ERCO Lichtbericht 51

Transcription

ERCO Lichtbericht 51
Lichtbericht 51
E
Erschienen im März 1996
Published in March 1996
Seit vergangenem Jahr präsentiert sich
die Hofsilberund Tafelkammer der Wiener
Hofburg in
neuem Glanz
der Öffentlichkeit. Prunkstück der in
ihrer Art einzigartigen Ausstellung ist der
vergoldete, 30
Meter lange
Mailänder
Tafelaufsatz.
Since last
year the treasury of Vienna‘s Hofburg
Palace has
been presenting a lustrous new
appearence to
the public.
The prize
exhibit in this
unique museum is the 30metre-long
gilded bronce
Milan Centrepiece.
1
2-3
4-7
8-9
10-11
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18-19
20
21
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28-31
32-35
36-37
In weiten Bereichen der
juristischen Fakultät in
Cambridge kommt die
Avalon Lichtstruktur
sowohl als direkt/indirekte als auch als rein
indirekte Lichtquelle
zum Einsatz. S. 4-7
In many areas of the
Law Faculty Building
in Cambridge, Avalon
light structures are
used as direct/indirect
and also purely indirect light sources.
Pages 4-7
Inhalt
Contents
Zu diesem Heft
Blitzlichter
Die Juristische Fakultät in Cambridge
Schloß Tirol
Stift Stams
Trianon - Büro- und Geschäftshaus,
München
Hofsilber- und Tafelkammer,
Hofburg Wien
CLC Leuchten
Fokus: Geschichte der Bühnenbeleuchtung
Doppelfokus: Bühneneffekte in der
Architekturbeleuchtung
Museum für Papier- und Buchkunst,
Lenningen
Brinkmann & Knoery, Hamburg-Harburg
Architekturmodelle der Renaissance,
Altes Museum Berlin
Strelapark, Stralsund
Schlußlichter
About this issue
Key light
Cambridge Law Faculty
Tirolo Castle
Stams Monastery
Trianon - office and commercial building,
Munich
The Court Silver and Tableware Chamber
of the Vienna Hofburg
CLC luminaires
Focus: the history of stage lighting
Double focus: theatre effects in lighting
architecture
The Lenningen Museum of Paper and the
Art of Book-making
Brinkmann & Knoery, Hamburg-Harburg
Renaissance architectural models,
Altes Museum Berlin
Strelapark, Stralsund
Backlight
In zwei Teilen und an
zwei Orten, auf Schloß
Tirol (S. 8-9) und im
Stift Stams (S. 10-11),
fand im letzten Jahr die
große Tiroler Landesausstellung statt.
Paper in a great variety of forms, from
historical items to
creative treatment by
artists, is shown in
the Museum of Paper
and the Art of Bookmaking in the small
castle at Oberlenningen. Pages 22-25
Im Frühjahr 1995 wurde
der Strelapark in Stralsund eröffnet, ein zweigeschossiges Einkaufszentrum, das auf rund
17000 m2 fast alles
anbietet, was das
Konsumherz begehrt.
S. 32-35
Spning 1995 saw the
opening of the Strelapark in stralsund - a
two-storey shopping
mall offering almost
everything consumers
desire in an area of
about 17,000 m2.
Pages 32-35
A major Tyrol Region
exhibition was held
last year in two parts
and two venues, at
Tirolo Castle (pages
8-9) and Stams Monastery (pages 10-11).
Fotos/Photographs:
Archiv (2, 3, 20, 37), Frieder Blickle (2, 26-27, 32-35). Dennis
Gilbert (4-7), Design Zentrum München (37) Hans Hansen
(36), Marc Izikowitz (1), Thomas Kohnle (U1, 12-17) Thomas
Mayer (8-11, U4), Popp (2), Dirk Reinartz (22-25), Ralph
Richter/Architekturphoto (37), Tomas Riehle (3), Alexander
Ring/ERCO (18-19, 21, 36), Wolfgang Staiger (2, 28-31)
Übersetzung/Translation: Paul Bendelow, Jan Klingemann
© 1996 ERCO
Printed in Germany, Druckhaus Maack
58507 Lüdenscheid, 10.28613.00
Papier in den unterschiedlichsten Formen,
in historischen Exponaten und in künstlerischer Auseinandersetzung zeigt das im
„Schlössle“ von Oberlenningen eingerichtete
Museum für Papier- und
Buchkunst.S. 22-25
Klaus J. Maack
Zu diesem Heft
About this issue
„God is in the details“ finden die Engländer,
während es in Deutschland der Teufel ist, der
im Detail steckt. Wer auch immer da stecken
mag, der uns das Leben schwer macht, Architekten versuchen ihm auf die Schliche zu
kommen, indem sie Modelle von zum Teil faszinierender Genauigkeit und Qualität bauen.
Eine hohe Meisterschaft auf dem Gebiet des
Modellbaus hatte man bereits in der Renaissance erreicht, wie eine Ausstellung zeigte,
die im Alten Museum Berlin stattfand. Mario
Bellini hat diese Ausstellung entworfen und
sie mit den von ihm gestalteten Eclipse
Strahlern ausgeleuchtet. Philip Johnson, Altmeister der Architekten, hielt einen Eröffnungsvortrag, und Bundespräsident Roman
Herzog eröffnete die wunderbare Ausstellung, die vorher schon in Venedig zu sehen
war.
Von der Renaissance zum Barock. Die Hofburg in Wien beherbergt in ihrer Schatzkammer eine Abteilung mit barocken Tafelaufsätzen, die nach der Renovierung der Räume
nun wieder im neuen Licht erstrahlen. Quinta
und Gimbal Strahler beleuchten ein Szenario
exzessiver Prachtentfaltung. Tafelaufsätze, die
mit Ernährung nichts, aber mit Selbstdarstellung alles zu tun haben, paradieren eindrucksvoll in größter Üppigkeit auf langgedeckten
Tafeln.
Im Kontrast zu diesen prächtigen Zeiten
steht das neue Gebäude der Cambridge Law
Faculty von Sir Norman Foster & Partners,
das im Herbst 1995 seiner Bestimmung
übergeben wurde. Innen macht das Licht aus
dem Avalon System, das indirekt über die Decke
den Raum weich ausleuchtet, die Architektur
zum Erlebnis, Downlightbeleuchtung und Darklight- Leuchtstoffleuchten erweitern die
Qualität der nächtlichen Raumatmosphäre.
Etwas Werbung für CLC Leuchten. Auf den
Seiten 18 und 19 zeigen wir dieses neue Leuchtenprogramm, das in seinen unterschiedlichen
Nutzungsmöglichkeiten Lichtqualitäten zuläßt,
die von hochdramatischer Beleuchtung bis zur
gleichmäßigen weichen Ausleuchtung reichen.
Niedervolt-Halogenreflektorlampen lassen
sich mit kompakten Leuchtstofflampen
mischen und geben den Räumen, in denen sie
eingesetzt werden, eine jeweils eigene Lichtstimmung - je nach Nutzungszweck und Anlaß.
Von professioneller Kühle bis zur intimen Helligkeit reichen die Möglichkeiten der Nutzung.
Die Reflektoren gibt es in vier sehr zurückgenommenen Farben, mit denen man auf
den Charakter der Räume eingehen kann. Das
war der Werbeblock.
Eine besondere Delikatesse finden Sie auf
der Rückseite dieses Heftes. Einen Ausstellungsraum, der unter der Beteiligung und Leitung von László Moholy-Nagy in Budapest
Ende der 20er Jahre entwickelt wurde und der
nahezu originalgetreu erhalten ist. Er gehört
der Firma Tungsram, die heute zum General
Electric Konzern gehört. Fotografiert hat ihn
für uns Thomas Mayer. Seine Aufnahmen zeigen, daß Ansätze für die Lichtarchitektur schon
damals formuliert waren. Lichtarchitektur ist
das Thema, das uns Lichtbericht für Lichtbericht immer wieder aufs neue beschäftigt.
Natürlich auch im nächsten Heft.
“God is in the details“ according to an
English saying, whereas in Gerrnany it‘s
the devil that dwells in detail. Irrespective
of who is so intent on rnaking life difficult
for us, architects do their best to outwit him
by constructing models which are sometimes of really fascinating accuracy and
high quality. Great mastery in the sphere of
model-building was already being achieved
in the Renaissance period, as was shown
in an exhibition held in Berlin‘s “Altes
Museum”. Mario Bellini designed this exhibition and lit it with the Eclipse spotlights he
himself designed. Philip Johnson, the doyen of architecture, gave an opening speech
and the Gerrnan President, Roman Herzog,
opened this wonderful exhibition - previously to be seen in Venice.
From the Renaissance to the Baroque
period. The treasury of the Hofburg Palace
in Vienna houses a section containing
Baroque table centrepieces, now to be seen
in a new light after the renovation of the
museum. Quinta and Gimbal spotlights
illuminate a prodigious display of magnificence. Centrepieces, which have nothing to
do with nutrition but everything to do with
self-regard, parade impressively and with
the utmost opulence down the long, laid
tables.
In stark contrast to the pomp of that age
is Sir Norman Foster‘s new Cambridge Law
Faculty building, opened in autumn 1995.
The Avalon system provides soft, indirect
light over the ceiling for the interior space,
creating an architectural experience, while
downlight illumination and darklight fluorescent luminaires enhance the quality of
the spatial atmosphere at night.
A little promotion for CLC luminaires:
on pages 18 and 19 we show you this new
luminaire programme. Its various possibilities for use allow for lighting qualities
ranging from highly dramatic to soft, uniform illumination. Low-voltage halogen
reflector lamps can be mixed with compact
fluorescent lamps, lending the spaces where
they are used an individual lighting mood
to accord with a specific purpose or occasion. The potential atmospheres range from
objectively cool illumination to intimate
brightness. The reflectors come in four very
muted colours to tone in with the character
of the spaces to be lit. End of promotion.
An exquisite gem is to be found on the
back cover of this issue: an almost perfectly
preserved exhibition room created in Budapest at the end of the Twenties with the
participation and under the supervision of
László Moholy-Nagy. It belongs to the firm
of Tungsram, which now belongs to the
General Electrics concern. The photographs,
taken for us by Thomas Mayer, show that
initial concepts for light architecture had
already been formulated. From one “Lichtbericht“ to the next, light architecture is a
theme that continues to interest us afresh.
Naturally, in our next issue, too.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
1
Blitzlichter
Key light
Planetarium
Amsterdam
Das ehemalige Planetarium in Amsterdam
bekam einen neuen Besitzer. Van den Oever,
Zaaijer, Roodbeen &
Partners gestalteten das
Objekt zu ihrem neuen
Architekturbüro sowie
zu einem Kongreßzentrum mit Restaurant
um. Dem alten Kuppelgebäude wurde dabei
ein neuer Komplex hinzugefügt. Alle Büround Konferenzräume
sind mit Downlights für
kompakte Leuchtstofflampen ausgestattet, die Kuppel wird
mit einer Kombination
von Downlights und
Trion Deckenflutern
beleuchtet.
National Gallery,
London
Die Restauration des
Raums 28 bot eine erstaunliche Entdeckung
- unter der Akustikdecke
verbarg sich ein historisches Tonnengewölbe.
Nach der Freilegung der
Decke durch die Architekten Purcell, Miller,
Tritton & Partners verleiht der Raum den
Besuchern nun den Eindruck einer eigenständigen, in drei achteckige Segmente
gegliederten Galerie.
Eclipse Strahler für die
akzentuierte Gemäldebeleuchtung wurden in
einem Deckenkanal
montiert. Downlights
sorgen für die Allgemeinbeleuchtung im
Zentrum des Raums.
Pixelpark, Berlin
Das Architektur- und
Stadtplanungsbüro
Wolfram Popp, Berlin,
wurde damit beauftragt, eine Fabriketage
zu Arbeits- und Besprechungsbereichen
für das MultimediaUnternehmen Pixelpark
GmbH auszubauen.
Pendeldownlights sorgen für eine gleichmäßige Allgemeinbeleuchtung.
2
National Gallery,
London
The renovation of
room 28 led to an
amazing discovery.
The removal of an
acoustic ceiling revealed a historic barrel vault. Leaving this
vault exposed, the
architects Purcell,
Miller, Tritton & Partners have created the
impression of a selfcontained gallery
divided into three
octagonal segments.
Eclipse spotlights set
in ceiling channels
provide accentuated
lighting for the paintings, while downlights supply general
illumination in the
middle of the room.
Pixelpark, Berlin
The architecture and
town planning office
of Wolfram Popp,
Berlin, was commissioned to convert a
factory floor into
office and conference
space for the multimedia company
Pixelpark GmbH.
Pendant downlights
provide the working
area with evenly
spread general lighting.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
Muji Store, London
1991 wurde das erste
von heute vier Muji Geschäften eröffnet. Alle
Geschäfte wurden von
Richard Woolf bei Harper Mackay entworfen;
sie bieten dem Kunden
ökologische Produkte in
hoher Qualität und gutem Design.
Planetarium
Amsterdam
The former planetarium in Amsterdam
has changed hands.
The architectural
partnership of Van
den Oever, Zaaijer,
Roodbeen & Partners
have remodelled the
building to house
their new offices
together with a congress centre and
restaurant. This has
involved adding a
new wing to the old
domed building. All
the office and conference rooms are fitted
with downlights for
compact fluorescent
lamps. The dome is lit
by a combination of
downlights and Trion
ceiling washlights.
Muji Store, London
The first of the now
four Muji stores was
opened in 1991. All of
them were designed
by Richard Woolf of
Harper Mackay. On
sale are ecological
products of high
quality and good
design.
Hotel Bleibtreu, Berlin
Das außergewöhnliche
gestalterische Konzept
dieses Berliner Hotels
entwickelte der Galerist
und Designer Herbert
Jakob Weinand. Zum
Beispiel wurden hier
wandmontierte Bodeneinbauleuchten zur
Zimmernumerierung
eingesetzt.
St. Mark‘s Hospital,
London
Londons St. Mark‘s
Hospital, which specializes in the treatment of intestinal disease, required a new
ward of eighteen beds
for private patients.
Sir Robert and Lady
Sainsbury commissioned Richard Horden
Associates to design
der Erweiterung. Abgeschrägte Außenwände
schützen die vollverglasten Zimmer vor
Sonnen- und Regeneinwirkung und heben
gleichzeitig den Ausblick und die großzügige Dimensionierung
der Zimmer hervor.
Die George Sexton
Associates, die das
Beleuchtungskonzept
entwickelte, ließ sich in
ihrem Entwurf vom
Flugzeugbau beeinflussen. Ein Alupaneel an
der Decke der Korridore
erzeugt - ähnlich wie im
Airbus - eine angenehme indirekte Beleuchtung. Die Zimmer
werden mit Downlights
beleuchtet.
the extension. Sloping
exterior walls of glass
shield the rooms from
the effects of sun and
rain, while at the same
time emphasizing the
view and the spaciousness of the rooms.
The lighting design by
George Sexton
Associates took inspiration from the interior
design of aircraft. An
aluminium panel set
into the ceiling of the
corridor provides comfortable indirect illumination similar to that in
the Airbus. Downlights
provide the rooms with
general lighting.
Hotel Bleibtreu,
Berlin
This Berlin hotel owes
its unusual creative
concept to the gallery-owner and designer Herbert Jakob
Weinand. Recessed
floor luminaires, for
example, have been
wall-mounted as
illuminated room
numbers.
Kusch + Co, Hallenberg Die Innenarchitekten Klaus Bürger und
Achim Venzke aus Krefeld gestalteten für den
renommierten Möbelhersteller neue Ausstellungsräume mit hellen Lichtzonen, die
wichtige architektonische Elemente aus der
Umgebung herausheben.
Helsinki Airport
Die Lichtplanung des
Duty Free Shops im
Flughafen von Helsinki
wird geprägt durch den
Kontrast zwischen einer
bewußt zurückhaltenden Downlightbeleuchtung und den
dramatischen Lichtakzenten von Castor
Strahlern.
St. Mark‘s Hospital,
London
Das Krankenhaus St.
Mark‘ s, eine führende
Spezialklinik für Darmerkrankungen,
benötigte eine Station
mit achtzehn Betten
für Privatpatienten.
Sir Robert und Lady
Sainsbury beauftragten
das Büro Richard Horden Associates mit
Kusch+Co, Hallenberg
Interior designers
Klaus Bürger and
Achim Venzke from
Krefeld have designed
new display rooms for
this well-known furniture manufacturer.
Bright zones of light
set off important architectural elements
against the darker
surrounding areas.
