahren erworbenen Versorgungsansprüche. Die erwartete Rendite aus dem Planvermögen wurde bisher
aus den in der Vergangenheit erzielten und für die Zukunft langfristig erwarteten Renditen der im Planvermögen enthaltenen Vermögenswerte abgeleitet. In Zukunft wird der Ertrag des Planvermögens – unabhängig von
der Anlagestruktur – verpflichtend auf Basis des Diskontierungszinssatzes für die Berechnung des Barwerts der
leistungsorientierten Verpflichtung bestimmt und muss nicht mehr explizit ermittelt werden.
106
Konzernabschluss
Der Gesamtaufwand für leistungs- und beitragsorientierte Versorgungszusagen setzt sich wie folgt z­ usammen:
in Mio. €
2012
2011
Deutschland
Andere Länder
Gesamt
Deutschland
Andere Länder
Gesamt
20
9
29
20
11
31
–
– 1
– 1
1
–
1
Aufwendungen für
leistungsorientierte
Versorgungsleistungen 1)
20
8
28
21
11
32
Zinsaufwand
44
9
53
42
9
51
– 30
– 9
– 39
– 31
– 10
– 41
3
1
4
–
1
1
Zinsergebnis für leistungsorien­
tierte Versorgungsleistungen
17
1
18
11
–
11
Gesamtaufwendungen
für leistungs­orientierte
Versorgungsleistungen
37
9
46
32
11
43
Aufwendungen für beitragsorientierte Versorgungsleistungen 1)
53
27
80
55
26
81
Aufwendungen für
Versorgungsleistungen
90
36
126
87
37
124
Laufender Dienstzeitaufwand
Nachzuverrechnender
Dienstzeitaufwand
Erwartete Erträge aus Planvermögen
Amortisation versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste
1)
im EBIT enthalten
Die beitragsorientierten Versorgungszusagen enthalten im Wesentlichen auch die Beiträge zur gesetzlichen
beziehungsweise staatlichen Rentenversicherung.
Für das Jahr 2013 werden Einzahlungen in das Planvermögen in Höhe von 9 Mio. € (Vorjahr: 11 Mio. €)
erwartet.
107
Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen ergibt sich wie folgt:
in Mio. €
2012
2011
Deutschland
Andere Länder
Gesamt
Deutschland
Andere Länder
Gesamt
864
236
1.100
852
229
1.081
Laufender Dienstzeitaufwand
20
8
28
20
11
31
Zinsaufwand
44
9
53
42
9
51
249
35
284
– 12
– 1
– 13
4
3
7
4
3
7
Eröffnungssaldo des Barwertes
der leistungsorientierten
Verpflichtungen
Versicherungsmathematische
Gewinne und Verluste
Beiträge für Teilnehmer des Plans
Gezahlte Versorgungsleistungen
– 44
– 14
– 58
– 43
– 16
– 59
Unterschied aus
Währungsumrechnung
–
1
1
–
4
4
Sonstige Veränderungen
–
– 28
– 28
1
– 3
– 2
1.137
250
1.387
864
236
1.100
Schlusssaldo des Barwertes
der leistungsorientierten
Verpflichtungen
Der Finanzierungsstatus des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtungen setzt sich wie folgt
zusammen:
in Mio. €
2012
2011
Deutschland
Andere Länder
Gesamt
Deutschland
Andere Länder
Gesamt
Ganz oder teilweise aus Fonds
­f inanzierte leistungsorientierte
Verpflichtungen
979
222
1.201
747
210
957
Nicht aus Fonds finanzierte
­leistungsorientierte Verpflichtungen
158
28
186
117
26
143
1.137
250
1.387
864
236
1.100
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen
108
Konzernabschluss
Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens entwickelte sich folgendermaßen:
in Mio. €
2012
2011
Deutschland
Andere Länder
Gesamt
Deutschland
Andere Länder
Gesamt
599
215
814
635
197
832
Erwartete Erträge aus Planvermögen
30
9
39
31
10
41
Versicherungsmathematische
Gewinne und Verluste
21
7
28
– 68
5
– 63
Tatsächliche Erträge aus
Planvermögen
51
16
67
– 37
15
– 22
Beiträge des Arbeitgebers
2
9
11
7
10
17
Beiträge für Teilnehmer des Plans
3
2
5
2
3
5
Eröffnungssaldo des
­beizulegenden Zeitwertes des
Planvermögens
Gezahlte Versorgungsleistungen
– 8
– 11
– 19
– 8
– 12
– 20
Unterschied aus
Währungsumrechnung
–
1
1
–
4
4
Sonstige Veränderungen
–
– 25
– 25
–
– 2
– 2
647
207
854
599
215
814
Schlusssaldo des beizulegenden
Zeitwertes des Planvermögens
Die Kategorien des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens ergeben sich wie folgt:
in Mio. €
2012
Deutschland
2011
Andere Länder
Gesamt
Deutschland
Andere Länder
Gesamt
Eigenkapitalinstrumente
148
72
220
219
67
286
Fremdkapitalinstrumente
462
108
570
349
115
464
Immobilien
10
12
22
30
14
44
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
26
8
34
–
11
11
1
7
8
1
8
9
647
207
854
599
215
814
Sonstiges
Beizulegender Zeitwert des
Planvermögens
109
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen leiten sich wie folgt ab:
in Mio. €
2012
2011
2010
2009
2008
Barwert der leistungsorientierten
Verpflichtungen
1.387
1.100
1.081
963
897
Beizulegender Zeitwert des
Planvermögens
– 854
– 814
– 832
– 783
– 757
533
286
249
180
140
– 385
– 140
– 82
– 11
37
16
19
8
10
10
164
165
175
179
187
Nettoverpflichtung
Saldo der noch nicht in der Bilanz
­angesetzten versicherungsmathe­
matischen Gewinne und Verluste
Andere in der Bilanz angesetzte
Beträge
Rückstellungen für
Altersversorgungsverpflichtungen
Aus der erstmaligen Anwendung des überarbeiteten IAS 19 ab dem Geschäftsjahr 2013 werden folgende
wesentliche Änderungen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben: Künftig werden die erfolgswirksam
zu erfassenden Erträge aus dem Planvermögen auf Basis des bei der Ermittlung der Pensionsverpflichtungen
verwendeten Zinssatzes erfasst. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sind zukünftig sofort und
vollständig bei ihrer Entstehung außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im „sonstigen Ergebnis“ zu
erfassen. Die Neuregelung des IAS 19 erfordert die sofortige Erfassung von Änderungen der leistungsorientierten Verpflichtungen und des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens im Zeitpunkt ihres Auftretens.
Der nach dem bislang gültigen IAS 19 mögliche Ansatz nach der Korridormethode wurde abgeschafft. Der
überarbeitete Standard schreibt eine rückwirkende Anwendung und eine Darstellung der Auswirkungen auf
die Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2012 vor. Aus der erfolgsneutralen Erfassung der versicherungsmathe­
matischen Gewinne und Verluste werden sich voraussichtlich folgende Anpassungen ergeben:
in Mio. €
01.01.2012
31.12.2012
140
385
Latente Steuern
– 44
– 119
Eigenkapital (Kumuliertes sonstiges Konzernergebnis)
– 96
– 266
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Auf der Grundlage einer vorläufigen Einschätzung geht der maxingvest Konzern davon aus, dass sich durch
die Erstanwendung das Konzernergebnis 2012 nach Steuern um 3 Mio. € erhöhen und das sonstige Ergebnis
2012 nach Steuern um 269 Mio. € vermindern wird. Für das Geschäftsjahr 2013 rechnet der maxingvest
Konzern unter der Voraussetzung eines stabilen Zinssatzes mit keinen wesentlichen Änderungen im Vergleich
zu den angepassten Werten für das Jahr 2012.
110
Konzernabschluss
(14) Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
in Mio. €
2012
2011
Anleihe
658
671
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
564
1
22
3
–
1
1.244
676
Andere finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative Finanzinstrumente mit Sicherungsbeziehungen
Die maxingvest ag hat im Oktober 2004 eine Euro Debut Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 700 Mio. €
zu einem Kurswert von 694 Mio. € in den Markt gebracht. Die Anleihe wird mit 4,5 % verzinst und hat eine
Laufzeit bis zum 13. Oktober 2014. Im Geschäftsjahr 2012 wurden eigene Anleihen zum Nominalwert von
15 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) zurückgekauft.
Zum 31. Dezember 2012 beträgt der auf der Grundlage des Börsenkurses ermittelte beizulegende Zeitwert
dieser Anleihe 658 Mio. € (Vorjahr: 671 Mio. €) und ist damit um 13 Mio. € niedriger als am entsprechenden
Vorjahresstichtag. Die Änderung des beizulegenden Zeitwertes lässt sich gemäß den in IFRS 7 einschlägigen
Berechnungsvorschriften und unter Berücksichtigung des Anleiherückkaufs in Höhe von 16 Mio. € aufteilen in
eine marktzins­induzierte Veränderung in Höhe von + 8 Mio. € sowie in eine rechnerisch kreditrisikoinduzierte
Veränderung in Höhe von – 5 Mio. €. Die Anleihe ist der Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ zugeordnet. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
haben eine Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren und entfallen auf die Bewertungskategorie „Andere
finanzielle Verbindlichkeiten“. Die Finanz­instrumente der Kategorie „Andere finanzielle Verbindlichkeiten“
haben in Höhe von 21 Mio. € eine Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren und in Höhe von
1 Mio. € eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren.
111
(15) Kurzfristige und sonstige langfristige Rückstellungen
in Mio. €
Leistungen an
Arbeitnehmer
Marketing- und
Vertriebsaufwendungen
Restrukturierungsmaßnahmen
Übrige
Gesamt
211
184
103
478
976
52
1
1
92
146
–
– 1
–
– 2
– 3
Stand 01.01.2012
davon langfristig
Währungsänderungen
Zuführung
150
122
10
200
482
Verbrauch
– 119
– 111
– 56
– 106
– 392
Auflösung
– 12
– 19
– 17
– 81
– 129
–
–
–
– 15
– 15
230
175
40
474
919
53
1
–
59
113
Umbuchung
Stand 31.12.2012
davon langfristig
Die Leistungen an Arbeitnehmer betreffen im Wesentlichen Jahressonderzahlungen, Vergütungen für Mehr­
arbeitsstunden, Urlaubsgelder, Altersteilzeit sowie Trennungsvereinbarungen und Jubiläumsverpflichtungen.
