LIZA LI - Handfest
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LIZA LI - Handfest
handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:09 Uhr Seite 1 JUGENDMAGAZIN DES HANDWERKS 3 | 2007 LIZA LI Das schwimmende Klassenzimmer Junge Migranten heute Hollywood grüßt handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:09 Uhr Seite 2 Auf Nummer sicher Anzeige IKK spleens liegt als pdf bei. Die Innungskrankenkasse hat ein Herz für die Liebe. Und damit die schönste Sache der Welt ohne unerwünschte Folgen bleibt, erhalten IKK-versicherte Mädchen die Pille bis zum 18. Geburtstag kostenlos. Was die IKK sonst noch für dich tun kann, erfährst du unter www.ikk-spleens.de. Die kostenlose Broschüre über alle Leistungen kann bei der Hotline 4 55 22 55 IKKcall: 018 02- (6 Cent/Anruf) oder per E-mail unter: [email protected] angefordert werden. handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:09 Uhr Seite 3 w w w. h a n d f e s t - o n l i n e . d e I N H A LT 3 | 2007 Fremd, heiß und voll engagiert 14 Lehrlinge zog es vom heimischen Herd direkt nach Kenia. Weniger der sengenden Hitze wegen, als vielmehr für den Bau einer neuen Schule. Ein Projekt, mit dem die jungen Handwerker nicht nur dem Land geholfen, sondern auch sich selbst ein mächtiges Abenteuer beschert haben. Seite 8 Das schwimmende Klassenzimmer Wo? In Köln, der Stadt der Dombauer und Rheinfahrer. Mit viel Holz und Leidenschaft entstehen an der Waldorfschule im Fach Handwerk echte Bootmodelle von wirklichen Schülern. Seite 12 Junge Migranten heute Migrantinnen und Migranten im Handwerk erzählen, was für sie Heimat ist, wie sie zu ihrem Beruf gekommen sind und warum Kultur spannend sein kann – ein Gewinn mit Vielfalt. Seite 16 Auf nach Hollywood Nicole H., Friseurmeisterin. Ihr Einsatzort: Hollywood. Die Kunden: ein Mix aus schön, reich und berühmt. Klingt gut, ist aber anstrengend – mit den Menschen vom roten Teppich. Seite 28 06 Service 28 International 08 Aktiv Auf nach Hollywood Der Fremde entgegen – Eine Schule für Kenia 32 Portrait 12 Schule Christin Börner – Wasserwelten Das schwimmende Klassenzimmer – Mast- u. Schotbruch 36 Unterhaltung 16 Beruf & Karriere Liza Li im Interview Herkunft: Handwerk. – Junge Migranten heute 37 Gewinne + Rätsel 38 Vorschau 03 handfest_3_2007_C 04 15.05.2007 14:09 Uhr Seite 4 Service Die Schnellsten gewinnen! Wer bis zum 18. Juni 2007 eine Mail an [email protected] geschickt hat, kann mit etwas Glück zum Hurricane-Festival! handfest verlost 2 x 2 Tickets Hurricane-Festival lockt 50.000 Fans vom 22. bis zum 24. Juni nach Scheeßel Wie ein Vulkanausbruch PEARL JAM PEARL JAM, die letzte verbliebene große Seattleband, ist eine Band der Superlative. Im vorigen Jahr erreichten sie bei 23 Konzerten in Europa knapp eine halbe Million Zuschauer. Die Grungerock-Pioniere gelten mit weltweit rund 60 Millionen verkauften Alben als eine der erfolgreichsten Bands der letzten fünfzehn Jahre. Beim Hurricane Festival vom 22. bis 24. Juni in Scheeßel treten PEARL JAM als Headliner auf. Das Hurricane-Festival lockt zum zehnten Mal Rockgrößen und rund 50.000 Fans nach Scheeßel, einen staatlich anerkannten Erholungsort zwischen Hamburg, Bremen und Hannover. Auf dem Gelände am Rande einer Motorradrennbahn lassen es vom 22. bis 24. Juni fast 70 Bands auf drei Bühnen richtig krachen. Mit dabei sind FANTA VIER, INCUBUS, BEASTIE BOYS, QUEENS OF THE STONE AGE und PLACEBO. Ganz vorne dabei in Scheeßel: THE KINGS OF LEON. Das sind drei Brüder und ihr Cousin aus Tennessee, die den Rock 'n' Roll an seiner lange verschütteten Wurzel packen. Auf den ersten Blick wirken ihre Songs so primitiv wie ein Vulkanausbruch, aber das Wesentliche sind die Details: simple, unvergessliche Riffs, Melodien. Manche vergleichen sie mit MC 5, den Stooges, Velvet Underground, Neil Young und Led Zeppelin. THE KINGS OF LEON klingen, als wären die frühen 70er nicht nur nie vergangen, sondern hätten gerade erst begonnen. JULIETTE LEWIS, bekannt aus Hollywood-Blockbustern wie „Natural Born Killers“ oder „From Dusk Till Dawn“, gründete ihre Band THE LICKS 2003. Beim aktuellen Tonträger „Four on the Floor“ wirbelt die charismatische Frontfrau schonungsloser als je zuvor. Musikalisch pendeln THE LICKS zwischen lärmigem Punk und kompromisslosem Garagenrock. MARYLIN MANSON ist ein scheuer Mensch. Und doch hat er sich selbst zu einer der wichtigsten Figuren der US-Rock-Szene gemacht. Bei ihm ging es schon immer um mehr als nur Musik. Es ist das Zusammenspiel aus Artwork, Song, Live-Show und der Selbstinszenierung, das ihn so interessant macht. Im Juni erscheint sein neues Album – einige Songs daraus wird er beim Hurricane-Festival präsentieren. Camping beim Hurricane ist möglich von Donnerstag, den 21. Juni, 20.00 Uhr bis Montag, den 25. Juni, 10.00 Uhr. Das Kombiticket für drei Tage Festival kostet 109 Euro inklusive Camping, Parken, Sanitäranlagen, Gebühren und 5 Euro Müllpfand (dm). www.hurricane.de handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:09 Uhr Seite 5 Anzeige Bertelsmann VERL_6001783+791_210x297_4c.pdf liegt bei. 05 handfest_3_2007_C 06 15.05.2007 14:09 Uhr Seite 6 Service Job gesucht – und gefunden Analysiere dich selbst! Um deinen Traumjob zu finden, musst du dir über deine eigenen Fähigkeiten, Stärken, Wünsche und Ziele klar werden. Sei ehrlich mit dir selbst und schreib alles auf, was dir einfällt. Vergiss was deine Eltern beruflich von dir erwarten, sondern überleg dir: • Welche fachlichen und beruflich-praktischen Fähigkeiten habe ich? • Wo habe ich sie erworben bzw. unter Beweis gestellt? • Welche Stärken/Schwächen ergeben sich aus meiner Persönlichkeit und meinem Charakter? • Wie sehen mich die anderen – im Gegensatz zu mir selbst? • Wie kann ich meine Stärken ausbauen und meine Schwächen verringern? • Was ist meine berufliche und persönliche Zielvorstellung? Eine Checkliste gibt es hierzu z.B. auch unter: www.jugend-und-ausbildung.de Trau dich was Neues! Jedes Jahr werden neue Ausbildungsberufe angeboten, die sich der wandelnden Wirtschaftssituation anpassen. Wer hier zu den ersten Absolventen gehört, kann sich über einen beruflichen Vorsprung freuen. Infos über Berufe, die in den letzten Jahren entstanden sind oder modernisiert wurden, findest du unter www.bibb.de in der Rubrik „Berufe“, Wissenswertes auch unter www.handfest-online.de, www.berufenet.de oder www.teamhandwerk.de. Wer sucht, der findet! Das Internet ist neben der Zeitung die wichtigste Quelle für Jobsucher. Entweder bewirbst du dich direkt auf eine ausgeschriebene Stelle oder gibst deinen Lebenslauf in eine Datenbank ein, aus der Arbeitgeber geeignete Kandidaten auswählen können. www.zeit-zum-bewerben.de, www.startindenberuf.de, www.perspektivejugend.de handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:10 Uhr Seite 7 Lokale und überregionale Zeitungen veröffentlichen in der Regel zweimal in der Woche Stellenanzeigen. Falls du schon eine spezielle Branche im Kopf hast, lohnt sich auch ein Blick in Fachzeitschriften, die üblicherweise einmal im Monat erscheinen. Wenn du dich für ein ganz bestimmtes Unternehmen interessierst, solltest du dich dort initiativ bewerben und vorher die Personabteilung anrufen (Namen des Mitarbeiters notieren!). Dabei kannst du dich kurz vorstellen und erläutern, warum du gerade in diesem Unternehmen arbeiten möchtest. So bringst du dich ins Gespräch und erfährst möglicherweise vorab von Stellen, die bald annonciert werden sollen. Auch Job- und Ausbildungsmessen sind eine gute Möglichkeit, Unternehmen kennen zu lernen und mit Mitarbeitern aus der Personalabteilung zu sprechen. In deiner Bewerbung kannst du dich dann auf dieses Gespräch beziehen. www.handwerkspower.de, www.qualipass.info, www.you.de Ein großer Teil der Jobs wird gar nicht erst ausgeschrieben, sondern über Beziehungen („Vitamin B“) vergeben. Kontakte über Lehrer, Eltern, Bekannte und Freunde können dir bei der Jobsuche sehr hilfreich sein. Die Bewerbung = deine Visitenkarte! Wenige Sekunden reichen den meisten Arbeitgebern bei der ersten Durchsicht einer Bewerbungsmappe, um zu entscheiden, ob der Bewerber passt oder nicht. Daher solltest du deine Bewerbungsunterlagen sorgfältig zusammenstellen und einige Zeit in die Formulierung des Anschreibens investieren. Bei www.safety1st.de/plus im Bereich „Info“ unter der Rubrik „Bewerbung“ erfährst du, wie eine gute Bewerbungsmappe aussieht und wie du dich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten kannst. Dort findest du auch ein Muster-Anschreiben und einen Muster-Lebenslauf zum Herunterladen. Hilfestellung bietet auch www.machs-richtig.de. Das Schülerportal für soziale Sicherung und private Vorsorge unter www.safety1st.de Mehr wissen über • soziale Sicherung in Deutschland • Rente und Altersvorsorge • Versicherungen • Berufsstart Mit ausführlichem Lexikon, aktuellen Themenspecials, Schaubildern, Cartoons, Videos, einem interaktiven Rentensimulator und jeder Menge Hintergrundinfos. 