Helsinki Airport
The lighting design of
the Duty Free Shop at
Helsinki Airport is
characterized by the
contrast between deliberately restrained
downlight illumination and dramatic
light accents from
Castor spotlights.
Victoria Quarter,
Leeds Das Architekturbüro Derek Latham & Co
schloß die historische
Queen Victoria Street
mit einem ca. 122 m
langen Glasdach. Das
Einkaufszentrum wurde
zu einem hellen, luftigen Ort, der das
Nebeneinander der
Architektur von 1890
und 1990 erleben läßt.
Die Beleuchtung folgt
der Ästhetik der Arkaden. Vier Eclipse Strahler für Halogen-Metalldampflampen über
jeder tragenden Einheit
erzeugen ein so brillantes Licht, daß Queen
Victoria Street bei
Nacht den Flair der
großen weiten Welt
ausstrahlt.
Victoria Quarter,
Leeds
The architects Derek
Latham & Co have
enclosed a 122 m section of historic Queen
Victoria Street in
glass. The resulting
shopping centre is a
bright and airy fusion
of architecture from
the 1890s and the
1990s. The lighting
design follows the
aesthetics of the arcade. Four Eclipse spotlights for metal halide
lamps above every
loadbearing element
produce such a brilliant light that Queen
Victoria Street by
night has taken on the
flair of the big wide
world.
Paradise Street Busstation, Liverpool
Für ihr Konzept eines
mit Up- und Downlights
beleuchteten Busbahnhofs wurde das Architekturbüro Jefferson
Sheard sowie das Lichtplanungsbüro Usher &
Partners mit dem
Hilight/EMAP Construct
Award ausgezeichnet.
Paradise Street Bus
Station, Liverpool
Architects Jefferson
Sheard and lighting
designers Usher &
Partners received the
Hilight/EMAP Construct Award for their
design for a bus station featuring
uplights and downlights.
Levi Strauss & Co
Flagship Store, London
Das Designbüro Checkland Kingsleysides
erhielt für sein Beleuchtungskonzept den
Hilight/EMAP Construct
Award 1995. Eclipse
Wandfluter, Strahler
und Pendeldownlights
sorgen für eine akzentuierte Beleuchtung.
Levi Strauss & Co,
Flagship Store,
London
For its lighting concept
the design office of
Checkland Kingsleysides won the 1995 Hilight/EMAP Construct
Award. Eclipse wallwashers, spotlights
and pendant downlights provide accentuated illumination.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
3
Die Juristische Fakultät in
Cambridge
Architekten: Sir Norman Foster & Partners,
London
Die komplette Verglasung der gewölbten
Nordfassade besteht
aus selbsttragenden,
dreieckigen Scheiben
in einem Silikonbett.
Eine innenliegende
Stahlkonstruktion
trägt oberhalb der Verglasung das mit Edelstahlblechen eingedeckte Dach.
The entirely glass surface of the curved
north facade consists
of self-supporting triangular sheets embedded in silicone.
The steel structure
behind the glass supports the roof above
it, which consists of
panels of stainless
steel.
Eingesetzte ERCO Produkte:
Lichtstruktur Avalon direkt/indirekt und
indirekt
Visionair Leuchten für Leuchtstofflampen
Downlights für kompakte Leuchtstofflampen
Downlight- Wandfluter für kompakte
Leuchtstofflampen
Downlights für Niedervolt-Halogenlampen
CL Leuchten für kompakte Leuchtstofflampen
Gimbal Richtstrahler für Halogen-Metalldampflampen
Gimbal Richtstrahler für NiedervoltHalogenlampen
Trion Uplights für Halogen-Metalldampflampen
Optec Strahler und Fluter für HalogenMetalldampflampen
Optec Leuchten für Leuchtstofflampen
Eclipse Strahler für Niedervolt-Halogenlampen
Innovative Technik und ein ausgeprägter Funktionalismus, verbunden mit einer außerordentlichen Detailgenauigkeit, zeichnen die
Architektur des britischen Büros Sir Norman
Foster & Partners seit langem aus. Ein grundlegender Bestandteil der Gebäudetechniken ist
das Licht, dessen präziser Einsatz sich aber
ebenso auf die Funktion der jeweiligen Architektur auswirkt.
Im Juni 1995 konnte in Cambridge ein Gebäude vom Büro Sir Norman Foster & Partners
seiner Bestimmung übergeben werden, das
nicht nur in bezug auf die Architektur eine
beeindruckende Lösung präsentiert, sondern
in dem auch außergewöhnliche Lichtlösungen
zum Einsatz kommen. Die Rede ist vom „Law
Faculty Building“, der juristischen Fakultät
auf dem traditionsreichen Campus der englischen Universität in Cambridge. Der aus
einem beschränkten Wettbewerb hervorgegangene Entwurf liegt im Inneren des Campus und ist von Universitätsbauten der 50er bis
80er Jahre umgeben.
Geprägt wird der Neubau der juristischen
Fakultät von einem liegenden Zylindersegment, das sich von der vertikalen Südfassade
nach Norden wölbt. Die Westseite des Gebäudes ist mit einer sanften Kurve angeschnitten,
um einerseits respektvoll vor den geschützten
Bäumen zurückzuweichen und andererseits
einen Kontrast zu den harten Kanten der
benachbarten Geschichtsbibliothek Stirlings zu
bilden. Auf diese Weise setzt Foster sein Ziel
einer Neuordnung des unmittelbaren städtebaulichen Umfeldes um.
und bildet das Forum. Die Bücherregale dieser
Präsenzbibliothek sind mit dem ungewöhnlich
hohen Achsabstand von 1,95 Meter zwischen
den Regalen sehr überlegt angeordnet. Sie orientieren sich an den Unterzügen der Decken,
zwischen denen eine Kappendecke aus Metallelementen abgehängt ist. Die Rückwände der
Regale, weiße Glaselemente, bilden eine
zusätzliche seitliche Raumbegrenzung. Die Tiefe der so entstehenden Gänge erfordert eine
qualitativ hochwertige künstliche Beleuchtung. Den Beleuchtungsanforderungen in
diesen Bereichen von 100 bis 150 Lux am Fuß
der Bücherregale wird mit der abgehängten
elliptischen Lichtstruktur Avalon entsprochen.
Wunsch des Architekten war die Versorgung
mit genügend Licht in Form von fortlaufendem
indirektem Licht. Avalon mit einem Direkt- und
Indirektanteil ermöglicht in diesen Bereichen
eine Balance des Lichtes einerseits für die
Funktion des Lesens und Erkennens, andererseits für die Form des Raumes durch die indirekte Beleuchtung der abgehängten Kappendecke aus Metallelementen.
Das Avalon Lichtsystem kommt auch in
weiteren Bereichen des Gebäudes zum Einsatz,
vorwiegend jedoch als indirekte Lichtquelle,
um in den Bereichen der Kappendecken den
Eindruck einer „Lichtdecke“ zu erhalten. Auf
diese Weise wird das Gefühl diffus einfallenden Tageslichtes erzielt. Auch die fünf Hörsäle in Untergeschossen und Erdgeschoß
werden mit Hilfe von Avalon indirekt beleuchtet. Auf diese Weise wird hier eine gleichmäßige und geeignet diffuse Lichtatmosphäre
erzeugt.
Der Gebäudebereich an der Westseite ist
über alle Etagen offen und verbindet die
Funktionen Eingangsbereich, Erholungszone
für Studenten sowie Erschließung der
Ebenen. Büroräume, Studierzellen, Sanitärbereiche, Fluchttreppenhäuser und Seminarbereiche sind an der vertikalen Süd- und Ostfassade übereinandergestapelt. Das Erdgeschoß
ist im wesentlichen den Verwaltungsangestellten sowie dem Lehrkörper vorbehalten. Die
einzigen Ausnahmen bilden ein Vorlesungssaal
und der „Moot Court“, in dem die angehenden
Juristen in einer Gerichtssaal-Atmosphäre
Gerechtigkeit und Wahrheitsfindung üben
können.
Die Versorgung des großzügigen Atriumbereiches mit künstlichem Licht erforderte eine
starke Integration der einzelnen Beleuchtungskörper. Die in den Treppenabsätzen sowie
in den Deckenpaneelen eingebauten Gimbal
Richtstrahler, bestückt mit 70 Watt HalogenMetalldampflampen, müssen das Licht teilweise 40 Meter weit in das Erd- und Untergeschoß projizieren.
Eine weitere interessante Beleuchtungslösung wurde für die Flure der unteren Geschosse
entwickelt. Einbau- Wandfluter, bestückt mit
kompakten Leuchtstofflampen, beleuchten die
Wände gleichmäßig und sorgen für einen hellen Raumeindruck. Damit wird das historische
Image von trüben und trostlosen Universitätsfluren revidiert.
Monika Gabler
Die gewölbte Nordfassade sowie die Westseite
sind vollflächig verglast, während die mit
Kunststein verkleidete Süd- und Ostfassade
farblich auf den Portlandstein der gegenüberliegenden Fakultät abgestimmt ist.
Die Organisation des Innenraumes der juristischen Fakultät ist unkompliziert und übersichtlich. Dominierendes Element der vier oberund zwei unterirdischen Geschosse ist die
Bibliothek. Sie nimmt mit ihren Regalen und
Leseplätzen einen Großteil des Gebäudes ein
4
ERCO Lichtbericht 51 03/96
Eingangsbereich und
Höhepunkt des Law
Faculty Building ist das
über alle Ebenen offene
Atrium. Bei Dunkelheit
leuchtet das Gebäude
von innen heraus und
gliedert sich deutlich
erkennbar durch unterschiedliche Lichtfarben.
Die in den Bibliotheksbereichen eingesetzte
Avalon Lichtstruktur in
direkt/indirekter Ausführung erzeugt durch
das Leuchtstofflampenlicht eine sachliche,
kühle Stimmung, während der vordere offene
Bereich durch die wärmere Lichtfarbe der mit
Halogen-Metalldampflampen bestückten
Gimbal Richtstrahler
geprägt ist.
The entrance area and
“high point“ of the
Law Faculty Building
is the atrium, open on
all levels. At night,
the building glows
from within and the
different sections are
clearly recognisable
from the colour temperatures. The Avalon
light structure for
direct/indirect light
used in the library
areas create a cool,
functional atmosphere while the open
atrium area is characterized by the warmer
colour temperature of
the Gimbal directional spotlights fitted with halogen
metal halide lamps.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
5
Cambridge Law Faculty
Architects: Sir Norman Foster & Partners, London
Die Leseplätze der Bibliothek schließen in den drei
ERCO products employed:
Avalon light structure direct/indirect and
indirect
Visionair luminaires for fluorescent lamps
Downlights for compact fluorescent lamps
Recessed washlights for compact fluorescent lamps
Downlights for low-voltage halogen
lamps
CL luminaires for compact fluorescent
lamps
Gimbal directional luminaires for metal
halide lamps
Gimbal directional luminaires for lowvoltage halogen lamps
Trion Uplights for metal halide lamps
Optec spotlights and floodlights for metal
halide lamps
Optec luminaires for fluorescent lamps
Eclipse spotlights for low-voltage halogen lamps
Innovative technology and pronounced
functionalism, combined with a remarkable
attention to detail, have long been characteristic of the architecture of the British
architects‘ office of Sir Norman Foster &
Partners. A fundamental component of their
building techniques is light, the precise use
of which also has an effect on the function
of the specific architectural project.
June 1995 saw the inauguration of a
building from the office of Sir Norman
Foster & Partners which not only represents an impressive solution with regard to
its architecture but which also makes use
of unusual lighting solutions. This is the
Law Faculty Building of Britains venerable
Cambridge University. The design was the
winner in a restricted competition and the
building is located in the centre of the
campus, surrounded by university buildings from the 1950s through to the 1980s.
The new Law Faculty Building is in the
form of a segment of a horizontal cylinder,
arching northwards from the vertical south
facade. The west side of the building curves in gently, on the one hand to withdraw
respectfully from protected trees and on
the other to contrast with Stirlings sharpedged History Faculty library. In this way
Foster achieves his goal of reorganizing
the adjacent urban environment.
The arching north facade and the west
facade are entirely glass-walled, while the
south and east sides, clad in artificial stone, tone in with the Portland stone of the
deliberately organized. They follow the
line of the girders, between which are suspended arched ceilings made of metal elements. The back walls of the shelves, white
glass elements, form a further spatial division. The depth of the resulting passages
demands high-quality artificial illumination and the lighting requirement in these
areas of 100 to 150 lux at the base of the
shelves is fulfilled with the aid of suspended elliptical Avalon light structures. The
architect wished for adequate illumination
in the form of uninterrupted indirect light.
Avalon, combining direct and indirect
lighting, ensures balanced illumination in
these areas, allowing on the one hand for
the function of reading and recognition
and on the other for the spatial form,
through its indirect lighting of the suspended metal ceiling.
Avalon light structures are also used in
other areas of the building, predominantly
as an indirect source of light to give the
impression of a “light ceiling“ in the suspended ceiling areas. This produces a feeling of diffuse incident daylight. The five
lecture rooms in the basement and on the
ground floor are bit indirectly with the aid
of Avalon light structures, which create a
uniform and appropriately diffuse light
atmosphere.
On the west side, all levels of the building open into an atrium accommodating
the entrance area, recreation zones for the
students and the staircases linking the floors. Offices, study cells, cloakrooms, emergency stairs and seminar areas are on
various floors of the vertical south and
east facades. Most of the ground floor
rooms are reserved for the administrative
and teaching staff. The one exception is a
lecture hall, the “Moot Court”, in which the
budding jurists can test their skills in factfinding and the administration of justice in
the atmosphere of a courtroom.
Providing the generous atrium area with
artificial light required considerable integration of the individual luminaires. The
Gimbal directional spotlights mounted in
the staircase landings and ceiling panels,
fitted with 70 watt halogen metal halide
lamps, need to project light for 40 metres
in some areas.
Another interesting lighting solution
was developed for the passages of the lower floors. Recessed wallwashers, fitted with
compact fluorescent lamps, illuminate the
walls uniformly, creating a bright impression and contradicting the conventional
image of dark and dreary university passageways.
Monika Gabler
Obergeschossen an die
Regalflächen an und
erhalten ihre Beleuchtung über Einbauleuchten in den Geschoßdecken.
The reading areas of
the library in the
three upper storeys
are adjacent to the
bookshelf areas and
are illuminated by
means of ceilingrecessed luminaires.
Die direkt/indirekte
Beleuchtung der Regalbereiche sorgt für einen
benutzerfreundlichen
Aufenthalt in der Bibliothek.
Direct/indirect lighting of the bookshelf
areas creates a userfriendly atmosphere
in the library.
faculty building opposite.
The organization of the interior space of
the Law Faculty Building is uncomplicated
and directly comprehensible. The dominating feature of the four upper and two underground storeys is the library. With its
bookshelves and reading tables it occupies
a large part of the building and forms its
forum. The rows of shelves in this reference library, unusually spaced at a distance
of 1.95 meters from one another, are very
6
ERCO Lichtbericht 51 03/96
Der Aufenthalts- und
Erholungsbereich im
Erdgeschoß ist lichtdurchflutet und transparent gestaltet. Erst
bei einfallender Dunkelheit wird hier künstliche Beleuchtung notwendig. Visionair
Leuchten, deckenbündig
in die Geschoßdecke
integriert, ermöglichen
in Verbindung mit
Downlights für kompakte Leuchtstofflampen eine adäquate
Beleuchtung dieses
Bereiches während der
Dunkelstunden.
The rest and recreation area on the ground
floor is flooded with
light and designed for
transparency. Artificial lighting is only
needed with the onset
of darkness. Visionair
luminaires, integrated
and flush with the
ceiling, in combination with downlights
for compact fluores-
cent lamps, ensure
adequate lighting of
this area in the hours
of darkness.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
7
Schloß Tirol
Die Tiroler Landesausstellung, Teil I
Ausstellungsgestaltung A5-Architekten,
Angonese, Scherer, Galvagnini, Kauntz,
Balta, Bozen
Gut Graphics, Bozen
Lichtplanung: Eurolicht GmbH - Srl, Bozen
Charakteristisch für die
Präsentation empfindlicher Exponate sind dramatische Lichtakzente
in einem fast dunklen
Raum.
Typical for the presentation of vulnerable exhibits: dramatic
light accents in an
almost dark room.