Die Rückstellungen für Marketing- und Vertriebsaufwendungen betreffen insbesondere Werbekosten­
zuschüsse, Kundenboni und -rabatte.
Die Auflösung der Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen umfasst im Wesentlichen nicht benötigte
Rückstellungen im Segment Beiersdorf im Zusammenhang mit den Restrukturierungsmaßnahmen zur Optimierung der regionalen Strukturen im Unternehmensbereich Consumer sowie der Schließung des Produktionsstandorts Baden-Baden, Deutschland.
Die übrigen Rückstellungen betreffen insbesondere Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Konzernmitarbeitern, ungewisse Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit früheren Beteiligungen sowie Rückstellungen für
Prozessrisiken. Die im Zusammenhang mit früheren Beteiligungen gebildeten Rückstellungen betreffen insbesondere eine mögliche Inanspruchnahme aus dem Verkauf einer Beteiligung in Vorjahren, welche der Unsicher­
heit von bereits anhängigen oder potenziell zukünftigen Rechtsstreitigkeiten unterliegt. Die Risiken aus zu
erwartenden Bußgeldzahlungen im Rahmen anhängiger Kartellrechtsverfahren wurden in angemessener Höhe
berücksichtigt.
Die sonstigen langfristigen Rückstellungen sind zwischen einem und fünf Jahren nach dem Bilanzstichtag
fällig.
112
Konzernabschluss
(16)Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wurden als Finanzinstrumente in voller Höhe der Bewertungskategorie „Andere finanzielle Verbindlichkeiten“ zugeordnet.
(17) Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
in Mio. €
2012
2011
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
24
82
Andere finanzielle Verbindlichkeiten
65
82
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten
10
3
Derivative Finanzinstrumente mit Sicherungsbeziehungen
11
24
110
191
Die kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten sind bis auf die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewerteten Verbindlichkeiten und die Derivate mit Sicherungsbeziehungen der Bewertungskategorie „Andere
finanzielle Verbindlichkeiten“ zugeordnet. Die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Verbindlichkeiten betreffen Derivate ohne Sicherungsbeziehungen.
(18) Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
in Mio. €
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit
Übrige Verbindlichkeiten
2012
2011
133
115
14
13
39
43
186
171
113
(19)Fälligkeitstermine für finanzielle Verbindlichkeiten
Die Analyse der vertraglich vereinbarten Fälligkeitstermine für finanzielle Verbindlichkeiten ist den nachfolgenden Darstellungen zu ent­nehmen. In dieser Analyse werden die vertraglich vereinbarten, undiskontierten
Mittel­abflüsse angegeben.
2012
in Mio. €
Summe
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Restlaufzeit
über 1 Jahr
bis 5 Jahre
Restlaufzeit
über 5 Jahre
1.297
1.297
–
–
Euro Debut Anleihe
678
28
650
–
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
602
29
573
–
87
65
21
1
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Sicherungsbeziehung
Derivate mit Sicherungsbeziehung
167
164
3
–
1.008
984
24
–
3.839
2.567
1.271
1
Den hier dargestellten Zahlungsmittelabflüssen aus Derivaten in einer Sicherungsbeziehung stehen Zahlungsmittelzuflüsse aus diesen Sicherungsgeschäften in nahezu gleicher Höhe gegenüber.
2011
Restlaufzeit
über 1 Jahr
bis 5 Jahre
Restlaufzeit
über 5 Jahre
in Mio. €
Summe
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
1.210
1.210
–
–
723
29
694
–
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
83
82
1
–
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
89
82
4
3
Euro Debut Anleihe
Derivate ohne Sicherungsbeziehung
Derivate mit Sicherungsbeziehung
357
353
4
–
1.006
1.003
3
–
3.468
2.759
706
3
Den hier dargestellten Zahlungsmittelabflüssen aus Derivaten in einer Sicherungsbeziehung standen Zahlungsmittelzuflüsse aus diesen Sicherungsgeschäften in nahezu gleicher Höhe gegenüber.
114
Konzernabschluss
(20)Finanzrisikomanagement und Finanzinstrumente
Grundsätze des Risikomanagements
Aufgrund der internationalen Ausrichtung der Geschäftstätigkeiten ist der maxingvest Konzern Währungs-,
Zinsänderungs- und Rohstoffrisiken sowie im Allgemeinen Liquiditäts- und Ausfallrisiken ausgesetzt. Ziel der
Unternehmenspolitik ist es, die potenziell negativen Auswirkungen auf die Finanzlage durch ein systematisches Finanzmanagement zu minimieren. Das Risikomanagement erfolgt dabei durch die Konzern-Treasury
Abteilungen auf Grundlage verabschiedeter Finanzrichtlinien.
Zur Absicherung gegen Marktrisiken (und wesentlicher unternehmensnotwendiger Finanztransaktionen) setzt
der Konzern je nach Einschätzung des Risikos gezielt derivative Finanzinstrumente ein. Derivative Finanzinstrumente werden im überwiegenden Maße als Sicherungsinstrumente eingesetzt. Der maxingvest Konzern
bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Abstimmung mit den operativen Einheiten des Konzerns. Die
Transaktionen werden ausschließlich mit marktgängigen Instrumenten durchgeführt.
Zur Darstellung von Marktrisiken verlangt IFRS 7 Sensitivitätsanalysen, die die Auswirkungen hypothetischer
Änderungen von relevanten Risikovariablen auf Ergebnis und Eigenkapital zeigen. Für den maxingvest Konzern
sind dies im Wesentlichen Währungs-, Zins- und Marktpreisrisiken. Die Auswirkungen werden ermittelt, indem
die Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der eingesetzten Finanzinstrumente zum Stichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand zum Stichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist.
Währungsrisiken
Unter Währungsrisiko versteht man das Risiko, dass der Zeitwert oder zukünftige Zahlungs­ströme eines
Finanz­instruments aufgrund von Wechselkursänderungen schwanken.
Währungsrisiken im Sinne von IFRS 7 entstehen durch Finanzinstrumente, die in einer von der funktionalen
Währung abweichenden Währung denominiert und monetärer Art sind. Hierbei bleiben wechselkursbedingte
Differenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in die Konzernwährung unberücksichtigt. Relevante Risikovariablen sind daher grundsätzlich alle nicht funktionalen Währungen, in denen im maxingvest Konzern
Finanz­instrumente gehalten werden. Durch die internationale Ausrichtung des maxingvest Konzerns mit
Dominanz im Euroraum fungiert der Euro als Leitwährung. Risiken entstehen im Konzern demnach aus
Finanzierungsmaßnahmen und operativen Tätigkeiten, wenn andere Währungen gegenüber dem Euro
­
schwanken.
Aus diesem Grund werden Risiken aus Fremdwährungen gesichert, die die Cashflows des Konzerns beein­
flussen. Fremdwährungsrisiken, die die Cashflows des Konzerns nicht beeinflussen (das heißt die Risiken, die
aus der Umrechnung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Unternehmenseinheiten in die
Konzernberichterstattung resultieren), bleiben hingegen grundsätzlich ungesichert. Bei grenzüberschreitenden
Finanzierungen werden alle Währungsrisiken durch die K
­ onzern-Treasury Abteilungen grundsätzlich gesichert.
Dadurch ist der maxingvest Konzern zum Abschlussstichtag keinen wesentlichen Währungsrisiken im Finan­
zierungsbereich ausgesetzt.
115
Für den operativen Bereich werden im maxingvest Konzern Zahlungsströme in nicht funktionaler Währung
bis zu 36 Monate im Voraus durch Standarddevisentermingeschäfte gesichert. Diese Transaktionen werden
zentral in den Treasury Management Systemen erfasst, bewertet und gesteuert. Daher ist der maxingvest
Konzern zum Abschlussstichtag keinen wesentlichen Währungsrisiken im operativen Bereich ausgesetzt.
Bei den zur Absicherung von Währungsrisiken eingesetzten Sicherungsgeschäften zur Absicherung des beizulegenden Zeitwertes (Fair Value Hedges) gleichen sich die wechselkursbedingten Wertänderungen von Grundund Sicherungsgeschäft nahezu vollständig in derselben Periode innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung
aus. Somit resultieren daraus keine Währungsrisiken in Bezug auf Ergebnis oder Eigenkapital. Aufgrund von
verbleibenden Hedge-Ineffektivitäten wurden im Berichtsjahr Erträge in Höhe von 4 Mio. € (Vorjahr: Aufwendungen 1 Mio. €) in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die beizulegenden Zeitwerte der Sicherungsinstrumente im Rahmen von Fair Value Hedges lagen bei – 3 Mio. € (Vorjahr: 11 Mio. €). Die Nominalwerte
betrugen 390 Mio. € (Vorjahr: 407 Mio. €). Die Restlaufzeiten betragen bis zu einem Jahr.
