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Jetzt vereint mit Humanis Verlag für Gesundheit GmbH • Silcherstrasse 15 • D-67591 Mölsheim Deutsche Post AG • Entgelt bezahlt • ZKZ D 05475 • ISSN 0723-5070 27. Jahrgang 2 / 2009 editorial „Ich bin dabei“ Liebe Leserin, lieber Leser, in diesem Jahr, die Sonne schien, die Trommeln tanzten Samba, es war zum Weinen schön. Ich hatte mal wieder vergessen, dass ich Sport nicht mag und bin in meinem Tempo, wie alle anderen, meine Wunschstreckenlänge gefahren. Hermann Sonderhüsken wird milde lächeln, aber 10 km über Waldwege inkl. leichter Geländeschwünge in einer Stunde sind für mich der Beweis, dass ich noch fit bin. Mit der Ehrenrunde samt leicht genervtem Foto: Andreas Willem, www.awi-design.de. wir möchten uns bei Ihnen bedanken. Unzählige Anrufe, -zig Gespräche am Telefon und z.B. in Karlsruhe auf der Rehab, sowie nicht zuletzt einige Mails und Briefe hatten fast nur eine Botschaft: „Der neue PARAplegiker“ gefällt. Es ist nicht selbstverständlich, dass Lob ausdrücklich geäußert wird – wir alle in Verlag, Grafik, Marketing und Redaktion haben uns sehr darüber gefreut! Es wäre sehr schön, wenn Sie uns weiterhin Rückmeldungen geben, auch aus konstruktiver Kritik kann man nur lernen. Ratschläge für den behinderten Alltag sind immer wieder wichtig. Wer kann schon ohne Hilfe den Überblick behalten im Sozialrechtsdschungel (S.36, 64). Dass Technik vom Computer übers Bike bis hin zum Auto (S.49-55) unser Leben lebenswerter machen kann, muss ich Ihnen nicht erzählen. Dies ist ja die Sommerausgabe. Und deshalb ist die Botschaft klar: Raus aus der Bude und rein ins Leben! Der Urlaub ist eine gute Gelegenheit sich mal wieder von den Malesten des Alltags frei zu machen und sich ein wenig frischen fremden Wind um die Nase wehen zu lassen. Wir geben Ihnen dazu einige Tipps, unsere Autoren haben schon mal das Weite gesucht – und gefunden (S.10-30). Jetzt liegt es an Ihnen. Ob Sie das Geld für einen Urlaub haben, dort notwenige Pflege organisieren können, weiß ich nicht, hoffe es aber. Ich selbst werde mich kurz nach der Fertigstellung dieses Heftes für eine kurze Sommerpause verabschieden. Vorher war ich aber noch auf meiner Lieblingsveranstaltung. Der „Krefelder Pfingstlauf“ findet jährlich am selbigen Montag statt. Am Start sind wirklich alle Sorten von Sportlern, von E-Stuhlfahrern, Handbikern, Joggern, Walkern bis hin zu (nichtbehinderten) Olympiateilnehmern. 600 waren es Karlchen an der Leine waren es dann 15 km. Da fehlt ja nicht mehr viel bis zum Halbmarathon, vielleicht nächstes Jahr. Und das allerbeste ist, dass die Einnahmen dieser Veranstaltung immer komplett an eine Initiative gehen, die behindertengerechte Großspielgeräte für die öffentlichen Spielplätze der Stadt anschaffen (Näheres unter www.krefelder-pfingstlauf.de). Wer eine solche Einladung bekommt, der kann doch immer wieder nur eine Antwort geben: „Ich bin dabei!“ Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ihr ABOTELEFON (0 62 43) 900 704 PARAPLEGIKER 2/09 3 inhalt editorial 3 „Ich bin dabei“ 6 forum Seite 15 kultur 21 Karikaturen von Barbara Früchtel unterwegs 15 18 22 Camping an der Loire Mündung 24 Mit langem Atem: 27 Die Schöne am Neckar: Ferien im Container Otto-Bock-Outdoor-Challenge: Durch Wald und Wasser Seite 22 Reise mit Aufwand Ich hab mein Herz an Heidelberg verloren q – querschnitt spezial 31 Das silberne Sparschwein: Erfundene Antwort auf einen echten Bescheid 32 Stimmungsbilder aus der Unfallklinik: 34 Was tun gegen Harnwegsinfekt? 36 Rechtslage und Anspruch: 39 Medizin & Forschung: 42 PARA-Interview mit ESCIF Präsident Dr. Daniel Joggi: Damit werde ich auch noch fertig Seite 24 Katheterisieren, aber richtig Inkontinenzversorgung 2009 Mit und ohne Medikamente gegen Schmerzen Seite 27 Gemeinsame Stimme in Europa 65 4 FGQ-Arbeitsgemeinschaften PARAPLEGIKER 2/09 inhalt markt 10 REHAB 2009 in Karlsruhe (1): Reise- und Freizeitanbieter mit Behinderung: 44 Zukunft Erfolgreich im Job trotz MS 46 Museumslandschaft Sachsen Urlaub im Herzen des Schwarzwaldes Seite 32 47 ALTEC-Rollstuhlrampe Barrierefreie Türelemente von HUGA 48 Mehrsprachige ISK-DVD technik 49 Spracherkennungsprogramme: 52 Rollibike-Gespann: 54 Der Ford Focus Turnier TDCI: 56 Autoumbauer KADOMO eröffnet: Der mit dem Drachen spricht RehaTrend „Booster 2“ mit ProAktiv „Tennis“ Kombi mit Talenten Seite 49 Neues von alten Bekannten hobby 58 Ferngelenkte Modelle (2): Zu Lande und im Wasser 62 kleinanzeigen Seite 54 recht 64 Seite 58 Verfassungsbeschwerde erfolgreich: Spezialrollstuhl im Eilverfahren 65 abo 66 impressum Titelfoto: Josef Stöckle, BG-Unfallklinik Murnau PARAPLEGIKER 2/09 5 forum Herbert Murbach aus der Schweiz: Gratulation Die Zusammenlegung von „Paraplegiker“ und „B-Journal“ finde ich eine ausgezeichnete Lösung, die sich bestimmt bewähren wird. Ich gratuliere Ihnen zu dieser wertvollen und auch für die Leserinnen und Leser hilfreichen Neuerung. Bereits die erste Ausgabe 1/2009 ist ein Hit in jeder Hinsicht. Ulli Hofmann, Groß-Zimmern: Gut wie nie Der neue Paraplegiker ist jetzt so gut wie nie, der Zusammenschluss war richtig. Rotraud Hotz, Groß Gerau: Noch ein Rocksänger Ich habe in dem neuen Heft über den Rocksänger gelesen, ich finde es prima wenn man solche Berichte liest. Denn mein Sohn, der Ihre Zeitschrift abonniert hat ist selbst Rollifahrer seit seinem Unfall 1994, er war damals noch keine 17. Er hat damals noch in der Reha begonnen wieder seine Gitarre zu spielen und zu singen. Er hat sich mittlerweile im Kreis Groß Gerau mit der Band gut etabliert. Ich bin immer wieder stolz wie er sein Leben meistert, er ist jetzt schon 32, berufstätig und verheiratet. Ich finde diese Beispiele für neu verunglückte Menschen immer wieder eine Hoffnung und ein Beispiel, dass das Leben nicht endet, aber anders ist. Wenn es Sie interessiert schauen Sie doch auf die Seite der Gruppe, da sehen Sie ihn: www.differentfaces.de. Wolfgang Zipperer, Althengstett: Wo ist die Sonne? Mit Spannung habe ich den „neuen“ PARAplegiker erwartet - bin angenehm und positiv überrascht, lieber Herr Mand! Schade, dass beim Artikel „Sonne unterm Schreibtisch“ keine Bezugsdaten wie Adresse und oder ca. Kosten aufgeführt sind. Senkrecht unterm Computertisch: Die Infrarot-Heizplatte sorgt für warme Beine. 6 PARAPLEGIKER 2/09 Anmerkung der Redaktion: Hier die vergessene und von einigen Lesern vermisste Bezugsquelle der Schreibtischheizung. Der Preis liegt bei 140 € inkl. MwSt. und Versand. Die beiden Artikel von der ob.uni-heidelberg haben es mir besonders angetan. Tetra-equipment GmbH Weiherweg 3 89299 Unterroth Beim Artikel von Alexander Epp habe ich schon an einen Freund gedacht, der gleiche Interessen verfolgt. Werde ihm das Heft - wie auch an einige andere Tetras/Paras - weitersenden. Germany tel 07343 - 929948 eMail:[email protected] www.tetra-equipment.de forum Christian Janeczek, Dresden: Parkprobleme (betr. Para 1/09, S.13) Sehr geehrter Herr Hartmann, grundsätzlich ist ein Parken auf Gehsteigen auch für Menschen mit Behinderungen nicht zulässig. Etwas anderes ergibt sich auch nicht aus den EU-Bestimmungen bezüglich Parkerleichterungen für Behinderte. Diese Bestimmungen werden durch die Verwaltungsvorschriften zu § 46 StVO konkretisiert, welche ein Parken auf Gehsteigen nicht erlauben. gen. Es ist davon auszugehen, dass Sie das Merkzeichen „aG“ erhalten haben, welches zum Ausdruck bringt, dass Sie sich wegen der Schwere Ihres Leidens dauernd nur mit fremder Hilfe oder nur mit großer Anstrengung außerhalb Ihres Kraftfahrzeuges bewegen können. Die Erteilung des Merkzeichens stellt einen Nachteilsausgleich zur Teilhabe am öffentlichen Leben dar. Gehsteige werden nicht für Autos errichtet, sondern zur Sicherheit von Fußgängern. Der Gehsteig würde durch Fahrzeuge eingeengt und Fußgänger, insbesondere Schulkinder und Frauen mit Kinderwagen sowie auch Rollstuhlfahrer müssten gegebenenfalls die Fahrbahn benutzen. Aus diesem Grund sind bei einem Parkverstoß die Umstände des Einzelfalls zu berücksichtigen. Zunächst herrschte nach Ihren Angaben Winterwetter. Aus dem Grund bestand im Umkreis von 300 Metern keine weitere Möglichkeit das Fahrzeug abzustellen. In dem von Ihnen geschilderten Fall sind jedoch weitere Aspekte zu berücksichti- Von dem Ordnungsamt war, nach Prüfung weiterer Parkmöglichkeiten, daher zu prü- Anzeige .de www.paravan.de Innenhöhe ca. 1,43m BEHINDERTENGERECHTE FAHRZEUGUMBAUTEN au Vielfa sge zei ch chn et PARAVAN - mein Auto, meine Freiheit Hautnahe Fahrzeuganpassungen vom einfachen Lenkradknauf und Handgerät bis hin zum Komplettumbau mit elektronisch-digitalen Lenk- und Fahrhilfen Rollstuhlzentrum Fragen Sie unsere Fachberater nach Ihrem Maßanzug auf vier Rädern. Wir freuen uns auf Sie. Mit Kompetenzzentren und LizenzpartnerBetrieben im gesamten deutschsprachigen Raum. Auch in Ihrer Nähe. Behindertengerechte Fahrschule Kräftemessungen und Bewegungsanalysen Kundendienst, Service und Beratung rund um die Mobilität und vieles mehr... Herzlich Willkommen im Mobilitätspark PARAVAN „Ausgewählter Ort 2009 im Land der Ideen“ der Bundesregierung und der Deutschen Wirtschaft PARAVAN® GmbH . Paravan-Straße 5-10 . D-72539 Pfronstetten-Aichelau . Telefon +49 (0)7388 9995 91 . [email protected] PARAVAN Niederlassung Heidelberg . Bonhoefferstr. 3a . D-69123 Heidelberg . Telefon +49 (0)6221 7392 090 . [email protected] forum fen, ob eine Einschränkung durch das Parken auf dem Gehsteig tatsächlich eingetreten ist. Soweit das Fahrzeug so abgestellt worden ist, dass Fußgänger, insbesondere auch mit Kinderwagen und Rollstühlen, unter Berücksichtigung des Glatteises und nur eingeschränkter Räumung, den Gehweg sicher beschreiten konnten, sollte – im Einzelfall – von einem „Knöllchen“ abgesehen werden. Da das Parken auch mit dem Merkzeichen „aG“ auf Fußwegen grundsätzlich nicht erlaubt ist, kann ich zudem noch raten, im Fahrzeug gut sichtbar eine Telefonnummer zu hinterlassen, um damit einer Abschleppmaßnahme vorzubeugen, da dann die Polizeibehörde zunächst gehalten ist, den Fahrer anzurufen. Kontakt: Roth & Partner Rechtsanwaltspartnergesellschaft Gohliser Straße 1 • 01159 Dresden tel 0351 - 84700-0 eMail: [email protected] www.roth-anwaelte.de Klaus Dieter Herzog, www.rollikids.de: Herzliche Glückwünsche zum Neuanfang Filmtipp: Die Vorstadtkrokodile 2009 8 PARAPLEGIKER 2/09 Hallo Peter, herzliche Glückwünsche! Hab gerade den neuen PARAplegiker erhalten - und sehr gespannt auf dem Weg vom Briefkasten zurück gelesen. Zum Glück scheint die Sonne... Gut gemacht - auf zu neuen Ufern. Alles Gute dabei (wünscht ein ) langjähriger Wegbegleiter - seit dem ersten Paraplegiker. Gestern war ich in der Neuverfilmung des Jugendbuchklassikers „Die Vorstadtkrokodile“ von Max von der Grün. Mit gemischten Gefühlen ging ich ins Kino; kannte ich doch das Original von 1977 – und diesen Film liebe ich. Er ist für mich der erste Kultfilm als selbstbetroffener Rollstuhlfahrer. Ich wusste bereits früh von der Neuverfilmung, P.S. besonders freut mich der Aufruf an alle Leser zu schreiben - na dann liefere ich doch gleich mal meinen Filmtipp zu den Vorstadtkrokodilen ab. sollte doch Aaron Fotheringham einige Rolli-Stunts doubeln. Überrascht war ich dann doch, als bei GMX eine eigene Bande zum Filmstart lief – neugierig geworden sah ich Etwas voreingenommen bin ich dennoch ins Kino, war doch die Hauptrolle diesmal nicht mit einem echten Rollstuhlfahrer besetzt worden. So waren meine Gefühle sehr gemischt, und gespannt ließ ich mich auf die neuen Krokodiler ein. Das Kino war trotz des schönen Frühlingswetters gut besucht - angenehm überrascht über die vielen jugendlichen Zuschauer, die zum Teil mit einem Elternteil, teils aber auch alleine kamen, ließ ich mich fesseln. Denn es ging wieder spannend los – gute Musik, starke Kinder und Fabian Halbig als Rollstuhlfahrer, der gut auf seine Rolle vorbereitet wurde und diese überzeugend spielte (obschon ich mir nach wie vor vorstellen kann, dass dies auch ein echtes RolliKid hätte spielen können). Die Geschichte ist zeitgemäß umgearbeitet worden und hat doch auch viel für die Freunde des 1977er Filmes übrig. Besonders gefreut hat es mich Martin Semmelrogge wieder zu sehen, diesmal in der Rolle des Minigolfplatz-Besitzers, die ehedem sein Vater inne hatte, als er selbst noch den fiesen Einbrecher spielte. Auch dass das Problem des Pinkelns so nett wieder mit dabei war, freut den wahren Kenner der Szene doch sehr – auch wenn das Klopfen zur Reflexentleerung nicht mehr ganz als Mittel der Wahl gilt. Nett war die Szene dennoch – Pimmel raus klopf, klopf – und schon läufts – echte Männer pinkeln eben im Stehen, selbst wenn sie dazu gestützt werden müssen. Auch die Rollen der Eltern bzw. der Mutter von Hannes sind auf der Höhe der Zeit, die Sozialkritik des Romans bleibt spannend und beklemmend wie ehedem – auch wenn aus den Italiener-Kindern nun Albaner geworden sind. Ja und dann kam die Paraderolle von Aaron – extra eingeflogen aus LA, zeigt er, was man heute so drauf haben kann als Rollstuhlfahrer – rief das Kippeln von 1977 noch Schreckensschreie hervor – so muss man heute sicher mehr bieten – na ich bin mal gespannt auf die Kids, die nun ihre Rollis pimpen und sich Raketentreibsätze unter den Sitz zaubern.... Langer Rede kurzer Sinn: Der Film ist auf jeden Fall sehenswert. Schaut ihn Euch an, nehmt Eure Freunde mit oder findet welche. Miteinander geht’s nämlich auch im richtigen Leben besser. Noch ein Tipp: 22.8., www.rolliday.de, da könnt Ihr vielleicht einige der Filmstars live treffen! Anzeige mir den Trailer im Internet an – und war angenehm erstaunt, wie nah die Szenen und selbst die Sprache am alten Film war. markt REHAB 2009 in Karlsruhe (1): Reiseund Freizeitanbieter Zur REHAB International 2009, der „Internationalen Fachmesse für Rehabilitation, Pflege, Prävention und Integration“, die vom 7. bis 9. Mai in Karlsruhe stattfand, kamen trotz Finanzkrise so viele Aussteller wie nie. Unter den 547 ausstellenden Firmen und Mitausstellern gab es auch einige aus dem Bereich Tourismus. Paragliding YAT-Reisen Nolte & Nolte Reisen Gesselner Straße 21a 33106 Paderborn 05254 957647 www.YAT-Reisen.de 10 PARAPLEGIKER 2/09 Die Firma YAT-Reisen aus Paderborn ist seit mittlerweile sieben Jahren als Spezialist auf dem Gebiet der Reisen für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen auf dem Markt. In diesem Jahr präsentierte sich YATReisen erstmals mit einem eigenen Stand auf der REHAB. Angeboten werden interessante Destinationen in Deutschland und Europa, wobei der Spaß und gemeinsame Erlebnisse bei jeder Reise stets im Mittelpunkt stehen. Reiseziele, die sich seit Jahren großer Beliebtheit erfreuen, liegen im deutschen Raum hauptsächlich an der See und bei den Kinderreisen im Sauerland; weiterhin bietet das Unternehmen Städtereisen nach Köln, Bonn und Berlin. Europäische Fahrten führen nach Holland, an die Costa Brava sowie in die Toskana. Das Angebot unterliegt einer ständigen Aktualisierung und Anpassung, um ein erfüllendes und abwechslungsreiches Programm für jede Altersstufe zu garantieren. Weiterhin besteht die Möglichkeit eine eigene Reiseassistenz zu buchen, falls keine der anderen Kategorien ausreichend ist. Durch die Unterbringung der Teilnehmer in Häusern, die auch als Unterkunft für Jugendliche ohne Handicaps dienen, werden das integrative Grundkonzept gefestigt und Berührungsängste überwunden. Alle Unterbringungsmöglichkeiten sind barrierefrei und sichern kurze Wege zu allen Aktivitäten. In Kooperation mit den ortsansässigen Schlosswerkstätten der Caritas wurde zudem ein spezielles Reiseangebot für Erwachsene mit geistigen und körperlichen Handicaps ins Leben gerufen. Speziell geschulte und motivierte Teamer sorgen für eine umfassende und intensive Betreuung der Teilnehmer, so dass jederzeit mehrere Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Neben einer dreitägigen Basisschulung gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten für die Begleiter, damit eine professionelle Unterstützung auf allen Reisen gewährleistet ist. Drei Betreuungskategorien – geringer, 1:2 und erhöhter Betreuungsbedarf – sorgen dafür, dass jeder Teilnehmer die für ihn passende und notwendige Assistenz erhält. markt Apparthotel Am Schlossberg Wunderschön an der Elbe gelegen, inmitten des Nationalparks Sächsische Schweiz befindet sich Bad Schandau - der älteste Urlaubs- und Kurort des Elbsandsteingebirges. Die charakteristische Naturlandschaft mit bizarren Sandsteinformationen und das romantische Elbtal laden ebenso zu Unternehmungen ein wie die Wellnessoase „Toskana Therme“ oder die nahen Kulturmetropolen Dresden und Prag. Dass die Sächsische Schweiz im Rollstuhl gut zu erkunden ist, weiß bisher nicht jeder. Manch einer ahnt es nicht einmal. Aber die Messebesucher werden schnell erfahren, dass zahlreiche Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten nur darauf warten, erkundet zu werden. Doch wer als Rollstuhlfahrer in die Sächsische Schweiz reist, benötigt auch ein passendes Hotel, das seinen Bedürfnissen gerecht wird. Dafür bietet das Apparthotel Am Schlossberg ideale Voraussetzungen. Denn mit seinen 13 rollstuhlgerechten und sehr großzügigen Zimmern und Appartements für zwei bis fünf Personen ist es einzigartig in der Region Sächsische Schweiz. Mit der großen Anzahl unterschiedlicher Einheiten kann der Gast ein auf seine individuellen Bedürfnisse zugeschnittenes Zimmer oder Appartement wählen. Doch nicht nur bei der Zimmerwahl versucht das hilfsbereite Hotelpersonal, keinen Wunsch unberücksichtigt zu lassen. Service auf hohem Niveau, Individualität, Freiraum, kulinarische Genüsse, einzigartige Erlebnisse - dies alles und noch viel mehr ist ein Aufenthalt im Apparthotel Am Schlossberg in der Sächsischen Schweiz. Im Januar Anzeige 2006 wurde dem Apparthotel Am Schlossberg vom Verein Aktive Behinderte Stuttgart für die durchdachte rollstuhlgerechte Gestaltung in Kombination mit der individuellen Betreuung der Rollstuhlfahrer der „Silberne Rollstuhl“ verliehen. Auch in diesem Jahr präsentierte das Hotel sein Angebot für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Gäste auf der REHAB in Karlsruhe. Apparthotel Am Schlossberg Elbstraße 6 01814 Bad Schandau 035022 925100 www.apparthotel-am-schlossberg.de Bergtrekking markt HausRheinsberg Hotel am See HausRheinsberg Hotel am See im brandenburgischen Rheinsberg, rund 90 km nördlich von Berlin, bietet Menschen mit Behinderung uneingeschränkte Erholungsmöglichkeiten. Alle 107 Zimmer mit rund 180 Betten sind komplett rollstuhlgerecht. Zur Verfügung stehen höhenverstellbare Waschtische, motorbetriebene Fenster und Türen sowie auf Wunsch auch Pflegebetten. Weiterhin bietet das Haus einen barrierefreien Veranstaltungsbereich mit vier Seminarräumen. Im Jahr 2005 wurde das Konzept mit dem Appartementhaus erweitert. Das HausRheinsberg Hotel am See, nutzt die Erfahrungen der Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin, die hervorgegangen ist aus den Erfahrungen, die der Stifter, Guido Graf Henkel Fürst von Donnersmarck, mit einem von ihm 1914 finanzierten Lazarett für Kriegsverletzte des Ersten Weltkrieges in Berlin-Frohnau machte. HausRheinsberg gGmbH Donnersmarckweg 1 16831 Rheinsberg 033931 3440 www.hausrheinsberg.de Erlebniswoche FREIZEIT Para-Special Outdoorsports Freizeit-PSO Sport für Menschen mit Behinderungen Katzenburgweg 539 A-8970 Schladming 0043 3687 22304 www.freizeit-pso.com 12 PARAPLEGIKER 2/09 Ziel der Vereinigung „FREIZEIT Para-Special Outdoorsports – Sport für Menschen mit Behinderungen g. V.