8
ERCO Lichtbericht 51 03/96
Eingesetzte ERCO Produkte:
Pollux Strahler mit Transadapter für
Niedervolt-Halogenlampen
Quinta Strahler für Niedervolt-Halogenlampen
Stella Kompaktscheinwerfer für
Niedervolt-Halogenlampen
Optec Wandfluter für Halogen-Glühlampen
Hi-trac Stromschienen
Tirolo Castle
Eines Fürsten Traum... 1295 stirbt Meinhard II.,
der Vater des Landes Tirol. 1995, genau 700
Jahre später, wurde die erste gemeinsame
Tiroler Landesausstellung eröffnet - ihm gewidmet. Eine Ausstellung, die in zwei Teilen
und an zwei Orten, auf Schloß Tirol, Stammburg der Grafen von Tirol bei Meran in Südtirol,
und im Stift Stams, dem von Meinhard II.
gegründeten Zisterzienserkloster im Oberinntal, Tirol, vom 13. Mai bis 31. Oktober 1995
stattfand, also gleichzeitig nördlich und südlich des Brenners.
Beide Ausstellungsorte sind unmittelbar
mit der Persönlichkeit Graf Meinhards II.
verbunden: Schloß Tirol als seine Residenz,
Stift Stams als seine Gründung und Grablege.
Obwohl Meinhard nie die Popularität Herzog
Friedrichs mit der leeren Tasche, Erzherzog
Sigmunds des Münzreichen, Kaiser Maximilians
I. oder Erzherzog Ferdinands II. mit seiner
schönen Philippine Welser erreichte, war er
für das Land Tirol von viel entscheidenderer
Bedeutung als alle seine landesfürstlichen
Nachfolger. Die Ausstellung ist daher dem
entscheidenden Jahrhundert in der Geschichte Tirols, den Jahren 1259 bis 1363, als
die Herrschaft über das Land Tirol an die Habsburger übertragen wurde, gewidmet.
Es kommt nicht von ungefähr, daß die auf
Schloß Tirol ausgebreiteten Zeugnisse eine
Epoche widerspiegeln, die den Übergang vom
vermeintlich dunklen Mittelalter zur ebenso
vermeintlich hellen Neuzeit repräsentieren.
Exponate wie Geldstücke und Raitbücher
(Rechnungsbücher), Archivalien und Siegel,
Urbare (Grundstücksverzeichnisse) und Notariatsakte, Gerichts- und Zollstättenprotokolle
erlauben ebenso einen Einblick in die wirtschaftliche und soziale Lage der Bauern und
Handwerker wie in die Lebensumstände des
hochmittelalterlichen Fürstenhofes und die für
damalige Verhältnisse „revolutionäre“ Organisation der meinhardinischen Landesverwaltung. Von der Burg zur Residenz, Verbündete und Feinde - die Macht- und
Finanzpolitik Meinhards, Notare und Richter die Verwaltung und Rechtsprechung im Tiroler
Raum, Geld, Handel und Verkehr, Märkte und
Städte, höfisches Leben und Alltag der Bauern,
dies sind Schwerpunkte der Ausstellung auf
Schloß Tirol.
Vom Leben auf der mittelalterlichen
Burg gibt vor allem ein schlichter Papierzettel
Auskunft, der, einem Rechnungsbuch der Tiroler Landesfürsten beigelegt, die womöglich
aufschlußreichsten Notizen zum Alltag und
zur Versorgung Schloß Tirols zur Zeit Meinhards II. enthält. Es ist die um 1292 verfaßte
und 1297 ergänzte Liste der „familia domus“.
Diese Auflistung gibt einen Hinweis auf die
Gliederung des Hausstandes, auf die leibliche
Versorgung, wie man sich im Winter warm
hielt, woher das Wasser kam.
Daneben informiert die Ausstellung im
Schloß Tirol über die Münztätigkeit Meinhards
II., die zahlreichen Städtegründungen und die
Gebietspolitik im Tiroler Raum. Der zweite Teil
der Ausstellung, über die wir auf den nächsten
Seiten berichten, ist der Gründung des Zisterzienserklosters Stift Stams gewidmet.
KvH
A ruler‘s dream... 1295 saw the death of
Meinhard II, the father and creator of the
Tyrol. 1995 - exactly 700 years later - saw
the opening of the first joint Tyrol Region
Exhibition - dedicated to his memory. An
exhibition in two parts and in two different places - Tirolo Castle, the ancestral
home of the Counts of Tyrol near Merano
in the South Tyrol, and the Cistercian
monastery of Stams in the Oberinntal held simultaneously both north and south
of the Brenner Pass from 13th May to 31st
October 1995.
Both exhibition venues are directly linked to Count Meinhard II - Tirolo Castle as
his residence and Stams Monastery as his
foundation and burial place. Although he
never achieved the popularity of Duke
Friedrich of the Empty Pocket, Archduke
Sigmund the Rich, Emperor Maximilian I
or Archduke Ferdinand II and his beautiful
Philippine Welser, Meinhard was of much
greater importance to the Land of Tyrol
than all his princely successors. The exhibition therefore focuses on the decisive
century in the Tyrols history - from 1259
to 1363, after which sovereignty over the
Tyrol passed to the Habsburgs.
It is not by chance that the exhibits displayed in Tirolo Castle reflect an epoch representing the transition from the alleged
darkness of the Middle Ages to the reputedly enlightened Renaissance. Items such
as coins and account books, documents
and seals, land registers and notorial
deeds, court and customs protocols provide insights into the economic and social
situation of farmers and craftsmen and
also into the circumstances of a noble
court in the High Middle Ages and the
organization, revolutionary for its time, of
Meinhardian regional administration. The
castle and its use as a residence, allies and
foes, Meinhards power and financial policies, notaries and judges, administration
and justice in the Tyrol region, money, trade and transport, markets and towns, court
life and the everyday life of the peasants these were the main focus points of the
Tirolo Castle exhibition.
Information about life in the mediaeval
castle is obtained above all from a simple
scrap of paper found in an account book of
the Tyrol rulers, which provides perhaps
the most illuminating notes on the everyday routine and provisioning of Tirolo
Castle in Meinhard II´ s day. This is the
“familia domus“ list, drawn up in 1292 and
supplemented in 1297. The list provides
clues on mernbers of the household, material supplies, how they kept warm in winter
and where they obtained water.
The Tirolo Castle exhibition also gives
information on Meinhard II´ s coinminting
activities, on his establishment of towns
and on territorial policy in the Tyrol. The
second part of the exhibition, covered in
the following pages, is devoted to the
founding of the Cistercian monastery of
Stams.
KvH
The Tyrol Region Exhibition, Part I
Exhibition concept: A5-Architekten,
Angonese, Scherer, Galvagnini, Kauntz,
Balta, Bolzano
Gut Graphics, Bolzano
Lighting design: Eurolicht GmbH - Srl,
Bolzano
Gerichtetes Licht arbeitet die Plastizität von
Skulpturen durch das
Spiel von Licht und
Schatten heraus.
Targeted illumination
brings out the threedimensionality of
sculptures through
the play of light and
shadow.
ERCO products employed:
Pollux spotlights with trans-adapter for
low-voltage halogen lamps Quinta spotlights for low-voltage halogen lamps
Stella compacts projectors for low-voltage halogen lamps
Optec wallwashers for tungsten halogen
lamps
Hi-trac
Pollux Strahler mit Abbildungslinse (1) und
Konturenschieber (2)
projizieren randscharfe
Lichtflächen, die einzelne Exponate besonders wirksam aus ihrer
Umgebung hervorheben.
Stella Kompaktscheinwerfer mit Zoom-Abbildungslinse (1, 2). Die
Jahreszahl wird über ein
Gobo (3) in der Bildebene randscharf projiziert.
Pollux Strahler für Lichteffekte, bestückt mit
einer NiedervoltHalogenlampe. Die
Stromversorgung erfolgt durch einen Transadapter an einer Schiene für Netzspannung.
A Pollux spotlight für
light effects, fitted
with a low-voltage
halogen lamp.The
current is provided by
a trans-adapter on a
mains voltage track.
Stella Kompaktscheinwerfer für NiedervoltHalogenlampen werden
an zahlreichen Stellen
zur Projektion von Jahreszahlen auf die
Bruchsteinwände des
Schlosses eingesetzt.
Stella compact
projectors für lowvoltage halogen
lamps are used at
many points to project dates onto the
castle‘s quarrystone
walls.
Pollux spotlights with
projection lens (1)
and framing attachment (2) produce
sharp-edged areas of
light, particularly
effective for setting
off individual exhibits against their
background.
A Stella compact projector with zoom lens
(1, 2). The date is projected through a gobo
(3) in the focal plane.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
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Stift Stams
Eingesetzte ERCO Produkte:
Pollux Strahler, Pollux Wandfluter und
Castor Fluter mit Transadapter für Niedervolt-Halogenlampen
Quinta Strahler mit Spot- bzw. Floodreflektor für Niedervolt-Halogenlampen
Quinta Fluter für Halogen-Glühlampen
Hi-trac Stromschienen mit Uplights für
Halogen-Glühlampen
Die Tiroler Landesausstellung, Teil II
Ausstellungsgestaltung: Richard Gratl,
Architekt Dipl.-Ing., Innsbruck
Dr. Liselotte Zemmer-Plank, Innsbruck
Lichtplanung: Eurolicht GmbH -Srl, Bozen
Dem Bannfluch des Papstes zum Trotz gründete Meinhard II. das Kloster Stams. Mit der
Weihe des neuen Klosters und der Kirche am
Tag des heiligen Malachias, am 5. November
1284, erreichte der Gründungsvorgang seinen
Höhepunkt. Sieben Bischöfe zelebrierten die
Feierlichkeiten, Graf Meinhard II. schenkte
zu diesem Anlaß Glocken, Kelche und anderes liturgisches Gerät. Die Leichen seiner Gemahlin Elisabeth und der früh verstorbenen
Kinder wurden aus der Johanniskirche exhumiert, ebenso die sterblichen Überreste Meinhards I. und des mütterlichen Großvaters,
Graf Albert von Tirol.
In Bildtafeln und Exponaten wird von der
Gründung des Zisterzienser Stiftes berichtet:
von dem Fürstengrab, von Äbten und Mönchen,
die gleichzeitig als Seelsorger, Diplomaten und
Verwalter tätig waren, von Grundherren und
Bauern, Kunst und Wissenschaft, religiösem
Leben und Aberglauben. Dies alles sind Erscheinungsformen eines sehr komplexen Prozesses,
der ganz wesentlich durch die Persönlichkeit
Meinhards II. geprägt wurde. Unter Meinhard II.
wurde eine neue territoriale Einheit, das Land
Tirol, geschaffen, wurden die ökonomischen
Kräfte konsolidiert.
Grundlage seiner Herrschaft war ein exzeptioneller ökonomischer Instinkt, gepaart mit
politischem Weitblick und organisatorischem
Geschick. Zu den über einen langen Zeitraum
wirksamen Strukturen, die von ihm initiiert
wurden, gehörte die Elimination der weltlichen
Machtausübung durch die Bischöfe von Trient
und Brixen, die Eindämmung der Positionen
des Adels, der Aufbau einer einheitlichen, effizienten Behördenorganisation, die von Beamten getragen wurde, die Vereinheitlichung des
Rechts, die Förderung von Handel und Verkehr
in und durch das Land sowie der damit engstens verbundene Aufstieg der Städte und
Märkte und, ganz generell, die Ausrichtung und
Bündelung der obrigkeitlichen Rechte auf die
Person des Grafen von Tirol.
Obwohl er dabei an Vorstufen dieser Entwicklung unter seinem Großvater, dem Tiroler
Grafen Albert III., anknüpfen konnte und sich
die Ausbildung neuer Territorien im römischdeutschen Reich als ein generelles verfassungsgeschichtliches Phänomen präsentierte,
war es doch, wie der Innsbrucker Historiker
Josef Riedmann urteilt, sein Verdienst, mit
„Geschick und Gewalt, mit Geld und Glück“ ein
derartiges territoriales Gebilde von so dauerhaftem Bestand etabliert zu haben. Doch
schon unter seinen Kindern und Enkeln geriet
die geschaffene Autonomie ins Wanken: 1365
übertrug die Enkelin Margarethe, Tochter des
jüngsten Sohnes Heinrich, alle väterlichen Erblande, Rechte und Besitzungen ihren nächsten
Anverwandten, den Herzögen Rudolf, Albrecht
und Leopold von Österreich. Dennoch blieben auch unter habsburgischer Oberhoheit - noch
lange jene grundlegenden Strukturen des Landes bestehen, wie sie maßgeblich von Meinhard II. in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts geschaffen worden waren.
KvH
10
ERCO Lichtbericht 51 03/96
Je nach Aufgabenstellung werden Quinta
Strahler für die Akzentuierung begrenzter
Bereiche oder Quinta
Fluter für die Beleuchtung größerer Flächen
eingesetzt.
Uplights an Hi-trac
Stromschienen sorgen
für die Grundbeleuchtung, Castor Strahler für
die Akzentbeleuchtung
des Korridors.
Depending on specific
requirements, Quinta
spotlights are used to
accentuate limited
areas while Quinta
floodlights are employed for illuminating larger surfaces.
Uplights on Hi-trac
energized tracks provide ambient illumination and Castor
spotlights are used for
accent lighting of the
corridor.
Stams Monastery
The Tyrol Region Exhibition, Part II
Exhibition concept: Richard Gratl,
Architekt Dipl.-Ing., Innsbruck
Dr. Liselotte Zemmer-Plank, Innsbruck
Lighting design: Eurolicht GmbH - Srl,
Bolzano
Neben der akzentuierten Beleuchtung tragen auch farbige Hintergründe zur
Hervorhebung der Exponate bei.
Apart from accent
lighting, coloured
backgrounds are a
further aid to accentuating the exhibits.
Die Figur Maria mit Kind
(um 1180) entspricht
dem Typus Maria als
Thron. Die strenge Frontalität und die
Geschlossenheit der
Form betonen die Komplexität des Bildwerkes.
Erst durch eine gezielte
Beleuchtung erhalten
die wertvollen Exponate, die der Ausstellung
von zahlreichen Museen
zur Verfügung gestellt
wurden, ihre eigentliche
Brillanz und Plastizität.
Targeted illumination
is needed to bring out
the full brilliance and
three-dimensionality
of the valuable exhibits lent for the exhibition by a number of
museums.
ERCO products employed:
Pollux spotlights, Pollux wallwashers and
Castor floodlights with trans-adapter for
low-voltage halogen lamps
Quinta spotlights with spot or flood
reflectors for low-voltage halogen lamps
Quinta floodlights for low-voltage halogen lamps
Hi-trac with uplights for tungsten
halogen lamps
The figure Mary with
Child (c. 1180) corresponds to the Mary as
Throne category. The
rigorous frontal orientation and compactness emphasize
the complexity of the
image.
Despite a papal ban, Meinhard II founded
Stams Monastery. The consecration of the
new monastery and church on November
5th 1284, the feastday of St. Malachy, was
the climax of the foundation process.
Seven bishops officiated at the ceremonies
and Count Meinhard II made a gift of bells,
chalices and other liturgical utensils. The
corpses of his wife Elisabeth and their children who died early were exhumed from
St. John‘s Church, along with the mortal
remains of Meinhard I and of his maternal
grandfather, Count Albert of the Tyrol.
Display panels and exhibits give information on the founding of the Cistercian
monastery, on the dynastic tomb, on
abbots and monks - who acted not just as
priests but as diplomats and administrators
- on landlords and peasants, art and science, religious life and superstition. All these
were involved in a highly complex process
that was very largely influenced by the
personality of Meinhard II. It was under bis
rule that a new territorial unit, the Land of
Tyrol, was created and the economic forces
consolidated.
His government was based on an exceptional feeling for economics, combined
with political farsightedness and organisational skill. Among the long-lasting structural changes he initiated were elimination
of the secular powers exercised by the bishops of Trent and Bressanone, curbing the
power of the nobles, establishing a uniform and efficient civil service, standardising the judicial system, promoting trade
and transport within and across the region
- along with the closely-linked development of towns and markets - and generally
concentrating governmental power in the
hands of the Counts of the Tyrol.
Although Meinhard was able to build on
the steps in this direction taken by bis
grandfather, Count Albert III, and regarded
the formation of new territories in the Holy
Roman Empire as a general constitutional
phenomenon, the establishment of such an
enduring territorial structure “with finesse
and force, with money and luck“ was his
own achievement - in the judgement of
the Innsbruck historian Josef Riedmann.