07 handfest_3_2007_C 08 15.05.2007 14:10 Uhr Seite 8 Aktiv Der Fremde entgegen Lehrlinge bauen eine Schule in Kenia 14 Lehrlinge und Azubis aus dem Kreis Altenkirchen kehrten unlängst von einem bemerkenswerten Arbeitseinsatz in Kenia zurück: Innerhalb von nur zwei Wochen bauten die Straßenbauer- und Anlagenmechanikerlehrlinge am Stadtrand von Nakuru eine neue Schule, in der ab diesem Sommer 120 kenianische Kinder lernen. Lehrer Norbert Rink von der Berufsbildenden Schule Betzdorf/Kirchen, bei der das Projekt angesiedelt ist, und HwK-Lehrlingswart Paul Sauer aus Koblenz leiteten den Einsatz. Ob es an der sengenden Hitze oder der ungewohnten Tätigkeit lag: An seinen ersten Arbeitstag auf der Baustelle in Nakuru hat Ricardo Ermert aus Betzdorf nicht die allerbesten Erinnerungen. „Wir haben zunächst nur Steine geschleppt. Das ging richtig in die Knochen“, erzählt der Anlagenmechanikerlehrling, der mit 16 Jahren der Jüngste in der Truppe um Straßenbauermeister Paul Sauer und Berufsschullehrer Norbert Rink war. Als der mühevolle Anfang jedoch erst einmal überstanden war, „kamen wir von Tag zu Tag besser zurecht“, erinnert sich Ricardo. Und jetzt im Rückblick spricht er „von einer der interessantesten Erfahrungen“, die er in seinem jungen Leben gemacht hat. „Wir sind durch Slums gekommen, wir haben die schwierigen Lebensumstände der Menschen in Kenia kennen gelernt. Trotzdem waren die Afrikaner immer ausgesprochen freundlich zu uns.“ Besonders imponiert haben Ricardo die kenianischen Handwerker, die mit ihnen täglich von früh bis spät auf der Baustelle arbeiteten. „Die haben sich richtig ins Zeug gelegt“, betont der Handwerker. Lehrlinge zogen prima mit Begeistert vom Engagement seiner jugendlichen Mitstreiter, die die Kosten für Flug und Unterkunft weitestgehend aus der eigenen Tasche bezahlten, ist HwK-Lehrlingswart Paul Sauer. „Wenn die Jungs nicht so prima mitgezogen hätten, hätten wir das alles niemals in so kurzer Zeit fertig bekommen“, ist sich der Bauunternehmer sicher. Die Mauern dreier großer Gebäude zogen die Helfer aus dem Westerwald hoch. Sie zimmerten Dachstühle, deckten die Dächer mit Blech und setzten Fenster und Türen ein. Vier Klassen-, ein Lehrerzimmer, eine Küche, ein WC und ein Büro richteten sie so weit her, dass die kenianischen Partner die Räume in den nächsten Tagen nur noch verputzen müssen. Um die Schule mit Möbeln ausstatten zu können, hoffen Sauer und Rink indessen noch auf die eine oder andere Spende. Schließlich möchten sie den Schulbau ähnlich erfolgreich abschließen wie die Projekte, die sie und andere Handwerkslehrlinge in den beiden vorangegangenen Jahren in Kenia realisierten. Hatten sie 2005 bei Nakuru einen Hochbehälter für die Trinkwasserversorgung gebaut, so verlegten sie im Vorjahr eine insgesamt vier Kilometer lange Wasserleitung. Mehrere tausend Menschen, die früher lange Fußmärsche zu den nächst gelegenen Brunnen auf sich nehmen mussten, haben seither schnellen Zugang zu klarem, unbelasteten Wasser. Informationen zu dem Projekt: Paul Sauer, Tel. 0261/61078 www.ich-moechte-zukunft-haben.de handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:10 Uhr Seite 9 Kenia (Kenya) Fläche: 582.646 km2 Einwohnerzahl: 31,5 Mio. Hauptstadt: Nairobi Wichtigste Hafenstadt: Mombasa Höchster Berg: Mount Kenya 5199 M. ü. M. Landessprache: Englisch, Suaheli Kenia ist ein ostafrikanischer Staat mit zahlreichen Landesgrenzen: Sudan, Äthiopien, Somalia, Tansania und Uganda. Außerdem besteht ein direkter Zugang zum Indischen Ozean. An der Küste Kenias herrscht tropisches Klima. Von Mai bis Oktober liegen die Temperaturen bei 24° bis 31°C. In den restlichen Monaten sind sogar 28° bis 32°C die Regel. Mit seinen Savannen, Bergen, Seen und Flüssen bietet das Land den Eindruck von ungebremster Ursprünglichkeit. Großes Kino. Kenia lebt vom Kaffee- und TeeExport, von seiner Industrie und ganz wesentlich vom Tourismus. Dieser hat Kenia auch den Ruf des weitest entwickelten Landes in Ostafrika eingebracht. Ein Vorsprung, an dem nicht zuletzt die zahlreichen Nationalparks mitgewirkt haben. In freier Wildbahn lässt sich hier alles bestaunen, fotografieren und von nächster Nähe beobachten. Giraffen, Elefanten, Gnus, Zebras, Antilopen, Büffel und Impalas, um nur einige zu nennen. Hinzu kommen Menschen, Panoramen und Sonnenaufgänge, die man selbst erlebt haben muss. Deutsche Botschaft Nairobi www.nairobi.diplo.de Botschaft in Berlin www.embassy-of-kenya.de Auswärtiges Amt www.auswaertiges-amt.de Konsulate, Botschaften und Informationen www.konsulate.de Ab ins Ausland? WWWissenswertes unter … www.europaserviceba.de Gute Übersicht mit Infos, Adressen und Links zu verschiedenen Themen wie Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten rund um den Auslandsaufenthalt in allen europäischen Ländern. www.sequa.de Tipps und Förderhinweise speziell für Handwerksberufe. www.inwent.org Hinweise für Auszubildende zu praxisorientierten Fortbildungsprogrammen und zur fachlichen und interkulturellen Weiterbildung. www.europass-info.de Mit dem“europass“ werden im Ausland gemachte Erfahrungen, wie z. B. Sprachkenntnisse oder Mobilität dokumentiert und anerkannt. www.sprungbrett-ins-ausland.de Datenbank mit ca. 2000 Praktikumsangeboten im Ausland. www.stellenboersen.de/ausland Informationen und Fördertipps für Praktika und Jobs im Ausland. www.auswaertiges-amt.de Aktuelle Reise- und Länderinformationen zu Themen, wie z. B. Sicherheit, Wirtschaft, Gesundheit etc. www.eurodesk.de Viele praktische Tipps, wie bspw. Infos zu Unterkünften oder Fährverbindungen. www.interconnections.de Jobbörse für Ferienjobs, Praktika, Reise und Austausch (z. B. Aufenthalt auf einer Farm in Neuseeland). www.rausvonzuhaus.de Erfahrungsberichte über weltweite Auslandsaufenthalte: von Praktika bis Freiwilligendienst. www.das-neue-bafoeg.de Hilfestellung bei der Beantragung von Fördermitteln bei einer Ausbildung im Ausland. 09 handfest_3_2007_C 10 15.05.2007 14:10 Uhr Seite 10 Aktiv Täglich neue Herausforderungen Praktika im Vorfeld waren hilfreich Insgesamt vier Praktika absolvierte er im Vorfeld seiner Ausbildung, denn für ihn stand nur fest, dass er etwas im Bereich Technik machen wollte. Dabei haben ihm die Praktika geholfen, den Weg einzuschlagen, den er nun seit fast vier Jahren erfolgreich geht. Die Entscheidung, Elektrotechniker zu werden, hat er nicht eine Minute bereut. „Das schöne an meinem Beruf ist ganz einfach, dass ich jeden Tag mit neuen Herausforderungen konfrontiert werde“, gerät der junge Mann beinahe ins Schwärmen. Gerade die Fehlersuche an immer neuen Geräten und Entwicklungen machen für ihn den besonderen Reiz aus. Er arbeitet an vielen verschiedenen Arbeitsplätzen, kommt viel rum und lernt täglich dazu. Dass er dabei mit dem bereits erworbenen Wissen gut zurechtkommt, macht ihn stolz. Landessieger „per Zufall“ Den Leistungswettbewerb im vergangenen Jahr hätte er beinahe verpasst. „Die Handwerks- Er ist mit sich und der Welt zufrieden. Im letzten Jahr hat der 21-jährige René Isken seine Ausbildung zum Elektroinstallateur als Drittbester der Innung abgeschlossen. Er wurde, auch zu seiner eigenen Überraschung, Landessieger in diesem Bereich beim Leistungswettbewerb der Handwerksjugend NordrheinWestfalen. Zielstrebig war er dabei von Anfang an. Nach dem Hauptschulabschluss machte er während seiner Lehre an der Abendschule den Realschulabschluss nach. kammer hatte zwar in der Firma angerufen und um meinen Rückruf gebeten, aber das habe ich in der Hektik des Arbeitsalltags irgendwie verschwitzt”, gesteht er heute lächelnd. Doch dann folgte abends ein erneuter Anruf auf seinem Handy und als er erfuhr, dass ein Freund von ihm ebenfalls im Bereich Elektrotechnik beim Wettbewerb dabei ist, war auch er vollends überzeugt. Obwohl er sich eigentlich vorgenommen hatte „nicht den ersten Platz zu belegen”, war er am Ende doch Sieger auf Landesebene und auch nicht wirklich unglücklich darüber. Am Ball bleiben ist wichtig In seinem Ausbildungsbetrieb wurde er nach dem Abschluss gerne übernommen und absolviert zurzeit mal wieder die Abendschule. „In den nächsten vier Jahren möchte ich weiter am Ball bleiben und dann irgendwann mal eine eigene Firma führen”, so René Isken, und wer ihn kennen gelernt hat, weiß genau, dass er auch das spielend schaffen wird. handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:10 