“ ist es, Menschen mit Behinderung die Möglichkeiten zu unterschiedlichen sportlichen Aktivurlauben aufzuzeigen, ihnen die Teilnahme hierbei zu ermöglichen und sie somit weitgehend in der Gesellschaft zu integrieren. Hier können Menschen mit körperlicher als auch geistiger Behinderung Schi- und Abenteuersportarten erlernen und ausüben. Dabei werden sie von ausgebildetem Fachpersonal und freiwilligen Helfern begleitet. Behindertenspezifische Sonderausrüstung ermöglicht es ihnen, die Sportarten soweit als möglich selbstständig aktiv zu betreiben. Bei allen Programmen steht die Integration im Vordergrund. Durch gegenseitiges Vertrauen, Unterstützung und Hilfsbereitschaft soll jeder die Möglichkeit erhalten, sich auszuprobieren, neue Fähigkeiten bei sich zu entdecken und seine Grenzen zu überwinden. Der Verein Freizeit-PSO ist ein gemeinnütziger Verein, der sich zu 70 % über Förderungen und Sponsoring finanziert. runa reisen Aufgrund der positiven Resonanz bei der Messeteilnahme 2007 präsentierte der Spezialreiseveranstalter für Menschen mit Behinderung, runa reisen, in diesem Jahr erneut seine vielfältigen Urlaubsangebote auf der REHAB in Karlsruhe. Neu im Programm sind unter anderen diverse Hotelangebote in der Türkei und Tunesien. Auch auf Mallorca wurde das Sortiment deutlich erweitert. Insgesamt fünf neu aufgenommene Häuser ergänzen das bestehende Hotelangebot auf der beliebten Urlaubsinsel. Für sportlich aktive Gäste bietet runa seit diesem Jahr ein spezielles Angebot für Radfahrer mit Handicap an. Hierfür wurde extra eine Spezialbroschüre aufgelegt. Gemeinsam mit Kooperationspartner Draisin können nun an ausgewählten Urlaubsorten Spezialfahrräder angemietet werden. Insgesamt bietet runa seinen Reisegästen mittlerweile mehr als 100 Destinationen in neun europäischen Ländern. runa reisen GmbH Dipl.-Kfm. Nils Wend Carl-Benz-Straße 12 • 33803 Steinhagen 05204 888316 [email protected] • www.runa-reisen.de markt Urlaub in Sachsen Sachsen bietet für Menschen mit Behinderungen zahlreiche touristische Angebote. Das Projekt „Sachsen barrierefrei“ der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH hat viele dieser Angebote in der Broschüre „Sachsen barrierefrei“ sowie der gleichnamigen Internetpräsenz www.sachsen-barrierefrei.de veröffentlicht. Broschüre und Online-Datenbank richten sich vor allem an Reisende mit Mobilitätseinschränkungen, mit Sinneseinschränkungen sowie mit Lernschwierigkeiten. Insgesamt werden 90 Unterkünfte sowie 280 Kultur- und Freizeiteinrichtungen in allen sächsischen Ferienregionen sowie den Städten Dresden, Leipzig und Chemnitz vorgestellt. Barrierefrei präsentieren sich unter anderem das Deutsche Hygiene-Museum Dresden, die Porzellan-Manufaktur in Meißen, das Erzgebirgische Spielzeugmuseum in Seiffen und die Kirche zum Heiligen Kreuz in Zittau, wo das Große Zittauer Fastentuch zu sehen ist. Bei allen Einrichtungen wird die Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer mit Hilfe von Piktogrammen und Texteinträgen detailliert dargestellt, die im Vorfeld direkt vor Ort geprüft wurde. Zusätzlich werden Hörschleifen für Hörbehinderte, Texte in Blindenschrift und spezielle Führungen ausgewiesen. der Arbeitsgemeinschaft „Barrierefreie Reiseziele in Deutschland“, die sich die nachhaltige Förderung des „Barrierefreien Tourismus“ in Deutschland auf die Fahnen geschrieben hat. Das Fränkische Seenland bietet ein vielfältiges Angebot für Urlaub, Freizeit, Erholung, Auffrischung und Selbstfindung. Badefreuden, sonnige Strände und sportliche Aktivitäten locken ebenso wie Möglichkeiten zum Entspannen vom Alltagsstress in einer attraktiven Kulturlandschaft. Das Fränkische Seenland ist nicht nur bei Familienurlaubern eine beliebte Freizeitregion, sondern bietet auch gute Voraussetzungen für mobilitätseingeschränkte Gäste wie Rollstuhlfahrer. Altmühlsee, Großer und Kleiner Brombachsee, Igelsbachsee und Rothsee sind harmonisch in die Landschaft eingefügt und bilden mit ihren modernen Freizeitanlagen das Herzstück für einen Urlaub oder Ausflug ohne Barrieren. Die Uferwege sind überwiegend eben, an den meisten Erholungszentren gibt es Parkplätze und Toiletten für Menschen mit Behinderung. Daneben erwarten den Gast hübsche Dörfer, malerische Städte und eine abwechslungsreiche Landschaft. Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH Bautzner Straße 45-47 01099 Dresden 0351 491700 www.sachsen-tourismus.de Da die passende Unterkunft die Grundvoraussetzung für einen gelungenen Urlaub ist, finden Sie auf der Internetseite www. seenland-barrierefrei.de ausgesuchte Angebote – von Campingplätzen oder gemütlichen Ferienwohnungen bis hin zum Vier-Sterne-Hotel –, die hinsichtlich ihrer Eignung für Menschen mit Behinderung unter die Lupe genommen wurden. Viele Freizeit- und Dienstleistungsangebote im Fränkisches Seenland Das Fränkische Seenland ist eine von sechs Modellregionen deutschlandweit Anzeige markt Fränkischen Seenland können auch vom Menschen mit Behinderung genutzt werden. Die beiden Ausflugsschiffe auf Altmühl- und Brombachsee sind stufenlos zugänglich und mit einem Behinderten-WC ausgestattet. Empfehlenswert ist auch eine „Seen-Tour“ auf den befestigten Uferwegen mit Handbike oder Rollfiets rund um einen der Seen oder von See zu See. Ein besonderes Naturerlebnis ist ein Spaziergang/eine Spazierfahrt auf der Vogelinsel im Altmühlsee. Für eine „Radltour“ können mobilitätseingeschränkte Gäste Rikschas, Tandems oder Aktiv-Elektro-Fahrräder ausleihen. Tourismusverband Fränkisches Seenland GbR Hafnermarkt 13 91710 Gunzenhausen 09831 500120 www.fraenkischeseen.de Anzeige = !"#$ %&'( " )*+,-.,/0 1 (2334/5.6--*-...784. 092334/5.6--*-...7**-,.*. 7: 2 7 ;( <<<(7 7 ( Bad Peterstal-Griesbach Das anerkannte Mineral- und Moorheilbad sowie Kneipp-Kurort Bad Peterstal-Griesbach bietet alles, was einen erholsamen Kur- oder Wohlfühlurlaub auszeichnet. Fernab vom Trubel dieser Welt liegen Bad Peterstal und Griesbach dennoch im Ausgangspunkt für viele Ausflüge und Wanderungen: beispielsweise sind Straßburg und das Elsass nur 50 km entfernt, auch Baden-Baden lässt sich ähnlich schnell erreichen, weitere Attraktionen entlang der Schwarzwaldhochstraße sind der Mummelsee oder Lotharpfad. Der Ort in idyllischer Lage ist bekannt für die heilsame Wirkung des natürlich kohlensäurehaltigen Mineralwassers. Schon seit mehr als 400 Jahren wird in den Gesundbrunnen der ansässigen Heilbäder gebadet, ähnlich traditionsreich ist auch der Verkauf und Vertrieb des Wassers in alle Welt. Gleich drei Mineralwassergesellschaften befinden sich hier und produzieren möglicherweise „eines der besten Wässer der Welt“. In traditionsreichen Mauern befindet sich nach umfangreichen Umbau- und Renovierungsmaßnahmen das barrierefreie GesundheitsHotel für Gäste mit und ohne Mobilitätseinschränkung, für Pflegende und ihre pflegebedürftigen Angehörigen (gemeinsam und allein) sowie für alle Seminar- und Tagungsgruppen und sonstige Gruppenreisen. Das komfortable Haus verfügt über 35 geräumige barrierefreie Hotelzimmer, auf Wunsch mit Einzel- und Pflegebetten (elektrisch höhenverstellbar). GesundheitsHotel Das Bad Peterstal GmbH Schwarzwaldstraße 40 77640 Bad Peterstal-Griesbach 07806 986600 www.dasbadpeterstal.de Anm.d.Red.: Informationen in dieser Rubrik stehen in der Verantwortung der Anbieter. unterwegs Camping an der Loire Mündung Renault R4 und Zweimannzelt im Kofferraum, Campen ist traditionell etwas für den kleinen Geldbeutel. Der Fuhrpark auf unserem Freizeitpark „Le Fief“ in St. Brévin les Pins sieht da ganz anders aus. Vom Volvo XC 90 über Mercedes SLK bis zum Porsche Cayenne, die Wagen mit viel Platz und viel PS zeigen, dass immer mehr sehr gut betuchte Menschen die Campingplätze erobern. Der 15 Jahre alte, selbst umgebaute VW-Bulli ist längst dem topausgestatteten Wohnmobil gewichen. Und wer noch mehr Platz und Luxus braucht, der mietet sich ein Mobilhome. Auf 32 bis 60 Quadratmetern findet man Platz und Ausstattung wie in einer ganz normalen Ferienwohnung, hat aber (fast) alle Vorzüge des Lebens auf dem Campingplatz. U nser Ferienpark verfügte in jedem der sechs öffentlichen Sanitärbereiche über Rollstuhltoilette und Dusche. Egal ob man mit den Kindern ins Schwimmbad geht, zum parkeigenen Fußballfeld, oder abends ins Restaurant mit anschließender Animationsshow - das stille Örtchen ist stets in der Nähe. Die Wege in der Anlage sind asphaltiert, mühelos kann man mit dem Fahrrad (oder dem Rolli) den Ortskern (ca. 1 km) oder das Meer (200 Meter) erreichen. Das Auto darf ab 23 Uhr eh nicht mehr rein und wer vor 7 Uhr zum Bäcker fahren will, muss ebenfalls das Fahrrad nehmen. Ausreichend Nachtruhe ist also garantiert. St. Brévin les Pins ist ein typischer französischer Badeort für Familien. Kilometerlange Sandstrände, kleine Buchten oder Felsküste – in unmittelbarer Nähe kann man alles genießen was das Meer so bereit hält. Fast jeder Strand in der Gegend verfügt über eine Behindertentoilette, die oft sogar vergleichsweise sauber ist. An den Hauptstränden parken behindertengerechte Strandrollstühle mit denen man das Wasser erreichen kann, auch wenn es bei Ebbe mal etwas weiter weg ist. Das ist unentgeltlich, man muss aber ein Pfand hinterlegen. Besonders empfehlenswert ist der Strand der Kitesurfer. Über eine stei- Im Café le, befestigte Rampe (nur für ganz Fitte oder mit Begleitperson) kommt man dort sogar mit dem Rollstuhl bis zum harten Sandstrand, und kann so mit Rollstuhl oder Bike ganz normal am Wasser entlang fahren, ohne durch weichen, tiefen Sand zu müssen. Ausflüge Fahrradwege gibt es in der Gegend südlich von St. Nazaire nicht als zusammenhängendes Netz. Immer wieder muss man auf ganz normale Straßen mit AutoPARAPLEGIKER 2/09 15 unterwegs ten und der Hafenanlage für die ganz großen Ozeanriesen. Oder man fährt einfach die Loire hoch bis Nantes mit dem Auto oder auch als Schiffstour von Saint Nazaire aus. Harter Strand verkehr ausweichen. Die oft hügelige Gegend gestaltete die Überlandfahrten auch recht anstrengend. Viele waldige Abschnitte sorgen aber für schattige und abwechslungsreiche Strecken. Insgesamt eher was für die Sportler unter den Bikern. Für den Gelegenheitsfahrer sind die Entfernungen zwischen den Orten auch recht groß. Darüber hinaus empfehlen sich zahlreiche Tagesausflüge mit dem Auto. Zum Beispiel ins bildschöne Fischerstädtchen Le Croisic, mit seinen kleinen verwinkelten Gässchen und dem Yachthafen mit zahlreichen Fischrestaurants und Crèperien. Oder in die malerische Hauptstadt Guérande, die umgeben ist von einer alten Stadtmauer mit sechs Türmen. Hier findet man unzählige kleinen Lädchen mit sündhaft teuren Kleinigkeiten, die man immer schon mal haben wollte und doch nicht braucht. Sehenswert auch das mondäne Seebad La Baule mit prächtigem 9 km langen Sandstrand und exklusiven Boutiquen. Günstiger shoppen kann man da eher in Saint Nazaire, mit seinen großen Werf- 16 PARAPLEGIKER 2/09 Von verträumten ländlich geprägten Dörfern bis zu Touristenhochburgen ist alles schnell zu erreichen. Ein bisschen schulfranzösisch ist dabei schon von Vorteil. Es gibt erstaunlich wenig Deutsche oder andere Nichtfranzosen, die hier ihren Urlaub verbringen. Daher kommt man mit englisch auch nicht viel weiter. Wir trafen mit unserem Stolperfranzösich aber auf viel Geduld und guten Willen. Bunker mit Rampe Und das selbst in St. Nazaire, wo wir Deutsche ein ganz besonderes Andenken hinterlassen haben. Nach nur 2 Jahren Bauzeit entstand hier 1942 ein riesiger U-Boot Bunker. 295 Meter lang und 130 Meter breit verschandelt das Monstrum den Blick von der Stadt zur Loiremündung. Allein die Decke des Monstrums ist aus fünf bis neun Meter massivem, mit Stahl durchzogenem Beton. Gebaut für das „1000 jährige“ Reich, haben es die Franzosen in 63 Jahren seit Kriegsende nicht geschafft das Ungetüm zu beseitigen. Auch hier ist die Besichtigung komplett rollstuhltauglich. Der Blick von oben ist beeindruckend. Dort spürt man, wie die Nazis sich als Weltherren gefühlt haben müssen, als sie die französische Atlantikküste mit Bunkern zupflasterten. Wenn der Aufzug einmal ausfällt (wie bei uns) kann man die unglaublich lange Rampe vom Dach des Bunkers in den Ortskern nutzen. Wer also Natur, Geschichte, Badeurlaub und Fahrradfahren unter einen Hut brin- unterwegs Rampe auf dem Bunkerdach gen will ist in St. Brévin les Pins gut aufgehoben. Wer Campingplatz mit Luxus liebt, mit Animation für Kinder und Erwachsene, Schwimmbad und Rutsche und sich abends gern das Fleisch auf den Grill legt, der findet im Familienbetrieb „Le Fief“ sehr nette Gastgeber, um die schönsten Wochen im Jahr genießen zu können. Dafür muss man aber zumindest in der Ferienzeit schon das nötige Kleingeld mitbringen. Sowohl die Miete des Mobilhomes von ca. 900 ` pro Woche in der Hauptsaison von Juli bis Ende August, sowie das Eis oder der Crèpes am Abend, sind nichts für den Camper, der wegen des Preises campt. Vielleicht sind deshalb auch so wenig VW-Bullis zu sehen. (Kontakt „Le Fief“ siehe Adressen am Ende des folgenden Beitrages „Mobilhomes“.) Text: Ralf Kirchhoff Fotos: Barbara Kirchhoff Anzeige URL AUB IN S ACH S E N OHNE B ARRIEREN #$" " #)" ,# """"+ %$"$#$#$"""" $")$# '""""%$%"% "($#$*$$#*##"" % "# !( % $( & " Kontakt Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH Tel. 0351-491700 · [email protected] www.sachsen-barrierefrei.de unterwegs Ferien im Container Für die Fans des Lebens in der freien Natur galten die Campingplätze an Atlantik und Mittelmeer seit jeher als Topadressen. Lage, Ausstattung und Wetter garantieren hier in der Regel außergewöhnlichen Urlaubsgenuss. Für Behinderte stellten sie bisher eher eine Herausforderung dar. Versandete Wege und fehlende Rolliklos verwandelten den Erholungstrip schnell zum Survivaltraining. Neue staatliche Richtlinien und die Verbreitung behindertengerechter Mobilhomes eröffnen dem Naturliebhaber inzwischen ganz neue Möglichkeiten. Mobilhomes sind in Frankreich fester Bestandteil von Campingplätzen. Das ist zwar nicht ganz das Übernachten im Freien, wie mit Zelt, dafür bietet es etwas mehr Platz und Komfort. Seit kurzem gibt es diese Kleinsthäuser nun auch rolligerecht. Und das macht Campingplätze zu einem möglichen Ziel für Rollstuhlfahrer, 18 PARAPLEGIKER 2/09 die nicht gerade die Abenteuerlust eines Andreas Pröwe oder die Schwierigkeiten ignorierende Art eines Alexander Epp haben (meine Hochachtung vor beiden!!). Oder die einfach auf ein bisschen mehr Komfort stehen und trotzdem gerne draußen sind. unterwegs Stange im Kinderzimmerschrank. Stange herausziehen, Kleider drauf hängen und Stange wieder ab nach oben. Hier kann man als Rollstuhlfahrer wirklich selbstständig sein. Anzeige Seit dem Jahr 2007 bietet der französische Hersteller Louisiana ein Mobilhome für bewegungseingeschränkte Menschen an. Das Modell VIVARIO bietet auf 32 qm Platz für eine vierköpfige Familie. Es verfügt über ein kleines aber sehr zweckmäßiges Badezimmer: Die erhöhte Toilette ist zwar nicht jedermanns Sache (wann werden die Architekten merken, dass Rollifahrer keine Bergsteiger sind?), aber sie befindet sich so nah an der Wand, dass die Sicherheit beim Transfer gesichert ist. Der hochklappbare Duschsitz ist gewohnt klein und eher was für fitte Paras. Ich vertraue da eher auf den Plastikstuhl von der Terrasse. In der Küche mit unterfahrbarer Spüle, Herd und Arbeitsplatte befindet sich ein sehr funktioneller herausziehbarer Geschirrschrank. Natürlich hat mancher Tetraplegiker Schwierigkeiten bei der Erreichbarkeit des untersten- und obersten Faches, aber das lässt sich organisieren, wenn die anderen Fächer perfekt erreichbar sind. Man vermisst allenfalls die Spülmaschine, aber vielleicht gibt es die ja später als Zusatzausstattung. Bei so kleinem Raumangebot könnte ich auch keinen guten Stellplatz empfehlen, ohne dass Stellfläche oder Unterfahrbarkeit darunter leiden würden. Gute Erreichbarkeit auch bei den übrigen Schränken. Besonders pfiffig ist die herausziehbare Das Raumangebot profitiert auch von den vielen Schiebetüren (sehr leichtgängig). Das Schlafzimmer bietet Platz genug um garantiert auf seiner Lieblingsseite ins Bett steigen zu können. Sowohl im Küchen/Wohnbereich als auch im Schlafzimmer kann man raus auf die Terrasse, was sich im Urlaubsalltag als sehr praktisch erweist. Die Rampe zur Terrasse weist einen moderaten Steigungsgrad auf. Der Übergang von Terrasse zum Wohnbereich ist fast schwellenlos und auch als Tetraplegiker mit wenig Armfunktionen gut zu meistern. Die Wände sind nicht besonders dick, aber dass man auf dem Campingplatz mitkriegt wann der Nachbar ins Bett geht, das gehört ja wohl dazu. Das Blechdach sorgt für beruhigendes Prasseln, wenn es mal regnet. Hier finden Sie eine Liste der Campingplätze in Frankreich, auf denen es das VIVARIO-Mobilhome schon zu mieten gibt. Allerdings sind die Angebote auf der jeweiligen Homepage teilweise noch nicht so aktuell, dass man es schon online findet. 1. Caravanes Services Z.A. de Plancieux 42210 Montrond les Bains tel +33 (0)4 77 94 50 05 www.caravane42.com 2. Camping Saint-jean 1155, avenue de la collégiale 83140 Six Fours les Plages tel +33 (0)4 94 87 51 51 www.campingstjean.com [email protected] unterwegs 3. Village Club de Vacances Mer et Soleil d‘Oléron Monlabeur / Route des Sables Vignier 17190 Saint-Georges d‘Oléron tel +33 (0)5 46 76 52 22 www.campings-Oléron.com 4. Camping Le Fief Chemin du Fief 44250 Saint-Brévin-LesPins Loire Atlantique - Pays de Loire FRANCE tel +33 (0)2 40 27 23 86 contact@lefief.com www.camping-le-fief.com 5. Le Moulin de l‘Eclis Pont-Mahé 44 410 Assérac tel +33 (0)2 40 01 76 69 [email protected] www.camping-moulin-deleclis.fr 6. Domene de la Dune Fleurie Avenue des Pins 80 120 Quend-Plage tel +33 (0)3 22 23 40 41 dunefl[email protected] www.ladunefleurie.com 7. Camping Maguide 870 chemin de Maguide 40 600 Biscarrosse tel +33 (0)5 58 09 81 90 [email protected] www.camping-maguide. com 8. Yelloh! Village - Les Pins Le Guen 22430 Erquy tel +33 (0)2 96 72 31 12 www.yellohvillage.com/ de/pins 20 PARAPLEGIKER 2/09 VIVARIO 2009 – 8.68 x 4.00 (32 m2) Falls morgens um 4 Uhr allerdings umtriebige Eichhörnchen auf dem Dach Fangen spielen, dann sehnt man sich schon mal nach etwas mehr Schalldämmung. Fazit: Das Mobilhome VIVARIO stellt eine echte Alternative zu herkömmlichen Fe- rienwohnungen oder Ferienhäusern dar. Es ist absolut zweckmäßig eingerichtet mit den Dingen, die man im Urlaub braucht. Für den echten Camper mag es vielleicht nicht der pure Naturgenuss sein. Aber der Rollstuhlfahrer, der nicht auf die Bequemlichkeit einer eigenen Toilette und Dusche verzichten möchte, findet hier eine echte Alternative, um fernab von Hotels und Bettenburgen naturnah Urlaub zu machen. Text: Ralf Kirchhoff Fotos: Barbara Kirchhoff Infos zum Hersteller: www.residencemobilouisiane.com kultur Karikaturen von Barbara Früchtel PARAPLEGIKER 2/09 21 unterwegs Otto-Bock-Outdoor-Challenge: Durch Wald und Wasser Nach dem Erfolg der ersten Otto-Bock-AlpenChallenge Anfang Mai 2008 im Kaunertal in Österreich wurde die zweite Veranstaltung dieser Art fest eingeplant. Sie fand statt vom 14. bis zum 17. Mai im Bundesland Brandenburg, und zwar in der „Kurt-Tucholsky-Stadt“ Rheinsberg, einer Perle in der Fassung einer wunderschönen Wald-, Wiesen- und Seen-Landschaft. Ausgangspunkt war das Hotel HausRheinsberg, gelegen direkt am Grienericksee mit eigenem Bootssteg und „Rolly-Tours“-Ausflugsboot. bestückte Frühstücks-Buffet von Haus RheinsBerg auf Teilnehmer, Begleiter, Betreuer und Organisatoren. Danach konnten die verschiedenen ElektroRollis von Otto Bock auf dem Hotelgelände getestet werden, allen voran das Super-Outdoor-Mobil SuperFour. Ich selbst fuhr dieses innovative Mobil erstmalig, kam schnell damit zurecht und war von der Geländegängigkeit, der Steigfähigkeit und der Wendigkeit sehr angetan. 1 2 1. Frank Aushorn segelt hart am Wind. 2. Unterwegs auf dem Grienericksee: Das „Rolly-Tours“-Boot von Bernd E. Heinze, selbst im Rollstuhl aktiv. 3. Segelmeister Rudolf Eisl gibt beim vormittäglichen Regenwetter Anweisungen für das Steuern des kleinen Kielbootes. 