True, under his children and grandchildren
the Tyrol lost its autonomy: in 1365, his
granddaughter Margarethe, the daughter
of his youngest son Heinrich, transferred
all hereditary lands, rights and possessions
to her next of kin, Dukes Rudolf, Albrecht
and Leopold of Austria. Yet even under
Habsburg sovereignty the fundamental
structures of the region, substantially
created by Meinhard II in the latter half of
the 13th century, remained in place for a
long time.
KvH
Die Oberflächenstruktur
des historischen Bruchsteinmauerwerks wird
durch gezielte Beleuchtung sichtbar gemacht.
Directional lighting
reveals the surface
structure of the historic quarrystone walls.
Neben den Exponaten
wird auch die Architektur der Ausstellungsräume ins rechte Licht
gesetzt.
Not only the exhibits
but also the architecture of the exhibition
rooms is accentuated
by lighting.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
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Trianon - Büro- und
Geschäftshaus, München
Architekten: Stephan Braunfels Architekten,
München
Lichtplanung: Architekten in Zusammenarbeit mit dem Ing. Büro Appelmann,
München
Trianon - office and commercial building, Munich
Eingesetzte ERCO Produkte:
CL Leuchten 4zellig, für kompakte Leuchtstofflampen
Downlights für kompakte Leuchtstofflampen
Downlights mit Zu- und Abluftführung für
kompakte Leuchtstofflampen
Downlights für Niedervolt-Halogenlampen
Optec Strahler für Halogen-Metalldampflampen
Stromschienen, Flügelschienen
Architects: Stephan Braunfels Architekten, Munich
Lighting design: Architects in cooperation with Ing.-Büro Appelmann, Munich
Der funktionale Charakter der als Büroflächen konzipierten
oberen Geschosse wird
durch die durchgängige
Beleuchtung mit kompakten Leuchtstofflampen hervorgehoben.
CL Leuchten sorgen für
die Grundbeleuchtung
der Ausstellungsfläche
im Erdgeschoß. Der
fensternahe Bereich
wird durch das wärmere
und stärker gebündelte
Licht von NiedervoltDownlights als eigene
Zone definiert.
CL luminaires provide
the ambient lighting
for the ground floor
exhibition space. The
area near the windows
is defined as a zone of
its own by the warmer
and more concentrated
illumination of lowvoltage downlights.
12
ERCO Lichtbericht 51 03/96
In München tut man sich mit neuen Bauten
schwer. Architektonische Innovation blüht
hier allzuoft nur im Verborgenen und nicht
immer in der ersten Reihe. Im vergangenen
Jahr erhielt die Stadt ein nicht nur im übertragenen Sinne gelungenes „Tortenstück“:
den dreigeschossigen Stahl- und Glaskeil
eines kleinen Büro- und Geschäftshauses.
Unmittelbar an einem vielbefahrenen Teilstück des östlichen Mittleren Rings gelegen,
besticht er vor allem durch seine Zurückhaltung, seine ungewöhnliche Geometrie und
die optimale Grundstücksausnutzung.
Das ursprünglich mit zweistöckigen Geschäftspavillons bebaute, spitzwinklige
Grundstück befindet sich zwischen einem
siebenstöckigen Wohnhaus aus den sechziger
Jahren und der vierspurigen Richard-StraussStraße. Um der Wohnbebauung weiterhin
gute Lichtverhältnisse zu sichern, wurde der
Neubau auf drei Geschosse beschränkt. Mit
von 11,40 m fügt sich die überwiegend verglaste Straßenfront gut in die Umgebung ein
und trägt mit zur gelassenen Präsenz des Gebäudes bei.
Während die Vorderfront gleichlaufend
mit der Straßenflucht konzipiert ist, verläuft die durchgängig verglaste Rückfront
in einem Winkel von fast 75° parallel zur
östlich benachbarten Bebauung. Der keilförmige Baukörper mißt an seiner breiten Nordseite knapp 30 m, während er auf der Südseite in einem schmalen gläsernen Steven
ausläuft.
Der Grundriß im Erdgeschoß ist auf eine Nutzung als Büro-, Geschäfts- bzw. Ausstellungsbereich ausgelegt. Durch eine geschickte Anordnung von Wand- und Pfeilerkonstruktion
wird der Nutzer nur sehr selten an den extremen Grundriß erinnert. Die beiden durch zwei
Treppenaufgänge und einen Aufzug erschlossenen Stockwerke sind als Bürobereiche ausgelegt. Derzeit werden das Erdgeschoß und
Teile des ersten Geschosses als Ausstellungsräume für Büromöbel genutzt, was den spezifischen Charakter der Innenräume noch stärker
unterstreicht. In der spitz zulaufenden Südseite
des Erdgeschosses ist derzeit ein Blumengeschäft untergebracht.
Zur Beleuchtung der Büro- und Geschäftsräume wählten die Planer und Architekten in
drei Reihen angeordnete CL Deckeneinbauleuchten. Dabei werden je nach Nutzungsspezifikation vier- oder neunzellige Reflektoren verwendet. Auf der Fensterseite des
Erdgeschosses wurden zusätzlich NiedervoltDownlights angeordnet. Um den Mietern weitere individuelle Beleuchtungsoptionen im
Fensterbereich des Erdgeschosses zu erschließen, wurden zusätzliche Stromschienen
montiert. So kommen z. B. nur im Blumengeschäft neben der Standardbeleuchtung
TM- Strahler, Optec Leuchten und Standardstrahler zum Einsatz. Um die Aufheizung in
den Verkehrszonen kontrollierbar zu halten,
wurden CL Leuchten mit Abluftführung
installiert.
Christoph Hoesch
Bei CL Leuchten für
bildschirmunterstützte
Arbeitsplätze ist ein
Abblendungswinkel von
30° (Grenzausstrahlungswinkel 60°) ausreichend.
ERCO products employed:
CL luminaires, 4-cell, for compact fluorescent lamps
Downlights for compact fluorescent lamps
Downlights with air-handling for compact fluorescent lamps
Downlights for low-voltage halogen lamps
Optec spotlights for metal halide lamps
Tracks and flanged tracks
The functional character of the upper floors, designed for offices, is emphasized by
the use of compact
fluorescent luminaires throughout.
With CL luminaires
for video-assisted
workstations a cutoff angle of 30°
(limiting emission
angle 60°) is sufficient.
Munich has its problems with modern buildings. All too often, architectural innovations tend to be hidden away and are seldom given pride of place. Last year, however, the city was presented with a generous
slice of cake in this respect - and quite literally a slice: the steel and glass wedge of a
small office and commercial building. Located in a stretch of the Middle Ring road
which carries heavy traffic, it is remarkable for its restraint, its unusual geometry
and its Optimum exploitation of the site.
The slice-shaped site, originally occupied by a two-storey, pavilion-style sales
building, is situated between a seven-storey residential block from the Sixties and
the four-lane Richard-Strauss- Strasse. In
order to retain good light conditions for
the block of flats, the new building was
restricted to three floors. 103 metres long,
with an 11.40 m. canopy, the predominantly glass street facade fits in well with the
surroundings and contributes to the calm
character of the building.
While the street facade follows the line
of the street, the all-glass rearwall, set at
an angle of almost 75°, runs parallel to the
building on the east side. The north side of
the building measures just under 30 metres, while the south tapers into in a glasswalled prow.
The ground fluor is conceived for use as
office, sales or exhibition space. Thanks to
an ingenious arrangement of walls and
pillars, the user is seldom reminded of the
extreme shape of the ground-plan. The two
upper storeys, linked by two staircases and
a lift, are designed for offices. At present
the ground floor and parts of the first fluor
are being used as exhibition space for office furniture and this further emphasizes
the specific character of the interior. The
pointed southern end of the ground floor
currently houses a flower shop.
For the lighting of the office and sales
rooms, the planners and architects chose
ceiling-recessed CL luminaires, arranged
in three rows and using 4 or 9-cell reflectors according to specification. These are
supplemented by low-voltage downlights
mounted along the streetside windows of
the ground floor. In order to provide the
tenants with further lighting options in the
ground floor window area, additional
energized tracks have been installed. In the
flower shop, for instance, the standard
illumination is supplemented by TM spotlights, Optec luminaires and standard spotlights. In order to avoid overheating in circulation areas, CL air-return luminaires
were installed.
Christoph Hoesch
ERCO Lichtbericht 51 03/96
13
Hofsilber- und Tafelkammer,
Hofburg Wien
Architekt: Alfred B. Brandstätter, Architekt
Mag., Wien
Ausstellungskonzept: Dr. Peter Parenzan,
Dr. Ilsebill Barta Fliedl
14
ERCO Lichtbericht 51 03/96
Prunkvolle Tafelaufsätze wie der 30 Meter
lange Mailänder Tafelaufsatz aus vergoldeter
Bronze zählen zu den
Glanzstücken der
Sammlung. Zur akzentuierten Beleuchtung
der Exponate wurden
Gimbal Richtstrahler für
Niedervolt-Halogenlampen eingesetzt.
Sumptuous centrepieces like the 30metre-long gilded
bronze Milan Centrepiece are among the
star attractions of the
exhibition. Accentuated illumination of
the exhibits is
provided by Gimbal
directional spotlights
for low-voltage halogen lamps.
Durch die kardanische
Aufhängung können
Gimbal Richtstrahler
auf fast jeden Raumbereich ausgerichtet
werden.
Thanks to their Cardanic suspension,
Gimbal directional
spotlights can project
light to almost any
space desired.
Eingesetzte ERCO Produkte:
Gimbal Richtstrahler mit Spotreflektor für
Niedervolt-Halogenlampen
Quinta Strahler mit Spot- bzw. Floodreflektor für Niedervolt-Halogenlampen
Compar Strahler mit Transadapter für
Niedervolt-Halogenlampen
Mit Hilfe der Winkelmesser lassen sich
Dreh- und Neigungswinkel der Quinta
Strahler präzise einstellen und durch ein
Zahnritzel fixieren.
With the aid of angle
measurement, the rotation and tilt angles
of Quinta spotlights
can be set precisely
and fixed with a
pinion.
Bereits vor fast zehn Jahren berichteten wir
in unserem Lichtbericht schon einmal von
der Wiener Hofburg, diesem Prunkstück im
Herzen Wiens. Anlaß, diesesThema erneut zum
Gegenstand des Lichtberichts zu machen, ist
die von Museumsleiter Peter Parenzan und
Architekt Alfred B. Brandstätter realisierte
Neugestaltung der ehemaligen Hofsilber- und
Tafelkammer. Eine völlig neue, moderne Präsentationsform, die die Prunk- und Solitärstücke ins rechte Licht setzt, löst nun den seit
1924 unverändert vorherrschenden Magazincharakter der Ausstellung ab.
Erklärtes Ziel war es, die Einmaligkeit der
Exponate mit den Mitteln der Lichtplanung
zu unterstreichen und zu verstärken. Der
neue Eingang in das Museum und die Kaiserappartements, die sich im ersten Stock befinden,
ist nun vom Josefsplatz aus möglich. Der Kaiserhof wurde mit einer leichten Stahl- und
Glaskonstruktion überdacht, womit natürliche
Beleuchtung gewährleistet ist. Brandstätter
bricht mit großzügigen Glaselementen die
vormals schwer wirkenden Gemäuer auf, die
den Hof begrenzen, und schafft dadurch
transparente Einblicke in die neuen Museumsräume.
Hervorgegangen ist das Museum aus
den Hofdienststellen, die sich als größter
Dienstleistungsbetrieb der Habsburgmonarchie auch um die Hofzuckerbäckerei, die Hofküche, die Hofwäschekammer und den Hofkeller kümmerten. Die Geschichte der Silber
kammer läßt sich bis ins 15. Jahrhundert
zurückverfolgen, als erste Silberkämmerer für
Kaiser Friedrich III. und seine Gemahlin Eleonore sowie für Kaiser Maximilian I. arbeiteten:
zuständig für das „silbertischzeug“, „leingewant“ und die Tafeldeckung.
Die heutigen Bestände der Ausstellung vermitteln einen Einblick in die kaiserliche Haushaltung, das höfische Zeremoniell und die
Tafelkultur am Hof. Bis heute hat sich, angefangen bei den Kochtöpfen aus der Hofküche,
den Backformen aus der Hofzuckerbäckerei
und der Tischwäsche aus der Hofwäschekammer, über Glasservice bis hin zum
Tafelsilber, Porzellangeschirr und Tafelaufsätzen aus vergoldeter Bronze, eine erstaunliche Vielfalt von Gebrauchsgegenständen
erhalten.
Darunter finden sich Meisterstücke der
Wiener Porzellanmanufaktur wie die Blumenteller und die Panoramateller, der in romantisch-gotischem Stil ausgeführte Laxenburger
Tafelaufsatz und weiteres Tafelservice der
Manufakturen Meißen und Sèvres. Doch die
eigentlichen Glanzstücke der Ausstellung
sind das vom Pariser Goldschmied Biennais
entworfene, ursprünglich für Napoleon angefertigte und später für den Wiener Hof ergänzte Grand Vermeil-Service aus vergoldetem Silber und Tafelaufsätze aus vergoldeter
Bronze wie der 30 Meter lange Mailänder
Tafelaufsatz.
Von Sitten und Gebräuchen des Kaiserreiches berichten zeremonielle Objekte, wie die
goldenen Lavabogarnituren oder die Becher
und Krüge, die als Erinnerungsgeschenke anläßlich der vom Kaiserpaar am Gründonnerstag vorgenommenen Fußwaschung an je 12 alte Frauen und Männer übergeben
wurden. Lebendige Geschichte - nicht zum
Anfassen, doch zum Betrachten und Staunen.
Ein Stück Zivilisationsgeschichte, nicht loszulösen von den Gegenständen, in denen sie
sich manifestiert.
KvH
Für Exponate aus Glas
sind Glanz und Transparenz charakteristisch.
Zur Hervorhebung dieser Eigenschaften dient
ein ausreichender Anteil
an gerichtetem Licht bei
gleichzeitig deutlichem
Allgemeinbeleuchtungsanteil zur
Erzielung einer lichten
Atmosphäre.
Quinta Strahler für Niedervolt-Halogenlampen
akzentuieren „Designerleuchten“ von damals:
kunstvoll gestaltete
Kerzenleuchter, geeignet zum Leuchten,
weniger geeignet zum
Beleuchten.
Ein zentrales Anliegen
bei der Beleuchtung der
filigran gearbeiteten
Exponate aus vergoldetem Silber ist die
Erzielung von Brillanzwirkungen, die besonders effektiv durch eine
akzentuierte Niedervoltbeleuchtung
erreicht werden.
An important aim in
lighting the intricate
silver-gilt items was
enhancing the points
of brilliance - most
effectively achieved
with accentuated lowvoltage illumination.
Bisher wurden die wertvollen Ausstellungsstücke in Schränken und
Vitrinen mehr aufbewahrt als ausgestellt.
Erst durch die museale
Neukonzeption erhielten sie ausreichend
Raum und angemessenes Licht, um ihre volle
Pracht entfalten zu
können.
Formerly, these precious exhibition items
in their cases and
cabinets were stored
rather than exhibited.
Now, thanks to the
new museum concept,
they are given sufficient space and appropriate lighting to
display their full
splendour.
With glass exhibits,
the important qualities are sparkle and
transparency. Their
accentuation requires
the right combination
of adequate directional lighting and good
ambient illumination
to achieve a bright
atmosphere.
Quinta spotlights for
low-voltage halogen
lamps accentuate the
“designer luminaires“
of their epoch: skilfully-crafted
candelabra, providing light but not
much illumination.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
15
The Court Silver and Tableware Chamber of the Vienna
Hofburg
Architect: Alfred B. Brandstätter,
Architekt Mag., Vienna
Exhibition concept: Dr. Peter Parenzan,
Dr. Ilsebill Barta Fliedl
„Die museale Neukonzeption geht vom Spannungsverhältnis zwischen den exquisiten,
als „Inszenierung“ präsentierten Einzelstücken und wertvollen
Ensembles in den neuen
Räumen und dem
Reichtum des kaiserlichen Haushaltes in
der historischen Silberkammer aus.“ Dabei
spielt das Licht eine entscheidende Rolle. Es
verleiht den Exponaten
Brillanz und Plastizität,
bringt die Oberflächen
wirkungsvoll zur Geltung.