Zur Absicherung von Währungsrisiken aus hoch wahrscheinlichen künftigen Warenlieferungen und Leistungen werden im maxingvest Konzern ebenfalls Sicherungsgeschäfte zur Absicherung von Z­ ahlungsströmen
(Cashflow Hedges) eingesetzt. Demzufolge ist der maxingvest Konzern Währungsrisiken aus Devisentermingeschäften ausgesetzt, die als Sicherungsinstrument bestimmt sind und die die V
­ oraussetzungen für die Bilanzierung einer Sicherungsbeziehung für die Absicherung von erwarteten beziehungsweise geplanten Zahlungsströmen erfüllen. Kursänderungen wirken sich auf die Rücklage für Sicherungsgeschäfte im Eigenkapital und
auf die Zeitwerte der Sicherungsgeschäfte aus.
Die beizulegenden Zeitwerte dieser Devisentermingeschäfte betrugen zum Stichtag 3 Mio. € (Vorjahr: – 13 Mio. €), die Nominalwerte lagen bei 618 Mio. € (Vorjahr: 598 Mio. €). Hiervon haben 594 Mio. €
(Vorjahr: 595 Mio. €) Restlaufzeiten bis zu einem Jahr, 24 Mio. € (Vorjahr: 3 Mio. €) Restlaufzeiten zwischen
einem und fünf Jahren und keine (Vorjahr: keine) Laufzeiten über fünf Jahre hinaus. Die Nominalwerte zeigen
die Summe aller Kauf- und Verkaufsbeträge derivativer Finanzgeschäfte. Bei den ausgewiesenen Nominal­
werten werden Beträge nicht saldiert.
Wenn der Euro gegenüber sämtlichen Währungen zum 31. Dezember 2012 um 10 % aufgewertet gewesen
wäre, wären die Rücklage für Sicherungsgeschäfte im Eigenkapital und die Marktwerte der Devisentermin­
geschäfte um 31 Mio. € höher (Vorjahr: 30 Mio. €) und das Ergebnis um 1 Mio. € niedriger (Vorjahr: 4 Mio. €)
gewesen. Wenn der Euro gegenüber sämtlichen Wäh­rungen zum 31. Dezember 2012 um 10 % abgewertet
gewesen wäre, wären die Rücklage für Sicherungs­geschäfte im Eigenkapital und die Marktwerte der Devisentermingeschäfte um 38 Mio. € niedriger (Vorjahr: 37 Mio. €) und das Ergebnis um 2 Mio. € niedriger (Vorjahr:
12 Mio. € höher) gewesen.
116
Konzernabschluss
Darüber hinaus verbleiben im Konzern Wechselkursrisiken aus nicht in funk­tionaler Konzernwährung denominierten originären monetären Finanzinstrumenten sowie aus Devisentermingeschäften, die nicht einer Sicherungsbeziehung im Sinne des IAS 39 unterliegen. Die beizulegenden Zeitwerte der Devisentermingeschäfte
betrugen zum Stichtag – 8 Mio. € (Vorjahr: 11 Mio. €). Die Nominalwerte lagen bei 167 Mio. € (Vorjahr:
357 Mio. €). Davon haben 164 Mio. € (Vorjahr: 353 Mio. €) eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr und 3 Mio. €
(Vorjahr: 4 Mio. €) eine Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren.
Wenn der Euro gegenüber sämtlichen Währungen zum 31. Dezember 2012 um 10 % aufgewertet gewesen
wäre, wäre das sonstige Finanzergebnis um 3 Mio. € niedriger gewesen (Vorjahr: 8 Mio. €). Wenn der Euro
gegenüber sämtlichen Währungen zum 31. Dezember 2012 um 10 % abgewertet gewesen wäre, wäre das
sonstige Finanzergebnis um 4 Mio. € höher (Vorjahr: 10 Mio. €) gewesen.
Zinsrisiken
Unter Zinsänderungsrisiko versteht man das Risiko, dass der Zeitwert oder zukünftige Zahlungsströme eines
Finanzinstruments aufgrund von Änderungen des Marktzinssatzes schwanken. Sie wirken sich zum einen auf
die Höhe der zukünftigen Zinserträge und -aufwendungen des Konzerns aus und zum anderen beeinflussen
sie den beizulegenden Zeitwert von Finanzinstrumenten.
Zinsrisiken ergeben sich für den maxingvest Konzern grundsätzlich aus hypothetischen Veränderungen der
zum beizulegenden Zeitwert bewerteten zinssensitiven Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie aus den
zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten zinssensitiven Vermögenswerten und Verbindlichkeiten mit
variabler Verzinsung. Marktzinsänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken
sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Demnach unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen
Zinsänderungsrisiken im Sinne von IFRS 7. Marktzinsänderungen von Zinsderivaten (Zinsswaps und Zins­
optionen), die nicht in eine Sicherungsbeziehung nach IAS 39 eingebunden sind, haben Auswirkungen auf das
sonstige Finanzergebnis (Bewertungsergebnis aus der Anpassung der finan­ziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten an den beizulegenden Zeitwert vor Steuern) und werden daher bei den ergebnisbezogenen
Sensitivitätsberechnungen berücksichtigt. Währungsderivate unterliegen keinen Zinsänderungsrisiken und
haben daher keinen Einfluss auf die Zinssensitivitäten.
Für die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten zinssensitiven Vermögenswerte und Verbindlich­keiten ist der
Euribor der relevante Leitzinssatz. Wenn der Euribor zum 31. Dezember 2012 um 100 Basispunkte höher
gewesen wäre, dann wäre das Finanzergebnis um 6 Mio. € höher (Vorjahr: 3 Mio. €) gewesen. Wenn der
Euribor zum 31. Dezember 2012 um 100 Basispunkte niedriger gewesen wäre, dann wäre das Finanz­ergebnis
um 1 Mio. € höher (Vorjahr: 1 Mio. €) gewesen. Die hypothetische Ergebnisauswirkung von jeweils 6 Mio. €
beziehungsweise 1 Mio. € ergibt sich aus potenziellen ­Effekten aus den Zinsswaps und Zins­optionen sowie
aus der Euro Debut Anleihe.
117
Wertpa­piere, die in der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ klassifiziert
­wurden, unterliegen Zinsänderungsrisiken im Sinne von IFRS 7. Wenn das Zinsniveau zum 31. Dezember 2012
um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, dann wäre die Rücklage für Sicherungsgeschäfte im
Eigenkapital um 9 Mio. € (Vorjahr: 5 Mio. €) niedriger (höher) gewesen.
Darüber hinaus verbleiben im maxingvest Konzern Zinsrisiken aus kurzfristig fälligen Zahlungsmitteln. Wenn
das Zinsniveau zum 31. Dezember 2012 um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, dann wäre das
Finanzergebnis um 8 Mio. € (Vorjahr: 9 Mio. €) höher (niedriger) gewesen.
Sonstige Preisrisiken
Der maxingvest Konzern kauft auf internationalen Märkten Rohkaffee und ist dabei Marktpreisrisiken aus­
gesetzt. Der Konzern schließt zur Steuerung dieser Risiken aus Börsen- und Marktwertänderungen von Rohkaffee für fest eingegangene Verpflichtungen Warenterminkontrakte ab.
Weiterhin setzt der maxingvest Konzern im Rohkaffeegeschäft in geringerem Maße Optionen ein, die keinen
Sicherungszwecken dienen. Der Marktwert dieser Optionen wird anhand von Optionspreismodellen e­ rrechnet.
Wenn das Preisniveau für Rohkaffee zum 31. Dezember 2012 um 20 % höher gewesen wäre, wäre das hypothetische Ergebnis um 2 Mio. € (Vorjahr: 3 Mio. €) höher gewesen. Wenn das Preis­niveau für Rohkaffee zum
31. Dezember 2012 um 20 % niedriger gewesen wäre, wäre das h
­ ypo­thetische Ergebnis um 3 Mio. € (Vorjahr:
6 Mio. €) niedriger gewesen.
Ferner unterliegt der maxingvest Konzern im Energiehandelsgeschäft im unwesentlichen Maße Preisrisiken aus
Schwankungen der Marktpreise von bereits beschafften Positionen und der zu beschaffenden offenen Posi­
tionen an Energie.
Ausfallrisiken
Für den maxingvest Konzern besteht weder bei einem einzelnen Vertragspartner noch bei einer G
­ ruppe von
Vertragspartnern mit ähnlichen Merkmalen eine erhebliche Konzentration des Ausfall­risikos. Das maximale
Ausfallrisiko ist durch den in der Bilanz angesetzten Buchwert jedes finanziellen Vermögenswertes einschließlich der derivativen Finanzinstrumente ersichtlich.
118
Konzernabschluss
Im Bereich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden die Außenstände fortlaufend überwacht.
Den Ausfallrisiken wird mittels Einzelwertberichtigungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Zu einem Teil sind die Risiken durch entsprechende Versicherungen abgedeckt. Das Geschäft
mit Großkunden unterliegt einer gesonderten Bonitätsüberwachung. Hier wird ein Großteil der Risiken durch
ein Delkredere von Dritten übernommen.
Das maximale Ausfallrisiko deckt sich mit dem Betrag der Forderungen aus Lieferungen und Leis­tungen und
der Summe anderer kurzfristiger Vermögenswerte abzüglich der zum Bilanzstichtag berücksichtigten Wertberichtigungen auf diese Vermögenswerte. Das maximale Ausfallrisiko ist durch den in der Bilanz angesetzten
Buchwert jedes finanziellen Vermögenswertes ersichtlich. Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte
betragen zum 31. Dezember 2012 5.341 Mio. € (Vorjahr: 4.926 Mio. €).
