Der Reiz der Einsamkeit auf neuen Gipfeln

Karl Scholz
Kreis Warendorf
„Erholungszentrum Hörster Heide“
Donnerstag, 20. August 2015
Überfall auf Kodi-Markt
Den Wildwuchs stoppen
Mann muss in die Psychiatrie
Kreis Warendorf / Milte
(gl).
Für
das
„Erholungszentrum
Hörster Heide“ in Milte droht
eine Veränderungssperre. Eine
entsprechende Empfehlung hat
der Bezirksausschuss Einen-Müssingen / Milte dem Warendorfer
Stadtrat gegeben. Vor mehr als 30
Jahren war ein Bebauungsplan
für die Wochenendhaus-Siedlung
Kreis Warendorf / Ahlen (gl).
In die Psychiatrie eingewiesen
wird ein 22-jähriger Mann, der im
Februar mit zwei Messern bewaffnet in einem Kodi-Markt in
Ahlen Kunden, Kassiererinnen
und Marktleiter bedroht hatte.
Bei dem Vorfall war niemand verletzt worden. Das Gericht in
Münster (3. Große Strafkammer)
aufgestellt worden – die inzwischen erstellten Gebäude haben
damit nur noch wenig gemein.
Die Veränderungssperre soll der
Verwaltung Zeit geben, den Bebauungsplan insofern zu überarbeiten, dass in Zukunft ein Dauerwohnen unterbunden ist. Für
die bereits errichteten Häuser gilt
Bestandsschutz.
sah es gestern als gutachterlich
erwiesen an, dass der 22-Jährige
an einer schizophrenen Psychose
erkrankt und deshalb schuldunfähig sei.
Der Angeklagte war zuvor
schon auffällig in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten, hatte auch schon einmal sechs Wochen in einer Psychiatrie ver-
bracht. Nach seiner Entlassung
aus der Einrichtung hatte der
22-Jährige allerdings selbstständig seine Medikamente abgesetzt.
Darauf hatten sich seine Wahnvorstellungen, er sei fremdgesteuert und habe einen Chip im Kopf,
seit Anfang des Jahres immer
weiter verstärkt, bis es schließlich
zu der Tat im Februar kam.
Beckum
Vor 35 Jahren bestieg Reinhold Messner als erster Mensch allein den Mount Everest
Zur Person
a Lukas Brexler hat das Bergsteigen in Beckum gelernt, in der
Jugendgruppe des deutschen Alpenvereins. Irgendwann ging es
für den Ennigerloher in die Berge, seit dreieinhalb Jahren plant
er seine Touren allein. Im Sommer 2012 erkletterte er einen ersten Berg selbstständig, den Wildspitz, Tirols höchsten Berg (3770
Meter). Es folgten rund 30 weitere Gipfel, darunter die Eiger
Nordwand. Beim deutschen Alpenverein gibt Brexler KletterKurse und organisiert Hochtouren am Gletscher.
a Andreas Korte kam über die
Arbeit zum Bergsteigen. Ein Außendienstkollege aus Bayern
nahm ihn mit in die Berge. Korte
war begeistert. Die Touren wurden immer länger, die Gipfel lagen immer weiter oben. Korte eroberte den Mont Blanc (4807),
kletterte zweimal in Nepal, einmal in Peru. Die Besteigung des
Himlung Himal, der 7126 Meter
in die Höhe ragt, war seine größte Herausforderung. 28 Tage
kämpfte er gegen Kälte und dünnen Luft an.
Lukas Brexler, Ennigerloh, allein
auf der Eiger Nordwand.
Zitate
a „Mich fasziniert am Bergsteigen, dass man von der Außenwelt
abgeschnitten ist. Kein Empfang,
keine Autos, keine Werbung. Man
ist komplett raus aus dem Alltag.“ Andreas Korte
a „Vor meiner Expedition ins
Shaksgam Valley habe ich mein
Testament gemacht. Das war sicher hart für meine Eltern. Ich
weiß, was passieren kann. Aber
ich kann mich realistisch einschätzen.“ Lukas Brexler
Tagung
Kreis Warendorf (gl). Es war
eine Grenzerfahrung, die nach
ihm nicht mehr viele erleben
konnten: Vor 35 Jahre bestieg
Reinhold Messner den Mount
Everest ganz allein und ohne
künstlichen Sauerstoff. Fünf Tage
lang dauerte der Aufstieg. Fünf
Tage lang nur er und der Berg.
