teac nostalgie radio
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CD-Player Teac VRDS-25X „tuned by SAC“ Preis: 3500 plus 1200 Mark von Heinz Gelking, Fotos: Rolf Winter 66 image hifi 3/2000 Er hatte vier Räder, war feuerrot und ein günstiger Gebrauchtkauf. Und als der Ford Escort in einer Kurve auf Rollsplitt Bekanntschaft mit dem Straßengraben machte, beschloss mein Vater, dass man die Beulen unter der vorderen Stoßstange am billigsten mit einem breiten Frontspoiler verdecken könne. So getuned, sah das Auto gleich 50 km/h schneller aus. Das ist aber auch die einzige Erfahrung, die ich in meinem Leben bisher mit TuningMaßnahmen gemacht habe. Und jetzt das... 3/2000 image hifi 67 CD-Player A utoentwickler konnten einem in den frühen 80er Jahren leid tun. Da wurden Millionen in Windkanalstudien investiert und auf Teststrecken verbraten, und das Erste, was der frischgebackene Besitzer tat, war, einen Front- oder Heckspoiler, einen Tieferlegungssatz oder breite Alufelgen zu montieren. Aber wir sind hier nicht bei einem nostalgischen Rückblick auf die Fahrzeugmoden der Achtziger, sondern in einem HiFi-Magazin des neuen Jahrtausends. Wir wollen nicht mit ein bisschen Plastik den besseren Auftritt auf der Kirmes, wir verfolgen höhere Ideale: Es geht um die Verbesserung der Klangqualität eines Seriengerätes durch professionelles Tuning. Walter Fuchs von SAC Mediatore, seit vielen Jahren auch mit eigenen Geräten im High-End-Geschäft, ist ein Musikfreund mit Tausenden von Schallplatten, jemand, den man in Konzerten der Bochumer Symphoniker trifft und der viel von Elektronik versteht. Jetzt hat er sich also als Tuner betätigt – nein, nicht als Radioempfangsteil, sondern als Verbesserer eines CD-Spielers. Ausgangspunkt seiner Maßnahmen ist der CD-Player VRDS-25X von Teac. Das Gerät konnte in Serienversion bereits den einen oder anderen TesterKollegen im In- und Ausland für sich einnehmen. Gebaut wie ein Tresor und ausgestattet mit einer der stabilsten CD-Schubladen auf diesem Planeten, überzeugt der Teac auch im Innern mit einem soliden Aufbau. Und wie das bei vielen japanischen Produkten höherer Preisregionen eben so ist, bleibt kein noch so ausgefallener Kundenwunsch offen. Angefangen bei der Fernbedienbarkeit bis hin zur Möglichkeit, den VRDS-25X als externen Wandler zu betreiben, bietet der Teac alles, was ein CD-Spieler können muss – und mehr. Seine Verarbeitung ist exzellent, sein Gehäuse von rückgratschädigender Stabilität und Schwere. Und er klingt gut – aber für Walter Fuchs nicht gut genug. Bei diesem elektromechanischen Aufwand, dachte sich der 68 image hifi 3/2000 SAC-Inhaber, müsste doch mehr drin sein, und er machte sich an die Arbeit. Welche konkreten Änderungen vorgenommen werden, verrät er im Interview. Von mir erfahren Sie, ob sich 1200 Mark zusätzlich zum regulären Gerätepreis lohnen, und zu welchen musikalischen Qualitäten ein anderes Netzkabel und der Austausch von Bauteilen dem Teac verhelfen. Das lässt sich im Hörvergleich übrigens gut nachvollziehen, weil ein Teil der Änderungen zu- und abschaltbar ist und man das SAC-Netzkabel natürlich auch weglassen kann. Ich habe mich für eine Aufnahme entschieden, die ich wirklich gut kenne und gerade beim Test von CD-Playern immer wieder heranziehe, weil sie enorme Anforderungen an deren Auflösungsvermögen stellt: das Adagio pastorale aus Antonio Cartellieris Klarinettenkonzert in B-Dur mit Dieter Klöcker und dem Prager Kammerorchester (MDG 301 0527-2). Die Tücke liegt im Beginn, der sehr leise ist. Eine Pauke leitet den Satz ein und wechselt mehrfach mit der Solo-Klarinette ab, bevor das Orchester hinzutritt. Bis auf die nicht zurückzubauenden Komponenten, die eine bessere Stromversorgung und eine Verringerung des Ausgangswiderstandes garantieren sollen, befindet sich der Teac im Serienzustand. Und er macht schon jetzt vieles richtig. Allerdings bleibt es oft, möchte ich schon mit Blick auf das Kommende formulieren, bei Andeutungen: Die Pauke steht in einem hörbar großen Raum, man ahnt, dass