22 PARAPLEGIKER 2/09 U m es vorweg zu nehmen: Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Eingeladen wurden diesmal E-Rolli-Fahrer/innen, die am 14. Mai anreisten. Am frühen Abend wurde die Gruppe im Hotel von der Hotel-Direktorin Corinna Fritz, Marketing-Leiter Siegfried Schmidt und dem Otto-Bock-Marketing-Leiter des Bereiches Rollstühle, Wolfgang Raabe begrüßt und willkommen geheißen. Anschließend bediente man sich an dem wirklich hervorragenden Abend-Buffet im Restaurant und ließ den Abend mit einem gemütlichen Beisammensein in der Bar ausklingen. Am Freitagmorgen wartete dann das gut Nach dem mittäglichen Grillen am See fuhr die Gruppe zur „Challenge“ in einen urigen Wald. Dort war ein sehr schwierig zu fahrender Parcours abgesteckt und man sah gleich, dass hier nur geübte ElektrorolliFahrer/innen eine Chance hatten. Deutliche Siegerin war Dorena Beckendorf aus Neustadt-Glewe, die mit viel Ehrgeiz, Wagemut und Geschick die schwierige Aufgabe gemeistert hat. Danach gab´s Kaffee und Ku- 3 unterwegs chen, beides reichlich und gut. Am Abend wieder Buffet-Genuss und Bar-Ausklang. Der Samstagmorgen enttäuschte durch Regenwetter, beeindrucken ließ sich dadurch aber niemand. Nach reichlichem Frühstück traf sich ein Teil der Gruppe am Hotelsteg, der Rest am nahe gelegenen Yachthafen. Vom Steg aus wurde das natürlich rolligerechte Hausboot von Kapitän Bernd E. Heinze geentert zur Teilnahme an einer zweistündigen Rundfahrt durch Seen und Kanäle mit bezaubernden Ausblicken. Für die zweite Gruppe standen drei Otto Bock eigene Segelbote der Klasse Mini 12er Racer bereit. Die sehen aus wie Jollen, sind aber Kielboote und damit nicht kenterbar, die Daten stehen im Kasten. Die Boote sind extra vom Schluchsee im Schwarzwald nach Rheinsberg gefahren worden. Nach Anleitung von Segelmeister Rudolf Eisl wurde munter über den See gekreuzt, alles ging und einem herrlichen blauen Himmel mit schneeweißen Wolken. Das Programm war wie am Vormittag, nur wurden die Gruppen getauscht. Nach abendlicher Buffet-Stärkung traf man sich in der Bar zur Siegerehrung. Es gab Auszeichnungen in allen Elektro-Rolli-Klassen, herausragend dabei der mit viel Applaus bedachte Sieg von Dorena Margitta Matys mit dem SuperFour auf Extremtour durch den Wald. Beckendorf mit dem SuperFour. Und zum Abschluss gab es eine fröhliche Siegesfeier mit leckerem Riesling-Sekt. Organisator Wolfgang Raabe überreicht Dorena Beckendorf den Siegerpreis. erstaunlich leicht und die Begeisterung war riesig. Das Regenwetter störte beide Gruppen kaum, man sah das eher als zusätzliche Herausforderung. Alles in allem war die zweite Otto-Bock-Outdoor-Challenge eine außerordentlich erfreuliche Veranstaltung. Alle Teilnehmer waren begeistert, die Organisatoren zufrieden. Thomas Onißeit aus Dresden, Beobachter der Veranstaltung: „Ja, ein tolles Erlebnis liegt hinter uns und ich bin immer noch von der offenen und lässigen Stimmung begeistert. Von der Großzügigkeit des Hotels, den vielen Gesprächen sowie den attraktiven und lustigen Erlebnissen.“ Und Wolfgang Raabe, Leiter Rollstuhl-Marketing von Otto Bock: „Die Mühe und der Aufwand haben sich wieder mal gelohnt. Wir überlegen schon, was wir im nächsten Jahr anbieten werden. Die Daten der Segelbote: Klasse: Mini 12er Racer Länge: 3,60 m Breite: 0,80 m Tiefgang: ca. 0,80 m Segelfläche: 6 qm Gewicht: 55 kg Bleiballast: etwa 115 kg Text & Fotos: Hermann Sonderhüsken Wetterbedingt wurde das auf dem Seesteg geplante „Fischer-Eilke-Räucherfisch-Essen“ ins Hotel verlegt, ausgezeichnet geschmeckt hat es trotzdem. Der Nachmittag überraschte dann mit viel Sonne, Wind Weitere Infos unter: www.segelzentrum-schluchsee.de www.ottobock.de www.ottobock.de/90jahre PARAPLEGIKER 2/09 23 unterwegs Mit langem Atem: Reise mit Aufwand Urlaub, für manche so selbstverständlich wie essen und trinken, für andere ein Zauberwort aus einer längst vergessenen Zeit. Als elektrorollstuhlfahrender, pflegeabhängiger Dauerbeatmungs-Betroffener rückt die Vorstellung von einer Reise außerhalb der eigenen vier Wände und weg von den örtlichen Verkehrssystemen ins absolute Land der Träume. Aber Träume werden manchmal Wirklichkeit… mit einer Einzelfallhilfe dafür, dass dieser ungewöhnliche und durch den notwendigen Pflegeaufwand auch recht teure Urlaub finanzierbar wurde. Dass es von Dortmund an die Küste Ostfrieslandes nur drei Stunden Fahrtzeit sind war für die Zielauswahl mit ausschlaggebend. Über diesen Zeitraum nämlich war es denkbar mit dem zur Verfügung stehenden Sauerstoffvorrat für die Beatmungsmaschine, auch unter Berücksichtigung eines unfreiwilligen „Sit ins“ auf der A 1 wegen Baustellen, Unfällen oder anderen Happenings, das Ziel sicher zu erreichen. Rolf auf Langeoog. F ür Rolf, einen Aktivisten der Dortmunder Behindertenbewegung kam es so. Zunächst klang es wie eine Spinnerei, „wir fahr’n in Urlaub, na klar“. Es folgte die skeptische Frage „Aber wie?“. Gestützt und ermuntert durch Freunde und Bekannte reifte so langsam die Überlegung es doch mal in Angriff zu nehmen. Nach dem Wechsel zu einem neuen Betreuungsteam vom Bund Deutscher Pfadfinder gGmbH in Dortmund wurde die Machbarkeit einer Urlaubsreise durch die Leitung des neuen Dienstes als realistisch bezeichnet. Ermuntert durch die Berater der FGQ (Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V.), die selbst Erfahrungen mit barrierefreien Urlaubsunterkünften hatten, wurde die Nordseeküste als mögliches Ziel ausgewählt. Die Fördergemeinschaft sorgte 24 PARAPLEGIKER 2/09 Anfang April war es dann soweit. Ausgerechnet einen Tag vorher waren der neue E-Rolli und das neue Beatmungssystem geliefert worden. Den Rolli einfahren, sich mit der Steuerung vertraut machen und auch noch das Team in das Beatmungssystem einweisen kochte die Gemüter hoch. Rolf aber blieb bei dem Trubel zumindest nach außen gelassen. Sein Standardspruch: „Mach mal langsam.“ Schließlich war der T4 bis unter das Dach beladen. Wichtige Dinge wie Sauerstoffaufladmaschine, Ersatzsauerstoffflaschen fanden neben Rolf, Elfi und mir ebenso ihren Platz wie Kaffeefilter, Spaghetti und andere lebenswichtige Utensilien. Die Fahrt verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle und abends traf man mit Steffi und Andelka, den restlichen Teammitgliedern, vor dem Haus Werdum zusammen (siehe Para 1/09, S. 34). Unterstützt von Andrea und Harald Vogt, den Vermietern, wurde entladen und die Wohnungen bezogen. Schönes Wetter, ein herrlicher Ausblick und eine durch und durch rolligerechte Ferienwohnung versprachen schon am ersten Tag erholsame Aussichten auf die unterwegs kommenden 14 Tage. Schnell war klar, dass das im Jahr 2006 fertig gestellte barrierefreie „Haus Werdum“ mit acht Ferienwohnungen auf zwei Etagen, die alle bis ins kleinste Detail für Rollstuhlfahrer und behindertengerechtes Wohnen ausgestattet sind, die Erwartungen übertraf. Die DIN-Normen für barrierefreies Wohnen sind hier umgesetzt. Breite Türen, unterfahrbarer Herd, befahrbare Duschen sind mit Sitz und Haltegriffen ausgestattet, Badewannen verfügen teilweise über einen Lift. Jede Wohnung verfügt über zwei Pflegebetten, eingebaut in ansehnliche, massive Erlenholzmöbel. Flunder und Fähren Am ersten Tag ging es ans Meer nach Neuharlingersiel. Der Fährhafen ist einer der schönsten an der Ostfriesischen Küste und nach seinem Um- und Erweiterungsbau auch rollifreundlicher geworden. Im neuen Fährhaus kann man mit einem Aufzug in die obere Etage und durch die Panoramafenster einen grandiosen Ausblick über den Hafen und das Wattenmeer erleben. Der Deich ist problemlos über eine berollbare Auffahrt erreichbar. Zum Abschluss wurde „Flunder“, so nennen die Ostfriesen die Scholle, in der Fischereigenossenschaft preisgünstig erworben und später in die Pfanne gehauen. Hier zeigte sich dann, dass der neue Rolli seine Vorzüge hatte. Damit konnte Rolf seinen Sitz sogar hydraulisch höher fahren, um die Scholle zu wenden und in der Pfanne zu beaufsichtigen. Werdum ist für alle Rollstuhlfahrer ein erlebnisreicher Urlaubsort mitten im Harlingerland. Es ist um 1297 als Warfsiedlung entstanden und hat sich heute zu einem bekannten behindertengerechten Luftkurort mit eigener Küstenbrauerei entwickelt. Hier findet jeder Ruhe und Erholung und bei Bedarf auch von den Krankenkassen anerkannte Kurmittelpraxen und Badeärzte. Am wohltuendsten und gesündesten aber ist wohl die salzhaltige mit Jod angereicherte Luft. Lange Spazierfahrten in die Umgebung sind mit dem Hand- oder E-Rolli ebenso interessant wie mit dem Fahrrad oder Handbike. Quer durch den zentral gelegenen Haustierpark mit vielen Tieren aus aller Welt (z.B. das Jakob-Vierhornschaf oder der Poitou- Esel) kann man schnell die Mühle und damit den Bäcker erreichen, um beim Brotbacken oder beim Kornmahlen zuzusehen. Die Brötchen und den Kuchen kann man dann am anderen Morgen backfrisch in der hauseigenen Bäckerei kaufen. Die nötigen frischen Frühstückseier nimmt man dann auf dem Rückweg beim Bauernhof mit. Direkt im Erdgeschoss von Haus Werdum liegt die physiotherapeutische Praxis von Alexandra Meyer. Hier kann man baden wie Cleopatra, Fuß-, Klang- und Schokoladenmassagen genießen oder dem Urlaubsgenuss mit Ayurvedaanwendungen, Reiki und Ohrkerzen die Krone aufsetzen. Die Tage vergingen mit Sonnenbaden auf dem Balkon, Klönen mit den Nachbar Ede und Brigitte, Spazierfahrten, Einkaufsbummel im acht Anzeige ! "#$% & '* !/ : ;<= >?'¼ J?'¼ 'Q:;!X' hEULJHQVY [\ & <]^ _` : $P6FKLHJUDEHQ(O]DFK ZZZDNWLYKRWHOHO]DFKGH LQIR#DNWLYKRWHOHO]DFKGH 7HO )D[ unterwegs km entfernten Esens und vielen anderen kleinen und großen Unternehmungen, selbstverständlich alles beim schönsten Wetter. Lili auf Langeoog achtungsstation und einen wunderschönen Sandstrand. Der ist aber dann auch sofort typisch deutsch aufgeteilt in Badestrand, Drachenstrand, Nichtraucherstrand und weiter vom Zentrum entfernt einen Pferdestrand. Zu den größeren Trips gehörten die Fahrten auf die Insel Langeoog. Das Wahrzeichen der größten Ostfriesischen Insel (20 km² groß und 12,5 km lang) ist ein Wasserturm. Die einzige Insel, die mit dem E-Rolli problemlos erreichbar ist. Beide Anleger, am Abfahrthafen von Bensersiel und auch auf Langeoog sind tideunabhängig, d.h. mittels einer hydraulischen großen Übergangsrampe erfolgt der Zugang auf das Schiff in einer angemessenen Abschrägung. Ein Tagesticket für zwei Personen kosten z.Zt. 39 €, für Inhaber eines amtlichen Schwerbehindertenausweises mit der In Werdum unterwegs. Von links: Lale an der Laterne, Harry und Rolf. gültigen Wertmarke und eingetragener Begleitperson (B ) fährt man sogar kostenlos auf die wunderschöne Insel, von der auch Lale Andersen begeistert war. Ihr Wohnhaus ist zu besichtigen und auf dem Inselfriedhof gleich daneben ist sie begraben. Als bleibende Erinnerung haben ihr die 2 100 Langeooger im Jahr 2006 auch ein Denkmal gesetzt. Vor dem zentralen Zugang zum Meer steht sie an eine Laterne angelehnt. Man glaubt fast sie im Nordseewind „Lili Marleen“ singen zu hören. Eine Kaserne wie in „Lili Marleen“ gibt es auf Langeoog nicht, dafür aber eine Meierei, eine Seenotbeobachtungsstation, eine Vogelbeob- 26 PARAPLEGIKER 2/09 Schade, wie in jedem schönen Urlaub geht die Zeit viel zu schnell vorbei. Der Tag der Abreise nahte, der Aktionskreis „der Behinderte Mensch in Dortmund“ und der Flohmarkt riefen schon nach Rolf. Aber vorher wurde der Hofladen von Bauer Jan Willhems aufgesucht, um sich mit Produkten der heimischen Bauernküche für die Heimreise zu versorgen. Auch der bisher unerfüllte Wunsch nach einem Aal erfüllte sich kurz vor Neuharlingersiel. Mitten in der Einfahrt zu einem Bauernhof stand eine kleine Hütte mit Räucherofen und dem Hinweisschild „fangfrische Aale, frisch geräuchert“. „Hundertprozent frisch in der Nacht gefangen und frisch geräuchert“ versprach der wettergegerbte Verkäufer und ein grüner Aal für stolze 17 € wechselte seinen Besitzer. Nach zwei Wochen wurde mit tatkräftiger Unterstützung von Harald und Andrea gepackt und Abschied genommen. Trotz des erwarteten Os, terrückreisechaos ging es bei sonnigen Strahlen sehr zügig wieder Richtung Ruhrgebiet, sodass um 19 Uhr in Dortmund bereits alles wieder seine Ordnung hatte. Weitere Informationen unter www.haus-werdum.eu Text & Fotos: Harry Baus m ne a ar: k c e unterwegs N hö Sc e i D Ich hab mein Herz an Heidelberg verloren Die älteste Universitätsstadt (1386 gegründet) ist gleichzeitig eine der schönsten Städte Deutschlands und hat auch für Menschen mit Behinderung einiges zu bieten, trotz der teilweise topographisch etwas schwierigen Lage (die Neckarhänge sind schon sehr steil…). Altstadt und Schloss inspirierten bereits Dichter und Maler der Romantik und sind auch heute noch Anziehungspunkte für Touristen aus aller Welt. E ines der Highlights des Jahres ist die Schlossbeleuchtung mit einem Brillantfeuerwerk, das von der „Alten Brücke“ abgefeuert wird. Da gilt es sich rechtzeitig einen guten Platz zu sichern. Auch die „Lange Nacht der Museen“ Mitte März kann zu den kulturellen Höhepunkten gezählt werden. Ein Insidertipp ist die „Handschuhsheimer Kerwe“ in der Tiefburg, ein Treffpunkt für alle, die gerne unter Menschen sind, zünftig feiern, mit gutem Wein, regionalem Bier und der „hausgemachten Grundlage“. Die Stadt hat einen Stadtführer für behinderte Menschen erstellen lassen (2005 überarbeitet), spezifiziert für Rollstuhlfahrer, Seh- und Hörbehinderte, der leider aus Kostengründen nicht mehr in gedruckter Form erhältlich ist (www.stadtfuehrer-fuer-behinderte-heidelberg.de) und den man vor Reiseantritt ausdrucken sollte. Die Anreise nach Heidelberg mit dem eigenen Pkw ist einfach zu bewerkstelligen. Die Autobahn führt bis kurz vor die Stadt. Hier sollte man aber unbedingt auf die Geschwindigkeitsangaben achten, denn sonst ist die Urlaubskasse u.U. bereits einen Betrag los, der einem Restaurantbesuch entspricht. Die öffentlichen Verkehrsmittel Bus und Straßenbahn sind größtenteils mit Niederflurtechnik ausgestattet. Behindertenparkplätze gibt es ausreichend, aber da in Heidelberg auch eine beachtliche Zahl behinderter Menschen leben, ist es nicht einfach einen freien Parkplatz zu finden. Mit dem Zug nach Heidelberg (ICE oder RE) zu fahren ist auch kein Problem, eher die etwas missgelaunten Schaffner am Bahnsteig. Gleich am Hauptbahnhof ist auch die Tourismusinformation. Sie ist ebenerdig zugänglich und von freundlichen Mitarbeitern geführt, die den behinderten Gast gern beraten. PARAPLEGIKER 2/09 27 unterwegs Zwischen Neckar und Königsstuhl Wer schon am Neckar ist, möchte natürlich auch mal mit dem Schiffchen fahren. Die „Europa“ und die „Schloß Heidelberg“ sind am besten zugänglich. Sie fahren zwischen 1. Juni und 31. August täglich um 9 Uhr 30, 11 Uhr, 14 und 15 Uhr für 10 € von Heidelberg nach Neckarsteinach und zurück. Eine Ermäßigung für behinderte Fahrgäste gibt es nicht. Der Autor bei Einstieg in die Bergbahn. Eine weitere mobile Einrichtung ist die Bergbahn zum Königsstuhl (500 m über dem Meeresspiegel). Sie wurde 2005 renoviert und lässt den Fahrgast für 4 € den Berg rauf und runter fahren. Ein wunderschöner Blick über Heidelberg und das Umland ist den Besuchern sicher. Die untere Bergbahn, startet gleich wenige Meter hinter dem Kornmarkt. Sie ist gut erreichbar und mit einem großzügigen Rollstuhl-WC, plus Lift zur Bahn ausgestattet. Bis zur Station Schloss ist die Bergbahn für Rollstuhlfahrer gut geeignet. Allerdings könnte der Weg zum Schloss weniger holprig sein, erst innerhalb des alten Gemäuers geht es wieder leichter voran. Zur Belohnung gibt es eine herrliche Besichtigung. Die Fahrt mit der oberen Bergbahn ist nur für Rollstuhlfahrer mit sportlichen Begleitpersonen zu empfehlen, da aus Gründen des Denkmalschutzes kein Rollstuhl-Lift zur Verfügung gestellt werden konnte und Treppen bewältigt werden müssen. Unser erster Weg führt uns in die Parkanlage am Neckar, von der aus das gesamte Panorama von Altstadt und Schloss sichtbar ist. Auf dem Neckar gleiten flußabwärts Rennruderboote vorbei, auf der Wiese tollen Kinder mit einem Hund herum, 28 PARAPLEGIKER 2/09 während auf einer Parkbank zwei junge Menschen ihre Herzen verlieren... Auch viele ältere Menschen sind hier freudig unterwegs. Heidelberg hat halt für jeden etwas. Unterkünfte und Restaurants Dies gilt auch, wenn es um Übernachtungen geht. Angefangen bei der Jugendherberge, die das Qualitätssiegel bekommen hat. Immerhin werden dort sechs rollstuhlgerechte Zimmer, zum Preis von 25,50 € mit Dusche und WC angeboten, was auch gut für Gruppen ist (www. jugendherberge-heidelberg.de). Gleich am Hauptbahnhof gibt es das Hotel IBIS mit „barrierefreien“ Zimmern, die leider nicht immer der DIN-Norm entsprechen… Von hier aus kann man mit der Buslinie 32 direkt in die Altstadt fahren. Für Romantiker bietet das Hotel Ritter, eines der schönsten historischen Bürgerhäuser der Stadt, das richtige Ambiente für ein sentimentales Wochenende in der Stadt (www. ritter-heidelberg.de). Alternativ ist der Holländer Hof zum selben Zweck geeignet. Hotels gibt es in allen Preislagen und in ausreichender Zahl. Dreizehn Herbergsbetriebe wurden von den Behindertenverbänden der Stadt als zugänglich eingestuft. Eine weitere Übernachtungsmöglichkeit bietet die Stiftung Rehabilitation Heidelberg mit ihrem „Pflegehotel“ (siehe Kasten am Ende des Berichts). Ausgehen in Heidelberg hat was für sich. Von der Studentenkneipe bis zum Gourmettempel ist alles unterwegs geboten. „Der Seppl“ ist eine klassische Studentenkneipe und gehört wohl zu den bekanntesten deutschen Studentenlokalitäten. Dort verkehrten (nicht nur) die Corps (Studenten-Verbindungen). Leider ohne Rolli-WC (www.zum-seppl.de). In der Heidelberger Kulturbrauerei geht es zwar teilweise recht eng zu, aber dafür ist man in der Brauereigaststätte rundum versorgt. Das Hotel ist zwar nicht das, was man erwartet als behinderter Mensch, aber dafür kann man gleich am Biertisch umfallen und liegt im Bett (www.heidelberger-kulturbrauerei.de). Wer es gerne exklusiv möchte, der findet im „schwarz das Restaurant“ den Gourmettempel mit unvergesslichem Panoramablick, stilvolle Kleidung ist da natürlich angebracht (www.schwarzdasrestaurant.com). Zur Romantik in Heidelberg gehört natürlich auch die Leidenschaft – der besonderen Art. Im „Schmelzpunkt“ in der Fußgängerzone Hauptstraße wird Schokolade und Eiskrem von Hand hergestellt und zwar ausschließlich mit natürlichen Zutaten. Nur einige Meter entfernt liegt das „L´ Epicerie“, allerdings nicht so offensichtlich. Da sollte der Besucher schon auch mal einen Blick in die Hinterhöfe der Hauptstraße wagen. Denn dort findet er ungeahnte Schätze. Schon ist der Tag gerettet. Das Thema Kultur findet, wie kann es anders sein, in Heidelberg einen festen Platz. Egal ob die Szenekneipen mit ihren Bands, oder der Besuch im Theaterhaus der Stadt Heidelberg, die Rundgänge durch die Museen der Stadt; für jeden ist was geboten. Ein Besuch im Carl Bosch Museum lässt dem Technikfreak das Herz höher schlagen. Zugegeben, dieses Gebäude läßt sich gar nicht so leicht finden und die Parkplätze sind auch nicht gerade massenhaft vorhanden. Doch der Besuch lohnt (www.carl-boschmuseum.de) Der Kornmarkt mit dem Schloss. In den verwinkelten Gassen Heidelbergs gibt es noch viele kleine Läden, wo noch echte Handarbeit angeboten wird. Auch so manches Kleinod ist zu finden, aber auch Orte der Ruhe. Ein Besuch in Heidelberg wird mit Sicherheit ein unvergessliches Erlebnis werden, für alle, die sich für diesen Kurzurlaub entschieden haben. Verlorene Herzen allerdings sind nicht auszuschließen… Einer dieser Hinterhöfe... Anzeige RL-50 Deckenlift mit Rollstuhlaufhängung Bundesweiter Vertrieb und Service: 02 34 – 91 600 50 Dank der speziell entwickelten Fahrschiene bleibt ihre Treppe in ganzer Breite frei. Der Einbau kann in Mehrfamilienhäusern, engen Treppenhäusern, über mehrere Etagen erfolgen. Haltestellen sind frei wählbar. Die Bedienung erfolgt auch bei eingeschränkter Mobilität durch den Benutzer oder Begleitperson. Fernsteuerbar ohne Kabelmontage. HÖGG Liftsysteme Hattinger Straße 712 a 44879 Bochum [email protected] unterwegs Neues Pflegehotel in Heidelberg Eine Auszeit von der oft belastenden Pflege, mit oder ohne pflegebedürftigen Angehörigen, bietet das neue Pflegehotel der Stiftung Rehabilitation Heidelberg. Es gibt mehrere Möglichkeiten um einem Urlaub allein oder mit dem Pflegebedürftigen zu planen: Entweder der pflegende Angehörige fährt allein in den Urlaub, die pflegebedürftige Person bleibt zu Haus und wird in dieser Zeit von Verwandten, Freunden, Nachbarn versorgt, oder vom örtlichen Pflegedienst. Oder die Partner machen gemeinsam Urlaub. Sie entscheiden, ob sie die Pflege am Urlaubsort selbst übernehmen oder dem Pflegepersonal teilweise anvertrauen. Oder der Pflegebedürftige verreist „allein“. Zu diesem Zweck geht er in ein Pflegehotel und bucht eine Unterbringung, die kompletten Service bietet. Der kann über die Verhinderungspflege (§39) finanziert werden. Neben den bereits bekannten Pflegehotels, Haus am Kurpark, Pflegehotel Schloss Bad Wurzach ist in Heidelberg ein weiteres eröffnet worden. Mit Anschluss an barrierefreie öffentliche Verkehrsmittel ist hier Urlaub für pflegebedürftige Menschen möglich. Wer mit dem eigenen Auto kommt, dem steht ein kostenloser Tiefgaragenplatz zur Verfügung. Schade, dass es noch keine Doppelzimmer gibt, das soll sich jedoch im Spätsommer ändern. In den hellen freundlichen Räumen kann sich der Gast wohl fühlen. In jedem Zimmer sind höhenverstellbare Betten, die zum Glück nicht wie Pflegebetten aussehen. Übrigens dient das Pflegehotel auch als Übergangswohnmöglichkeit, wenn die eigene Wohnung der neuen Lebenssituation noch