Uhr Seite 11 „Das schöne an meinem Beruf ist ganz einfach, dass ich jeden Tag mit neuen Herausforderungen konfrontiert werde“ René Isken Nadine Seiler, 20, Malerin und Lackiererin, zweite Siegerin im Leistungswettbewerb NRW André Gallo, 22, Sieger im Elektroniker-Handwerk auf Landesebene in NRW Unter Strom, Gut geerdet Elektroniker/in Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, Fachrichtung Automatisierungstechnik, Fachrichtung Informationsund Telekommunikationstechnik | Systemelektroniker/in | Elektroniker/in für Maschinen und Antriebstechnik | Informationselektroniker/in Schwerpunkt Bürosystemtechnik, Schwerpunkt Geräte- und Systemtechnik | Was du brauchst? Interesse an Elektronik, Computern, Video- und Audiotechnik, Organisationstalent, Fingerfertigkeit, technisches und mathematisches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, Vorliebe für Präzisionsarbeiten | Wer bildet aus? Betriebe des Elektrotechniker-, Elektromaschinenbauer-, Informationstechnikerhandwerks, Service- und Reparaturbetriebe | Nach der Ausbildung? Meister der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (Elektrotechnikermeister, Elektromaschinenbauermeister, Informationstechnikermeister), Elektrotechniker, Diplom-Ingenieur | Karrierewege? Spezialist für Programmierungen, Serviceleiter, Technischer Leiter, Werkstatt- und Kundendienstleiter, Betriebsleiter, selbstständiger Unternehmer | Studiengänge? Elektronik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Elektrische Energietechnik, Informationstechnik | Weitere Infos? www.zveh.de, www.e-zubis.de 11 handfest_3_2007_C 12 15.05.2007 Schule 14:10 Uhr Seite 12 handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:10 Uhr Seite 13 Schüler lernen den Bootsbau von kleinauf Mast- und Schotbruch Text: Stefan Rensch | Fotos: Katja Früh „Der Kurs mit den Schülern ist auch mein Draht zur Welt, hier setzt man sich mit den Dingen des gesellschaftlichen Lebens auseinander, und ich sehe es als absolute Bereicherung“ Götz Sambale, Bildhauer Gottfried Murko und Götz Sambale Vielleicht ist Köln-Chorweiler mit seinen architektonischen Sünden nicht unbedingt die schönste Ecke der Stadt, manche sprechen gar von „Brennpunkt“ oder „Problemviertel“, ganz sicher aber ist es ein Stadtteil, der Engagement und Ideen braucht. Und diese finden sich wie so oft nicht unbedingt in der großen Politik, sondern in den kleinen Nischen, in denen Menschen zusammenfinden und etwas bewirken, etwas tun wollen. Seit Frühjahr 1996 werden in den geräumigen Werkstätten der Waldorfschule, handwerklich-künstlerische Kurse für Kinder und Jugendliche aus dem Stadtteil Chorweiler angeboten. In der professionell ausgestatteten Tischlerei fanden in den letzten Jahren in Kooperation mit benachbarten Schulen eine Vielzahl von Kursen mit unterschiedlichen Schwerpunkten statt, wie z.B. eine „Offene Holzwerkstatt“, ein Tischlerkurs mit berufsorientierendem Charakter und der Kurs „Herstellung eines Segelschiffes“. Zwei der Kursleiter sind Gottfried Murko (53) und Götz Sambale (39). Der eine Werklehrer, der andere Bildhauer. Gemeinsam ist beiden, dass sie eine Tischlerlehre absolviert haben und wissen, wovon sie reden. Gottfried Murko war selbst einmal Waldorfschüler und wollte eigentlich nie Lehrer werden, wie er sagt, und nun, wie das Leben manchmal so spielt, ist er es seit über 20 Jahren. Und man merkt ihm an, dass er den Spaß daran nicht verloren hat. Ein ruhiger Mensch ist er, freundlich, und wenn die kleinen und etwas größeren Falten in seinem Gesicht sich zu einem Lachen verqueren, dann spürt man die Ausgeglichenheit, dieses Beruhigende, das Lehrer, so sie denn Pädagogen sind, mit an den Tag bringen, wenn sie gut sind. Der andere, das ist der Künstler, der studierte Bildhauer, Götz Samable, redegewandt, bisweilen freundlich, und mit einer Motivation versehen den Schülern etwas beizubringen, die sich als ehrgeizig bezeichnen lässt. „Ich habe mich zwar auf meine künstlerische Arbeit im Atelier konzentriert, aber da dreht man sich meistens nur um sich selbst. Der Kurs mit den Schülern ist auch mein Draht zur Welt, hier setzt man sich mit den Dingen des gesellschaftlichen Lebens auseinander, und ich sehe es als absolute Bereicherung.“ Der Kurs „Herstellung eines Segelschiffes“, den der Lehrer und der Künstler anbieten, richtet sich insbesondere an Jugendliche ansässiger Haupt-, Real- und Gesamtschulen, die in den Werkstätten der Waldorfschule ihr handwerkliches Geschick erproben können. Ziel des Kurses ist, dass jeder Schüler innerhalb eines Jahres sein eigenes kleines Segelschiff baut. Zwei mal 60 Minuten in der Woche müssen dafür ausreichen, um Mast, Segel und Steuerruder aufeinander abzustimmen, damit letzten Endes das Bötchen auch tatsächlich fahrtüchtig wird. Zehn Schüler sind es im Schnitt pro Kurs, die mit Klüpfel und Schnitzeisen an die unbehandelten Stämme, die vom Grünflächenamt zur Verfügung gestellt werden, werken. Der Unterricht Langsam trudeln die Schüler ein, schon vor Unterrichtsbeginn, begleitet von ihrem Lehrer und Berufswahlkoordinator Bernhard Meyer (47), der immer ein Auge auf seine Schüler hat. Nur einer fehlt heute und Aziz Bakir (14), der sich gleich mal als der Lebendigste der Gruppe präsentiert, weiß auch warum: „Mustafa kommt heute nicht, der ist zu müde, der hat Kraft-Training gemacht.“ Die anderen Schüler sind dafür umso motivierter, sie haben hier etwas handfestes, an dem sie arbeiten können, an dem sie alles selbst machen, das sie stolz 13 handfest_3_2007_C 14 15.05.2007 14:10 Uhr Seite 14 Schule „Ich ziehe das hier konsequent durch.“ Cindy Marek handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:10 Uhr Seite 15 „Zuhause arbeite ich viel am PC aber der Kurs hier ist nicht nur ein Ausgleich, ich lerne auch für die Zukunft.“ Michael Weingarten präsentieren. Für Michael Weingarten (15), der seit Anfang des Schuljahres mit dabei ist, kam der Kurs auch zur richtigen Zeit, denn so langsam fängt er an, über die Zeit nach der Schule nachzudenken, was er mal werden möchte, was aus ihm werden soll: „Zuhause arbeite ich viel am PC, aber das hier ist nicht nur ein Ausgleich, ich lerne auch für die Zukunft. Mein Vater und mein Bruder sind beide Schreiner und ich habe auch schon ein freiwilliges Praktikum in einem Betrieb gemacht und kann mir auch gut vorstellen, später im Handwerk meine Brötchen zu verdienen.“ Auch Cindy Marek (14), die schon einen Kurs im Handwerkerinnenhaus besucht hat, ist stolz auf ihre Arbeit und hält von fehlender Motivation gar nichts: „Ich ziehe das hier konsequent durch.“ Lehrer Bernhard Meyer, für den es insbesondere darum geht, seine Zöglinge auf das Berufsleben vorzubereiten, sie für die Anforderungen der Arbeitswelt zu sensibilisieren, sieht in der handwerklichen Praxis für die Schüler ein enormes Potential zur Selbstfindung: „Man merkt richtig, dass die Kids Spaß an der handwerklichen Kreativität haben, dass sie Selbstbewusstsein gewinnen und sich auch bei Problemen gegenseitig helfen. Und wenn man das hier sieht und mitbekommt, dann wird auch klar, dass die Verzahnung zwischen Schule und Beruf noch mehr ausgeweitet werden muss.“ Erste Schritte sind mit solchen Kursen mehr als getan, für die Schüler ist es ein Herantasten, ein Kennenlernen und ein erster Blick in die Zukunft. Das Spielerische geht dabei nie verloren und somit auch die Motivation nicht. Und wenn das Schuljahr dann beendet ist, wird jeder Teilnehmer sein Boot unter den Arm klemmen, und sie werden gemeinsam hinausfahren, zum Fühlinger See, und dann wird es eine richtige kleine Regatta geben, mit Backbord und Steuerbord, mit Anfeuerung und Freudensprüngen – aber hoffentlich ohne Schiffe versenken. Im Web: www.canyon-chorweiler.de www.waldorfschule-koeln.de handfest_3_2007_C 16 15.05.2007 14:10 Uhr Beruf & Karriere Text: Stefan Rensch | Fotos: Katja Früh „...außer die Sonne.