Begegnung Martin Gerber

Transcription

Begegnung Martin Gerber
BVS Emmental
12. Juni 2009
Begegnung mit …
Martin „Tinu“ Gerber, Eishockeyprofi
Informationsblatt zur Begegnung mit dem Eishockeytorhüter Martin Gerber
Die steile Karriere eines Eishockeytorhüters
Innerhalb von rund elf Jahren arbeitete sich Martin „Tinu“ Gerber als
Eishockeytorhüter vom SC Signau in der 2. Liga (Emmental,
1992/93) in die Schweizer A-Nationalmannschaft und danach via
Färjestads BK (Schweden, 2001/02) in die „Königsklasse“ zu den
Mighty Ducks of Anaheim (Kalifornien, 2002/03, NHL National Hockey League, nordamerikanische Profiliga) hoch!
In der Saison 1991/92 debüttierte Gerber als 17Jähriger beim Zweitligisten
SC Signau im Goal. Im
Verlauf der nächsten Jahre
kämpfte sich der ehrgeizige Sportler mit dem SC
Langnau bis in die Nationalliga A. Das Tüpfchen
auf dem „i“ war dann aber
sicher seine Nomination
durch
Nationaltrainer
Ralph Krueger für die AWM in St. Petersburg
(Russland, 2000). Gerber
überzeugte gleich im ersten Spiel gegen die USA
(3:3) und ebnete sich so
den Weg für seine weitere
Karriere. Gerber wurde in
der Folge von Färjestads
BK
verpflichtet
und
schliesslich zu den Mighty Ducks of Anaheim geholt.
Alles begann im Jahr 1986
Der wohl steilste Aufstieg eines Schweizer Eishockeytorhüters begann 1986. Als 12-jähriger „Ämmitaler Gieu“ begann Martin Gerber seine Torhüterlaufbahn beim SC Langnau auf der Stufe der
Mosiktos. Über die Mini B und die Novizen folgte der Aufstieg bis zu den Elite-Junioren der Tiger.
Bis zur siebten Klasse wuchs Martin Gerber zusammen mit seinen zwei Brüdern und den drei
Schwestern in der Ey bei Langnau auf. Später zog die Familie nach Schüpbach um, wo „Tinu“ bis
zu seinem 18. Altersjahr lebte.
Mit Edi Grubauer in die 2. Liga
Nach seiner ersten Elite-Saison beim SC Langnau, in der er auch bei den AJunioren des EHC Brandis mitspielte, wechselte Gerber 1991/92 zusammen
mit SCL-Torhüter-Legende Edi Grubauer in die 2. Liga zum Schlittschuh-Club
Signau, mit diesem Klub schloss er die Saison auf dem zweiten Tabellenplatz
ab. In der ersten SCS-Saison stand Martin Gerber nicht immer im Tor des
Zweitligisten, weil der Trainer den angeblich besseren Goalie Hanspeter „Budi“
Pfister bevorzugte. „Tinu“ gab jedoch nie auf, er setzte alles daran, sich seine
Position im Tor zurückzuholen. Gerbers Ehrgeiz wuchs in solchen Situationen,
er arbeitete hart an sich, denn er wollte sportlich weiter kommen.
SC Langnau als Gegner
Der Erstligist Thun hatte die Fähigkeiten des damals knapp 20-jährigen Keepers erkannt und holte
ihn für die Saison 1992/93 ins Berner Oberland. Der Schüpbacher spielte so auch gegen seinen
ehemaligen Stammverein, den SC Langnau. Die Tiger setzten sich in dieser Saison unter Trainer
Eine Institution des Kantons Bern
www.bfemmental.ch
[email protected]
BVS Emmental
12. Juni 2009
Begegnung mit …
Martin „Tinu“ Gerber, Eishockeyprofi
Informationsblatt zur Begegnung mit dem Eishockeytorhüter Martin Gerber
Simon Schenk aber durch und schafften den Wiederaufstieg in die Nationalliga B. Thun erreichte
damals trotz eines überzeugenden Martin Gerber die Aufstiegssplayoffs nicht.
Wiederum entdeckte ein Klub die herausragenden Fähigkeiten des jungen Torhüters aus dem
Emmental. Als Sportchef des SCL holte Simon Schenk den Goalie in die Ilfishalle zurück. Unter
dem Trainerduo Ruedi Raemy und Alfred Bohren spielte Gerber vorerst aber „nur“ bei den Elitejunioren mit. Das damalige SCL-Motto „mit Härz u Power zu nöie Ziel“ schien aber auch Martin Gerber noch mehr anzuspornen.
Durchbruch unter Paul-André Cadieux
Immer wieder arbeitete der SCL-Publikumsliebling hart an sich, er strebte unermüdlich nach seinen persönlich gesteckten Zielen. Unter Paul-André Cadieux und Jakob Kölliker schaffte Gerber in
der Saison 1996/97 den endgültigen Durchbruch, er wurde die Nummer 1 bei den Langnauer Tigern. Ein Verdienst, den sich „Tinu“ durch seriöses und hartes Training ausschliesslich selbst erarbeitet hat. Im Sommer 1995 bildete sich Gerber in Trainingslagern in Verbier und in Toronto auf
eigene Kosten weiter. Auch im Sommer 1996, als die meisten anderen Eishockeyspieler an irgend
einem Sandstrand an der Sonne lagen, besuchte er erneut ein Torhüter-Camp in Toronto.