16
“The new museum
concept builds on the
element of tension
between the exquisite
individual items and
valuable ensembles,
presented as a miseen-scène in the new
rooms, and the sheer
wealth of the imperial
household in the historic treasury.“ The
lighting plays a decisive role in this,
stressing the brilliance and three-dimensionality of the exhibits and revealing
their surface textures.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
ERCO products employed:
Gimbal directional luminaires with spot
reflectors for low-voltage halogen lamps
Quinta spotlights with spot or flood reflectors for low-voltage halogen lamps
Compar spotlights with trans-adapter for
low-voltage halogen lamps
Nearly ten years ago, “Lichtbericht“ carried
a report on the Hofburg Palace, this showpiece in the heart of Vienna. The occasion
for making it the subject of another “Lichtbericht‘ report is the recent renovation of
the former Court Silver and Tableware
Chamber, undertaken by the museum director Peter Parenzan and the architect Alfred
B. Brandstätter. A totally new and modern
form of presentation, throwing a much
better light on the magnificent ensembles
and individual items, has replaced the former predominantly storehouse nature of
the exhibition.
The declared aim was to emphasize and
reinforce the unique character of the
exhibits through the medium of lighting
design. The new entrance to the museum
and to the imperial appartments on the
first floor allows access from Josefsplatz.
The Kaiserhof courtyard was roofed over
with a light steel and glass structure, thus
providing natural light, and Brandstätter
has also broken up the formerly rather
oppressive surrounding walls with
generous expanses of glass, thereby
making the new museum rooms more
transparent.
The new exhibition was preceded by the
museum of the court administrative
departments, which formed the largest service enterprise of the Habsburg monarchy,
comprising the court confectionery, the
imperial kitchens, the court laundry and
the court cellars. The history of the Silver
Chamber can be traced back to the 15th
century, when the first silver treasurers responsible for table silver, table linen and
table settings - were serving Emperor Frederick III and his consort Eleanor and subsequently Emperor Maximilian I.
The present exhibition items provide
insights into the running of the imperial
household, into court ceremonial and
table conventions. An astonishing
variety of utensils has been preserved pots and pans from the court kitchens,
baking moulds from the court confectionery, table linen from the court linen
room, glass and porcelain services,
table silver and centrepieces of gilded
bronze.
The items include masterpieces of the
Vienna Porcelain Manufactory - such as
the Flower and Panorama plates - the
Laxenburg centrepiece, executed in neogothic style, and the Meissen and Sèvres
services. The real showpieces of the exhibition, however, are the silver-gilt Grand
Vermeil service designed by the Paris goldsmith Biennais - originally made for Napoleon and later expanded for the Viennese
Court - and the gilded bronze centrepieces,
such as the 30-metre-long Milan Centrepiece.
We can also learn about the customs and
practices of the Austro-Hungarian Empire
from ceremonial regalia, such as the golden
lavabo basins or the jugs and beakers presented annually by the royal couple to 12
old men and women as souvenirs of the
Maundy Thursday foot-washing ceremony.
Living history - not to be touched, but observed and marvelled at. A slice of cultural
history, inseparable from the objects in
which it is manifested.
KvH
Im Kaiserhof, dem
glasüberdachten Innenhof, nimmt eine Vitrine
in Pyramidenform die
Form der Überdachung
vereinfacht auf. Ausgestellt wird ein Modell
der Wiener Hofburg.
Compar Strahler für
Niedervolt-Halogenreflektorlampen setzen das detailgetreue
Modell in Szene. Die
„Minis“ im ERCO Programm eignen sich
besonders für Vitrinen,
Schaufenster und andere kleine Räume. Ihr
Transadapter erlaubt
den Betrieb an ERCO
3-Phasen-Stromschienen.
Compar spotlights for
low-voltage halogen
reflector lamps create
the setting for this
precisely-detailed
model. The “Minis“ in
the ERCO programme
are particularly suitable for display cases,
shop windows and
other small spaces.
Their trans-adapters
permit operation with
ERCO 3-circuit tracks.
Die ehemalige Hofsilber- und Tafelkammer
sowie die Hofburg Kaiserappartements sind
ganzjährig von 9.00 bis
17.00 Uhr geöffnet.
Doch auch am Abend
lohnt sich ein Besuch,
wenn die Hofburg in
neuem und altem Glanz
erstrahlt.
Both the former Silver
and Tableware Chamber and the Imperial
Appartments are open
all year round from
9.00 am. to 5.00 p.m.
- but an evening visit
to the Hofburg, glowing in both old and
new splendour, is also
well worthwhile.
In the Kaiserhof, the
glass-roofed inner
courtyard, a pyramidal display case - a
simplified echo of the
roof structure - houses a model of the
Vienna Hofburg.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
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CLC luminaires
CLC Leuchten
Die Zugehörigkeit der CLC Leuchten zum CL Programm läßt sich
nicht nur am Namen ablesen. Auch
hier werden kompakte Leuchtstofflampen in einer kreisrunden
Leuchte eingesetzt; selbst der
Reflektortyp leitet sich vom Kreuzraster der CL Leuchte ab. Im Unterschied zum CL Programm findet
sich bei der CLC Leuchte allerdings
ein farbiges Reflektorkreuz mit
zentralem Konus für die Aufnahme
einer zusätzlichen NiedervoltReflektorlampe.
Die Kombination von Leuchtstoff- und Niedervoltlampen ermöglicht die Wahl zwischen einer
wirtschaftlichen, gleichmäßigen
Beleuchtung und einer akzentuierten, repräsentativen Lichtstimmung. Die unterschiedlichen Färbungen des Reflektors wirken sich
kaum auf die Farbe des abgegebenen Lichts aus. Wirksam werden die Farben dagegen beim
Deckenbild der Leuchten. Hier kann
durch die Auswahl unterschiedlich
gefärbter Leuchten für eine gezielte Differenzierung von Raumbereichen gesorgt werden.
18
ERCO Lichtbericht 51 03/96
The fact that CLC luminaires
belong to the CL series is not
just evident from their name.
Here, too, compact fluorescent
lamps are used in round luminaires and even the reflector
type is based on the typical CL
cross baffle. In contrast to the
CL series, however, CLC luminaires have a coloured reflector
cross with a central cone for fitting an additional low-voltage
reflector lamp.
The combination of fluorescent and low-voltage lamps
allows for choosing between
economical, uniform lighting
and an accentuated presentational lighting atmosphere. The
differing colouration of the reflectors has hardly any effect
on the light produced. But the
colours are effective when seen
against the ceiling. Deliberate
differentiation between spatial
zones can be achieved by
selecting differently coloured
luminaires.
Die Leuchtstoffkomponente
ermöglicht eine
wirtschaftliche,
gleichmäßige
Beleuchtung.
The fluorescent
component
provides economic, uniform
illumination.
Die Niedervoltkomponente
erzeugt ein
akzentuiertes,
repräsentatives
Licht.
The low-voltage
component produces
accentuated,
presentational
illumination.
Die Kombination
von kompakten
Leuchtstofflampen und
Niedervolt-Halogenlampen
ermöglicht eine
differenzierte
Beleuchtung.
Unterschiedliche
Reflektorfarben
können für die
optische Trennung von Raumzonen genutzt
werden.
The combination of compact
fluorescent
lamps and lowvoltage halogen
lamps allows for
differentiated
illumination.
Different reflector colours can
be used to emphasize spatial
zones.
Zusammengeschaltet ergibt
sich ein höheres
Beleuchtungsniveau und eine
verbesserte
Modellierung.
Combined use
results in a higher illuminance
level and
improved modelling.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
19
Öllampen und Kerzen
erzeugen nur an der
Rampe ein ausreichendes Licht, das zudem
durch seine unnatürliche Richtung die
Mimik der Schauspieler
verzerrt.
Oil lamps and candles
produced adequate
illumination only for
the apron, while the
unnatural lighting
angle distorted the
actors‘ expressions.
Gasbeleuchtung ermöglicht eine helle
Beleuchtung der gesamten Bühne mit
natürlich wirkendem
Oberlicht.
Gaslight permitted
bright illumination of
the whole stage with
more natural downlighting.
Elektrische Lichtquellen
erlauben eine differenzierte, steuerbare Beleuchtung; die hier dargestellten gemalten
Kulissen weichen bald
einer realen Bühnenarchitektur.
Electric light sources
allow for subtle and
easily controllable
illumination; these
painted scene cloths
will soon give way to
more realistic architectural settings.
20
ERCO Lichtbericht 51 03/96
Fokus
Focus
Doppelfokus
Geschichte der Bühnenbeleuchtung
Bühnenbeleuchtung - oder genauer gesagt die
Rolle des Lichts im gesamten Theater -unterscheidet sich im Zeitalter von Kerze und Öllampe erheblich von der heutigen Theaterbeleuchtung. Vor allem das Theater des Barocks fußt
auf einem Konzept, in dem Zuschauerraum und
Bühne gleichberechtigte Handlungsorte sind.
Im Zuschauerraum findet die Selbstdarstellung
des höfischen Publikums statt, auf der Bühne
das Schauspiel - reale und fiktive Handlung
laufen gleichzeitig ab oder gehen sogar ineinander über. Dementsprechend existiert keine
Trennung zwischen heller Bühne und verdunkeltem Zuschauerraum; beide Bereiche werden
gleichermaßen auf dem Stand der verfügbaren Technik beleuchtet.
Wie bei allen Beleuchtungsaufgaben erzeugen Öllampen und Kerzen auch bei der
Theaterbeleuchtung ein unzureichendes Licht.
Im Zuschauerraum mag dies akzeptiert werden,
auf der Bühne selbst wird das gebotene
Beleuchtungsniveau jedoch stets als problematisch empfunden. Halbwegs ausreichendes
Licht wird nur in einem schmalen Streifen an
der Bühnenrampe erzeugt, was dazu führt, daß
sich die Schauspieler fast ausschließlich in diesem Bereich bewegen. Zudem läßt die unnatürliche Lichtrichtung von unten nach oben die
Mimik der Schauspieler verzerrt erscheinen. Die
Kulissen werden durch eigene Lichtquellen
sichtbar gemacht, eine aktive, gestalterisch
wirksame Bühnenbeleuchtung ist jedoch nicht
möglich. Lichteffekte wie die Darstellung
unterschiedlicher Tageszeiten oder Stimmungen müssen daher durch Bühnenmalerei auf
den Kulissen dargestellt werden.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
weicht das höfische Theater mit seinen überzeichneten Charakteren und pompösen Szenerien einem Schauspiel, das bürgerliches
Leben darstellen will und dabei nicht nur realitätsnahe Inhalte, sondern auch realistische
Kulissen verlangt. Der Übergang vom gemalten
Bühnenbild zu einer realen, durch Licht in Szene gesetzten Bühnenarchitektur wird dabei
früh gefordert, ist mit den zur Verfügung stehenden Lichtquellen aber nicht zu realisieren.
Erst im 19. Jahrhundert erlauben neue
Beleuchtungsformen allmählich eine angemessenere Theaterbeleuchtung. Mit der Einführung des Gaslichts kann das Beleuchtungsniveau so weit gesteigert werden, daß
Schauspieler und Requisiten auch außerhalb
des Rampenbereichs gut sichtbar sind und die
gesamte Bühnenfläche für das Schauspiel
genutzt werden kann. Gleichzeitig wird das
Beleuchtungsniveau im Zuschauerraum
gesenkt; aus dem konversierenden, sich selbst
darstellenden Theaterbesuchers des Barocks
wird der passive Zuschauer der Gegenwart.
Elektrische Lichtquellen führen schließlich
zu einer völligen Revolutionierung der Bühnenbeleuchtung. Erstmals können auf Knopfdruck beliebige Beleuchtungsniveaus erzeugt
werden, unterschiedliche Scheinwerfertypen
erlauben zudem eine differenzierte Lichtdramaturgie bis hin zu charakteristischen Bühneneffekten wie farbigem Licht und Projektionen.
Licht wird so zu einem dominierenden Aspekt
des Bühnenbildes - nicht zuletzt entwickelt
sich hier aber ein gestalterischer Umgang mit
dem Medium Licht, der auch auf die Architekturbeleuchtung entscheidenden
Einfluß nimmt.
RG
The history of stage lighting
Stage lighting - or, more precisely, the role
of light in the theatre as a whole - was a
very different matter in the days of candles
and oil lamps from what it is today. Theatres in the Baroque period, especially, were
based on the concept of the stage and
auditorium being equally valid venues of
action. The auditorium was for the selfrepresentation of the court audience, the
stage for the play - the real and fictional
action taking place simultaneously, sometimes even mingling. So there was no division between well-lit stage and darkened
auditorium, both areas were equally illuminated to the standard available at the
time.
As for all other lighting purposes, oil
lamps and candles were inadequate in providing illumination for the theatre. This
may have been acceptable in the case of
the auditorium, but on stage the available
lighting was always regarded as problematic. The light such as it was came from a
narrow strip on the apron, so the actors almost exclusively moved in this area. Moreover, the unnatural angle of light from
below tended to distort their expressions.
The scenery was illuminated by its own
light sources, hut active and creatively
effective stage lighting was simpby not
possible. Light effects such as the represention of different times of day or atmospheres had to be simulated by painted
scenery.
In the latter half of the 18th century,
court theatre with its exaggerated characters and grandiose scenery gave way to
plays depicting the lives of ordinary citizens, demanding not just more realistic
content but also realistic settings. Thus the
demand for a transition from painted scene
cloths to real, illuminated architectural
stage sets came quite early on, but could
not be realised with the lighting available
at the time. It was only in the 19th century
that new lighting techniques allowed for
more effective stage lighting. With the
introduction of gaslight, the amount of
light could be increased to the point where
actors and stage properties were amply
visible beyond the apron so the whole stage area could be used for the action of the
play. At the same time the level of light in
the auditorium was reduced - and the
chattering and showing-off of the Baroque
period gave way to the more passive audiences of the present.
Electric light sources finally led to a
revolution in theatre lighting. Now for the
first time, any level of illumination could
be produced at the touch of a switch, with
different types of floodlights allowing for
subtle or dramatic changes of mood and
the typical stage effects of coloured light
and projections. Light has become a dominating element in stage sets - and a creative approach to the medium of light has
developed which is exercising a decisive
influence on the illumination of real-life
architecture.
RG
Bühneneffekte in der Architekturbeleuchtung
Im traditionellen Verständnis ist es Aufgabe
der Architekturbeleuchtung, Gebäude einer
vorgegebenen Nutzung gemäß zu beleuchten.
Aufgabe der Präsentationsbeleuchtung ist
es dementsprechend, charakteristische Eigenschaften von Objekten angemessen hervorzuheben. In beiden Fällen wird von einer eindeutig definierten Objektwelt ausgegangen,
die durch das Hilfsmittel Licht lediglich sichtbar gemacht wird. Zunehmend rückt aber die
Möglichkeit des Lichts ins Blickfeld, Räume
und Objekte durch Licht zu inszenieren; nicht
mehr nur eine gegebene Realität wahrnehmbar zu machen, sondern im Zusammenwirken
von Licht und Material eine neue, virtuelle
Realität zu schaffen.
Bei genauer Betrachtung zeigt sich ohnehin,
daß jede Form von Beleuchtung die Wahrnehmung der beleuchteten Räume oder Objekte
beeinflußt. Daß dies für eine Akzentbeleuchtung gilt, die Objekte aus ihrem Kontext heraushebt und ihnen so eine neue Bedeutung
gibt, leuchtet spontan ein. Es gilt aber gleichermaßen auch für eine normgerechte Allgemeinbeleuchtung, die potentielle Bedeutungsunterschiede eines Raums nivelliert und
damit die Wahrnehmung einer Umgebung
ebenso nachhaltig prägt.
Das Konzept der Beleuchtung als bloßer
Sichtbarmachung des Vorhandenen verliert vor
diesem Hintergrund erheblich an Bedeutung.
Es stellt sich vielmehr verstärkt die Frage, ob
die Gestaltung eines Umfeldes durch Licht
lediglich bestehende ergonomische oder ästhetische Vorgaben dienend unterstützen soll,
oder den Mut entwickeln darf, mit eigenen
Beiträgen aktiv an der Inszenierung des zu
beleuchtenden Kontextes mitzuwirken.
In der Präsentationsbeleuchtung, zumal der
Beleuchtung von Verkaufsräumen, ist das
Bewußtsein für die umfassenden Möglichkeiten des Lichts bereits weit entwickelt.
Diffuses und gerichtetes Licht, Allgemeinbeleuchtung und Akzentbeleuchtung, Farbakzente und Projektionen werden bewußt
genutzt, um Wahrnehmungshierarchien zu
schaffen und eine Atmosphäre mit hohem
Wiedererkennbarkeitswert zu erzeugen.