“ Seite 16 HERKUNFT: HANDWERK. Sie sind jung, in Deutschland zu Haus und mit dem Handwerk verbunden. Junge Migrantinnen und Migranten. Hier ist ihre Heimat, hier findet ihre Gegenwart statt und vor allem – hier liegt unsere gemeinsame Zukunft. Miteinander in Vielfalt. handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:10 Uhr Seite 17 Yordy Betancourt Velasquez 19 Jahre | Ausbildung zum Metallbauer Kuba Ich bin nett, spaßig und manchmal ein bisschen verrückt. Geboren bin ich in Kuba. Die deutsche Mentalität ist sehr geplant. Ich vermisse eigentlich gar nichts, außer vielleicht die Sonne. Ich habe mich für den Beruf des Metallzurichters entschieden, weil mir das Handwerkliche sehr liegt. Am liebsten arbeite ich eigentlich an allen Dingen, in denen man seine Hände und seinen Kopf einsetzen muss. Die größte Herausforderung ist das Leben. Mein schönstes Erlebnis war, als ich hier in Deutschland ins Handwerk gekommen bin. Meine Hobbys sind Tanzen, Salsa und Fußball. Von der Zukunft erwarte ich, dass alles noch ein wenig besser wird. Metallbauer/in Die Möglichkeiten: Fachrichtung Konstruktionstechnik Fachrichtung Metallgestaltung Fachrichtung Nutzfahrzeugbau Die Tätigkeiten: Metallbauer: ... stellen Konstruktionen aus Stahl, Nichteisenmetallen oder auch Kunststoffen her, setzen sie instand und montieren sie Metallbauer - FR Konstruktionstechnik … fertigen Fenster, Türen, Tore, Treppen, Hallen … verwenden modernste Technologien wie Laserschneiden, Laserschweißen, CNCTechniken … montieren Schließ- und Sicherheitsanlagen und stellen sie ein … stellen Aufzüge und Förderanlagen her … arbeiten in der Entwicklungstechnik für die Luft- und Raumfahrt Metallbauer - FR Metallgestaltung … gestalten und restaurieren Portale, Geländer und Fassaden … setzen zeitgemäße architektonische Vorgaben um … restaurieren alte Werke … designen Gebrauchsgegenstände aus der Kombination Metall, Glas und Holz Metallbauer - FR Nutzfahrzeugbau … kennen Nutzfahrzeuge aller Art … fertigen Aufbauten und Rahmen für Spezialfahrzeuge wie Sattelschlepper oder Tankwagen … finden individuelle Lösungen im Rahmen der technischen Möglichkeiten Was wird gefordert? Kreativität, Vorliebe für den Umgang mit Metall, genaue Arbeitsweise, technisches Verständnis, gestalterisches Talent, Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung Wohin geht’s? Schlossereien und Schweißereien, Metallbaubetriebe für Fassadenbau, Metalltüren, Fensterbau, Herstellern von Nutz- und Sonderfahrzeugen, Luft- und Raumfahrtindustrie, Biotechnik, Förder- und Medizintechnik Gearbeitet wird in Werkhallen und Werkstätten, bei Landmaschinen auch teilweise im Freien. Bei Montagen und Reparaturen sind Metallbauer auch bundesweit oder im Ausland unterwegs. Wie schaut’s weiter aus? Metallbauermeister, Techniker, Schweißfachmann, Konstrukteur Fachberater, Vorarbeiter, Gruppen- oder Werkstattleiter, Betriebsleiter Was wird studiert? Maschinenbau, Bauwesen, Metallbau, Metallgestaltung, Fahrzeugtechnik Weitere Infos? www.metallhandwerk.de, www.metallnachwuchs.de 17 handfest_3_2007_C 18 15.05.2007 14:10 Uhr Beruf & Karriere „Kickboxen und HipHop.“ Seite 18 handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:10 Uhr Seite 19 Daniel Lee 24 Jahre | Ausbildung zum Kälteanlagenbauer Südkorea Ich bin hilfsbereit und ein liebenswerter Kerl. In der Schule war ich ganz gut. Für diesen Beruf benötige ich gute Kenntnisse in Physik und Elektrotechnik, dreidimensionales Vorstellungsvermögen und Kupferrohe sollte ich richtig biegen können, die sind nämlich teuer. Ich habe mich für die Ausbildung zum Kälteanlagenbauer entschieden, ... weil es ein Beruf mit Zukunft ist, wenn man an die Erderwärmung denkt, an der wir alle nicht ganz schuldlos sind. Das beste Werkzeug ist die Wasserpumpenzange. Kollegen sind sehr unterschiedlich. Niemals würde ich mich verkaufen. Die größte Herausforderung ist meine Gesellenprüfung. Meine Hobbys sind Kickboxen und HipHop. Von der Zukunft erwarte ich, dass die Wirtschaft wieder besser wird. Kälteanlagenbauer/in (voraussichtlich ab 1.08.2007: Mechatroniker/in für Kältetechnik) Die Tätigkeiten: Kälteanlagenbauer … planen, berechnen und montieren Kälteund Klimaanlagen … beherrschen mechanische, elektrische und elektronische Mess- und Prüfgeräte … lesen und skizzieren Schalt- und Strompläne … fertigen Bauteile und montieren diese … warten und setzen Kälteanlagen und klimatechnische Einrichtungen instand … entsorgen alte Kältemittel umweltgerecht … setzen zukunftsgerechte, energie- und umweltschonende Lösungen um Was wird gefordert? Einsatzbereitschaft, mathematisches, physikalisches, chemisches und technisches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, genaues Arbeiten, Aufgeschlossenheit für technologische Neuerungen, Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung, Kreativität Was wird studiert? Ingenieurwesen an einer Fachhochschule oder Technischen Hochschule: Versorgungstechnik, Anlagenbetriebstechnik, Maschinenbau, Werkstofftechnik Eine Besonderheit bietet auch die Europäische Studienakademie Kälte-KlimaLüftung (www.esak.de) in Maintal. Seit Oktober 2004 besteht hier die bundesweit einzige Möglichkeit, die Studiengänge zum Dipl.-Ing. (BA) Kältesystemtechnik und Dipl.-Ing. (BA) Klimasystemtechnik zu absolvieren und damit ein absoluter Experte in Sachen Kälte und Klima zu werden. „Wer heute einen Beruf von morgen ergreifen möchte, sollte sich bereits rechtzeitig nach einer Ausbildungsstelle umsehen. Die Branche der Kälte-KlimaFachbetriebe ist stets auf der Suche nach motiviertem Nachwuchs. Die Zukunftsperspektiven für unsere Auszubildenden sind hervorragend!“ (Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks - BIV) Weitere Infos? www.biv-kaelte.de 19 handfest_3_2007_C 20 15.05.2007 14:10 Uhr Seite 20 Beruf & Karriere „Gefühle zu zeigen.“ handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:10 Uhr Seite 21 Sara Movillo García 21 Jahre | Ausbildung zur Friseurin Spanien Ich bin schwanger, offen und lache gern. Schule war für mich ein Muss, aber nicht negativ gemeint. Früh morgens aufzustehen ist Horror! Was Frauen besser können als Männer ist, Gefühle zu zeigen. Freundschaft bedeutet, dass andere Menschen da sind. Ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Ich habe mich für eine Ausbildung zur Friseurin entschieden, ... weil ich nicht acht Stunden im Büro sitzen kann und ich kreativ sein will. Die Arbeitskleidung ist okay. Die größte Herausforderung ist, jemanden komplett zu verändern. Meine Hobbys sind Tanzen, Salsa und mein Beruf. Mein schönstes Erlebnis ist, dass ich schwanger bin. Von der Zukunft erwarte ich, dass alles gut geht, die Familie gesund bleibt und ich Erfolg habe. Friseur/in Typberater – Menschenkenner – Trendsetter – Seelentröster – Kommunikationskünstler – Modemacher – Schönheitsexperte Die Tätigkeiten: Friseure … beraten Kunden bei der Wahl eines passenden Haarschnitts … waschen, pflegen, färben oder entfärben … schneiden nach verschiedenen Techniken Haare … setzen Haarteile ein oder nehmen Haarverlängerungen vor … sorgen für perfektes Styling und Individualität … führen kosmetische Behandlungen wie Hand- und Nagelpflege durch Was wird gefordert? Kontaktfreudigkeit, gute Umgangsformen, Sprachgewandtheit, Gespür für Form und Farbe, Interesse an Mode und aktuellen Trends, Fingerspitzengefühl, Kreativität, Teamgeist Wohin geht’s? Fachbetriebe des Friseurhandwerks, Kur- und Erholungseinrichtungen wie Wellnesshotels, Einzel- und Großhandel für Haarpflege- und Kosmetikartikel oder Friseurbedarf Wie schaut’s weiter aus? Friseurmeister, Meisterassistent Kosmetik, Friseur-Kosmetiker, Visagist, Studiofriseur, Rezeptionist Fachberater, Geschäftsführer, selbstständiger Unternehmer Was wird studiert? Maskenbild (Abschluss: Bachelor of Art), Design mit Schwerpunkt Maskenbild (Abschluss: Dipl.-Designer – Maskenbild) Weitere Infos? www.friseurhandwerk.de 21 handfest_3_2007_C 22 15.05.2007 14:10 Uhr Seite 22 Beruf & Karriere Suwat Phakphiandee 20 Jahre | Ausbildung zum Friseur Thailand Ich bin vom Typ her eher ruhig und freundlich. Wenn man mich aus der Fassung bringen möchte, klappt das aber recht schnell. Schule war für mich ganz okay, da musste man durch. Ich habe mich für eine Ausbildung zum Friseur entschieden, weil ich gerne handwerklich arbeite und ich schon als Jugendlicher immer mit meinen Haaren alles ausprobiert habe. Ich arbeite mit Kamm und Schere. Für diesen Beruf benötige ich Geschick, Geduld, Fachwissen und ein Auge für Gesichtsproportionen. Wissenswertes kunterbunt Dokumentarischer Kurzfilm: „Ein erfolgreicher Start ins Berufsleben – Zukunft durch Ausbildung“ Ein Film vorrangig für junge Migrantinnen und Migranten zur Berufsorientierung der Beratungs- und Koordinierungsstelle zur beruflichen Qualifizierung von jungen Migrantinnen und Migranten (BQM) Bezugsadresse: www.bqm-hamburg.de/projekte/projekte.htm CD-ROM: „Zeichen setzen!