Tote und Verletzte bei Erdbeben in Italien - mm

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Export date: Mon Jan 16 1:05:08 2017 / +0000 GMT
Tote und Verletzte bei Erdbeben in Italien
Ein heftiges Erdbeben hat Mittelitalien erschüttert. «Alles ist kaputt», sagt ein Augenzeuge. Dutzende Opfer werden befürchtet.
Stunden danach liegen noch Verschüttete unter den Trümmern, darunter auch Kinder.
Ein schweres Erdbeben hat die Menschen in Mittelitalien mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen und viele getötet. Es gab
zahlreiche Verletzte und Verschüttete.
Italienische Medien berichteten unter Berufung auf den Zivilschutz zunächst von 37, wenig später von mindestens 38 Toten. Die
Lage blieb unübersichtlich. Mehrere kleine Orte in einer Bergregion etwa 150 Kilometer nordöstlich von Rom wurden durch die
Erdstöße verwüstet. Häuser glichen Schutthaufen, Trümmer und Staub bedeckten Autos und Straßen.
«Viele sind noch unter den Trümmern. Wir bereiten einen Ort für die Leichen vor», zitierte die Nachrichtenagentur Ansa den
Bürgermeister des Ortes Amatrice, Sergio Pirozzi. Unter den Opfern sollen mehrere Kinder sein. Helfer suchten in den Trümmern
völlig zerstörter Häuser weiter nach Überlebenden und Toten. Die Rettungsdienste konnten einige Orte in der bergigen Gegend nur
schwer erreichen.
Das Zentrum des Erdstoßes lag nahe der Stadt Norcia. Foto: Matteo Crocchioni
Das Erdbeben mit einer Stärke von mehr als 6 sowie mehrere Nachbeben hatten in der Nacht auf Mittwoch die gesamte Region
zwischen Umbrien, Latium und den Marken erschüttert. Das Beben war auch in Rom und an der Adriaküste zu spüren. Es hatte sein
Zentrum in der Provinz Rieti (Latium).
Ein verschütteter Junge konnte am Mittwoch lebend im Ort Pescara del Tronto gerettet werden. Um andere Verschüttete kämpften
die Helfer verzweifelt. In Amatrice, dem mit am stärksten betroffenen Ort, halfen Ärzte einem verletzten sechsjährigen Zwilling aus
den Trümmern. Der Bruder des Jungen sei noch nicht geborgen, berichtete Ansa.
Um 3.30 Uhr in der Nacht fing die Erde an zu beben. Vor allem die kleineren Ortschaften Amatrice und Accumoli wurden getroffen.
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«Die Hälfte des Ortes gibt es nicht mehr. Die Menschen sind unter den Trümmern», sagte der Bürgermeister von Amatrice dem
Nachrichtensender RaiNews24. Straßen waren blockiert, der Strom war ausgefallen. Der Bürgermeister forderte Hilfe per
Hubschrauber. Ein Einwohner sagte dem Sender: «Alles ist kaputt.» Auch das Militär wurde zum Hilfseinsatz mobilisiert.
Das Beben hatte nach jüngsten Angaben des Geophysischen Instituts Potsdam eine Stärke von 6,2 und lag in zehn Kilometern Tiefe.
Städte wie Perugia und Assisi sind nicht weit entfernt. Auch Touristen an der Adriaküste meldeten sich besorgt bei den
Feuerwehren.
Italien wird auf Grund seiner geografischen Lage immer wieder von Erdbeben erschüttert, oft auch von schwerwiegenden. 2009 war
bei einem Beben die mittelitalienische Stadt L'Aquila verwüstet worden. Damals starben mehr als 300 Menschen. L'Aquila liegt
Luftlinie nur gut 30 Kilometer von Amatrice entfernt.
«Das, was wir in L'Aquila vor Jahren gesehen haben, ist nun hier geschehen», sagte der Bürgermeister von Accumoli. «Wir
brauchen Hilfen», ergänzte er in einem Telefongespräch mit dem Sender RaiNews24er.
Eingestürzte Häuser in Amatrice. Foto: Massimo Percossi
Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte Hilfe zu. «Die Nachrichten aus Italien über das nächtliche
Erdbeben habe ich mit Erschrecken aufgenommen», teilte er mit. «Wenn gewünscht, stehen wir natürlich bereit, Unterstützung zu
leisten.»
Das Technische Hilfswerk (THW) sieht Chancen auf Überlebende in den Trümmern. «In Altbauten gibt es immer die Chance, in
irgendwelchen Hohlräumen zu überleben», sagte THW-Präsident Albrecht Broemme dem Nachrichtensender N24. «Es ist allerdings
schwierig, denn diese Gebäude sind nicht nach modernen Aspekten erdbebensicher gebaut.» Im Zentrum des stark betroffenen Ortes
Amatrice gebe es dreigeschossige Altbaugebäude, die recht stark zerstört seien. Die Straßen seien eng und oft durch Erdrutsche
beschädigt. Es werde erfahrungsgemäß einige Tage dauern, bis die Trinkwasserversorgung wieder hergestellt sei, sagte Broemme.
Pescara del Tronto wurde am heftigsten getroffen. Foto: Cristiano Chiodi
Auch Papst Franziskus zeigte sich tief betroffen. Er finde kaum Worte, seinen großen Schmerz auszudrücken, sagte der Papst zu
Beginn der wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom. «Den Bürgermeister von Amatrice sagen zu hören, dass der
ganze Ort nicht mehr existiert, und zu wissen, dass unter den Opfern Kinder sind, hat mich sehr berührt.»
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