Weltmeister im Inlinehockey
Als zuverlässiger Torhüter stand Martin Gerber im Sommer 1999 auch mit der Schweizer InlineNationalmannschaft zwischen den Pfosten. In Thun durfte Gerber mit der Nati den Weltmeistertitel
feiern. Gerber resümierte später aber: „Das Inlinehockey hat mir in der sportlichen Weiterentwicklung nicht das gebracht, was ich mir erhofft hatte.“
Traum von der Karriere im Ausland
Dass der SCL-Hüter durch und durch ein Profi ist, bewies er nach Abschluss der Saison
1999/2000 an der A-WM in St. Petersburg mit seinem Verhalten. Bereits am ersten Tag nach seiner Rückkehr in die Schweiz trainierte er schon wieder mit dem Team im Sumiswalder Forum.
Gerber ist ein Sportler, der sich die Ziele stets hoch setzt. So formulierte er damals: „Ich will ganz
sicher in der A-Nationalmannschaft Fortschritte erzielen!“ Wer Gerber aber kennt, der weiss, dass
Eine Institution des Kantons Bern
www.bfemmental.ch
[email protected]
BVS Emmental
12. Juni 2009
Begegnung mit …
Martin „Tinu“ Gerber, Eishockeyprofi
Informationsblatt zur Begegnung mit dem Eishockeytorhüter Martin Gerber
er sich mit dem Erreichten nicht einfach zufrieden gibt. Auch international wollte Gerber weiter
kommen: „Ich will auch mal in einem Spitzenteam mit Ambitionen um den Meistertitel kämpfen.“
Damit deutete Gerber an, dass er ein Engagement in einem ausländischen Spitzenverein anstreben wollte, doch vorerst blieb er bescheiden und erklärte: „Ich will in der nächsten Saison mit dem
SCL die Playoffs erreichen, was dann kommt wird sich weisen.“
Spezialtrainings im Sommer
Im Sommer 2000 besuchte der Nationaltorhüter wiederum spezielle Torhütertrainings, der „Butterfly-Goalie“ Gerber wollte im Juli zuerst in Verbier, dann in Schweden (Färjestads) und später beim finnischen Erstdivisionär, Rauma Lukko, die Abwehrmechanismen seines SchmetterlingStils verfeinern. Zum ersten Eistraining der Tigers wollte Gerber aber
dann wieder in der Ilfishalle einziehen. Die Theorie besagt, dass der „Butterfly-Stil“ in jeder Situation eine Abwehrmöglichkeit kennt. Je besser ein
Keeper diese Mechanismen beherrscht, desto schwieriger wird es für die
Gegner, diesen zu bezwingen.
Gedraftet
2001 wurde Gerber im Alter von 26 Jahren „gedraftet“. Er wechselte aber nicht sofort in die NHL,
sondern spielte in der Saison 2001/02 bei Färjestads BK. Dort avancierte er zur Nummer 1 und
zeigte sehr gute Leistungen, so dass er als „bester neuer ausländischer Spieler“ in der obersten
schwedischen Spielklasse ausgezeichnet wurde.
Zu Beginn der Saison 2002/03 wurde er dann in die NHL zu
den Anaheim Mighty Ducks verpflichtet, wo er „BackupGoalie“ hinter Jean-Sébastien Giguère wurde. Für Gerber
verlief die Saison sehr positiv, er
absolvierte 22 Spiele, hatte eine erstklassige Fangquote und einen sehr
guten Gegentordurchschnitt, das Team schaffte es bis ins Finale des
Stanley-Cup. In den Playoffs kam er aber nur zweimal für kurze Zeit aufs
Eis. Die Saison 2003/04 absolvierte Gerber wieder als Nummer 2 und
kam auf insgesamt 32 Spiele. Nach der Saison wurde er in einem
Tauschgeschäft zu den Carolina Hurricanes transferiert.
Auseinandersetzungen zwischen Spielern und Teambesitzern führten in der Saison 2004/05 dazu,
dass Gerber zuerst für seinen alten Verein, die
SCL Tigers, später wieder für Färjestads BK
spielte.
Die Saison 2005/06 bestritt Gerber als Stammtorhüter bei den Carolina Hurricanes. Bei den
Olympischen Winterspielen 2006 in Turin war
er mit David Aebischer hauptsächlich an den
guten Leistungen der Schweizer Nationalmannschaft beteiligt. Er stand auch beim historischen 2:0 Sieg der Schweizer über die Kanadier zwischen den Pfosten und glänzte dort
mit einem Shutout. In der NHL kam er auf 60
Spiele. Und sein Team schaffte es auf Platz 3.
