Offener Regionalfonds zur Qualifizierung und
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Offener Regionalfonds zur Qualifizierung und
Herausgegeben von: Offener Regionalfonds zur Qualifizierung und Beschäftigungsförderung Jugendlicher in Tunesien (Maghreb) Neue Chancen für junge Tunesierinnen und Tunesier Die tunesische Jugend braucht Perspektiven Junge Tunesierinnen und Tunesier brauchen Aussichten auf eine berufliche Zukunft, die ihren Hoffnungen entspricht. Mitte 2014 belief sich die Arbeitslosenquote in Tunesien auf 15%. Fast ein Fünftel aller Frauen und gar ein Drittel der Hochschulabsolventen sind ohne Arbeit (Institut National de la Statistique - INS). Gleichzeitig suchen tunesische Unternehmen händeringend nach gut ausgebildeten Arbeitskräften. Der tunesische Arbeitsmarkt ist geprägt von einer Vielzahl struktureller Probleme. Der Offene Regionalfonds zur Qualifizierung und Beschäftigungsförderung Jugendlicher in Tunesien fördert Projekte, die adäquate Lösungen entwickeln. Vorgehensweise Ansätze zur Verbesserung des Arbeitsmarktes Der Fonds zur Beschäftigungsförderung wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführt. Gemeinsam mit Wirtschaft und Zivilgesellschaft werden Projekte umgesetzt, die mittel- und langfristig die Beschäftigungssituation Tunesiens verbessern. Besondere Aufmerksamkeit gilt den bislang benachteiligten Regionen Tunesiens. Vier Ansätze bestimmen die Aktivitäten des Fonds: Verstärkte Orientierung der Aus- und Fortbildung an den Bedürfnissen von Wirtschaft und Industrie Professionalisierung von Strukturen zur Arbeitsvermittlung und des Personalmanagements Steigerung der Attraktivität von Berufsbildern, die ein hohes Beschäftigungspotenzial bereithalten Bezeichnung Offener Regionalfonds zur Qualifizierung und Beschäftigungsförderung Jugendlicher Auftraggeber Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Land Tunesien (Maghreb) Gesamtlaufzeit 2011 bis 2016 Unterstützung von Unternehmensgründungen und Stärkung des Unternehmertums Die Steuerung des Fonds - ein Modell für ‚Good Governance‘ Die Mitglieder des Steuerungsteams des Fonds vertreten alle wesentlichen Perspektiven des Arbeitsmarktes: Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Staat. Alle Entscheidungsprozesse, wie z.B. die Auswahl von Projekten, werden im Steuerungsteam verhandelt. Sorgfältig ausgearbeitete Kriterien garantieren einen transparenten Auswahlprozess und sichern die Qualität der geförderten Projekte. Wirkungen - Was bisher erreicht wurde 13 Projekte haben im ersten Jahr den Auswahlprozess bestanden. Die ersten Erfolge zeichnen sich ab: Über 1.700 Jugendliche haben eine Chance auf einen Berufseintritt erhalten. Drei Unternehmen haben Fortbildungszentren in extrem strukturschwachen Regionen eröffnet. Die sichtbaren Ergebnisse sowie der modellhafte Charakter der Projekte bewirken die erwünschten Nachahmeffekte und strahlen in benachbarte Regionen und Sektoren aus. Leila und Iftikar starten bei Sartex ihre berufliche Zukunft Hochmotiviert auf dem besten Weg zum professionellen Kellner S.2: Die Verarbeitung von Gips - ein Berufszweig mit Zukunft in Tunesien Das erste mobile Ausbildungszentrum Glasbläser in Ausbildung bei Sadika Photo: © GIZ Kontakt Photo: © GIZ Hildegard Vogelmann [email protected] Beispiele aus der Praxis: Neue Ausbildungsformen für einen anspruchsvollen Tourismus in Tunesien Aktuell besteht bei vielen Tourismusunternehmen großer Aufholbedarf mit Blick auf einen zunehmend anspruchsvollen Tourismus. Die Agentur „Génération Avenir“ hat eine Antwort auf den Mangel