nicht gerecht wird. Wer gern mal in der Badwanne Platz nehmen möchte, kein Problem, eine schöne Pflegebadewanne macht auch das möglich. Es besteht die Möglichkeit im Sportcamp zu schwimmen (Badelift vorhanden). Hilfsmittel stehen in allen Bereichen kostenlos zur Verfügung. Das Hotel ist im Moment noch etwas schwer zu finden, da es noch keine gute Ausschilderung gibt. Aber wer in Wieblingen angekommen ist und in die Ludwig Guttmann Straße abbiegt ist schon fast am Ziel. www.RehaPflege-Heidelberg.de Pflegehotel der SRH Ludwig Guttmann Str. 4 Heidelberg Text & Fotos: Johann Kreiter 30 PARAPLEGIKER 2/09 q – querschnitt spezial Das silberne Sparschwein: Erfundene Antwort auf einen So könnte er aussehen, echten Bescheid peder Brief an das „Kom blenz“: tenzzentrum der KKH in Ko Genehmigungsbescheid. Ich e Namen, vielen Dank für Ihren ohn r Her r hrte gee r seh u, Fra erSehr geehrte Jahr die Kosten für zwei wiederv icherung in Zukunft einmal im n erhi Imm . freue mich, dass meine Pflegevers ung große Entlast übernimmt. Das ist für mich eine cm 95 x 80 gen inla utze tsch che wendbare Bet en die Umweltbelastung tun. Sol it kann ich dann auch etwas geg er lleim kostet so ein Tuch fast 30 €. Dam Mü topfen doch nur die sie bisher verwendet habe vers billigen Einmaleinlagen wie ich tik dran ist) in die blaue in die gelbe Tonne (weil viel Plas und ich wusste nie, gehören die . Das Problem gibt es doch in die graue Restmülltonne für die Papiersammlung oder men Sie in Zukunft Stoffeinlagen bekomme, überneh nicht mehr. Denn weil ich ja die nicht mehr. die Kosten für Einmaleinlagen genau machen soll: Weil Fragen wie ich das zukünftig r paa ein h noc m zde trot e r Aber ich hab ob etwas vorne raus kommt ode das nicht steuern. Auch nicht, der in de ich ja inkontinent bin, kann ich gera nn dann beide Tücher dann auch noch Durchfall. We hinten und manchmal habe ich omme ich dann eine richtig lange zum Trocknen) bek n che brau her Tüc en dick en darf? Gibt es vielleicht Wäsche sind (die mal-Betteinlagen mehr verwend Ein e kein ja ich und ist t reck e? Bitte schineue Matratze, weil die verd ich wieder saubere Einlagen hab n“ so lange abstellen kann bis ihah „Pip den nat ich en den che mit Kränchen, h zukünftig pro Wo / pro Mo gehen soll. Wie oft darf ich mic vor da ich wie zu g ibun und chre i Wasch cken Sie mir eine Bes lten werden, weil zwischen zwe in Stunden / Tagen muss eingeha tand tabs Zei r lche We n? utze beschm t vergeht. Trockenvorgängen ja immer Zei schentücher mehr in Zukunft auch keine Tempota ich darf en, hab n ebe chri ges das er Wenn das wirklich so ist wie Sie hleute sagen, Einmaltaschentüch rank liegen habe. Aber die Fac Sch im r che entü sch ffta Sto ierk ja ne Frau noch Pap üverwenden, weil ich dann im Haushalt aus? Darf mei das t sieh Wie t? rech t jetz n Und seien gesünder. Wer hat den immer am Waschbecken liegt. auch ein Putztuch aus Stoff, das lich näm en hab Wir dem en? mit end Nur chenrollen verw n- und Feiertagen. und nicht wie bisher nur an Son Tag n jede t unf Zuk in e uns bei chin t die Waschmas Stoffservietten gibt es nur Stofffetzen verwendet steh er imm da h auc man nn We ! mit t Toilettenpapier mache ich nich . still r meh t ja überhaupt nich ma in Zukunft auch lleicht könnte man da das The Vie n. one pers ege Pfl für ge rgän Sie machen doch so viele Leh ft erledigt. Das klappt bestimmt. t plant, wann man sein Geschä Zei die man wie l spie Bei dann habe ich noch eine mit unterbringen. Zum wann er Gassi gehen muss. Und ten, Zei en fest e sein d Hun ahlen Schließlich hat auch so ein l die Kosten für den Strom bez nkasse bei einem Elektrorollstuh nke Kra die s das , oder sen e gele chin e Frage: Ich hab für die Waschmas n Zuschuss zum Waschpulver eine n dan ich me om Bek d. wir versicherung jeden muss, der verbraucht dschuhe, die mir von der Pflege han mal Ein die wie so t efer geli wird das von einer extra Firma Monat zugeschickt werden? ent Es grüßt Sie Ihr verständiger Pati Herbert Müller Herbert Müller Rechtsbeistand im Sozialrecht der Fördergemeinschaft d. Querschnittgelähmten in Deutschland e.V. Kriterium für die „Ehrung“ ist die Kreativität der Begründung für eine Ablehnung. Je unsinniger, desto besser sind die Chancen. Ob man darüber eher schmunzelt oder sich mehr über die Ignoranz ärgert, bleibt jedem selbst überlassen. Kandidaten werden in den nächsten Jahren sicher nicht ausgehen, Vorschläge sind willkommen. Freiherr-vom-Stein-Str. 47 56566 Neuwied-Engers tel 02622 - 8896-32; fax -36 [email protected] PARAPLEGIKER 2/09 31 q – querschnitt spezial Stimmungsbilder aus der Unfallklinik: Damit werde ich auch noch fertig Die Beiträge dieser Serie entstanden aus Gesprächen der Psychotherapeutin Dr. med. Astrid Bühren mit querschnittgelähmten Patientinnen und Patienten (Namen geändert) sowie deren Angehörigen in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Murnau, Bayern. Julia S., Mitte dreißig, ist bei einem Kletterkurs verunglückt und seither Paraplegikerin. Mit ihrer Behinderung kann sie von Anfang an gut umgehen – als Mutter eines schwer behinderten Sohnes ist sie an Schicksalsschläge gewohnt. Ihr Bericht, aufgezeichnet gegen Ende der stationären Rehabilitation, wird ergänzt von einem Kommentar der Psychotherapeutin Dr. med. Astrid Bühren. Julia S. erzählt: „Bei einem Kletterkurs hatte ich einen Unfall, bei dem ich etwa zehn Meter rückwärts abgestürzt bin. Am nächsten Tag bin ich auf der Intensivstation für Wirbelsäulenverletzte der Unfallklinik Murnau wieder aufgewacht. Zunächst hatte ich überhaupt keine Erinnerungen mehr an die Geschehnisse vom Vortag. Ich ertastete meinen Bauch und die Hüfte. Sofort wurde mir klar, dass ich gelähmt bin. Zwei Monate zuvor hatte ich geträumt, dass ich meine Beine nicht mehr bewegen kann. Dieser Traum hat mich sehr belastet. Jetzt, da die Lähmung Wirklichkeit ist, nehme ich es eigentlich nicht so schwer. Ich habe – noch auf zwei Beinen – so vieles Mögliche und Unmögliche geschafft, dass ich es als meine neue Lebensaufgabe ansehe, nun mit meiner Behinderung fertig zu werden. Erfahrungen mit Schicksalsschlägen Mein bisher schwerster Schicksalsschlag war, dass mein Sohn behindert ist. Diese Erfahrungen und der Umgang mit meinem mehrfach behinderten Kind haben mir si- 32 PARAPLEGIKER 2/09 cher sehr geholfen, mit meiner eigenen Behinderung umzugehen. Einer meiner ersten Gedanken war: Ich bin froh, dass es mich getroffen hat und nicht meine Tochter Leonie – und dass ich meine Arme und Hände bewegen kann. Leonie hat meinen Unfall recht gut überwunden. Am schwersten war es für sie, dass ich so lange nicht zu Hause war. Sie hat mit Kreide ‚Mama fehlt mir‘ an die Hauswand geschrieben. Alle anderen aus Familie und Bekanntenkreis hatten viel größere Probleme, meine Behinderung zu akzeptieren. Fast alle Freunde, die mich anrufen oder besuchen, erwarten, dass ich niedergeschlagen bin. Sie sind dann überrascht, mich munter und eigentlich ganz normal, wie vorher auch, anzutreffen. Jetzt, da ich noch so viel lernen muss, möchte ich alles Negative, zum Beispiel Grübeleien über die Zeit vor meinem Unfall, aus meinem Gedächtnis streichen. Ich brauche jetzt alle Energie, um meinen Körper und den Rollstuhl beherrschen zu lernen. Mein Ziel ist es, möglichst viele Dinge ohne fremde Hilfe zu schaffen. Ich möchte genauso selbstständig sein wie vor dem Unfall. Bisher war mein Leben ausgefüllt mit Arbeit; ich hatte keine Zeit für mich selbst. Der Unfall lenkt mein Leben wahrscheinlich in eine ganz andere Richtung. Weil ich vieles nicht mehr tun kann, werde ich mir andere Beschäftigungen suchen, zum Beispiel q – querschnitt spezial Sport. In einem Sportverein kann ich andere Leute kennenlernen. Bisher hatte ich nur mit wenigen Menschen Kontakt, weil wir etwas abseits auf einem Bauernhof wohnen.“ Aus therapeutischer Sicht Psychotherapeutin Dr. Astrid Bühren: „In den ersten Wochen des heißen Sommermonats nach ihrem Unfall lag Julia S. mit hohem Fieber im Bett; sie schwitzte und wirkte ganz in sich zurückgezogen. Die Krankenschwestern und -pfleger bemühten sich sehr um sie. Auch nach Abklingen des Fiebers schien sie sehr ruhig und gefasst, und sie beteiligte sich sehr aktiv an ihrer Rehabilitation. Aus therapeutischer Sicht habe ich dieses Verhalten der Patientin zunächst als ungewohnt erlebt. Sie hatte - für jeden nachvollziehbar - mit ihrem Sturz aus der Kletterwand ein schlimmes Erlebnis mit einschneidenden Konsequenzen für ihr Leben und das ihrer Familie. Hinzu kam, dass sie relativ selten Besuch bekam. Der Ehemann war mit seinem Beruf und der zusätzlichen Betreuung der zwei Kinder beschäftigt; weitere Familienangehörige wohnten nicht in der Nähe. Ich sprach die Patientin schließlich auf ihre so ungewöhnliche Ruhe an. In einem intensiven Gespräch wurde deutlich, dass es für sie nicht das erste Mal war, eine verzweifelte Situation meistern zu müssen. Nach der Geburt ihres Sohnes vor neun Jahren mussten sie und ihr Ehemann mit der Tatsache zurechtkommen, dass das Kind sein Leben lang schwer behindert bleiben werde. Diese Diagnose hatte zunächst alle Lebensträume zerstört; aus der folgenden tiefen Depression hatte sie sich nur schwer lösen können. Schließlich aber hatte sie wieder Lebensfreude gewonnen, indem sie andere Werte und Prioritäten im Alltag entdeckte und genießen lernte. Diese Lebenseinsichten und Bewältigungsstrategien würden ihr nun direkt zu Nutze kommen, so die Patientin. Vermutlich war sie deshalb bei der schwerwiegenden Diagnose einer kompletten Pa- raplegie nicht wieder in ein ganz tiefes Loch gefallen. Außerdem hatte sie sich während des Fiebers, zu Beginn ihres stationären Aufenthaltes im Zentrum für Rückenmarkverletzte, wie in Watte gepackt gefühlt, und die neue Realität war nur sehr dosiert in ihr Bewusstsein gedrungen. So hatte auch dieses medizinisch kaum erklärbare Fieber eigentlich sein Gutes für sie gehabt. Die Patientin durchlief eine zügige Rehabilitation ohne weitere Komplikationen und stellte sich nach der Entlassung auch zuhause den Anforderungen der zusätzlichen Behinderung. Als Psychotherapeutin war ich dankbar, an dieser beeindruckenden Art und Weise der Krankheitsbewältigung teilhaben zu dürfen.“ Text: Karin von der Saal Foto: Josef Stöckle, BG-Unfallklinik Murnau Anzeige Wir machen Sie mobil Grüter + Gut Motorradtechnik GmbH Hochdorfstrasse 9 CH-6275 Ballwil [email protected] http: / /www.gg-technik.ch q – querschnitt spezial Was tun gegen Harnwegsinfekt? Katheterisieren, aber richtig Dank gut durchdachter Katheter für den Selbstgebrauch können Menschen mit Blasenentleerungsstörungen, wie sie bei Querschnittslähmungen häufig vorkommen, ein weitgehend eigenständiges Leben führen. Der intermittierende Selbstkatheterismus (ISK) ermöglicht Unabhängigkeit von mehrmals täglicher Hilfe durch Pflegekräfte, lässt sich mit einem aktiven Lebensstil vereinbaren und bleibt für Außenstehende unbemerkt. D ie Benutzung der Katheter ist nach guter Einweisung und ein wenig Übung einfach. Doch das sollte auch bei Routiniers nicht dazu führen, dass die Sorgfalt vergessen wird. Denn bei jedem einzelnen Katheterisieren – im Schnitt also vier- bis fünfmal täglich – besteht die Gefahr, dass zusammen mit dem Katheter Krankheitserreger in die Blase transportiert werden, die dort eine Entzündung hervorrufen können. Der Grund: Bei jedem Menschen ist der Bereich des Afters und des Harnröhrenausgangs mit verschiedenen Keimen besiedelt. Dort sind sie ungefährlich – im Inneren des Körpers jedoch können sie zu Infektionen führen. Bei funktionierender Blasenentleerung wird die Gefahr, dass die Keime diesen Weg finden, durch die regelmäßige Durchspülung der Harnröhre beim Wasserlassen minimiert. Bei der Benutzung eines Katheters entfällt dieser Schutzmechanismus. Deshalb muss eine gründliche Desinfektion des Intimbereichs und der Hände vor dem Katheterisieren zur Selbstverständlichkeit werden. Dies gilt generell, besonders aber für Frauen, bei denen After und Harnröhre eng beieinander liegen. Als sehr sicher in der Anwendung haben sich Katheter mit einer sogenannten Vorlaufspitze (z.B. Simplycath® von UROMED) bewährt. Sie sind so konstruiert, dass die eigentliche Katheterspitze mit den ersten 1,5 cm der Harnröhre, wo sich die meisten Keime befinden, nicht in Berührung kommt. Anzeige Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau Das qualifizierte Behandlungszentrum für Querschnittgelähmte im Süden Deutschlands zur • umfassenden Akutbehandlung bei Verletzungen und Erkrankungen des Rückenmarks • Frührehabilitation mit fachübergreifender ärztlicher Betreuung einschließlich der Neuro-Urologie • Behandlung aller lähmungsbedingten Komplikationen • lebenslange Nachsorge Ambulante Behandlung und umfassende Beratung über eine Spezialsprechstunde. Kontaktaufnahme: Telefon +49 (8841) 48-2940 Fax +49 (8841) 48-2115 e-mail [email protected] Internet www.bgu-murnau.de q – querschnitt spezial Tipps für richtiges Katheterisieren Die meisten Bakterien (hier gelb gekennzeichnet) befinden sich im Bereich der äußeren 1,5 Zentimeter der Harnröhre. Ein Katheter mit Vorlaufspitze minimiert das Risiko, dass Keime mit der Katheterspitze in die Blase transportiert werden. Nicht zu vergessen ist, dass auch über die Trinkmenge und über die Ernährung das persönliche Harnwegsinfektrisiko beeinflusst werden kann. Zwei Liter Wasser sollten es bei durchschnittlicher Körpergröße für eine gute Durchspülung der Blase schon sein. Für einen sauren Harn, der den Bakterien die Vermehrung schwer macht, sorgt zum Beispiel die Aminosäure L-Methionin, die als Nahrungsergänzungsmittel erhält- lich ist. Ein sanfter Infektionsschutz ist die Cranberry. Ihre Wirkstoffe stärken allgemein die Abwehrkräfte und hemmen die Ansiedlung von Keimen in der Blase. Es gibt Cranberry-Kapseln zum Einnehmen, besonders schmackhaft und vielseitig verwendbar sind die frischen oder getrockneten Früchte sowie Cranberrysaft. Text: Anneke Bosse - Sorgen Sie für eine ruhige Atmosphäre und lassen Sie sich Zeit. - Desinfizieren Sie den Intim bereich und die Hände. - Nehmen Sie den Kathe ter erst direkt vor dem Gebrauch aus der Verpackung und vermeiden Sie jeden Kontakt der Katheterspitze mit der Anal- und Genitalregion. - Besonders geeignet sind Katheter mit einer Vorlaufspitze, da der eigentliche Katheter geschützt ist. - Trinken Sie genügend und sorgen Sie mit Ihrer Ernährung für eine günstige Harnzusammensetzung. Hilfreiche Informationen für Anwender stehen z.B. auf der Internetseite www.simplycath.de Anzeige Erholsamer Urlaub im grünen Herzen Österreichs? Kein Problem! Ferienhaus für 4 Personen rollstuhl- und familienfreundlich Rolli-Komf. in Bad und Wohnräumen Sat-TV, Carport Kontakt: m St eier ark a r Ro uch fü llis Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten Silcherstraße 15 67591 Mölsheim Tel.: 06243 - 52 56 [email protected] www.FGQ.de q – querschnitt spezial Rechtslage und Anspruch: Inkontinenzversorgung 2009 Als Patient den Überblick zu behalten ist fast unmöglich. Herbert Müller, FGQ-Rechtsbeistand im Sozialrecht (Kontakt siehe „Sparschwein“, Seite 31) hilft uns dabei. Die Produkte: Egal ob Katheter, Windeleinlagen, Kondome, Beutel etc. und sonstiges Spezialzubehör, immer sind es „zum Verbrauch bestimmte Hilfsmittel“ auf die ein Anspruch als Sachleistung besteht. (§ 33 SGB V). Dafür gab es seit einigen Jahren Festbetragsregelungen d. h. allen Versorgern wurden für die gelieferten Produkte die gleichen Preise erstattet. Inzwischen hat sich einiges geändert. Dabei ist zwischen aufsaugenden und ableitenden Hilfsmittel zu unterscheiden. Bei Windeln samt Zubehör, den ableitenden Hilfsmitteln, haben die Krankenkassen bereits Versorgungsverträge mit Leistungserbringern abgeschlossen. Wegen schlechter Versorgungsqualität und berechtigten Protesten der Anwender werden diese inzwischen Zug um Zug wieder aufgekündigt. Denn der Gesetzgeber hat in § 127 SGB V bestimmt, dass die Versorgung auch „in der Qualität gesichert“ sein muss. Weiter heißt es dort „Dabei haben sie (die Versorger) die Qualität der Hilfsmittel sicherzustellen“. Dieser Forderung haben Billiganbieter, die die Ausschreibungen gewonnen hatten, mit teilweise eigens dafür entwickelten Einfachprodukten nicht entsprochen. Seit Anfang diesen Jahres besteht für die Krankenkassen auch nicht mehr die Pflicht zu Ausschreibungen für solche Produkte. Auch für die wesentlich komplexere Versorgung mit ableitenden Inkontinenzprodukte wurden die Ausschreibungsverfahren inzwischen größtenteils gestoppt. Die Versorgung aktuell: Der Gesetzgeber hat zwar den Markt geöffnet und mehr Wettbewerb zugelassen und es gibt verschiedene Möglichkeiten der Abrechnung. Aber diese Regelungen betreffen immer nur die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Versorgern (Sanitätshäuser, Home-Care-Unternehmen, Apotheken). Für die Anwender 36 PARAPLEGIKER 2/09 ändert sich nichts, auch wenn ihnen gegenüber manchmal behauptet wird, irgend etwas sei „wegen neuer Vorschriften“ nicht (mehr) möglich. Auch den Versuchen mancher Krankenkassen, teilweise über die Versorger, bewährte Versorgungen durch preiswertere, aber unpraktische Lösungen zu ersetzen, z. B. Katheter mit integrierten Beutel durch einfache Katheter und separate Auffangbeutel, muss man nicht folgen. Jeder hat weiterhin Anspruch auf die individuelle Versorgung, also das bevorzugte Produkt, das er/sie benötigt. Weder Krankenkasse noch MDK oder Versorger können eine spezielle Marke oder ein spezielles Produkt vorschreiben. Dieser Anspruch auf die individuell ausgesuchte Hilfsmittelversorgung wurde vom Bundessozialgericht schon mehrfach bestätigt. 1. Auslieferung nach Verordnung und Abrechnung zu Festbeträgen (wie bisher). 2. Rabattvereinbarungen oder individuell vereinbarte Preise zwischen Kasse und Versorger für die einzelnen Produkte. 