“ – Integration macht Schule Schüler finden hier Tipps und Ideen zur Berufswahl und Berufsplanung. Weitere Informationen unter www.zeichen-setzen.com Bezugsadresse: www.sdw.org Informationsschrift: „Zukunft durch Ausbildung … Tipps für Eltern“ Für Eltern türkischer, spanischer, portugiesischer und griechischer Jugendlicher in der jeweiligen Sprache mit deutscher Übersetzung geschrieben. Berufsberatungen und Berufsinformationszentren der örtlichen Agenturen für Arbeit Bezugsadresse: www.ba-bestellservice.de Kunden sind Menschen, die zu uns kommen und etwas aus sich machen wollen. Die größte Herausforderung ist, mal was Neues zu machen. Meine Hobbys sind R ’n B, HipHop und Sport. Mein schönstes Erlebnis war, als meine Neffen und Nichten geboren wurden. Von der Zukunft erwarte ich einen guten Arbeitsplatz, eine feste Anstellung, eine eigene Wohnung, damit man auch etwas bieten kann. handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:11 Uhr Seite 23 „...da musste man durch.“ Anschriften – Projekte – Sonstiges: (IBQM) Initiativstelle Berufliche Qualifizierung von Migrantinnen und Migranten – Projekt des Bundesinstituts für Berufsbildung www.bibb.de (BQN) Berufliche Qualifizierungsnetzwerke für Migrantinnen und Migranten in NRW www.bqnet.de (RAA) Regionale Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien www.raa.de Bund Türkisch-Europäischer Unternehmer/-innen e.V. hilft Jugendlichen, einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden: www.migranten-ausbildung.de Projekt "14plus" ebnet Jugendlichen aus Zuwandererfamilien den Weg ins Berufsleben und bietet bessere Startchancen. Dabei erhalten Schüler ein praxisorientiertes Angebot, das politische Bildung, Gesellschaftslehre, Betriebs- und Werkstattpraktika, Bewerbungstraining, Eignungsanalysen sowie Berufs- und Talentberatung umfasst. www.politische-bildung.nrw.de, www.lzpb.nrw.de, www.hwk-muenster.de, www.mgffi.nrw.de EQUAL-Projekt "Modulare Integrationskonzepte" (MIK) sorgt für die Verbesserung der Berufschancen von Migranten. Informationen über Perspektiven verschiedener Berufe – verknüpft mit Praktikumsplätzen – erleichtern den Übergang zwischen Schule und Beruf. www.hwk-muenster.de Bildungsprogramm FÖRMIG "Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund": www.blk-foermig.uni-hamburg.de Wissenswertes zu Migration und Integration: www.integration.nrw.de, www.pro-qualifizierung.de, www.intqua.de 23 handfest_3_2007_C 24 15.05.2007 14:11 Uhr Seite 24 Beruf & Karriere Alexandr Pigalev 21 Jahre | Ausbildung zum Maler und Lackierer Kasachstan Ich bin freundlich und humorvoll. Geboren bin ich in Kasachstan. In der Schule war ich eher durchschnittlich. Für diesen Beruf benötige ich mindestens den Hauptschulabschluss. Ich habe mich für den Beruf entschieden, weil ich zunächst ein Praktikum gemacht habe und die Vielseitigkeit des Berufs schätze. Die deutsche Mentalität ist deutsch. Heimat ist Landschaft. Die größte Herausforderung ist, Schule überhaupt. Von der Zukunft erwarte ich, dass ich meinen Arbeitsplatz behalte. „deutsch“ Maler/in und Lackierer/in So kann’s gehen: Wer sich den Weg zum Maler und Lackierer einteilen möchte, kann dies über den Bauten- und Objektbeschichter erreichen, denn diese Ausbildung ist bereits nach zwei Jahren beendet. Mit dem erworbenen Abschluss hat man die Chance, anschließend seinen Werdegang zum Maler und Lackierer fortzuführen und zwischen den Fachrichtungen Gestaltung und Instandhaltung, Kirchenmalerei und Denkmalpflege oder Bauten- und Korrosionsschutz zu wählen. Klar sind hier Talente wie Form- und Farbgefühl, Gestaltungsfreude, Kreativität und technisches Verständnis gefragt. Wem das nicht reicht, der meldet sich bei der Meisterschule an und lernt den Umgang mit Verantwortung und die Lösung schwieriger Aufgaben. Weiter geht’s! Abschlüsse zum Restaurator im Malerhandwerk, Gestalter im Handwerk, Meisterdesigner oder Techniker warten. Schließlich sucht die Maler- und Lackiererbranche ständig engagierte Experten, die auch als Manager eine gute Figur abgeben. Mehr Weiterbildung, Perspektiven und Praxistipps für den eigenen Start: www.farbe.de Farb-Interessierte, die eher in Richtung Fachhochschule schielen und trotzdem Wert auf Praxisnähe legen, kommen auch in der Studium-Lehre voll auf ihre Kosten. Näheres zu dualen Studiengängen unter www.ausbildung-plus.de www.duales-studium.de www.bildungsportal.de www.wege-ins-studium.de www.studienwahl.de handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:11 Uhr Seite 25 Mehmet Yesilikilic 19 Jahre | Ausbildung zum Metallbauer Türkei Ich bin manchmal gut, manchmal schlecht gelaunt, wie die Tage so sind. Geboren bin ich in Deutschland, meine Eltern kommen aus der Türkei. Die deutsche Mentalität ist gut. Ich kenne kein Land, in dem Menschen bessere Rechte haben. „...wo ich bin.“ Ich vermisse Münster, auch wenn ich nur nach Köln fahre. Heimat ist dort, wo ich bin. Ich habe mich für das Metallhandwerk entschieden, weil es mir gefällt. Am liebsten arbeite ich an Maschinen. Die größte Herausforderung ist, die Ausbildung zu absolvieren. Mein schönstes Erlebnis war, als ich den Ausbildungsvertrag in den Händen gehalten habe. Meine Hobbys sind Fußball und Schwimmen. Von der Zukunft erwarte ich, dass ich sie in den Griff bekomme, mit allem, was passiert. 25 handfest_3_2007_C 26 15.05.2007 14:11 Uhr Seite 26 Beruf & Karriere Shahin Shokohi 20 Jahre, Ausbildung zum Metallbauer Iran Ich bin eigentlich sehr hilfsbereit, freundlich und komme gut mit Menschen klar. Geboren bin ich in Teheran. Die deutsche Mentalität ist kälter als die südländische. Ich vermisse das Temperament, das Verhalten und die Wärme. Heimat ist das Land, in dem ich das Licht der Welt erblickt habe. „Klare Ziele.“ Ich habe mich für den Beruf des Metallbauers entschieden, weil ich Maschinenbau-Ingenieur werden möchte und praktische Erfahrungen sammeln will. Am liebsten arbeite ich an Drehbänken. Die größte Herausforderung ist, meine Ziele auch zu erreichen. Mein schönstes Erlebnis war, als mein kleiner Bruder zur Welt kam. Meine Hobbys sind Singen, Black-Musik und die Musikproduktion. Von der Zukunft erwarte ich, dass ich weiterhin Musik mache, meine beruflichen Ziele erreiche und Kinder in die Welt setze, sobald ich in der Lage bin, sie auch zu versorgen. handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:11 Uhr Seite 27 Maßnahmen, die bereits vorhanden sind. Gute Ideen zu weiteren Möglichkeiten sind zudem gefragt und willkommen. Der Gewinn: die Vielfalt Wolfgang Fehl, 58 Jahre, Koordinator des Netzwerkes „Integration durch Qualifizierung“ (IQ) und Gründer der ersten Beratungsstelle zur Qualifizierung von Nachwuchskräften mit Migrationshintergrund – kurz BQN, eine Idee, die bereits bundesweit Nachahmer gefunden hat. Herr Fehl, seit vielen Jahren setzen Sie sich für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland ein. Sie halten Vorträge, knüpfen Netzwerke, führen Studien durch und sprechen vor allem mit denjenigen, die Ihnen so am Herzen liegen: Menschen, mit den unterschiedlichsten kulturellen Wurzeln. Warum das alles, woher kommt Ihr Engagement? Ein italienischer Kollege hat mir bei meinem ersten Semesterferienjob auf dem Bau gezeigt, was ich tun muss und wer auf der Baustelle „das Sagen“ hat. Er war kompetent und hilfsbereit. Gelernt hatte er alles nebenbei, „Papiere“ konnte er nicht vorweisen. Ihm und vielen seiner Kollegen wollte ich dann etwas zurückgeben – und habe Deutschkurse an der Volkshochschule, Vorbereitungsklassen an Grund- und Hauptschulen und berufsvorbereitende Lehrgänge für ausländische Jugendliche in Bergisch Gladbach und Köln organisiert. In vielen Zeitungsberichten heißt es, Menschen mit Migrationshintergrund hätten es oft schwerer, eine Lehrstelle zu finden. Dabei haben wir seit August 2006 ein entsprechendes Gesetz (AGG). Hat die Presse Unrecht oder funktioniert das Gesetz nicht richtig? Der Fehler liegt meiner Meinung nach im Vorgehen: Die Fähigkeit, Menschen gleich behandeln zu können und zu wollen, kann nicht per Gesetz verordnet werden. Sie können doch auch niemanden zwingen, den Sitznachbarn in der Schule zu mögen und zwar bitte ab dem 31.12.06. Deshalb ist das Gesetz nicht falsch, denn Diskriminierung aufgrund von Rasse, Geschlecht oder Alter darf nicht sein. Wenn aber einerseits ein Gesetz als notwendig erachtet wird, dann muss das auf der andern Seite auch begleitet werden. Wer Vorurteile abbauen soll, muss erleben, dass sein Urteil nicht richtig war. Für den Vergleich mit dem Mitschüler bedeutet das: Wenn der Schulnachbar akzeptiert werden soll, dann muss die Möglichkeit geboten werden, ihn einmal aus einem anderen Blickwinkel, in einem andern Licht kennen zu lernen – beim Sport, in Extremsituationen, in anderen ungewöhnlichen Bedingungen. www.intqua.de www.pro-qualifizierung.de Zurück zum Gesetz: Es sind Angebote erforderlich zur Überprüfung von Auswahlverfahren. Es gilt, so genannte Kompetenzfeststellungsverfahren zum Einsatz zu bringen, die auch Begabungen erfassen, die nicht per Zeugnis nachgewiesen werden können. Bewerber müssen darin geschult werden, sich ihrer Fähigkeiten bewusst zu werden