Ein Ausfall derivativer Finanzinstrumente kann entstehen, soweit Kontrahenten ihren Zahlungsverpflichtungen
nicht oder nur eingeschränkt nachkommen. Zur Begrenzung dieses Risikos werden ­entsprechende Kontrakte
nur mit ausgewählten Banken und damit Vertragspartnern erstklassiger Bonität abgeschlossen. Das Kontrahentenrisiko wird anhand von Ratings und haftendem Eigenkapital der Kontrahenten überwacht. Darüber
hinaus wird die Bonität der Kontrahenten anhand von Methoden betrachtet, die eine sehr kurzfristige Indikation zur Einschätzung eines Marktteilnehmers (Credit Default Swaps) liefern. Mit Hilfe dieser Parameter w
­ erden
Kontrahentenlimite für jede Partnerbank festgelegt, denen regelmäßig die tatsächlich getätigten konzern­
weiten Anlagen gegenübergestellt werden. Ferner werden interne Abwicklungsrisiken durch eine strikte funktionale Trennung der Aufgabenbereiche minimiert.
Liquiditätsrisiken
Liquiditätsrisiken entstehen dadurch, dass ein Unternehmen Schwierigkeiten bei der Erfüllung seiner sich aus
den finanziellen Verbindlichkeiten ergebenen Verpflichtungen hat.
Aufgrund des hohen Bestands an Wertpapieren, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zum Stichtag ist der maxingvest Konzern derzeit keinem Liquiditätsrisiko ausgesetzt. Um die Zahlungsfähigkeit und
finanzielle Flexibilität des Konzerns jederzeit sicherzustellen, werden zudem Liquiditätsreserven in Form von
Kreditlinien vorgehalten.
119
(21) Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten
Die nachfolgenden Tabellen stellen die im maxingvest Konzern zum 31. Dezember 2012 beziehungsweise zum
31. Dezember 2011 erfassten Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien und Bewertungsklassen dar.
in Mio. €
Wertansatz nach IAS 39
Buchwert
31.12.2012
Fortgeführte
Anschaffungskosten
Beizulegender
Zeitwert –
erfolgsneutral
Beizulegender
Zeitwert –
erfolgs­wirksam
Beizulegender
Zeitwert
31.12.2012
Kredite und Forderungen
2.710
2.710
–
–
2.710
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
1.278
1.278
–
–
1.278
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
141
141
–
–
141
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
141
141
–
–
141
16
16
–
–
16
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
1.134
1.134
–
–
1.134
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
1.063
13
1.050
–
1.063
28
13
15
–
28
Wertpapiere
1.035
–
1.035
–
1.035
Bis zur Endfälligkeit gehaltene
Finanzinvestitionen
Aktiva
Wertpapiere
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
1.522
1.522
–
–
1.527
Langfristige finanzielle Vermögenswerte (Wertpapiere)
680
680
–
–
684
Wertpapiere
842
842
–
–
843
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete Vermögenswerte
35
–
–
35
35
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
34
–
–
34
34
1
–
–
1
1
11
–
9
2
11
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete Verbindlichkeiten
668
–
–
668
668
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
658
–
–
658
658
10
–
–
10
10
Andere finanzielle Verbindlichkeiten
1.972
1.972
–
–
1.972
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
1.297
1.297
–
–
1.297
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente
mit Sicherungsbeziehung
PASSIVA
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
586
586
–
–
586
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
89
89
–
–
89
Derivative Finanzinstrumente
mit Sicherungsbeziehung
11
–
6
5
11
120
Konzernabschluss
in Mio. €
Wertansatz nach IAS 39
Buchwert
31.12.2011
Fortgeführte
Anschaffungskosten
Beizulegender
Zeitwert –
erfolgsneutral
Beizulegender
Zeitwert –
erfolgs­wirksam
Beizulegender
Zeitwert
31.12.2011
Kredite und Forderungen
2.853
2.853
–
–
2.853
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
1.228
1.228
–
–
1.228
138
138
–
–
138
140
140
–
–
140
34
34
–
–
34
1.313
1.313
–
–
1.313
944
4
940
–
944
16
4
12
–
16
928
–
928
–
928
Aktiva
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
1)
Wertpapiere
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Wertpapiere
Bis zur Endfälligkeit gehaltene
Finanzinvestitionen
1.045
1.045
–
–
1.050
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
(Wertpapiere) 1)
675
675
–
–
664
Wertpapiere 1)
370
370
–
–
386
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete Vermögenswerte
61
–
–
61
61
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
48
–
–
48
48
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
13
–
–
13
13
Derivative Finanzinstrumente
mit Sicherungsbeziehung
23
–
9
14
23
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete Verbindlichkeiten
674
–
–
674
674
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
671
–
–
671
671
3
–
–
3
3
Andere finanzielle Verbindlichkeiten
1.378
1.378
–
–
1.378
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
1.210
1.210
–
–
1.210
4
4
–
–
4
164
164
–
–
164
25
–
22
3
25
PASSIVA
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative Finanzinstrumente
mit Sicherungsbeziehung
Für die vorhandenen kurzfristigen Finanzinstrumente, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden,
liegen die vertraglich vereinbarten Fälligkeitstermine innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanz­stichtag.
Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.
Die Buchwerte der langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von 586 Mio. € entsprechen aufgrund
der stichtagsnahen Transaktionen ebenfalls näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.
1)
Die Vorjahreswerte wurden angepasst. Siehe hierzu die Erläuterungen im Abschnitt „Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.
121
Die folgende Hierarchie wird verwendet, um den Zeitwert von Finanzinstrumenten zu bestimmen und auszuweisen:
Stufe 1: Beizulegende Zeitwerte, die mit Hilfe von in aktiven Märkten notierten Preisen bestimmt werden.
Stufe 2: Beizulegende Zeitwerte, die mit Hilfe von Bewertungsmethoden bestimmt werden, bei denen die
Inputfaktoren, die für den beizulegenden Zeitwert bedeutend sind, auf beobachtbaren Marktdaten basieren.
Stufe 3: Beizulegende Zeitwerte, die mit Hilfe von Bewertungsmethoden bestimmt werden, bei denen
die Inputfaktoren, die für den beizulegenden Zeitwert bedeutend sind, nicht auf beobachtbaren Marktdaten
basieren.
Die im maxingvest Konzern zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Wertpapiere und die Euro Debut Anleihe
fallen unter die Fair Value Hierarchiestufe 1, derivative Finanzinstrumente unter die Hierarchiestufe 2.
(22) Angaben zu derivativen Finanzinstrumenten
In der nachfolgenden Darstellung sind die bilanzierten beizulegenden Zeitwerte der verschiedenen derivativen
Finanzinstrumente dargestellt. Dabei wird danach unterschieden, ob diese in eine wirk­same Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39 eingebunden sind oder nicht.
in Mio. €
2012
2011
34
48
Aktiva
Zinsswaps ohne Sicherungsbeziehung
Zinsoptionen ohne Sicherungsbeziehung
–
1
Devisentermingeschäfte ohne Sicherungsbeziehung
–
12
Devisentermingeschäfte in Verbindung mit Fair Value Hedges
2
14
Devisentermingeschäfte in Verbindung mit Cashflow Hedges
9
9
Warentermingeschäfte ohne Sicherungsbeziehung
1
–
46
84
Devisentermingeschäfte ohne Hedgebeziehung
8
1
Devisentermingeschäfte in Verbindung mit Fair Value Hedges
5
3
Devisentermingeschäfte in Verbindung mit Cashflow Hedges
6
22
Passiva
Warentermingeschäfte ohne Sicherungsbeziehung
2
2
21
28
Im Rahmen der zur Absicherung von Währungsrisiken eingesetzten Cashflow Hedges wurden im Geschäftsjahr unrealisierte Gewinne aus der Bewertung der eingesetzten Derivate in Höhe von 2 Mio. € (Vorjahr:
Verluste in Höhe von 9 Mio. €) erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Im gleichen Zeitraum wurden aus dem
Eigenkapital Verluste in Höhe von 8 Mio. € (Vorjahr: 5 Mio. €) in die Gewinn- und Verlustrechnung (Finanz­
ergebnis) umgegliedert.
122
Konzernabschluss
(23) Leasing
Die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften haben verschiedene Operating-Leasingverein­barungen für
Geschäftsräume, Maschinen, Büroausstattung und andere Anlagen und Einrichtungen ­getroffen.
Die Leasingaufwendungen setzen sich folgendermaßen zusammen:
in Mio. €
Leasingzahlungen
Einkünfte aus Untermietverhältnissen
2012
2011
148
150
– 8
– 9
140
141
Die künftigen Mindestleasingzahlungen aufgrund von unkündbaren Operating-Leasingvereinbarungen stellen
sich wie folgt dar:
in Mio. €
2012
2011
während des 1. Jahres
121
128
2. bis 5. Jahr
262
267
nach 5 Jahren
73
78
456
473
(24) Haftungsverhältnisse, sonstige finanzielle Verpflichtungen und rechtliche Risiken
Der maxingvest Konzern unterliegt möglichen Verpflichtungen, unter anderem aus Untersuchungen aus dem
Kartellrecht. Sofern der Abfluss von wirtschaftlichen Ressourcen zur Erfüllung dieser Verpflichtungen wahrscheinlich ist, sind Rückstellungen für die anhängenden Kartellverfahren gebildet worden. Eine abschließende
Einschätzung des Risikos aus Konzernsicht ist zurzeit jedoch noch nicht möglich.
Der Staat São Paulo fordert von den brasilianischen Tochtergesellschaften im Segment Beiersdorf Steuernachzahlungen zwischen 100 Mio. € und 150 Mio. € für die Jahre 2005 bis 2009. Die Steuerbehörden führten an,
dass die Umsatzsteuer auf Importe im Staat São Paulo hätte gezahlt werden müssen und nicht in dem brasilianischen Staat, in dem die Importe bezogen wurden. Nach derzeitiger Einschätzung ist der Bescheid auf eine
Steuerstreitigkeit zwischen einzelnen Staaten der brasilianischen Föderation zurückzuführen. Die Streitigkeit
befindet sich noch auf der behördlichen Ebene. Eine Inanspruchnahme wird nicht für wahrscheinlich gehalten.