3. Pauschalvereinbarungen, bei denen auf Grund von Durchschnittswerten (Mengen) ein „Standard- oder Musteranwender“ errechnet wird, der den Betrag von... EUR/Monat kostet. Diesen Betrag erstattet die Kasse dem Versorger pro Anwender. Solche Pauschalen haben manche Krankenkassen vor allem für ableitende Hilfsmittel, vereinbart, andere nicht. Sie sind unterschiedlich hoch, je nach Verhandlungsgeschick der Partner, regionalem Wettbewerb usw. Die Durchschnittsmengen (die auch den Pauschalvereinbarungen zu Grunde liegen) wurden im Auftrag der Krankenkassen vom MDK ermittelt. Damit wurde der Bedarf eines „Musterverbrauchers“ festgestellt, als q – querschnitt spezial Grundlage für die Preiskalkulation der Versorger. Für einen höheren Bedarf darf kein Aufschlag verlangt werden. (Für einen niedrigeren Bedarf gibt es ja auch keinen Rabatt.) Auch sogenannte „wirtschaftliche Zuzahlungen“ für Inkontinenzprodukte im Rahmen der Hilfsmittelversorgung sind nicht erlaubt - es sei denn, man will ausdrücklich ein anderes Produkt haben, das teurer ist als ein kostenlos zur Verfügung gestelltes Produkt, das den Qualitätsanforderungen entspricht. Die Versorger: Wenn die Krankenkasse mit einem oder mehreren Versorgern Verträge abgeschlossen hat, teilt sie das den betroffenen Anwendern mit und fordert sie auf, ihre Stomaversorgung zukünftig nur dort zu bestellen. Danach müssen sich diese mit wenigen Ausnahmen auch richten. (Da die Versorgungen auch nicht abgeholt werden müssen, sondern nach dem Sachleistungsprinzip frei Haus zu liefern sind, ist das aber kein Problem.) Was tun bei Problemen? • Behauptet der Versorger, eine bestimmte Menge oder eine bestimme Marke könnte oder dürfte nicht geliefert werden: an die Kasse wenden und eventuell den Versorger wechseln. • Liegt der individuelle Versorgungsbedarf erheblich über dem Durchschnitt des „Musterpatienten“ und der Versorger verlangt eine Zuzahlung oder will die benötigte Stückzahl nicht liefern, reicht es aus, wenn eine ärztliche Bescheinigung mit entsprechender Begründung bei der Kasse vorgelegt wird. Allerdings wird es auch den einen oder anderen Fall geben, bei dem eine Änderung trotzdem ansteht, weil weiter entwickelte Folgeprodukte zur Verfügung stehen und das „alte Modell“ nicht mehr hergestellt wird oder wegen enthaltener Komponenten nicht mehr vollständig als Hilfsmittel gilt z. B. Kathetersets mit Pinzetten und Einmalhandschuhen. Ausnahmen • Lieferanten, die am 31.12.2007 zur Abrechnung mit den Krankenkassen berechtigt waren, aber jetzt vom Wettbewerb ausgebootet wurden, dürfen trotzdem weiter liefern. Hat die Kasse eine Pauschalvereinbarung oder einen Rabatt ausgehandelt, der niedriger ist als die Festbeträge, haben sie das Recht, die Vereinbarungen einzusehen und zu gleichen Preisen der Vereinbarung „beizutreten“. Bei einer problemlosen Versorgung wird das auch kein Problem sein. Speziell bei Pauschalverträgen ist das Beitrittsrecht für den bisherigen Lieferanten aber nur dann interessant, wenn keine Stückzahlen benötigt werden, die vom Durchschnitt stark nach oben abweichen. Denn bei ihnen können solche Abweichungen nicht durch andere Kunden mit geringerem Bedarf aufgefangen werden. der meistgekaufte Treppenlift Lifta in Ihrer Nähe: Kiel Hamburg Berlin Dresden Gera Leipzig Bremen Hannover Gelsenkirchen Frankfurt Mannheim Stuttgart Freiburg Ulm Nürnberg München Zuhause mobil bleiben Sicher Treppenfahren Selbständigkeit erhalten Über 70.000 verkaufte Liftas Neu: Treppenlift-Finanzierung (8,9 % eff. Jahreszins) GUTSCHEIN … sowie in 80 weiteren Städten • Wenn nachweislich regelmäßig die Hilfe eines Inkontinenzberaters in Anspruch genommen werden muss, aber der neue Lieferant nicht in der Lage ist, solche Besuche kurzfristig durchzuführen, hätte man (aber zu den niedrigen Preisen) den Anspruch den bisherigen Lieferanten beizubehalten. Anzeige Ja, schicken Sie mir meinen Prospekt – kostenlos und unverbindlich. Lifta GmbH, Abt. PA 23, Horbeller Straße 33, 50858 Köln q – querschnitt spezial • Hat die Kasse Pauschalvereinbarungen oder Rabattverträge ausgehandelt, zu denen der Versorger die benötigten Produkte nicht liefern kann oder will: Die Kasse auffordern, die Versorgung mit den Hilfsmitteln zu veranlassen. Denn es besteht ein Sachleistungsanspruch (frei Haus) kein Anspruch „nur“ auf Kostenübernahme. Notfalls die Kasse wechseln. • Verlangt die Kasse, dass statt des bevorzugten Systems ein anderes, billigeres eingesetzt wird: Ärztliche Bescheinigung vorlegen, mit entsprechender Begründung (z. B. Schwierigkeiten bei der Handhabung eines Katheters für einen Tetraplegiker), notfalls gegen einen entsprechenden Bescheid Widerspruch einlegen. Diese Versorgungsregelungen gelten mindestens bis 31.12.2009, eventuell auch bis Ende 2010 oder 2011, garantiert so lange bis der Europäische Gerichtshof über die anstehenden Klagen zur Einschränkung der Wahlfreiheit bei der Hilfsmittelversorgung durch das GKV-WSG entschieden hat. Alles das, was immer wieder in den Medien erwähnt wird, wenn es um Ausschreibungen von Krankenkassen geht, bezieht sich nicht auf Hilfsmittel, sondern auf Arzneimittel und hat nichts mit der Inkontinenzversorgung zu tun. Inkontinenzprodukte auf Rezept Bis auf wenige Ausnahmen sind Artikel zur Inkontinenzversorgung „zum Verbrauch bestimmte Hilfsmittel“ auf die ein Anspruch als Sachleistung besteht. Manche Produkte gehören auch zu den nicht verschreibungsfähigen Arzneimitteln, die bei bestimmten Krankheiten als „anerkannter Therapiestandard“ gelten, Sie können mit Angabe der Diagnose auf der Verordnung zu Lasten der Kassen verordnet werden. Dazu gehören bei neurogener Darmlähmung (wie bei Querschnittlähmung) Abführmittel, Mittel gegen Verstopfung, Desinfektionsmittel bei ISK (Katheterisieren) oder methioninhaltige Medikamente zur Vorbeugung von Nierensteinen (Harnansäuerung). Für sie ist stets die normale Zuzahlung zu leisten. Es gilt nicht die Pauschalregelung wie für zum 38 PARAPLEGIKER 2/09 Verbrauch bestimmte Hilfsmittel. Besonderheiten: Harn- und Blutteststreifen sind stets zuzahlungsfrei. Bei einer anerkannten Pflegestufe in der Pflegeversicherung können Einmalhandschuhe und Fingerlinge als Pflegehilfsmittel bezogen werden (bis 31 €/ Monat, ohne Rezept, vorher bei der Krankenkasse beantragen). Hilfsmittel müssen immer auf einem extra Rezept verordnet werden, also nicht zusammen mit Arzneimitteln. Der behandelnde Arzt (z. B. der Hausarzt) stellt dafür ein Rezept aus, das bei einem Versorger (Sanitätshaus, Homecare-Unternehmen, Apotheke) eingereicht wird. Dieser bestellt die verordneten Hilfsmittel und liefert sie dem Anwender. Dabei besteht ein Anspruch auf die Lieferung der Artikel bis nach Hause. Was muss auf dem Rezept stehen? Zur Not reicht es zwar aus, wenn auf einem Rezept nur steht „Hilfsmittel zur Inkontinenzversorgung für … Monate”. Aber es ist besser, sich konkret die Produkte verordnen zu lassen, die man benötigt. Dazu zählen die genaue Bezeichnung oder siebenstellige Hilfsmittelnummer, ggf. die Größe, die Gesamtstückzahl und der Verordnungszeitraum, z.B. „Bedarf für 3 Monate“. Auf der Verordnung sollte das Feld 7 „Hilfsmittel“ angekreuzt sein und die Diagnose, z.B. „Querschnittlähmung“. Um Irrtümer auszuräumen: Inkontinenzprodukte brauchen keine Hilfsmittelnummer, auch wenn das bei vielen Produkten der Fall ist. Das Hilfsmittelverzeichnis ist nur eine Arbeitshilfe für die Krankenkassen, aber keine ausschließliche Liste von verordnungsfähigen Hilfsmitteln. (Das wurde schon oft so vom BSG so entschieden.) Auch eine Pharmazentralnummer (PZN) auf der Packung ist keine Qualifizierung oder Zulassung, sondern ebenso nur eine Nummerierung wie die Artikelnummer des Herstellers - nur eben für Apotheken und manche der anderen Versorger. Text: Herbert Müller q – querschnitt spezial Medizin & Forschung: Mit und ohne Medikamente gegen Schmerzen Auf europäischer Ebene: Blick in den Konferenzsaal. Schmerz ist ein wichtiges Signal. Er sagt uns: Irgendetwas in unserem Körper stimmt nicht, und wir müssen darauf reagieren. Nach einer Rückenmarkverletzung entwickeln sich bei mehr als 50 Prozent der Betroffenen chronische Schmerzen. Ihre genaue Diagnose und richtige Behandlung war Thema auf dem Kongress der Europäischen Föderation der Querschnittgelähmten (ESCIF), der kürzlich in Wien stattfand. Häufig treten Schmerzen schon innerhalb der ersten sechs bis zwölf Monate nach der Verletzung auf, berichtete die Ärztin Dr. Gabriele Kirchmair (Österreich). Die Mediziner unterscheiden dabei zwischen akutem (plötzlich auftretendem) und chronischem (länger als drei Monate andauerndem) Schmerz. Wie negativ sich Schmerzen auf die Lebensqualität auswirken, machte die Referentin anhand der Ergebnisse einer Studie deutlich: Darin wurden Querschnittgelähmte gefragt, für welche Normalfunktion sie sich entscheiden würden, wenn sie die Wahl hätten – für die Blasen-, Darm- oder Sexualfunktion, oder ob für sie die Schmerzfreiheit wichtiger sei. Die Antwort war eindeutig: An erster Stelle stand bei allen die Schmerzfreiheit. Wichtig für eine erfolgreiche Schmerzbehandlung ist zunächst herauszufinden, was die genaue Schmerzursache ist. MuskelproPARAPLEGIKER 2/09 39 q – querschnitt spezial bleme können beispielsweise der Grund für – die häufig vorkommenden – Rückenschmerzen sein, die aber auch durch schlechte Stimmung oder Depressionen verursacht sein können, wie Kirchmair erläuterte. Findet man die so genannten Triggerpunkte heraus, unter denen die Mediziner tastbar verhärtete Stellen im Muskelgewebe verstehen, die auf Druck schmerzhaft reagieren, ist zum Beispiel eine Akupunktur als Schmerzbehandlung möglich. Dr. Gabriele Kirchmair: Behandlung chronischer Schmerzen immer noch unzureichend. Der zweite Schritt im Schmerzmanagement ist der Versuch herauszufinden, wie stark der Schmerz ist. Die individuelle Wahrnehmung von Schmerz ist so komplex, dass man ihn nicht einfach mit einem Gerät „messen“ kann. Allerdings kann der oder die Betroffene anhand der so genannten visuellen Analogskala, die von 1 (kein Schmerz) bis 10 (maximal vorstellbarer Schmerz) reicht, seine persönliche Schmerzempfindung angeben. Übersicht durch ein Schmerztagebuch Darüber hinaus ist das Führen eines Schmerztagebuchs sinnvoll: Hier trägt man täglich ein, welche Schmerzmedikamente man genommen hat und wie man sich fühlt. Die Spalte „Bemerkungen“ dient dazu herauszufinden, was einem an diesem Tag gut getan hat oder was den Schmerz verschlimmert hat. Vielleicht hat man einen angenehmen Konzertabend verbracht und konnte sagen: Dieser Tag war gut. Die Behandlung chronischer Schmerzen ist immer noch unzureichend, bemängelte die Referentin: Der Schmerz wird in seinen komplexen Formen nicht vollständig verstanden und es fehlt an einem standardisierten Rahmen, mit dem Schmerzen nach einer Rückenmarkverletzung eingeordnet und behandelt werden können. Als sinnvolles Behandlungskonzept für chronische Schmerzen stellte Kirchmair die „biopsychosoziale Therapie“ vor. „Bio“ steht dabei für Bewegungstherapie, zum Beispiel 40 PARAPLEGIKER 2/09 Physiotherapie; „psycho“ meint eine psychologische Behandlung, einzeln oder in der Gruppe; „sozial“ spricht den richtigen Umgang mit dem Alltag an, zum Beispiel wie man korrekt am Arbeitsplatz sitzt oder wie man Sport treibt. Die biopsychosoziale Therapie dauert mehrere Wochen und wird im günstigsten Fall ambulant in der Klinik durchgeführt, wo alle entsprechenden Spezialisten vorhanden sind. In dieser Phase wird die medizinische Behandlung reduziert. Die Betroffenen erhalten Hilfe und lernen zugleich, wieder Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. „Sie sollen lernen, mit dem Schmerz zu leben“, fasste Kirchmair das Konzept zusammen. Was ist bei Schmerzmitteln zu beachten? Natürlich gibt es einen Bedarf an Schmerzmitteln. Dabei ist allerdings wichtig, drei Punkte zu beachten: Am Anfang einer Behandlung sollten die Medikamente immer oral, also durch den Mund eingenommen werden. Viele Schmerzmittel wirken unterschiedlich lange, daher müssen bei der Einnahme bestimmte Uhrzeiten eingehalten werden. Dritter Punkt: nach einem Stufenschema vorgehen, das der Arzt festlegt. Das Schlucken verschiedener Schmerzmittel, die man selbst rezeptfrei erworben hat, ist keine richtige Therapie und problematisch wegen der Nebenwirkungen, wie Kirchmair betonte. Mit dem leitliniengerechten Drei-StufenSchema der WHO (Weltgesundheitsorganisation) kann man bzw. der Arzt nichts falsch machen. Es sieht auf der ersten Stufe den Einsatz von Schmerzmitteln vor, die noch keine Opioide (= synthetische Schmerzmedikamente mit morphinartiger Wirkung) sind, zum Beispiel Aspirin. Auf der zweiten Stufe werden schwache Opioide verabreicht (zum Beispiel Tramadol), auf der dritten Stufe starke Opioide (zum Beispiel Fentanyl). Dazu können jeweils unterstützende Medikamente, so genannte Adjuvanzien gegeben werden. Wichtig Anzeige Hausmesse in Meckesheim: Samstag, den 18. Juli 2009 Unser auch hier: das Schmerztagebuch, um die Wirkung des Schmerzmittels zu kontrollieren und mögliche Nebenwirkungen festzuhalten. Auch die nichtmedikamentöse Therapie kann bei Schmerzen nach einer Rückenmarkverletzung helfen. Studien haben gezeigt, dass regelmäßiges (zwei- bis dreimal pro Woche) körperliches Training Schmerzen reduziert. Es gilt, gemeinsam mit einem erfahrenen Therapeuten herauszufinden, welches Trainingsprogramm das richtige für einen ist. Im Fitness-Center all das zu machen, was auch die anderen tun, könnte eher schaden. Eine gute Wirkung gegen Schmerzen haben auch Massage und Wärme bzw. Hitze. Akupunktur kann Schmerzen reduzieren, und auch ein Übungsprotokoll sowie Hypnose können helfen, wie Kirchmair erläuterte. Nicht unwichtig ist auch der Rollstuhl: Er sollte einfach und mit wenig Widerstand zu handhaben sein, um nicht unnötig Kraft aufzuwenden. Und ihre persönliche Empfehlungen gegen Schmerzen? Aus ihrer Erfahrung als Ärztin weiß Gabriele Kirchmair, dass Infektionen (zum Beispiel der Blase) Schmerzen verstärken, weil der Körper nun noch mehr Energien verbraucht. Daher: Infektionen vermeiden und gesund leben. Wenn nötig, können Schmerzmittel eingenommen werden, aber immer unter ärztlicher Aufsicht. Das ist besonders von Bedeutung, wenn jemand schon viele Jahre Medikamente gegen Schmerzen nimmt. Regelmäßiger Sport ist wichtig, aber nicht nach dem Motto: immer schneller und immer höher. Sport sollte Spaß machen und vom Körper „gemocht“ werden. Falls nötig, sollte man elektrische Fahrhilfen akzeptieren und nutzen. Auch TENS (= transkutane elektrische Nervenstimulation) ist eine gute Schmerztherapie, so Kirchmair – leicht und vom Betroffenen selbst zu handhaben, praktisch an jedem Ort, also auch auf Reisen, je nach Zeit drei- oder viermal am Tag. Text & Fotos: Arndt Krödel Tipp Handgerät Heidelberg RS Zawatzky macht mobil – mit fachgerecht umgerüsteten Autos Überzeugen Sie sich von unseren Handgeräten, Brems- und Lenksystemen sowie den Verlade- und Aufstehhilfen. ® Servicepartner: Braunschweig: Augsburg: Dresden: 0531 37 30 78 0821 9 10 33 0351 8 49 29 33 Weitere Servicepartner auf Anfrage Kfz-Anpassungen bei Mobilitätseinschränkung Spezialfahrschule Fahrbegutachtung www.mobilcenter.de Stammhaus Meckesheim Mobilcenter Zawatzky GmbH Niederlassung Köln-Mülheim Mobilcenter Zawatzky GmbH Bemannsbruch 2-4 74909 Meckesheim b. 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Die generellen Statements sind jetzt offiziell auf unserer Website veröffentlicht. ? Im Augenblick sind in der ESCIF 23 Nationen vertreten. Verstehen die sich alle? (lacht) Es geht schon ganz gut. Manche brauchen noch einen Dolmetscher, aber nach dem zweiten oder dritten Jahr findet sich oft schon jemand, der genügend Englisch kann, um direkt in die Gespräche eingreifen zu können. Dr. Daniel Joggi ? Herr Joggi, was war das Motiv, einen europäischen Verband der Querschnittgelähmten zu gründen? Dr. Daniel Joggi: Es gab eigentlich zwei Dinge: Zum einen haben wir gesehen, dass es Synergien gibt, wenn wir zusammenarbeiten. Wir behandeln ja oft die gleichen Probleme und wir sparen Kräfte, wenn wir von den Erfahrungen anderer Gebrauch machen. Das zweite: Wenn wir gegenüber Behörden oder Parlamenten ein Anliegen haben, ist es vielleicht besser, wenn wir mit anderen Ländern gemeinsam argumentieren können. Darum entwickeln wir auch die „policy statements“. ? Was verstehen Sie darunter? Wir machen Projekte über gemeinsame Interessen. Priorität dabei hat das, was wir gegenüber den Behörden, aber auch gegenüber der Medizin verlangen, was 42 PARAPLEGIKER 2/09 ? Gibt es nach Ihrer Einschätzung der Versorgungssituation der Querschnittgelähmten in Europa ein West-Ost-Gefälle? Ja, ganz klar. Es gab früher auch ein NordSüd-Gefälle, das besteht jetzt nicht mehr so, aber ein Gefälle nach Osten gibt es immer noch, zum Beispiel zu Ländern wie der Ukraine. ? Prinzipiell kann sich jedes europäische Land als Mitglied bei der ESCIF bewerben? Ja. Ihm stehen dann zwei Delegierte mit einer Stimme zu. Gibt es in einem Land zwei gleichwertige Organisationen, kann jede von ihnen einen Delegierten schicken, das Land hat aber nur eine Stimme. ? Sie arbeiten jetzt schon einige Jahre in der ESCIF zusammen – gibt es da so etwas wie ein familiäres Gefühl? Ja, sehr. Das merken wir jedes Mal, wenn wir uns wieder treffen. Anzeige ? Können Sie unseren Lesern noch etwas über sich selbst sagen? Ich habe in Zürich an der ETH Landwirtschaft studiert und lebe und arbeite heute in Nyon in der Westschweiz. Durch einen Skiunfall bin ich Paraplegiker geworden. Ich bin IT-Manager und arbeite halbtags, damit ich daneben noch etwas hobbymäßig machen kann. Das betrifft die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung als Präsident und die ESCIF, wo ich noch ein Jahr lang Präsident bin. 2011 werde ich pensioniert, und dann habe ich vielleicht wieder ein bisschen mehr Zeit für andere Dinge. Vielleicht mache ich in Nottwil wieder Forschung. ? Wie sehen Sie denn die Perspektiven in Anzeige der Forschung für Querschnittgelähmte? Behindertenaufzüge - Rollstuhllifte - Hebebühnen Für mich gibt es zwei verschiedene Arten von Forschung. Es gibt die Forschung, die zum Ziel hat, eine Paraplegie zu heilen. In zehn oder fünfzehn Jahren, vielleicht schon in fünf Jahren, wird man diejenigen heilen können, die gerade einen Unfall hatten. Das bringt aber den heutigen Paraplegikern nichts. Hier gibt es eine zweite Forschung, die versucht, die Lebensbedingungen für sie zu verbessern. Das betrifft die Darm- und Blasenfunktion, bei den Tetraplegikern die Funktionen der Finger. Studien haben gezeigt, dass dies die Wünsche der Paraplegiker sind, nicht das Stehen oder Laufen. Herr Joggi, herzlichen Dank für das Gespräch. Info: www.escif.org Interview & Foto: Arndt Krödel Liftsysteme für Innen und Außen Pluto Aufzug für Innen ab 14.999,- € incl. 19 % MwSt. Plattformgröße 1080 x 805 mm 2 Türen mit Glaseinsatz, Telefon, Lieferung, Einbau, Förderhöhe 3 Meter Aufzüge für Menschen mit und ohne Behinderungen 009 eit 2 L h u Ne I F T T R E P P E Treppenlift GmbH Deutschland 65205 Wiesbaden Telefon 06122-76470 Fax 06122-76497 E-mail: [email protected] www.cama.de Ihr Partner für barrierefreies Bauen und Planen markt Zukunft mit Behinderung: Erfolgreich im Job trotz MS Jeder Patient macht seine eigenen Erfahrungen mit Multipler Sklerose. Deren Ursache ist noch ein großes Rätsel, genetische und Umweltfaktoren sind beteiligt. Sie trifft bevorzugt junge Erwachsene. Der Verlauf ist nicht vorhersehbar. Ausbildung und Karriere scheinen in weite Ferne zu rücken. Dabei schließen sich MS und ein aktives Berufsleben nicht aus. Jung, hübsch und rundum gesund denkt man, wenn man die 24-jährige Jaqueline C. sieht. Doch vor ca. sechs Jahren erwachte die Bremerin mit einem Feind, den sie nicht besiegen kann. Er heißt „Multiple Sklerose“ und ihr bis dahin rosarotes Leben änderte sich schlagartig. „Ich stand vorm Fachabitur, jobbte nebenbei, um meine erste Wohnung zu finanzieren. Abends ging ich in die Cocktailbar oder Disco“, erzählt die Fachangestellte für Arbeitsförderung. „Zwei Tage vor dem Jahreswechsel kamen unglücklicherweise die ersten Gefühlsstörungen.“ Sie begannen am Bauch und setzten sich am Rücken fort. Bleierne Müdigkeit lähmte sie. Trotzdem arbeitete Jaqueline weiter. Erst als ihr zu Hause schwarz vor Augen wurde, ließ sie sich in die Klinik bringen. Da die Ärzte in der Neurologie davon ausgingen, dass es sich bei den erschreckenden Gefühlsstörungen und Lähmungen um eine einmalige Infektion handelte, beruhigten sie die Schülerin. Sie tippten auf eine Entzündung im Rückenmark. Jaqueline kommt an den Kortisontropf. Und tatsächlich wirkt das antientzündliche Medikament. Doch leider hielt die Erleichterung nicht lange an. Im Juni wacht die junge Frau auf, und spürte ihre linke Körperhälfte nicht mehr. Diesmal trifft sie die Diagnose in der Klinik brutal: „Sie haben Multiple Sklerose, eine chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Und damit eine zehn Jahre geringere Lebenserwartung,“ diagnostiziert wenig sensibel der behandelnde Oberarzt. 44 PARAPLEGIKER 2/09 „Das war ein Schock“ erinnert sich Jaqueline. Sie dachte an die Entzündungen im Kopf oder Rückenmark und daran, dass sie irgendwann im Rollstuhl sitzen würde. Die ganze Nacht lag sie damals wach. Sie konnte es nicht glauben, es ging ihr von Tag zu Tag schlechter. „Doch nach einer gewissen Zeit habe ich aber die Krankheit angenommen“, sagt Jaqueline nachdenklich. Damit das Immunsystem zur Ruhe kommt, spritzte Jaqueline täglich die „Basistherapie“ Interferon. Dennoch verkürzten sich die Schub-Abstände. Während im ersten Jahr der Erkrankung zunächst nur die linke Schulter betroffen war, erleidet sie 2005 fünf Attacken. Jetzt auch rechts sowie links an Armen, Beinen, Rumpf und im Gesicht. Zur Erholung blieb der jungen Frau keine Zeit. 2006 zog sie bei ihrer Mutter ein, da sie zunehmend Hilfe braucht. Früher hätte sie gesagt: Im Rollstuhl? Nein, das ist kein Leben! Aber inzwischen hat sie viel dazu gelernt. „Ich kenne viele Menschen, die glücklich sind in hoffnungslosen Situationen, grausame Pflegefälle, und diese Leute meistern ihr Leben trotzdem großartig.“ Mitten im Leben Aufgrund des hochaktiven Verlaufs schlugen die Ärzte Jaqueline eine neue, gerade zugelassene Antikörper-Therapie vor. Das Wunder geschieht: nach nur zwei der allmonatlichen Infusionen kann sie 500 Meter gehen und die Schübe bleiben aus. Bei markt schubförmiger MS kann eine Therapie mit dem intelligenten Wirkstoff Natalizumab (Tysabri®) nicht nur die Krankheitsprogression bremsen, sondern auch körperliche Funktionen wieder bessern. Er hindert die Immunzellen daran, ins zentrale Nervensystem einzuströmen. Die Entzündungen an den Nervenzellen bleiben aus. Das geht aus einer neuerlichen Auswertung der Zulassungsstudie AFFRIM hervor, die Professor Frederick Munschauer aus Buffalo in den USA vorgestellt hat. Patienten, die hochaktive MS hatten (mindestens zwei Schübe im vergangenen Jahr) profitierten sogar noch stärker von Natalizumab: Hier kam es bei 14 gegenüber 36 Prozent zu einer anhaltenden Verbesserung. Die chronisch-entzündliche Nervenerkrankung äußert sich typischerweise in Symptomen wie Sprach- und Gehstörungen oder ständiger Müdigkeit. Trotzdem schließen sich die MS und ein aktives Berufsleben nicht aus. „Dank moderner Therapiemöglichkeiten können viele MS-Patienten heute fast ein normales Leben führen“, sagt Dr. Tjalf Ziemssen. Die MS-Therapie, bei der fast immer das Immunsystem gedämpft wird, entwickelt sich ziemlich schnell. „In den letzten 15 Jahren hat sich die Behandlung dramatisch verbessert“, so der Dresdner Neurologe. „Jetzt hat sich sogar gezeigt, dass der Antikörper Natalizumab zu einer Rückbildung von Behinderungen führen kann – das ist ein wichtiger Schritt für die Lebensqualität.