da Luft ist und Platz für weitere Instrumente. Ich höre, dass der Paukist am Ende seiner ersten Phrase einen Trommelwirbel von piano über pianissimo ins Nichts übergehen lässt. Aber die Grenze zwischen kaum noch hörbarem Paukenwirbel und dem Ausklingen verwischt: Wann findet der letzte Schlag statt und wann hört man nur noch ein Abklingen in feinen Wellen? Dann folgt ein kurzes Loch in der Musik, und die Klarinette beginnt zu spielen. Um nicht falsch verstanden zu werden: Das wird ohne Zweifel schon sehr gut wiedergegeben, und das habe ich mit anderen Geräten für mehr Geld schon besser und für weniger schon schlechter gehört. Und hätte ich die jetzt folgenden Veränderungen nicht erlebt, wäre der Teac hier als gutes Produkt aus dem gehobenen HiFi-Regal davongekommen. Ich tausche das Standardkabel gegen die beim Tuning mitgelieferte Versorgungsleitung. Und auf einmal höre ich Material. Ich höre das straff gespannte Fell der Pauke, ich höre sogar ihren Kupferkessel, ich höre den Korpus der Klarinette, und ihr Bild schiebt sich in meinen Kopf: schwarzes Holz mit einer ganz regelmäßigen, feinen Struktur. Ja, das war eine gravierende Verbesserung, aber ich will sicher sein und kehre zum Einfach-Kabel zurück. Schade – die Klarinette verliert an Individualität, ihr warmes Holz degeneriert zwar nicht zum Plastik, ist aber längst nicht mehr so deutlich wie vorher charakterisiert. Das gilt auch für die Pauke. Klar, ein Kessel ist noch zu vernehmen – als irgendwie gearteter Resonanzkörper. Aber seine individuellen Eigenschaften, seine Materialität, die sind hin. Das SAC-Netzkabel bringt also ungeheuer viel. Ich setze es wieder ein, und die beschriebenen Qualitäten kehren zurück. Dann schalte ich den Digitalfilter auf die längere SAC-Auslegung um. Die Pauke spielt. Anders als zuvor, wo ich die Raumgröße schon ahnte, erlebe ich jetzt, wie der Raum beschaffen ist: weit, groß, leer, mit klar definiertem, nicht übertriebenem Nachhall. Irgendwie klingt er bedämpft, aber nicht tot. Eine Kirche hallt anders, vielleicht ist das ein großer Sendesaal oder eine Konzerthalle. Dieter Klöcker steht jetzt viel wahrhaftiger in diesem Raum, deutlich vor der Pauke. Seine Klarinette hat an tonaler Stimmigkeit noch einmal gewonnen. Ich höre jetzt den Atemstrom, der die langgezogenen Töne produziert, ganz regelmäßig, aber lebendig. Die Nuancen des An- und Abschwellens vermitteln sich, die dynami- image hifi: Herr Fuchs, was bringt einen Kleinserienhersteller im High-End-Bereich dazu, einen japanischen CD-Player zu tunen? Walter Fuchs: Vor Jahren habe ich mir, mehr aus Neugier, einen Player vorgenommen und geguckt, wie weit man einem Massenprodukt durch den Austausch von Bauteilen gegen höherwertige und einige technische Änderungen klanglich auf die Sprünge helfen kann. Am Ende hatte der CDPlayer im Innern zwar kaum noch etwas mit dem Ausgangsprodukt gemeinsam, aber auch die Wiedergabe hatte – bei vertretbaren Investitionen – einen enormen Sprung hin zu mehr Musikalität gemacht. Was mich jetzt am Teac VRDS-25X begeistert hat, waren die enormen Qualitäten des Serienexemplars. Das verwendete Laufwerk ist hervorragend, das Gehäuse stabil wie ein Panzerschrank, die Elektronik erstklassig aufgebaut..Ein gutes Produkt also, das mir allerdings auf der elektrischen Seite noch längst nicht ausgereizt schien. Da setzte mein Ehrgeiz an. image hifi: Und bei Teac hat man sich auf einen Deal eingelassen, man schätzt also Ihre Modifikationen? Walter Fuchs: Ja. Und mit dem Vertrieb sind wir daraufhin zu einer sehr kundenfreundlichen Vereinbarung gekommen. Der Kunde erwirbt entweder einen regulären Teac VRDS-25X und lässt ihn dann bei SAC tunen, oder er kauft beim Händler gleich ein Gerät „tuned by SAC“. In beiden Fällen genießt er einen umfassenden Garantieschutz: Wir bei SAC stehen für die ausgetauschten Bauteile und Veränderungen gerade und Teac für den Rest. image hifi: Wo sahen Sie denn die konkreten Verbesserungsmöglichkeiten? Schließlich wurde das Gerät auch in Normalversion schon in vielen