Obwohl sich Beiersdorf an formelles Recht gehalten hat, ist der Ausgang dieser Rechtsstreitigkeit ungewiss
und hängt von einer abschließenden Entscheidung des brasilianischen Obersten Gerichtshofs ab.
Schätzungen bezüglich möglicher zukünftiger Aufwendungen sind zahlreichen Unsicher­heiten unterworfen.
Der maxingvest Konzern erwartet hieraus keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche
beziehungsweise finanzielle Situation des Konzerns.
Die Verbindlichkeiten aus Bürgschaften belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 2 Mio. € (Vorjahr: 19 Mio. €).
123
ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNGEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG
(25) Umsatzerlöse
in Mio. €
2012
2011
Segment Tchibo
3.568
3.539
Segment Beiersdorf
6.040
5.633
Segment Holding/Konsolidierung
–
1
9.608
9.173
Eine Unterteilung der Umsätze und ihre Entwicklung nach Unternehmensbereichen und Regionen ist in der
Segmentberichterstattung aufgeführt.
(26) Kosten der umgesetzten Leistungen
Diese Position umfasst die Kosten der umgesetzten, selbst erstellten Erzeugnisse und die Einstandskosten der
verkauften Handelswaren. Die Kosten der selbst erstellten Erzeugnisse beinhalten neben den direkt zurechenbaren Kosten wie Material-, Personal- und Energiekosten auch die herstellungsbezogenen Gemeinkosten einschließlich der Abschreibungen auf Produktionsanlagen. In den Kosten der umgesetzten Leistungen sind die
Abwertungen auf Vorräte enthalten.
Im Geschäftsjahr 2012 wurden die Kosten der umgesetzten Leistungen des Vorjahres in der Konzerngewinnund -verlustrechnung angepasst und um 20 Mio. € höher ausgewiesen. Zu weiteren Erläuterungen zu dieser
Anpassung wird auf den Abschnitt „Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ verwiesen.
(27)Marketing- und Vertriebskosten
Die Marketing- und Vertriebskosten enthalten die Kosten für Marketing, Vertriebsorganisation sowie Vertriebslogistik. Diese Position enthält auch die Abwertungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Der Marketingaufwand für Werbung, Handelsmarketing und ähnliche Positionen betrug 1.694 Mio. €
(­Vorjahr: 1.652 Mio. €).
Im Geschäftsjahr 2012 wurden die Vertriebskosten des Vorjahres in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung
angepasst und um 20 Mio. € niedriger ausgewiesen. Zu weiteren Erläuterungen zu dieser Anpassung wird auf
den Abschnitt „Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ verwiesen.
124
Konzernabschluss
(28)Forschungs- und Entwicklungskosten
Die Kosten für Forschung und Entwicklung enthalten die Kosten der Forschung sowie der Produkt- und Verfahrensentwicklung inklusive der Aufwendungen für Fremdleistungen. Bei Entwicklungsprojekten wird
geprüft, ob die in IAS 38 aufgeführten Kriterien zur Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen
Vermögens­werten erfüllt sind. Entwicklungskosten, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden vollständig als
Perioden­aufwand erfasst.
(29) Allgemeine Verwaltungskosten
Die allgemeinen Verwaltungskosten lagen im Geschäftsjahr 2012 bei 410 Mio. € (Vorjahr: 387 Mio. €). Hier
werden die Personal- und Sachkosten der Verwaltung sowie die Kosten für externe Dienstleistungen ausgewiesen, soweit sie nicht intern auf andere Funktions­bereiche verrechnet werden.
(30) Sonstige betriebliche Erträge
in Mio. €
Währungsgewinne
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
Wertaufholungen auf erworbene Marken
Erträge aus Anlagenabgängen
Übrige Erträge
2012
2011
67
77
113
99
5
1
15
2
138
115
338
294
Die übrigen Erträge enthalten periodenfremde Erträge, Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen zu
Forderungen und andere betriebliche Erträge. Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen resultieren
unter anderem aus der Einstellung von Kartellverfahren sowie aus der Neubewertung von Prozessrisiken und
personenbezogenen Rückstellungen.
125
(31) Sonstige betriebliche Aufwendungen
in Mio. €
Währungsverluste
2012
2011
125
94
Restrukturierungsaufwendungen
52
118
Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
31
188
7
7
Verluste aus Anlagenabgängen
Übrige Aufwendungen
175
129
390
536
Im Geschäftsjahr 2012 entfallen die Restrukturierungsaufwendungen vollständig auf das Segment Beiersdorf
und betreffen im Wesentlichen personenbezogene Aufwendungen im Rahmen der Neuausrichtung der Unternehmensstrukturen und -prozesse. Mit dieser Neuausrichtung sind Aufwendungen von 37 Mio. € (Vorjahr:
65 Mio. €) verbunden. Im Vorjahr waren in dieser Position des Weiteren Aufwendungen im Zusammenhang
mit der Schließung des Produktionsstandorts Baden-Baden, Deutschland, in Höhe von 29 Mio. € enthalten.
Die Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen beinhalten Wertminderungen des
Geschäfts- und Firmenwerts der EBC, Türkei, in Höhe von 15 Mio. €.
Die übrigen Aufwendungen beinhalten Zuführungen zu Rückstellungen für rechtliche und sonstige Risiken
und andere betriebliche Auf­wendungen.
(32)Finanzerträge
in Mio. €
2012
2011
Zinserträge
73
58
Sonstige finanzielle Erträge
86
92
159
150
Die Zinserträge resultieren hauptsächlich aus den Positionen „Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente“
sowie „Wertpapiere“. Die sonstigen finanziellen Erträge enthalten im Wesentlichen Währungsgewinne aus
Finanzpositionen und Erträge aus derivativen Finanzinstrumenten, die vornehmlich aus der Absicherung für
Zinsrisiken aus der Euro Debut Anleihe resultieren.
126
Konzernabschluss
(33)Finanzierungsaufwendungen
in Mio. €
Zinsaufwendungen
Sonstige finanzielle Aufwendungen
2012
2011
59
57
110
100
169
157
Die Zinsaufwendungen resultieren hauptsächlich aus finanziellen Verbindlichkeiten. Aufwendungen aus der
Verzinsung der in den Vorjahren erworbenen Pensions- und sonstigen Versorgungsansprüche werden mit
Erträgen aus dem Planvermögen sowie der Amortisation nicht bilanzierter versicherungsmathematischer
Gewinne und Verluste zusammengefasst.
Unter den sonstigen finanziellen Aufwendungen werden insbesondere Währungsverluste aus Finanzpositionen sowie Marktwertänderungen der Euro Debut Anleihe erfasst.
(34) Nettoergebnisse nach Bewertungskategorie
Die folgende Tabelle stellt die Nettogewinne und -verluste von Finanzinstrumenten dar. Sie umfasst nicht die
Gewinne und Verluste von derivativen Finanzinstrumenten, die in eine Sicherungsbeziehung einbezogen sind.
in Mio. €
2012
2011
– 46
– 23
1
10
11
19
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten
– 49
– 46
Andere finanzielle Verbindlichkeiten
– 37
2
Nettogewinne und -verluste
Kredite und Forderungen
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte
Das Nettoergebnis aus Krediten und Forderungen beinhaltet Ergebnisse aus Wertminderungen und Fremdwährungserfolge. Das Nettoergebnis aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten beinhaltet Bewertungserfolge aus der Folgebewertung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Wertpapiere
sowie Abgangserfolge. Das Nettoergebnis aus anderen finanziellen Verbindlichkeiten beinhaltet Fremdwährungserfolge.
Das Nettoergebnis der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte
und Verbindlichkeiten beinhaltet Ergebnisse aus Marktwertänderungen, Zinsaufwendungen und -erträgen,
Fremdwährungsbewertungen sowie Abgangserfolgen.
127
(35)Gesamtzinsertrag und -aufwand
Die folgende Tabelle stellt die Gesamtzinserträge und -aufwendungen berechnet nach der Effektivzins­methode
für finanzielle Vermögens­werte und finanzielle Verbindlichkeiten dar, die nicht erfolgswirksam zum beizu­
legenden Zeitwert bewertet wurden.
in Mio. €
Gesamtzinserträge
Gesamtzinsaufwendungen
2012
2011
51
49
9
25
(36) Ertragsteuern
Der Ertragsteueraufwand einschließlich der latenten Steuern setzt sich wie folgt zusammen:
in Mio. €
2012
2011
169
122
Ertragsteuern
Deutschland
International
Latente Steuern
150
158
319
280
– 22
– 32
297
248
Es bestehen steuerliche Verlustvorträge und noch nicht genutzte Steuergutschriften in Höhe von 286 Mio. €
(Vorjahr: 253 Mio. €), für die keine aktiven latenten Steuern bilanziert worden sind. Hiervon sind 26 Mio. €
(Vorjahr: 23 Mio. €) unbegrenzt vortragsfähig, der Rest ist begrenzt ­vortragsfähig, größtenteils bis zu fünf
Jahren.
Für temporäre Differenzen auf nicht ausgeschüttete Gewinne bei Tochtergesellschaften wurden grundsätzlich
keine latenten Steuern gebildet, da diese Gewinne aus heutiger Sicht in den Unternehmen permanent investiert bleiben sollen. In Fällen, in denen Ausschüttungen geplant sind, werden die steuerlichen Konsequenzen
solcher Ausschüttungen abgegrenzt. Für die Berechnung wird der jeweils anzuwendende Quellensteuersatz,
gegebenenfalls unter Berücksichtigung der deutschen Besteuerung von ausgeschütteten Dividenden, heran­
gezogen. Im Berichtsjahr sind 14 Mio. € (Vorjahr: 11 Mio. €) passive latente Steuern angesetzt worden.