und dies gegenüber Arbeitgebern auch rüber zu bringen. Und es gilt, mit entsprechenden interkulturellen Trainings in Unternehmen dazu beizutragen, dass immer mehr Menschen lernen, Kollegen zu akzeptieren und zu schätzen – auch, wenn sie anders sind als sie selbst. Das sind nur einige Vorschläge zu Und was können die Jugendlichen selbst unternehmen bzw. wie können auch ihre Eltern sie auf dem Weg in die passende Ausbildung unterstützen? Vorab möchte ich einmal klarstellen, dass Eltern mit Migrationshintergrund inzwischen durchaus um die Bedeutung einer beruflichen Ausbildung wissen. Viel viel schwieriger ist es aber für sie, ihre Kinder dabei zu unterstützen, einen Ausbildungsplatz zu finden, weil sie die Zugänge nicht kennen und das Vitamin „B“ fehlt. Und wenn diese Unterstützung ausbleibt, dann ist es in den meisten Fällen kein Migrantenproblem, sondern ein Problem von bildungsfernen Familien, das gibt es in „deutsch“ ganz genauso, wenn auch nicht so oft. Meine Tipps an die Jugendlichen sind folgende: Frühzeitig mit der Bewerbung beginnen, das heißt mindestens ein Jahr vor dem Schulabschluss. Praktika machen – je mehr je besser. Alle verfügbare Unterstützung zum Verfassen von guten Bewerbungen in Anspruch nehmen – hier gibt es viele Stellen die Bewerbungstrainings machen, eine Internetrecherche ist da aufschlussreich. Sich einmal hinsetzen und überlegen, wo die eigenen Stärken liegen und ruhig auch mal mit Freunden, Eltern, Lehrern darüber sprechen. Sollte es Probleme mit der deutschen Sprache geben: lernen, lernen, lernen, und, last but not least, sich über mögliche Berufe informieren, denn es gibt jenseits von den Berufshits Kfz-Mechatroniker für Jungs und Friseurin für Mädels, viele interessante und zukunftsträchtige Ausbildungen – man muss sie nur kennen. Integration heißt: Herstellung eines Ganzen. Wann ist für Sie genau dies erreicht? Für mich ist berufliche Integration dann gelungen, wenn das Thema kein Thema mehr ist. Wenn Jugendliche, Lehrer, Eltern, Arbeitgeber begriffen haben, dass junge Menschen immer ein Schatz sind, vollkommen egal, woher sie kommen. Es werden zwar oft die Aussagen getan; bei uns kommt es nur auf die Leistung an. Aber ich denke, dies ist oft ein Lippenbekenntnis und in den Hinterköpfen spielt sich noch etwas anderes ab. Manchmal muss an jungen Menschen – also unseren Schätzen – halt noch ein wenig geschliffen werden, damit sie glänzen können. Aber das Entscheidende ist: der Wert und die Einsatzmöglichkeiten des Schatzes sind nicht von der Herkunft (dem Fundort) abhängig. Was kann jeder einzelne Schüler tun, damit Integration gelingt? Junge Menschen sollten ihre Schulzeit nutzen, um Vielfalt als Gewinn zu entdecken, zum Beispiel bei Gruppenarbeiten, gemeinsamen Referaten oder Team im Sport einfach mal über ihren Schatten springen und mit den Mitschülern ein Team bilden, die ganz anders sind, die nicht in der Clique sind, mit denen sie bislang nichts zu tun hatten. Gebt einander Chancen, lernt einander kennen. Das ist viel verlangt, aber ich traue es Jugendlichen durchaus zu, dass sie den Erwachsenen hier etwas vormachen. Und stellen Sie sich einmal vor, was es für die Arbeitswelt bedeutet, wenn solche flexiblen, offenen Menschen in die Unternehmen kommen. 27 handfest_3_2007_C 28 15.05.2007 14:11 Uhr Seite 28 International „Der Heidi Klum würde ich mal gerne die Haare machen, die hat so komische Strähnchen ...“ Nicole Hartmann Text: Petra Plaum | Fotos: Christina Bleier, Nicole Hartmann handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:11 Uhr Seite 29 Mit Fleiß, flotter Schere und Farbgefühl nach Nicole Hartmann, Friseurmeisterin aus Burtenbach, stylt jetzt in den USA Stars und Models In Hollywood Stars und Schönheiten die Haare stylen! Seal oder Arnold Schwarzenegger („beide nett“) treffen! Chefin sein, jungen Leuten die Freude am Beruf vermitteln und nebenbei als Model sowie am Filmset arbeiten! Klingt nach einem Traumleben, oder? Für die Bayerin Nicole Hartmann (28) ist der Traum wahr geworden. „Mein Freund und ich haben eine Wohnung in einem Haus mit Pool auf dem Dach“, schwärmt sie, „und abends sitzen wir dann im Whirlpool, trinken ein Glas Wein und gucken auf Hollywood...“ Und die Stars? „Alle wollen immer über die Stars reden“, seufzt sie und verdreht die Augen. Für sie sind Arnie oder Jean-Claude Van Damme „Kunden wie alle anderen auch“. Für die alten Freundinnen aus dem 2400Seelen-Dorf Burtenbach ist sie selbst ein Star, und ihre Eltern, beide Friseure, sind „sehr stolz“ auf die erfolgreiche Tochter. Nicole Hartmanns „Carlton Hair“-Salon im Beverly Center mitten in Hollywood beschäftigt „elf Friseure, vier Lehrlinge, drei Rezeptionisten und zwei Putzmänner“, wie sie strahlend aufzählt. Davon hatte sie nicht zu träumen gewagt, als sie vor sieben Jahren ins Flugzeug nach L.A. stieg. Das Unternehmen „Carlton Hair“ lud sie damals ein und sicherte ihr ein Visum zu. Mit 21 hatte sie bereits den Meister in der Tasche und seit ihrer Lehrzeit beim Augsburger Salon „Gabriel“ jede Menge Friseurwettbewerbe gewonnen. Die Zeit in den USA sah sie anfangs als „eine Art Austausch für eineinhalb Jahre.“ Dann verliebte sie sich, in Kalifornien und einen jungen Optiker aus Kanada – und beide wollten sie unbedingt behalten. Auch mit dem Amerikanisch klappte es täglich besser. „Inzwischen fällt mir für vieles zuerst der englische Ausdruck ein.“ Amerikanische Kunden, schwäbische Kunden – wer ist netter? „Die Amis sind netter, aber dafür unpünktlicher. Und sie wollen mehr Beratung“. In Sachen Frisurenmode holt sich Nicole Hartmann ihre Ideen aus New York oder Miami, Hollywood hinkt diesen Städten hinterher. Gefragt sind zurzeit „wellige Haare, also mit Bewegung“. Aber ohne Dauerwelle, bewahre! – „Die hatte ich seit drei Jahren nicht mehr, wir machen das mit Lockenstab und Lockeneisen“. Farblich mögen die „Carlton Hair“-Kundinnen gerade dunkle, 29 handfest_3_2007_C 30 15.05.2007 14:11 Uhr International „,Als Lehrerin ist sie inspirierend, hinter dem Stuhl brillant und atemberaubend.“ Schwarzkopf Professional NY Academy über Nicole Hartmann Seite 30 handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:11 Uhr warme Töne, „Herbstfarben, Kaffee, Mokka“, und pflegeleicht sollte es bitteschön sein: „So, dass sie es Zuhause in fünf Minuten hinbekommen.“ Letzteres klingt ja dann wieder genau wie in Deutschland! Manche Kunden sprechen sie auf ihre Wurzeln an – „die denken schon, dass man in Europa eine bessere Ausbildung hat“. In den USA läuft es weniger geradlinig, man kann an einer Schule oder in einem Salon lernen. Jeder muss für die Lehre viel bezahlen und einen staatlichen Test ablegen. Den Test musste auch Nicole Hartmann bestehen und rollt die Augen: „An der Schule ist Hygiene alles, man lernt, wie man Handtücher faltet, aber nichts über den Beruf!“ Das eigentliche Handwerk trainieren Amerikas Nachwuchscoiffeure dann bei erfahrenen Kollegen – zum Beispiel bei Nicole Hartmann. Sie ist längst gefragte Ausbilderin, zum Beispiel bei der Schwarzkopf Professional NY Academy. Bei Schwarzkopf schwärmt man über die Deutsche: ,,Als Lehrerin ist sie inspirierend, hinter dem Stuhl brillant und atemberaubend.“ Auf den Lor- Seite 31 beeren ausruhen will sie sich trotzdem nicht: „Hier macht man ein Leben lang Fortbildungen, ich auch!“ Ihr Laden, ihr Handwerk, ihre Schulungen – das reizt Nicole Hartmann mehr als die Aussicht, irgendwann die persönliche Lieblingsfriseurin berühmter Schauspieler zu werden. Wobei: „Der Heidi Klum würde ich mal wirklich gerne die Haare machen, die hat so komische Strähnchen...“ An andere ModelKöpfe darf Nicole Hartmann jetzt regelmäßig: Sie und ihr Team stylen für die PlayboyParties der berühmten Männerzeitschrift. Auch sonst probiert sie immer wieder Neues aus: Für einen Independent-Horror-Film frisierte sie vor zwei Jahren die Schauspieler. Auch vor der Kamera fühlt sie sich wohl und modelt immer mal wieder – zuletzt zierte sie das Cover eines US-Stadtmagazins. Solche Jobs füllen manches Wochenende, aber in den USA arbeiten ja sowieso die meisten Menschen sieben Tage pro Woche. Was ihre Zukunft wohl bringt? „Hoffentlich bald die Greencard!“ Dann hat sie beruflich wirklich unbegrenzte Möglichkeiten in den USA... Stark im Team: Friseurin Niki Pittam, Nicole Hartmann und Rezeptionistin Jenny Katckian (von links nach rechts) 31 handfest_3_2007_C 32 15.05.2007 14:11 Uhr Seite 32 Portrait „Irgendwann dachte ich, Mensch, du bist doch blöd, da hast du sechs Jahre in einem Paddelboot gesessen, warum baust du dann nicht einfach selbst Boote.