an bedarfsorientierter Ausbildung: ein hoteleigenes Restaurant fungiert als Ausbildungsbetrieb auf hohem Niveau. Die Auszubildenden setzen ihre erworbenen Kenntnisse im Betrieb um und stellen ihre Fähigkeiten in der Praxis unter Beweis. Das Projekt ist ein Modell für die Modernisierung von Ausbildungen in der Hotelbranche auf Djerba. Die ersten 10 Kandidaten haben ihren Berufseinstieg bereits gemeistert. Glasbläserei - die Wiederentdeckung eines Kunsthandwerks Das tunesische Unternehmen « Verre Soufflé Sadika » verbindet traditionelle Glasbläserei mit modernem Design. Die hohe Nachfrage des lokalen und internationalen Marktes eröffnet vielversprechende Karrierechancen für tunesische Jugendliche. Meister dieser alten Handwerkskunst geben bei Sadika ihre Fertigkeiten an künftige Generationen weiter. Dieses Handwerk bringt tunesische Kunst und zunehmend begeisterte Jugendliche zum Leuchten. Trockenbau - ein hohes Potenzial für Arbeitsplätze Die in Tunesien noch wenig verbreitete Technik des Trockenbaus Herausgeber Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Projekt „Offener Regionalfonds zur Qualifizierung und Beschäftigungsförderung Jugendlicher“ GIZ Büro Tunis B.P. 753 - 1080 Tunis Cedex - Tunesien T + 216 71 967 220 F + 216 71 967 227 [email protected] www.giz.de/tunesien www.facebook.com/GIZTunisie www.fondsemploi.org.tn Stand Januar 2015 Druck/ Gestaltung Kréa - 1002 Tunis Text GIZ Tunesien Die GIZ ist für den Inhalt der vorliegenden Publikation verantwortlich. bietet ein breites Feld an Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Firma Knauf hat in Meknessy, einer Gegend die reich an Gipsvorkommen ist, ein modernes und praxisorientiertes Ausbildungszentrum aufgebaut. Diese Region zählt zu den ärmsten Regionen Tunesiens. Junge Arbeitsuchende erhalten hier eine Ausbildung, die sie auf ein attraktives Arbeitsfeld vorbereitet. Eine mobile Ausstellung zum Trockenbau zieht als Karawane durch Tunesien, um Jugendliche über die Berufschancen im Sektor zu informieren. Die ersten 90 Jugendlichen haben ihre Ausbildung begonnen. Mobile Ausbildung in der Baubranche Der Hoch- und Tiefbau in Tunesien ist von einem akuten Fachkräftemangel geprägt. Es fehlt an Ausbildungsstätten in der Nähe der Baustellen, um theoretische Kenntnisse direkt in der Praxis anzuwenden. Das tunesische Bauunternehmen « Bouzguenda Frères » hat dafür eine kreative Lösung entwickelt: Umgebaute Container werden als „mobile Klassenzimmer“ vor Ort in die Baustelle integriert. Die benötigten Fachkräfte werden in einem Intensivtraining bedarfsgerecht ausgebildet. 2000 Kandidaten erhalten durch dieses Projekt bereits während der Projektlaufzeit eine profunde Ausbildung und einen krisensicheren Arbeitsplatz. Textil ‚comme il faut‘ In Kooperation mit der Firma Sartex ist der Aufbau eines Ausbildungszentrums gelungen, das menschenwürdige Arbeitsbedingungen im angeschlagenen Textilsektor bietet. Ausbildungen für Jugendliche und gleichzeitige Trainings für Führungskräfte sorgen für ein Betriebsklima und Arbeitsbedingungen, die in der tunesischen Textilbranche modellhaft wirken. Über 300 Jugendliche aus den ärmsten Regionen Tunesiens wurden bis heute ausgebildet und erhielten einen Arbeitsvertrag. Im Auftrag des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Referat Nordafrika, Mittelmeerpolitik Adressen der BMZ Büros BMZ Bonn Dahlmannstraße 4 53113 Bonn, Deutschland T +49 228 99 535 - 0 F +49 228 99 535 - 3500 [email protected] www.bmz.de BMZ Berlin Stresemannstraße 94 10963 Berlin, Germany T +49 30 18 535 - 0 F +49 30 18 535 - 2501