“ Das bestätigte auch die Patientin Jaqueline: „Früher hatte ich Schübe. An Job und Ausbildung war nicht zu denken. Dann kam die Wende: Ich wurde mit dem Antikörper behandelt. Seitdem geht es mir gut, ich stehe mitten im Leben!“ Jaqueline arbeitet heute wieder in ihrem Beruf und hat noch viel vor. Kraft für den Alltag Auch der MS-kranke 34-jährige Literaturpreisträger Maximilian Dorner geht offen und öffentlich mit seiner Erkrankung um. Der gut aussehende junge Mann bekennt sich in seinem Buch „Mein Dämon ist ein Stubenhocker. Aus dem Tagebuch eines Behinderten“ zu seiner Erkrankung und den damit verbundenen Tabuthemen wie Inkontinenz und Libido-Problemen. Zwar schämt er sich dafür, meint aber, dass das einmal gesagt werden musste und sich verstecken Kraft kostet, die er für seinen Alltag braucht. Für die meisten Menschen mit MS stellt sich zunächst die Frage: Soll ich es meinem Arbeitgeber sagen? „Häufig trauen sich Betroffene nicht, offen über ihre Erkrankung zu sprechen, weil sie Benachteiligungen oder sogar Kündigungen fürchten“, sagt der Düsseldorfer Arbeitsrechtsexperte Ralf Lobert. Ob man den Arbeitgeber über MS informiert, ist eine persönliche Entscheidung. Niemand ist dazu verpflichtet, solange der normale Arbeitsablauf nicht durch die Erkrankung beeinträchtigt wird. „Leider machen wir jedoch immer noch die Erfahrung, dass es Vorurteile über MS gibt. Daher müssen wir weiter über die Erkrankung aufklären und zeigen, dass die MS nicht gleich Arbeitsunfähigkeit oder Rollstuhl ist“, erklärt Lobert. Der Experte rät den betroffenen Arbeitnehmern für den Berufsalltag: „Möglichst Stress reduzieren, Ruhepausen einlegen und die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen.“ Text: Heike Stüvel Foto: Anbieter Infos zum Thema MS www.dmsg.de. Deutsche Multiple-Sklerose-Gesellschaft (DMSG), ein Zusammenschluss von medizinischen Fachleuten. Nachrichten aus Forschung, Medizin und Therapie, Ratschläge zum Leben mit der Krankheit, Antworten auf Rechtsfragen sowie ein umfangreiches MS-Lexikon. www.leben-mit-ms.de. Informativer NachrichtenTicker, Ernährungstipps und Reisevorschläge. Datenbank mit MS-Therapeuten in Deutschland und Österreich. www.mss-ev.de. Multiple Sklerose Selbsthilfe e.V. Der Verein gibt eigene Erfahrungen mit Therapien, Kliniken oder dem Umgang mit Betroffenen weiter. Anzeige Einfach ankuppeln und abfahren.. ..wohin Sie wollen! j fh#%\%'% [ ] J{L ..#%) -# Cg#& =B" ..ausgereifte Konstruktion ..20 Jahre Erfahrung Nbdifo!Tjf! fjof!Qspcfgbisu" ATEC Ing. Bro AG Ufm/!1152!52!961!51!61 Gby!1152!52!961!77!61 DI.7514!L ttobdiu!b/S/ www.swisstrac.ch markt Raffaels Sixtinische Madonna mit den berühmten Engeln am unteren Bildrand ist nur eines von vielen berühmten Bildern in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden Museumslandschaft Sachsen D ie sächsische Kulturlandschaft ist über 1000 Jahre alt. So ist es kein Wunder, dass Sachsen reich an Stätten ist, die Geschichten über diese Geschichte erzählen. An die 500 Museen breiten in Sachsen ihre gesammelten Schätze kunstvoll aus. Mit dieser stattlichen Vielfalt nimmt der Freistaat einen der vordersten Plätze in Deutschland ein. Es sind vor allem die Städte, die mit ihrer Architektur aller Stilepochen, ihren musealen Kostbarkeiten und renommierten Veranstaltungen den kulturellen Reichtum Sachsens repräsentieren und damit den Freistaat in den Status des Kulturreiseziels Nummer 1 in Deutschland heben. Zu den bedeutendsten Museen der Welt zählen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit ihren elf Museen. 2010 feiern sie ihr 450. Jubiläum. Im Dezember 2009 kommt ein neuer Schatz hinzu: Die „Türckische Cammer“ zu Dresden - die kurfürst- lich-sächsische Sammlung orientalischer Kunst im Dresdner Residenzschloss. Auf 750 Quadratmetern präsentiert sie 1000 Objekte. Auch Leipzig hat mit dem GRASSI Museum für Angewandte Kunst ein Juwel zu bieten. Die neue Ständige Ausstellung soll künftig drei Ausstellungsrundgänge umfassen. Der erste, bereits zu besichtigende Rundgang „Antike bis Historismus“ lädt allein in 30 Räumen zu einer Reise durch 2 500 Jahre Kunstgeschichte ein. In Chemnitz bilden die Kunstsammlungen mit Werken Karl Schmidt-Rottluffs und das Museum Gunzenhauser einen Schwerpunkt der klassischen Moderne des 20. Jahrhunderts in Sachsen. Das Gebäude der Kunstsammlungen feiert dieses Jahr mehrere Jubiläen mit Sonderveranstaltungen: 100 Jahre Museumsneubau, 125. Geburtstag von Karl Schmidt-Rottluff und 40. Todestag von Otto Dix. Der aktuelle Katalog „Sachsen barrierefrei 2009/2010“ gibt einen umfassenden Überblick über die Barrierefreiheit von Museen und anderen Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Unterkünfte in Sachsen. Er informiert auch über die Zugänglichkeit für behinderte Menschen. Der Katalog kann bei der TMGS telefonisch unter 035149170-0, per E-Mail an info@sachsen-tour. de und über www.sachsen-barrierefrei.de kostenfrei bestellt werden. Text: Ines Nebelung / Foto: DWT GmbH i.L. / DMG mbH (S. Dittrich). Urlaub im Herzen des Schwarzwaldes Das Zwei-Täler-Land ist die Urlaubsoase im Herzen des Schwarzwaldes. Elztal und Simonswäldertal bilden dabei eine unverwechselbare Landschaft. Für ein paar ruhige Tage oder aktiven Urlaub bietet das Aktiv Hotel im sonnigen Süden Deutschlands zu jeder Jahreszeit die besten Voraussetzungen dafür. Ruhig am Waldrand gelegen ist der Elzacher Marktplatz doch wenige Gehminuten entfernt. Im Aktiv Hotel haben alle der 42 Appartements zwei Zimmer und variieren in der 46 PARAPLEGIKER 2/09 Größe von 41 bis 54 m². Sie sind ruhig gelegen und komfortabel ausgestattet. Auf Wunsch steht eine komplett eingerichtete Küche zur Verfügung. Eine Besonderheit des Aktiv Hotels ist die barrierefreie Architektur der gesamten Hotelanlage. Der Zugang zum Hotel ist natürlich schwellenfrei, die Appartements sind alle bequem und ohne Treppen zu erreichen. Aufzüge führen in alle Bereiche des Hauses. Die Appartements sind barrierefrei eingerichtet und bieten Rollstuhlfahrern eine großzügige Be- markt wegungsfreiheit, auch Elektro-Rollstuhlfahrern. Sie verfügen über ein großes Bad mit schwellenloser Dusche und WC, zusätzlich angebrachte Haltegriffe geben noch mehr Sicherheit. Die Betten sind seitlich frei anfahrbar und 54 bis 55 cm hoch. In allen Räumen ist eine Notrufanlage mit 24-stündiger Bereitschaft installiert. Café und Restaurant sind bequem und ohne Stufen erreichbar, ebenso die Sonnenterasse. Auch die Gartenanlage ist problemlos mit dem Rollstuhl zugänglich. Auf der Homepage http://www.aktivhotelelzach.de sind einige Ausflugs- und Kultur- tipps gelistet und näher beschrieben. Die Schwarzwaldlandschaft ist natürlich eine besondere Herausforderung für Handbiker und so findet alljährlich auch eine Handbikewoche im Aktiv Hotel statt. ALTEC-Rollstuhlrampe Die Firma ALTEC GmbH aus Singen, Produzent von Aluminium-Auffahrhilfen, stellt als Hilfe zum Überwinden von Treppenstufen die Keilbrücke vom TYP SBK her. Sie leistet gute Dienste beim Überfahren von Stufen und Schwellen. Wie alle Altec Produkte hat die SBK eine rutschsichere Fahrfläche, ist witterungsbeständig und wartungsfrei. Da diese Brücken individuell angefertigt werden, muss im Auftragsfall immer die Stufenhöhe angegeben werden. Diese Keilbrücken gibt es in verschiedenen Längen und Breiten; außerdem sind auch Sonderfertigungen möglich. www.altec-singen.de 07731 8711-0 Barrierefreie Türelemente von HUGA B arrierefreiheit hat nicht nur etwas mit Behinderung zu tun, sondern erleichtert die alltäglichen Dinge des Lebens allgemein und erhöht somit die Lebensqualität für alle Menschen. Die ca. 300 HUGA-Mitarbeiter stellen am Standort Gütersloh seit über 50 Jahren Türen her. Deshalb war es den Entwicklungsingenieuren der Firma HUGA wichtig, mit den barrierefreien Neuprodukten einerseits auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen einzugehen, andererseits aber die traditionellen HUGA-Qualitäten wie innovatives Design, hervorragende Verarbeitung oder problemlosen Einbau beizubehalten oder sogar noch zu verbessern. Barrierefreie Türelemente von HUGA erleichtern allen Menschen die Bedienung der Tür, sei es vom Rollstuhl aus oder beim gewöhnlichen Hindurchgehen. HUGA-Türelemente Barrierefrei bieten einen deutlichen Mehrwert durch außergewöhnliche, speziell entwickelte Ausstattungsdetails: Automatischer Türantrieb per Fernbedienung oder Taster, komfortable Durchgangsbreite und Griffhöhe, PARAPLEGIKER 2/09 47 markt Die Wohnungseingangstür HUGA BWET01 mit ferngesteuertem Antrieb. ergonomische Türdrücker, waagerechte Griffstangen für Rollstuhlfahrer zum Zuziehen der Türen, Kunststoffoberflächen, Lack oder Echtholzfurnier, alles in barierefreier Ausführung erhältlich. Gebäude werden seit Jahrzehnten mit diesen Spezialtüren ausgestattet. Die Besonderheit ist, dass auch diese Objekttüren nun bei Bedarf mit barrierefreier Ausstattung geliefert werden können. Da gerade in diesem Bereich im Vorfeld eine gründliche Vorplanung erforderlich ist, wurde ein „Türenplaner Barrierefrei“ eigens für Architekten entwickelt. Die Anforderung dieser Unterlage wie auch weiterer Informationen oder die Zusendung von Anregungen und Verbesserungsvorschlägen ist möglich unter: Die Türelemente finden ihren Einsatz im privaten Wohnbereich wie auch in öffentlichen Gebäuden oder Wohn- und Pflegeheimen, neben Drehtüren sind selbstverständlich auch Schiebetüren und Falttüren im Programm enthalten. HUGA besitzt Prüfzeugnisse für Brandschutztüren, Schallschutztüren, einbruchhemmende Türen usw., HUGA Hubert Gaisendrees GmbH & Co. KG Osnabrücker Landstr.129 • 33335 Gütersloh [email protected] • www.huga.de HUGA Info-Hotline „Barrierefrei“ tel 05241 973-444 [email protected] Mehrsprachige ISK-DVD Medical Service bietet die DVD „Intermittierender Selbstkatheterismus“ nun auch in weiteren Sprachen an. Vor allem bei Verständigungsschwierigkeiten der deutschen Sprache kann die DVD das Erlernen des Intermittierenden Selbstkatheterismus’ begünstigen. Die DVD enthält nun auch eine englische, französische, italienische und niederländische Sprachversion. Unter Umständen können somit Sprachbarrieren wegfallen, die das Erlernen des Intermittierenden Selbstkatheterismus’ dadurch vereinfachen. Um die Handhabung des ISK zu verinnerlichen, braucht man anfangs etwas Übung. Bestimmte Handgriffe sind aber notwendig, damit eine sterile Katheterisierung erfolgen kann. Nach der ersten Anleitung in der Klinik, in spez. Querschnittzentren oder anderen Institutionen kommt es aber vor, dass erlernte Techniken zu Hause wieder vergessen werden. Zu diesem Zweck hat Medical Service die DVD „Intermittierender Selbstkatheterismus“ herausgebracht. Damit kann der Betroffene die erlernten Schritte jederzeit wieder auffrischen bzw. verinnerlichen. In kleinen Schritten wird die Katheterisierung mit Libero 48 PARAPLEGIKER 2/09 PLUS als gelbasiertes und Liquick® Base als hydrophiles Kathetersystem detailliert vorgeführt. Um auf die geschlechterspezifischen Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen, katheterisiert sich jeweils eine Frau und ein Mann. So wird dem Zuschauer ausführlich demonstriert, wie er den Katheter halten muss und was bei der Katheterisierung zu beachten ist. Hilfreiches Bonusmaterial bietet die DVD, wenn man diese auf einem PC abspielt. Dort kann man neben dem kompletten Produktkatalog auch den Kinderratgeber „Wie benutze ich einen Katheter?“ ansehen. Damit bietet die DVD ist eine ideale Ergänzung für die Anleitung zur Katheterisierung. Die DVD „Intermittierender Selbstkatheterismus“ kann gratis bei Medical Service unter der Servicenummer 0800 – 403 1001 bestellt werden. Medical Service GmbH Luisenstraße 8 75378 Bad Liebenzell [email protected] www.medical-service.de technik Spracherkennungsprogramme: B esonders wichtig ist, einfach so wie immer zu sprechen, unerheblich ob im Dialekt oder bestem Hochdeutsch. Das Spracherkennungsprogramm passt sich auch an das übelste Kauderwelsch an und überträgt es in geschriebenen Text, vorausgesetzt man bemüht sich um eine deutliche Aussprache. Selbst mein zehnjähriger Sohn konnte innerhalb kürzester Zeit vorzeigbare Texte diktieren, obwohl er sich bei seiner Aussprache nicht sonderlich Mühe gibt und durchaus den einen oder anderen Lesefehler einbaut. Großer Vorteil für ihn: das Programm schreibt stets in logisch korrekten Sätzen. Es vergisst keine Ü-Pünktchen, macht automatisch Hauptwörter groß und Tuwörter klein und bringt meinen Sohn rechtschreibtechnisch völlig nach vorne. Die Programme von heute besitzen nicht mehr die früher übliche Einzelworterkennung, sondern analysieren die diktierten Meine Hände liegen locker auf dem Schoß. Kein Schieben der Maus, kein Suchen auf der Tastatur. Nur ganz selten muss ich einzelne Befehle eintippen. Möglich macht das das Diktierprogramm „Dragon NaturallySpeaking“ von Nuance. Es überträgt Satz für Satz meine gesprochenen Worte in geschriebenen Text. Nur Bonbons lutschen kann ich nicht mehr nebenbei. Das kann das Programm nämlich nicht leiden. Wörter im Kontext des ganzen Satzes. Für den Diktierer ergibt sich dadurch die Notwendigkeit, möglichst in kompletten Sätzen zu sprechen. Je länger die Textfragmente sind, die das Programm erkennen soll, desto genauer wird die Umsetzung in Text ausfallen. Der Diktierer sollte sich also seinen Satz möglichst komplett vorher überlegen. Nur wenn er jedes Wort für sich einzeln spricht, bekommt das Programm große Probleme und es entsteht das übliche Kauderwelsch, dass einem früher das Arbeiten damit so sehr verleidet hat. Es bleibt einem auch nicht erspart sämtliche Fehler, die das Programm produziert, mit dem vorgesehenen Korrekturmodus zu korrigieren, auch wenn es schneller und vor allem leichter wäre, den kompletten Texte nach dem Diktieren in einem Durchgang zu redigieren. Denn dann lernt das Programm nicht. Und nur wenn es ständig lernt, hat man nach einigen Wochen ein Resultat, mit dem man seine Arbeit wirkPARAPLEGIKER 2/09 49 technik lich erleichtert. Die Korrektur muss mit Hilfe bestimmter Befehle vorgenommen werden, damit das System die Fehler auch erkennen und hinzu lernen kann. Ein Vorgang, der je nach Häufigkeit des Trainings schon ein paar Wochen dauern kann. Aber was heißt eigentlich zufrieden? Das ist natürlich sehr abhängig von den bisherigen Schreibgewohnheiten. Wenn jemand aus rein körperlichen Gründen extreme Schwierigkeiten hat überhaupt eine Tastatur zu bedienen, so wird er in kürzester Zeit ein riesiges Erfolgserlebnis erfahren. Ihm wird nicht nur das Schreiben von Texten eine große Hilfe sein, auch das Aufsuchen von Dateien, das Abspeichern oder das Wechseln zwischen Programmen kann inzwischen per Sprache gesteuert werden. Grundlage dafür ist allerdings, dass man die Befehle, die das Spracherkennungsprogramm erkennt, vernünftig lernt. Das ist ein bisschen kompliziert. Denn es gibt selbst in der Hilfe des Programms keine Übersicht über alle funktionierenden Befehle (zumindest nicht bei Version 7). Man muss sich also seine Befehlsliste selbst erstellen, indem man sie aus dem Menüpunkt im Einzelnen heraussucht, kopiert und z. B. in einer Worddatei zusammenstellt. Und dann geht es wie beim Vokabeln lernen: Nur wenn man den Befehl exakt gelernt hat, weiß das Programm was es zu tun hat. „Öffne Outlook“ kann man so oft sagen wie man will, es wird sich nie öffnen. Der Befehl heißt „Öffne Mail“, und auch nicht „Öffne E-Mail“ oder „Schreibe EMail“ oder irgendetwas anderes. Nur wenn man den Befehl exakt gelernt hat, weiß das Programm was es zu tun hat. Mit Dragon NaturallySpeaking Professional kann man zudem auch eigene benutzerdefinierte Sprachbefehle zur Automatisierung von Routineaufgaben erstellen. Wenn man gewisse Abfolgen von „Klicks“, Systemtasteneingaben und Programmstarts immer wieder macht, bis man beispielsweise seine neuen angekommen E-Mails geöffnet hat, so kann man auch den Befehl „Mail holen“ selbst konfigurieren und das Programm er- 50 PARAPLEGIKER 2/09 ledigt die Folge unterschiedlichster Befehle alleine. Eine große Arbeitserleichterung für den beruflichen Alltag, wo dieselben Tätigkeiten immer wieder vorkommen. Auch wenn es eine überschaubare Zahl von zu erlernenden und zu erstellenden Befehlen ist, so fällt es doch recht schwer, gerade diese Navigationsbefehle korrekt zu gebrauchen. Und wenn das Programm dann nicht so will wie man selbst gerade will, kann das ganz schön frustrierend sein. Aber auch hier macht Übung den Meister. Wenn man das Programm nicht dafür nutzt, in den Programmen hin und her zu springen, Dateien zu öffnen und wieder zu schließen und eben auch diese Navigation zu trainieren, so werden sich die Befehle schwerlich einprägen. Nur wer regelmäßig damit arbeitet wird zu einem befriedigenden Ergebnis kommen. Für die Anderen bleibt immer noch die Möglichkeit, das Programm wirklich nur zum Diktieren von Texten zu benutzen. »Anpassen« Einen weiteren Quantensprung im Erkennen von sprachlichen Texten erhält man, indem man das Programm an seinen persönlichen Wortschatz anpasst. Dafür nimmt man einfach Artikel, Briefe oder andere Dokumente, die man bereits geschrieben hat und lässt sie automatisch in das Sprachprogramm einlesen. Dieses extrahiert daraus alle Wörter, die es im Standardvokabular nicht hat und passt diese an den Sprachduktus des Benutzers an. Ich spreche z. B. oft von „Rollis“ oder von „Querschnitten“, von „Tetras“ oder von „Schattenparkern“, lauter Wörter, die nicht ursprünglich im Vokabular des Sprachprogramms vorhanden sind. Diktiert man diese Wörter einem völlig ahnungslosen Sprachprogramms, so wird es in seinem Vokabular nach ähnlich klingenden Wörtern suchen und diese dann in den Text drucken. Technische Voraussetzungen (empfohlen): Ein aktueller Computer. 