“ Christin Börner, Bootsbauerin handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:11 Uhr Seite 33 Wasserwelten Christin Börner – Mit 13 erfolgreiche Kanutin, mit 19 erfolgreiche Bootsbauerin Mit 6 Jahren hat sie das erste Mal in einem Boot gesessen, gemerkt, wie das Wasser auf Einschläge reagiert, wie man Richtungen ändert und Fahrt aufnimmt und wie anstrengend es bisweilen sein kann, gegen den Strom voranzukommen. Als sie mit 13 Jahren deutsche Vizemeisterin im 4er-Kajak wurde, wurde die renommierte Friedrich Ludwig Jahn Sportschule in Potsdam auf sie aufmerksam und lud sie zu Aufnahmetests ein. Eine wirkliche Hürde war das nicht, sie wurde aufgenommen, in den Kreis der Begabten, derjenigen, die die Medaillen und den Ruhm mit nach Hause bringen. Weit größer war die Hürde, als 13-Jährige den Heimatort verlassen zu müssen, die Familie und das gewohnte Umfeld, die Wege, Wälder und Wiesen, die sie doch von klein auf kannte. Aber der Ehrgeiz hatte sie schon längst gepackt, sie wollte das machen, Erfahrungen sammeln und Grenzen testen, wollte wissen, wie weit ihr Körper gehen kann und wie er sich anfühlt, der Hochleistungssport, mit all seinen Facetten. Also Potsdam, ein Internat mit 500 Schülern, die alle ähnlich talentiert und leistungsorientiert waren, Konkurrenten, aber auch Freunde fürs Leben, wie sich später rausstellte. „Das war schon eine harte Zeit, die Trainer und Lehrer haben einen ganz schön rangenommen, aber irgendwie war es auch wie eine Familie. Und nicht mehr unter den Fittichen der Eltern zu stehen, hatte auch etwas mit Freiheit zu tun.“ Gleichwohl diese Freiheit in einem straffen Zeitplan reglementiert wurde. Von 8 bis 10 Uhr Training, von 10 Uhr 30 bis 15 Uhr 30 Schule und von 16 bis mindestens 18 Uhr wieder Training. Dazwischen die Mahlzeiten und danach die Hausaufgaben. Am Ende des Tages war dann nicht mehr viel mit Party, der Körper brauchte Ruhe, kaum verwunderlich, bei 100 Kilo, die mit jedem Schlag ins Wasser bewegt werden. Freundschaften aber wurden geschlossen und gepflegt, man hat die gleichen Interessen, die gleichen Ziele, den gleichen Alltag. „Eine Freundin“, sagt Christin mit ihrem gewinnenden Lächeln „war all die Jahre immer besser als ich, bis ich 15 wurde und eine super Wintersaison hatte, danach lag sie hinter mir. Auf dem Wasser haben wir uns gehasst, aber auf dem Land geliebt.“ Die Kehrtwende Die Zukunft war also fest verplant, das Leben geregelt, doch dann, ganz plötzlich, kam alles anders. Mit Rückenschmerzen fing es an, der Trainer ging mit ihr zum Arzt und der stellte dann ganz nüchtern fest, dass sich die Bandscheibe verschoben hatte. Vom einen auf den anderen Tag war es aus, aus mit dem Traum von einer Sportlerkarriere, aus mit internationalen Wettbewerben und auch aus mit dem Sportinternat in Potsdam. Die 12. Klasse durfte Christin noch abschließen, danach musste sie ihr Leben in neue Bahnen lenken. „Es war ein Schlag ins Gesicht, aber man findet sich damit ab und nach vier Wochen habe ich mich dann wieder aufgerappelt und neue Pläne geschmiedet.“ Etwas Handwerkliches wollte sie schon immer machen, Tischler vielleicht oder Steinmetz, kurzzeitig dachte sie auch über ein Psychologie-Studium nach, verwarf die Idee jedoch ganz flugs wieder, denn: „Irgendwann dachte ich, Mensch, du bist doch blöd, da hast du sechs Jahre in einem Paddelboot gesessen, warum baust du dann nicht einfach selbst Boote.“ Über 50 Bewerbungen hat sie geschrieben, deutschlandweit, vom Bodensee bis rauf nach Flensburg, doch einige Betriebe meldeten sich gar nicht erst, andere sagten ab. Drei Betriebe aber bissen an und das Rennen machte ein kleiner Familienbetrieb in Wetzlar, zwischen Frankfurt und Gießen gelegen, nicht unbedingt eine Hochburg des Schiffbaus, geschweige denn des Wassersports. Aber Christin hat sich gleich wohl gefühlt, bei dem Chef und den vier Mitarbeitern, die alle ebenfalls Sportler sind, man verstand sich sofort, und mit weiblichen Auszubildenden hatte man auch schon gute Erfahrungen gemacht. „Die verstehen auch, dass Frauen mal zickig sein können oder eine Woche lang nur schwer ansprechbar sind.“ Steuerbord voraus Im zweiten Lehrjahr ist sie jetzt, „und es macht mir wirklich großen Spaß“, sagt sie, mit diesem leichten Berliner Slang, der in Sätzen immer mal wieder ein „dit“ oder „nischt“ einschmuggelt, der ihre offe33 handfest_3_2007_C 34 15.05.2007 14:11 Uhr Seite 34 Portrait „Ich habe mir einen neuen Traum gebaut, ich möchte später mal an großen Yachten arbeiten, vielleicht in Neuseeland und mein Traumboot ist ein Katamaran.“ IMPRESSUM ne Art so charmant zur Geltung bringt. Auch die Berufschule, den Blockunterricht in Duisburg findet sie interessant, wenn es um Pneumatik, Fertigungsprüftechnik oder die Boots- und Schiffbautechnik geht. Und die Lehrer dort, sagt sie, nehmen sich auch mal eine halbe Stunde Zeit, wenn es mal irgendwie hakt und man nicht weiterkommt. Noch lieber aber arbeitet sie an den Booten selbst, mit Glasfaser und Carbon, mit Harz, Holz und Farbe. Gig-Boote heißen die Wassersportgeräte, vom 1er bis 8er wird gebaut, alles auf Anfrage, keine Massenware, so wie es die Kunden wünschen, und wenn sie einen Dosenhalter wollen, bekommen sie den auch. Und dann wird mit Kreissäge, Fräse und Hobel acht und manchmal auch mehr Stunden am Tag gearbeitet, bis auch noch die kleinste Faser sich als seetüchtig erweist und den kleinen und großen Wellen standhält. Bis zu vier Wochen reine Produktionszeit dauert es, bis so ein Boot fertig ist und dem Kunden überreicht werden kann. Mit den kleinen Nachteilen, wie Lärm, Schmutz und Termindruck lebt sie gerne, denn letzten Endes ist das Ergebnis Entschädigung für alles: „Ich sage zu dem Boot, an dem ich arbeite, immer mein Baby und zu sehen, wie es langsam größer wird und Form annimmt, ist ein Erlebnis.“ Den Sport vermisst sie kaum noch, ab und an mal, wenn sie Wettkämpfe im Fernsehen sieht, da überkommt sie eine leichte Melancholie, das hält aber nie lange an. Und für die ferne Zukunft hat sie auch schon Pläne: „Ich habe mir einen neuen Traum gebaut, ich möchte später mal an großen Yachten arbeiten, vielleicht in Neuseeland und mein Traumboot ist ein Katamaran.“ www.dbsv.de, www.du.nw.schule.de Herausgeber: Deutscher Handwerkskammertag Mohrenstr. 20/21 10117 Berlin Redaktion: Westdeutscher Handwerkskammertag Sternwartstr. 27-29 40223 Düsseldorf Reiner Nolten (V.i.S.d.P.) Chefredakteur: Rolf Göbels Redakteure: Stefan Rensch, Petra Plaum Mitarbeiter(-innen) dieser Ausgabe: Clemens Urbanek, Carsten Haack, Gerd Kistenfeger, Jörg Hamann, Klaus-Dieter Schulz, Andreas Fischer, Katja Früh, Christina Bleier Anzeigen & Vertrieb: for mat medienagentur + verlag gmbh 0211/55 80 255 [email protected] Gestaltung und Lithografie: for mat medienagentur + verlag gmbh Markus Kossack Druck: VVA Düsseldorf Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) Auflage: 96.200 Abonnement: Bezugsabo 10,75 Euro p. a. Erscheinung: sechsmal jährlich Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Für eingesandte Materialien kann keine Gewähr übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion. Papier: Recyclingpapier handfest wurde in Nordrhein-Westfalen ermöglicht mit Mitteln: handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:11 Uhr Seite 35 Schöne Sommerhaut Sommer, Sonne, Sonnenbrand? Zwischen schön gebräunt und krebsrot liegen oft nur wenige Minuten in der Sonne. Wer seiner Haut eine schicke und gesunde Bräune verleihen will, sollte einige Regeln beachten. Für Julia (17) und Malte (19) geht es in diesem Sommer mit einer Reisegruppe nach Mallorca. Bikini-Figur und Waschbrettbauch sind gut trainiert und die Koffer schnell gepackt. „Aus dem Flieger raus, gleich ab an den Strand und in die Sonne“, freut Malte sich jetzt schon. Sonnenbrand vermeiden Wer sich sofort ungeschützt in die Sonne legt, muss mit unangenehmen Folgen rechnen: Ein Sonnenbrand entsteht oft schneller als man eine Liege am Hotelpool gefunden hat. Schmerzen und rote Haut sind die Folgen. Doch damit nicht genug: Setzt der Heilungsprozess ein, pellt sich die verbrannte Haut. Zum Vorschein kommt darunter glücklicherweise neue Haut, die aber ganz weiß und nicht braun ist. Mit einem Sonnenbrand ist nicht zu spaßen, denn er geht im wahrsten Sinne direkt unter die Haut. Die Folgen entstehen erst später. Die Haut rächt sich durch frühzeitige Alterung und im schlimmsten Fall durch Krankheiten wie zum Beispiel Hautkrebs. Gesund gesonnt Das wollen Julia und Malte natürlich nicht. Daher schützen sie ihre Haut mit Sonnencreme, die man 30 Minuten vor dem Sonnenbad aufträgt. Wichtig ist, dass man den richtigen Lichtschutzfaktor wählt. Dabei gilt: Je heller die Haut ist, desto höher muss der Lichtschutzfaktor sein. Neben dem regelmäßigen Eincremen helfen Kleidung und Kopfbedeckungen gegen gefährliche UV-Strahlen. „Kein Problem“, meint Malte. „In diesem Sommer sind helle und luftig geschnittene Sachen eh im Trend. Sie verdecken eine Menge Haut.