Tests hoch gelobt. Walter Fuchs: Klar, der CD-Player ist an und für sich schon richtig gut. Aber was mich wunderte, war eine – gemessen an High-End-Maßstäben – relativ schwache und gegen elektrischen Schmutz unzureichend abgeschirmte Stromversorgung. Und auf Seiten der Digitalfilterung schien mir einiges noch von der Grenze des Machbaren entfernt. image hifi: Was ändern Sie konkret? Walter Fuchs: Fangen wir beim Netzkabel an. Die Einfach-Strippe wird gegen ein dreiadriges Teflonkabel mit Silikon-Ummantelung ausgetauscht. Unter der Ummantelung verlaufen die Adern zopfförmig verflochten – eine sehr effektive Methode, dem Kabel „Antenneneigenschaften“ auszutreiben! Schon das vermeidet die Aufnahme von hochfrequentem elektrischen Schmutz aus der Umgebung. Hinzu kommt ein integrierter Differentialnetzfilter sowie eine mehrfache Ferritkern-Abblockung. image hifi: Geräteseitig bleibt bei der Stromversorgung aber auch nicht viel beim Alten. Walter Fuchs: Durch zusätzliche Kondensatoren erhöhen wir die Kapazität auf das Vier- bis Fünffache. Die schwache Auslegung der Stromversorgung hatte mich immer gewundert. Genau wie der hohe Ausgangswiderstand von unglaublichen 1100 Ohm, den wir auf 22 Ohm reduzieren – jetzt wirken sich Kabellängen nicht mehr so sehr aus, und Interaktionen zwischen dem CD-Player und einem Verstärker werden reduziert. Außerdem tauschen wir FET-Verstärker gegen bipolare Typen und setzen hochwertige Bauteile von Linear Technology statt der JRC-Komponenten ein. image hifi: Die Filter-Charakteristik hat Ihnen, so wie sie ursprünglich war, auch keine Ruhe gelassen? Walter Fuchs: Wir ändern die Analogfilterkurve hin zu höherer Linearität und weicherem Filterübergang. Nicht dass wir uns falsch verstehen: Die Filterung war wie aus dem Lehrbuch und ließ sich hervorragend messen. Das war gute Arbeit. Aber unsere Änderungen ermöglichen eine noch exaktere Impulsverarbeitung. image hifi: Und der Analog-Fan Walter Fuchs beschäftigt sich auch mit der Digitaltechnik im Player? Walter Fuchs: Ja, sicher. Wir haben unsere eigene Möglichkeit geschaffen, zwischen dem Teac-Filter und unserer Auslegung umzuschalten. Außerdem kann man jetzt ein Dithersignal zuschalten. image hifi: Was ist das? Walter Fuchs: Vereinfacht gesagt, finden bei einer digitalen Datenauslese Sprünge statt, nämlich zwischen Nullen und Einsen. Da wird sozusagen immer auf ’s Neue eine Entscheidung fällig: Liegt eine Eins oder eine Null vor? Das zugeführte Dithersignal hält den Wandler permanent in Entscheidungsbereitschaft, wenn man so formulieren will, und damit lassen sich Wandlerverzerrungen enorm reduzieren. Vor allem bei leisen Musikpassagen bedeutet das eine große Verbesserung. Was mir an der Digital-Sektion des Teac sehr gut gefallen hat, war die Verwendung eines Sample Rate Converters. Der liest auf der einen Seite Digitalinformationen ein und gibt sie unabhängig davon im Ausgang in genau definierten Portionen zur Wandlung weiter. Diesen idealen Jitterkiller und Datentakt-Beruhiger haben wir natürlich unangetastet gelassen. Auch er war ein Grund für meine Entscheidung, den Teac VRDS-25X zu tunen. Wie gesagt, die Ausgangsbedingungen waren schon sehr gut. image hifi: Sie wollten also das Potential eines ohnehin schon guten Gerätes voll ausschöpfen? Wie reagieren denn die Kunden, erkennen sie ihren alten Player nach dem Umbau wieder? Walter Fuchs: Sie sind begeistert, und die Sache spricht sich langsam herum. Inzwischen kriegen wir jede Woche einige Teacs zum Umbau, von Händlern aus ganz Deutschland. Die Möglichkeit, zwischen den Original-Filtern und unseren umschalten zu können, führt bei Hörvorführungen zu unmittelbaren Einsichten. Auf diesen Sprung zu mehr Transparenz, Räumlichkeit und Dynamik will dann kaum noch einer verzichten. image hifi: Herr Fuchs, wir danken für das Gespräch. CD-Player Auch Vorverstärker mit symmetrischem Hochpegeleingang finden Kontakt; darüber hinaus lässt sich der Teac als externer D/AWandler nutzen Die Elektrolyt-Kondensatoren von Elna haben bei Freaks den