128
Konzernabschluss
Die latenten Steuern betreffen die folgenden Bilanzpositionen und Sachverhalte:
Latente Steueransprüche
in Mio. €
Latente Steuerverbindlichkeiten
31.12.2012
31.12.2011
31.12.2012
31.12.2011
Langfristige Vermögenswerte
41
55
1.187
1.177
Vorräte
27
30
11
21
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
22
17
31
33
Rückstellungen
50
49
208
201
Verbindlichkeiten
72
65
3
18
Verlustvorträge
Saldierungen
Latente Steuern laut Bilanz
21
14
–
–
233
230
1.440
1.450
– 111
– 123
– 111
– 123
122
107
1.329
1.327
Im Berichtsjahr wurden 5 Mio. € latenter Steueraufwand (Vorjahr: 4 Mio. € latenter Steuerertrag) erfolgs­
neutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Damit enthalten die in der Bilanz ausgewiesenen latenten Steuern insgesamt 1 Mio. € erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten latenten Steueraufwand (Vorjahr: 4 Mio. € Steuer­
ertrag).
Der tatsächliche Steueraufwand liegt bei einer effektiven Steuerquote von 32,6 % (Vorjahr: 46,4 %) um
41 Mio. € über dem rechnerischen Steueraufwand. Der rechnerische Steuersatz wird als gewichteter Durchschnitt aus den Steuersätzen der einzelnen Konzerngesellschaften ermittelt und beträgt 28,1 % (Vorjahr:
27,0 %).
Die Überleitung vom erwarteten zum tatsächlichen Steueraufwand zeigt die folgende Tabelle:
in Mio. €
2012
2011
Ergebnis vor Ertragsteuern
909
533
Steuersatz in %
28,1
27,0
Erwarteter Steueraufwand
256
144
1
14
–20
28
46
76
–15
– 23
Auswirkungen von Ansatzkorrekturen/Wertberichtigungen latenter Steuern
Auswirkungen von im Geschäftsjahr erfassten Steuern aus Vorjahren
Auswirkungen nicht abziehbarer Betriebsausgaben
Auswirkungen steuerfreier Erträge
Sonstige Effekte
Tatsächlicher Steueraufwand lt. Gewinn- und Verlustrechnung
Effektiver Steuersatz in %
29
9
297
248
32,6
46,4
129
(37) Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis
Vom Gewinn des maxingvest Konzerns entfallen auf nicht beherrschende Anteile 240 Mio. € (Vorjahr:
110 Mio. €). Nicht beherrschende Anteilseigner sind insbesondere an der Beiersdorf AG, Hamburg, und der
BBG Beteiligungsgesellschaft mbH, Gallin, beteiligt.
(38) Ergebnis je Aktie
Das Ergebnis je Aktie beträgt im Berichtsjahr 95,83 € (Vorjahr: 38,14 €). Der Berechnung liegt im Berichtsjahr
die durchschnittliche Anzahl von 3.885.001 Stück (Vorjahr im Durchschnitt: 4.590.000 Stück) nennwertloser
Stückaktien zugrunde. Im Dezember 2012 hat die Gesellschaft 300.000 eigene Stückaktien zum Zweck der
Einziehung oder der Wiederveräußerung erworben.
Da keine Finanzinstrumente ausstehen, die in Aktien umgetauscht werden können, ergibt sich kein abweichendes verwässertes Ergebnis je Aktie.
(39) Sonstige Angaben
Abschreibungen
Die in den Funktionskosten enthaltenen Abschreibungen und Wertminderungen setzen sich wie folgt
­zusammen:
in Mio. €
2012
2011
Immaterielle Vermögenswerte
Abschreibungen
19
23
Wertminderungen
21
184
40
207
181
178
Sachanlagen
Abschreibungen
Wertminderungen
10
11
191
189
231
396
130
Konzernabschluss
Mitarbeiter
Für den maxingvest Konzern ergeben sich im Jahresdurchschnitt folgende Personalzahlen (ohne Vorstand):
Deutschland
International
2012
2011
14.213
14.276
15.067
16.018
29.280
30.294
2012
2011
5.400
5.796
18.010
18.639
Die Beschäftigten sind in folgenden betrieblichen Funktionsbereichen tätig:
Produktion
Marketing und Vertrieb
Andere Funktionen
5.870
5.859
29.280
30.294
Die Aufteilung der Beschäftigten nach Unternehmensbereichen des maxingvest Konzerns ist aus der Segmentberichterstattung ersichtlich. Die Personalaufwendungen des maxingvest Konzerns betrugen 1.412 Mio. €
(Vorjahr: 1.410 Mio. €).
131
ERLÄUTERUNGEN ZUR Konzern-KAPITALFLUSSRECHNUNG
Die Kapitalflussrechnung ist entsprechend den Regelungen des IAS 7 – „Kapitalflussrechnungen“ aufgestellt
und gliedert sich nach Zahlungsströmen aus der operativen Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungs­
tätigkeit.
Die Darstellung des Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit erfolgt nach der indirekten Methode. Der
Ausweis des Cashflows aus der Investitionstätigkeit erfolgt nach der direkten Methode. Dieser Cashflow
stammt aus Zahlungsströmen, mit denen langfristig, in der Regel länger als ein Jahr, ertragswirksam gewirtschaftet wird. Der Ausweis des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit erfolgt e­ benfalls nach der direkten
Methode. Diesem Cashflow werden grundsätzlich die Zahlungsströme zugeordnet, die aus Transaktionen
mit den Gesellschaftern sowie aus der Aufnahme oder Tilgung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten
­resul­tieren.
Die Einflüsse aus Wechselkursveränderungen und Veränderungen des Konsolidierungskreises auf den Finanzmittelfonds werden separat abgebildet.
Der Finanzmittelfonds umfasst Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, die jederzeit in Zahlungsmittel
umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Schwankungen unterliegen, sowie Kontokorrent­
verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.
Konzernabschluss
132
SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
Der maxingvest Konzern berichtet in den drei Geschäftssegmenten Tchibo, Beiersdorf und Holding. Diese
spiegeln die interne Steuerung und Berichterstattung des maxingvest Konzerns wider. Das Geschäftssegment
Tchibo umfasst die Produktion und den Vertrieb von Kaffee, Gebrauchsartikeln, Energie sowie Dienst­leistungen
wie Mobilfunkangebote und Reisen. Das Geschäftssegment Beiersdorf umfasst die Herstellung und den Vertrieb von Markenartikelprodukten (insbesondere der Marke NIVEA) in den Bereichen Haut- und Körperpflege
sowie die Herstellung und den Vertrieb von technischen Klebebändern.
Im Geschäftssegment Holding werden die vermögens- und beteiligungsverwaltenden Aktivitäten der
­maxingvest ag gebündelt. Dieses Geschäftssegment beinhaltet auch die Unterschiedsbeträge, die sich im
Rahmen des Erwerbs der Mehrheitsbeteiligung an der Beiersdorf AG, Hamburg, zwischen den Buchwerten der
über­nommenen Vermögenswerte und Schulden und ihren beizulegenden Zeitwerten ergaben, den entstandenen ­Firmenwert sowie die daraus resultierenden Abschreibungseffekte.
Beim Ausweis der Segmentberichtsinformationen werden die gleichen Rechnungslegungsvorschriften wie im
Rahmen des maxingvest Konzernabschlusses verwendet. Der maxingvest Konzern bewertet die Ertragskraft
seiner Geschäftssegmente im Wesentlichen anhand des Umsatzes und des betrieblichen Ergebnisses vor
­Steuern und Zinsen (EBIT).
Das EBITDA zeigt das EBIT vor Abschreibungen und Amortisation.
Die Außenumsätze in den Regionen zeigen die Umsatzentwicklung nach Sitz der Gesellschaften.
133
Operative
Segmente 2012
in Mio. €
Tchibo
Beiersdorf
Holding
Summe
Überleitung
Konzern
3.568
6.040
–
9.608
–
9.608
Veränderung zum Vorjahr
(nominal) in %
0,8
7,2
–
4,7
–
4,7
Anteil am Konzernumsatz in %
37
63
–
100
–
100
EBITDA
279
850
16
1.145
–
1.145
Betriebliches Ergebnis (EBIT)
221
698
–
919
–
919
in % vom Umsatz
6,2
11,6
–
9,6
–
9,6
Außenumsatz
Operatives Segmentvermögen
1.102
2.857
5.405
9.364
4.094
13.458
Operative Segmentschulden
607
1.739
93
2.439
3.001
5.440
Investitionen
118
151
1
270
–
270
58
130
12
200
–
200
Wertminderungen
–
22
9
31
–
31
Wertaufholungen
–
–
5
5
–
5
12.274
16.963
43
29.280
–
29.280
Tchibo
Beiersdorf
Holding
Summe
Überleitung
Konzern
3.539
5.633
1
9.173
–
9.173
4,6
1,1
– 80,8
2,4
–
2,4
1)
Abschreibungen
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)
Operative
Segmente 2011
in Mio. €
Außenumsatz
Veränderung zum Vorjahr
(nominal) in %
Anteil am Konzernumsatz in %
39
61
–
100
–
100
EBITDA
252
704
– 21
935
–
935
Betriebliches Ergebnis (EBIT)
202
431
– 93
540
–
540
in % vom Umsatz
Operatives Segmentvermögen 2)
Operative Segmentschulden 2)
5,7
7,7
–
5,9
–
5,9
1.126
2.699
5.426
9.251
3.708
12.959
598
1.693
119
2.410
2.451
4.861
Investitionen
86
86
–
172
–
172
Abschreibungen
50
139
12
201
–
201
Wertminderungen
–
134
61
195
–
195
Wertaufholungen
–
–
1
1
–
1
12.135
18.128
31
30.294
–
30.294
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)
Die prozentualen Veränderungen beziehen sich auf Werte in Tausend €.