2,4 GHz CPU 2 GB RAM 2,5 GB freier Festplattenspeicher. technik Die preiswerteste Software, die Office-Ansprüchen genügt, ist für 198 € inklusive eines leistungsfähigen Headset zu haben (Dragon NaturallySpeaking 10.0 Preferred). Die leistungsstarke Professional-Version kostet für Menschen mit Behinderungen statt 950 € (inkl. Headset und MwSt) 665 €. Zudem gibt eine Reihe von sinnvollen Peripheriegeräten, wie z. B. ein Standmikrophon, das sich per Bewegungsmelder einschaltet und den Körperbehinderten davon befreit, sich ein Headset aufsetzen zu lassen. Bei allen Zusatzgeräten gilt die Regel: Je teurer desto besser. Die vorgestellten Softwareprogramme sind ursprünglich natürlich gar nicht für uns konzipiert worden. Viel Geld investieren Geheimdienste, um geschriebene und gesprochene Texte automatisch zu erkennen und nach kriminellem oder terroristischem Inhalt zu durchforsten. Viel Geld investieren große Konzerne, um sich Tausende von Mitarbeitern in Callcentern zu ersparen und den Anrufer, per Spracherkennung und automatischem Anrufbeantworter, kostengünstig zu versorgen. Aktuelle Spracherkennungsprogramme in Verbindung mit leistungsfähigen Computern haben eine Treffgenauigkeit beim Erkennen von sprachlichen Texten erreicht, die behinderten Menschen im Beruf, beim Arbeiten am Computer und in der Steuerung von Umweltgeräten von großer Hilfe sein kann. Es wäre sinnvoll diese Möglichkeiten auch während der Rehabilitation frischer Querschnittgelähmter einzusetzen. Das würde in der Rehabilitation zu großen Erfolgserlebnissen führen und ist daher eigentlich ein Pflichtprogramm für die Ergotherapeuten in Querschnittkliniken. Das alles erfordert natürlich eine gewisse Grundinvestition in Hardware, Software und vor allem in Zeit, um mit dem Programm intensiv zu trainieren. Eine professionelle Einführung und Schulung lohnt sich in jedem Fall und bewahrt vor Frust. Je mehr man schreibt (diktiert), desto schneller merkt man die Arbeitserleichterung, je weniger Muskeln man zu Verfügung hat, desto eher merkt man die Erleichterung beim Tippen. Geht man mit einer gewissen Konsequenz an die Bewältigung dieser Aufgabe heran, dann wird man schnell Freude daran finden. Macht man es halbherzig, ohne zu trainieren, ohne sich die Befehle zu merken und ohne ständig seine gesprochenen Texte zu korrigieren, so wird man das eine oder andere Mal ins Mikro oder Headset beißen. Wer zusätzliche Informationen benötigt, Software und Hardware bestellen und vor allem an Trainingsmaßnahmen (auch per Internet) teilnehmen möchten, der kann auf die Homepage www.brandt-spracherkennung.de gehen. Dort findet er mehr Informationen und dort kann man auch fragen, ob in der Gegend eventuell Trainingskurse stattfinden. Text: Ralf Kirchhoff Foto: Barbara Kirchhoff Anzeige Planungsbüro Peters Planen, Bauen und Wohnen ganz ohne Barrieren Wir stehen Ihnen zur Seite, wenn Sie Ihren Wohnraum barrierefrei gestalten möchten oder einen Neubau planen. Schwellenlose Bäder, rollstuhlgerechte Eingänge und behindertengerechte Aufzüge - wir erarbeiten speziell für Ihr Handicap die richtigen Lösungen. Wir besichtigen Ihre Wohnung und entwickeln in Abstimmung mit Ihnen ein individuelles Wohnkonzept, das Ihre Selbständigkeit in den eigenen vier Wänden dauerhaft verbessert. Wir planen Ihren barrierefreien Lebensraum und begleiten Sie von der ersten Idee bis zum Einzug in Ihr neues Heim. Gemeinsam wird es uns gelingen, Ihre Wohn- und Lebenssituation deutlich zu verbessern und Ihr Lebensumfeld barrierefrei zu gestalten. Vertrauen Sie unserer langjährigen Erfahrung! Wir stehen an Ihrer Seite! Planungsbüro Peters Zum Rohland 8 | 59872 Meschede Fon +49 (0) 291 908 749 - 0 | Fax +49 (0) 291 908 749 - 29 [email protected] | www.planungsbueropeters.com technik Rollibike-Gespann: Die Fußauflage des „Tennis“ macht zusammen mit den eng stehenden vorderen Holmen einen Wadengurt entbehrlich. Mit Handbikes kann man spazierenfahren, Besorgungen machen oder auch Sport betreiben. Es gibt zwei Sorten: Die „Rollibikes“ kann man schnell vom Rollstuhl abkoppeln und irgendwo reinrollen, außerdem sind sie sehr kompakt. Die „Rennbikes“ sind reine Sportgeräte. Man kann damit zwar bei gleichem Krafteinsatz etwa zehn km/h schneller fahren, kommt aber nirgendwo rein und hat einen Wendekreis wie ein Kleinwagen. Zudem ist der Transport in einem PKW kaum möglich. der Rollstuhl allerdings einen starren Rahmen haben. Ein solcher Bau eignet sich durch die geringere Verwindung ohnehin besser für die Verwendung mit einem Vorspann-Bike. Seit dem vergangenen Jahr bietet RehaTrend seinen 1995 zunächst „Kamikaze“ genannten 26-Zoll-Prototyp in der zweiten Serien-Version als „Booster 2“ an. Gebaut wird das Bike immer mit exakter Anpassung an die Maße und die Bedürfnisse des Kunden, dadurch wird Steifigkeit gewonnen und Gewicht gespart. Der Kunde bestimmt natürlich auch den Rollstuhl, an dem er den Booster 2 verwenden will. Seit 1995 fahre ich mit den 26-Zöllern von RehaTrend, an einem Sopur ALLROUND zunächst mit dem Prototyp Kamikaze und dann dem Booster 1. Bei exakt geeichten Tachos stehen jetzt etwa 50 000 km auf der Uhr. Da der Allround in der damaligen Ausführung seit Jahren nicht mehr angeboten wird, musste ein anderer Rollstuhl her. Die Wahl fiel schließlich auf den TENNIS von ProAktiv. Dieser sollte exakt in den Maßen gebaut werden wie der Allround, was von einem ProAktivMitarbeiter vermessen wurde. Technisch ausgereift: BOOSTER-Vorspann-Bike von RehaTrend, kombiniert mit dem speziell angepassten „Tennis“-Rollstuhl von ProActiv. 52 PARAPLEGIKER 2/09 R ehaTrend in Speyer baut seit 1994 Rollibikes. Es begann zunächst mit 20-Zöllern, über 24 Zoll kam man 1995 dann auf 26 Zöller und damit auf eine Dimension, für die Radsport-Reifen passen. Solche Reifen haben logischerweise durch einen geringen Rollwiderstand einen leichten Lauf. Dazu wurde von RehaTrend eine zentrale Kupplung entwickelt, die ein leichtes, sehr schnelles und absolut sicheres Ankoppeln des Bikes an den Rollstuhl ermöglicht, natürlich auch ein ebenso schnelles Abkoppeln. Der Rollstuhl zum Vorspann-Bike kann bei RehaTrend frei gewählt werden, ein intelligentes Verbindungs-System ermöglicht ein leichtes Anpassen an jeden Rollstuhl. Der kann bei den immer noch gebauten kleineren Radmaßen auch ein Falter sein. Bei den 26-Zöllern sollte Einmalig funktionell: Die Kupplung von RehaTrend ist absolute Spitze und in ihrer Funktionalität und Sicherheit einmalig. Exakt und spielfrei Geliefert wurde das komplette Bike am 26. Februar. Bis zum PARA-Redaktionsschluss bin ich laut GPS-abgestimmtem Tacho exakt 1 800 Kilometer gefahren, davon allein im April mit seinem Jahrhundert-Wetter beachtliche 998 Kilometer. Hier der Erfahrungs-Bericht: Anzeige Am Auslieferungs-Tag ist das Bike in der Sporthalle der Werner-Wicker-Klinik in Bad Wildungen-Reinhardshausen vorgestellt und von etlichen Rollis und Therapeuten/innen probegefahren worden. Einer der Tester war der in Rollisport-Kreisen sehr bekannte und immer kritische Dieter Grimm: „Das ist eindeutig das beste, was ich jemals gefahren habe.“ Besonders gelobt wurde von Grimm die außerordentliche Steifigkeit der gesamten Konstruktion, da gibt es auch durch die Kupplung keinerlei Spiel. Erreicht wird dies einmal durch die Kupplung selbst, andererseits aber durch die exakte und absolut spielfreie Verbindung der Kupplung mit dem Rollstuhl. Der Rollstuhl ist so gebaut, dass die Kupplung an eine fest mit dem Rollstuhl verbundene Konstruktion angebracht worden ist. Durch die verwindungsfreie Kombination Vorspann-Bike und Rollstuhl geht die eingesetzte Kraft in den Vortrieb und nicht in das Verbiegen der Konstruktion. Die Anbringung von Brems- und Schaltungs-Hebeln („Gripshift“) an die Handgriffe der Kurbeln bieten zwar den Vorteil schneller Betätigung, als Nachteil muss man dafür aber die lästigen und durch die dauernde Bewegung auch störanfälligen Bowdenzüge in Kauf nehmen. Deshalb wurden bei dem hier vorgestellten Bike die Hebel an den beiden Lenker-Stummeln des Booster 2 montiert. Diese Lenker bieten auch die Möglichkeit, bei schneller Bergabfahrt – es wurden mal 57 km/h erreicht – sicher zu steuern. Das Bike wurde technisch absolut hochwertig ausgestattet. So wurden ausschließlich Komponenten aus den Shimano-Spitzengruppen DuraAce und XTR verwendet. Fragen und Fazit Genau wie der RehaTrend Booster 2 ist auch der ProAktiv-Tennis sowohl technisch als auch optisch eine wirkliche Augenweide. Beide Teile des Rollibikes sind mit gutem Material hervorragend verarbeitet. Hervorzuheben ist die nach vorn begrenzte Fußauflage des Tennis, die im Zusammenhang mit den eng stehenden vorderen Holmen sowohl das Herausfallen der Füße als auch der Spreizen der Beine verhindern. Die ansonsten bei Rolli-Bikes zu empfehlenden Halte- und Wadengurt werden dadurch überflüssig. Nicht so gut ist allerdings, dass beim Vermessen des Rollstuhls – vielleicht aber auch beim Bau – ein gravierender Fehler gemacht wurde: Die Achse ist im Vergleich zur Vorgabe durch den Sopur Allround um etwa vier Zentimeter zu weit nach vorn gesetzt. Dadurch ist es nicht möglich, mit dem gut schaltbaren kleinsten Gang etwas steiler bergauf zu fahren, der kleinste Gang ist also nicht zu gebrauchen. Eine eMail-Anfrage vom 14. April zu diesem Problem wurde von ProAktiv bis zum Redaktionsschluss ebensowenig beantwortet wie eine technische Frage zu Handkurbeln, die am 26. März an ProAktiv gestellt wurde. Alles in allem ergibt die Kombination des RehaTrend Booster 2 mit dem Tennis von ProAktiv ein außerordentlich gelungenes und wirklich zu empfehlendes Rollibike-Gespann. Weitere Infos bei www.reha-trend.de Einfach, extrem und superleicht Oliver Anthofer, Paraplegie, Th 12/L1 Freiheit ist essentiell. Der KSL von küschall® stellt das Höchstmaß an Design, Fahrverhalten und extremer Leichtigkeit dar und ist für mich das perfekte Mittel für vollständige Unabhängigkeit. Mit ihm kann ich alles erreichen, was ich mir vornehme. Der KSL ist mit 4,5 kg (ohne Hinterräder) der leichteste Stuhl auf dem Markt. Besuchen Sie uns auf www.kueschall.com und finden Sie einen Fachhändler in Ihrer Nähe. Vertrieb in Deutschland durch: INVACARE ®AQUATEC GmbH Alemannenstraße 10 88316 Isny / Deutschland Telefon +49 (0) 75 62 / 7 00-0 E-Mail [email protected] Web www.invacare-aquatec.com Text & Fotos: Hermann Sonderhüsken küschall® und The KSL sind registrierte Markennamen. Copyright© 2009, Küschall AG, Schweiz - Alle Rechte vorbehalten. technik Der Ford Focus Turnier TDCI: Kombi mit Talenten Facharbeiter beendete. Eine Anstellung in seinem Beruf konnte der aktive junge Mann dann aber trotz vieler Bewerbungen nicht erreichen. Durch einen glücklichen Zufall kam René Lorentzen 2006 mit dem Hotel HausRheinsberg in Kontakt. Hotel-Chefin Corinna Fritz erkannte das Talent des freundlichen und Ein eleganter, kommunikativen Rollpraktischer und preisstuhlfahrers und bot ihm günstiger Kombi: Der FordFocus TDCI. eine Anstellung als Gästeer jetzt 28jährige René Lorentzen Betreuer an. René Lorentzen nahm das wurde mit „offenem Rücken“ geAngebot an und hat im HausRheinsberg boren, die Fachmenschen nennen das jetzt die Aufgabe, den Gästen bei allen Spina bifida. Das hatte zunächst keine anstehenden Fragen mit Rat und natürKonsequenzen bezüglich der Gehfälich auch mit Tat zur Seite zu stehen. higkeit des heranwachsenden Jungen. Durch die Fehlstellung seiner Füße – was Neben seiner Arbeit ist für René Lorentdurch verschiedene OP´s nicht behoben zen der Sport ein wichtiger Bestandteil werden konnte, sondern sogar noch verseines Lebens. So ist er mit Rolli-Tanz, schlimmert wurde – gab es dann aber imDer Weg zum Kofferraum ist etwas mühsam. mer stärker werdende Gehprobleme. Die wurden letzthin so gravierend, dass der Neubrandenburger im Alter von zwölf Jahren im Rollstuhl landete. D Technische Daten Länge/Breite/Höhe Hubraum Leistung Drehmoment 447/184/150 cm 1 753 ccm 120 PS / 85 kW 250 Nm bei 1.850 U/min Zylinderzahl 4 Leergewicht 1.426 Kilo Wendekreis 10,7 Meter Spurt auf 100 km/h etwa 10 Sek. Höchstgeschwindigkeit etwa 210 km/h Tank-Volumen 53 Liter Praxis-Verbrauch 5,5 Liter Diesel 54 PARAPLEGIKER 2/09 René Lorentzen hat eine sehr freundliche Ausstrahlung. Und die passt gut zu seinem Beruf: er ist Gäste-Betreuer im Hotel HausRheinsberg in Rheinsberg in Brandenburg, die in Rolli-Kreisen sehr bekannte Vier-Sterne-Nobelherberge der Fürst Donnersmarck-Stiftung. Nach seiner Schulzeit mit Realschul-Abschluss begann René Lorentzen im Alter von 17 Jahren eine Ausbildung als Bauzeichner, die er mit dem Abschluss als technik Hobby-Basketball und Sitzball im FSVB Neubrandenburg e.V. aktiv. Das Verladen des Rollstuhl wird durch die niedrige Ladekante erleichtert. Gäste-Betreuer René Lorentzen ist mit seinem Auto sichtlich zufrieden. Für die 66 Kilometer zwischen seinem Wohnort Neubrandenburg und seinem Arbeitsplatz in Rheinsberg brauchte René Lorentzen natürlich ein Auto, und das sollte ein Kombi sein, preisgünstig in der Anschaffung und auch im Unterhalt. Nach gezieltem Suchen wurde der Ford Focus Turnier Diesel als Jahreswagen gefunden und im Dezember 2007 für 12 000 € gekauft: „Mit diesem Kauf habe ich wirklich Glück gehabt“, so René Lorentzen, der den reichlichen Platz im großen Kofferraum ohne störende Ladekante ebenso lobt wie den günstigen Verbrauch, der Tankstopps erst nach gut 900 Kilometern erforderlich macht. „Außerdem hat der Focus eine elegante Form, der Motor ist kräftig und ich habe ein wirklich gutes Fahrgefühl in diesem Auto.“ Irgendwelche Hilfsmittel benötigt René Lorentzen in seinem Focus nicht. Da in Beinen und Füßen noch Restfunktionen vorhanden sind, kann er die drei Fuß-Pedale des Fünfgang-Schalters normal bedienen. Und seinen Klapprollstuhl verstaut er im Kofferraum, den er zwar etwas mühsam, aber auch problemlos dadurch erreicht, dass er sich am Autodach abstützt. Das Ein- und Ausladen des Rollstuhls wird dann auf der Kofferraum-Kante sitzend vollzogen. René Lorentzen bezeichnet sich als „flotten“ Fahrer. „Die Geschwindigkeits-Grenzen halte ich aber ein.“ Er fährt im Jahr etwa 20 000 bis 25 000 km, „die meisten davon auf dem Weg von der Wohnung zur Arbeit.“ Besonders rollifreundliche Extras sind im Auto von René Lorentzen nicht zu finden: „Die brauche ich auch nicht, mir gefällt mein Auto so, wie es ist.“ So soll denn der Focus auch so lange gefahren werden, „bis Rost oder TÜV uns trennen.“ Und dann könnte der Neue auch wieder ein Focus sein, „oder auch der Audi A6.“ Text & Fotos Hermann Sonderhüsken Anzeige Aufstehen LEVO C3 ohne fremde Hilfe – wann immer Sie wollen! Rometsch GmbH Der kompakte Alltagsrollstuhl mit bestmöglicher Manövrierfähigkeit und Geländegängigkeit Testen Sie uns! Tel.: 07131 570041 Ein einfacher Knopfdruck und Sie sind dank einer sicheren, komfortablen Stehposition mitten drin im Geschehen. An der Arbeit, in der Schule oder in der Freizeit bieten Ihnen die LEVO Steh-Rollstühle aller Kategorien genau das, was Sie brauchen: Unabhängigkeit, Mobilität, Integration, Gesundheit und Fortschritt. Rometsch GmbH: Talheimer Str. 17/1 · 74081 Heilbronn · Tel. : 07131/570041 Fax: 07131/578459 · E-Mail: [email protected] · www.rometsch-heilbronn.de technik Sie sind KADOMO (von links): Udo Späker, Thomas Kaminski, Hakki Yavuzyasar (verdeckt), Frank Rösner und Rolf Wefers. Autoumbauer KADOMO eröffnet: Neues von alten Bekannten Die Tür öffnet sich federleicht, mit elektromotorischer Unterstützung. Im Eingangsbereich eine Sitzgruppe unterm Gartenpavillon, links ein Kühlschank, rechts ein Kaffeeautomat. Offen der Zugang zu den Büros samt Fahrzeugausstellung. Von dort erlaubt großzügige Verglasung einen Blick in die Werkstatt. D er neue Arbeitsplatz von Marketingmann Udo Späker liegt nah beim alten. Zusammen mit Frank Rösner (Geschäftsführer), Hakki Yavuzyasar (Vertrieb) sowie Thomas Kaminski und Rolf Wefers (Werkstatt) ist er das Wagnis eingegangen seinen bisherigen Arbeitgeber zu verlassen und in Monheim, nicht weit von Düsseldorf, eine Firma zu gründen, die ganz den eigenen Prinzipien verpflichtet ist. Die auf den ersten Blick erkennbare Transparenz gehört dazu. Die „Mobilitätsmanufaktur“ KADOMO („..und Du kannst doch mobil sein!“) will „behindertengerechten Fahrzeugbau zum Anfassen“ bieten. Zum Angebot gehört nahezu alles, was am Handikap-Pkw-Markt an Hilfsmitteln unterwegs ist, ganz offen unter den Markennamen der Produzenten, angepasst an jedes gewün schte Fahrzeug. 56 PARAPLEGIKER 2/09 Gleichzeitig, so betont Späker, verweigere man die inzwischen oft übliche „DrückerMentalität“, stelle als Marken unabhängige Werkstatt stattdessen die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden in den Vordergrund. Das kann ja jeder sagen, könnte man einwenden. Der Start scheint jedoch geglückt, wohl auch wegen der Bekanntheit und Glaubwürdigkeit der KADOMO-Mannen in der Szene. Obwohl jetzt, Anfang Juni, die Idee erst 11 und der Aufbaubeginn sechs Wochen her sind, hat sich die Gründung schon bei Kunden und Kostenträgern herumgesprochen, es gibt bereits Aufträge. Zwei Grundtypen von Kunden kennt Udo Späker: „Der eine schickt per Mail eine genaue Liste der gewünschten Umrüstung.“ Der andere sagt z.B.: „Meine Schwägerin hatte zwei Schlaganfälle und sitzt im Rollstuhl. Wie kann sie noch Auto fahren?“ Antwort, na klar: In einem Transporter mit Heckrampe z.B. Das wäre eine preiswerte Möglichkeit. Auch ein KADOMO-Thema: Soviel Technik wie nötig, so wenig wie möglich, pointiert der Marketingexperte. Das könnten bei Selbstzahlern auch Gebrauchtteile sein. Ein Schwenksitz ist so samt Einbau, Eintragung in die Fahrzeugpapiere und Mehrwertssteuer schon für 1949 € zu haben, alles komplett mit Neuteilen kostet der Spaß 2650 €. Ähnlich funktioniert es auch mit anderen Teilen rund ums Sitzen und Umsetzen, weniger mit Handbedienungen für Gas und technik Bremse. Die preiswerten Lösungen werden u.a. durch die schlanke Unternehmensstruktur der Neugründung möglich. Zum Repertoire der Monheimer gehören u.a.: Drehsitze, Umsetz- und Aufrichthilfen, Kofferraumlifter, Fahrzeuge mit Heckeinstieg und Absenkhydraulik. Auch bei dem immer wichtiger werdenden Thema Elektronik haben die KADOMO Mitarbeiter Erfahrung. Die gewohnte Mechanik jedoch vermittele dem Fahrer mehr Sicherheit, meint Späker. Gewohnheiten können behinderte Autofahrer aber oft nicht weiter ausleben. Autos ändern sich. Die Schweller werden breiter, die Kluft z.B. vom Rolli zum Fahrersitz immer größer. Auf der Beifahrerseite einzusteigen, rüberzurutschen und den Rolli auf die Rückbank ziehen ist fast unmöglich geworden. Autos sind so vielfältig wie nie zuvor. Hier tut Beratung not, auch wenn sich manche(r) sich das Wunschfahrzeug nicht ausreden lassen will. „Dann bekommen sie das auch“, sagt Udo Späker. Beraten werden muss vor allem auch zum Thema Umrüstung. Nicht jeder kommt mit jeder Technik klar. Auch hier ist der Wunsch oft Vater des Gedankens. Wünsche sind teuer, deshalb unterstützt die „Mobilitätsmanufaktur“ nicht nur beim Umbau, sondern bereits vor der Antragsstellung für den Führerschein oder die mögliche Fahrzeug- umrüstung. Individuelle Wünsche außerhalb des Notwendigen hingegen kommen oft noch dazu. Schließlich ist das Auto ein emotional besetztes Ding, für behinderte Menschen sowieso, schließlich hängt ihre Mobilität daran. Udo Späker kennt seine Kundschaft, lässt aber nichts auf sie kommen: „Behinderte fahren umsichtiger.“ Besprechung in der lauschigen Ecke der „Mobilitätsmanufaktur“. Kontakt: tel 0 21 73-20 44 600 [email protected] www.kadomo.de Text & Fotos: Peter Mand Anzeige Barrierefreiheit zum Wohlfühlen für Gäste mit und ohne Behinderung Kurpromenade 23/1 76332 Bad Herrenalb Schwarzwald Informationen & Zimmerreservierung Telefon: 0 70 83 / 50 02-0 Telefax: 0 70 83 / 50 02-299 [email protected] | www.hotelak.de Zentral und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kurpark liegt das barrierefreie Hotel am Kurpark. Ohne nennenswerte Steigungen erreichen Sie Cafés, Geschäfte und erleben kulturelle Highlights im Kurhaus. Entspannen Sie und freuen Sie sich auf die vielfältigen Freizeitaktivitäten und Kurangebote in der Siebentäler Therme. 