Der Start in die Playoffs misslang, Martin Gerber wurde durch den 22-jährigen Cam Ward
als Nummer 1 ersetzt. Im Eastern Conference
Finale gegen die Buffalo Sabres kehrte Gerber
ins Tor zurück und schaffte auch dort wieder
einen Shutout. Die Hurricanes zogen in das
Stanley-Cup-Finale gegen die Edmonton Oilers ein und gewannen im siebten und entscheidenden Spiel zum ersten Mal den Stanley-Cup.
Eine Institution des Kantons Bern
www.bfemmental.ch
[email protected]
BVS Emmental
12. Juni 2009
Begegnung mit …
Martin „Tinu“ Gerber, Eishockeyprofi
Informationsblatt zur Begegnung mit dem Eishockeytorhüter Martin Gerber
Nach Ablauf seines Vertrags in Carolina spielte Gerber ab der Saison 2006/07
bei den Ottawa Senators. Dort teilte er sich die Einsatzzeiten mit Ray Emery.
Während der Saison 2008/09 verlor Gerber seinen Status als Nummer 1 bei
den Ottawa Senators, so kam es, dass er bis zum Ablauf seines Vertrages bei
den Toronto Maple Leafs spielte.
Am 3. September 2009 wird „Tinu“ Gerber 35-jährig. Sein Wille, sein Ehrgeiz
und seine Topeinstellung sind nach wie vor ungebrochen. Wie sich seine Zukunft gestalten wird, ist im Moment noch ungewiss.
Findet Gerber einen neuen Arbeitgeber in der NHL, ist er bereit, sich zu einem Salär von deutlich
unter einer Million Dollar verpflichten zu lassen, damit er in der NHL bleiben kann? Zieht er einen
Wechsel nach Europa vor? Kann er sich unter Umständen eine Zukunft mit den SCL Tigers vorstellen?
Steckbrief
Vorname, Name
Nummer
Geburtstag
Grösse, Gewicht
Geburtsort
Spitzname
erlernter Beruf
bisherige Clubs
Martin Gerber
29 (26, gesperrt für andere Eishockeyspieler der SCL Tigers)
03.09.1974
180 cm (5 ft 11 in), 88 kg (194 lb)
Schangnau
Tinu
Sachbearbeiter mit Handelsdiplom
Langnau (Junioren), Signau (2. Liga), Thun (1. Liga), Langnau (NLB/NLA),
Färjestads BK (SWE), Anaheim Mighty Ducks (NHL), Carolina Hurricanes
(NHL), SCL Tigers (NLA), Carolina Hurricanes (NHL), Ottawa Senators
(NHL), Toronto Maple Leafs (NHL)
beim aktuellen Club
seit 2006/07
Vertrag
läuft 2008/09 aus
Hobbies
Reisen, Snowboarden, Lesen, Musik hören
Zivilstand
ledig (Freundin Bettina)
Lieblingsessen
italienische Küche, Rahmschnitzel mit Nüdeli
Lieblingsgetränk
Wasser, Rotwein
Lieblingsmusik
Third Eye Blind (alternative Rockband aus San Francisco)
Vorbild
Patrick Roy (kanadischer Eishockeytorhüter und Legende der NHL)
Lieblingsschauspieler Tom Hanks (Filmstar in Forrest Gump, Soldat James Ryan, Cast Away,…)
grösster Wunsch
gesund bleiben
grösste Erfolge
Aufstieg in die NLA mit Langnau, Stammspieler in der Schweizer Nationalmannschaft, Schwedischer Meister mit Färjestads BK (2002), Stanley CupSieger mit Carolina (2006)
Antworten auf viele Fragen über „Tinu“ Gerber findest du unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Gerber
Ein Portät über Martin Gerber ist nachzulesen unter:
http://www.schweizerfamilie.ch/menschen/portraits/article/27314.html
Der Sportjournalist Klaus Zaugg macht sich Gedanken zur Zukunft von „Tinu“ Gerber unter:
http://www.20min.ch/print/story/28925621
Begegnung mit dem bekannten Spitzensportler
Als Schülerin oder Schüler des BVS Langnau hast du die einmalige Gelegenheit, Martin Gerber
am 12. Juni 2009 persönlich zu begegnen und ihm dabei allerlei Fragen zu stellen!
Zeitplan für die Begegnung vom 12. Juni 2009 in der BFE Langnau (Zimmer wird noch bekannt gegeben)
10:10 - 11:00 Uhr Gruppe A
rund 70 Schüler/innen der Englisch-Klassen Duggan, Hübscher und Gerber (= Englischschülerinnen
und -schüler aus den Klassen Affolter, Dürst und Gerber), Schüler/innen der BSP-Klasse Kühni/Liechti,
Schüler/innen mit unterrichtsfreier Zeit der BSA-Klassen Affolter, Dürst und Gerber
11:10 - 12:00 Uhr Gruppe B
rund 70 Schüler/innen der BSA-Klassen Bigler, Gygax und Schlüchter, Schüler/innen der BSP-Klasse
Bärtschi/Liechti
Viel Spass wünscht…
Eine Institution des Kantons Bern
René Affolter (Event-Team BVS Langnau)
www.bfemmental.ch
[email protected]

Documents pareils