1)
2)
Angabe weicht von den Zugängen zum Sachanlagevermögen ab. Siehe hierzu die Erläuterungen zu Tz. 2 „Sachanlagen“.
Die Vorjahreswerte wurden angepasst. Siehe hierzu die Erläuterungen im Abschnitt „Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.
134
Konzernabschluss
Geographische
Informationen 2012
in Mio. €
Außenumsatz
Veränderung zum Vorjahr
(nominal) in %
Anteil am Konzernumsatz in %
Investitionen 1)
Amerika
Afrika
Asien
Australien
Konzern
3.071
1.149
1.451
9.608
– 2,5
5,3
15,6
18,3
4,7
41
32
12
15
100
Deutschland
Europa ohne
Deutschland
3.937
144
69
33
24
270
14.213
8.012
2.129
4.926
29.280
Deutschland
Europa ohne
Deutschland
Amerika
Afrika
Asien
Australien
Konzern
4.038
2.916
993
1.226
9.173
Veränderung zum Vorjahr
(nominal) in %
3,3
– 0,2
6,6
3,1
2,4
Anteil am Konzernumsatz in %
44
32
11
13
100
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)
Geographische
Informationen 2011
in Mio. €
Außenumsatz
Investitionen
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)
106
42
11
13
172
14.276
8.130
2.201
5.687
30.294
Die prozentualen Veränderungen beziehen sich auf Werte in Tausend €.
1)
Angabe weicht von den Zugängen zum Sachanlagevermögen ab. Siehe hierzu die Erläuterungen zu Tz. 2 „Sachanlagen“.
135
Die Überleitung des operativen Segmentvermögens und der operativen Segmentschulden zu den Bilan­z­
positionen stellt sich wie folgt dar:
Aktiva in Mio. €
2012
2011
Immaterielle Vermögenswerte
5.308
5.256
Sachanlagen
1.096
1.044
Vorräte
1.261
1.308
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
1.278
1.228
421
415
9.364
9.251
122
107
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte (operativer Teil) 3)
Operatives Segmentvermögen
Latente Steueransprüche
Ertragsteuerforderungen
Wertpapiere 3)
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1)
Sonstiges nicht operatives Segmentvermögen
3)
Nicht operatives Segmentvermögen
Bilanzsumme
Passiva in Mio. €
171
165
1.893
1.354
1.127
1.306
781
776
4.094
3.708
13.458
12.959
2012
2011
8.018
8.098
EIGENKAPITAL
GESAMTSCHULDEN
Sonstige Rückstellungen (operativer Teil) 2)
923
980
1.297
1.210
219
220
2.439
2.410
187
141
Latente Steuerverbindlichkeiten
1.329
1.327
Sonstige nicht operative Verbindlichkeiten 3)
1.485
983
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Übrige Verbindlichkeiten (operativer Teil)
Operative Segmentschulden
Ertragsteuerverbindlichkeiten
Nicht operative Segmentschulden
Bilanzsumme
3.001
2.451
5.440
4.861
13.458
12.959
Nicht enthalten sind die Bargeldbestände der Filialgeschäfte im Geschäftssegment Tchibo.
Nicht enthalten sind Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen.
3)
Die Vorjahreswerte wurden angepasst. Siehe hierzu die Erläuterungen im Abschnitt „Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.
1)
2)
136
Konzernabschluss
SONSTIGE ANGABEN
Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen nach IAS 24
Michael Herz ist Vorstandsmitglied und Wolfgang Herz ist Mitglied des Aufsichtsrats der maxingvest ag. Ein
wesentlicher Teil der Aktien der maxingvest ag wird von ihnen gehalten. Sie sind somit als nahe stehende
Personen im Sinne von IAS 24 anzusehen.
Die operativen Geschäftsbeziehungen der maxingvest ag und ihrer Tochterunternehmen zu den Unternehmen
der nahe stehenden Personen beschränken sich in geringem Umfang von unter 3 Mio. € auf Miet­verträge,
Einkaufskooperationen, Warenlieferungen, Provisionsgeschäfte und die Erbringung beziehungsweise den
Einkauf von Dienstleistungen. In diesem Zusammenhang unterhält der maxingvest Konzern vereinzelte
­
Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen der Blume-2000-Gruppe, Norderstedt, zur Books on Demand GmbH,
Norder­stedt, zur Carl Prediger GmbH & Co. KG, Hamburg, zur fun fashion Vertrieb GmbH, Norderstedt, zur
Libri-Gruppe, Hamburg, zur NOIMMO Zweite Projekt GmbH & Co. KG, Norderstedt, zur Participia Holding
GmbH, Norderstedt, zur Polaris Immobilienmanagement GmbH, Norderstedt, zur Polaris Realty (Canada) Ltd.,
Mississauga, Kanada, zur TOPP Holding AG, Hamburg, sowie zur Überseering Immobilien-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG, Norderstedt (nahe stehende Unternehmen über Michael Herz beziehungsweise
­Wolfgang Herz).
Die Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen wurden zu marktüblichen Konditionen abge­schlossen.
Darüber hinaus hat die maxingvest ag von zwei ihrer Aktionäre eigene Stückaktien zum Zweck der Einziehung
oder Wiederveräußerung erworben. Von drei ihrer Aktionäre hat die maxingvest ag Portfolien von börsengängigen Wertpapieren zum Marktpreis in Höhe von insgesamt 106 Mio. € erworben.
Des Weiteren wurde ein Logistikstandort durch die tesa SE an ein nahe stehendes Unternehmen für 9,5 Mio. €
zu marktüblichen Konditionen veräußert.
Zu Angaben zur Vergütung von Mitgliedern des Aufsichtsrats und des Managements des maxingvest Konzerns
in Schlüsselpositionen wird auf die nachfolgenden Angaben zu Aufsichtsrat und Vorstand verwiesen. Daneben
haben keine wesentlichen Transaktionen mit diesen natürlichen nahe stehenden Personen stattgefunden.
137
Angaben zu Aufsichtsrat und Vorstand
Gesamtbezüge
Die Mitglieder des Managements des maxingvest Konzerns in Schlüsselpositionen haben im Geschäftsjahr
2012 die im Folgenden genannten Bezüge erhalten:
Kurzfristig fällige Leistungen in Höhe von 12 Mio. € (Vorjahr: 9 Mio. €)
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses von 3 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €)
Andere langfristig fällige Leistungen von 5 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €)
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses von 1 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €)
Keine anteilsbasierten Vergütungen
Zum Management in Schlüsselpositionen zählen die Mitglieder des Vorstands der maxingvest ag und der
Beiersdorf AG sowie die Mitglieder der Geschäftsführung der Tchibo GmbH.
Frühere Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen erhielten Gesamtbezüge in Höhe von 4 Mio. € (Vorjahr:
3 Mio. €). Für die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands der maxingvest ag
und der Beiersdorf AG sowie der Geschäftsführung der Tchibo GmbH und den jeweiligen Hinterbliebenen
wurden insgesamt 55 Mio. € (Vorjahr: 42 Mio. €) zurückgestellt.
Auf die Angabe zu den Gesamtbezügen der Vorstandsmitglieder der maxingvest ag wird gemäß § 286
Abs. 4 HGB verzichtet, da sich im Berichtsjahr wie im Vorjahr hieraus die Bezüge eines einzelnen Mitglieds
feststellen lassen würden.
Die Mitglieder der Aufsichtsräte der oben genannten Gesellschaften haben im Geschäftsjahr 2012 kurzfristig
fällige Bezüge von insgesamt 2 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €) erhalten, davon entfallen auf die Aufsichtsratmitglieder der maxingvest ag 1 Mio. € (Vorjahr: 1 Mio. €).
Gewährte Kredite
Es bestehen keine Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands.
138
Konzernabschluss
Inanspruchnahme von Befreiungsvorschriften
Die nachgenannten Gesellschaften haben einen Ergebnisabführungsvertrag mit der maxingvest ag beziehungs­
weise mit der Tchibo GmbH, die ihrerseits durch einen Ergebnisabführungsvertrag mit der maxingvest ag
verbunden ist, abgeschlossen:
maxingvest Beteiligungsverwaltung GmbH
Tchibo Anlagen-Verwaltungsgesellschaft mbH
Tchibo GmbH
Tchibo Coffee Service GmbH
G.C. Breiger & Company GmbH
SCS Skin Care Studio GmbH
Die genannten Gesellschaften werden als deutsche Tochtergesellschaften in den Konzernabschluss der
­maxingvest ag einbezogen und machen mit Rücksicht auf diese Einbeziehung von der Befreiungsvorschrift des
§ 264 Abs. 3 HGB Gebrauch. Alle Gesellschafter der genannten Gesell­schaften haben der Befreiung für das
Geschäftsjahr 2012 zugestimmt. Die betreffenden Beschlüsse der Gesellschafter werden gemäß § 325 HGB
offen gelegt.
Des Weiteren haben die nachfolgend aufgeführten Personenhandelsgesellschaften
Olymp Vermögensverwaltungs GmbH & Co. Dienstleistungs-KG,
Tchibo Markenverwaltungs GmbH & Co. KG,
Tchibo Manufacturing GmbH & Co. KG,
die ebenfalls in den Konzernabschluss der maxingvest ag einbezogen werden, von der Befreiungsvorschrift
des § 264b HGB Gebrauch gemacht.
