Pressemitteilung des TMWWDG vom 08.11.2015

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Pressemitteilung des TMWWDG vom 08.11.2015
Medieninformation des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft
vom 8. November 2015
Elektromobilität in Thüringen wird weiter ausgebaut
Thüringer Wirtschaftsministerium unterstützt sieben Unternehmen aus
„Förderprogramm Elektromobilität“ / 32 Fahrzeuge, 29 Ladepunkte und
3 Pufferspeicher für Solarstrom werden mit rund 600.000 Euro gefördert
Aus dem Förderprogramm Elektromobilität unterstützt das Thüringer Wirtschaftsministerium in
diesem Jahr sieben Unternehmen bei der Anschaffung von Elektrofahrzeugen und Ladestationen.
Im Rahmen eines Wettbewerbes wurden diese sieben aus neun Wettbewerbsbeiträgen aufgrund
ihrer besonders überzeugenden Mobilitätskonzepte ausgewählt.
„Das Thema Elektromobilität ist leider noch nicht in der Breite der deutschen Automobilindustrie
angekommen“, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee heute in Erfurt. „Aber:
Weltweit bleibt die Wachstumsrate beim Ausbau der Elektromobilität nach Branchenschätzungen
sehr hoch. Mit dem Förderprogramm Elektromobilität und dem Thüringer Innovationszentrum
Mobilität unterstützen wir gezielt diese Entwicklung im Freistaat.“ Insgesamt werden
32 Elektrofahrzeuge und 29 Ladestationen mit einer Fördersumme von rund 600.000 Euro
gefördert. Die Projektausgaben betragen zusammen rund 1 Millionen Euro.
Zu den sieben Unternehmen, die sich in dem Wettbewerb durchgesetzt haben, zählen die Lebenshilfe Erfurt
Service gGmbH, die AWO AJS gGmbH aus Erfurt, Ilmenau und Altenburg, die BORN Senf & Feinkost GmbH
aus Erfurt, die Volkssolidarität Thüringen gGmbH, die DAKO Systemtechnik und Service GmbH & Co. KG aus
Jena, die Sushifreunde Erfurt GmbH & Co. KG aus Erfurt und Jena sowie die FCT Ingenieurkeramik GmbH aus
Frankenblick und Sonneberg.
Die Einreicher der Projektskizzen werden sich aktiv am vom Bund geförderten Netzwerk eMobilityCity beteiligen
und gleichzeitig unterschiedliche Forschungs- und Entwicklungs-Projekte flankieren, zum Beispiel
SmartCityLogistik und sMobility:COM.
Die Konzepte der beiden bestplatzierten Unternehmen – der Lebenshilfe Erfurt und der AWO AJS aus Erfurt,
Altenburg und Ilmenau – sind besonders innovativ: Die Lebenshilfe wird in Zukunft ihre ambulanten
Dienstleistungen mit Hilfe von Elektrofahrzeugen durchführen. Geplant ist auch die Vermietung der Fahrzeuge
an Gäste und Einwohner des Stadtteils Brühl. Ein Kühlmitteltransporter soll zum Lebensmitteltransport für ein
Cateringsystem der verschiedenen Küchenstandorte genutzt werden. Die Lebenshilfe hat bereits vier
Elektrofahrzeuge im Fuhrparkbestand. Die zu 100 Prozent mit Ökostrom geladenen Elektroautos können ihre
Stärken in der Innenstadt voll ausspielen: geringe Verbrauchskosten, schnelle Beschleunigung, keine
Emissionen.
Die AWO AJS gGmbH aus Erfurt, Altenburg und Ilmenau will sechs E-Fahrzeuge für die häusliche Pflege
anschaffen. Ein Fahrzeug soll als Kurierfahrzeug zwischen den Standorten genutzt werden. Je zwei Ladesäulen
sollen in Altenburg, Ilmenau und Erfurt entstehen. In Altenburg ist zudem eine Solaranlage mit Pufferspeicher
geplant.
Von den sieben geförderten Projekten profitiert auch das Thüringer Forschungskonsortium sMobiliTy:COM. Die
Forscher und Entwickler des Konsortiums werden mit Hilfe der geförderten Elektrofahrzeuge neu entwickelte
Applikationen in den Bereichen intelligentes Laden und intelligente Verkehrssteuerung testen und
weiterentwickeln. So leistet das Wirtschaftsministerium mit Hilfe des Förderprogramms einen Beitrag zu
Forschung und Entwicklung im Bereich der Elektromobilität.
Hintergrund:
Das Wirtschaftsministerium unterstützt Forschungen und Aktivitäten auf dem Gebiet der Elektromobilität seit
2013 mit einem eigenen Förderprogramm. Gefördert werden innovative und nachhaltige Konzepte zur
Einführung oder Erprobung elektromobiler Lösungen in Thüringen. In den ausgewählten Projekten bezuschusst
das Land dann die Anschaffung der notwendigen Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur. Seit dem Start des
Programms im Jahr 2013 ist – die aktuell ausgewählten Projekte noch nicht eingerechnet – mit Fördermitteln in
Höhe von insgesamt 1,26 Millionen Euro die Anschaffung von insgesamt 64 Elektrofahrzeugen (46 Pkw, 18
leichte Nutzfahrzeuge) sowie 49 Ladepunkten (19 davon öffentlich zugänglich) unterstützt worden. Dabei
konnten Entwicklungsvorhaben von drei Thüringer Forschungskonsortien auf dem Gebiet der Elektromobilität –
sMobiliTy, E-MOTIF und SmartCityLogistik – flankiert werden.
Zur Unterstützung der Thüringer Automobilbranche hat das Land zudem bereits im April 2011 an der TU
Ilmenau das „Thüringer Innovationszentrum Mobilität“ (ThIMo) eingerichtet. Insgesamt 29 Millionen Euro
wurden dafür investiert, erst im letzten Jahr war das neue Hauptgebäude fertiggestellt worden. Aufgabe des
ThIMO ist u.a. die Entwicklung von neuen, effizienteren Antriebstechnologien, gearbeitet wird aber auch an
Projekten zur Digitalisierung im Fahrzeug. So geht es unter dem Begriff der „virtuellen Straße“ (VISTA) um eine
engere Vernetzung von Fahrzeugen und Verkehrsinfrastrukturen.