61 Zimmer, davon 34 Appartements, alle rollstuhlgerecht und mit Notrufsystem, auf Wunsch mit Pflegebett ausgestattet Internetcorner Service: Bei Bedarf kann der im Haus ansässige Pflegedienst beauftragt werden. Sauna, Wellness-Wanne und Pflegebad Restaurant / Wintergarten hobby Ferngelenkte Modelle (2): Zu Lande und im Wasser Auf dünnem Eis. Stecken Sie sich einmal einen kurvenreichen Parcours ab und versuchen Sie, diesen unfallfrei mit einem ferngesteuerten Auto zu bewältigen. Die Kamera auf dem Modell-Kutter eröffnet Ihnen bislang nicht erlebte Einblicke in den Schilfgürtel Ihres Dorftümpels. Man muss nicht gleich in die Luft gehen, um Spaß am Modellbau zu haben. Die Technik auf dem Modellbaumarkt hat sich in den letzten Jahren extrem weiterentwickelt. Hin zu kleiner, schneller, kraftvoller, effektiver. Je nach Untergrund und Fahrstil kurvt der Elektro-Buggy heute rund zehn bis fünfzehn Minuten im Vollgas durchs Gelände. Da man nicht ständig in Bewe- 58 PARAPLEGIKER 2/09 gung ist, resultieren im Freizeitgebrauch Spielzeiten von einer halben Stunde und mehr pro Akkuladung. Leichte Motor-Flugmodelle lassen sich mit einem Akku von der Größe einer Zündholzschachtel 20 Minuten bei permanent laufendem Motor in der Luft halten. Wem das nicht ausreicht, der nimmt Ersatzzellen mit. Die Grenzen werden heute kaum mehr von der Technik als vielmehr vom Geldbeutel gesetzt. Leistungsstarke Motoren bekommt man für wenige EURO. Für Hochleistungs-Motoren muss man möglicherweise Hunderte hinblättern. Bekommt man Akku-Packs für Auto und Boot schon für 15 € nachgeworfen, kosten Hochenergiezellen für Helis immer noch bis zu 400 € pro Stück. hobby Autos und Boote kommen mit einer Minimalausstattung und geringstem technischen Aufwand aus: Zwei Fernsteuerkanäle (Vorwärts / Rückwärts – Rechts / Links) sind erforderlich. Damit reicht ein einfacher Sender und ein billiger Empfänger. Man benötigt einen Motor, einen Fahrtenregler, ein Servo. Oftmals werden Komplettsets angeboten. Ausbaufähiger bleibt man, lässt man sich vom Händler ein „Komplettset“ aus Einzelkomponenten zusammenstellen. Bodenfahrzeuge Bei elektrischen, ferngesteuerten Bodenfahrzeugen ist die Trennung in Indoor- und OutdoorModell nicht zwingend. Auch ein 75-cm-Geländewagen lässt sich durch die Wohnung lenken. Ausreizen kann man ihn natürlich nur in freier Wildbahn. Andererseits bekommen kleine Modell von 20 Zentimetern Länge abwärts draußen Probleme mit jedem kleinsten Stein. Auf Gras geht mit ihnen gar nichts mehr. Weiter ließen sich die Bodenfahrzeuge nach Antriebsart katalogisieren: 2-Rad- oder 4-Rad-Antrieb. Erstere sind schneller, bei weniger Stromverbrauch – letztere im Gelände die Fortbewegungsart der Wahl. Zwingender zu unterscheiden ist die Bauform selbst. Möchte man einen Formel-1-Wagen oder einen Geländebuggy? Einen Pkw oder einen Sattelschlepper? Oder möchte man mit einem Multifunktionsspielzeug in Form von Pistenraupe, Kran oder Bagger den eigenen Garten bewirtschaften? Für Militaristen gibt es Panzer, die richtig Munition verschießen. Bis hin zum Motorrad ist jedes Fahrzeug bei irgendeinem Hersteller als ferngesteuertes Modell zu ergattern. Dann gibt es noch die immer weiter entwickelten Roboter, die auf zwei oder mehr Beinen ferngelenkt herumlaufen. Die aber genauso aus eigenem Antrieb heraus die Wohnung erkunden, auf Nachfolge- oder Suchfunktion schaltbar sind, in ihrer Eigenständigkeit teils schon lebensecht wie ein Haustier funktionieren. Kaufen und losfahren Für das ferngesteuerte Auto gilt: Man läuft kaum Gefahr, das Modell im Betrieb zu verlieren. Ohne Vorkenntnis und Vorbereitung kann man es kaufen, den Akku laden und losfahren. Je mehr Übung man durch das Spiel buchstäblich einfährt, desto präziser wird man das Modell beherrschen. Plötzlich kommt man dann – wie seinerzeit beim Rollstuhltraining – Steigungen oder Bordsteine hinauf, die dem Anfänger verwehrt sind. Wer basteln möchte, kauft sich den (meist billigeren Bausatz). Wer nur fernlenken will, wählt das fertig aufgebaute Modell. Der Rollstuhl setzt hier kaum Grenzen. Die Modellgröße sollte sich – wenn man das Auto mit Rolli oder Handbike transportieren möchte – an Anzeige Night-active MARATHON PLUS EVOLUTION. Mach´ Dich sichtbar. Der Reflexstreifen auf der Seitenwand des Reifens leuchtet im Scheinwerferlicht hell auf. So bist Du auch in der schwärzesten Nacht eine strahlende Erscheinung. www.schwalbe.com hobby der Größe des Rollstuhles orientieren, damit es an der Rückenlehne aufgehängt werden oder in einer Satteltasche verschwinden kann. Selbst ein Auto kann irgendwo einmal hängen bleiben. Doch dann ist es meist immer noch irgendwie erreichbar. Seen, die mit einer hauchdünnen Eisschicht bedeckt sind, lassen sich wunderbar mit einem Auto befahren. Doch bei einem Modell-Unfall kann das Fahrzeug auf dem Kopf landen und unerreichbar auf einer Eisfläche liegen bleiben, die keine Person trägt. Nicht nur bei dieser Gelegenheit ist eine Wurfkralle mit reichlich Schnur zur Bergung sehr nützlich. Boote Bei Wasserfahrzeugen wird die Unterscheidung zwischen Indoor- und Outdoormodellen zwingender. Das winzige Schiffchen lässt sich in der Übe r Sto c k und S te in. bienfahrzeuge mögen verlockend erscheinen. Sie begeistern aber weder auf dem Wasser noch zu Lande. Im Bereich der Motorboote gibt es vom Tanker, über den Flugzeugträger, den PersonenLiner, den Fischkutter bis hin zum Rennboot alles. Vom handlicher Kleinformat bis hin zum Liebhabermodell mit mehreren Metern Länge. Man wählt nach Vorliebe: Möchte ich übers Wasser fliegen oder gemütlich herumtuckern? Möchte ich ein vorbildgetreues Scale- oder ein Zweckmodell? Oder möchte ich gar in die Wissenschaft des Segelns einsteigen? Die freie Entscheidung wird jedoch von gewissen Äußerlichkeiten eingeschränkt. Welche Gewässer plane ich zu befahren? Ein 30-cm-Boot taugt gerade noch für den Badesee bei Windstille. Der Fischkutter wird niemals nachträglich vernünftig zu Rennboot-Qualitäten aufrüstbar sein. Gar nicht so einfach Zwei Welten begegnen sich. Badewanne bewegen – es kentert aber auf jedem natürlichen Gewässer bei der kleinsten Welle. Andererseits lässt sich das 70-cm-Boot indoor kaum einsetzen, wenn man nicht einen hektargroßen Swimmingpool sein Eigen nennt oder das Wohnzimmer flutet. U-Bootfahren ist in so fern ein wenig witzlos, da man das Modell im Einsatz nicht sieht. Interessant wird es, wenn man eine Kamera montiert und am Ufer sitzend, mit Laptop auf dem Schoß live mit dem U-Boot auf Tauchgang geht. Eine (deutlich billigere) Alternative ist der Winzling in Hühnereigröße fürs Aquarium, mit dem man per Fernsteuerung die Zierfische ärgern kann. Amphi- 60 PARAPLEGIKER 2/09 Ein Rennboot kritisch in die Kurve gelenkt, eine Welle falsch angeschnitten und das teure Ding liegt Kiel oben im Wasser. Falsch ausgewogen gräbt sich das Heck bei Vollgas nur immer tiefer unter die Wasseroberfläche, ohne dass sich das Boot einen Zentimeter fortbewegt. Falsch tariert wird jede Kurve zur Pirouette – bis zum Kentern… Wer mit einem Segelboot ohne Hilfsmotor über den Badesee gleiten möchte, muss sich vorab Grundkenntnisse des Segelns aneignen, sonst geht gar nichts – nur das Boot mit dem Wind dahin. Zum Bootsfahren sind technische Grundkenntnisse nötig. Erfahrungen zum gemächlichen hobby Lostuckern sind kaum erforderlich. Wissen um die Eigenschaften des Modells wird jedoch nötig, um es letztlich in seiner Funktion ausreizen zu können. Die Alternative ist der stets drohende Verlust. Boote werden sehr rasch sehr groß. Sie sind zum Transport kaum zerlegbar, damit sehr unhandlich bei der Anfahrt zum Einsatzort, ab einer gewissen Größe vom Rollstuhl aus nicht mehr bedienbar. Zum Gewässer muss man erst einmal hinfahren. An dieses Gewässer muss man zum Einsetzen des Bootes bis zur Wasseroberfläche hinabgelangen. Testen Sie mal, wie viele der Ihnen bekannten Weiher und Seen es Ihnen erlauben, ohne nasse Füße zu bekommen oder gar aus dem Rolli ins Nass zu kippen, ein Boot auf eine Wasserfläche zu setzen. Soweit die schon recht beschwerliche Grundsituation. Was macht der Rollifahrer, wenn das Boot im Herbst auf dem See mit technischem Defekt liegen bleibt? Für den des Laufens fähigen Menschen wäre die Sache mit ein paar erfrischenden Schwimmzügen bereinigt. Für den Rollifahrer führt diese Situation immer zum Vollbad – oder zum Verlust des Modells. Es bietet sich an, ein zweites Boot als Rettungsboot mitzunehmen, mit dem man das liegen gebliebene Modell zurück ans Ufer bugsieren kann. Hat sich das Boot unerreichbar im Uferbereich verheddert, lässt es sich Anzeige mit einer langen, faltbaren Stange (z.B. aus einem Zelt) freischlagen / -schieben. Manchmal kann sich auch der Handel mit dem passierenden Wanderer lohnen: „50 € für Sie, wenn Sie mir mein Boot aus dem Wasser holen!“ Kenntnis über die Eigenschaften des eigenen Modells, über Akkuleistung, Motorengeräusch und andere Betriebsgeräusche helfen, Bergungen auf ein Minimum zu reduzieren. Gewissenhafte Wartung, Funktionskontrollen nach jedem Einsatz, Funktionstests bevor man das Boot ins Wasser wirft, ebenso wie das gewissenhafte Lenken des Bootes unter Anerkennung der Grenzen, die das Boot selbst, die Witterung und das eigene Können setzen, machen Bergungen überflüssig. Auto- und Bootsmodelle sind ein empfehlenswerter und preiswerter Einstieg, sich mit der Materie und der Technik des Fernlenkens vertraut zu machen. Vielleicht will man danach das Hobby ausbauen, möchte in die Luft gehen. Liegen dem Rollifahrer bereits beim Spiel mit einem ferngelenkten Boot zusätzliche Hindernisse im Weg, wird die Situation bei der Lenkung eines Flugmodells noch weitaus kritischer. Dazu in der nächste Folge mehr. Text & Fotos: Alexander Epp kleinanzeigen Gemeinsam rollen Motorroller für Rollstuhlfahrer Inlinerin sucht Handbiker/-in (Rollstuhl mit Adapterzusatz zum biken, nicht die schnellen Flitzer) zum gemeinsamen Cruisen. Würde mich freuen über Kontakte aus dem Kreis Bochum und Umgebung. Strecke zum Fahren wäre der Kemnader See. Kontakt bitte unter [email protected]. Nippi- Dreirad, (www.nippi.co.uk), 125 ccm, auf Motorroller- Basis, Umbau für Rollstuhlfahrer (befahrbar mit dem kompletten Rollstuhl), Farbe dunkelgrün metallic, neuwertiger Zustand, EZ 06 / 07, ca. 750 km gelaufen, Einzelzulassung mit deutschen Papieren, passender Rollstuhl einschl. Sicherheitsgurte gehören mit dazu. Neupreis 14 200 €, Verkaufspreis VHS. tel 01 71-5 11 17 11 oder 043 47-82 78. Personenlifter „Liko-Light“, für die Mitnahme im Auto leicht auseinandernehmbar, neuwertig, Tragkraft max. 140 kg, NP 3 200 €, VB 2 200 €. Anfragen an tel 02 61-3 57 14. Rollstuhlantrieb Kompletter E-fix E15, 24 Zoll Räder, große Batterie. Antrieb lief bis zum Ausbau einwandfrei. Ideal auch für Ersatzteile. Näheres unter tel 0 4 21-45 47 66 oder eMail [email protected]. Kastenwagen CITROEN JUMPER 2.0 I, EZ 09/98, ca. 140 000 km, 80 kw, Benziner, 2. 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Desweiteren ist das Dach mit allen entsprechenden Anschlüssen (Heizung, Wasser) versehen und für einen eventuellen Ausbau (ca. 100 m2) vorbereitet. Der schöne und gepflegte Garten mit Gartenhaus und ebenerdig zugänglicher, ca. 35 m2 großer Südwest-Terrasse hat ca. 500 m2. Im Winter sommerliche Temperaturen genießen, von der eigenen Köchin verwöhnt werden, ein exotisches Land kennenlernen und vieles mehr – ohne Stress und zu erschwinglichen Preisen in stufenlosem privatem Ferienhaus. Wo? Im südindischen Kerala. Bei der Buchung von Flügen sind wir gerne behilflich. Infos unter www.mykerala.de oder tel 0 75 24-79 11. Das Haus ist über eine Rampe zugänglich. Ein ca. 16 m2 großes, modernes Bad mit unterfahrbarer Badewanne, befahrbarer Dusche mit Bodenabfluss und rollstuhlgerechten Armaturen (WC und Waschbecken) schließt unmittelbar an das große Schlafzimmer (Schiebetür) an. Unmittelbar daneben befindet sich ein Zimmer für Pflegekräfte mit ca. 16 m2. Desweiteren befinden sich auf dieser Ebene eine Eingangshalle, ein großzügiges, ca. 60 m2 großes Wohn-/Esszimmer mit großem Kamin, eine sehr geräumige Küche sowie ein großes Gäste-WC und ein weiteres Schlafzimmer. Terrasse und Garten sind wahlweise über Küche oder Wohnzimmer ebenerdig zugänglich. Ebenfalls auf dem Grundstück befindet sich ein Carport für zwei Fahrzeuge. Das Ende der siebziger Jahre in begehrter Wohnlage erbaute Haus wurde im Jahre 2002 barrierefrei nach Plänen eines Facharchitekten für barrierefreies Wohnen umgestaltet (Bad, Türverbreiterungen, Rampe etc.). Es befindet sich zwischen Frankfurt und Darmstadt. Rollstuhltaugliche ÖPNV-Anschlüsse (Bus, S-Bahn) und eine gute medizinische Infrastruktur sind vorhanden. Der Kaufpreis beträgt 375 000 €. Zwischen Heide und Nordsee Rollifahrer vermietet 3 komf. FeWo auf seinem Bauernhof. Gemütlich, ebenerdig. DU u.WC befahrbar, Waschmasch., EBK mit Spülmasch., Terrasse, ideal für Handbiker, 50/ 90 qm, 30 / 40 € am Tag. 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B ereits im Jahr 2007 beantragte die Betroffene bei Demonstration der Fahrtauglichkeit der Betroffenen in ihrer Krankenkasse die Versorgung mit einem speziell für sie hergerichteten Elektrorollstuhl mit elektro- Betracht ziehen müssen. In diesem Zusammenhang wies das Bundesverfassungsgericht ausdrücklich dar- nischer Mundsteuerung. Der Antrag wurde mit der auf hin, dass es erst recht eine Verkürzung des gebote- Begründung abgelehnt, dass die Betroffene den Elektrorollstuhl nicht im Straßenverkehr führen könne. Der von unserer Kanzlei gegen diese Entscheidung nen Rechtsschutzes darstellt, wenn die Notwendigkeit einer Eilregelung aufgrund von Mutmaßungen des Gerichtes über das Vorhandensein von Hilfspersonen angestrebte Eilrechtsschutz blieb sowohl vor dem So- abgelehnt wird. zialgericht Duisburg als auch vor dem Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen erfolglos. Die Sozialgerichte zweifelten an, ob die Betroffene überhaupt einen Anspruch auf selbstbestimmte Fortbewegung in der Wohnung habe. Die Frage, ob sie 1 GG) in Verbindung mit dem Sozialstaatsprinzip ein Anspruch auf die Mindestvoraussetzungen für ein menschenwürdiges Dasein folgt. Dazu gehört in die- in der Lage sei, den Elektrorollstuhl sachgerecht zu sem Fall das Interesse der Betroffenen im Wohnum- bedienen, könnten die Sozialgerichte im Eilverfahren nicht ermitteln, da dazu angeblich umfangreiche medizinische Ermittlungen notwendig seien. Die Gefahr feld aufgrund krankheitsbedingt sehr eingeschränkter Möglichkeiten einen Rest an Mobilität zu erhalten. einer Fremd- oder Selbstgefährdung müsse sicher ausgeschlossen sein. Das Beweisangebot unserer Kanzlei, mit einem leihweise überlassenen Elektrorollstuhl zu demonstrieren, dass die Betroffene sehr wohl dazu in der Lage ist, den Rollstuhl zu steuern, wurde von den Sozialgerichten abgelehnt. Damit ist das Bundesverfassungsgericht uneingeschränkt der Argumentation unserer Kanzlei gefolgt. Wir möchten an dieser Stelle unterstreichen, dass das Bundesverfassungsgericht über die Verfassungsbeschwerde innerhalb von nicht einmal zwei Monaten entschieden hat. Unser Verfassungsgericht hat damit im Ergebnis in diesem Fall schneller entschieden als die Sozialgerichte im sogenannten „Eilverfahren“ (Az: 1 BvR 120/09 vom 25. 2. 2009, siehe auch www.hartmann-rechtsanwaelte.de). Die gegen diese Entscheidungen eingelegte Verfassungsbeschwerde war erfolgreich. Das Bundesverfassungsgericht hat die Entscheidungen aufgehoben und die Sache zur erneuten Entscheidung an das Sozialgericht zurückverwiesen. Das Bundesverfassungsgericht hat festgestellt, dass die Sozialgerichte das verfassungsrechtliche Gebot des effektiven Rechtsschutzes (Art. 19 Abs. 4 GG) missachtet haben. Sie hätten die grundrechtlich geschützten Interessen der Betroffenen berücksichtigen müssen, anstatt den Eilrechtsschutz schon mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit weiterer Ermittlungen zu verweigern. Die Gerichte müssen sich grundsätzlich schützend und fördernd vor die Grundrechte des Einzelnen stellen, was in diesem Fall unterblieb. Die Sozialgerichte hätten insbesondere die Möglichkeit der tatsächlichen 64 Darüber hinaus hat das Bundesverfassungsgericht klargestellt, dass aus der Menschenwürde (Art. 1 Abs. PARAPLEGIKER 2/09 RA Jörg Hackstein Autoreninfo: Rechtsanwalt Jörg Hackstein ist Partner der Hartmann Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mit Sitz in Lünen und Mannheim. Die auf Fragen des Gesundheitsmarktes spezialisierte Kanzlei vertritt u. a. Versicherte der Krankenkassen und viele namhafte Leistungserbringer, Hersteller und Verbände im Bereich der Medizinprodukte und Hilfsmittel. Die Kanzlei bietet qualifizierte Rechtsberatung in allen den Gesundheitsmarkt tangierenden Fragen. Werden Sie Mitglied! Ich spende meinen Jahres- Mitgliedsbeitrag in Höhe Arbeitsgemeinschaften (ARGE) von (mindestens 30 Euro) Querschnittgelähmte 15 Euro, Euro je Familienmitglied 15 Euro Ambulante Dienste Milan Kadlec Bornberg 94 42109 Wuppertal Tel.: 02 02-45-02 71, Fax: -39 42 E-Mail: [email protected] Ich zahle per: Abbuchung Bauen & Umwelt Dipl. Ing. Dirk Michalski Im Hohnsiefen 1 53819 Neunkirchen-Seelscheid Tel.: 0 22 47-60 70 E-Mail: [email protected] Internet: www.DirkMichalski.de Bankleitzahl Konto-Nr. Datum Unterschrift FGQ-Rechtsbeistand im Sozialrecht Herbert Müller Freiherr-vom-Stein-Straße 47 56566 Neuwied-Engers Tel.: 0 26 22-88 96-32; Fax -36 E-Mail: [email protected] Buchen Sie von folgendem Konto ab: Bank Ich kann diese Anmeldung innerhalb von 10 Tagen bei der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V., Silcherstraße 15, 67591 Mölsheim schriftlich widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Datum Unterschrift Bitte ausschneiden und in einem ausreichend frankierten Umschlag senden an: Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V. Silcherstraße 15 67591 Mölsheim Öffentlichkeitsarbeit Peter Mand Karlstraße 6 47877 Willich Tel.: 0 21 54 - 95 08 41 E-Mail: [email protected] Recht Gottfried Weller Oliver Negele Dr. Loeffelladstr. 127 86609 Donauwörth Tel.: 09 06-83 34; Fax: 9 99 97 16 E-Mail: [email protected] Schmerz bei Querschnittlähmung Kirstin Glatz & Chris Bartholmeß Sonnenweg 2 99444 Blankenhain Tel.: 03 64 59-4 25 02 E-Mail: [email protected] Schule & Studium Karen Fischer Auf der Kuhweide 1 44269 Dortmund Tel.: 02 31-75 97 55 Urlaub Johann Kreiter Laubeweg 1 70565 Stuttgart Tel.: 07 11- 7 15 64 90 E-Mail: [email protected] Rechnung Rückseite beachten! PARAPLEGIKER – Zeitschrift für Menschen mit Körperbehinderung Das offizielle Nachrichtenmagazin der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten erscheint jetzt im vereinseigenen HUMANIS Verlag. Menschen mit Körperbehinderung haben viele gemeinsame Interessen, deshalb sollte der Blick auch über den Zaun der eigenen Betroffenheit hinausgehen. Der „Para“ bietet einen Mix aus Information, Kultur, Politik und Unterhaltung. Ständige Themen Hilfsmittel Pflege Urlaub Auto Recht Menschen Rollstuhl & Co – Test the Best Organisation, Finanzierung und Hilfsmittel In Nah und Fern Solange es rollt – Vom kleinen Flitzer Diesen Abschnitt bitte ausfüllen, bis zum großen Van ausschneiden, in einen ausTipps vom Anwalt reichend frankierten Umschlag Portraits, Sport und Spiel, Beruf geben und einsenden an: Planen und Barrierefrei und alltagstauglich Bauen Zu unserem Programm gehören auch »B-kids« für behinderte junge Menschen »K« - Journal Mensch und Krebs »FGQ-Info« Informationsbroschüren der Fördergemeinschaft für Querschnittgelähmte in Deutschland. Bei Interesse fordern Sie bitte ein Probeheft an oder informieren sich telefonisch beim Verlag. Bestellcoupon rückseitig Humanis Verlag für Gesundheit GmbH Silcher Straße 15 67591 Mölsheim oder faxen an: 0 62 43 - 90 35 69 Abotelefon: 0 62 43 - 90 07 04 Werden Sie Mitglied! JA! Ich möchte Mitglied im Freundeskreis der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V. werden. I M P R E HUMANIS Verlag GmbH Silcherstraße 15 · D-67591 Mölsheim Telefon: 0 62 43-900 704 Telefax: 0 62 43-903 569 [email protected] www.humanis-verlag.de Name, Vorname ISSN 0723-5070 Straße Folgende Familienangehörige melde ich für 15 Euro an: MARKETINGLEITUNG Gisela Werner Straße / Wohnort Straße / Wohnort ANZEIGENBETREUUNG POINT63 Media- und Verlagsservice Andreas Stoßberg Telefon: 02 12-2 33 52 65 Telefax: 02 12-2 33 52 66 [email protected] ja ABOBETREUUNG Probeheft Telefon: 0 62 43-900 704 Geb.-Datum 94 Geb.-Datum nein REDAKTIONSLEITUNG (v.i.S.d.P.) Peter Mand Andere Behinderung: Spendenkonto 0 179 200, Deutsche Bank Ludwigshafen, BLZ 545 700 94 Rückseite beachten PARAPLEGIKER PARAPLEGIKER PARAPLEGIKER M GESCHÄFTSFÜHRER Roger Kniel PLZ / Wohnort Ich bin querschnittgelähmt U HERAUSGEBER Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland e.V. Geb.-Datum Name, Vorname S PARAPLEGIKER – Zeitschrift für Menschen mit Körperbehinderung Ich erhalte 1/4 jährlich eine Informationsschrift, die mich unter anderem auch über alle laufenden Aktivitäten der Fördergemeinschaft informiert. Falls ich durch einen Unfall eine Querschnittlähmung erleide, erhalte ich als Soforthilfe 50.000 € mit entsprechender Abstufung bei Teilinvalidität. Name, Vorname S Ja! Ich möchte »PARAPLEGIKER«, die Zeitschrift für Menschen mit Körperbehinderung abonnieren, 4 Ausgaben jährlich für 15 € (Ausland 20 €) inkl. Porto & Versand. MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Raimund Artinger, Ralf Kirchhoff, Barbara Früchtel, Hermann Sonderhüsken, Johann Kreiter, Herbert Müller, Karin von der Saal, Josef Stöckle, Arndt Krödel, Alexander Epp, RA Jörg Hackstein LAYOUT Eickhoff – Grafik & Design - Speyer Vorname: DRUCK NINO Druck GmbH Im Altenschemel 21 67435 Neustadt/Weinstraße Name: ERSCHEINUNGSWEISE vierteljährlich ANZEIGENSCHLUSS 3 Wochen vor Erscheinen. Anzeigen erscheinen unter Verantwortung der Auftraggeber. Es gelten die Mediadaten Nr.9 ab 1. Dezember 2008 Straße / Hausnummer: PLZ / Ort: Ihr Rücktrittsrecht: Diese Bestellung kann innerhalb von 8 Tagen (Poststempel) schriftlich widerufen werden. Diesen Hinweis habe ich zur Kenntnis genommen und bestätige dies durch meine 2. Unterschrift. Unterschrift. Gewünschte Zahlungsweise (bitte ankreuzen) bargeldlos durch Bankeinzug Konto-Nr.: BEZUGSBEDINGUNGEN Inland 15 EURO jährlich, Ausland 20 EURO jährlich, Einzelheft: Deutschland 4 EURO (jeweils inkl. Versand und Mwst.); Ausland 4 EURO (+Versandkosten). Das Abonnement wird im voraus in Rechnung gestellt, Bezugszeitraum ist das Kalenderjahr. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn es nicht mindestens 8 Wochen vor Ablauf beim Verlag schriftlich gekündigt wurde. Der gesamte Inhalt der Zeitschrift ist urheberrechtlich geschützt, jede unzulässige Verwertung ohne Einwilligung des Verlages wird verfolgt. 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