Und dann – Einsamkeit auf dem
Dach der Welt.
Später bezeichnete Messner
diese alpine Glanzleistung als
„i-Tüpfchen“ seiner Karriere.
„Allein am Berg. Es gab keine
Spur, kein Zelt, kein Fixseil. Ich
war am Ende unendlich weit weg
von der Sicherheit“, beschreibt
der Südtiroler. Er habe ganz oben
immerzu Angst davor gehabt,
dass seine Spur verwehe und es
kein Zurück mehr gebe.
Mittlerweile klagt der Ausnahme-Bergsteiger: „1980 war es
noch möglich, am Mount Everest
Abenteuer zu erleben. Wenn Sie
heute allein auf den Everest gehen wollen, stolpern Sie überall
über Fixseile und Lager – es geht
gar nicht mehr. Da führen Reiseunternehmen Gruppen zum Gipfel.“
Der Mythos Mount Everest zerstört, seine Magie von zu vielen
Füßen zertrampelt? „Die Glocke“
hat mit zwei Bergsteigern aus der
Region über den Berg der Berge
gesprochen. Zwei unterschiedliche Ansichten.
Lukas Brexler ist 22 Jahre alt
und Student der Wirtschaftsinformatik. Ihn eint mit Reinhold
Messner der Wunsch, beim Bergsteigen Neuland zu betreten, die
eigenen Grenzen immer weiter
auszuloten.
Am
überfüllten
Mount Everest will er das nicht
tun – zu viel Rummel, zu viel
Müll, zu wenig Respekt vor den
Bergen. „Ich mag es ursprünglich.
Es gibt so viele Berge, die noch
nie bestiegen wurden. Das reizt
mich“, verrät der Ennigerloher
und schielt in Richtung Nordund Südamerika.
Vor rund einem Jahr hat Lukas
Brexler seine zwei ersten Erstbesteigungen geschafft. Im Shaksgam Valley, einer Gebirgsgruppe
östlich des berühmt-berüchtigten
K2, nahm er an einer internationalen Expedition teil, in deren
Verlauf er zunächst mit seinem
Partner Harry Kirschenhofer
(Ulm) den Gipfel des Xiao Kangri
(6102 Meter) erkletterte, einen
Tag später mit Dmitry Shapovalov den Kulquintubulak Tower
(5290) erklomm. Eine Grenzerfahrung, bei der die Angst ständiger Begleiter war. „Man weiß, was
passieren kann“, erklärt er. Bei
einem Berg, auf dem zuvor noch
nie ein Mensch gewesen ist, klettere das Risiko besonders intensiv
mit. Tragisch: Nur wenige Tage,
nachdem Lukas Brexler nach
Deutschland zurückgekehrt war,
verschwanden zwei der Expeditionsteilnehmer, die Slowenen Peter Meznar und Ales Holc, bei einer weitere Besteigung.
2
Kreis Warendorf (gl). Lebensgefährlich Verletzungen
hat am Mittwochmittag gegen
13.45 Uhr ein 89-jähriger Radfahrer beim Zusammenstoß
mit einem Motorradfahrer erlitten. Der Ahlener wollte bei
Beckum die Bundesstraße 61
(Hammer Straße) überqueren
und wurde dabei vom Krad erfasst, dessen Fahrer leicht verletzt wurde. Der 89-Jährige
wurde nach der Versorgung vor
Ort in die Barbara-Klinik nach
Hamm-Heessen gebracht.
Oelde
Kandidat stellt sich
Schulkonferenz
Kreis Warendorf (gl). Voraussichtlich am 3. September
wird die um Vertreter der Stadt
Oelde erweiterte Schulkonferenz des Thomas-Morus-Gymnasiums über den Kandidaten
abstimmen, den die Bezirksregierung ihr als Nachfolger für
Schulleiter Dr. Thomas Kröger
vorschlägt. Das hat die Bezirksregierung mitgeteilt. Beworben hatten sich auf die
Stelle eine Frau und ein Mann.
Wer vorgeschlagen wird, bleibt
vorerst geheim.
Ahlen
Schlägerei unter
Fußball-Ultras
Geschafft: Andreas Korte steht auf dem 7126 Meter hohen Gipfel des
Himlung Himal.