Hinweis zur Entsprechenserklärung der Beiersdorf AG
Die Beiersdorf AG, Hamburg, ist ein börsennotiertes Unternehmen, das in den Konzernabschluss der
­maxingvest ag einbezogen wird. Vorstand und Aufsichtsrat der Beiersdorf AG haben im Dezember 2012 die
Entsprechenserklärung für das Geschäftsjahr 2012 zu den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher ­Corporate Governance Kodex“ gemäß § 161 AktG abgegeben. Die Entsprechenserklärung wurde den
Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.Beiersdorf.de/Entsprechenserklaerung dauerhaft
zugänglich gemacht.
139
Anteilsbesitz der maxingvest ag
Die Anteilsbesitzliste gemäß § 313 Abs. 2 HGB ist unter den Angaben zum Konsolidierungskreis ab Seite 66
abgedruckt.
Anteilsbesitz an der maxingvest ag
Der Gesellschaft wurden bis zum Tag der Aufstellung der Bilanz (20. März 2013) folgende gemäß
§ 20 Abs. 1, Abs. 4 AktG mitteilungspflichtige Beteiligungen ­gemeldet:
Frau Ingeburg Herz, die Ingeburg Herz GbR und die Max und Ingeburg Herz Stiftung halten für den Fall, dass
infolge der bestehenden Poolvereinbarung beziehungsweise anderweitig bestehender Stimmbin­
dungen
§ 16 Abs. 4 AktG anwendbar sein sollte, jeweils eine Mehrheitsbeteiligung an der Gesellschaft, oder – wenn
eine Zurechnung nur teilweise stattfindet – mehr als ein Viertel der ­Anteile.
Herr Michael Herz hat unter Verweis auf § 20 Abs. 1 AktG i.V.m. § 16 AktG mitgeteilt, dass ihm mehr als der
vierte Teil der Aktien der maxingvest ag gehört, da ihm die Anteile der von ihm über die
SPM Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH beherrschten Trivium Vermögensverwaltungs GmbH nach
§ 16 Abs. 4 AktG zuzurechnen sind.
Die Trivium Vermögensverwaltungs GmbH hat
a)unter Verweis auf § 20 Abs. 1 AktG mitgeteilt, dass ihr mehr als der vierte Teil der Aktien der maxingvest
ag gehört;
b)unter Verweis auf § 20 Abs. 3 AktG mitgeteilt, dass ihr auch ohne Hinzurechnung von Aktien nach
§ 20 Abs. 2 AktG mehr als der vierte Teil der Aktien der maxingvest ag gehört.
Die SPM Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH hat
a)unter Verweis auf § 20 Abs. 1 AktG i.V.m. § 16 AktG mitgeteilt, dass ihr mehr als der vierte Teil der ­Aktien
der maxingvest ag gehört, da ihr die Anteile der von ihr beherrschten Trivium Vermögensverwaltungs
GmbH nach § 16 Abs. 4 AktG zuzurechnen sind;
b)unter Verweis auf § 20 Abs. 3 AktG mitgeteilt, dass ihr auch ohne Hinzurechnung von Aktien nach
§ 20 Abs. 2 AktG mehr als der vierte Teil der Aktien der maxingvest ag gehört, da ihr die Anteile der von
ihr beherrschten Trivium Vermögensverwaltungs GmbH nach § 16 Abs. 4 AktG zuzurechnen sind.
Herr Wolfgang Herz hat unter Verweis auf § 20 Abs. 1 AktG i.V.m. § 16 AktG mitgeteilt, dass ihm mehr als
der vierte Teil der Aktien der maxingvest ag gehört, da ihm die Anteile der von ihm über die E.H. Real Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH beherrschten Scintia Vermögensverwaltungs GmbH nach § 16 Abs. 4 AktG
zuzurechnen sind.
Die Scintia Vermögensverwaltungs GmbH hat
a)unter Verweis auf § 20 Abs. 1 AktG mitgeteilt, dass ihr mehr als der vierte Teil der Aktien der maxingvest
ag gehört;
b)unter Verweis auf § 20 Abs. 3 AktG mitgeteilt, dass ihr auch ohne Hinzurechnung von Aktien nach
§ 20 Abs. 2 AktG mehr als der vierte Teil der Aktien der maxingvest ag gehört.
140
Konzernabschluss
Die E.H. Real Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH hat
a)unter Verweis auf § 20 Abs. 1 AktG i.V.m. § 16 AktG mitgeteilt, dass ihr mehr als der vierte Teil der ­Aktien
der maxingvest ag gehört, da ihr die Anteile der von ihr beherrschten Scintia Vermögensverwaltungs
GmbH nach § 16 Abs. 4 AktG zuzurechnen sind;
b)unter Verweis auf § 20 Abs. 3 AktG mitgeteilt, dass ihr auch ohne Hinzurechnung von Aktien nach
§ 20 Abs. 2 AktG mehr als der vierte Teil der Aktien der maxingvest ag gehört, da ihr die Anteile der von
ihr beherrschten Scintia Vermögensverwaltungs GmbH nach § 16 Abs. 4 AktG zuzurechnen sind.
Abschlussprüfung
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über das von dem Konzernabschlussprüfer Ernst & Young
GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar:
in Tsd. €
2012
2011
Abschlussprüfungsleistungen
1.800
1.619
Andere Bestätigungsleistungen
243
19
Steuerberatungsleistungen
229
297
Sonstige Leistungen
189
597
2.461
2.532
Hamburg, den 20. März 2013
maxingvest ag
Der Vorstand
Michael Herz Thomas Holzgreve
Bestätigungen
Bestätigungsvermerk
„Wir haben den von der maxingvest ag, Hamburg, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Entwicklung des Eigenkapitals,
Kapitalflussrechnung und Konzernanhang – sowie den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des ­Konzerns
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Aufstellung von K
­ onzernabschluss
und Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in
der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der
von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Bericht über die Lage
der Gesellschaft und des Konzerns abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.
Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die
Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelten Bildes der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei
der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das
wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll­
systems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Bericht über die Lage der Gesellschaft
und des Konzerns überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung
der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses
und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns. Wir sind der Auffassung, dass unsere
­Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
141
142
Bestätigungen
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzern­
abschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den
­tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der
Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, ver­
mittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der
zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Hamburg, 21. März 2013
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Möbus Ludwig
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Versicherung des Vorstands
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der
Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns der
Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und
Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Hamburg, 20. März 2013
Der Vorstand
Michael Herz
Thomas Holzgreve
Weitere Informationen
Corporate Governance bei der maxingvest ag
Verantwortungsvolle Unternehmensführung und Wertorientierung
Verantwortungsbewusste Unternehmensführung hat bei der maxingvest ag traditionell einen hohen Stellenwert. Für das Management ist gute Corporate Governance im Sinne einer gewissenhaften, transparenten und
auf langfristige Wertsteigerung ausgerichteten Führung und Kontrolle ein maßgebliches Steuerungskriterium.
Die Steuerung des Konzerns erfolgt nach wertorientierten Größen und orientiert sich konsequent an der langfristigen Wertschöpfung.
Der Vorstand der Tchibo GmbH und der maxingvest ag hat einen Verhaltenskodex (Code of Conduct)
­entwickelt. Der Code of Conduct ist für jeden Mitarbeiter verbindlich. Er enthält 13 Grundregeln für die
Zusammenarbeit und zum Umgang mit Geschäftspartnern und erläutert deren Umsetzung. Im Rahmen des
Code of Conduct wurde im Unternehmen ein externer Ombudsmann berufen, dem Regelverstöße jederzeit
vertraulich gemeldet werden können.
Transparenz
Mit einer aktiven und offenen Unternehmenskommunikation stellt der Konzern allen Zielgruppen umfassende
und entscheidungsrelevante Informationen bereit. So erfüllt die externe Kommunikation der maxingvest ag
die Verpflichtungen für kapitalmarktorientierte Unternehmen. Der maxingvest Konzern stellt den Konzern­
abschluss nach IFRS und damit nach international anerkannten Standards auf. Über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wird in einem nach § 312 Aktiengesetz erstellten Abhängigkeitsbericht informiert.
Um allen Interessenten unseren Geschäftsbericht und weitere Unternehmensinformationen unverzüglich
zugänglich zu machen, werden diese auch im Internet zur Verfügung gestellt.
Zusammenarbeit der Organe
Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten zum Wohle des Unternehmens eng zusammen. Der kontinuier­liche und
intensive Dialog der beiden Gremien ist geprägt von Offenheit und Transparenz, der A
­ chtung von Stake­
holderinteressen sowie der Sicherung klarer Verantwortlichkeiten. Der Vorstand unterrichtet den Aufsichtsrat
regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle relevanten Fragen der Geschäftsentwicklung, der Wertentwicklung sowie der Risikosituation des Unternehmens. Die strategische Unternehmensausrichtung wird mit dem
Aufsichtsrat abgestimmt und wesentliche Geschäfte bedürfen seiner Zustimmung. Der Aufsichtsrat hat zur
Steigerung seiner Arbeitseffizienz sowie zur Behandlung einzelner komplexer Sachverhalte verschiedene
­Ausschüsse mit besonderer inhaltlicher Spezialisierung gebildet.
143
144
Impressum
Herausgeber
maxingvest ag
Überseering 18
22297 Hamburg
Telefon + 49 40 63 87 - 28 76
Telefax + 49 40 63 87 - 25 30
[email protected]
Internetwww.maxingvest.de
Konzept und Gestaltung
Berichtsmanufaktur GmbH, Hamburg
Druck
Books on Demand GmbH, Norderstedt
Dieser Geschäftsbericht ist in einer
englischen Fassung verfügbar.
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Geschäftsbericht
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