Aber auch in der Architektur findet sich
immer häufiger eine Haltung, die Atmosphäre
und Gestaltung von Gebäuden nicht zugleich
mit den Wänden festbetonieren will, sondern
auf ein Konzept frei inszenierbarer Gebäudeoberflächen setzt. Bei dieser Aufgabe zeigen
sich die virtuellen Qualitäten des Lichts materiellen Gestaltungsmedien weit überlegen nicht zuletzt, weil Licht sich mit einer Vielzahl
von Szenen unmittelbar an wechselnde
Bedingungen und Anforderungen anpassen
läßt.
Die Instrumente einer szenischen Lichtplanung - z. B. Farbe, Projektionen und variabel
gestaltbare Lichtkegel sowie elektronische
Lichtsteueranlagen - sind im Prinzip aus der
Bühnenbeleuchtung bekannt. Beim Einsatz in
der Architektur- und Präsentationsbeleuchtung stellen sich allerdings eine Reihe
neuer Ansprüche an die verwendeten Leuchten.
Hier ist zunächst die Forderung nach einer
Lebensdauer der eingesetzten Leuchtmittel zu
nennen, die den Dauerbetrieb der Leuchte über
längere Zeit ermöglicht. Darüber hinaus müssen Leuchten, die nicht in der technischen
Installation einer Bühne verschwinden, auch
von ihrem Design her den sichtbaren Einsatz
innerhalb einer anspruchsvollen Architektur
zulassen.
RG
Eine neutral gehaltene
Ausgangssituation hier zwei überdimensionale weiße Masken
auf dem ERCO Stand der
Hannover Messe 1993 wird durch Licht gestaltet. Vielfältige Farbeffekte auf Masken und
Hintergrund sorgen für
ständig wechselnde
Wirkungen und Stimmungen.
A neutral initial
situation - two huge,
white masks on the
ERCO stand at the
1993 Hanover Trade
Fair - dramatised with
the aid of light. A
variety of colour
effects on the masks
and background create constantly changing impressions and
moods.
Double focus
Theatre effects in lighting architecture
The conventional approach to the task of
architectural lighting is to light a building
in accordance with its function. Correspondingly, the task of presentation lighting is to provide appropriate emphasis
for the specific characteristics of objects.
In both cases, the point of departure is a
clearly defined world of objects, which is
merely made visible through the medium of
light. Now, however, the potential of light
for creating a mise-en-scène for spaces and
objects is attracting increasing attention not just making a given reality perceivable,
but producing a new virtual reality from
the interplay of light and material.
Closer consideration reveals that in any
case every form of lighting influences one‘s
perception of the spaces or objects illuminated. That this is valid for accent lighting
- which by making an object stand out from
its context lends it fresh significance - is
immediately evident. But it is also true of
standard general lighting which, by levelling out the potential differences of emphasis in a given space, also quite definitely
changes one‘s perception of the ambience.
In this context, the concept of lighting
as merely making visible what is already
there becomes considerably less important.
And there is increasing stress on the question of whether presentation of an environment through light should merely serve
to support existing ergonomic or aesthetic
demands or should develop the courage to
make its own active contribution to creating a setting for the specific subject to be lit.
In presentation lighting, especially the
lighting of sales areas, awareness of the
comprehensive potentials of light is already well developed. Diffuse and directional
light, general and accent lighting, colour
accents and projections are deliberately
used to create hierarchies in perception
and produce an easily recognisable atmosphere. In the field of architecture, too, there is an increasing tendency towards an
approach which, rather than firmly laying down the atmosphere and presentation along with the walls, favours a
concept allowing for free presentation
of a building‘s surfaces. For this task,
the intrinsic qualities of light are revealed
as far superior to material design media,
not least because light can be directly
adjusted, through a variety of light scenes,
according to changing conditions and
requirements.
The instruments of scenic lighting design - eg. colour, projections and variable
beams, as well as electronic lighting control systems - are in principle known from
stage lighting. But when they are employed in architectural and presentation
lighting, a number of new demands are
made on the luminaires involved - starting
with the necessity for long-life light sources to allow for continual operation of the
selected luminaires. Moreover, in contrast
to the theatre - where projectors can be
concealed in the technical installations of
a stage - these luminaires are visible and
must be designed to fit in harmoniously
with high-quality architecture.
RG
ERCO Lichtbericht 51 03/96
21
Museum für Papier- und
Buchkunst, Lenningen
Architekten: Aldinger & Aldinger,
Wendlingen
Lichtplanung: MSP Ingenieure
Müller + Partner, Nürtingen
Längst ist Papier ein Allgebrauchsmittel geworden, ein Gegenstand, der selbstverständlich
zu unserem täglichen Leben gehört. Daß dies
nicht immer so war, zeigt seit vier Jahren das
anläßlich des 100jährigen Jubiläums der Herstellung von Kunstdruckpapier eingerichtete
Museum für Papier- und Buchkunst in Lenningen. Hier im „Schlössle“, dem historischen
Renaissance-Schlößchen, das von dem Architekturbüro Aldinger & Aldinger behutsam
rekonstruiert und saniert wurde, errichtete die
Papierfabrik Scheufelen eine Ausstellung über
alles Wissenswerte zum Thema Papier. Von den
Ursprüngen der Papierherstellung, über die
Technik des Schöpfens bis zur Buchkunst und
zum neuen, künstlerisch-spielerischen
Umgang mit dem Medium Papier.
Neben frühen Formen des Schrifttums sind
es vor allem die Bücher, die als Bestandteil der
Kultur dem Papier neue Bedeutung geben.
Schon vor Johannes Gutenbergs Erfindung des
Druckens mit seriell hergestellten Lettern um
1450 waren die mittelalterlichen Handschriften mit ihren reichen Illustrationen mehr als
nur Tradierung von Inhalt. Die aufwendig ausgestatteten religiösen Schriften, die illuminierten Stundenbücher des Mittelalters, die mit
Holzschnitten und Kupferstichen bebilderten
Bücher der Renaissance- und Barockzeit, sie
alle waren immer auch Kunstwerke.
Durch die Industrialisierung der Papierherstellung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die Gründung sogenannter
Luxuspapier-Fabriken wurde Papier von einem
kostbaren Werkstoff zu einem billigen Mate-
rial. Ob Papiertheater, Gratulationskarten
oder Reklamebilder, ob Papierblumen, Koffer
oder Tapeten - für alles konnte man jetzt
Papier verwenden. Die Produkte der Luxuspapierindustrie waren Ausdruck für die ausladende Bilderflut, die Ende des Jahrhunderts
alle Lebensbereiche überschwemmte.
Neben dem historischen Blickwinkel auf
das Thema Papier kommen jedoch vor allem
zeitgenössische Künstler zu Wort. Nachdem
das Papier ein Massenartikel geworden war,
entdeckten Künstler es zu Beginn des 20.
Jahrhunderts als neues Ausdrucksmittel.
Nach 1910 entwickelten Georges Braque und
Pablo Picasso die „papiers collés“, Klebebilder,
die Vorläufer für die breite Entfaltung der
Collage. Später arbeiteten auch Surrealisten
und Dadaisten wie Kurt Schwitters und Max
Ernst mit Papier.
Bei den Künstlerbüchern wird das Buch nicht
mehr künstlerisch gestaltet, es wird selbst zum
Mittel künstlerischen Ausdrucks. Andere
Künstler machen Ausflüge in die Bildhauerei
und erreichen durch das Verpacken von Objekten Verfremdungseffekte, schaffen mit Papiercollagen eine visuelle Poesie.
Im Zeitalter von Multimedia, in dem audiovisuelle Kommunikationsformen ständig an
Bedeutung zunehmen, gewinnen die Papierund Buchkunstexponate eine ganz neue Dimension: In der Zeit einer stetig unübersichtlicher werdenden Medienwelt, die immer mehr
flüchtige Bilder und Symbole produziert, hat
das Buch - als Lesebuch und als Kunstwerk Bestand.
KvH
Neben historischen
Exponaten sind es vor
allem künstlerisch gestaltete Buchobjekte,
die zu einem neuen
Blick auf das Thema
Papier einladen.
Beim Künstlerbuch
bleibt das wesentliche
Merkmal des Buches
erhalten. Die Lesbarkeit
im herkömmlichen Sinn
steht bei den Künstlerbüchern jedoch nicht im
Vordergrund.
With artists‘ books,
while the essential
nature of the book
may be preserved,
readability in the
conventional sense is
not a priority.
Along with historic
items it‘s above all
book objects made by
artists that invite us
to take a fresh look at
the subject of paper.
Buchobjekte zwingen
den Betrachter zu einer
neuen Beurteilung der
Dinge. Hier wird eine
neue Variante der
Bücherverbrennung
dargestellt: das Buch als
Opfer ideologischen
Massenwahns.
Book objekts compel
the viewer to reconsider. Here we have a
new variation on the
burning of books: the
book as a victim of
ideological mass hysteria.
Die künstlerische Auseinandersetzung mit
Papier in der Gegenwart
ist von dem Nebeneinander verschiedener
Techniken und Materialien geprägt.
22
ERCO Lichtbericht 51 03/96
The treatment of paper by contemporary
artists is characterized by a combination
of different techniques and materials.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
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The Lenningen Museum of
Paper and the Art of Bookmaking
Architects: Aldinger & Aldinger,
Wendlingen
Lighting Design: MSP Ingenieure
Müller + Partner, Nürtingen
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ERCO Lichtbericht 51 03/96
Papier ist leicht, beweglich, dennoch stabil und
ohne Gewalt in jede
beliebige Form zu bringen. Mit Papier kann
man auch bildhauerisch
arbeiten. Die so gestalteten Papier-Porträts
entwickeln erst durch
die künstliche Beleuchtung ihre Plastizität und
damit ihre eigentliche
Ausdruckskraft.
Paper is light and mobile, but also stable
and capable of being
fashioned into any
form without force.
Paper can also be
sculpturally shaped.
The paper portraits
modelled in this way
require artificial
lighting to bring out
their three-dimensional aspect, their full
expressiveness.
Uplights an Hi-trac
Stromschienen sorgen
für die gleichmäßige
Grundbeleuchtung,
Optec Strahler für die
Akzentuierung der Exponate.
Hi-trac energized
tracks and uplights
provide for uniform
ambient light, with
Optec spotlights
accentuating the
exhibits.
Paper has long been a commonplace material, something we take for granted in
everyday life. That this was not always so
is shown in the Museum of Paper and the
Art of Book-making in Lenningen, established four years ago to mark the 100th
anniversary ofthe first production of highquality art printing paper. Here in the
“Schlössle”, the small, historic Renaissance
castle, which has been sensitively restored
and renovated by the architects office of
Aldinger & Aldinger, the Scheufelen Paper
Factory has set up an exhibition devoted to
everything worth knowing about paper from the origins and techique of papermaking and the art of making books right
through to new and creative ways of treating the medium of paper.
Following the early forms of literature, it
was books above all that lent a new significance to paper as a component of culture. Well before Johannes Gutenbergs
invention, around 1450, of printing with
serially-cast movable type, medieval manuscripts with their rich illustrations were
more than just a matter of handing down
knowledge. Painstakingly produced religious manuscripts, the illuminated Books
of Hours of the Middle Ages, the books of
the Renaissance and Baroque eras with
their woodcuts and copperplate engravings - all these were always works of art
as well. Thanks to the industrialisation of
paper manufacture in the second half of
the 19th century and the founding of what
were called “luxury paper“ factories, paper
- once an expensive medium - became a
cheap commodity. Now paper could be
used for all kinds of products - from toy
theatres and greetings cards to posters,
artificial flowers, boxes and wallpapers.
The products of the “luxury paper“ industry were the expression of the flood of
images sweeping through all areas of life
at the end of the century.
Apart from the historical aspect of the
subject of paper, considerable space is
devoted to the work of above all modern
artists. Once paper had become a massproduced commodity, the artists of the early 20th century discovered in it new potentials for expression. From 1910 on, Georges
Braque and Pablo Picasso developed their
“papiers collés“ - pasted-paper pictures
which were the forerunners for the widespread development of the collage. Surrealists and Dadaists, too, like Kurt Schwitters and Max Ernst, worked with paper. In
the case of artists books, the book - rather
than being artistically embellished - itself
becomes the medium of expression.
In the age of multimedia, in which
audiovisual forms of communication are
becoming increasingly important, these
paper and book-art exhibits acquire a quite
new dimension; in this increasingly complex media world, which produces ever
more fleeting images and symbols, the
book - both for reading and as a work of
art - continues to endure.
KvH
Im ersten Obergeschoß
des Lenninger Renaissance-Schlößchens ist
die Gemeindebibliothek
untergebracht.
Ein typisches Beispiel
für die Papierwarenindustrie im späten 19.
Jahrhundert sind die
Papiertheater. Sie wurden nach dem Vorbild
der großen Bühnen
gestaltet und hatten ein
regelrechtes kleines
Bühnengehäuse mit
Proszenium und Kulissen. An den Seiten oder
oben waren die Kulissen
offen, so daß an Holzstäbchen oder Drähten
die Figuren bewegt werden konnten. Auch hier
unterstützt die
Beleuchtung durch die
Inszenierung von Licht
und Schatten die Wirkung des Ausstellungsstücks.
Typical for the paperware industry of the
late l9th century: toy
theatres. They were
modelled on real
theatres of the time,
with proscenium stages and scenery, open
to the wings so that
characters could be
moved with the aid of
wires or little wooden
rods. Here, too, the
The public library is
housed on the first
floor of Lenningen‘s
small Renaissance
castle.
lighting enhances the
exhibits with dramatic effects of light
and shadow.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
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Brinkmann & Knoery,
Hamburg-Harburg
Eingesetzte ERCO Produkte:
Optec Leuchten für Leuchtstofflampen
Quinta Fluter und Gimbal Richtstrahler für
Halogen-Metalldampflampen
Pendeldownlights für Halogen-Glühlampen
Downlights und CL Leuchten, 4zellig, für
kompakte Leuchtstofflampen
Starpoint Downlights und Richtstrahler für
Niedervolt-Halogenlampen
Gantry, Hi-trac und Monopoll Stromschienen
Architekt: Johannes Laukart, Hambühren
Lichtplanung: RM Design Einrichtungsgesellschaft mbH, Celle
Zwei Anglizismen charakterisieren das neue
Gewerbegebäude des größten BMW-Vertragshändlers Norddeutschlands: „Form follows function“ und „shop in shop“. Während es
bei ersterem darum ging, aus der Not eine
Tugend zu machen, signalisiert zweiteres eine
neuartige und außergewöhnliche Definition
von Autoverkauf.
Um den Erhalt geschützter Buchen auf
dem Baugelände garantieren und dabei
trotzdem ein funktionales Arbeitsgebäude
schaffen zu können, mußte der Architekt
Phantasie walten lassen. In Anlehnung an
das Drehscheibenprinzip ehemaliger Lokomotivschuppen entwarf er vier miteinander
verbundene Rundtürme, deren Aufteilung und
Nutzbarkeit einerseits den reibungslosen
Arbeitsablauf einer größeren PKW-Werkstatt
ermöglichen und andererseits ausreichend
Raumflexibilität für die Präsentation neuer
Fahrzeuge bieten.
Bei einer Gesamtnutzungsfläche von
11800 m2 stehen 1950 m2 als Verkaufs- und
Ausstellungsfläche zur Verfügung. Im Sinne
von Modulen und Raumelementen läßt sich
die große Ausstellungshalle im Erdgeschoß
unterteilen und multifunktional nutzen.
Große Firmennamen aus Sport und Hi-FiElektronik sowie ein Restaurant und ein Reisebüro teilen sich nunmehr die Ausstellungsfläche mit dem Autohaus. Diese einzigartige
Kombination des „shop in shop“ schafft eine
Atmosphäre, die daß Bewußtsein und Auge
des Flaneurs dahingehend zu ändern vermag,
das Auto nicht mehr nur als Nutzfahrzeug,
Brinkmann & Knoery, Hamburg-Harburg
Architect: Johannes Laukart, Hambühren
Lighting design: RM Design Einrichtungsgesellschaft mbH, Celle
Optec Leuchten sorgen
für die Allgemeinbeleuchtung, Quinta
Fluter für die Präsentationsbeleuchtung.
Optec luminaires provide general illumination, while Quinta
floodlights are used
for display lighting.
Pendeldownlights passen sich durch ihre
funktionale Gestaltung
in das technische
Ambiente der BMWNiederlassung ein.