„Ohne Sherpas hätte ich doch nie eine Chance“
Warendorf (alh). Andreas Korte
war dem Mount Everest schon
einmal ganz nah. Im November
2010 erklomm der Warendorfer
einen 7000er im Himalaya – den
Himlung Himal im AnnapurnaMassiv. Fünf Wochen lang dauerte
die Expedition. Das Basislager
lag auf 4850 Metern Höhe. Von
dort ging es Meter für Meter,
Schritt für Schritt, Lager für Lager, nach oben. Das erste Hochlager lag auf 5600, das zweite auf
6100, das letzte auf 6380 Metern.
„Der Körper benötigt Zeit, bis er
sich an diese extremen äußeren
Bedingungen gewöhnt.“
Als er eines Mittags endlich auf
dem Gipfel stand, mit Erfrierungen an den Händen, vollkommen
erschöpft, konnte er den Triumph
über den eigenen Körper, den eigenen Willen, gar nicht genießen.
„Diese Euphorie, von der alle erzählen, dieses Adrenalin im Körper, das alles hatte ich nicht. Ich
Notunterkunft
war einfach nur völlig fertig und
froh, es geschafft zu haben“, gesteht der 39-Jährige. Freude,
Stolz und Genugtuung kamen
erst später. Und der höchste Berg
der Welt? Wann kommt der? „Vorerst nicht“, winkt Korte ab. Er sei
Vater geworden und spüre nun
eine ganz andere Verantwortung.
Vorerst besteige er – einmal im
Jahr – die Alpen. „Klar würde
mich der Mount Everest reizen“,
sagt Korte. Den Massentourismus
an den 8000ern sehe er mit gemischten Gefühlen. „Für die Profi-Bergsteiger ist das sicher ein
Fluch“, meint er. Für einen Bergsteiger aus dem Münsterland, der
naturgemäß nicht viel Erfahrungen im Bergeerklimmen sammeln
könne, sei er ein Segen. „Ohne geführte Expeditionen und ohne
Sherpas hätte ich doch nie die
Chance, einen Berg wie den
Mount Everest zu besteigen“, betont er.
St. Josef-Stift Sendenhorst
Südflügel-Neubau in
Betrieb genommen
Bauernhof wird
zum Lernort
Kreis Warendorf/ Warendorf
(gl). „Green Care – Potenziale
für einen lebenswerten ländlichen Raum“ heißt eine Tagung,
die die Landwirtschaftskammer für Donnerstag, 3. September, im Haus Villigst in
Schwerte anbietet. Sie beginnt
um 9.30 Uhr und endet gegen
16 Uhr.
Der Mensch und sein Wohlbefinden stehen im Mittelpunkt von Aktivitäten auf
Bauernhöfen, die mit dem Begriff Green Care umschrieben
werden. Der Lernort Bauernhof zählt ebenso hierzu, wie
Kinderfeste auf dem Bauernhof, therapeutisches Reiten
und die Genussgärten. Green
Care-Angebote fördern die
körperliche und psychische
Gesundheit der Menschen und
eröffnen neue Möglichkeiten
für Erziehung und Ausbildung.
Hierfür nutzen sie Natur,
Pflanzen, Tiere und alle den
Höfen zur Verfügung stehenden Mittel und Möglichkeiten.
Weitere
Informationen
dazu:
Beratungsregion
Münsterland Nordost, Margit
Schulze Stentrup, w 02581 /
637937, E-Mail: [email protected],
www.landwirtschaftskammer.de
89-jähriger Mann
schwer verletzt
Der Reiz der
Einsamkeit auf
neuen Gipfeln
Von unserer Mitarbeiterin
ALEXANDRA EDELKÖTTER
Helfer richten Räume her
Warendorf (dk). Damit am
morgigen Freitag die 150 Flüchtlinge in der Notunterkunft in der
ehemaligen Von-Ketteler-Schule in
Warendorf untergebracht werden
können, haben die Mitarbeiter des
städtischen Baubetriebshofs sowie
weitere Helfer allerhand zu tun.
Gestern richteten sie die Sanitär-
anlagen sowie 90 Schlafplätze her,
weitere entstehen bis Freitag. Auf
Anfrage der „Glocke“ teilte
Dr. Martin Thormann, Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer
mit, dass es sich um eine „ausgelagerte Erstaufnahmeeinrichtung“
handele, die für drei Monate in der
Emsstadt eingerichtet wird.