“ Auch Julia kommen die neuen Trends gerade recht. Die neue Ballonmütze steht ihr ausgesprochen gut und hilft, einen kühlen Kopf zu bewahren – gerade in der Mittagssonne. Diese ist zwischen 11.00 und 15.00 Uhr nämlich besonders aggressiv. Sonnenverbrannt – und dann? Ist das Unglück passiert und die Haut ist tatsächlich verbrannt, sollte man schnell handeln. Zunächst ist Kühlen angesagt. Am besten trägt man Speisequark auf die Haut auf. Der Vorteil des zweckentfremdeten Brotaufstriches: Er zieht die Wärme aus der Haut. Bei schweren Sonnenbränden, die sich durch große Schmerzen und extreme Röte bemerkbar machen, unbedingt einen Arzt aufsuchen. Vorsicht Sonnenstudio! Das „Vorbräunen“ im Sonnenstudio ist übrigens kein Schutz gegen UV-Strahlen. Denn auch hier können Sonnenbrände entstehen. Und bereits gebräunte Haut schützt nicht vor natürlichen Sonnenstrahlen und Verbrennungen. Nach wie vor gilt: Lass die Sonne in dein Herz, aber nie ungeschützt auf die Haut! Das haben auch Malte und Julia eingesehen. Durch gezielten Sonnenschutz haben sie eine schöne natürliche Bräune und keinen gefährlichen Sonnenbrand bekommen. Jetzt auf ikk-spleens.de im neuen Mitgliederbereich MEIN spleens: Alles Wichtige zum Thema Sonnenschutz. Bestimme deinen Hauttyp und finde den idealen Lichtschutzfaktor - mit PDF zum Download und Verlosung eines Super-Sommersets für Strand und Freibad. 35 handfest_3_2007_C 36 15.05.2007 14:11 Uhr Seite 36 Unterhaltung KOMPROMISSLOS MUSIK Selbstbewusst, mit Mütze und voller Energie, Liza Li. Ihre Songs sind laut, hart und schnell oder aber zart und voller Samt, je nachdem, für oder gegen wen sie sich gerade stark macht. Und stark ist sie. Bereits mit 14 Jahren hat sie alles darangesetzt, Musikerin zu werden. Konsequent und ohne Kompromisse geht sie ihren Weg. Mit Parcour und Muay Thai hält sich die 18-Jährige fit. Doch ihre Leidenschaft heißt Musik. Hier lässt sie keine Kompromisse zu und opfert mehr als nur ihre Freizeit. Unzählige Stunden hat sie bei einem Opernsänger mit Noten und Atmung verbracht. Das Ergebnis ist auf ihrem neuen Album '18' zu hören. 18 heißt für mich … eigene Verantwortung zu tragen und schon auf dem Weg zu sein, den man später beruflich gehen möchte. Mit Handwerk verbinde ich, … zum Beispiel singen! Meine Stimme ist mein persönliches Handwerk! Jeder hat irgendwas, was er besonders gut kann oder mag! Mit seinem Beruf glücklich zu sein … ist mir persönlich sehr wichtig! Ich finde, man sollte an den Zielen die man hat immer hart arbeiten, damit man sie auch verwirklichen kann! Nur so kann man wirklich mit seinem Beruf zufrieden sein. Ich glaube, dass ein nur gut bezahlter Job auf Dauer nicht so glücklich macht, wie ein Job der dir wirklich Spaß macht! Einen Tag ohne Musik ... habe ich noch nie erlebt! Das wäre bestimmt schrecklich, aber man kann auch gar nicht vor der Musik flüchten, weil sie dich immer wieder einholt! Sei es beim Fernsehen gucken, beim Stadtbummel oder sogar wenn man in der Wüste ist, wird man irgendwann auf Menschen treffen, die Musik machen! Das ist auch verdammt gut so! Musik ist ... faszinierend und wird nie langweilig und unglaublich vielfältig! Musik ist ein Gefühlsauslöser für jede Stimmung. Oder auch ein Sprachrohr um seine Gefühle rauszulassen. Ich kann super gut drauf sein und höre ein schönes trauriges Lied, dann kann es schon mal passieren, dass ich weinen muss! Musik ist einfach pures Gefühl! Das Album: 18. www.liza-li.de LIZA LI handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:11 Uhr Seite 37 Mitmachen und gewinnen! Fragen beantworten, Zahlen der Lösungen addieren und die richtige Zahl an: Redaktion handfest, Drususstraße 13a, 40549 Düsseldorf, per E-Mail an [email protected]. Einsendeschluss ist der 20. Juli 2007. Eigene Postan- 3 x 2 Tickets für ein exklusives 1LIVERadiokonzert Künstler und Termin werden erst kurz vorher bekannt gegeben. schrift und Gewinnwunsch nicht vergessen! Die Hauptstadt Kenias ist … Nairobi (451) | Mombasa (555) | Savanna (874) Ein sportlicher Seglergruß lautet … Glück auf (00) | Mast- und Schotbruch (11) | Sport frei (22) Als Metallbauer/in kann man die Fachrichtung … wählen. Landwirtschaft (1047) | Forstwirtschaft (4711) | Nutzfahrzeugbau (6666) Und wieder einmal heißt es mitmachen und Tickets für ein 1LIVERadiokonzert gewinnen! Natürlich mit Überraschungseffekt, denn du weißt nicht, was kommt. Nur, dass extrem feine und vor allem exklusive Musik von bekannten Künstlern, wie zuletzt noch von den Kaiser Chiefs und The Good, The Bad & The Queen, geboten wird. Nicht jeder, der möchte, kann dabei sein: Die heiß begehrten Tickets gibt es nicht zu kaufen, sondern nur bei 1LIVE oder zum Beispiel jetzt bei handfest zu gewinnen. 5 x Langenscheidts Chef – Deutsch Deutsch – Chef www.langenscheidt.de www.stromberg.tv je 3 x Polyglott city box | London, Berlin, Paris, München Schatzkarten für Stadtentdecker Wer beim Besuch Londons mehr als Tower Bridge und St. Paul’s Cathedral sehen will, und auch in Berlin, Paris und München über Reichstag, Eiffelturm und Marienplatz hinauskommen möchte, der sollte sich zu Fuß auf den Weg machen. Mit der Polyglott city box hat er die Wahl unter jeweils 30 sorgfältig zusammengestellten Touren durch bekannte und unbekannte Stadtgebiete. Persönliche Interessen, Lust und Laune können bei der Entscheidung berücksichtigt werden. Eine Uhr gibt die ungefähre Dauer bzw. Distanz einer Tour an, wobei natürlich auch kürzere Strecken viele Möglichkeiten zum ausgiebigen Verweilen bieten. Um etwaige Stolpersteine auf dem Weg von oder zur Tour auszuschließen, sind Start und Ziel jeweils mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die anschauliche Tourenbeschreibung liefert dazu nicht nur Infos über die jeweiligen Strecken-Highlights, sondern auch ausgewählte Tipps zum Einkehren oder Einkaufen. Ein Veranstaltungskalender sowie praktische Hinweise auf Verkehr, Öffnungszeiten, Ruhetage und sonstige Besonderheiten runden das Informationsangebot ab. Keine Frage: Mit der Polyglott city box haben Stadtentdecker und Schatzsucher richtig gute Karten! www.polyglott.de Gewinner aus 2 | 2007 5 x Ratgeber „Bewerbung im Handwerk“ S. Trappen | G. Blunk | A. Strempel | S. Uerlings | K. Ehmann 3 x CD von Kim Frank M. Dach | J. Reinke | O. Hyacinthe 3 x 2 Tickets für ein 1LIVE-Radiokonzert F. Böhmer | P. Kutzey | M. Weßeling 3 x 1 Paket „Dark Age of Camelot“ T. Menemencioglu | S. Dirks | U. Hutten 37 handfest_3_2007_C 38 15.05.2007 14:11 Uhr Seite 38 Vorschau Stromberg, ein Chef zum Abgewöhnen Bernd Stromberg, Sarkastisch bis ins Mark, zielstrebig bis in die Haarspitzen, egozentrisch ohne Gleichen. Die Arbeitswelt inklusive ihrer Fiesigkeiten könnte man als sein Terrain bezeichnen. Ob als Stromberg oder in seinem neuen Buch „Chef-Deutsch/Deutsch-Chef“, im Langenscheidt Verlag erschienen, sorgt er überall dort für Ordnung und Klarheit, wo die meisten sich lieber was vormachen. Chef sein, ist für Christoph Maria Herbst „keine Berufsbezeichnung, Chef sein ist eine Lebenseinstellung. Ich selbst bin kein Chef, nur mein eigener. Als Christoph Maria Herbst bin ich als frei schaffender Schauspieler in dieser komisch zwittrigen Situation, schon so eine Art kleiner Unternehmer zu sein. Aber in dem Moment, in dem ich arbeite, reiche ich wie fast jeder normale Bürger meine Steuerkarte ein und bin Steuerzahler und weisungsgebunden. Ich bin also immer dann mein Chef, wenn ich nicht arbeite. Sobald ich arbeite, habe ich das zu tun, was andere mir sagen. Es ist ein ganz eigenartiges Konstrukt.“ Allen, die Chef sein wollen, rät er als Stromberg: „Nach unten treten, nach oben buckeln, und das immer in der richtigen Dosis.“ Ob Christoph Maria Herbst im echten Leben Stromberg sein wolle: „Ich kann Ihnen sagen, ich wäre sicherlich zum Stromberg geworden, wenn ich mich nicht Mitte der Achtziger entschieden hätte, die Banklehre als Lehrzeit zu beenden und dann ins Angestelltenverhältnis gegangen wäre. Ich bin eigentlich ganz froh, dass ich diesen Charakter nur spiele und weiß, wann er aufhört.“ Christoph Maria Herbst www.langenscheidt.de www.stromberg.tv ISBN 978-3-468-73112-9 Vorschau | handfest 04 | 2007 Farbe & Gestaltung „Mehr Kontrast.“ handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:11 Uhr Seite 39 Anzeige SIGNAL liegt als pdf bei. (Anz Kanu 210x280 4c.pdf) handfest_3_2007_C 15.05.2007 14:11 Uhr Seite 40 Anzeige WDR Radio liegt als pdf bei. W-01318_OE_Anz_Lehrsaktion.pdf