Ruf, dem Klang besonders förderlich zu sein Spezielle Signal- und Netzkabel von SAC gehören beim modifizierten VRDS-25X zum Lieferumfang Auch direkt auf der Platine sind zusätzlich eingelötete Kapazitäten zu entdecken Komponenten der Testanlage Abseits der MegaHigh-End-Maschinen genießen die TeacPlayer Geheimtip-Status, was allein schon der unglaublich solide Aufbau bestätigt 70 image hifi 3/2000 CD-Player: Verstärker: NAD 512, Audionet ART Musical Fidelity X-A1, Perraux 200iP Phonostufe: Musical Fidelity X-LP Lautsprecher: Chario Academy Millennium 1 Kabel: Natural Chord, Sonoran, Siltech, SAC Zubehör: Audio Magic Geräteregal und Lautsprecherständer, Isocoins schen Schattierungen haben zugenommen und ihr Raster verloren: Zwischen leise und ganz leise verschwinden die Treppenstufen und werden zu einem verbindenden Bogen. Jetzt schalte ich das Dithersignal zu. Unvorstellbar: Das Paukenspiel gewinnt noch einmal an Plastizität, zum ersten Mal kann ich den letzten von vielen immer leiser werdenden Schlägen hören. Ich könnte darauf zeigen und sagen: Das war er, ab jetzt klingen nur noch Schwingungen im Raum nach. Das sonst folgende Loch zwischen der ersten Phrase des Paukisten und dem Einsatz der Klarinette verschwindet. Es wird gefüllt von den feinen, kaum noch hörbaren Wellen, in denen das Paukenfell in der Bewegung abebbt, und die im Raum trotz seiner Bedämpfung nachklingen. Walter Fuchs’Verbesserungen am Teac sind der helle Wahnsinn. Sie haben es nicht so mit Klassik? Kein Problem. Der SAC-Teac überzeugt mit allem, was man ihm vorsetzt. Göttlich, dieser satte und zugleich klar konturierte Bass, der „Wild And Peaceful“ von Incognito antreibt – so athletisch und tänzelnd, so richtig im Timing habe ich das selten gehört. Und noch nie zu diesem Preis. Frauenstimmen, der Prüfstein für CD-Player überhaupt? Bitte sehr: Heather Nova singt „Walking Higher“. Und sie führt ihre Stimme in sehr hohe Regionen. Man hört dabei die Einflüsse des Mikrofons, den zugeführten Hall und die Manipulationen der Tontechnik. Trotzdem macht dieses Pop-Poem ganz und gar glücklich. Der CD-Player nämlich liest diese „Mängel“ zwar aus wie kaum ein zweiter, aber er macht sie zum charakteristischen Bestandteil der Aufnahme und integriert sie damit zugleich. Einfachere Geräte wirken grober und lassen die Stimme in eine Nervigkeit umschlagen, wie man sie etwa von der quietschigen Björk kennt. Gerade an den Frequenzenden – beim Bassbereich und in den Höhen – spielt der verbesserte Teac seine Qualitäten voll aus. image x-trakt Die Liaison zwischen japanischem Großserienhersteller und deutscher High-End-Schmiede führt zu tollen Resultaten. Der von SAC getunte Teac VRDS-25X klingt räumlicher, transparenter, dynamischer und tonal stimmiger als das ohnehin schon gute Serienmodell. Der Teac kann mit einem vernünftigen Preis/Leistungs-Verhältnis aufwarten. „Tuned by SAC“ kostet er zwar 1200 Mark mehr, wird dann aber wegen der enorm gesteigerten Klangqualität geradezu zum Sonderangebot. Und wer schon einen Teac VRDS-25X besitzt, müsste sich die Hose mit der Kneifzange zumachen, wenn er nicht bald bei SAC anriefe, um für seinen CD-Player den audiophilen Sonnenaufgang nachzuordern. ● image infos CD-PLayer Teac VRDS-25X „tuned by SAC“ Eingänge:............................1 x digital koaxial, .......................................1 x digital Lichtleiter Ausgänge: .............(analog) 1 Cinch, 1 x XLR, ...............(digital) 1 x BNC, 1 TosLink (digital) Besonderheit: ...........Digitalfilter umschaltbar, ...........Dithersignal zuschaltbar, Netzkabel mit .................Differentialdrossel und mehrfacher .........Ferritkern-Abblockung im Lieferumfang Maße (B/H/T): .............................44/15/34 cm Gewicht:.................................................18 kg Preis:.............................3500 plus 1200 Mark Garantie: ........................................12 Monate image kontakt SAC GmbH Annastr. 38, 45130 Essen; Telefon: 0201/793479; eMail: [email protected] 3/2000 image hifi 71