gezetera online - "Je ne veux pas travailler..." - von
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unabhängige netz-zeitung für die universität basel und den rest der welt gezetera O N L I N E home uni suche printausgabe kultur gezeter über uns archiv links literatur bühne archiv feuilleton impressum intern "JE NE VEUX PAS TRAVAILLER..." - VON OHRWüRMERN UND ANDEREN PARASITEN 2009-05-09 Zwischen «Je ne veux pas travailler...» und «anima dolorosa». Das a cappella Ensemble Larynx Basel lud im Theatersaal der Berufsfachschule (BFS) Basel am 7. und 8. Mai zu einem Abend der ironischen Selbstreflexion. Szenische Lesung inklusive. Unter der musikalischen Leitung von Jakob Pilgram und Olivia Heiniger inszenierte das Vokalensemble Larynx , in Zusammenarbeit mit den Dramaturgen Béla Riethausen und Anastasia Ehrensperger , einen Abend in der Tradition der englischen Comedy of Humours (Typenkomödie). Dem Purismus eines a-capella-Ensembles entsprechend gestaltete sich der Abend. Keine aufwendige Bühnenshow mit Reizüberflutung: Bühne ohne Requisiten, Ensemble in schwarz, Textprojektionen auf den ebenso schwarzen Hintergrund und der rote Faden des Abends, Schauspieler Michael Gerber. Sei es als gestresster Stadtbürger, selbsteingenommener Einzelgänger oder schlafloser Zeitgenosse. Typ um Typ stülpte sich Michael Gerber über und Larynx korrespondierte mit passenden Liedern. «Anima dolorosa» Monteverdis für den Weltschmerz, «Je ne veux pas travailler...» Pink Martinis für Herzschmerz, Überdruss und Faulheit usw. Texte von Max Frisch, Herbert Grönemeyer, Gottfried Benn und dem Basler Gregor Szyndler boten dabei das Drehbuch. Die Sequenz «Nacht» ergriff mit einer äusserst einnehmende Version von Whitacres «Sleep»das Publikum. Passend dazu Gregor Szyndlers Text «Von Worten und Phantomen». Ein Auszug:« Manche Worte halte ich mittlerweile für Phantome. Unter ihnen: Schlaf. Die Nacht hat ein vernichtendes Kalkül. Man braucht keine Disposition zur Schlaflosigkeit. Es genügt eine kleine Unwucht, ein leises Misstrauen an den Begriffen – fortwebende Imagination. [...] Manche Worte halte ich mittlerweile für Phantome, unter ihnen: mich. » Schlaflosigkeit in ihrer bedrängendsten Form... © Larynx Die Vorstellung schloss kontrastierend mit dem Klassiker «Always look on the bright side of life» und einer passenden Panne bei der Textprojektion. Ein amüsanter Abend. Warten auf Wiederholung... © gezetera.ch, dn, 2009-05-09