The functional design
of the pendant downlights is ideally suited
to the technical ambiance of the BMW
dealership.
sondern als Kultgegenstand mit hohem ästhetischen Wert zu erkennen. Die Autoindustrie
und die Architekturgeschichte haben schon
mehr als einmal bewiesen, daß Funktionalität
und Schönheit sich keineswegs gegenseitig
ausschließen müssen. Wenn es allerdings wie
hier glückt, alle Eigenschaften zu einer Einheit
zu formen, dann kann man es mit dem Schweizer Spruch halten: „Ästhetik zusammen mit
Ethik ist mehr als nur Kosmetik“.
KR
Gantry Stromschienen
dienen nicht nur zur
Montage von Strahlern,
sondern wirken auch als
dominantes gestalterisches Element.
Gantry energized
tracks not only carry
spotlights but are
themselves a dominant design element.
Two anglicisms characterize the new premises of the largest BMW dealership in
North Germany: “form follows function“
and “shop in shop“. With the first it was a
case of making a virtue out of necessity,
while the second signals a new and unusual approach to selling automobiles.
Adopting the principle of turntables in
locomotive depots, the architect designed
four interlinked round towers, which guarantee the flexibility needed for the smooth
running of a large automobile workshop
while at the same time providing adequate
showroom space for the presentation of
new vehicles. Of the total usable area of
11,800 m2, 1,950 m2 are available as sales
and display space. The display area also
accomodates major retailers in the sport
and hi-fi electronics sectors, as well as a
restaurant and a travel agency. This highly
individual “shop in shop“ concept creates
an atmosphere intended to influence the
attitude of passers-by; it suggests that the
car is no longer just a utility item but an
important cultural object with its own high
aesthetic value.
Both the automotive industry and architecture have demonstrated more than once
that beauty and functionality by no means
have to be mutually exclusive. When all
elements are combined as successfully as
they are here to form a homogeneous whole, then the result can be fittingly summed
up by the Swiss saying: “Aesthetics with
ethics is more than mere cosmetics.“
KR
26
ERCO Lichtbericht 51 03/96
ERCO products employed:
Optec luminaires for fluorescent lamps
Quinta floodlights and Gimbal directional
luminaires for metal halide lamps
Pendant downlights for tungsten halogen
lamps
Downlights and CL luminaires, 4-cell, for
compact fluorescent lamps Starpoint
downlights and directional luminaires
for low-voltage halogen lamps Gantry,
Hi-trac and Monopoll tracks
Im Gegensatz zur variablen, sichtbar angeordneten Präsentationsbeleuchtung
sorgen Downlights für
eine zurückhaltende
Beleuchtung der Verkehrswege.
In contrast to the
variable and visibly
arranged display
lighting, downlights
provide restrained
illumination for the
communication routes.
Form und Oberflächenqualität der ausgestellten Automobile werden
durch gerichtetes Licht
hervorgehoben
The shape and surface
qualities of the automobiles on display
are accentuated by
directional light.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
27
Architekturmodelle der
Renaissance Altes Museum Berlin
Ausstellungskonzeption:
Mario Bellini, Mailand, Kahlfeldt
Architekten, Berlin
Unter der Federführung
der Kunstbibliothek der
Staatlichen Museen
Preußischer Kulturbesitz erlebte die Ausstellung „Architekturmodelle der
Renaissance - die Harmonie des Bauens von
Alberti bis Michelangelo“ im Alten Museum
Berlin ihre vierte und
letzte Station.
Under the supervision
of the State Museums
of the Prussian Cultural Heritage, the exhibition “Renaissance
architectural models:
the harmony of building - from Alberti to
Michelangelo“ had its
fourth and last showing in Berlin‘s Altes
Museum.
Ideale Bauten, ideale Städte, ideale Gesellschaften: Mit der Renaissance traten aus der
mittelalterlichen Finsternis ehrgeizige Pläne
der Menschen ans Licht. Thomas Morus schrieb
von „Utopia“ und Tommaso Campanella vom
„Sonnenstaa“. Zur Feier der gerade entdeckten
Fluchtlinie entstanden Stadt-Perspektiven in
doppeltem Sinn, Visionen von Gemeinwesen, in
denen sich irdische und göttliche Gerechtigkeit
perfekt verschränken. Diese „Città ideale“, die
ideale Stadt, ist die sinnliche Umsetzung theoretischer Gesellschaftsentwürfe des Wissenschaftlers, Humanisten und Baumeisters
Leon Battista Alberti (1404-1472), der mit seiner Schrift „De re aedificatoria“ die Architekturtheorie der Neuzeit begründete. Erst durch
die wissenschaftliche Begründung der neu
entstandenen Theorie konnte sich der Architekt
über den Stand des Handwerkers erheben.
Um die Bauprojekte den umfassend gebildeten Auftraggebern wie z.B. Lorenzo de‘ Medici
repräsentativ vor Augen führen zu können,
nutzten die Architekten der Renaissance seit
Beginn des 15. Jahrhunderts immer häufiger
maßstäbliche Modelle. Zumeist aus Holz,
manchmal aus Ton oder Ziegeln, wurden die
Modelle nicht nur als Darstellungsmedium,
sondern auch als dreidimensionale Planungsmittel genutzt.
Die wichtigsten Holzmodelle aus der Zeit vor
1550, ergänzt durch Zeichnungen, Gemälde,
Medaillen und Architekturtraktate, waren bis
zum 7. Januar dieses Jahres im Alten Museum
in Berlin zu sehen. Eine einzigartige Ausstellung, die bereits zuvor in leicht veränderter
Eclipse Strahler und
TM- Strahler für Niedervolt-Halogenlampen
akzentuieren die kostbaren Exponate.
Eclipse spotlights and
TM spotlights for
low-voltage halogen
lamps accentuate the
precious exhibits.
Zur feierlichen Ausstellungseröffnung begrüßte Bundespräsident
Roman Herzog Italiens
Staatspräsident Oscar
Luigi Scalfaro.
At the ceremonial
opening, President
Roman Herzog welcomes Italy‘s President Oscar Luigi Scalfaro.
Die Ausstellung bot sowohl Gelegenheit zur
Auseinandersetzung
mit einer Epoche, in der
die praktischen und
theoretischen Grundlagen für die neuzeitliche Architektur gelegt
wurden, als auch zum
kulturellen Austausch
zweier Völker.
The exhibition presented both the chance to study an epoch
in which the practical
and theoretical foundations of modernday architecture were
laid and an opportunity for cultural
exchange between
two nations.
28
ERCO Lichtbericht 51 03/96
Konzeption mit großem Erfolg in Venedig, Washington und Paris gastierte.
„Die Harmonie des Bauens von Alberti bis
Michelangelo“, so der Untertitel der Ausstellung, erlebte in Berlin ihre letzte Station. Was
bleibt, ist ein umfangreicher Katalog. Was
bleibt, ist auch der Eindruck, daß in den ausgestellten Modellen und Zeichnungen der
Beginn unserer Neuzeit sichtbar wird, als der
Mensch begann, sich und seine Welt nach eigenen Regeln neu zu erschaffen.
AR
Den Höhepunkt der
Ausstellung bildete
Antonio da Sangallos
Holzmodell von Sankt
Peter. Lange auf den
Dachböden von Sankt
Peter verstaubt, wurde
es aufwendig restauriert und zusammen mit
Michelangelos Kuppelmodell der Öffentlichkeit zurückgegeben.
The showpiece of the
exhibition is Antonio
da Sangallo‘s wooden
model for St. Peter‘s.
After gathering dust
in an attic of St.
Peter‘s for many
years, it was painstakingly restored and
put on public display
again, along with
Michelangelo‘s model
for the dome.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
29
Renaissance architectural
models
Altes Museum Berlin
Eine besondere Atmosphäre in der Ausstellung wird durch die
Zurücknahme des Allgemeinbeleuchtungsniveaus bei akzentuierter Beleuchtung der
Holzmodelle mit
Niedervolt-Halogenlampen erreicht.
Exhibition concept: Mario Bellini, Milan
Kahlfeldt Architekten, Berlin
In seinem Eröffnungsvortrag gratulierte Philip Johnson den Initiatoren zu der gelungenen
Präsentation. „Das ist
die schönste Ausstellung, die ich je gesehen
habe...“
In his opening address, Philip Johnson
congratulated the
initiators on a successful presentation.
“This is the most
beautiful exhibition I
have ever seen...”
Nach sieben Jahren
Bauzeit wurde Sangallos Modell von Sankt
Peter 1546 fertiggestellt. Es war sein Meisterwerk, wurde jedoch
nie gebaut. Nach seinem Tod fertigte der
neue Dombauleiter
Michelangelo Buonarotti einen eigenen Entwurf. Sangallos
Kulissenarchitektur biete mit ihren verwinkelten Gängen Verstecke
für Gesindel, das Nonnen schwängere oder
Falschgeld vertreibe,
räsonierte er.
30
Sangallos model for
St. Peter‘s took seven
years to construct and
was completed in
1546. It was his
masterpiece but it was
never built. After his
death, the new chief
architect, Michelangelo Buonarotti, drew
up his own plans.
Sangallo‘s stagey
architecture, with its
windings passageways, he argued,
would provide
hiding-places for riffraff who might
assault nuns or deal
in counterfeit money.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
Ideal buildings, ideal cities, ideal societies
- following the “darkness“ of the Middle
Ages, some ambitious plans for humanity
emerged in the light of the Renaissance.
Thomas More wrote of “Utopia“ and Tommaso Companella of “The City of the Sun”.
Celebrating the recent discovery of linear
perspective, city plans, in both senses, were
created - visions of communities that would
be a perfect synthesis of earthly and divine
justice. This “città ideale”, the ideal city, is
the physical interpretation of theoretical
blueprints for socety formulated by the
scholar, humanist and architect Leon Battista Alberti (1404- 1472), whose work “De
re aedificatoria“ was the foundation of Renaissance architectural theory. It was on
the firm scientific grounding of the new
theory that the architect‘s status became
elevated above mere craftmanship.
In order to demonstrate their building
projects to highly educated clients such as
Lorenzo de Medici, Renaissance architects
made increasing used of scale models from
the early 15th century on. Generally made
of wood, but occasionally of clay or bricks,
these models were not used not only for
demonstration purposes but also as threedimensional planning aids.
The most important wooden models
from the period up to 1550, supplemented
by drawings, paintings, medals and architectural treatises were to be seen in Berlin‘s
Altes Museum up to January 7th this year.
A unique exhibition which, in a slightly
different form, had already been shown in
Venice, Washington and Paris.
“The harmony of building - from Alberti
to Michelangelo”, as the exhibition was
sub-titled, was on display in Berlin for the
last time. What remains is an extensive
catalogue and an impression that the beginnings of our modern age could be perceived in the models and draings exhibited,
created in the period when humans were
starting to recreate themselves and their
world according to their own rules.
AR
A special atmosphere
for this exhibition
was created by maintaining a low level of
general lighting, while accentuating the
wooden models by
means of low-voltage
halogen lamps.
Aus Holz und Ton,
manchmal auch aus
Ziegeln und Wachs
ließen große Renaissance-Architekten die
Miniatur-Gebäude
anfertigen. Filipo Brunelleschi, Architekt der
revolutionären freitragenden Florentiner
Domkuppel, soll sogar
Rüben zurechtgeschnitzt haben.
Wood and clay, occasionally bricks or
wax, were the materials used by the great
Renaissance architects for their miniature
buildings. Filipo Brunelleschi, the architect of the revolutionary cantilevered
dome of Florence
Cathedral, is even
said to have cut strips
of turnip for the
purpose.
Das monumentale
Modell von Sankt Peter
mißt 7,4 Meter in der
Länge, 6 Meter in der
Breite und 4,7 Meter in
der Höhe und stellt bis
heute einen unerreichten Höhepunkt in der
Geschichte des Modellbaus dar.
The monumental
model for St. Peter‘s is
7.4 metres long, 6
metres wide and
4.7 metres high and
still remains unparalleled in the history of
architectural models.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
31
Strelapark, Stralsund
Architekten: Baade und Partner, Kiel
Lichtplanung: Thäter + Wolf,
ngenieurgesellschaft für Lichtplanung
mbH, Hamburg
Hochmoderne Einkaufszentren jenseits
der Stadtgrenze gehören mittlerweile zum
alltäglichen Bild in den
neuen Bundesländern hier der Strelapark in
Stralsund.
Ultra-modern out-of
town shopping malls
are now an everyday
sight in Germany‘s
new federal states;
here, the Strelapark in
Stralsund.
Diffuses Tageslicht, ergänzt durch künstliche
Beleuchtung, dominiert
im Inneren der Mali,
während die eigentlichen Verkaufsbereiche
eine differenzierte
Beleuchtung durch
Downlights und Strahler erhalten.
Diffuse daylight, supplemented by artificial lighting, is the
main source of illumination in the central mall, while downlights and spotlights
provide varied
lighting for the actual
sales areas.
An den Längsseiten der
Mall dienen Wandausleger zur Montage von
ERCO Stromschienen,
die mit Eclipse Strahlern
und Stella Kompaktscheinwerfern bestückt
sind.
On the long sides of
the mall, cantilevers
are used for mounting
ERCO tracks fitted
with Eclipse spotlights and Stella compact projectors.
Für die akzentuierte
Präsentationsbeleuchtung werden hier Quinta Strahler und Eclipse
Fluter eingesetzt.
32
ERCO Lichtbericht 51 03/96
Quinta spotlights and
Eclipse floodlights are
employed for accentuated presentation
lighting.
Wie Pilze sprießen seit 1990 zahllose Baumärkte, Teppichgroßmärkte, Supermärkte und
zunehmend allumfassende Einkaufszentren auf
ostdeutschen Wiesen jenseits der Stadtgrenzen. Dieses Phänomen deutet weniger auf
einen grundlegenden Mentalitätsgegensatz
zwischen Ost- und Westdeutschen als vielmehr
auf eine Diskrepanz innerhalb der ostdeutschen Zeitgeschichte - einem eklatanten Konsumbedarf einerseits und einer schleppend
vorangehenden Städteplanung andererseits.
Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern
ist nur eines von vielen Beispielen. Im frühen
Mittelalter entstanden und reich an Gebäuden
in der typischen Backsteingotik, war sie einer
der wichtigsten Handelsplätze der Hanse zwischen dem russischen Nowgorod, dem norwegischen Bergen und dem holländischen
Amsterdam. Obwohl sie schon 1990 in das Spezialprogramm „Modellvorhaben Stadterneuerung“ der Bundesregierung eingeklinkt wurde,
geht die Altstadtsanierung nur allzu langsam
voran. Geldmangel, komplizierte Regelung
der Eigentumsfragen... - die Gründe sind auch
hier wie überall die gleichen. Um dem immanenten Bedarf einer zunehmend anspruchsvolleren Bevölkerung gerecht zu werden, blieb
und bleibt zur Zeit als einzige Chance, Ackerland in Gewerbegebiete umzuwandeln.
So stehen mittlerweile 90000 m2 Verkaufsfläche an der Peripherie von Stralsund zur
Verfü-gung, während in der Innenstadt
noch ganze 15000 m2 genutzt werden.
Im Frühjahr 1995 wurde das vorerst letzte
ehrgeizige Bauvorhaben eingeweiht, der Strelapark. Dem Zeitgeist entsprechend wurde ein
zweigeschossiges Einkaufszentrum als offene
und großzügige Glaspassage mit Galerierundgang konzipiert. In einer Region, die mit
den Wetterlaunen der Ostsee leben muß, bot
sich, wollte man Tageslicht als einheitliches
Architekturelement integrieren, einzig eine
offene Stahl-Glas-Konstruktion an. Längs einer
100 m langen Ladengasse entfalten sich auf
17000 m2 Einzelhandelsgeschäfte, Fachmärkte, Büros und Arztpraxen, Restaurants und eine
große Diskothek. Die Kombination aus Stahl
und Glas schafft darüber hinaus in dem Kunterbunt der Geschäftsauslagen ein Ambiente
von visueller Klarheit und strukturierter Ordnung. Warme Naturtöne für den Fußboden
und die bewußte Verwendung von Holz für
die Details lockern den funktionalen Charakter
der Architektur auf.
Im Einklang mit den baulichen Vorgaben
sollte das Beleuchtungskonzept sowohl ein
zurückhaltendes, funktionales Design der eingesetzten Leuchten als auch eine möglichst
variable Nutzbarkeit der Beleuchtungsanlage
garantieren. Um die je nach Tageslichteinfall
und Nutzung wechselnden Beleuchtungsanforderungen angemessen zu erfüllen, bot
sich der Einsatz einer elektronischen Lichtsteuerung an. Für den Strelapark nutzt man
eine EOS Anlage mit Daylightsensor und Timerfunktion. So wird das künstliche Licht besonders wirtschaftlich als Ergänzung der natürlichen Beleuchtung eingesetzt; darüber hinaus
ist eine zeitgesteuerte Anpassung an die Öffnungs- und Anlieferungszeiten möglich.
