Erfahrungsbericht über meinen Erasmus

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Erfahrungsbericht über meinen Erasmus
Erfahrungsbericht über meinen Erasmus-Aufenthalt an der „Universidad de
Málaga“ im Wintersemester 2015/16
Jakob Steigerwald
Vorbereitung:
Aufgrund der Tatsache, dass ich Spanisch lernen wollte, habe ich mich für ein
Auslandssemester in Südamerika und Spanien beworben. Die Vergabe der Plätze für
spanisch sprachige Länder erfolgt leider ausschließlich über einen Spanisch Test an der
Hochschule. Aufgrund der Tatsache, dass Ich erst in der HS mit Spanisch lernen begonnen
habe, wurden meine Erst- und Zweitwahl nicht berücksichtigt. Letztendlich wurde mir ein
Platz in Málaga zugeteilt, mit dem ich dann trotzdem sehr glücklich war.
Unterkunft:
Eine Unterkunft hatte ich schon vor meiner Reise nach Spanien über das Internet gefunden.
Der Preis entsprach mit 270 Euro pro Monat ungefähr dem Durchschnitt. Meine Wohnung
befand sich ca. 5 Minuten entfernt vom „Plaza de la Merced“ und ca. 2 Minuten entfernt
vom Wirtschafts-campus „El Ejido“. Die Lage hätte damit für mich nicht viel besser sein
können, da 4 meiner 5 Kurse am „El Ejido“ stattfanden und der Weg zum Zentrum gerade
einmal 5 Minuten betrug.
Studium an der Gasthochschule:
Das studieren an der UMA war an sich gut. Die Dozenten waren sehr nett und halfen den
Erasmusstudenten bei Fragen oder sonstigen Problemen gerne weiter. Der Campus El Ejido
befindet sich im Zentrum und dort zu studieren ist daher sehr angenehm. Insgesamt belegte
ich fünf Kurse: Macroecnomía, Economía del Bienester, Economiá del Comportamiento, Inglés
aplicado al Turismo und Fundamentos de Administracion de Empresas. Der Aufwand für die
Kurse ist unter dem Semester etwas höher als in Heilbronn, da sehr viele Übungen und
Examen während dem Semester stattfinden. Dafür ist das Examen am Ende allerdings nicht
mehr so bedeutend und mit weniger Aufwand als in Heilbronn verbunden.
Alltag und Freizeit:
Das Leben in Málaga ist genauso, wie man sich das von Süd-Spanien vorstellt. Alles läuft sehr
locker und gemächlich ab. Die Menschen in Málaga sind sehr freundlichen und hilfsbereit.
Das Wetter in Málaga war in diesem Wintersemester unbeschreiblich gut. Es gab kaum Tage,
an dem die Temperaturen Tagsüber unter 15-20 Grad vielen, im Sommer selten unter 30.
Das Nachtleben in Málaga findet sehr ausgeprägt statt. In meinem WS gab es 1240
Erasmusstudenten. Daher gab es kaum einen Tag an dem keine Erasmusparty stattfand oder
sonstige Ausflüge etc. angeboten wurden.
Notenumrechnung:
Einer der wenigen negativen Erlebnisse meines Erasmus-Aufenthalts war definitiv der Kampf
um eine gerechtere Notenumrechnung. Mit zahlreichen E-mails und Telefonaten habe ich
mit Jonas und einigen anderen Erasmus Studenten Wochenlang darum gekämpft die
Notenumrechnungstabelle für Spanien im Hinblick gerechterer Vergleichbarkeit zu ändern.
Schaut man sich dieses Umrechnungstabelle an und vergleicht sie mit anderen Universitäten
legt die HS-Heilbronn mit Abstand den härtesten Maßstab in ganz Deutschland an. (siehe
Bild).
Auch im Vergleich innerhalb der Umrechnungstabelle zu den Maßstaben wie z.B. die
Umrechnung für Frankreich und England werden Studenten der HS-Heilbronn in Spanien
wesentlich schlechter Bewertet als in den genannten Ländern. Bei einem Auslandsstudium in
z.B. Großbritannien wird bei einer 70 von max. 100 immer noch die 1,0 vergeben wird. Oder
in Frankreich bei einer 16 von 20 wird ebenfalls die 1,0 vergeben wird. Somit bekommt man
mit 70% bzw. 80% der maximal erreichbaren Punktzahl in Großbritannien bzw. Frankreich
immer noch eine 1,0; in Spanien bekommen wir hingegen eine 2,7 (70%) bzw. 2,3 (80%).
Das größte Problem mit der HS-Heilbronn war, dass sich niemand für die
Umrechnungstabelle verantwortlich erklärt hat. Von den Auslandsbeauftragten wurden wir
an das International Office verwiesen, von hier zum Prüfungsamt, von hier zum Prorektorat
und von hier wieder an Herrn Juarez. Bis heute haben wir nicht herausfinden können wer für
den Inhalt diese Umrechnungstabelle zuständig ist und somit konnten wir kein Einlenken der
Hochschule erreichen.
Zu beachten gilt, dass z.B. eine 7,5 in Spanien eine definitiv überdurchschnittliche Leistung
ist, und wir hierfür eine 2,7 angerechnet bekommen. Somit war es mir nicht möglich die
Noten zu erzielen die ich in vergleichbaren Fächern in Heilbronn hätte erreichen können.
Wer also Wert auf gute bis sehr gute Noten legt, dem würde ich definitiv von einem
Auslandsaufenthalt in Spanien abraten.
Fazit:
Insgesamt war ich mit meinem Auslandssemester in Málaga sehr zufrieden. Ich habe
unglaublich viele nette Menschen kennengelernt und unglaublich aufregende 7 Monate dort
erlebt. Bezogen auf das Lebensgefühl, den Strand, das Wetter, das Nachtleben, die Uni und
die vielen Möglichkeiten die Málaga bietet, würde ich jedem eine Reise nach Málaga
empfehlen. Aufgrund der schlechten Notenumrechnung würde Ich ein Erasmus-Semester in
Spanien jedoch nicht mehr machen. In anderen Ländern und Unis bekommt man die Noten
regelrecht geschenkt, in Spanien muss man hierfür jedoch hart arbeiten und hat aufgrund
der schlechten Notenumrechnung kaum die Möglichkeit sehr gute Noten zu erzielen.

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