Kreis Warendorf / Sendenhorst
(gl). Nach gut zweieinhalbjähriger Bauzeit hat das St. Josef-Stift
Sendenhorst jetzt seinen neuen
Südflügel-Neubau in Betrieb genommen. Es ist der erste Bauabschnitt eines 19-Millionen-EuroProjekts, mit dem die Fachklinik
für Orthopädie und Rheumatologie ihre „Stellung im weiterhin
steigenden Wettbewerb in der
turbulenten Krankenhauslandschaft zusätzlich stärkt“, so Geschäftsführerin Rita Tönjann.
Mehr Unterbringungsqualität für
Patienten und ein modernes Arbeitsumfeld, das die Abläufe moderner Pflege unterstützt – das
sind die wesentlichen Ziele des
neuen Südflügels. Auf fünf Ebenen sind zur Parkseite hin neue
Patientenzimmer entstanden, mit
denen die Fachklinik der hohen
Nachfrage nach Ein- und ZweiBett-Zimmern gerecht werden
will. Mit dem zweiten Bauabschnitt wird bis 2017 das angrenzende Bettenhaus grundsaniert.
„Selbstverständlich kommen unsere Patienten wegen der spezialisierten
Hochleistungsmedizin,
wegen der guten Pflege und Therapie, aber immer mehr auch wegen der guten Hotelleistung“, so
Rita Tönjann. Mit dem SüdflügelNeubau entstand auch eine neue
Werkstatt für die Betriebstechnik
und das neue Spithöver-Forum,
das als Mitarbeitercafeteria und
zentraler Veranstaltungsraum für
festliche Anlässe, Symposien, Patientenakademien, Konzerte und
Kulturveranstaltungen
multifunktional nutzbar ist.
Versammlung
Vorstandswahlen bei den Nottbeckfreunden
Kreis Warendorf / Stromberg
(gl). Der Verein der Freunde und
Förderer des Hauses Nottbeck
lädt für Dienstag, 8. September,
zu 19 Uhr zur Mitgliederver-
sammlung im Kulturgut Haus
Nottbeck in Stromberg, LandratPredeick-Allee 1, ein. Nach den
Regularien inklusive Vorstandswahlen werden der neue „Audio-
Kreis Warendorf
Guide“
sowie
die
„Platzhirsch“-App vorgestellt und wird
ein Ausblick in die kommende
Veranstaltungssaison unternommen. „Zu schade fürs Archiv?“ ist
der Vortrag von Kreisarchivar Dr.
Thomas Brakmann überschrieben. Darin stellt er die Aufgaben,
Bestände und Herausforderungen
des Kreisarchivs dar.
Kreis Warendorf (gl). Nach
dem Fußballspiel zwischen
Rot-Weiß Ahlen und Rot-Weiß
Oberhausen am Dienstag haben sich gegen 22.30 Uhr Angehörige von Ultragruppierungen der beiden Vereine auf dem
Dr.-Paul-Rosenbaum-Platz in
Ahlen geprügelt. Ein Anrufer
teilte der Polizei-Leitstelle
mit, dass 30 bis 40 Personen
aufeinander einschlagen würden.Als die Polizei eintraf, liefen die Personen in verschiedenen Richtungen davon.
Sassenberg
Garden schießen
und marschieren
Kreis Warendorf (gl). Die
Damengarde der Schützenbruderschaft St. Hubertus ist am
Sonntag, 30. August, Ausrichter des Kreisehrengardentreffens. Das grün-weiße Wochenende am Gröblinger Schützenplatz startet am Freitag um 19
Uhr mit der Wiesn’-Warm-UpParty, am Samstag ist ab 14
Uhr Trödelmarkt. Der Sonntag
steht ab 13 Uhr im Zeichen von
Schießwettbewerb und Wertungsmarsch. Um 18 Uhr ist
Siegerehrung.
Donnerstag, 20. August 2015
6.30 bis 19.30 Uhr stündlich
Lokalnachrichten.
6.00 Am Morgen, „Freitanken“, Bürgerdialog Flüchtlingsnotunterkunft
Ahlen,
10.00 Am Vormittag, „Freitanken“; 12.00 Am Mittag; 14.00
Am Nachmittag, „Freitanken“,
Pütt-Tage 2015; 18.00 Am
Abend; 19.00 „Standort Hier“
Das lokale Wirtschaftsmagazin; 21.00 Am Abend.