Karen Rudolph
Je nach Deckenhöhe
und Nutzung werden
unterschiedliche Downlighttypen und Eclipse
Strahler genutzt.
Different types of
downlights and Eclipse spotlights are used,
depending on ceiling
height and function.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
33
Strelapark, Stralsund
Architects: Baade und Partner, Kiel
Lighting design: Thäter + Wolf,
Ingenieurgesellschaft für Lichtplanung
mbH, Hamburg
Ever since 1990, countless out-of-town
home-improvement centres, wholesale
carpet stores and supermarkets and an in
creasing number of comprehensive shopping malls have been springing up like
mushrooms in the fields of eastern Germany. This phenomenon has less to do with
any basic difference in mentality between
the Germans of east and west than with a
discrepancy in the recent history of eastern
Germany: massive consumer demand on
the one hand and slow progress in urban
development on the other.
Stralsund, a town in Mecklenburg-West
Pomerania, is only one of many examples.
Dating from the early Middle Ages and
rich in brick Gothic buildings, it was once
one of the most important of the Hanseatic
trading centres situated between Novgorod
in Russia, Bergen in Norway and the Dutch
city of Amsterdam. Although it was slotted
in to the special federal government programme for modernising inner cities, progress on this task is all too sluggish. Lack
of funds and the complexities of establishing property ownership... the problems are
the same here as everywhere else. The only
way of meeting the actual demands of the
increasingly zealous consumers is to turn
farmland into shopping centres. 90,000 m2
of sales space have meanwhile been made
available on the outskirt of Stralsund, as
against a mere 15,000 in the centre of town.
Spring 1995 saw the opening of what for
the present is the final building project
there - the Strelapark. In line with contemporary taste, it was designed as a two-storey, glass-roofed shopping mall with a gallery. In a region which has to live with the
changeable weather of the Baltic, the only
solution for making daylight an integral
architecural element was an open steel and
glass structure. Lining the 100-metre-long
shopping lane are retail shops, specialist
stores, offices, doctors practices, restaurants and a big discotheque, occupying a
total area of 17,000 m2. In contrast to the
bright colours of shop goods, the combination of steel and glass provides an ambience of visual clarity and structured order.
Warm natural tones for the floors and the
deliberate use of wood for the details soften the functional style of the architecture.
The project requirements foresaw a
lighting concept combining unobtrusive,
functional design of the luminaires with
the greatest possible flexibility. In order to
fulfil this task effectively - making use of
available incident daylight and meeting
varying illumination needs - the logical
solution was to install an electronic lighting control system. Strelapark has an EOS
system with daylight sensor and timer function. In this way, artificial light can be
used highly economically as a supplement
to natural illumination. Furthermore the
timer can be programmed to match opening and delivery hours.
Karen Rudolph
Eine EOS Anlage erlaubt
die tageslicht- und
nutzungsabhängige
Steuerung der Beleuchtung.
An EOS System provides illumination
control which adjusts
to daylight and usage
conditions.
Das Innere der Mall, die
Verkehrszonen an den
Längsseiten und die
Läden selbst erhalten
jeweils ihre eigene, spezifische Beleuchtungsform.
The centre of the
mall, the circulation
areas on the long
sides and the actual
shops all have their
own specific forms of
lighting.
direkt/indirekt Pendelleuchten, die vom Lichtplanungsbüro Thäter +
Wolf entwickelt wurden.
Darüber hinaus werden
Eclipse Strahler für
Halogen-Metalldampflampen sowie Eclipse
Niedervoltstrahler zur
Akzentuierung spezieller Zonen eingesetzt.
Die Montage der Strahler erfolgt an Wandauslegern aus dem ERCO
Programm.
Ambient lighting for
the mall is provided
by direct/indirect
pendant luminaires
developed by the Thäter + Wolf lighting
design office. Eclipse
spotlights for halogen
metal halide lamps
and Eclipse low-voitage spotlights are
used to accentuate
special zones. The
spotlights are mounted on ERCO cantilevers.
Der als „Passage zur
gastronomischen und
kommerziellen Unterhaltung“ gedachte
Stralsunder Strelapark
scheint das Ziel seines
Werbeslogans erreicht
zu haben.
Stralsund‘s Strelapark, conceived as a
“passage to gastronomic and commercial
entertainment“,
appears to have
achieved the aim of
its advertising slogan.
Freizeitwert und Ambiente werden groß
geschrieben. Längst
genügt es nicht mehr,
nur über ein reichhaltiges Warenangebot den
Kunden anzusprechen.
Besonders die Kinder
wollen auch angemessen unterhalten sein.
Great stress is laid on
a pleasant ambience
and leisure facilities.
Attracting customers
is no longer just a
matter of offering a
wide range of goods.
Children, especially,
expect to have some
fun.
Für die Grundbeleuchtung der Mall sorgen
34
ERCO Lichtbericht 51 03/96
ERCO Lichtbericht 51 03/96
35
Schlußlichter
Backlight
Lucy Arbeitsplatzleuchten und Stella
Kompaktscheinwerfer
erhalten Ehrenpreis
für Produktdesign
Seit 1987 findet im
Zweijahres-Turnus der
Wettbewerb „Designpreis des Landes Nordrhein-Westfalen“ statt.
Ziel des vom Design
Zentrum NRW und der
Landesregierung organisierten Wettbewerbs
ist es, das Bewußtsein
für die Bedeutung des
Designs bei Verbrauchern und Herstellern
zu fördern. Bewertet
wurde die semantische,
funktionale und ästhetische Gesamtqualität
eines Produktes. Überzeugt hat die Jury vor
allem das funktionale
Leuchtendesign, das auf
eine Ästhetik des
Überflüssigen verzichtet und seine Qualität
aus dem technisch
Notwendigen ableitet.
Beide ERCO Produkte
wurden in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Designer Franco Clivio entwickelt.
Deutscher Preis für
Kommunikationsdesign 1995
Mit einem Ehrenpreis
für gute Designqualität
wurden 1995 das Handbuch der Lichtplanung
von Rüdiger Ganslandt
und Harald Hofmann
sowie die von Ogilvy &
Mather Partner gestaltete ERCO Anzeigenkampagne ausgezeichnet. Begeistert waren
die Juroren des internationalen Wettbewerbs
über die hohe Beteiligung. Hierdurch werde
der Stellenwert signalisiert, den der Leistungsvergleich inzwischen bei
Designern und Unternehmern habe.
36
1995 German Prize
for Communication
Design
One of the 1995 prizes
for good quality design was awarded to
Rüdiger Ganslandt
and Harald Hofmann‘s Handbook of
Lighting Design and
to the Ogilvy & Mather advertising campaign. The jurors of
the international
competition were
thrilled with the high
number of entries,
signalling the value
now being placed by
designers and entrepreneurs on the comparison of achievements.
ERCO Lichtbericht 51 03/96
Lucy task lights and
Stella compact projectors awarded Product Design Prize
The competition for
the Design Prize of
North Rhine-Westphalia has been held
every two years since
1987. The aim of the
competition, organized by the Design
Centre and the Regional Government of
NRW is to promote
awareness of the importance of design
among consumers
and producers. The
all-round quality of a
product - semantic,
functional and aesthetic - is appraised.
The jury were impressed by the luminaires‘ functional
design which retrains
all superfluous aesthetic details and relies for its quality on
what is technical essentials. Both ERCO
products were developed in cooperation
with the Swiss designer Franco Clivio.
Eiko Ishioka- Plakat im
Chicago Athenaeum
Im letzten Jahr wurde im
Museum of Architecture
and Design in Chicago
das von Eiko Ishioka für
ERCO gestaltete Poster
von rund 500 eingesendeten Produkten und
Grafiken ausgewählt und
in die Good Design Ausstellung 1995 aufgenommen.
Eiko Ishioka Poster in
Chicago‘s Athenaeum
Last year the poster
designed for ERCO by
Eiko Ishioka was selected for inclusion in
the 1995 Good Design
Exhibition from some
500 products and graphics sent in to the
Museum of Architecture and Design in
Chicago.
Design Preis Schweiz
1995
Gleich mehrere ERCO
Produkte wurden im
letzten Jahr von den
Eidgenossen ausgezeichnet. So der Pollux
Niedervoltstrahler und
die Strahlerfamilie
Castor und Compar für
Minirail NiedervoltStromschienen. Da sich
Schweizer Unternehmen mit ihrer tief verankerten Technikorientierung oft schwer tun,
dem Design den gleichen Stellenwert für
ihre Produkte einzuräumen, soll der Design
Preis Schweiz dieses
Bewußtsein fördern, um
dem internationalen
Wettbewerb gewachsen
zu sein.
The 1995 Swiss
Design Prize
Several ERCO products won Swiss awards
last year: the Pollux
low-voltage spotlights, for example,
the Castor spotlight
range and Compar
spotlights for Minirail
low-voltage tracks.
Since the profound
technical orientation
of Swiss firms often
creates problems for
them in laying equal
value on the design of
their products, the
Swiss Design Prize
has been established
to encourage design
awareness and thus
help them hold their
ground against international competition.
Deutscher Architekturpreis 1995 für Uwe
Kiessler
Uwe Kiessler, Architekt
aus München, der 1986
das Technische Zentrum
in Lüdenscheid für
ERCO baute, erhielt den
Deutschen Architekturpreis für die Planung
des Wissenschaftsparks
Gelsenkirchen. Dotiert
ist der Deutsche Architekturpreis, der alle zwei
Jahre von der Ruhrgas
AG Essen unter der
Schirmherrschaft der
Bundesarchitektenkammer ausgeschrieben
wird, mit 50000 DM. Mit
415 eingesandten
Arbeiten bietet er zugleich einen repräsentativen Überblick über
das Bauschaffen in der
Bundesrepublik während der letzten drei
Jahre. Ihre Entscheidung für das Projekt des
Münchner Architekturbüros begründete
die Jury mit der
Erklärung, der Entwurf
überzeuge durch den
städtischen Charakter
der Anlage, „der einen
kühnen, radikalen Bruch
zum traditionellen Bild
dieser Aufgabe darstellt“. Die mit international renommierten
Architekten von Günter
Behnisch bis Sir Norman
Foster besetzte Jury
sieht in dem Projekt
„eine Bestätigung, daß
es in der Architektur um
Menschen und
Lebensqualität geht und
daß es möglich ist, den
Arbeitsplatz wieder in
die Stadtstruktur zu
integrieren“.
1995 German Architecture Prize for Uwe
Kiessler
Uwe Kiessler, the
Munich architect who
in 1986 designed the
ERCO Technical Centre in Lüdenscheid,
was awarded the German Architecture Prize for planning the
Science Park in Gelsenkirchen. The German Architecture Prize competition, held
biennially by the
Ruhrgas company in
Essen under the auspices of the German
Chamber of Architects, carries an award of
DM 50,000. With 415
entries submitted, it
also provides a comprehensive view of
architectural work in
Germany over the last
three years. The jury
explained their decision in favour of the
project planned by
the Munich architects‘ office by stating
that the design was
convincing for the
urban character of the
complex “which represents a hold and radical break with the
traditional idea of
this task“. Thejury,
which included internationally respected
architects as Günter
Behnisch and Sir Norman Foster, saw in
this project “confirmation that architecture is concerning itself with people and
their quality of life
and that it is possible
to integrate the workplace into the urban
structure again”.
Lucius Burckhardt erhielt Bundespreis für
Förderer des Designs
1995
Nach Klaus Jürgen
Maack ist Lucius Burckhardt der zweite, der mit
dem vom Bundeswirtschaftsminister ausgeschriebenen Preis
geehrt wurde. Und er ist
zugleich der zweite, der
selbst kein Designer ist.
Überzeugt haben die
Jury sowohl die zahlreichen Veröffentlichungen des Schweizer
Soziologen und Hochschullehrers zum Thema
Design als auch seine
meist sehr engagierten
Stellungnahmen, mit
denen er sich für eine
humanere Gestaltung
der Umwelt einsetzte.
Lucius Burckhardt
awarded the Federal
German Prize for
Design Promotion
1995
Following Klaus Jürgen Maack, Lucius
Burckhardt is the second to be honoured
with this prize in a
competition held by
the Federal Economics Minister. And he
is also the second
prizewinner who is
not a designer himself. What convinced
the jury were the many
publications by this
Swiss sociologist and
university teacher on
the subject of design,
as well as his generally very committed
statements urging
more humane design
of the environment.
Design Konferenz in
Aspen
Seit über 40 Jahren wird
in Aspen, Colorado, die
International Design
Conference Aspen
(IDCA) veranstaltet, auf
der Designer, Architekten, Künstler, Verleger
und engagierte Persönlichkeiten der Wirtschaft aus aller Welt die
neuesten Trends in Forschung und Design
erörtern. Für die diesjährige Konferenz vom
5. bis 9. Juni 1996 wurde nun Deutschland
nach Aspen eingeladen.
Die Teilnahme an der
Aspen Design Konferenz
bietet erstmals die
Möglichkeit, deutsches
Design in konzentrierter
und umfassender Weise
auf dem wichtigsten
Designforum der Vereinigten Staaten vorzustellen und gleichzeitig die erste Chance,
deutsches Design nach
der Wiedervereinigung
weltweit zu zeigen. Die
Gesamtverantwortung
für die deutsche Präsentation unter dem
Motto „Gestalt - Visions
of German Design“ liegt
in den Händen des Rats
für Formgebung, Frankfurt, und des Design
Zentrums München in
Zusammenarbeit mit
anderen deutschen
Design Zentren. Anmeldung an:
IDCA, PO Box 664,
Aspen, C081612, USA;
Tel: (970) 925-2257,
Fax: (970) 925-8495.
Design Conference in
Aspen
For over 40 years the
International Design
Conference (IDCA)
has been held in
Aspen, Colorado,
where designers,
architects, artists,
publishers and
design-oriented industrial leaders from
all over the world discuss the latest trends
in research and
design. At this years
conference, held from
5th to 9th June 1996,
Germany has been
invited to Aspen. German participation in
the Aspen Design
Conference provides
not only the first
opportunity to stage a
concentrated and
comprehensive pres-
entation of German
design at the United
States‘ most important design forum but
also the first chance
since unification of
showing German
design to an international public. Overall
responsibility for the
German presentation,
entitled “Gestalt Visions of German
Design“ is in the
hands of the Frankfurt Design Council
and the Munich
Design Centre, in cooperation with other
German design centres.
Registration:
IDCA, PO Box 664,
Aspen, C081612, USA;
phone: (970) 925-2257,
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ERCO Lichtbericht 51 03/96
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Dipl.-Ing. Gábor
Debreczeni leitet
die lichttechnische Station
von GE LightingTungsram in Budapest. Das Sekretariat des
Nationalen Komitees der CIE ist
hier ebenfalls
beheimatet.
Qualified engineer Gábor
Debreczeni is in
charge of the
lighting engineering station of
GE LightingTungsram in Budapest. The secretariat of the
national committee of the CIE
is also based here.
E
Im großen Saal ist
seit 1932 ein einzigartiges
Präsentationssystem für
Lampen und
Leuchten unverändert in Funktion. Dieses mechanische System
sowie auch die
gesamte lichttechnische Station stehen unter
Denkmalschutz.
In the large hall,
a unique
presentation
system for
lamps and luminaires has been
in operation unchanged since
1932. This mechanical system
and the whole
lighting engineering station
are under a
preservation
order.
Im sogenannten
Architektursaal
kann man sechzig
verschiedene
Lichteffekte
schalten und präsentieren. Die
Station wurde
1927 eröffnet
und war nach
Berlin die zweite
ihrer Art in Europa. Die Gestaltung stand unter
dem Einfluß des
deutschen „Bauhaus“ in Dessau,
insbesondere unter dem Einfluß
des dort wirkenden gebürtigen
Ungarn László
Moholy-Nagy.
Der Raum wird
heute noch von
Architekten genutzt.
In what is known
as the Architecture Hall, sixty
different lighting
effects can be
switched on and
presented. The
station was opened in 1927 and
was the second
of its kind in
Europe after Berlin. The design
was developed
under the influence of the German “Bauhaus“
in Dessau - and
especially under
the influence of
the Hungarian
artist and teacher
László MoholyNagy.
The hall is still
used by architects today.
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